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vnde dieser oder Anfang nächster Woche erscheine«, prompt zum Schluß der vier' ersten Grundschuljahre, die nunmehr das erste­mal durchgeführt sind und bald genug, um sich noch auf Be­ginn des neuen Schuljahrs orientieren zu können. Die Ein­führung in die Praxis wird jahrweise geschehen. Eine ganz vorzügliche amtliche Arbeit, auf die sich Lehrerschaft und Er­ziehungsberechtigte freuen mögen. Der Aufbau auf die Grund­schule ist sorgfältigst bewerkstelligt. In manchen Unterrichts-- fiuiMrn sind erhebliche Aenderungen vorgenommen (Sprach­sünde, ÄNaturkunde usw.). Als Unterrichtsdisziplinen sind aus­genommen z. B. Werkunterricht und Kurzschrift. Verschiedene Fächer erhalten einen Sonderlehrplan, n. a. Religion. Die Freiheit in der Unternchtsgestaltung ist weitgehend gewährlei­stet, jedoch wird am Klassenunterricht festgehalten. Die Ar-- beitsschulidee ist sichtlich betont. Vom 31. März bis 4. April finden in Stuttgart Einführungskurse statt.

Stuttgart, 17. März. (Ein zeitgemäßes Geschenk.) Man schreibt uns: Allen Paten und Patinnen, die wegen der Wahl eines passen­de), Konfirmation?- bezw Kommunionsgeschenks für ihre Patenkinder noch nicht zu einen, befriedigenden Ergebnis gekommen find, möchten wir den wohlgemeinten Rat geben, den jungen Leuten ein Sparbuch mit einer kleineren oder größeren Einlage zu überreichen. Sir machen damit sicher große Freude und weisen zugleich den Weg> etwaige Geldgeschenke von anderer Seile. Erfahrungsgemäß wird durch eine solche Gabe in nicht wenigen Fällen der Grundstoch zu einem Kapi­tal gelegt, das gute Zinsen trägt und im späteren Leben der Jungen nützliche Verwendung finden kann, sei es zur weiteren Ausbildung »der zur Gründung eines Geschäftes oder bei weiblichen zur Be­schaffung einer Aussteuer.

Heildronn, 17. März. (Aller Anfang ist schwer.) Kürzlich wurde von einer Schutzmannsrunde zu später Nachtzeit auf der Straße ein Mann beanstandet, der einen schweren Echmiedsamboß weltertragen wollte. Die Nachforschungen ergaben, daß der bis jetzt unbescholtene Arbeiter den Amboß ln seiner Arbeitsstelle gestohlen hatte und gerade im Begriffe war, ihn unter großer Kraftanstrengung nach Hause zu schaffen.

Schwenningen, 17. März. (Erhaltung der Fachschule.) Am Samstag fand wegen der Fachschule für Feinmechanik usw. eine Besprechung statt, an der der Präsident des Landesgewerbeamts, so­wie Vertreter der hiesigen Industrie und der Stadtverwaltung teil- nahmen. Das Ergebnis dieser Besprechung war, daß die Fachschule als staatliche Anstalt Schwenningen erhalten bleibt. Die Lehrwerk­stätten werden erweitert

Boms, OA. Saulgau, 17. März. (Ein verhängnisvoller Schuß.) Am Samstag abend ist der 48 Jahre alte ledige Landwirt und frühere Eisenbahnarbeiter Martin Hingele in Schwarzenbach im Häusierwald beim Stumpenschießen tödlich verunglückt. Der Schuß ging dem Verunglückten direkt ins Gesicht: er wurde etwa 15 Meter weit fortgeschleudert

Wurzach, 17. März. (Gründliche Desinfektion.) Bei dem letzten Brandfall mußte in einem bedrohten Nachbargebäude auch die Woh­nung einer von ihrem Mann getrennt lebenden, noch garnicht alten Frau geräumt werden. Dabei bot sich den Rettungsmannschaften ein erschreckendes Bild: Betten, Kleidungsstücke usw. waren derart mit Ungeziefer behaftet, daß sie, da den grausigen Schmutz niemand an­rühren wollte, mit Haken ins Feuer geworfen werden mußten. Die Frau wurde ins Spital verbracht.

Baden

Gernsbach, 17. März. Geistern nachmittag siel die 25jäh- rige Tochter der Witwe Lutz, die seit ihrem 12. Lebensjahr an Epilepsie leidet, bei einem Spaziergang in der Richtung nach Hörden, offenbar als sie von einem ihrer Krankheitsanfälle be­troffen wurde, in den Lauf-Bach und erstickte im Wasser, da niemand in der Nähe war, ihr zu helfen. Später vorbeikom- mende Leute fanden das Mädchen im Wasser liegend. Leute, die herbeigerufen wurden, stellten Wiederbelebungsversuch an, jedoch ohne Erfolg. Die Verunglückte ist die einzige Tochter der betagten Witwe.

Heidelbergs 16. März. Der plötzliche Schneefall der letzten Tage hat im Verkehrsleben große Störungen verursacht. Be­sonders hat das Ortstelephonnetz in Heidelberg gelitten. Nach einer amtlichen Mitteilung sind in der Nacht zum Sonntag etwa 250300 Telephonleitungen zerrissen. In den Wäldern hat der Schnee eine Höhe von 2530 Zentimeter erreicht. Am Sonntag arbeiteten in Heidelberg etwa 1000 Arbeiter an der Wegschaffung der großen Schneemassen.

bis 26. Wicken 10-15, Esparsette 35 Mb. der 3>r.. Rotklee 2 50 Mk. der Liier.

Württ. Zentralhiiuteoerstrigrrung. Heute morgen fand in der Licderhalle die 63 Württ. Häute- und Felloersteigerung statt. Zum Angebot kamen rund 10000 Großviehhäute. 16300 Kalbfelle und 1200 Schaffelle. Es wurde alles abgenommen, doch war der Handel sehr schleppend. Die Preise waren größtenteils niedriger. An Preisen wurden erzielt pro Pfund: Kalbfelle bis 9 Pfund 1.581.63 Mark, 9-15 Pfd. 138l.42, Fresserfelle 0.97, Kalbfelle Schuß 0.89 Mark. Bei Großviehhäuten: Ochsen ohne Kops 2029 Pfund 0.85 Mark, Rinder ohne Kops 2029 Pfd. 0.911.01, Ochsen ohne Kops 3049 Pfd. 0.85-0.90, 5059 Psd. 0.920.94, 6079 Pfd. 0.88-0.93, 80 Pfd. und höher 0.890.94 Mark, Rinder ohne Kopf 3049 Psd. 1.00-107, 5059 Pfd. l 001.06, 6069 Pfund 1.061.10, Kühe ohne Kopf 3049 Psd. 0.840.86, 5059 Pfd. 0930.97. 6079 Pfd. 0.940.98. 80 Pfund und höher l Mark, Farren ohne Kopf 30-49 Pfd. 0.78-0.82, 50-59 Pfd. 0.78-0.82, 6079 Psd. 0.79 bis 0 83. 80 -99 Psd. 0.77-0.78, 100 Psd. und höher 0,62 Mark: Ausschußhäute-0.67 Mark, Hammelfelle gesalzen 0,700,78 Mark. Blößen 0,50 Mk., Lammfelle gesalzen 0,45 Mk.. Hammelfelle trocken 0,90 Mork, Hammel Schuß gesalzen 0 34 Mark.

Pforzheim, 16. Mürz. (Schlachtviehmarkt.) Austrieb: 11 Ochsen, 9 Kühe, 28 Rinder, 9 Farren, 1 Kalb, 366 Schweine. Marktverkauf: Großvieh belebt, Schweine langsam, Ueberstand eine Kuh, 56 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1- 4958, Rinder 1. 5256, Ochsen und Rinder 3. 36 bis 44, Kühe 2742, Farren 4046, Schweine 6770.

Die Preise gelten für nüchtern gewogenen« Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Märst- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.

Neueste Aachetchte»

Vermischtes

Eine falsche Todesanzeige. Ein niederträchtiger Streich brachte den Ort Fürstenberg in Mecklenburg-Strelitz in Auf­regung. In derLandeszeitung" erschien eine Todesanzeige, die den Tod des Schmiedemeisters Grell anzeigte. Um dem Toten, der eine große Verwandtschaft und Bekanntschaft hat, das letzte Geleit zu geben, kamen die Leidtragenden mit der Bahn, auf Wagen und zu Fuß von weither mit Krätzen und Blumen, auch die Neustrelitzer Schmiedeinnung erschien mit Abzeichen und einem großen Jnnungskranz mit Widmung. Die Fürstenberger wunderten sich über die vielen Tranergäste, da ihnen kein Todesfall bekannt war. Ms diese in das HauS des Schmiedmeisters kamen, um ihn zu Grabe zu geleiten, kam ihnen der kerngesunde Schmiedemeister verwundert entgegen, ganze Trauergesellschaft war genarrt worden! Wer die An­zeige in derLandeszeitung" aufgegeben hat, konnte bisher nicht fest-gestellt werden, die Staatsanwaltschaft forscht nach dem Urheber des frivolen Streiches.

Ein Zahlenbeispiel. Im vergangenen Jahr sind in Deutsch­land weit über zwei Milliarden Mark für alkoholische Ge­tränke ausgegeben und etwa 132 Millionen Flaschen Schnaps geleert worden. Von der für Alkohol verausgabten Summe hätten mindestens 120 000 Einfamilienhauser gebaut werden können.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 17. März. Dem Dienstagmarkt am Vieh- nnd Schlachihof waren zuaeführt: 49 Ochsen, 18 Bullen, 190 Iungbullen, 195 Iungrlnder, 62 Kühe. 901 Kälber. 1225 Schweine, 15 Schafe, 1 Ziege. Alles verkauft. Erlös aus je l Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. 4449 (letzter Markt: 43-49), 2. 3540 (unv.). 3. 3033 (uno.), Bullen l. 4447 (unv.), 2. 3842 (unv.), 3. 3236 (unv.). Jung- rinder l. 5357 5356), 2. 4350 ,48-49). 3. 34-40 (3340), Kühe l. 3242 (3241). 2. 1929 (1828>. 3. 1317 (1216), Kälber 1. 8284 (unv.), 2. 7680 wno.), 3. 6672 (uno.), Schafe 1. 7075 (75). 2. 30-60 (h Schweine 1. 6769 (68-69), 2. 64 bis 66 , 6467>, 3. 5963 , 60-63), Sauen 5062 (5063) Mark. Verlauf des Marktes: Bei Rindern, Kälbern. Schafen mäßig, bei Schweinen langsam.

Untertiirkhetm, 17. März. (Frühjahrsmarkt.) Der hiesige Früh- jahrsmarkt (Krämer-, Baum- und Schweinemarkt) findet am Mitt­woch, 25. März statt. Für Personen und Tiere aus Sperrbezirken bestebt Marktverbot.

Fruchtpresse. Aalen: Weizen 14.5016, Roggen 1213, Gerste 1415, Haber 111380. Wicken ll.50. Lauingen (Bayern): Weizen 12.50-14.70. Roggen 1l, Gerste 12 5018, Haber S.4014, Bohnen 10ll.20, Erbsen 1350 14.50. Wicken 1114.50 Giengen a. Br.: Weizen 122013.50, Raogen 1212.50, Gerste 14-15, Haber 8.8011.50, Wicken 10-12.50. Ried- l 1 ngen: Gerste 1314, Saatgerste 1517, Weizen 12.50, Haber S50->0.30, Besen >0, Erbsen 16, Roggen 10 Rottweil: We-zen 1314, Gerste 14.50, Haber alt 13, neu 912. Wril- derstadt: Gerste 1215, Hafer 1214, Erbsen 2530, Linsen 20

Stuttgart, 17. März. Am Montag erschien in der Süddeutschen Arbeiterbuchhandlung ein Aufgebot von der Abteilung 4 der Polizei mit dem Spezialaustrag, 30 noch übrig gebliebene BroschürenDie K.P.D. die einzige Arbeiterpartei" zu beschlagnahmen. Die Beschlag­nahme erfolgte aus Antrag des Erfurter Amtsgerichts. Letzten Sonntag wurden einige Hundert Exemplare desRoten Bilderbo­gen", der sich ausschließlich gegen das Reichsbanner wandte, beschlag­nahmt.

Heidelberg, 17. März. Das Schöffengericht Heidelberg ver­urteilte den Obersteuersekretär Wilhelm Andreas Maier aus Bettingen, der früher Kassendiener am Finanzamt Mannheim war, wogen Fälschung von Urkunden im Anit und schwerer Amtsunterschlagung zu drei Monaten Gefängnis. Maier wurde zur Last gelegt, daß er abgegebene Umsatzsteuererklärungen durch Radierungen und Aenderungen gefälscht nnd in len Mo­naten Februar bis Oktober 1924 die Monatssätze, um sie mit seinen eigenen Angaben in Einklang zu bringen, um rund 20 VYO Mark heruntergesetzt, ferner statt des für das Gastwirts­gewerbe im März 1924 neu festgesetzten Steuersatzes von ! weiterhin 2 Prozent berechnet und von der ihm auf Verlangen ausgehändigten Vermögensflrmme nur den kleineren Teil als fällig abgeführt habe. Aus diese Weise harte er sich 800 M. widerrechtlich angeeignet.

München, 17. Nlärz. Dir Bollsttzung des bayerischen Landtags stimmte heute dem Beschluß des Geschäftsordnungsausschusses zu. wonach der neuerliche Antrag der kommunistischeu Fraktion auf Haftenilaffung der Abgeordneten Schlaffer und Götz. die in Stuttgart sestgenomme» wurden, abgelehnt wird.

Mannheim, >7. März. Laut Erlaß des Ministeriums des Innern wurden gestern die . Mannheimer Arbeiterzeitung", die..Oberbadische Arbeiterzeitung" und die ..Arbeiterzeitung für Pfalz und Rheinhessen" (die beiden letzten sind Kopfblätter derMannheimer Arbeiterzeitung") vom 17 März bis einschließlich 2l.März 1^25 verboten.

Gießen, 17. März. Der Prozeß gegen den Massenmörder Anger­stein wird voraussichtlich im Juni ds. Fs. verhandelt werden. Für den Prozeß sind mehrere Tage in Aussicht genommen, da etwa 120 Zeugen und Sachverständige gehört werden sollen. Angerstein wird zurzeit in Marburg aus seinen Geisteszustand untersuch^. Er hat ver­langt, daß zu der Hauptoerhandlung alle Aerzte geladen werden, die ihn und seine Frau früher behandelt haben.

Essen, 18. März. Die gestern abgehaltenen Verhandlungen zwi­schen dem Zechenverband und den vier Bergarbeiteroerbänden endelen ergebnislos. Die Pergarbettervertrcter forderten eine Lohnerhöhung von 15 Prozent, die jedoch von dem Zechenoerband unter Berufung auf die Lage des Ruhrbergbaus abgelehnt wurde. Daraufhin be­antragten die Bergarbeitervertreter das Schlichtungsverfahren, das voraussichtlich anfangs nächster Woche beginnen wird.

Berlin, 17. März. Nach Erteilung des Agrements durch die deuische Regierung erfolgte, wie aus Washington gemeldet wird, die Ernennung des jetzigen amerikanischen Gesandten In Peking, Schurman, zum Botschafter der Per. Staaten in Berlin. Der Haft­befehl gegen den in die Barmataffäre verwickelten Ministerialrat Kautz, der vor einiger Zeit gegen Stellung einer Kaution von 50000 Mark aus der Hast entlassen worden war, ist nunmehr, wie das Tageblatt" meldet, aufgehoben und die Kaution zurückgezahlt worden.

Berlin. 17. März. Im Haushaltsausschuß des Reichstags wurde eine Entschließung angenommen, nach der die vierteljährliche Gehalts­zahlung an di« Beamten spätestens am l. Oktober wieder eingefllhrt werden soll. Der Ausschuß beschäftigte sich dann mit dem Gesetzent­wurf zur Regelung des Besoldungsgesetzes bis 1. April 1926

Eolmar, 17. März. Der frühere, als Politiker bekannte Bür­germeister Blumenthal, der der Reihe nach an jeder politischen Par­tei, der er angehörte, Verrat geübt hat, ist durch freiwilliges Aus­scheiden seinem Ausschluß aus der Radikalen Partei zuvorgekommen. Der Ausschluß war gegen ihn beantragt, weil er bei den letzten Wahlen der radikalen Parteiliste, auf der er nicht Platz gesunden hatte, mit einer eigenen Liste in den Rücken gefallen war.

Rom. 18. März. In Perugia wurden auf mehrere Milizoffi­ziere, die in einem Automobil fuhren, Reooloerschüffe abgegeben, wo­durch ein Offizier leicht verletzt wurde. In Forki wurde in einem Streit zwischen Faszisten und Republikanern ein Faszist durch einen Schuß verwundet.

Rom, 18. März Die griechische Regierung bestellte hier 50000 Handgranaten.

Moskau, 17. März. In Iekaterinoslaw wurde das Todesurteil an dem zaristischen Provokateur Kurlandski vollstreckt, der der Ochrana die bedeutenderen Mitglieder der Partei der Sozialrevolu­tionäre verriet, auf deren Beschluß 1910 ein mißglücktes Attentat auf Kurlandski ausgesühct wurde. Bor einiger Zeit wurde durch Zufall entdeckt, daß er ein Mitglied der Partei war.

im Sinne einer Rvchtsregierung gegen die Arbeiterschaft. Da» Verbot der Hitlerversammlung begründete er damit, daß die Kundgebung sich gegen die Staatssicherheit richtete. Durch bvtz Hitlerversammlungs-Verbot solle die vaterländische Bewegun, oder der Freiheftsgedanke durchaus nicht unterdrückt werden Die Ausführungen des Ministers wurden von den Koalition^ Parteien mit lebhaftem Beifall ausgenommen.

Der baherische Innenminister »ege» Hirler.

München, 17. März. Im Plenum des bayerischen Landtag» hielt heute Innenminister Dr, Stütze! eine Etatrede, bei der er u. a. betonte, daß der vollständige Abbau der Ausnahme­bestimmungen nicht möglich sei. Es seien übrigens nur die Bestimmungen aufrecht zu erhalten, die ein aufdringliches Hiu- austragen der Politik auf die Straße verhindern. Wenn es aber das Verhalten gewisser- Kreise für geboten erscheinen lasse» sollte, dann würde die Regierung unverzüglich mit neuen Aus­nahmebestimmungen Vorgehen. Adolf Hitler habe durch sei« erstes Auftreten gezeigt. Laß er der gleiche geblieben sei. Es sei mit der Staatsautorität unvereinbar zuzugeben, daß sich ein einzelner Mann so turbulent gebärde, zudem ein Mar«, der die Pflicht habe, sich zu bewähren. Auch aus das Wirt­schaftsleben habe die Regierung Rücksicht zu nehmen und sie sei überzeugt, das Richtige getroffen zu Laben- Die Regierun, werde sich durch keine noch so laute Sprache der völkisch«, Presse davon abbringen lassen. Die vaterländische Bewogunz, die Ertüchtigung der Jugend, die Pflege des 'Wehr ge danken» könnten auch gefördert werden, ohne daß die staatliche Ordnun» in Gefahr gebracht werde.

Die Vorfälle i« Halle.

Halle, 18. März. Die Untersuchung der Vorfälle ftn BolkS- part ist gestern zum Abschluß gekommen, lieber ihr Ergebnis verlautet noch nichts. Am Donnerstag wird die Beerdigung der Opfer stattsinden. Die kommunistische Partei hat Ausrufe zu einer Massendemonstration erlassen und dem Polizeipräsi­dium das Programm der Beisetzungsfeierlichkeiten mitgeteilt, das auch genehmigt wurde. Um 1 Uhr nachmittags soll eine allgenieine Trauerfeier im Volkspark stattsinden. ES ist be­absichtigt, die Toten in einem gemeinsamen Grab neben dem Grabe der Märzgefallenen auf dem Gertraudensriedhos beizu­fetzen. Eine Versammlung der konrmurristl scheu Betriebsräte in Halle hat beschlossen, am Donnerstag in allen Betrieben Ne Arbeit ruhen zu lassen.

Der »weite Rothardtprozeß.

Magdeburg, 17. März. Zu Beginn des yemigen 7. Ver­handlungstages im Rothardtprozeß wurde Frhr. v. Forstner, jetzt Landesgeschäftsführer der Deutschnationalen Volkspartei in Hessen-Darmstadt, als Zeuge vernommen, v. Forstner be­kundete, daß nach seiner Schätzung durch den Januarstreik die Uuterseebootsührung um rund zwei Monace zurückgeworfeu worden sei. Ihm sei damals mitgeteilt worden, daß die Kieler

Werftarbeiter auf Weisung der Berliner sozialdemokratisch«, Parteileitung zur Beteiligung an dem Streik veranlaßt woroeti

Ablehnung des Schiedsspruchs durch di« württembergische» Eisenbahner.

Stuttgart, 17. März. Am Sonntag ragte in, Gewerklchafts- haus eine von der Bezirksleitung Württemberg des Deutschen Eiseubahnerverbandes einberufene Bezirkskonserenz. Aus dem ganzen Lande waren die Ortsgruppenleiter erschienen, um Stellung zu nehmen zu dem Schiedsspruch des Reichsarbeits- ministeriums. In einer Entschließung wurde der im Reichs­arbeitsministerium gefällte Schiedsspruch in vezug auf Lohn- und Arbeitszeitfragen für völlig unannehmbar erklärt-

AuS de« baherische« Landtag.

München, 17. März. Fm Landtag hielt der Staatsminister des Innern Stütze! seine erste Etatsrede, worin er sich u. a. mit aller Schärfe gegen die Bestrebungen zur Schaffung einer Reichsstätteordnung wandte. Er bemerkte, hier handle cs sich um eine Sache der Länder. Weiter bemerkte er, die bayerische Regierung nenne sich mit Stolz eine Rechtsregierung, aber nicht

seien. Die verschärfte Kontrolle der Engländer, die durch den Streik hervorgerufen wurde, habe zu großen Verlusten bei den deutschen Minensuchbooten geführt. Als nächster Zeuge wir» Kapitän Mersmann vernommen, der seinerzeft Chef der Zen- tralabteilung aus der Kriegswerst in Kiel war. Der Stress in den Torpedowerften sei schon, so sagte Zer Zeug,-, an, 26 Ja­nuar- ausgebrochen. Er sei der Meinung, daß nach dem A. Januar die Stressbeteiligung schnell abgenounnen trabe. Bei einer Besprechung mit den Führern, die am 26. Januar stalt- sand, hätten diese gesagt, die Gewerkschaften seien nicht für dn, Stress. Es sei aber sehr fraglich, ob sie die Massen in der Hand behalten und einen Streik hindern könnten. Der ehe­malige Werkinspektor Richnow bekundet, die Arbeiter, denen er Vorhaltungen gemacht habe, hätten geantworret, die Weisung«, für den Stress seien aus Berlin gekommen. Im weiteren Ver­laus machte Regierungsrat Oberländer, Ser 1918 Marinebau­meister in Wilhelmshaven war, die Mitteilung- daß dort der Stress infolge der scharfen Rede Stegerwalds schnell zusammen- gebrochen sei. Der Zeuge machte ferner Angaben über eine Reihe von Sabotageakten, die besonders auch in der Flugzeug­werkstätte vorgenommen wurden. An die Sozialdemokratische Partei seien Tätigkeitsberichte geschickt worden, um zu zeigen, wann der geeignete Moment da sei. Ob die Berichte an dir Sozialdemokratische oder Unabhängige Sozialdemokratische Par­tei gegangen seien, weiß der Zeuge nicht. Die Verhandlung wurde dann durch eine 2^ständige Mittagspause unterbrochen Dir Reichsbahn zum Schiedsspruch im Eiserrbahnerstrcrk.

Berlin, 17. März. Die Deutsche Reichsbahngesellschaft nimmt zu dem . ftn Schlichtungsverfahren Ergangenen Schieds­spruch wie folgt Stellung: Die Hauptverwaltung kann unter Len gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen die Empfeh­lung des Schiedsspruches, den Arbeiterlohn vom 15. März ob um 3 Pfennig je Stunde zu erhöhen, von sich aus nur durch­führen, wenn die Reichsregierung die zur Ausbringung der Mittel erforderliche Erhöhung der Tarife genehmigt. Weiter stinrme die Hauptverwaltung der Einsetzung eines des vo« Schiedsrichter empfohlenen Ausschusses zur Prüfung von Här­ten in den Arbeitszeitbeisttnrmungen, wie sie es ohnehin m Aus­sicht genommen hat, zu. Die Gesellschaft iss bereit, ,m Notfall die am Stress Beteiligten mit den alten Rechten des Tarifver­trages wieder einzustellen und keine Maßregelung dieser Ar­beiter vorzunehmen. Sie ist aber nicht in der Lage, sämtlich neu Eingestellten zu entlassen- Der Deutschen Reichsbahn gesell- schast kann nicht zugemutet werden, die Helfer, die sich bewährt haben, jetzt zugunsten der im Streik getretenen Eisenbahnarbei- ter sämtlich in kürzester Frist wieder zu entlassen. Die Reichs­bahngesellschaft ist daher bereit, die am Stress Beteiligten wie­der einzustellen, soweit der Betrieb es ihr gestattet und ar> längere Zeit hinaus die freiwerdenden Stellen in erster L-ftck aus den Reihen der früher Beschäftigten zu besetzen.

Ein siebenter Kandidat?

Berlin, 17. März. Das Direktorium der Deutsch-Hannover­schen Partei hat beschlossen, die Stellung zur Reichspräsidenten- Wahl den Parteiangehörigen freizugeben. Sie möchten sich a» 29. Märznach eigenem Gewissen entscheiden". Dafür soll der Baherische Bauernbund in der Person des früheren llNnifteri Fehr einen siebenden Kandidaten aufzustellen beabsichtigen. Heu Fehr soll sich aber dagegen sträuben- Der Reichsousschuß der Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes, der am 17. Mäh im Reichstag tagte, bedauerte aufs tiefste, Laß durch die egoi­stische Einstellung der politischen Parteien be, der Reichsprt- sidentenwahl ein Zustand geschaffen worden ist, der nicht tu Interesse des deutschen Volkes liegt und dem Ausland gegen­über wieder einmal ein klägliches Bild seiner inneren Zer­rissenheit gibt. Der Reichsansschuß beklagt lebhaft das Schei­tern des von der Wirtschastspartei vorgeschlagenen Kandidat«» Dr. Geßler, aus den sich bei gutem Willen aller beteiligte« Kreise das gesamte deutsche Bürgertum ziveifellos Härte» ver­einen können

Das Reiseprogramm von Jarres.

Berlin, 17. März. Wie die Telegraphen-Union erfährt, das Programm der Deutschlandreise von Dr. Jarres jetzt end­gültig folgendermaßen festgelsgt worden: Nach der Veran­staltung am morgigen Mittwoch in Berlin wird Dr. Jarre»

am Freitag in 8 Montag und Di Dienstag dort spr am Donnerstag i Ausdehnung aus nicht möglich.

Der Wahl Berlin, 18. M schüft ist gestern i Reihe von Versa am Main hielt g« kandidat, Staats) sich für die Dem von weiten Kreis« Ehr um die F Kampf tobe gege konservativen Rei Ssaatsfvrm, sic b schentmn, in Lew wortlichkeftsgefüh schaftspartei emp Dr. Jarres, erkl zweiten Wahlgan Rock Groß-Berli Wahl Dr. Jarres

Berlin, 17. 2 «gs gedenkt Pri ordneten Frau 2 auf die Vorgang wo als Einleitur flössen sei. Er v auf Sicherung l Legierung ausgc Dienstes zu enthe tige Behandlung Anträge auf Ger nalsozialistischer hat, wird in die Zusatzsteigerung eingetreten. Nnt den schließlich di« in dritter Lesung dert, dem Reich (egen, der neben in der Angestell hung der L-eistn (Komm.) erneut tvags durchzudri Das Haus setzt l Plans mit der B fort. Nach ausg Holungen bringt, noch der Notetat rauf tritt Berta;

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Paris, 17. D Staatssekretär ( halbe Stunde vo das Fenster des veranstaltete sof« weder die Urhel werden.

Die Bernehm Berlin, 17. ? für die Barmcft- lungstoge in di« Ministers Robert ftn Reichstagsui gemacht hat. D mat innerhalb l düng mit Reich« Minister wieder and bestreitet e daß er niemals Bristol" teilger daß er niemals mengetroffen sei Ministerium. E mats habe der > der Angelegerch keine offiziellen Stellen erlassen. Staudmger, das vornherein die besser und nach Bewerber. Reick Nachmittagssitzu Barmat, es köm die polizeiliche < big. Er glaub Ausfuhr genehm haben. Er kön: gewarnt wordei tor Pritschow, l Devisenbeirat g mat habe es si« Weder freundst ketten oder Abh zu behandeln o lang Barmats Krage des Vor mat fortgesetzt den 2800 Kistei nem Zustande fei das unter -Heiterkeit komn Zeugen Robert gelhafte Geschä lungen wurden Sitzung soll no Lol

Berlin, 17.

Nachricht, das i Zechen die Na ihnen während worden ist. E das Landesfina Anweisung ert« des an die Mic: Diese Verfügin