die Stadt einen aufrichtigen Freund. Zum Zeichen der Trau« legte die Stadtverwaltung anläßlich der Beerdigung in Heidelberg einen Kranz mit der Aufschrift: „Die Stadt Freudenstadt ihrem treuen Freunde" nieder.
Stuttgart, 12. März. (Fleischpreisaufschlag.) Der Preis für- Kalbfleisch ist mit sofortiger Wirkung erhöht worden und zwar für 1. Güte von 1.20 aus 1.30 Mark, für 2. Güte von 1.— bis 1.10 auf 1.10 bis 1.20 Mark.
Plochingen, 12. März (Unter den Rädern.) Der verheiratete Eisenbahnoedienstete Otto Schaible von hier wurde gestern abend von dem Schnellzug Plochingen—Ulm erfaßt und getötet. Der Verunglückte war mit dem Kehren von Weichen beschäfigt und konnte infolge des dichten Schneegestöbers den hcranbransenden Zug nicht wahrnehmen. Er war erst seit einigen Jahren verheiratet und hintcrläßt Frau und Kinder.
Heilbronn, 12. März. (Auch ein Zeichen der Wohnungsnot!) Dem „Neckarccho" wird geschrieben: Seit etwa 14 Tagen Sann der Reisende der Strecke Bietigheim—Heilbronn im „Gänsegarten" in Kirchheim a. N. die Wahrnehmung machen, daß dort ein Wohnungssuchender sein Domizil aufgeschlagen hat. Man kann dort u. a. Betten, Kästen, Kommode, kurz einen vollständigen Hausrat sehen. Soviel man hört, hat ihm die Gemeinde in liebenswürdiger Weise den Gänsegarten zur Verfügung gestellt. Bei der jetzigen naßkalten Wisterung wird er wohl diese „Liebenswürdigkeit" nicht allzulange in Anspruch nehmen. Die Gemeindeverwaltung Kirchheims scheint "Ihren Gänsegarten in sehr wirtschaftlicher Weise auszunützen.
Heilbrmm, 12. März. (Ein schlechtes Frauenzimmer.) Die wegen Abtreibung zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilte Elsa Feuchter von Bückingen wurde vom Großen Schöffengericht' wegen Kuppelei zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt, ihr gleichfalls angeklagt« Marm jedoch sreigesprochen. Die Feuchter führte einen liederlichen Lebenswandel und verkehrte beispielsweise an einem Abend in ein« Weindiele mit sieben Männern. Hübsche junge, teilweise unter 14 Jahre alte Mädchen lockte sie mit Pralinees an sich und suchte sie mit jungen Kaufleutcn in einem Heilbrunner Weinhaus in Verbindung zu bringen. Die Mädchen waren ab« so anständig, die Zudringlichkeit der Herren abzuweisen. Die Verhandlung entwarf ein Bild sittlich« Verkommenheit, und es war höchste Zeit, dieses entartete Weib hinter Schloß und Riegel zu bringen.
Schwaigern, 12. März. (Abgelehnte Beschwerde.) Gegen die Gemeindeumlage für 1923 von 15 Prozent (einschließlich Staatssteuer und Amtskörperschastsumlage) wurde vom Gräfl. Neippergschen Rentamt, sowie Buchdruckereibesitzer Zundel und Genossen Beschwerde beim Ministerium des Innern erhoben. Hieraus wurde durch Erlaß die löprozentige Umlage von d« Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung mit Ermächtigung des Ministeriums des Innern und der Finanzen genehmigt.
Schramberg, 11. März. (Der Schnee als Verkehrshindernis.) Wegen starken Schneesalls verkehrt die Krastpost St. Georgen—Schramberg bis auf weiteres nicht mehr.
Rottweil, 12. März. .Vom Gemeinderat.) Im Gemeinde- rat teilte der Vorsitzende mit, daß das Reichsnnanzministerium die Beteiligung d« Stadt an der Ausländsanleihe, für die der württemdergische Staat die Bürgschaft übernommen hat, genehmigt habe. D« Gemeinderat beschloß sodann eine Beteiligung in Höhe von 350 000 Mark Nominalwert — Um der großen Wohnungsnot abzuhelfen und um die Privatbautätigkeit zu fördern, beschloß der Gemeinderat den Privatbauen- den hypothekarisch sicher zu stellende, zu 6 Prozent verzinsliche Baudarlehen zu gewähren.
Was will die Ausstellung „Das schwäbische Laub?"
Langsam erholt sich unser Vaterland aus dem Zusammenbruch. Ueberall sammeln sich die Kräfte, besinnt man sich auf seine Werte. Sucht sie in der Vergangenheit, in der ausdauernden Arbeit aller Volkskreise. Findet das alte Können in den Taten unserer Erfind«, den Leistungen der Technik, die ich liebe, weil ich sie kenne, verstehe und von ihrem Werte den Schöpfungen des wissenschaftlichen und künstlerischen Geistes. Und man schaut in die Vergangenheit, forschend, lvas von dort her den Glauben an Vaterland und Heimat hochhält, und findet die Taten der Väter, unsterbliche Schöpfungen des Geistes und Werke, die aus Wohlstand und Fleiß geboren sind. Uns« Schwaben steht in Deutschland mit oben an. Es ist das Land, das Z. R. 3 schuf, Schill« und .Hegel gebar, das Land der blühenden Landwirtschaft und Industrie, ein Land der großen landschaftlichen Reize. Dieses Schwaben in seinem Werden und in seiner jüngsten Gegenwart verdient nach allen Richtungen gesehen und gebannt zu werden von allen Deutschen und noch mehr von denen, die es als ihre Heimat lieben. Wie viele können alle Punkte bereisen?- Wie viele können alle die Stätten der Arbeit, die wir haben? Was weiß der Städter von Württembergs Bauerntum? Was weiß der Bauer von dem, was die Fabriken arbeiten? Ost nicht einmal, wie die Dinge des Alltags zustande kommen und wer sie macht. Und wie sollten sie es wißen, wo jeden sein Beruf auf einen engen Kreis beschränkt, wo man so selten Zeit und Gelegenheft hat, zu anderen hereinzusehen? Das soll nun möglich gemacht werden. Eine große Ausstellung der Landeshauptstadt „Das Schwäbische Land" wird all das zeigen. Alle Gebiete, die Kultur der Vergangenheit und Gegenwart, die Wirtschaft, die Kunst und die Landschaft Schwabens umfaßt sie. Schwaben, hi« werdet ihr zum erstenmal mit leicht« Mühe euer ganzes Land überblicken können. Kein Zuviel, das verwirrt und die Klarheit trübt, Wesentliches und Notwendiges wird man sehen. Nichts Unverständliches, das nur dem Fachmann etwas >agt. Anschaulich wird alles Fremde und nicht allgemein Bekannte erläutert und vorgeführt werden. Allen 'oll machtvoll zum Bewußtsein gebracht werden: dieses Land ist meine Heimat, im Fleiß all« Stände, bei Kaufmann, Bauer und Arbeit«, in weiß.
Baden
Pforzheim, 12. März. In der Nähe des Rathauses wurde durch die Unachtsamkeit eines Lastautoführers der 10 Jahre alte städt. Markthelf« Josef Distelberger überrahren, so daß ihm das linke Bein gebrochen wurde. Das Bein mußte im Krankenhaus abgenommen werden. Der Chauffeur wurde unter dem Verdacht der Fahrlässigkeit verhaftet.
Endinge«, 11. März. In dem umfangreiäien Oekonomie- gebäude des Gasthofs zum Pfauen brach Feuer aus, das in den aufgespeicherten Stroh- und Futtervorräten reiche Nahrung fand. Das Feuer griff auch auf Len ««gebauten Saalbau über, doch gelang es der Feuerwehr den Bau zu retten. Leider ist auch fast das ganze Inventar des «st vor kurzem neu herge- richteten Saalbaues dem Feuer zum Opf« gefallen. Bei der Rettung der Tierbestände aus Len brennenden Ställen des Oekonomiegebäudes wurde ein Feuerwehrmann am Kopf nicht
EklkHkllhk!) jll ^stllkkll haben Sie am besten, wenn Sie Ihren
,»Hurtige». lllllnlel«, Simmlmiilel», c»ile»l«M». lvlllHMe» u. MellHose»
bei mir decken.
kksur ürstr. Im» r. ilsMMIeMl. Norrdelm. ItiSl.-ü. I II.
unerheblich verletzt. Die Entstehungs-Ursache ist noch nicht ermittelt.
Lörrach, 12. März. Einen eigenartigen Bern» übt hi« ein junges Fräulein aus, das mit ein« Mappe unter dem Arm in hiesigen Familien auftaucht. Kurzerhand fragt sie, ob sich in der Familie heiratsfähige Töchter befinden. Auf die erstaunte Frage nach dem Warum zieht die Dame eine Liste heiratslustiger Männer und Jünglinge aus der Mappe und überreicht sie zur gefälligen Durchsicht.
Äerrmichtek
Die Launen von Gevatter Storch. In Sulzfeld war bei der Anmeldung der ABC-Schützen an der Volksschule das Kuriosum zu verzeichnen, daß in diesem Jahr 16 Knaben und drei Mädchen angemeldet wurden, während im vorigen Jahre umgekehrt 16 Mädchen und drei Knaben angemeldet worden waren.
Ein raffinierter Schwindler. Vor einigen Wochen ging die Nachricht durch die Zeitungen, daß der Schäfer Joses Ritter in Harburg (Bayern) 120000 Mark in bet Preuß.-!SüdL. Klassenlotterie gewonnen habe. Der Nachricht wurde schon damals begründet« Zweifel entgegengestellt. Jetzt wird dem Ries« Tagblatt von einem Sohn Ritters aus Baden mitgeteilt, daß sein Vater überhaupt nichts in der Lotterie gewonnen, sondern daß er diese Lügen nur ausgsstreut habe, um Kredit zu bekommen. Uni« der Vorspiegelung, sein Los sei noch nicht ausbezahlt, habe er in Karlsruhe und Umgebung mehrere Gutgläubige um ihr Geld gebracht. Interessant ist die weitere Mitteilung, daß Ritt« ganze Stöße von Heiratsangeboten erhalten habe.
Eine Herausforderung. Im Rheinland werden Apfelsinen verkauft, auf deren buntfarbig bedruckter Papierhülle drei Generäle, Leman, French, Joffre, abgebildet sind, lieber ihnen wehen die Flaggen ihr« Länder und üb« diesen Flaggen steht: „Gloire aux Heros allchs." Unter den Bildern der drei Verbündeten Helden steht natürlich die Firma des Apfelsinengrossisten. Es ist eine in einem neutralen Lande, und man weiß nicht, ist es Unverschämtheit oder bloße Gedankenlosigkeit, daß sie ihre Ware nach Deutschland in Hüllen verschicken läßt, die das deutsche Nationalgefühl aufs schwerste beleidigen müssen. Während des Krieges machte sie ihre Geschäfte bei d« Entente und nach Beendigung, und nachdem es in Deutschland wieder gutes Geld gibt, ist sie, ohne sich die schmutzigen Hände zu waschen, dazu übergegangen, in Deutschland Geschäfte zu machen. Ab« wir müssen es uns entschieden verbitten, daß Profitlüsterne Ausländ« uns im eigenen Lande beleidigen.
In 10 Minuten geschieden und getraut. Wilhelm Böttcher hat ganz Chicago dadurch in Erstaunen gesetzt, daß er sich zehn Minuten nach der Scheidug von seiner fünften Frau mit der sechsten trauen ließ. Böttcher, der bereits 7? Jahre alt ist, beantragte die Scheidung von sein« fünften Frau wegen böswillig« Verlassung und erklärte, als der Richter die Scheidung aussprach, er habe jetzt „vom Heiraten für imritcr genug". Desto größer war das Erstaunen des Richters Lewis, als er wenige Minuten spät«, wie der „Newyork Herald" berichtet, Wied« mit ein« Frau vor ihm erschien und bat, sie zum Bunde fürs Leben zusammenzugeben. Die Braut war seine 65jährige Haushälterin Frau Marie Keßler. „Glauben Sie wirklich, oatz Sie mit diesem Manne glücklich werden können?" fragte der Nicht« streng die errötende Braut. „Seine erste Frau starb, seine zweite beging Selbstmord, die dritte wurde wahnsinnig und die beiden letzten verließen ihn." „Ach, ich bftl schon ein Jahr bei ihm Haushälterin," erwiderte sie begütigend. „Ich weiß, wie man ihn nehmen muß".
Handel und Verkebr.
Lalw, 11. März. Nach dreimonatlicher Pause wurde der Markt heute zum ersten Male wi-der abgehoben. Zutrieb: >21 Stück Milchschweine. Erlös 55—70 Mk. das Paar. Rindvieh: Zufuhr 72 Stück, davon 19 Ochsen, I I Stiere, 15 Stück Jungvieh, 20 Kühe, 7 Kalbin- nen. Erzielter Preis: Für Kühe 200 —470, Rinder 200—330, Kalbin- nen 400—600, Ochsen 1080—1350, Stiere 500—1020 je das Paar. Wegen der Maul- und Klauenseuche in zwei Bezirksorten war der Mark: schwach besucht. Pserde waren garnicht vertreten.
Stuttgart, 12 März. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 23 Ochsen, 8 Bullen, SO Iungbullen, 86 Iungrinder, 42 Kühe, 488 Kälber, 739 Schweine, 24 Schafe. Alles verkauft. Erlös aus je 1 Zir. Lebendgewicht: Ochsen 1.43 bis 49 (letzter Markt 43—48). 2. 35-40 (34-40), 3. 30-33 (29 bis 32). Bullen 1. 44-47 (43-45). 2. 38 -42 (37-41), 3. 32—36 (33 bis 36,. Iungrinder 1. 53—56 (52—55). 2. 43-49 (42-48), .3. 33 bis 40 (32-39), Kühe I. 32-41 (32—40), 2. 18-28 (unv), 3. 12 bis 16 (unv ). Kälber 1. 82—84 (78-81). 2. 76-80 (72-76 . 3. 66 bis 72 <65—70,. Schafe 1. 75 (70-75), Schweine 1. 68—69 (68-70), 2. 64-67 (unv.), 3. 60 63 (unv.), Sauen 50—63 (unv) Mk. Verlaus des Marktes: Bei Kälbern lebhaft, bei Schweinen langsam, sonst mäßig belebt.
Stuttgart, 12. März. (Landesproduktenbörse.) Die Lage auf dem Getreidemarkte ist unverändert. Die täglich schwankenden amerikanischen Börsennotierungen veranlassen Verkäufer als auch Käufer zur Zurückhaltung. Die Preise sind unverändert: Weizen 22,5—26,5, Sommergerste 25—29,5, Roggen 22—26, Hafer 14.5—20, Weizenmehj 44—45,5, Brotmehl 39—40,5, Kleie 14—14,5, Wiesenheu 6—7, Kleeheu 7—8, Stroh 4,5—5,5 Mark pro 100 Kg.
Ludwigsburg, >0 März. Dem Pferdemarkt waren 700 Pferde zugeführt. Der Handel bewegte sich in mäßigen Grenzen. Es wurden Preise in Höhe von 1200—1500 Mark für mittlere Pferde und für bessere Pferde von 2000 - 3000 Mark und noch mehr erzielt.
Ulm, 10. März. (Irühjahrs-Baummarkt.) Bei mäßiger Zufuhr und Nachirage stellten sich die Preise wie folgt: Aepsel- und Birn- hochstämme 4—4 50 Mk., Steinobsthochstämme (veredelte Zwetschgen, Pflaumen, Weichsel) 4—5 Mk., unveredelte Zwetschgenbäume 2 —2.50 Mk., Aepsel-, Birnen-, Aprikosen- und Pfirsich-Pyramiden 4 Mk., Aepsel- und BIrnspaliere 4—4.50 Mk., Stachelbeer- und Iohannis- beerbäumchen 2 Mk., Iohannisbeer- 50—80 Psg., Stachelbeer- I Mk. und Himbeersträucher 20 Psg. wilde Reben OLO—I Mk., Buschrosen 1 Mk., Schlingrosen 1—2 Mk., Rosenbäumchen 5 Mk. je das Stück.
Offenburg, 11. März. Gestern wurde der 47. Offenburg« Weimnarkt eröffnet. Die Preise der ausgestellten Weine lagen zwischen 48 und WO Mark pro Hektoliter. Jeder Interessent hatte Gelegenheit, ihm zusagende Weine zu kaufen. Am Markt selbst herrschte sehr lebhafter Verkehr.
Neueste NartMÄten
Esten, 12. März. Vor zahlreich erschienenen Pressevertretern sprach heute der Bergwerksdirektor der Zeche „Minister Stein". Regierungsassessor Brandt-Dortmund, über das KUrzliche große Unglück. Seinen ausführlichen Darlegungen zufolge, denen er das Ergebnis der Untersuchung der Schuldsrage durch die Bergbehörden zugrunde legte, entstand die Dortmunder Katastrophe durch eine tragische Verkettung von Zufälligkeiten, für die weder die Verwaltung, noch die Arbeitnehmer verantwortlich gemacht werden könnten.
Dortmund, 12. März. Nachdem in den letzten Tagen schon leichte Schneefälle erfolgten, setzte heute in den Mittagsstunden ein außerordentlich dichtes Schneegestöber ein, das große Verkehrsstörungen hervorrief. In den Außenbezirken der Stadt mußte die Straßenbahn innerhalb kurzer Zelt mitten aus der Strecke stillgelegt werden. Auch schwere Lastautos mußten teilweise auf der Straße liegen bleiben. Im Eisenbahnverkehr traten große Verspätungen ein.
Berlin, 12. März. Die Rechtsvertreter der in Haft befindlichen
Brüder Julius und Henry Barmat haben einen Antrag auf Haftentlassung ihrer Klienten gestellt. Laut „Lokalanz." hat der Untersuchungsrichter den Antrag abgelehnt. In dem Ablehnnngsbeschluß heißt es. der Verdacht des Kreditbetruges sei nicht mehr als dringend und die Vcrdunklungsgefahr nicht mehr als vorhanden anzusehen. Auch die Bestechung von Beamten der Staatsbank wird nicht als erwiesen angesehen, nur bezüglich des früheren Reichspostininisterr Höfle bestehe noch ein gewisser Verdacht und im Zusammenhang damit auch Fiuchtgefahr.
Berlin, 12 März. Wie der amtliche preußische Pressedienst mitteilt, ernannte das Siaatsministerium in der jetzten Sitzung den Ministerialrat im preußischen Finanzministerium Dr. von Bahrseld zum kommissarischen Regierungspräsidenten in Königsberg, den Polizeipräsidenten des Polizeipräsidiums in Berlin, Moll, zum Minsterial- rat im preußischen Finanzministerium und Landrat Dr. Fciedensburg zum Polizeipräsidenten des Polizeipräsidiums in Berlin.
Berlin, 13. März. Die deuischnationale Landtagsfraktion besprach gestern abend die Anregung des Ministerpräsidenten Dr. Mar; für eine Kabinettsbildung und lehnte, wie aus parlamentarischen Kreisen verlautet, ein Kabinett, an dem Sozialdemokraten in irgend einer Form beteiligt sind, ab.
Berlin, 12. März. Wie wir hören, hat die Deutsche Rentenbank weitere 30 Millionen Mark an die Treuhandstelle zur Weitergabe an die landwirtschaftlichen Kreise übertragen, sodaß diesen bis jetzt zusammen 160 Millionen Mark zur Verfügung gestellt worden find.
Genf, 12. März. In Genf trafen die gegensätzlichen Auffassungen und Forderungen Englands und Frankreichs scharf auseinander: Chamberlain gegen, Briand für das Genfer Protokoll. Chamberlain erklärte u. a, die britische Regierung teile nicht die Ansicht, daß ohne Sanktionen der Völkerbund ohne Macht wäre. Der Völkerbund sei noch nicht die Organisation, die man in ihm zu erblicken hoffe und die der Pakt vorsehe, denn es fehlten viele wichtige Staaten, vor allem die Vereinigten Staaten, um sie zu einem umfassenden Frie- denslnstrument zu machen. Es ließe sich nicht mit Bestimmtheit annehmen, daß die Annahme des Protokolls die sofortige Entwaffnung der Welt zur Folge haben würde. So ziehe denn die britische Regirrnng den Pakt ohne Ergänzung durch das Protokoll dem Pakt mit dem Protokoll vor.
Paris, 12. März. Wie Haoas mitteilt, wird der durch die Bot-' schaslerkonferenz von Marschall Fach angesorderte ergänzende Bericht über die Entiuafsaung Deutschlands nicht vor einer Woche fertiggestellt sein.
Paris, 12 März. Nach Blättermeldungen aus Genf soll Wies- baden Sitz der ständigen Kontrollkommission des Völkerbundes für die entmilnarisierte Rheinlaiidzone werden.
Brüssel, 12. März. Im Verlaufe einer Sitzung der gemischten Kommission für die Hüttenindustrie wurde vom Vertreter der Arbeitgeber eine Lshnherabsetzung um zehn Prozent, die nach ihrer Meinung durch die augenblicklich herrschende Industriekrise gerechtfertigt sei, gefordert. Die Delegierten der Arbeitnehmer haben sich diesem Vorschlag widersetzi. Der Vertreter der Arbeitgeber hat alsdann vorgeschlagen. die zehnprozenligc Lahnherabsetzung in zwei Etappen oor- zunehmen und zwar eine fünfprozentige am I. April und eine wettere sünfprozentige am t. Mai. Die Delegierien der Arbeitnehmer haben auch dies abgclehnt, worauf der Bettle:« der Arbeitgeber erklärte, diese würden am l. April die Löhne herabsetze».
London. 12. März. Aus Ficetmood wir» gemeldet: Der Verein der dortigen Fischereiunlernehmungen beschloß, dir» Fischereihandlungen zu boykottieren, die am Dienstag den Fang eines deutsche» Fisch- dampsers gekauft Hallen. Die Bereinigung der Fischhändler beschloß darauf, die heute gelandete» und vom Bereu, der Fischerciunterueh- numgeu angcbotene» Fische nicht zu lausen, falls der Beschluß nicht zurückgenommen wird.
Washington, 13. Marz. Der neue deutsche Botschafter Freiherr von Maltzan wurde vom Präsidenten Coolidge empfangen, dein er sein Beglaubigungsschreiben Unerreichte.
Lanbeskirchenversammlung.
Stuttgart, 12. März. D« Landeskirchentag wurde heute vormittag durch einen Gottesdienst in der Schlosskirche eröffnet. Alsdann fand im Furtbachhaus eine Sitzung statt, in der Kirchenpräsident D>. Dr. v. W-erz zunächst des Ablebens des Reichspräsidenten gedachte, worauf er die Abgeordneten begrüßte und in länger« Rede Programmatische Ausführungen machte. Er dankte vor allem Regierung und Landtag für den lliachtrags- plan für 1924, der eine große Sorge beseitigt habe und gab der Hossnung Ausdruck, daß die Kirche auch fernerhin Verständnis für ihre Bedürfnisse finden werde. Der Redner berührte dann die Fragen der Lehrpläne für den Religionsunterricht in Len Volksschulen und in den höheren Schulen und betonte dabei, daß eine Verminderung des religiösen MemorierstoffeS nicht beabsichtigt sei. Wogen der Ueberleitung der theologischen Seminare und des Stifts in die kirchliche Leitung und Verwaltung sind Verhandlungen im Gange. Bezüglich der Ausbildung und Vorbildung der Pfarr« wünschte der Kirchenpräsident die Errichtung ein« außerorLentlichen Professur für Praktische Theologie neben der bestehenden ordentlichen Professur, ferner eine außerordentliche Professur für Apologetik und die Wiedererrichtung einer am Stift eingogangenen Repetentenstelle. Der Kirchenpräsident betonte zum Schluß, daß es eine der wichtigsten Aufgaben der Kirche sei, an den Forderungen des Volkswohls aus sittlichem Gebiete mitzuarbeiten. Der Alterspräsident Dr. Egelhaaf gab der Hoffnung Ansdruck, daß die beiden Gruppen sich gegenseitig verstehen möchten, da sie sich bewußt seien, Glied« eines Leibes zu sein und, wenn auch manchmal ans verschiedenen Wogen, dem Ziele der Erhaltung und gedeihlichen Entwicklung der evangelischen Kirche zuzu- stroben.
Aus dem bayerischen Landtag.
München, 12. März. Zu Beginn der heittigen Landtags Sitzung führte ein Abgeordneter der Bayerischen Volkspart« aus, daß Hitler bei seinem ersten WiLderanstceteu gezeigt habe, daß er in kein« Weise von sein« Vergangenheit abzurücke» gedenke. Das bayerische Volk fordere von der Regierung, daß hier kraftvoll vorgegangen werde; denn das Volk habe genug von Straßenagitationen und politischen Torheiren, die den Ausstieg des Vaterlandes nur zu stören geeignet >eien. Man habe auch genug von den schweren Schäden, die politisch und wirtschaftlich durch den Hitlerputsch für Bayern herausbeschworrir wurden. Die Bayerische Volkspartei verlange, daß mit alle» gesetzlichen Mitteln gegen alle Versuche, wieder die Zustände vom November 1923 herbeizusühren, vorgegangen werde. Der Redner kam im weiteren Verlauf sein« Ausführungen auf da»
6-r
rwtiatUinii»
ir.
<<
Lek« Veimtiiixsti'. 18 n. Waisenbnusplnt» 2.
lelepkon 672.
Keste kerugsquelle kür
81ksüvv-, 8por1- ll. Kk8vll8vdstt8'8vdvdo.
Lencliten 8ie meine -kuslsgen I
tn etntrcti dir kocbkein.
M1
tl» gediegener Xurtüdning irsuken 8le dllllg b»
WIM. Sro»r. P 1 orr»,«lm.
treue Festhalten l auf ihre Stcmdhaf sowie dem Terror sorkxrte weit«, dl torialen Schäden und «klärte, daß Notstandshilfe für
c
Magdeburg, 1
den zweiten Rotl Bänke des Znhöre Handlungen gefüll nung der Sitzung Ladung des frühe: des früheren bah Zeugen stattgegobl Geschäftsführer B jahr als Dreh« i mü> äuß«te sich ü schuft Am 26. Ja tags, wohnte ich lung im Gewerksck Len die Streiks« gewählt Es wur listen hineinzuwäh dies« Versammln standes in der Ln sprächen. In der besondere Eberl u gestellten Fordern Händen und Füß nrng. Wir Botin gend, daß eine Ve unbedingt notwen im ParteiborstanL andere blieben no sagte, es müsse ve lich zu beenden, schichte der Vorw Lei' größten Gesa Zur Frage der t? den Streik in Sz Gestellungsbefehle lich in unserer Ei die größten Härtl die Gestellungsbel Einigung
Berlin, 12. I Ministerialdirektoi Handlungen üb« stattgefunden. D bahn «klärten, da schon gemachten ) znlagen) hinauszr ftändigung unmö rium eine Sitzun der zwcmgsmäßig Wien haben sich i Besprechungen ke
Im Aufwert Reichsfinanzminis bestimmte und bo den gesetzgebendei legen zu können- sich mit einen! ft mehr habe sich d< dem Entwurf vo Vereidigung
Berlin, 12. I tont« Nüchternh am Donnerstag v Reichspräsidenten nur sehr spärliä waren gar nicht den Diplomatenlc Simons ist dem s da « Außemnin Reichstagsprästdei betritt er den S- kabinetts; der K letzten Augenblick Dr. Simons ein« daß Dr. Simons hach den in Artik zulvgen habe. 2 Dr. Simons den worin « schwört zu widmen, seiner men, die Verfassu Pflicht gewissen!)« mann zu üben, die nichtreligiöse i Lobe stellte darai mons sein hohes knüpfte daran di« deutschen Volkes wrderung des ste daß « sich sehr 1 sein« Person als gelte, aber gerad, Richterberuf brin Parteilichkeit. Vi nehme er das Vo Amt die Achtung Versicherung, daß zu wahren, dann Mannes legen k wechselvollen Ges lich geeint ist, in küren werde. Ei scheu dem Reichs: kurze formelle V Fei«, die kaum f Das
Berlin, 12. ! mied« einmal er Köpfe, oder was Es gibt von rech lein Herrn Geßl einen Präsident« «m der Zugkraft man heute von s Parteien, teils, j m dem Einigung »m schließlich do Denn dies ist dal wordene deutsch,