Redners über die Lohnverhällnisse und die Ueberspanmm« der Arbeitszeit unterstrichen wurden. Es wurde eine von dem Bcr- sammlungsbüro vorgelegte Entschließung angenommen, in der es heißt, daß der Deutsche Eisenbahnerverband die ablehnende Stellungnahme der Eilenbahnverwaltung mit Empörung und Entrüstung ausnehme und daß die Versammlung von dem Hauptvorstand des Deutschen Eisenbahnerverbandes Leu Auf­ruf zum allgemeinen Kampf erwarte.

Rückgang des Eisenbahuerstreiks.

Berlin, 10. März. DerBerliner Lokalanzeiger" weiß von einem weiteren Rückgang des Streiks der Eisenbahnarbeiter sowohl in Berlin als auch in Sachsen zu berichten, während derVorwärts" behauptet, daß besonders im Westen die Er­regung der Eisenbahnarbeiter im Steigen begriffen sei. Die Hauptorganisationen der Eisenbahnbeamten haben gestern in einer gemeinsamen Sitzung zu dem Streck der Eisenbahn- arbeiter Stellung genommen. Sie sollen sich mit den beiden Forderungen der Eisenbahnarbeiter, nämlich: Allgemeine Er­höhung der Löhne um 3 Pfg. pro Stunde ab 1. März und Einsetzung einer Kommission mit der Aufgabe, Vorschläge zu machen, wie die Arbeitszeitbvdingungen der Arbeiter und Be­amten gemildert werden können, identifiziert haben. Ferner sollen sie in einem Aufruf zum Ausdruck gebracht haben, daß sie mit ihrer Sympathie auf Seiten der Arbeiter stehen und daß sie in ihrer Stellung zum Streck einig seien. Der Meldung einer Berliner Lokal-Korrespondenz zufolge hat im Reichs­arbeitsministerium gestern eine Beratung stattgefunden, die Len Versuch, zu einer gütlichen Beilegung des Konflikts zu gelan­gen, zum Gegenstand hatte. Eine Anrufung des Reichs« cbeits- ministers als Schlichter von Seiten dsr Gewerkschaften sei bisher nicht erfolgt. "

Das Notetatgesetz vom Reichsrat angenommen.

Berlin, 9. März. Der Reichsrat nahm am Montag abend in einer öffentlichen Vollsitzung das Notetat-Gesetz für 1925 an. Das Gesetz ist im wesentlichen dem Notgesetz für 1924 nach­gebildet. Die Regierung wird ermächtigt, zunächst für drei Monate des Rechnungsjahres 1925 die Ausgaben zur Aufrecht­erhaltung der Reichsverwaltung zu bestreiten. Die Ermächti­gung der Regierung beträgt im Haushaltsentwurf 277,7 Mil­lionen, wovon der Regierung in dem Notetat zunächst tOO Mil­lionen zur Verfügung gestellt werden. Am Dienstag wird der Reichsrat in zwei öffentlichen Vollsitzungen u. a. den Gesetz­entwurf einer vierten Aenderung des Besoldungsiperrgesetzes und die Notregelung des Finanzausgleichs zwischen Reich, Län­dern und Gemeinden erledigen.

Reichspritsibenteuwahl am ». Mtr».

Berlin, 9. März. Den Kommunisten ist nichts heilig, nenn es sich darum handelt, für ihre Zwecke Propaganda zu machen. So schamlos ist allerdings wohl kaum je zuvor die Reichstags­tribüne mißbraucht worden, wie am Montag durch den Kom­munisten Remmele, der dem toteit Reichspräsidenten Ebert auf seine Art eine Leichenrede hielt. Was an Schmähungen sich kleinliche Niedertracht ersinnen kann, wurde zusammenzetragen, um das Andenken des Reichspräsidenten gerade vor der Arbei­terschaft in den Schmutz zu ziehen. Leider war es ja nicht zu vermeiden, daß den Kommunisten überhaupt Gelegenheit ge­boten wurde, sich auszutoben. Der Reichstag hat die Kosten des Begräbnisses zu bewilligen. Ihm mußte ein besonderes Gesetz vorgelegt werden und niemand konnre Herrn Remmele verwehren, zu dieser Vorlage Stellung zu nehnien. So mußte das Haus denn die Ausbrüche perverser Leidenschaften über sich ergehen lassen, einen Haßgesang anhören, wie ihn ähnlich die Rote Fahne" zum Tod» Eberts losließ. Wo sich eine Hand­habe bot, versuchte Herr Lobe die Giftflut einzudämmen. Seine Parteigenossen, die schließlich den Saal verließen, scheinen dies­mal mit ihm nicht recht zufrieden zu sein. Aber Herr Löbe hat zweifellos die weiteren Szenen abgekürzt dadurch, daß er sich nicht provozieren ließ, sondern, nachdem Herr Remmele unter dem frenetischen Beifall der Seinigen, das Rednerpult verließ, mit ruhiger Verachtung festgestellt, daß durch eine solche Rede der Tote nicht herabgesetzt werde. Dem fügte Herr Fehrenbach im Namen aller anständig Denkenden eine würdige kurze Erklärung hinzu, in der er das Auftreten Herrn Rem- meles als eine Angehörigkeit kennzeichnet«, gegen die sich zu wehren das Haus leider keine Mittel besäße. Daß Lie Natio­nalsozialisten es nicht über sich gewinnen würden, dem verstor­benen Staatsoberhaupt die Ehren zuzugestehen, auf die ein solches, ganz abgesehen von der Parteizugehörigkeit, Anspruch hat, war vorauszusehen. Graf Reventlow betonte, daß weder Haß noch Sentimentalität bei dieser Entscheidung seiner Partei mitgesvrochen hätten. Gerade dann müßte sie eigentlich anders ausgefallen sein. Mit erfreulicher Einstimmigkeit hat das Haus den Regierungsvorschlag, die Neuwahl des Reichspräsidenten am 29. März vorzunehmen und den zweiten Wahlgang gegebe­nenfalls auf den 26. April anzuberaumen, gutgeheißen. Auch das Gesetz, das den Präsidenten des Reichsgerichts Dr. Simons zum Stellvertreter des verstorbenen Reichspräsidenten bis zum Amtsantritt seines Nachfolgers bestimmt, stieß nur bei den extremen Parteien auf Widerstand und wurde in erster und zweiter Lesung gegen Nationalsozialisten und Kommunisten an­genommen. Um den Kommunisten Len Wind aus dem Segel

zu nehme», hatte der Reichstag vernünftigerweise deren Vor­schlag, Len Eisenbahnerlstreik noch in der heutigen Sitzung zv besprechen, obwohl er auf der Tagesordnung nicht stand, an­genommen. Man ließ Herrn Koenen sich über die Reitbahn, Verwaltung entrüsten, nahm eine Erklärung des sozialdrmokra-, fischen Sprechers, daß die Gewerkschaften nur im äußerste»' Notfall zum Streik aufrufen würden, entgegen und verzichtet, dann auf eine weitere Debatte.

Acht Mau« ertrunken.

Hoek van Holland, 10. März. Gestern vormittag ist ^ gelungen, von der 15 Mann betragenden Besatzung des gestran­deten SchleppbootesSchelde" sieben Mann zu retten, darunter den Kapitän. Die übrigen acht Mann sind umgetommen. Drei Leichen wurden bereits an die Küste gespült. Auch der Fracht­dampferSörakata" holte gestern vormittag so stark nach Bach bord über, daß die Hoffnung immer geringer wurde, das Schiff noch zu retten. Die etwa 40 Mann starke Beiatzung weigerte sich lange Zeit, das Schiff zu verlassen. Gestern nachmittag wurde die Lage des Schiffes aber so hoffnungslos, daß die Besatzung nunmehr das Schiff doch verlassen muß. Mehrere Rettungsboote sind ausgefahren, um die Bemannung an Land zu bringen.

Vom Völkerbund.

Genf, 9. März. Außer Kommerzienrat Röchling «ad Rechtsanwalt Levacher als Vertreter des Saargebiets find heul, mittag hier auch zwei sozialdemokratische Vertreter angekoa» men, die, wie man hört, ihr Anliegen erstmalig beim Völker­bund Vorbringen und begründen wollen. Die vom Völkei- bundsrot eingesetzte Jury für den Bau eines Versammlung^ Hauses für den Böllerbund hält statt des von der fünften Völ­kerbundsversammlung vorgesehenen Kredits von 4H Mill-on« Franken den Bettag von 78 Millionen Franken für notwen­dig. Entsprechend einem heute gefaßten Ratsbeschluß soll über die Mehrforderung durch die nächste Völlerbundsversammlunj> entschieden werden.

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Stuttgart, 9. 3 ten Ausschußsitzun Der Verzicht auf ei «nd Körperschaftssi Befremden hervor, fentlichkeft immer i Veranlagung zur ( Jahr 1924 den B Reichsfinanzministe Auch die Bezeichnt vermag die Steuer? lastung nicht über < solche Maßnahmen falls nicht gehoben rin Gewerbetreiberi brauchssteuern, Kii erklärungen abzuge Gen hatte und die heblichen Preisverte und den Leerlauf a schußwirtschaft des men- und Körpersc erreicht, muß die N nen Zusage aus Ve sten bezweifelt wer getroffene Regelung Ligen. Es ist daher seiner Verabschied»: stens die unerhörte rechmrng für das I Um eine Gesundun Grundsatz wieder z einen angemessenen der Wirtschaft Lars Steuerbelastung mr hindernden Umstänl Koummnis Die Evang. ss gedungen von Schi Helden" und die m dieser Art an die <! Oeffentlichkeit darar rücksichtslos 'die Ko ihrem Einfluß zu Schulen zu unterO gruppen Deutschlan iakus-Bund" zusamr einPionier" sein, in den Dienst der R werden gestnnungst sonderes Gewicht k von Schulkindern i gründen, die bezeick knecht",Roter Jur stütze des Kapitals, d tigste Lebensader d< Pfarrer, das ganze Proletariats. Ge sch nicht hilft, Prügel, si von den Arbeiterelt in einer Kundgebur Kamps gegen die Sr die Arbeiterkinder zr was ihnen und ihre aufschreiben und an Blüten, die diese H Der vernünftige Gr wird alssozialdem! der Kinder unglaul Martyrium für ihr, rnunistische Partei Wüstung sie mit al Frage ist aber, ob di öffentlichen Schulen -

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