lhland sei vollständig entw,st- «n den kleinen Vasallenstaat
tiert den im Jahre 1921 im eeicht des englischen General- Itachforschugnen in Deutsch- mg der militärischen Bestim- utsche Regierung befriedigend eser Bestimmungen erreicht sehr viel Zeit, um zu zeige», « n wären. Inzwischen werde rchenen Vertrages weiter brühest, schreibt Lloyd George ns, da sie verächtlich wirken ch Lord Beverbrook anstingi c Blatt, der „Daily Expreß', »lügen den Bericht der Kmr- ebenso wie Deutschland ei« ! me«. Das britische Außen- > . Abgesehen von der Frage teste des britischen Volkes z» rgehe. Wenn die Geschichten der deutsche Rüstungen ver- hen Regierung, es dem Volk ssfen, die zur Sicherheit der in führten. Wenn die Gebe man den Versailler Wertsten. Einen Mittelweg gebt de, wenn es auch momentan tegierung niemals verzeihe»,
; erfüllte.
rropäischen Konkurrenz.
amtlichen Bericht des Han- r amerikanische Handel vor minierende Stellung im fer- hina und Anistralien zu ver- e wiedercrstarkenden Länder Namentlich m Ehina gewinne a, während nch der amerika- ch mit Schwierigkeiten, noch
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46.
Mittwoch, den 25. Februar 1925.
83. Jahrgang.
Asm» ^land
München, 24. Febr. Die bayerische Regelung hat von der Reichsregievung eine Anfrage erhalten, die sich auf das Repu- blikschutzgesetz bezieht. Man kann wohl annehmen, daß an alle Regierungen im Reiche diese Anfrage gerichtet worden ist, der die Absicht zugrunde liegen dürste, das Republikschutzgesetz aufzuheben.
Berlin, 24. Febr. Eine Vertreterversammlung der nationalliberalen Reichspartei beschloß, sich der dentschnationalen Volkspartei anzuschlicßen. Die Ortsgruppe Berlin hat den Uebertritt zur deutschnationalen Volkspartei schon vollzogen
Reparationsschwindler.
Düsseldorf, 23. Febr. Die „Rheinisch-Westfälische Zeitung" meldet: Geriebenen Gaunern ist es gelungen, eine Anzahl hiesiger und auswärtiger Fabrikanten um große Beträge zu betrügen. Die Gauner gaben sich als Bevollmächtigte ausländischer Behörden aus und legten ihren Opfern Dokumente über Aufträge für große Reparationslieferungen vor. Die Dokumente bestanden in Schriftstücken der Reparationskomitees in Wiesbaden und der Zentralstelle in Straßburg, waren teils in französischer teils in deutscher Sprache abgefaßt und versprachen eine nachträgliche Bescheinigung des zuständigen Reichskommissars. Soweit bis jetzt bekannt, belaufen sich die Beträge auf viele Millionen Mark. Die Aufträge wurden von einem Notar oder Rechtsanwalt beurkundet, wobei eine Provision von zehn Prozent vereinbart wurde, die den Gaunern auch zum Teil ausbezahlt worden ist. Da die Schwindeleien zunächst nicht als solche erkannt wurden, wurden die Gauner immer dreister und übertrugen den Firmen, von denen sie bereits große Vorschüsse erhalten hatten, immer weitere Aufträge. Schließlich wurden durch Rückfrage in Wiesbaden der Schwindel aufgedeckt. Von den Tätern konnte sich der Haupt- beteiligte der Kaufmann Overanth und einer seiner Genossen in Sicherheit bringen.
„Severing innenpolitisch und außenpolitisch nnentbehrlich".
Berlin, 24. Febr. lieber die Tagung des westfälischen Zentrums gehen den hiesigen Blättern zum Teil sehr detaillierte Schilderungen zu. Darnach hätte der frühere Reichskanzler Dr. Marx in einer Schilderung der Entwicklung der Politischen Verhältnisse im Reiche und in Preußen während des letzten Halbjahres ungefähr folgendes ausgeführt: Er, Marx, hätte im Reiche eine Erweiterung der Regierung mehr nach rechts oder mehr nach links für falsch gehalten, sondern sei nach wie vor der Austastung gewesen, daß nur der Weg der Mitte uns weiter bringen könnte. Eine Kanzlerschaft Tirpitz oder Hergt wäre eine Katastrophe für Deutschland geworden. Was die preußischen Dinge angeht, erklärte Marx, so habe er sich bemüht, ein Kabinett auf möglichst breiter Basis von den Deutschnationalen bis zu den Sozialdemokraten zu bilden. Dieser Versuch habe sich zerschlagen. Da die Deutsche Volkspartei die Große Koalition nicht mehr wünschte, wollte er ein Kabinett aus Zentrum und Deutsch-Demokraten zuzstande bringen. Vollkommen falsch sei es, von einer Wiederbelebung der Weimarer Koalition zu sprechen. An Severing hält er aus außen- und innenpolitischen Gründen fest, um die Person Severings dränge sich jetzt alles. Marx hält ihn innen- und außenpolitisch für unentbehrlich. Er bäte, ihm jemand zu nennen, der so in der Lage wäre, im Innern Ruhe zu halten wie Severing.
AUSlaNd-
Madrid, 24. Febr. Der spanische Diktator General Primo de Rivera begibt sich nach Marokko, um eine neue Strafexpedition gegen Abdel Krim zu organisieren. (Um sich erneut verhauen zu lasten. Schriftl.)
London, 24. Febr. Die englische Oppositionspreste bemüht sich, trotz ihrer Einflußlofigkeit, die Räumung der Kölner Zone als eine Vertragsfrage zu behandeln und gegen die Entscheidung durch Foch Einspruch zu erheben.
Wann Deutschland mitreden darf.
Paris, 23. Febr. Halbamtlich läßt die französische Regierung heute vormittag durch den „Matin" erklären, daß nichts über die Reise Chamberlains nach Paris entschieden sei. Wem: Ehamberlain den Wunsch äußere, auf der Durchreise nach Genf sich mit Herriol zu besprechen, werde man dem selbstverständlich Folge geben. Die französische Regierung habe übrigens bereits in London wissen lassen, wenn Deutschland eines Tages sich anbieten würde, an einer allgemeinen Besprechung über die von Frankreich geforderten Sicherhsitsgarantien teilzunehmen, werde es nicht auf französischen Widerstand stoßen. Wenn aber Deutschland mit oder ohne diesen Vorwand sich in die alliierte Absprache über den Bericht der Kontrollkommission und über die Aufrechterhaltung der Besetzung der Kölner Zone einmischen wolle, sei dies unzulässig. Solange cs sich darum handle, die Klauseln des Friedensvertrages anzuwenden, hätten die Alliierten allein das Wort. Sobald es sich jedoch «m etwas anderes handle, müsse Deutschland gehört werden »nd könne an der Besprechung teilnehmen.
„De Tclegraaf" zum Barmat-Skandal.
In welchem Ruf steht Deutschland heute draußen in der Welt? Wie wirken die Skandalaffären, die wir heute durchleben, auf unsere Stellung im Ausland? Es ist von Interesse »u lesen, was darüber der bekannte holländische ,,Tclegraaf" schreibt, der noch nie in dem Ruf stand, ein Feind der deutschen Sozialdemokratie zu sein. Das Blatt führt ans: „...Trotz der Exekution Bauers und der Kaltstellung Richters hat die deutsche Sozialdemokratie noch stets den Mut, den Barmals treu zur Seite zu stehen, und ihre Reichs- und Landtagsabge- wbneten stehen mit gefälltem Gewehr vor ihrem Gefängnis. Geradezu widerlich muten die Szenen an, die sich in der Unter- suchungskommission abspielen, in der die sozialdemokratischen Mitglieder als Verteidiger der Familie Barmat auftreten.
Jeder Preußische Beamte, der etwas zum Nachteil der BarmatS aussagt, wird durch die sozialdemokratischen Mitglieder der Kommission einem Kreuzverhör unterzogen. Bauer wurde /freigelassen, obgleich der „Lokalanzeiger" unumstößlich bewiesen hatte, daß er ein Lügner ist. Richter wurde im Amte bestätigt, bis der Staatsanwalt mit Verhaftung drohte. Die übrigen Freunde Barmats in der sozialdemokratischen Partei halten ihre Mandate als Reichstags- und Landtagsabgeordnete zähe fest. Kein Sozialdemokrat protestiert gegen die Beziehungen zwischen der Sozialdemokratie und den internationalen Spekulanten. Wer dürste es auch wagen? Wer den Mut dazu hätte, würde sich der Rache der Koryphäen der sozialdemokratischen Partei auffetzen, die ohne Ausnahme an dem Skandal beteiligt sind... In den jüngsten Tagen hat sich herausgestellt, daß die Äarmats nicht nur die niederländischen Auskunfteien, sondern auch die deutschen Regierungsbeamten terrorisierten. Aus einem Bericht des deutschen Generalkonsuls zu Amsterdam geht hervor, daß die niederländischen Auskunfteien es nicht wagten, über Barmat ungünstige Auskünfte zu erteilen, da sie dessen Rache fürchteten. Ein Attache der deutschen Gesandtschaft im Haag wurde versetzt, da er den Barmats nicht zu willen war. Alle Berichte, die das deutsche Auswärtige Amt von dorther über die Barmat-Sache erhielt, waren stets streng vertraulich, da der deutsche Beamte, der sie schrieb, vor seiner Zukunst Langte. Wie das kam, ist leicht zu beantworten. Die sozialdemokratischen Handlanger Barmars in Berlin, sowohl im Auswärtigen Amt als auch in andern Aemtern, unterrichteten ihn über alle Vorgänge."
Faschistischer Ueberfall auf den Grafen Sforza.
Nach einer Versammlung in Mailand, an der Vertreter aller ans dem Aventi vereinten oppositionellen Richtungen teil- nahmen, wurden der ehemalige italienische Außenminister Graf Sforza und der sozialistische Abgeordnete Turatti, als sie durch die Mailänder Galerie nach Hause gingen, von einigen Studenten erkamrt, die ihnen eine Ovation darbrachten. Das rief die Reaktion einiger anwesenden Faschisten hervor, die sich auf die Gruppe stürzten. Sforza erhielt einen Frustschlag auf den Kopf und mußte sich in die Wohnung Turattis flüchten.
Einige Fragen an die „Anderen".
In der „Liller Kriegszeitung" ist das Folgende zu lesen, auch heute noch von Wert:
Die Franzosen frage ich:
1. Wer hat euch Kanada genommen, das von Rechts wegen euch gehörte und hundertmal so groß und reich ist wie Elsaß- Lothringen, das doch bis vor zwei Jahrhunderten immer deutsch war?
2. Wer hat euch um den Suezkanal gebracht, nachdem ihr euer Bestes geleistet und ihn erbaut hattet?
3. Wer hat die schönste und reichste eurer Antillen mit Giftschlangen verpestet, als sie euch abgetreten werden niußten?
4. Wer hat Johanne d'Arc verbrannt, eure Heldenjungfrau, und euer herrliches Land durch Jahrhunderte ohne Veranlassung verheert und ausgesogen?
5. Wer hat euren großen Napoleon auf St. Helena fast wie einen gemeinen Galeerensträfling behandelt?
6. Wer hat die Revanchepresse besoldet und Jaures ermorden lasten, um die schon nahe bevorstehende Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland zu hinter treiben?
7. Wer hat Belgien in den Krieg gehetzt und es dann im Stiche gelassen, aber seinen Goldschatz in Verwahrung genommen?
Die Russen frage ich:
8. Habt ihr rm japanischen Kriege nicht bitter geklagt über das hinterhältige Verhalten Albions? Und mußtet ihr nicht das großmütige Verhalten Deutschlands und Oesterreichs anerkennen?
Alle aber frage ich:
9. Wer hat Gibraltar den Spaniern geraubt?
10. Wer hat Malta den Italienern geraubt?
11. Wer hat Indien den Holländern geraubt?
12. Wer hat in den letzten Jahrhunderten die meisten Kriege geführt — wer aber hat fest fast einem helben Jahrhundert Frieden gewahrt?
13. Wer allein bringt die Sache der Weißen Rasse in Gefahr, dadurch, daß er Schwarze, Gelbe und Braune gegen die eigenen weißen Brüder ins Feld führt?
Ei« Amerikafahrer.
Aus Ltadr. Bezirk und AmsjrsLurLtz
Neuenbürg, 25. Febr. Die Heere srcnten für März werden am 26. Februar ausbezahlt.
A Neuenbürg, 24. Febr. Am letzten Sonntag weilte der Prälat unseres Sprengels, Dr. v. Schöll, in unserem Bezirk, um in Feldrennach und Lange nbrand eine Besprechung mit dem Kirchengemeinderat wegen Neubesetzung der erledigten Pfarrstelle abzuhalten und die Wünsche des Kirchengemeinderats entgcgenzunehmen. Am Abend kam Prälat Schöll hierher nach Neuenbürg und begrüßte um Uhr den Jünglingsverein im Gemeindehaus. Um 8 Uhr sprach er sodann in der Kirche über kirchliche Gegenwartsaufgaben. Von der Summe der Fragen, die uns zur Zeit auf kirchlichem Gebiet beschäftigen, griff er zwei heraus: die Gemeindefrage und die Gottesdienstfrage.
Für die Entwicklung der kirchlichen Einzelgemeinde war die Gemeindeordnung des Jahres 1887 von einschneidender Bedeutung. Ms zum Jahr 1887 hatte die Kirchengemeinde kein < ige- nes Vermögen und keine eigene Verwaltung. Im Jahre 1887 wurde überall das alte Stistungsgut geteilt. Es war keine leichte Aufgabe die Teilung des vorhandenen Stiftungsguts nach Recht und Billigkeit vorzunehmen. Die Kirchengemeinden sind meist schlecht weggekommen. Aber die Kirchengemeinden haben doch eigenen Besitz bekommen sowie das ReM, sich die
notwendigen Mittel durch Kirchensteuer zu verschaffen. Dazu bekamen sie im Jahre 1887 ein eigenes Verwaltungsorgan im Kirchengemeinderat, der ans dem Psarrgememderat heraus- wuchs. In der Folgezeit ist nun namentlich wegen der fortschreitenden Industrialisierung und der hiedurch bewirkten Loslösung der Bevölkerung vom Heimatboden und damit auch von der christlichen Sitte und wegen der veränderten Stellung des Staats und.der körperlichen Gemeinde zur K.rche und zur Religion eine neue Auffassung vom innern Wesen und von Len Aufgaben der Gemeinde Lurchgedrungen. Die Kirche ist nicht bloß Organisation der Wortverkündigung, so gewiß die Wortverkündigung die erste Aufgabe der Kirche bleiben muß, die Kirche ist auch die Gemeinde der praktischen Betätigung. Das Arbeitsfeld der Einzelgemeinde ist gegen früher ungemein erweitert; es gilt heute den organisatorischen Ausbau der Gemeinde mehr und mehr durchzuführen. Läßt sich die alte Auffassung vom Wesen der Gemeinde darstellen ini Bild des Kreises mit dem Kirchengebände als einzigem Mittelpunk:, so die Gemeinde neuen Stils im Bilde der Ellipse mit der Kirche und dem Gemeindehaus als den zwei Brennpunkten des kirchlichen Lebens. -
Die zweite Frage, die Gottesdienstfrage, streifte Prälat Dr. O. Schöll nur noch kurz. Er führte etwa Folgendes aus: Man sagt vielfach, unsere Gottesdienste seien zu nüchtern. Man möchte allerlei zur Belebung hereinnehmen. Man vkist auf die reiche Liturgie hin, wie wir sie z. B. bei den Gottesdiensten in Bayern und Sachsen finden. Es ist gegenwärtig bei uns eine hochkirchliche Bewegung, über deren Stärke zuverlässige Angaben bis jetzt nicht gemacht werden können. Aber soviel ist sicher: im Vordergrund muß in der evangelischen Kirche das Wort stehen. Das Wesen des Gottesdienstes ist, daß Gott zu uns redet durch sein Wort. Nun könnte man sich immerhin denken, daß neben unsere Predigtgottesdienste Nebengottesdienste treten, in denen Gesang, Schriftlesung, Gebet und Zeugnisse der Väter den ausschließlichen Inhalt bilden, man könnte auch an eine regelmäßige Erweiterung unseres Gottesdienstes durch den sogenannten Altardienst denkbn (Verlesung einer besonderen Schriftstelle und eines Gebetes vom Altar aus). Der neugewählte Landeskirchentag wird sich mit dieser und ähnlichen Fragen des Gottesdienstes zu befassen haben. Zur Zeit läßt sich noch nicht sagen, wie die Entscheidung über die'e Fragen ausfallen wird.
Soviel ist sicher, daß es im kirchlichen Leben eine Summe von Fragen gibt. Es regt sich überall. Insbesondere in unseren größeren Städten ist das protestantische Bewußtsein stark gewachsen. Davon ist gar keine Rede, Laß wir am Einschlafen sind. Viel eher will es uns scheinen, daß wir neuen großen Zeiten entgegengehen. Trage jeder einzelne in «einem Teil dazu bei, Latz das Gemeindeleben ein lebendiges werde!
Neuenbürg, 23. Febr. Bei der Aussprache in der deutschdemokratischen Versammlung meldete sich als erster zum Wort Dr. Kaltenböck-Stuttgart, Generalsekretär der Deutsch- nationalen Partei, der eine scharfe Attacke gegen die deutsch- demokratische Partei und den Inhalt des Flugblattes ritt, das in den Blättern des Wahlbezirks des Abg. Dr. Mauthe in den letzten Tagen beilag und Widersprüche gegenüber den amtlichen Aufzeichnungen im Landtag aufweise. Er billige die Erklärung von Dr. Hieber, daß ein Demokrat innerhalb 24 Stunden 24mal seine Gesinnung ändere. Die Person des Staatspräsidenten nahm er in Schutz und stellte dessen Persönliches Verdienst bei der Abstimmung um das Londoner Abkommen im Reichstag fest, dabei scharfe Kritik an der Taktik jener übend, die zum voraus sich mit dem Londoner Abkommen einverstanden erklärten und dadurch die deutsche Position schwächten. In der Frage des spanischen und griechischen Handelsvertrags kritisierte er das illoyale Verhalten der Gegner gegenüber dem Staatspräsidenten Bazille, die württembergische Regierung habe in dieser Frage außerordentlich korrekt gehandelt. Die Steuergesetzgebung sei ein Werk der Weimarer Verfassung, wenn der Hauptredner diese Steuergesetzgebung bekämpfe, so weise er, Kaltenböck, darauf hin, daß diese Steuergesetzgebung mit das eigene Werk der deutsch-demokratischen Partie war. Nach wiederholtem Hinweis des Vorsitzenden auf die Ueberschreitung der Redezeit und kurzen Auseinandersetzungen zwischen ihm und dem Diskussionsredner sah sich der crstere gezwungen, dem Redner das Wort zu entziehen.
Als Arbeiter meldete sich Genosse Midel von der sozialdemokratischen Partei zum Wort, der im allgemeinen die Ausführungen des Hauptredners unterstrich. Wolle inan Staat und Wirtschaft wieder hochbringen, dann müsse inan trachten, daß der Arbeiter mit Lust imd Liebe an die Arbeit gehe, um Qualitätsarbeit leisten zu können. Es müssen Löhne gezahlt werden, die es ihm ermöglichen, ein menschenwürdiges Dasein zu führen. Seine weiteren Ausführungen bildeten scharfe Angriffe gegen die Deutschnattonalen, deren größter Test Arbeitgeber in dem Arbeiter nur den Kuli sehen. In diesem Zusammenhang möchte er die Deutschnattonalen warnen, damit die letzten Dinge nicht ärger werden denn die ersten. Die Sozialdemokratie bezeichnet« er als diejenigen HTartei, die eine gerade Linie verfolge. Auf den Zuruf: Barmat! antwortete er mit der Zuweisung von 700 Millionen an den Rheinischen Industrie-Verband, was alles hinter den Kulissen gemacht wurde. Man wolle die Sozialdemokratie aus der Regierung draußen haben, damit sie nicht in die Karten sehe. Die Politik der Deutschnattonalen nannte er eine Korruptionspvlitik. Auch dieser Redner mußte an die Ueberschreitung der ihm zugestandenen Redezeit erinnert werden.
In längeren Ausführungen ging Dr. Mauthe auf die Auslassungen von Dr. Kaltenböck ein. Er hätte 'rwartet, nachdem er sich Len Wählern rm Bezirk vorstellte, um mit ihnen Fühlung zu nehmen, daß die gegnerische Stimme aus dem Bezirk gekommen wäre und man sich nicht einen Redner aus Stuttgart verschrieben hätte. Bezügl. der angeblichen Erklä