Solis von Sängerinnen und Sängern aus verschiedenen Städten Deutschlands und des Auslands, sowie die neuesten Berichte zu Gehör gebracht wurden. Die Deutlichkeit der Ueber- tragung richtet sich, wie der Vortragende aussührte, nach der Höhe der Antenne, je höher eine Antenne, desto größere Entfernungen können überbrückt werden. Es kann festgestellt werden, daß Musikstücke bester und verständnisvoller zu hören waren wie Gesangsvorträge. Viel hängt von oer Höhe der Antenne ab, die in diesem Falle eine sehr Primitive war. Immerhin konnten die Anwesenden mit den: Wesen und den Ergebnissen der Wellen-Telephonie vertraut gemacht werden, die wohl im Laufe der Zeit noch weitere Verbesserungen erfahren wird. Neben dem Italiener Marconi ist es auch ein Deutscher, Heinrich Hertz, dessen Forschungen es gelang, der Allgemeinheit die neue Erfindung dienstbar zu machen. Die Zuhörerschaft verfolgte mit regem Interesse die Darbierungen dieses Rundfunkkonzerts, das in seinen Auswirkungen hin und wieder Heiterkeit auslöste.
Neuenbürg, 23. Febr. Der Winter hat noch einrnal Einkehr gehalten. Ein leichter Schneefall ging in der Pflicht nieder, doch dürfte seines Bleibens bei 10 Grad Reaumur über Mull nicht von langer Tauer fein.
Neuenbürg, 21. Febr. (lieber handnah me des Hausierhandels.) lieber 'das starke lleberhandnehmen der Hausierhändler wird in Geschäftskreisen wie auch jetzt von der Landbevölkerung stark geklagt. Dian wundert sich daher, daß seitens des Gesetzgebers nichts in dieser Sache geschieht. Die zurzeit geltenden Bestimmungen der Gewerbeordnung, die zudem von manchen Behörden noch recht schlecht angewandt werden, wie es der heutigen Verwaltung sowieso eigen ist, reichen natürlich nicht aus, dem im Wandergewerbe entstandenen Unfug zu steuern. Es ist daher mit einem gewissen Recht schon auf die Einführung des Befähigungsnachweises hingewiesen worden. Mancher handelt mit Kurzwaren, ohne überhaupt eine Ahnung von deren Beschaffenheit zn haben- Auch beim Wandergewerbe sollte eine gewisse Sachkenntnis verlangt werden. Andernfalls mutz gerade das kaufende Publikum, das meist nicht in der Lage ist, durch Vergleiche mit Konkurrenzangeboten das jeweilige Angebot des Umherziehenden zu prüfen, alles eher wie kaufmännisch beraten und vielleicht auch manchmal gewissenlos übervorteilt werden.
Wetterbericht. Unter dem Einfluß der Depressionen im Nordwesten bleibt dos Wetter unbeständig. Für Dienstag und Mittwoch ist vielfach bedecktes und auch zu Niederschläge» (in Höhenlagen Echneefälle») geneigtes Wetter zu erwart«,,.
x Birkenfeld, 22. Febr. Von der Reichsregierung wurde angeorünet, daß dieses Jahr am 1. Mürz ein allgemeinen Volkstrauertag für unsere Gefallenen stattfinden soll. An diesem Tag werden Millionen Reichsangehöriger zurückdenken an die hinter uns liegende schwere Kriegszeit und vor allem an die Angehörigen und Bekannte und die Kameraden, die im Feld oder im Lazarett ihr Leben lassen mußten. Fast in allen Städten und Dörfern sind Gedenksteine für diese Gefallenen errichtet worden. Nur hier fehlt bis jetzt noch ein solches Denkmal. Drum taucht aufs neue die Frage aus: Wann und wo soll ein solches errichtet werden? Zwei Projekte haben in neuerer Zeit greifbare Formen angenommen. 1. Es soll hinter der Kirche auf dem alten Friedhof gegenüber der Sakristei ein Gedenkstein errichtet werden. In den beiden Nischen, die der Turm bildet, würden auf zwei Steinen die Namen der Gefallenen angebracht werden. 3. Ans der östlichen Seite unseres ideal gelegenen Waldfriedhofs, an der Stelle, wo die neuprojektierte Rathausstraße in den Friedhof einmünden wird, soll zum bleibenden Andrsten eine Gedächtnishalle errichtet werden, die zugleich als Einscguungshalle einem dringenden Bedürfnis Rechnung tragen würde. Im Innern der Halle würden die Namen der Gefallenen auf einer Stein- oder Bronzetafel der Nachwelt überliefert werden. Ohne Zweifel wäre dem zweiten Projekt der Vorzug zu geben. Das erste Projekt ist zu sehr versteckt, während das zweite in dieser Beziehung nichts zu wünschen übrig ließe.
Stuttgart, 19. Febr. (Steuererleichterungen im Weinbau.) Der Vorstand des württembergischen Weinbauvereins hat an das Finanzministerium und an das Landesfinanzamt Eingaben gerichtet. Ans der Antwort des Finanzministeriums ist bervor- zuheben: „Ein allgemeiner Nachlaß der Staatssteuer aus Len Weinbergkatastern kann nicht in Frage kommen- Dies 'chließt jedoch ein Entgegenkommen in einzelnen Fällen nicht ans. Die Grundsteuer aus den Weinbergkatastern kann bezüglich der Ver- auszahlungen vollständig oder teilweise gestundet werden, wenn im Einzelfall glaubhaft gemacht wird, daß die zur Begleichung der Steuer erforderlichen Mittel nicht flüßig gemacht lverden können und daß die Veräußerung von Gegenständen des Betriebsvermögens entweder die Aufrechterhaltuug des Betriebs gefährden würde oder nur zu Preisen erfolgen könnte, die inehr als 20 Prozent unter dem Friedenspreis liegen. Ein ganzer
oder teilweiser Nachlaß der Steuer kann erfolgen, nenn eine Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz oder die Beeinträchtigung des angemessenen Unterhalts des Steuerpflichtigen und seiner Familie eintreten würde. Iflich der Antwort des Präsidenten des Landesfinanzamts kann, wenn infolge der Witterungsschäden die Weinernte zu mehr als 50 Prozent ausgefallen ist, auf Antrag die Einkommen-, Vermögen- und Erbschaftssteuer gestundet werden wie in Notgebieten. Auch kann von der Erhebung der Umsatzsteuer einstweilen avgttehen werdend Ist die Weinernte zu einem erheblichen Prozentsatz, aber zu ,reuiger als 50 Prozent ausgefallen, so kann teilweise Stundung erfolgen.
Stuttgart, 20. Febr. (Berufsberatung.) Die Frage der Berufswahl beschäftigt augenblicklich wieder, wie alljährlich um diese Zeit, Tausende von Jugendlichen, die irn Frühjahr die Schule verlassen werden, Tausende von Eltern, deren Kinder binnen kurzem den für ihre Zukunft entscheidenden Schritt ms Berufsleben tun sollen. Da erscheint es angezeigt, einen kurzen Uebevblick über die zur Zeit im Lande vorhandenen Einrichtungen für Berufsberatung zu geben, die - zum Teil erst im Laufe des letzten Jahres entstanden — nvch nicht allgemein bekannt sein dürften Es bestehen jetzt, öffentliche Berufs- berattrngsstellen — den Arbeitsämtern ungegliedert — für männliche Jugendliche in: Backnang, Calw, Eßlingen, Friedrichshafen, Gmünd, Göppingen, Heilbronn, Ludwigsburg, Neuenbürg, Ravensburg, Reutlingen (nnt Zweigstellen in Laichingen und Münsingen), Rottenburg, Rottweil, Saulgau, Schorndorf, Stuttgart, Tübingen, Tuttlingen, Ulm; für weiblich: in: Eßlingen, Gmünd, Heilbronn, Ravensburg, Reutlingen, Stuttgart und Ulm. In diesen Berufsberatungsstellen erhalten Eltern und Kinder — unentgeltlich -- sachgemäße unparteiisch Zluskunft über die tatsächlichen Verhältnisse der Berufe, und, soweit sie es wünschen, wohlmeinenden Rat Die Be' rufsberater, die fast alle im Hauptamt Gewerbe- und Handelsschulräte und durch ihre Schularbeit mit dem Berufsleben vertraut sind, und die Berufsberaterinnen, Sozialdeamtinnen, die durch ihre Tätigkeit in der Arbeitsvermittlung Einblick in das weiblich Berufsleben gewonnen haben, sind amtlich bestellt. Jede Berufsberatungsstelle ist mit Lehrstellenvermittlung verbunden. Jungen Leuten, die sich akademischen Berufen zn- wenden wollen, steht Rat und Auskunft durch bas akademisch Berufsamt Tübingen zur Verfügung. Die Berufsberatung an den Mädchnrealschulen wird von der zentralen Stelle für die Berufsberatung im Lande, dem Landesamt für Arbeitsvermittlung, mit Hilfe von Vertrauenslehrerinnen, die an jeder. Schule aufgestellt sind, durchgeführt. An diese Stelle, Stuttgarr, Neckar- straßc 10, können sich auch alle diejenigen Mädchen wenden, denen eine der wenigen bis jetzt bestehenden weiblichen Be- rnfsberatnngsstellen nicht erreichbar ist.
Köngen OA. Eßlingen, 21. Febr. (In der Trunkenheft.) Am Donerstag abend verunglückte lt. „Teckbote'' unweit des Orts, auf der Straße nnch Plochingen, ein Lastauto einer Un- tertürkheimer Firma, das mit Weinfässern beladen lvar. Der Chauffeur war total betrunken und steuerte das Fahrzeug die Böschung hinunter. Die Erschütterung hatte zwar keine Ernüchterung des Chauffeurs, aber ein Leckwerden der Weinfässer zur Folge. Das kostbare Naß ergoß sich deshalb auf den Boden, erfreulicherweise nicht in Strömen, sondern etwas gemächlicher, so daß zahlreiche Einwohner sich noch rechtzeitig nnt den nötigen Gefässen versehen'und von dem Unglück profitieren konnten.
Markgröningen. 22. Febr.' (Ein Schuß) Anläßlich brr Durchreise einer Zirkusgesellschaft vermißte ein Landwirt einige Zentrier Heu uul^ nahm dafür der Zirkusgffellschast 2 Pferdegeschirre weg. Die Gesellschaft verwahrte sich gegen den Verdacht, ersetzte aber den Schaden. Als der Betrag hiefür durch eine» Vermittler äusgehäiidigt wurde, erhielt dieser eine Tracht Prügel, worauf er erregt sörtsprang, seinen Revolver holte und auf den Bestohlenen einen Schuß abgab, der aber glücklicherweise nicht traf. Der Täter ergriff dann schleunigst die Flucht.
Heilbronn. 22. Febr. (Unerquickliches.) Das Schöffengericht hat Stadtschultheiß Häselin von Vaiblngen a. E. wegen Beleidigung des Oberamtmanns Dr. Hoß zu 200 Mark Geldstrafe und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt.
Löwenstein, OA. Weinsberg, 22. Febr. (Ergebnislose Weinver- steigerung.) Zu der von der Weingärtnergenoffcnschast ausgeschriebenen Weinversteigerung waren nur zehn Interessenten erschienen. Die Versteigerung verlies ergebnislos, da für l-r Weißwein nur 90 Mark geboten wurden.
Oberndorf, OA. Herrenberg, 21 Februar. (Ehrlicher Finder.) Bor einigen Tagen hat ein hiesiger Landwirt seine Geldmappe mit 250 Mark verloren. Ein ehrlicher Finder gab sie mit vollem Betrag zurück: es gibt doch noch ehrliche Leute.
Tübingen, 21. Februar. (Hinrichtung.) Die durch Urteil de, Schwurgerichts Tübingen vom 23.-24. Oktober 1924 gegen den Arbeiter Karl Neef von Birringen, OA. Horb, wegen eines Verbrechens des Mordes an der Rosa Layer erkannte Todesstrafe ist heute durch Enthauptung vollzogen worden. Die Hinrichtung fand morgens 7 Uhr im Hose des Landgerichts statt. Nachdem die Armesünderglocke auf dem Rathaus geläutet hatte, wurde Neef oorgeführt Staatsanwalt Frhr. v. Gültlingen erklärte dem Neef, daß das gegen
ihn ausgesprochene Urteil vollstreckt werde, ließ dann das Urteil verkünden und sügie hinzu, daß der Staatspräsident von dem einge- reichten Gnadengesuch keinen Gebrauch gemacht hat. Dann sagte er: Ich übergebe hiermit Karl Neef dem Scharfrichter zum Richten vom Leben zum Tode. Neef knickte zusammen, wurde aber sofort zum Schaffot geführt, nachdem der katholische Stad'pfarrer Menz ein Gebet gesprochen und Neef die Hände gefaltet hatte. Der Hinrich- i tungsakt nahm nur ganz kurze Zeit in Anspruch. Nach der Hin- ! richtum, sprach Stadtpsarrer Menz noch ei» Gebet. Wie wir hören, - hat Neef kein Geständnis mehr abgelegt Am Tage vor der Haupt- oerhandttiug wurde ein in der gleichen Zelle befindlicher Gefangener darüber gefragt, ob Neef ihm nichts gestanden habe. Er erwiderte, das sei ein harter Mann, der nichts gestehe. Manchmal habe er auch schon den Eindruck gehabt, Neef hätte es nicht getan. Reef habe ihm aber gesagt, wenn er es getan hätte, dann gehöre ihm der Kops herunter. Nees hatte noch zwei Wiederaufnahmeanträge gestellt und weiter gegen den Hauptbelasiungszeuaen Pfeifer Straf- ! anzeige wegen Meineids erstatte!. Hiebei hat er sich jedoch in solche Widersprüche verwickelt und früher als wahr bezeugte Behauptungen ! zurückgenommen, sodaß an seiner Schuld niemand mehr zweifeln kann. Uebrigens ist auch noch nach der Urteilsoerkündigung durch Ermittelungen festgestellt worden, daß er etnrm Mitarbeiter, der ihm geklagt hatte, er sei seines Mädchens überdrüssig, einige Wochen nach dem Verschwinden der Rosa Layer erklärte: Herrgoti, schaff sie doch auf die Seite und vergrabe sie irgendwo, dann findet man sie nicht i Als der Betreffende erwiderte, das würde ec nicht tun, er werde sonst eingesperrt, äußerte Neef: Ach was, es ist schon mehr nicht heraus- ! gekommen.
SchwemttaUen, 21. Febr. (Kündigung in der Uhren'nd» strie.) Am 17. Februar nahmen die Organisttionsvertreter der am Kollektivabkommen für die Uhrenindustrie beteiligten Organisationen zu den Lohn- und Arbeftsverhältnissen dieser Industrie Stellung und beschlossen, eine den allgemeinen Verhältnissen entsprechende Lohnerhöhung zu beantragen und ebe»s» die am 7. Februar 1934 durch Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses Donaueschingen festgelvgte Arbeitzeit von 53 ^ Stunden zu kündigen. Die Kündigung wurde dem Verband der Uhrenindustrie und verwandter Industrie telegraphisch übermittelt. Am Mittwoch sandte nun die Unternehmerorganitz- tion folgendes Telegramm : Infolge Ihrer Teilkündigung de» Kollektivabkommens kündigen wir unsererseits das gestuale Kollektivabkommen. >
Tuttlingen. 21. Februar (Wirtschaftskrise.) Hier herrscht große ^ Aufregung. Die Firma Huber L Linck, Fabrik chirurgischer Instru- . mente, hat ihren sämtlichen Meistern gekündigt, nachdem erst vor ' wenigen Tagen viele Arbeiter entlassen worden waren. Die Fabrik soll verkauft sein und zwar an eine Schuhfabrik, während die Aktiengesellschaft für Feinmechanik die Maschinen und die ganze Einrichtung erworben habe. Der Verkauf der Fabrik berührt das Schicksal von etwa 300 Arbeitern. Die Beschäftigung der Schuhfabriken hat auch ivieder bedeutend abgenommen Die meisten von ihnen gehen zur Kurzarbeitszeit über. All diese Erscheinungen im Wirtschaftsleben lassen schlimme Folgen für die Finanzen der Stadt erwarten.
Tuttlingen, 22. Febr. (Endgültig entlassen.i Die von dem früheren Geschäftsleiter der Allgemeinen Ortskrankenkasse. Verwaltungsdirektor Geiselmann, gegen die Entscheidung des Beschlußausschusses des Bersicherungsamts Tuttlingen eingelegte Beschwerde wegen Dienstentlassung ist von der Beschlußkammer des Obcroersichcrungsamts Stuttgart >n der Sitzung vom 19 d. M. abgewiesen worden.
Mm, 21. Febr. (Selbstmord auf offener Straße.) Freitag vormittag zwischen 11 und 13 Uhr entleibte sich in der Nebengasse ein Reichswehrsoldat durch einen Schuß in die Schläfe.
Eberhardzell, OA. Waldsee, 2l. Febr. (Bei der Marine verunglückt) Der 27 Jahre alte Peter Paul Huchler von hier, der seil Kriegsausbruch bei der Mariae angestcllt war, ist bei einer Dienstübung verunglückt. Es ging eine Platzpatrone unversehens los und traf ihn so unglücklich ins Gesicht, daß er beide Augen verlor und trotz sofortiger ärztlicher Hisse leider blind bleibt.
Kunftturn-StLdtewrttkampf des Grotz-Berliner Turnverboxdet gegen die Ehlinger Durnerschatt.
Die sieggewohnte Berliner Städtemannschaft unterlag «it 45 Punkten gegen die Eßlinger. Beide Mannschaften wäre» einander ebenbürtig, und im Durchschnitt sind ans den einzelnen Turner bei Berlin 31,6, bei Eßlingen 33 Punkte auf eine Hebung anzurechnen. Ganze Versager sind nicht zu verzeichnen, wenn auch einzelne Turner mehr oder weniger vom Turnerpfth verfolgt waren. In der Berliner Mannschfft ist es Kroll, der mit 210 Punkten seine Mannschaft führte. Der 1. Zehnkampsmeister Nagel-Eßlingen erreichte in allen 4 Hebungen die höchst« Punktzahl mit 231 von 340 erreichbaren Punkten. Am Barre» ! steht die Berliner Mannschaft mit 291 gegen Eßlingen mit 27» Punkten an führender Stelle. Am Pferd erringt sich Etzlinge« den ersten Vorsprung mit 29 Punkten. Ergebnis 262—291. Bei den Freiübungen kann Berlin den Msstand wieder etivas verringern; trotzdem sichert sich Eßlingen auch hier weitere 1» Punkte: 301—313. Das Reck brachte den Eßlingern weitere 17 Punkte. Berlin 289 Punkte; Eßlingen 306 Punkte. Mit de« Endergebnis von 1189 gegen Berlin mit 1143 Punkten war Eßlingen die glücklichere Mannschaft und damit Sieger. Die Berliner sind die ehrenvoll Unterlegenen, nicht die Besiegten. Der Kampf war von Anfang an bis zum Schluß äußerst spannend
Frauenhaft.
Geschichtliche Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Felix Nabor.
49) (Nachdruck verboten.)
„Bravo, bravo!" rief von der unteren Gasse her eine tiefe Baßstimme, die dem Wirte zum „Karpfen" augehörte, „bravo! Peter, es ist tznrrer Reutlinger, den der kahlköpfige Heckenwirt ausschenkt. Hierher, lieber Peter, echten Würzburger, niild wie Liebfrauenmilch und klar wie Rheinwein!"
„Hnuuh!" kreischte der dicke Wirt zum Hecht, stemmte die Fäuste in die Seiten und blies die blauen .Hangebacken auf wie ein Truthahn, „huuuh, Rheinwein! Und gar Liebfrauenmilch! Hähähähäh! Verstunken und verlogen! Blauwasser ists, Blauwasser, was seine dummen Gäste sausen müssen. Da lob ich meinen Wein! Vom Neckar ist er, und hat Feuer wie — wie — nun wie eine Pfeffernuß!"
„Halloh, halloh!" riefen die Hechtwitts Gäste, belustigt über den Wortstreit und Geschästsneid der beiden Heckenwitte.
„Vom Pfefferland ist deine Schmier!" schrie in tiefem Baß der Karpfenwirt, „wohin ich dich selber wünsche, elendiger Dickwanst!"
„Geh selber hin, wo der Pfeffer wächst", rief der Dicke, drohend die Fäuste geballt, „Wasserpantscher, verfluchter_"
„Recht hast!" fuhr der Spielmann hämisch dazwischen und blähte sich in seinem bunten Firlefanz wie ein eitler Pfau. „Recht hast, und denk ich, ich wills beweisen. Kamen im Frühjahr — im Maien wirds Wohl gewesen sein — zwei lustige Gesellen von Nürnberg über die Donau gezogen. Großen Durst hatten sie — und wollten sich im Blauen Karpfen gütlich tun. „Hollah, Herr Wirt, eine Maß vom Besten!" riefen sie und ließen das Geld im Beutel klingen. „Na", schmunzelte der lange, dürre Wirt und steigt die Kellertreppe hinunter, „vom besten Wollt Ihr. Sollts haben. Das beste ist das Wasser!" Sprachs und füllte die Kanne mit Donauwasser, das in Menge hinter seinem Hause hinunterfließt. Darauf füllte er mir dickem Rotwein den Krug auf und stellt ihn schmunzelnd auf den Tisch. „Das beste, so ihr verlangt — hier ists!" sprach er zu den
aber zappelts in ihren Gläsern, daß sie erstaunt die Augen auf- sperren; und als sie hineingreifen, zieht jeder — einen fingerlangen Karpfen aus dem Glase."
Wieherndes Gelächter erschallt, die Gäste des Hechtwirts klatschten in die Hände, trommeln auf den Tischen und stampfen mit den Füßen, während die Kinder auf der Gasse umherhüpfen und laute Jauchzer ausftoßen.
„Hurra, Peter! sollst leben", tönts von allen Tischen, Gläser und Krüge streckten sich ihm entgegen und er hat Mühe, allen Bescheid zu tun.
Von der untern Gasse her jedoch tönen grobe Schimpfwörter herauf, Verhallen aber in dem allgemeinen Lärm, so daß der Karpfenwitt fluchend und brummend hinter sein Faß zurückkehtt. Für diesmal hat ihn der dicke Hechtwirt, oder vielmehr der lumpige Spielmann, geschlagen. „Aber — der Spieß dreht sich", denkt er und sinnt auf Rache.
„Spiel auf, Peter", riefen die Gäste, und ouhendweiS fliegen ihm die Heller zu. Er setzt sich zuoberst auf das Weinfaß, die Füße über dessen dicken Bauch gespannt, und pfeift die Lieblingstänze; alt und jung dreht sich auf der schmutzigen Gasse im Tanz. Derbe Scherzworte fliegen durch die Luft und die Wangen der Tänzer röten sich in der Hitze des Tanzes.
„Zum Teufel, ihr Rangen", ruft ein gesetzter Burger den gaffenden Kindern zu, „schert euch nach Hause und kriecht ins Weiche Federbett, damit ihr auswachsen könnt."
Erschreckt stoben diese auseinander, als sie die drohende Bewegung, die der Mann mit dem wuchtigen Knvtenstock machte, sahen.
Der Hshtwirt strich sich behaglich das glänzende Kinn und berechnete im Stillen schon den Gewinn, den ihm die heutige Zeche eintragen mußte.
„Trink, Peter", rief er dem Spielmann zu, „heute gibts ü'ir dich bis zur zweiten Ratsglocke einen Freitrunk. Gar zu köstlich war der Schwank, Len du über Len dürren Karpftnwirt zu berichten wußtest!"
Bis die Ratsglocke zum erstenmal ertönte, dauerte das aufgeregte Treiben in der Fischergasse, als ihr erster Ton durch die Abendlust drang, fuhren die Paare auseinander, die Weiber
verschwanden in ihren Häusern, die Männer setzten sich in die ^
durfte. Ward diese Zeit überschritten, so zahlte der Wirt 10 000 Mauersteine an die Stadt, jeder Zechbruder, der bettoffen wurde, zehn Schillinge.
Wein und Tanz hatten die Männer erhitzt, und sie trank» stärker, als sie es sonst wohl im Gebrauch hatten; auch aufrührerische Reden gegen die Stadtobrigkeit und die Geschlecht fielen, so Laß der Wirt Sorge hatte, es möchte ihm heute Unheil aus der Stimmung seiner Gäste erwachsen.
Es waren nicht lauter ehrliche Gesichter, die um die Schenktische saßen; manch zweideutiger Geselle hatte sich unter die Gäste gemischt; der Bürger, der ihn jetzt genauer betrachtet rückte weg von ihm, denn er glich aufs Haar einem «ährenden Strolche mit dem wüsten Gesicht und dem Messer an der Seit«.
Ein wüster Lärm herrschte in dem gefüllten, niedrigen Raum, den etliche Lampen kümmerlich erhellten. Ein ununterbrochenes Kommen und Gehen! Der eine sang, der andere trank, ein dritter aß.
Der Spielmann setzte sich breit auf die bequeme Holzban! vor dem grünen Kachelofen und unterhielt mit seinen Schnurren den ganzen Tisch, der dicht besetzt war. Er erzählte immer neue Lügengeschichten, eine greifbarer als die andere; die Gäste lachten, daß ihnen die Tränen über die Backen liefen. Zwar glaubten sie ihm nicht die Hälfte von dem, was er ihnen vorlog. aber sie hörten dem lustigen Manne, der so schön zu lüg« verstand, behaglich zu und freuten sich der Spässe.
„Kennt ihr die Geschichte von Weigger? — Eine schön« Geschichte!"
„Nein!" rief es im Chor, „los damit".
„Also der Weigger — ein tapferer Ritter weit drunten i« Frankenland — ritt im vorigen Winter bei hohem Schn« durch den Wald. Und als er so ritt, stieg er einmal ab und band das Pferd an einen Banmast, der durch die Schneelast herabgedrückt war. Während Weigger beiseite ging, rückte da) Pferd am Aste, der Schnee fiel ab, der Ast erhielt seine Spannkraft wieder, fuhr in die Höhe und schleuderte das Pferd i» den Baumwipfel. Der Weigger schaute, als er zurückkehtt«, sich erstaunt noch seinem Pferde um, konnte es nirgends entdecken und mutzte zu Futz nach Haufe gehen."
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und zeigte in allen schäften. Die Erge fotzende:
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K. Böhlicke W. Steinert K. Ehm H. Mock P. Kroll
Z. Bockenauer ^ Summe !
W. Ziegler O- Ziegler F. Schuldt E. Maier R. Eigle Z. Nagel
Summe
Brette«, 21. Fel folgende Warnung: sich seit einiger Zeit Potmberg zu schaff« siche rungsgarantien und vor anderen äl besttzer dringlichst g, Leibertingen. 21. Wagnermeisters Fron, wesrn in Asche legte, gerettet werden, jedoch Flammen zum Opfer digie versichert, jedoch Zeit obdachlos.
Oberried, 21. Fet von Oberried nach Za wenig nngenehmes 8 in Ebnet gekauft und ort abholen. Unterwe in Kirchzarten den Bl wollte, nmrf einen d und bearbeitete ihn z Quetschungen bewußt! Morgen fand man d, herigen Besitzers, von Stall treiben ließ. D Bad Dürkheim, aus der Welt geschafft dem Vorstand der B Sitz Villingen, kürzli lungen habe» zu einer seitherige» Hotel „A Waldblick" die Führ» besonderen Bedingung einem schriftlichen Bei Weinheim, 21. F wcrkrmann Herbert 2 der Landstraße vor d< totgefahren. Der Ma> Auto hin und her. T Feststellung des Sachi Mannheim, 20. Hof bei Mannheim « den Tod eines Menst waren damit befchäf als ein Fitz den A Kopf zwischen die W ron ist 23 Jahre all Mannheim, 20. stand der 19jährige ! dem Mannheimer C Philipp Peter Ebe frühe Tod seiner er zuführen sein, die ih ber vorigen Jahres weil sein Sohn eir Als seine Frau der ganze Wut des Ra Händen würgte. A der Angeklagte fünf fernung ab, die so i Ebett wenige Sttm nähme ergcck ein sek Das Gericht verurll fängnis.
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