von beinahe 70 Jahren gestorben. Zu Pforzheim geboren, war er im Jahre 1885 einer der Mitbegründer der genannten Firma. Als er sich 1890 ins Privatleben zurückzog, widmete er sich besonders eingehend Genieindeangelegenheiten. Von 1890 bis 1908 gehörte der Entschlafene dem Bürgerausschnß an.

Gundelfingen bei Frstburg, 19. Febr. Im Jahre 1919 wur­den einem hiesigen Landwirt ein Paar Ochsen ans dem Stall gestohlen: die Täter konnten üarnals nicht ermittelt werden. Jetzt ist cs dieser Tage gelungen, zwei Landwirte in Vörstetten bei Denzlingen des Diebstahls der beiden Ochsen zu überführen.

und Verkebe,

Wirtschaftliche Wochenrundschau.

Börse. Auch in dieser Woche verkehrte die Börse lustlos. Der Hauptgrund für die Kursrückgänge ist der Mangel an Aufträgen, da es vollständig an Interessenten fehlt, die vor allem durch die täglich neuen Enthüllungen in den Finanzaffä­ren beunruhigt wurden. Weniger erfreulich laute» auch die Nachrichten über den Stand der deutsch-sranzösischen Wirt- schastsverhandlungen. Der neue Konflikt mit Rumänien trug weiter zur Verstimmung bei. Das Ausland hält sich nach wie vor' zurück. Die Spekulation richtet sich, belehrt durch die Er­fahrungen im Januar, bereits auf die Ultimo-Abwicklung -ür Ende Februar ein. Sie sah sich daher genötigt, ihre Engage­ments abzubauen und zu Realisationen zu schreiten. Das Bör­sengeld ist zwar reichlich an geboten, blieb aber im Ueberstand, da es nur von einem Dag zum andern offen war und so eine unsichere Grundlage für das Geschäft an der Börte bot. Auch der Anleihemarkt war stark unsicher und hatte Rückschläge zu verzeichnen, da die Verschleppung in der Auswertungsfrage verstimmte.

Geldmarkt. Der Geldmarkt war nach wie vor flüssig. Tägliches Geld war zu 9 bis 11 Prozent zu haben, während «wer Geld für längere Termine knapp zu »veroen beginnt, was bereits in einem Anziehen der Sätze zum Ausdruck kommt: Monatsgeld stellte sich auf 11 bis 11 Prozent und war besonders «ruf Ultimo stark gesucht. Die Lage der Reichsbank verbessert sich zusehens und kann eine Verstärkung ihres Goldbestandes und eine Vermehrung der Golddeckung aufweüen. Der Gold­bestand stieg um 10,8 auf 811V Millionen Mark. Die Noten- dcckung beträgt durch Gold allein 15,9 Prozent, durch Gold und Devisen zusammen 61,2 Prozent. Die Ausleihungen der Reichs­bank haben in dieser Woche beträchtlich abgenommen, was mit der Lähmung des Börsemrmsatzes zusanrmenhängt. Die Reichs- stnnahmen betrugen im Januar sogar 768 Millionen gegen­über 390 Millionen Marl im Dezember. Bei aller Besserung unserer Finanzlage ist aber die Kreditkrise keineswegs überwun­den. Die Liguidat, die in den Reichsbankausweisen und in den bis setzt vorliegenden Großbank-Bilanzen die Berliner Han­delsgesellschaft verteilt 10 Prozent und der Mitteldeutsche Kie- drtverein in Frankfurt 8 Prozent Dividende- zum Ausdruck kommt, ist nur künstlich, da sich unsere Wirtschaft durch Ein­schränkung auf die Kapitalknappheit inzwischen eingestellt hat. Das darf aber niemals zu dem Schluß verleiten, daß wir be­reits wieder normale, gesunde Wirtschaft-Verhältnisse hätten.

Produktenmarkt. Der Rückgang der Presse auf den Produktenmärkten ist Mn Stillstand gekommen. Die Stim­mung cm den GetrerGbörsen ist gegenüber der Vorwoche freundlicher und fester geworden, doch ist zu den etwas er­höhten Preisen wenig Gisschäft. An der Stuttgarter Landes­produktenbörse blieben Heu und Stroh mit 8 bzw. 5,5 Mark pro Doppelzentner unverändert.' An der Berliner Produkten­börse notierten Weizen 256 (D 8), Roggen 253 7), Sommer­

gerste 270 (unv.), Winter- und Futtergerste (210 (unv.), Hafer 195 (-8 1) Mark je pro Tonne und Mehl 38 X (R Mark Pro Doppelzentner.

Warenmarkt. Der Barometer für den Stand dcw deutschen Warenmärkte, die Großhandelsindexzss:'r ist von 136,7 um Och Prozent schwach auf 136 zurückgegangen, ist also im we­sentlichen glstchgeblieben. Auch die Indexziffer für Lebens­haltungskosten ist mit 124ch gegenüber 125 kaum verändert- Die Eisenindustrie weist nach Belebung des deutschen Ausfuhrge­schäfts eine Besserung «ms. Auf den Häuteauktionen ist die Ten­denz abgeschwächt. Die Lederindustrie klagt über die immer noch zu hohen Rohhäntepreise, denen sie nur in großem Ab­stand folgen könne. Der Textilgroßhandel findet kür seine fer­tigen Winrervstklstdungsstücke infolge der milden Witterung ge­ringen Absatz. Aus dem Mark für Rohbaumwolle war die Tendenz fest, während auf dem Wollmarkt staue Stimmung herrschte.

Viehmarkt. Der Handel auf den Großviehmärkten ge­staltete sich weiter langsam, da das Geschäft auf den Fleisch­märkten ebenfalls weiterhin ruhig verlief.

Holzmarkt. Die Lage an den Holzmärkten war fest. Die Preise haben keine wesentlichen Aenderungm erfahre«; nur die Brennholzpreise sind gedrückt.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 20. Febr. Die Sozialdemokratie hat im Landtag den Antrag gestellt, 1. die Oberkirchenbehörden bereits jetzt darauf hinzuweisen, daß im Planjahr 1925 der staatliche Zuschuß zum kirch­lichen Besoldungsaufwand um 70 Prozent des Ertrags der Landes­kirchensteuer zu kürzen ist: 2. so rasch als möglich festzustellen, wie­weit die rechtlichen Verpflichtungen des Staates hinsichtlich der Zu­schüsse zum kirchlichen Besoldungsaufwand auf Grund der in der Vorkriegszeit von der Regierung wiederholt vertretenen Auffassung gehen und dem Landtag hievon Mitteilung zu machen.

Stuttgart, 20. Febr. Die Abgeordneten Wernwag, Ströbele, Schweizer haben folgende Kleine Anfrage gestellt: Auf Viehmärkten find öfters Finanzbeamte anzutreffen, die sich nach Ein- und Ver­kaufspreisen für das Vieh erkundigen. Ist das Staatsministerium bereit, Auskunft zu geben, ob eine gesetzliche Pflicht der Finanzbeam­ten besteht, die Landwirte beim Verkauf ihres Viehs zu beaufsichtigen? Wenn eine solche Pflicht besteht: Werden andere Berufsstände in gleichem Maße kontrolliert beim Verkauf ihrer Waren, wie die Land­wirtschaft?

Stuttgart. 20. Febr. Zur Abstellung von Mißständen hat der Abg. Henne (Dem.) im Interesse des Handwerks folgende Kleine Anfrage an die Staatsregierung gerichtet: In Handiverkerkreiseu herrscht lebhafte Mißstimmung darüber, daß das selbstständige Ein­käufen von Materialien zu Bauzwecken durch staatliche und städtische Behörden, voran die Reichsbehörden, immer größeren Umfang an­nimmt. Dieses sachlich nicht berechtigte Gebühren nimmt dem Hand- werk einen Teil seiner Wesensart und' drückt es herunter. Wirtschaft­liche Vorteile werden aber dadurch für die vergebenden Behörden trotzdem nicht erzielt. Ist das Staatsministerium bereit, bei den ftaatl. Behörden Abhilfe zu schaffen und bei der Rcichsregierung energische Vorstellung zweck; Abstellung dieser Mißstände zu erheben.

München, 20. Februar. Die Meldung derRoten Fahne" über die Haftentlassung der in Stuttgart verhafteten bayerischen Kommu­nisten Schlaffer und Gütz bestätigt sich nicht Der Geschästsordnungs- ausschutz des bayerischen Landtags beschloß heute vormittag mit 13 gegen 8 Stimmen der Sozialdemokraten, Kommunisten und des Bauernbundes, dem kommunistischen Antrag aus Haftentlassung der beiden Abaeordneten nicht staitzuqeben.

Augsburg, 20. Febr. Isidor Kreil, über dessen in Aussicht genommene Verwendung als Zeuge in dem Magdeburger Pro­zeß des Reichspräsidenten gegen Rothardt berichtet wurde, ist am Donnerstag von der Polizei in Augsburg festgenommen worden. Er soll in der Untersuchungssache gegen den völkischen Agitator Thurn, den Schreiber der in demTageblatt" ver­

öffentlichten Briefe an Kreil als Zeuge vernommen werden. Kreil trieb sich in Augsburg völlig mittellos herum Wie wei­ter gemeldet wird, ist gegen ihn richtigerlicher Haftbefehl er­lassen worden.

München, 20. Febr. Bei der heute erfolgten Neuecöffnung des Hauses der Landwirte nahm Reichskanzler a D. Cuno das Wort zu einer Ansprache, in der er aussührte, daß er stolz darauf sei, daß unter ihm die Zwang-Wirtschaft beseitigt worden sei. Was noch nie geschehe» sei und was wohl auch in Zukunft nicht mekr möglich sei» werde, sei damals geschehen, näml ch, daß alle Parteien, von den: Deutschnationnlen bis zu den Soziaidemokra'en einmütig die Aus i Hebung der Zwangswirtschaft forderten. Deutschland werde nicht vorwärts kommen, solange das deutsche Volk im Wiederaufbau des Vaterlandes im Sinne einer starken, geraden und reinen Politik nicht zusammensteht. Der Redner schloß mit einer Mahnung zur Einigkeit des ganzen deutschen Volkes.

Dresden, 20. Februar. Die Stadtverordneten bewilligten in der gestrigen Abendsitzung nach einer eindrucksvollen Trauerkundgebung für die Opfer des Dortmunder Grubenunglücks 50000 Mark für die Hinterbliebenen der Verunglückten.

Berlin» 20 Febr. Unter dem Verdachte, den Mord auf dem Arnswaldec Platze, dem vor einigen Wochen das Dienstmädchen Stengierski zum Opfer gefallen war, verübt zu haben, ist ein Schutz­polizist festgenommen worden, der sich, wie jetzt festgestellt worden ist, öfter an Liebespaare herangemacht hatte, dem Manne mit Verhaftung gedroht und versucht hatte, sich an dem Mädchen zu vergehen. Der unter dem Verdacht des Mädchenmordes aus dem Arnswaldec Platz sestgenommene Schutzpolizist Wiesener bestreitet die Tat. Wiesener würde bereits zu Beginn dieses Jahres vom Dienst enthoben Ls liegen gegen ihn sechs Anzeigen vor, wonach er im Rordosten Berlins unbefugt Liebespärchen sestgenommen hat. Er ist in zwei Fällen solcher Delikte bereits überführt.

Berlin, 20. Febr. Die gestern verbreitete Revaler Meldung über die Liquidation der Funkersflugzeugwerke in Moskau trifft, wie die Iunkerswerke erklären, nicht zu. Wahr ist vielmehr, daß infolge Umstellung des Werkes auf eine wirtschaftlichere Basis, um auch den Bau anderer Flugzeugtypen zu ermöglichen, Aenderungen in der Ar­beitsweise und im Personalbestand des Moskauer Werkes erforder­lich wurden.

Berlin, 20. Febr. Der Reichstag beschloß die Einsetzung einer 2I-gliedrigen Kommission zur Untersuchung der Ruhrkredite. Im Anschluß an die Ruhrdebatte vertagte sich der Reichstag bis 2. März.

Hamburg. 20. Febr. In dem vor dem hiesigen Schwurgericht verhandelten Prozeß gegen die sechs Kommunisten Seidiger und! Genossen wegen Teilnahme am Hamburger Oktoberpulsch wurde heute nachmittag das Urten gefällt. Selbiger wurde wegen Beihilfe zum Hochverrat zu vier Jahren Zuchthaus und 400 Mark Geldstrafe ver­urteilt, ferner Daul zu 15 Monaten Festungshaft und 100 Mark Geldstrafe, Gertrud Daul, Günther und Knöpfe! zu je einem Jahr und neun Monaten Festungshaft und einer Geldstrafe. Der Ange­klagte Biederitz wurde wegen Mangels an Beweisen freigesprochen

Breslau, 21. Febr. In dem großen Falschmünzerprozeß, der vier Tage das große Schöffengerichte beschäftigte, wurden die Hauptangeklagten, der Lehrer Nowak aus Beuchen und der! Schlosser. Gebhardt aus Leipzig zu je zwei Jahren Zuchthaus. verurteilt. Von den übrigen 27 Angeklagten wurden drei frei- j gesprochen, während für den Rest der Beschuldigten unter Zu-! billigung mildernder Umstände aus Gefängnisstrafen von zwei Monaten bis zu zwei Jahren erkannt wurde.

Berlin, 20. Febr. Die Deutsche Rentenücnik teilt mit: Zur Verbilligung der landwirtschaftlichen Produktion hat der Ber- waltungsrat der Deutschen Rentenbank beschlossen, eine Ermä­ßigung der Zinssätze sowohl für die eigenen Mittel der Deut­schen Rentenbank, wie auch für die Abwickelungskredite eintre- ten zu lassen. Die Deutsche Rentenbank gibt ihre Gelder an die ! Kreditvermittler inmmehr zu Bedingungen, die es dem letzten: Geldgeber ermöglichen, alle von der Deutschen Rentenbank her- i rührenden Kredite zu 12 Prozent an die Landwirtschaft zu! leiten. Dieser Beschluß tritt, wie der Nachrichtendienst erklärend hinzusügt, sofort in Kraft. Der Zinsfuß von 12 Prozent ist als. Höchstsatz aufzufassen und eine Ermäßigung unrer diesen Satz möglich. Bei lausenden Wechseln soll von der ersten Fälligkeit ab ebenfalls die Verbilligung eintreten.

Hindenburg, 20. Febr. Der in Hindenburg wohnende Gruben­arbeiter Bernhard ermordete in der letzten Nacht lautOberschlesischer Wanderer" seine Frau und den Quartierburschen Iarosch. Die beiden unterhielten ein Liebesverhältnis. Nach der Tat stellte sich der Doppel­mörder selbst der Polizei.

Ratibor, 20. Februar. Das Schwurgericht verurteilte heute den 38jährigcn Landwirt Richard Srarwas aus Kaldaun wegen Bruder­mordes zum Tode und wegen versuchten Totschlags zu acht Jahren Zuchthaus. Am frühen Morgen des 16. 1. 24 erschlug der Angeklagte seinen Bruder Joseph, als dieser in den Stall trat, mit einer Axt und spaltete'ihm den Schädel.

Paris, 20. Februar. Das Ergebnis der Unterredung zwischen Raynaldy und Trendelenbura ist, daß die Verhandlungen vorläufig nicht unterbrochen werden. Die Unterredung zog sich über den Vor­mittag und einen Teil des Nachmittags hin. Erörtert wurden auch die neuen französischen Vorschläae.

Gent, 30. Febr. Das Kriegsgericht verurteilte folgende Deutsche in Abwesenheit: dm Major von Sommerfeld zrrm Tode, sowie dm Soldatm Wasseveld, den Eisenbahubeaniten Karl Klausa, den Landjäger Fritz Schwede, de« Hauvtmann Hcmck und den Berliner Richter Georg Gasner zu lebensläng­licher Zwangsarbeit.

London, 20. Febr. Im Unterhaus erklärt« Hoare rnrs eine Anfrage, die Stärke der Luftflotte der Marine, des Heeres und der Kolonialtruppen Frankreichs belaufe sich auf insgesamt ungefähr 140 Geschwader zu je 9 Flugzeugen, wobei die in Bil­dung befindlichen neuen Geschwader nicht mitgerechnet seien, lieber die Zahl der französischen Reservemaschinen lägm keine Nachrichten vor. Dem gegenüber betrage die Zahl der Luft­geschwader Großbritanniens 30 Geschwader zu je 12 Maschinen Angaben über die Zahl der Reservemaschinrn zu machen liege nicht im öffentlichen Interesse. In Beantwortung einer wei­teren Anfrage erklärte Davinson, genauere Mitteilungen über ^ die neuen 5 Kreuzer zu machen, sei im öffentlichen Interesse nicht geboten.

Sullivan «Indiana), 21. Februar. In einem Bergwerk wurden, wahrscheinlich durch die Explosion von Grubengas, 35 Bergleute ver­schüttet, von denen bereits zwei als Leichen und drei weisere schwer verletzt geborgen wurden. Es besteht wenig Hoffnung auf Rettung der übrigen.

Washington. 20. Febr. Die amerikanische Regierung stellt amt­lich in Abrede, daß sie Frankreich zur Stabilisierung seiner Währung eine Anleihe geben werde.

Washington, 20. Febr. Das Budgetbiiro empfahl dem Kongreß, den der Zeppelin-Gesellschaft geschuldeten Betrag von 187000 Dollar zu zahlen. Die Summe setzt sich zusammen aus 37OM Dollar für Ersatzteile für dieLos Angeles" und 150000 Dollar für die drei­monatliche Unterweisung der "amerikanischen Mannschaft.

W«rttemberUischer Landtag.

Stuttgart, 20. Febr. Der Landtag nahm in seiner heutigen Sitzung zunächst die gestern zurückgestellten Abstimmungen vor und nahm an den Antrag Dr. Hölscher (B.P.), wonach Aerzten, > die sich der Lohnabtreibung schuldig machen, die Approbation entzogen wird, den Antrag des Ausschusses, für die Wieder- j instcmdsetzung der verbesserungsbedürftigen Straßen und zur Herstellung von Gehwegen zum Schutz gegen die Gefährdung durch Kraftfahrzeuge größere Summen in oen nächsten Haus­haltsplan einzusetzen und hiezu die aus der Kraftfahrzeugsteuer fließenden Mittel mehr als bisher zu diesem Zweck zu verwen­den, die Vorlage des Entwurfs eines zeitgemäßen Weggesetzes in tunlichster Bälde zu veranlassen, den Antrag Dr. Scher-i

mann aus Erhöhung der Krastsahrzeugsteuer, deu Antrcg Dr. Schumacher auf Uebernahme der sozialen Zür'orge für Kriegs­beschädigte und Krivgcvhinterbliebene durch das Reich sowie auf ausreichende finanzielle Unterstützung der Füriorgeaustalten endlich ein Antrag Küchle (Ztr.) betr. Hilfsschulen für Füc- sorgezöglinge. Der Antrag Planck (Dem.) auf Vorlegung eines Hebammengeietzes wurde an den Verwaltungsausschuß überwiesen. Damit war der Etat des Mimsteriums des Im nern erledigt und man begann die Beratung des Etats der Finanzvestoaltung. Die ziemlich ausgedehnte Erörterung drehte sich hauptsächlich um die Frage der Unnrhaltszuschüise an Referendare, um Aufhebung des Besoldungssperrgesetzet und um Wiedereinführung der Ortssteuerämter. Finanzmini­ster Dr. Dehlircger erklärte, im Besoldungssperrgesetz habe ma» ein klassisches Beispiel für Len Unitarismns, der durch die Erz­berger sche Steuerreform geschaffen wurde. Dieser Unitarismus sei der Grund allen Nebels. Angenonmun wurde der Ausschutz­antrag aus Gewährung von Zuschüssen an die Referendare i« der Form, daß diese Zuschüsse auf Antrag wieder an diejenige« tüchtigen Referendare gereicht wevden, deren wirtschaftliche Lage es rechtfertigt, sowie der Ausschußantrag, bei der Reichs- regiernng mit 3Nachdruck aus die Wiedereinführung der Orts- steuerämter hinzuwirken. Außerdem wurde ein Antrag Winker (Soz.) angenornmen, mit allem Nachdruck der Absicht »er Reichsregierung entgegenzutreten, das Besoldungssperrgesetz über den 31. März hinaus zu verlängern, ferner ein Anna« Dr. Schermann (Ztr.), den Gemeinden zur Förderung des Wohnungsbaus Bauland aus staatlichem Besitz unter Siche­rung gegen Weiterveräußerung mit Spekulationsgewinn z» möglichst günstigen Bedingungen abzugeben. Schließlich kan» es noch zu einer kurzen Erörterung über die Aufwertungsfrage. Frnanzminifter Dr. Dehlinger bemerkte dabei, daß durch die Nebertragung der württ. Eisenbahnen an das Reich die Rechte der württ. Staatsgläubiger nicht geschmälert würden und daß die Regelung der Llufwertungsfrage im Reichstag unmittelbar bcvorstehe, weshalb eine vorherige Regelung von Württemberg aus nicht möglich sei. Staatspräsident Bazille leiste mit, bei der Besprechung mit dem Reichskanzler habe die württ. Regierung den Standpunkt vertreten, daß es im Augenblick nicht möglich sei, die Aufwertungsfrage für alle Zeiten zu lösen. Zunächst sollte man die öffentlichen Anleihen aufrufen, oen Lpekulations- zuwachs ausscheiden und die Restsmnmen verzinsen. Der Pro­zentsatz köne sich von Jahr zu Jahr ändern. Durch Konver­sion lasse sich die Frage nicht lösen. Auf die Dauer könne die Gerechtigkeit nicht unterdrückt werden. Der Ausschußantrag aus Vorlegung eines Berichts, ob und in welcher Weise der Staat den Inhabern württ. Staatspapiere bei der Verzinsung und Rückzahlung entgegenkommen kann und ruf energische Ver­tretung der Ansprüche Württembergs an das Reich für Ueber- gabe der Eisenbahnen wurde angenommen. In der Nachmit- tayssitzung nahm der Landtag den Entwurf eines Gesetzes bctr. die neue Fassung des Penstonsergänzungsgesetzes an und setzte dann die Beratung des Etats des Finanzministeriums fort. Nach rascher Erledigung einiger Kapitel trat das Haus in eine Steuerdebatte ein, die der Abg. Dr. Schall «Dem.) mit de« Hinweis daraus einleitete, daß der württ. Etat für 1921 nur deshalb so gut abschloß, weil die Reichssteuerüberweisunze« eine unerwartete Höhe erreichten. Er wies daraus hin, daß die Steuerbelastung 8 Prozent des Umsatzes ausmache, währen» sie vor dem Kriege nur 12 Prozent betrug. Im Württem­berg wurden im Jahre 1921 von Len Staatsausgabcn gedeckt 5060 Prozent durch Steuerüberweisungen, 30 Prozent durch Landesstcuern und 10 Prozent durch die Erträgnisse des Staa­tes. Bei dieser Sachlage würden sich Abstriche auch am drin-, genden Bedarf nicht vermeiden lassen. Der Regierung warf er vor, daß sie nichts konkretes und Praktisches getan habe, um die von der früheren Regierung eingeleitcte Staatsvereinmchung fortzusetzen. Der Abg. Linz (Ztr.) beklagte namentlich die steuerliche Neberlastung der Landwirtschaft und terlangte dir Abschaffung der Vorauszahlung. Die Unsicherheit in der. Steuererhebung sei für unsere Wirtschaft sehr schädlich. Der' Abg. August Müller (B.B) wünschte eine erträgliche Gestaltung der Steuern nach dem Grundsatz der Leistungsfähigkeit un» brachte einige Heiterkeit in das Haus, als er sagte, die Aus­führungen des Slbg. Winker (Soz.) von Heine morgen hätte» besser in einen Zirkus gehört, worauf der Abg. Ulrich (Soz.) schlagfertig antwortete, in jeden Zirkus gehöre ein dummer August! Der Abg. Roth (Dem.) beleuchtete die Situation durch den Zwischenruf: Wir Haben doch keine Kappensitzung! Inzwischen hatte sich wegen vorgerückter Stunde das Haus ziemlich stark geleert. Es sprachen dann noch die Abgg. Gauß (Ztr.), Rehbach (Komm.), Roth (D. V.P.) und Werwag (B.B) vor leeren Bänken. Morgen wird die Beratung fortgesetzt.

Der Tscheka-Prozeß.

Leipzig, 20. Febr. Im Tscheka-Prozeß wurde am heutigen Verhandlungstage die Vernehmung des Angeklagten Poege fortgesetzt. Dieser machte Angaben über die Ermordung d-k Friseurs Rausch. Der Zeuge schilderte, wie er sich an Rausch heramnachte und wie dieser mißtrauisch wurde, weil er die Gefahr ahnte. Er gibt weiter an, mit dem Plan der Ermor­dung Rauschs nicht einverstanden gewesen zu sein. Nrumann habe sich einen Dolch gekauft un- er habe angenommen, daß Neumann Rausch erdolchen wollte. Der Angeklagte Reumann bestreitet dies und entgegnet, Poege habe erklärt, daß ihm der Gedanke aufgetaucht sei, selbst den Rausch über den .Haufen z» schießen. Er habe aber ihm (Reumann) nicht vorzreisen wollen. Das wird nun wiederum von Poege bestritten. Im Laufe dieser Vernehmung kommt es vielfach zu Zusammenstößen zwi­schen dem Vorsitzenden und dem Verteidiger über das Recht z« Zwischenfragen. Der Angeklagte Poege schildert weiter die- Er­schießung des Friseurs Rausch. Er erklärte, er hasse Neumaun, da er ihn zum Verbrecher gemacht habe. Neumann schreit: Unerhört!" Von der Verteidigung wird eine Rüge des Ange­klagten Neumann verlangt, worauf der Vorsitzende erklärt,, daß er sich jede Kritik seiner Verhandlungsführung verbitte. AIS einer der Verteidiger darauf eine Erklärung über mangelnd« Objektivität des Besitzenden abgeben will, wird ihm das Wort entzogen. Der Angeklagte Poege schildert dann die Fälle Stiu- nes und Borsig in Uobereinstinrmung mit dem Angeklagtem Neumann. Als dem Angeklagten vorgehalten wird, daß <r vor dem Untersuchungsrichter den Angeklagten Skoblewski als Hellmuth bezeichnst Hobe, zieht Poege diese Aussage zurück. Er kenne Hellmuth nicht. Nach weiterer Vernehmung, die aber nur unwesentlichen Charakter trägt, wird eine Pause eingelegt. In der Nachmittagssitzung äußerte sich Poege zu den Fälle« Jauche und Wetzel. Er erhielt von Neumann Befehl, Jauche

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M erledigen; Stach so r Hauches erwiesen sei. lediguug Jauches nicht Aber den Haufen schu Wargieö. Schließlich «auche kein Spitzel sei. gart Vorwürfe, daß f damit, Wetzel in Stut gewesen. Auf Befrag« mußt zu haben, daß l KN Plänen gegen Sch Ke Verhandlung auf Rücktritt bei Berlin, 20. Febr. Abstimmung über der Wien im preußischen L Mit Ja stimmten 21! trauensantrag abgeleh «ms im Namen des Kabinetts. Dr. Mar- Wahl erneut für den kn kandidieren. Soenartz und v. Pape, Berlin, 20. Febr. heute nach Schluß der Mutz gefaßt:Dies ten der Herren Loenm Haft absichtliches Feh wesentlich zum Sturz Seine Möglichkeit meh i» der Fraktion zusa den Vorstand, die bst! gen Niederlegung ihr.

Berlin, 21. Febr. preußischen Kabinetts «ale Presse die Antw, Landtags übrig bleibe »ebene Antwort auf d Marx den Fehdehands setze. DerVorwärts Wiederwohl von Mar; der Herstellung des ges Abstimmung im Land

Bari

Berlin, 20. Febr. der Barmataffäre wui bekanntgegeben auf d des Generalkonsulats sich hier um weniger handelt haben. Der des Abg. ScheiLeman Darmat eingesetzt Hab sragung des Rstchsmi von 1916 bis 1921 deu erklärt, es sei chm au Beziehungen nach B Küher unterrichtet w< Gesandte v. Rosen e sandtschaft fortwährer gesucht habe. Jndiskre kn vielleicht dadurch Amt damals gerade st Pause vernahm der A stg, der damals Mine Seine Vernehmung Hermann Müller gibt er nur den geringsten er sein Schreiben an Bon Indiskretionen ! mats sei ihm nichts L der Ausschuß bis zun Dr. Köster vernonrme

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W. B. in Sch. Ihr dürste durch Beantwr lediguug gefunden

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Am Die»Stl »erden in der Wirl etwa

öffentlich versteigert.

Das Holz wi Weil vorgezeigt.

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Die Gemeinde j «och den 28 Feb folgende Ficdtenstang 660 Bau 6535 Hop 2695 R»V 2485 Boh Zusammenkunft Langerrfteinbaü

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