der zugesührtcn Nährstoffe auf der Wiese und Weide zu noch- scln, einmal im Herbst Thoniasmehl und Kainit und ule Stick­stoffdünger Kalkstickstoff zu geben; in einem anderen Jabre aber im Frühjahr tvprozentiges Kalisalz, Superphosphat und schwe­felsaures Ammoniak zu geben, oder, anstatt der beiden letzteren Amoniak-Tuperphosphat 5 X 10 oder 9X9 Prozent. Gut be­währt hat es sich ferner, auch nach dem ersten Schnitt oder dem erstell Anweiden eine Düngung von 12 Ztr. Anmwuiak- Superphosphat 9X9 Prozent zu geben. Ferirer sollte man nie vergessen, daß von Zeit zu Zeit den Wieben und Weideil auch eine Kalkung verabfolgt werden muß, und daß auf eine gute Bodengare hinzuarbeiten ist, die man am besten und bil­ligsten durch eiile Düngung mit gut zubereitewm .Kompost er­zielt; denn nur bei Vorhandensein einer guten Boden gare kann die künstliche Düngung zur Polleil Wirkung kvmnicn.

Neuenbürg, 18. Febr. (Warnung vor Verwechslung von Markstücken^) Es kommt in jüngster Zeit offenbar nicht selten vor, daß silberne französische! Arankenstücke oder auch alte außer Kurs gesetzte Markstücke anstelle der gütigen neuen Ein­markstücke im Verkehr erscheinen. Der Verlust, den der ge­täuschte Empfänger erleidet, ist erheblich (ein Franken gleich 22 Pfennig), so daß Publikum mrd Geschäftsleuten im eigenen Interesse Aufmerksamkeit zu empfehlen ist, um einer gewerbs­mäßigen Ausnutzung der äußeren Aehnlichkeit der Münzen vorzubeugen.

(Wetterbericht.) Das Tiefdruckgebiet im Nordwesten hat an Einfluß etwas verloren, wirkt aber in mäßigem Um­fang noch fort. Für Samstag und Sonntag ist zeitweise aus- herterndes, aber dann wieder bedecktes, jedoch nur zu vereinzel­ten Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.

Baderr

Karlsruhe, 19. Febr. Ein mysteriöser Fall, der bereits im letzten Jahre das Schwurgericht beschäftigte, kani heute aufs neue zur Aburteilung, nachdem das Reichsgericht, bei dem die Angeklagten Revision eingelegt hatten, durch einen Beichluß vom 23. Dezember 1924 das erste Urteil aufgehoben hatte. Tie Anklage richtete sich gegen den Taglöhner Albert Heck aus Wür­mersheim wegen Begünstigung und Körperverletzung mit nach­gefolgtem Tode. Im 5. Juli 1919 wurde der Sohn des Jagd- Hüters Jung auf einem Feld der Gemarkung Au a. Rh. er­schossen aufgefunden. In der Schwurgerichtssitzung vom 17. Oktober 1924 kam zutage, daß als Täter Joseph Sturmlinger und Albert Heck in Frage kamen. Stürmlinger wurde damals zu einer Zuchthausstrafe von 6 Jahren oerucre-lt, während Heck mit einer Gefängnisstrafe von 1 Jahr belegt wurde. Das Urteil des Reichsgerichts bestätigte das gegen Stürmlinger aus­gesprochene Urteil des Schwurgerichts vom 17. Oktober 1924, während das Urteil gegen Heck aufgehoben wurde. Nach ein- stündiger Beratung wurde das Urteil Verkünder: Der Ange­klagte Heck wurde freigesprochen; die Kosten fallen der Staats­kasse zur Last. In der Begründung wurde hervorgehoben, daß wohl Verdachtsgründe gegen die Mittäterschaft des Heck be­stehen, diese aber nicht zur Beantwortung der Tchuldfrage auS- reichen.

Renchen, 19. Febr. Schon seit einiger Zeit ckt man in Mittelbaden einer ausgedehnten Schwarzbrennwei, die mit den Spritschiebungen des Weber-Konzerns im Zusammenhang steht, auf die Spur gekonrmen. Eine Nachsuche, an der mehrere hundert Polizeibeamte teilnahmen, deckte diesen umfangreichen Schwindel auf. Es erfolgten verschiedene Verhaftungen, u. a. des Besitzers des Gasthauses zum Hanauer Hoi, Schlett m Renchen. Der Buchhalter Schindler der Firma Behrle hat sich seiner Verhaftung durch die Flucht entzogen. Bei Gastwirt Schiller zur Krone in Waldulm und Lei der Firma Karcher in Oberachern wurde die gefaulte Brauereieinrichtung samt Vor­räten beschlagnahmt.

Vermischtes.

Ein böser Sturz. Auf einem Maskenball im StaLtparksaal in Nürnberg kam es zu einem bösen Sturz. Ein junger Alaun war in der Maske eines Affen zum Mummenschanz erschienen. Er ließ sich zu gewagten Kunststücken verleiten und kletterte im Nebermut schließlich auch auf der Brüstung der Galerie herum. Dabei verlor er plötzlich Len Halt und stürzte zürn Schrecken der Gäste auf einen mit Biergläsern gefüllten Tisch, wo er schwerverletzt liegen blieb.

Schwere Strafe für einen Wohnungsschwindler. Der viel­fach Vorbesttaste James Groß hatte sich vor dem Schöffengericht Berlin Mitte wegen Wohnungsschwindeleien größten Stils zu verantworten. Er schwindelte Wohnungssuchenden vor, über ausgezeichnete Verbindungen bei den Wohnungsämtern zu ver­fügen und infolgedessen in kürzester Frist jede gewünschte Woh­nung beschaffen zu können. Als Entschädigung verlangte er meistens zweitausend Mark. Nachgewiesen wurden dem Ver­brecher 82 Betrugsfälle Loch dürfte die Zahl noch wesentlich höher sein. Das Schöffengericht verurteilte den gemeingefähr­lichen Wohnungsschwindler zu drei Jahren sechs Monaten Zuchthaus.

Tätlicher Angriff ans einen Verleger. Wegen Beleidigung des Zeitnngsverlsgers Erich Hoffmann in Flarow hatte sich der Stadtverordnete Rudolf Kaatz zu verantworten. Er fühlte sich durch zwei Artikel derGrenzmark" über die Stadtverord­netensitzung beleidigt, obwohl diese Artikel nur eine sachliche Kritik enthielten, die sich auf Ausführungen des Stadtverord­neten Kaatz innerhalb der Stadtverordnetenversammlung be­schränkte. Wer im öffentlichen Leben steht, muß init einer Kritik rechnen, ist ja auch die Kritik fruchtbringend für die Ent­wicklung des politischen und wirtschaftlichen Levens. Stadtverord­neter Kaatz nahm indessen Veranlassung, den Zeitnnqsverleger Hoffmann dadurch zu beleidigen, daß er ihm zwei Ohrfeigen gab. Die Tat war schon seit Teigen vorbereitet worden. Das Gericht erblickte in der Handlungsweise des Beklagten eine schwere Beleidigung und sah von einer Freiheitsstrafe nur mit Rücksicht darauf ab, daß der Angeklagte noch nicht vorbestraft ist. Es verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 300 Mari evtl, für je 20 Mark einen Tag Haft. Dem Beleidigten wurde die Veröffentlichung in derGrenzmark" zugestanden.

Fünf lebende Generationen in einer Familie. In Waldeck, das sich von jeher Lurch einen besonders gesunden und lang­lebigen Menschenschlag ausgezeichnet hat. konnrm dieser Tage fünf Geschlechterfolgen einer Familie ein frohes Beisammensein feiern. Es waren dies: die trotz ihrer 94 Jahre noch sehr rüstige und geistig regsame Witwe Luise Brünn in Adorf als Urur­großmutter, ihre auch schon 74 Jahre alte Tochter, eine 54jäh- rige Enkelin, sowie die 34jährige Urenkelin mft ihrem ljähft- gen Söhnchen.

Gegen die Auswüchse in der Frauenkleidung. Den Kampf gegen die ungeziemende Frauenkleidung nimmt nach dem Vor­bild verschiedener kirchlicher Oberbehörden auch der Breslauer Fürstbischof in einer Verordnung auf. Die Verordnung beruft sich darauf, da die Geringschätzung christlicher Ehrbahrkeit ge­fördert werde durch die Propaganda einer modischen 3Nacktkul­tur, die durch Obszönitäten an Badeorten und anderen Plätzen bereits einen bedenklichen Grad erreicht habe. In Zukunft sol­len weibliche Personen, deren Kleidung nicht der geziemenden Dezenz der Schamhaftigkeit entspricht, von der Kommunion wie von anderen Sakramenten ausgeschlossen sein. Das bezieht sich

auch auf den Akt der Trauung. 9lach der kirchlichen Verord­nung mutz der Oberkörper bis an den Hals, der Unterkörper bis an die Knie, die Arme bis zum Ellenbogen bedeckt sein. Ais genügende Kleidung sind durckssichtige Stvife nicht auzusrhen. Barfüßiges Erscheinen in der Kirche, wenn es Armut zum Grunde hat, ist kein kirchliches Hindernis.

Fünf Personen ermordet. Aus Memel wird gemeldet: In» der Naclü überfielen Rärcker ein Boot in der' Nähe von Ratt- schki. Mit den Vassen in der Hand forderten sie von dem Bvotsb-sitzer Geld und Kostbarkeiten. Als der Bootsbesitzer chncn Widerstand leistete, ermordeten sie ihn, leine Frau, die beiden fünf und sechs Jahre alten Söhne, sowie das Dienstmäd­chen. Darauf schnitten die Ränder den Toten die Köpfe ab. Nachdem sie das Boot ausgeplündert t.mtten, venchwanden sie spurlos. Die Kowiroer Kriminalpolizei liat sofort Beamte an den Tatort des Verbrechens entsandt.

Ein Opfer Phantastischer Schauerromane. Unter eigenar­tigen Umständen hat der zwölfjährige Mittelschüler Helmut Bachlcr der Sobn eines Kaufniannes in Wien, Selbstmord be­gangen. Die Eltern des Jungen batten am Samstag abend die Wohnung verlassen, um einen Spaziergang zu mackien. Ter Knabe war zu Hanfe geblieben und las in .tu an Buche. Als nach drei Viertelstunden die Eltern die Wohnung wieder be­traten, bot sich ihnen ein entsetzlicher Anblick; sie fanden den Jungen an einem .Haken in einem Nebenraum erbangt auf. Alle Wiederbelebungsversuche waren vergeblich. Der Fall ist um so furchtbarer, als cs sich hier nicht um einen der leider so häufig gewordenen Schülerselbstmorde wegen schlechten Fort­gangs, sondern lediglich um die Wirkung einer Jugendlefticke handelt. Man kann nicht einmal sagen, daß es ein besonders aufregendes Buch sei, dessen Schilderungen von Abenteuern und Kämpfen über den Rahmen dessen hinausgehen, was die Phantasie eines Jungen im allgemeinen erträgt. Knapp vor seinem Tode das Buch, in dem der Knabe gelesen hatte, lag noch aufgeschlagen batte sich Helmut in E. Wörishöffers AbenteurerromanKönig Fenzizleb" vertieft. Die amge'chla- gene Seite enthielt die Schilderung eines Hinrichtungsplatzes der Indianer; es wird geschildert, wie unter den Baumkronen die Toten im Winde schauckelten. In einem anderen Buche, in dem Helmut gelesen hatte, und das der Vater schließlich kon­fiszierte, als er sah, daß es den Jungen zu sehr errege, kommt auch die Erzählung von einem Manne vor, der sich erhängen wollte, aber in letzter Minute von seinem Freunde abgeschmtten wurde. Dieser Selbstmörder erzählte, daß er während der ganzen Zeit großes Vergnügen etnpfunden habe. Alle diese Erwägungen lassen darauf schließen, daß das tragische Ende dieses Krücken auf eine llÜberspannung seiner Phantasie zurück- znführen ist. Seine Lehrer schildern ihn als versvielt und verträumt.

Filmromanlik beim Einbruch. Ein von Kinoromaniik um- wobener, überaus frecher Einbruch wird aus Bemüchau in Böh­men gemeldet. Dort brach nachts in die Wohnung des Arztes Dr. Steiskal ein Mann ein. Er durchschritt frech sämtliche Zimmer, obwohl die beiden Gatten in einem derselben schlieren und nahm aus jedem die wertvollsten gut rrausponablen Ge­genstände an sich. Da wurde die Frau des Arzres wach, machte Licht und durchsuchte alle Zimmer, sch unter die Tische und Schränke, unter die Betten, hinter die Kleider, nur nicht in alle Schränke. Der Dieb aber hatte sich in einem Schranke verbor­gen. Ms die Frau wieder schlief, schlüpfte der Einbrecher her­vor und legte sich aus einem Diwan schlafen, lim 3 Uhr mochte er erwacht sein, denn als hernach die Frau wieder aus den Schlafe emporfuhr, sah sie gerade, wie der Dieb die Geld­börse ihres Mannes an sich nahm. Sie sprang auf, rief rrm Hilfe und eilte dem Diebe nach. Bei der Tür erwischte sie ihn und es entspann sich ein Ringen. Die mutige Frau ließ den Rock des Diebes nicht los, so sehr der auch nach ihr schlug. Da half sich der Gauner anders: durch «geschickte Bewegungen schlüpfte er aus dem Rocke und erreichte die .Haustür Ehe Hilfe zur Stelle war, war die Flucht gelungen und der uner­hört freche Eindringling konnte noch nicht ermittelt werden

Tragödie zweier Schwestern. Das Recht zu töten, das in dem tragischen Fall der Polnischen Künstlerin Uminska kürzlich von den Pariser Geschworenen durch Freispruch anerkannt wurde, soll bald noch einmal vor dem Gericht diskutiert werden. Eine junge Näherin hat sich weinend der Polizei gestellt, weil sie die hoffnungslos erkrankte Schwester auf ihr Bitten er'chos- sen hat. Die Schwestern lebten zusammen; die Näherin sorgre für den Unterhalt der Kranken, die dem Tode verfallen war Nach rnonatelangem Hinsiechen flehte die Kranke die ältere Schwester cm, ihr Erlösung zu geben. Die Näheren lehnte erst die Bitte ab, da es ihr an Mut fehlte, beschloß dann aber, mit der Schwester zusammen zu sterben. Sie kleidete die Kranke an, setzte sie in einen Lehnstuhl und gab ihr ein schönes Buch in die Hand, an dem sie sich oft erfreut hatte. Tann küßten sich die Schwestern, und die ältere schoß der Kranken eine Revol­verkugel in Len Hinterkopf. Danach richtete sie die Waffe gegen sich selbst. Aber die übrigen Schüsse versagten, worauf sich die unglückliche Mörderin zur Polizei begab und ihre Tat an­zeigte. Es ist kaum zu Zweifeln, daß auch sie von der An­klage des Mordes freigesprochen werden wird, wenn der Fall zur Verhandlung kommt.

Der findige Deserteur. Vor einigen Tagen stellte sich im Pariser Polizeibureau von Batignolles ein junger Monn vor, der eine sonderbare Geschichte erzählte. Er lag.e, daß er Paul Grappe heiße und als Unteroffizier im 102. Infanterieregi­ment vor zehn Jahren desertiert sei, weil er von seinen Vor­gesetzten schlecht und ungerecht behandelt worden war. Grappe ging aber nicht zum Feinde über, sondern begab sich nach Paris, wo seine Frau wohnte. Um sich vor Entdeckung zu schützen, beschloß er, sich als Weib zu verkleiden. Zwei Jahre lang ! brachte er in der Hinterstube seiner Frau zu und lernte, ein ! Weib zu spielen. Er ließ seine Haare wachsen, gewöhnte sich an Franenkleider, nahm Unterricht im Nähen und verstand es, seiner Stimme einen anderen Klang zu geben- Nach zwei Jah­ren konnte er es wagen, auszugehen und Arbeit zu suchen. Er wurde alsSusanne Landgard" Arbeiterin für eine Dameu­schneiderin und verdiente Geld. Susanne Landgard war in ihrem Viertel gut bekannt und sehr beliebt. Sie erhielt wegen ihrer etwas männlichen Allüren den BeinamenVergönne", wurde aber für ein anständiges Mädchen gehalten. Fron Grappe, die als Witwe des verschollenen Untero'siziers mit der Näherin Susanne Landgard zusammenlebte, galt als die Freun­din des Fräulein Landgard. Nachdem das Amnestiegeietz vom Parlament angenommen worden ist, hatte der Unteroffizier Grappe nichts mehr zu fürchten. Er zog wieder Hosen an, und meldete sich bei dem überraschten Polizeikommissar, der zunächst nicht glauben wollte, daß die brave Susanne Landgard ein Mann gewesen war.

Riesige Goldvorkommen auf Jütland. In Südjütland ist ein mächtiges Gyldvorkommen von unberechenbarem Wert er­schlossen worden. Die geologische Erkundung des Lagers er­folgte durch deutsche und englische Geologen.

Die versalzene Suppe. Zerstreuter Professor (der mit seiner jungen Frau zum ersten Mal zu Hause speist:Herr Ober, das Beschwerdebuch!"

Aus der Sprechstunde. Arzt:Mso das Rauchen, Trin­ken, Radfahren und Kegeln muß ich Ihnen leider unbedingt verbieten." Patient:Herr Doktor, mir scheint, meine Frau war schon hier."

Handel rmd Verkekr i

Stuttgart, 19. Februar. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und i Schkichitzos waren zugefüstN: 42 Ochsen mnverkanft >0), 12 Bullen, ? >40 (20! Iungbullen, 139 (l0) Fuiigrinder, 09 Kühe, 612 Kälber, « 680 >30) Schweine. 10 Schafe, I Ziege. Erlös nus je 1 Zlr. Lebend­gewicht: Ochsen I. 4347 lichter Markt 4447 , 2. 3340 (unv?

3 2832 (unv.', Bullen I. 41 44 (42-45), 2.3740 (38-40).

3. 32-36 (32 -37). Iungrinder I. 50-54 (51 -55), 2. 39-47 (40 vis 48). 3. 3! -37 (32-38), Kühe 1. 30-38 (31-39), 2. 1728 (unu.), 3. 12-16 (una.), Kälber I 7477 «74-76), 2. 6972 (unv.),

3. 5865 6067), Schafe l. 68 70 (unv.), 2. 4060, Schweinei. 69-71 (70-72), 2. 6668 (67- 691, 3 6064 (64-66), Sauen 50 64 (5365) Mk. Verlauf des Marktes: Bei Kälbern lebhaft, sonst langsam, Ueberstand.

Stuttgart, 19 Februar. (Lnndesoroduktenbörse.) Der Getreide­markt verkehrt in ruhiger Haltung bei ziemlich unveränderten Preisen.

Pforzheim, 18. Febr. (Schlachtviehmarkt.) Austrieb: » : Ochsen, 4 Kühe, 3 Rinder, 94 Kälber, 2 Schafe, 47 Schweine. Marktverlaus: langsam, geräumt. Preise sür ein Pfund Le- , bendgewicht: Ochsen 1. 4649, Rinder 1. 4954, Ochsen und > Rinder 2. 3342, Kühe 2542, Farren 4046, Kälber 687S. > Schweine 7083.

Die Preise gelten für nüchtern gewogenem Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab stall iür Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürliche» j Gewichtsverlust ein, müssen sich also ivesentlich über de» > Stallpreis erheben.

Düsseldorf, 19. Febr. Der französische Kriegsgericht ver­urteilte zwei jugendliche Arbeiter, die der kommunistische» Partei angehören, wegen antimilitaristischer revolutionärer Propaganda unter den französischen Soldaten des besetzten Ge­bietes zu 3^ und 3 Jahren Gefängnis.

Dortmund, 19. Februar. Wie die Telegraphen-Union erfährt, sind jetzt 134 Opfer der Katastrophe ausMinister Eiein" geborgen. Es fehlen jetzt noch zwei Bergleute, deren Bergung infolge der schweren Bruchschadens der Grübe noch nicht möglich war.

Berlin, 20. Febr. Bei den Fraktionen des preußische» Landtags ! herrscht nach dem Verlauf der gestrigen Debatte der Eindruck vor, ! daß sich die Gegensätze zwischen den Regierungsparteien und den , Oppositionsparteien fast noch verschärft haben, södatz es für die keutigen Abstimmungen auf jede einzelne Stimme ankommcn wird. Es wird ausschließlich auf die Besetzung des Hauses ankommen, ob das Kabinett Mar; eine Mehrheit erhält, oder in der Minderheit bleibt.

Berlin, 20. Febr. Im preußischen Landtag ist ein Antrag des Zentrums eingebracht worden, in dem es heißt: Beider Grubenkata­strophe auf der ZecheMinister Stein" ist die Mehrzahl der Verun­glückten den tödlichen Gasen und den Nachschivaden zum Opfer ge­fallen. Eine der dringendsten Forderungen ist daher die, daß im unterirdischen Grubenbetrieb sogenannte Rettungskammern errichtet werden, in welchen die gefährdeten Bergleute vor den Gasen und Nuchschwadcn Schutz finden können. -

Berlin, 20. Febr. Die Berliner Stndtoerordnetenversammlung hat gestern den Beschluß des Magistrats, 50000 Mark für die Hin­terbliebenen des Grubenunglücks zu bewilligen, einstimmig genehmigt.

Bei der vom Verband der Deutschen Buchdrucker oorgenommenen Urabstimmung über den neuen Manteltarif für das Buchdruckgewerbe wurden für die Annahme des Tarifs 32 156 und für dessen Ableh­nung 24410 Stimmen abgegeben. Der bereits am 31. Januar provi­sorisch in Kraft getretene Tarif ist damit von beiden Seiten ange­nommen worden. Bor einigen Tagen wurde gemeldet, daß mehrere Flugzeuge, die mit einer für die Schweiz bestimmten Goldladung an Bord in London aufgestiegen waren, bei Paris eine Zwischenlandung vorgenommen hatten. Wie jetzt aus Basel gemeldet wird, sind die Flugzeuge seit zwei Tagen überfällig. Es wird vermutet, daß sie in- > folge der Stürme der letzten Tage eine Notlandung haben vornehmen > müssen. !

Königsberg, 19. Februar. DieKöuigsberger Allg. Zeitung" ! meldet aus Reval: Wie demRevaler Boten", dem die Verantwor- j tung für die Richtigkeit zufällt, aus Moskau berichtet wird, sind die « Iunkerswerke in Moskau gezwungen, infolge der unmöglichen Arbeiis- : bedingungen, die in Rußland herrschen, vollständig zu liquidieren. 1200 Arbeiter und 240 Beamte sind entlassen. Gerüchtweise verlautet, - daß auch die Firma Krupp an den Abbau ihrer russischen Unter­nehmen zu gehen beabsichtigt.

Wien, 20. Febr. Blättermeldungen aus Bukarest zufolge wurde ln der gestrigen Ministerkonferenz beschlossen, über den Konflikt mit Deutschland ein Gründlich herauszugeben, das alle auf diesen Streit­fall bezüglichen Dokumente enthalten soll. Ferner wird berichtet, dte rumänische Regierung werde zu keinen Ausweisungen von Deutschen, sondern zu wirtschaftlichen Zwangsmaßnahmen greisen. Die Rede Dr. Stresemanns im Reichstagsausschuß werde Ftnanzminister Bra- tianu in der nächsten Sitzung der Kammer beantworten.

Budapest. 19. Febr. Ebenso wie in Wien ist auch in Budapest eine erschreckende Zunahme der Selbstmorde zu beobachten. Die Lokal-Chronik der Zeitungen verzeichnet in den ersten elf Tagen des ! Februar 52 Selbstmorde bzw. Selbstmordversuche. Die Lebensiiber- drüsfigen gehören größtenteils nicht dem Proletariat, sondern dem Mittelstände an. Zahlreiche Intellektuelle, die in der schweren Wirt­schaftskrise keine Existenzmöglichkeit finden, machen ihrem Lebe» selbst ein Ende. Am Donnerstag haben in Budapest fünf Personen Selbstmord verübt.

Rom, l9. Febr. Zu dem von Frankreich gewünschten Garantie­pakt bemerktEpoca", daß, so lange Frankreich auf der künstlichen Ostgrenze Deutschlands bestehe, gegen welche sich vor einigen Tage» noch der Reichskanzler Dr. Luther in Königsberg ausgesprochen habe, Frankreich vergeblich eine Garantie für seine eigene Sicherheit finden werde.

Rom, 19. Febr. Die Menschenopfer der letzten Unweiterkatastrophe in Italien werden auf 10 geschätzt, darunter fünf Arbeiter, die im Moronetal bei Campo Dolceno verschüttet wurden und die bereits gemeldeten drei Kinder bei Domadossolla und zwei Opfer, Vater und Sohn, die im Bigezzoml verschüttet wurden. Nach derEpoca" hat der Sturm, welcher dieser Tage über Italien hinwegfegte, im Hafen von Neapel einen Schaden von vier Millionen Lire angerichtet. Zn : den norditalienischen Alpen seien drei Kinder durch Lawinen ve» ! schüttet worden. !

Namur, 19. Febr. Vom Kriegsgericht wurden wegen angeblich - 1914 begangener Verbrechen folgende deutsche Offiziere verurteilt: General v. Lasiert wegen Ermordung eines gewissen Dubois i» j Buissonville zum Tode, Rittmeister Heltzer und Zahlmeister Echeffler 1 wegen Brandstiftuna zu 20 Jahren Zwangsarbeit. !

Madrid, 18. Febr. Zum Bericht der Interalliierten Mili-! tärkonttollkommission schrecktEl Debatte":Den Alliierte«) ist es leicht, eine Nichterfüllung des Vertrags seitens Deutsch-! lands festznstellen. Der Gegenstand ist so ungeheuer ins Ein- - zelne gehend geregelt, daß der Verdacht besteht, man wollte dii! Ausführung absichtlich unmöglich machen."

Antrüge im Landtag. !

Stuttgart, 19. Febr. Die Kommunisten haben im Landtag > folgende Große Anfrage gestellt: 1. Ist das Staatsministe- ^ rium bereit, die sofortige Bestrafung des Stuttgarter Polizei­präsidenten wegen Mißachtung der Unverletzbarkeit der Abge­ordneten einzuleiten und ihn bis zur Entscheidung hierüber so­fort seines Amtes zu entheben? 2. Ist das Staatsministerckr« bereit, entsprechend der durch den Reichstag seft Jahrzehnten geübten Praxis die Immunität der Abgeordneten als ein kor­poratives Recht der Parlamente anzuerkennen, und welche Maß­nahmen gedenkt das Staatsministerium zu ergreifen, um i« Zukunft die Immunität vor willkürlicher Auslegung und Ver­letzung durch die württembergischen Polizeibehörden zu schütze«?

z. Ist das Staatsm Polizeipräsidenten Kl eins- und Bersamm! verfahren einzuleiten Entscheidung seines Ministerium bereit, d wührleistete Verecks- kürlichen Gewaltmaß ner beantragen sie, sofortiges Straf- ui rveiterer Antrag Stä Fürsorgeverbänden l sation der Fürsorge Der Wg. Küchle (Z' tung von Hilfsschule: tel in den Haushal Außerdem beantragt Plansatz bett. Beitri straßen für 1925 au 220 000 Mark zu erl trägnisse der Kraftfa der Keinen Kraftfal entsprechende Erhöhr Wi

Stuttgart, 19. F einige Kleine Ansrac gestellte Abstimunge, gesetzentwnrs des W den Finanzausschuß Zentrums zu dem C Verwaltungsgesetzes, 1923 in Kraft treten wortnng dieses Ant terbrochen wurde, er Arbeiterkonferenz o dumm herauszureder und Privatirrenanst spräche gab über di Hebammenschule. D macht über die Zi Deutschland jährlich Abg. Hölscher (B.P kraukheiten und der neben Pflüger (Soz. nicht durch den Skla der sozialen Not be delte man noch das ! stdent Körner von d Kommunisten bett. d Der Präsident lehnt leidigender Ausfälle zu setzen und stellte tigen. Das gab eck Heute Nachmittag s Mittagssitzung erklär frage und den Antr« stration und des Eft dritten Lesung des < fentliche Fürsorge ei die Kritik des Abg. i Anträgen für die 2 hatte, daß es nicht z gen ständig herumzr in Württemberg da stellt sei, fügte jedcx inenden Gesetzentwn geregelt werde. Es daß der Staat von trage. Fm ganzen Wesens kecke Mißwi: serbau bemerkte der einer Rede des badi daß die Verhandlun seien. Das werde il nähme bieten. Znt Skaatsministerinm l für Verwaltung mft nisterialrat Euting durch den Krvftwäk lassen. Automobilst« land. Auf Württem Metern kommen. O umgangen, die Str« Die Kosten für dies« 100 Millionen betra und durch Steuern « Dabei dürfe man ! Diese Kosten seien Der kommenden Er mit Vertrauen entg« rückgestellt. Die Bei

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