trags hercinziehen können, um die Besetzung iortdaucrn zu lassen. Vor allem kommt es natürlich demTemps" daraus an, die Frage der Räumung Kölns mit dem Abschluß.eines Ga- ranticve-rtrags zu -verknüpfen und zwar in einer Form, von der man weiß, daß sie von England niemals zugestaudm werden würde. Während man bisher darauf herumgeritten harre, daß sich in Deutschland verborgene Waffen befinden, scheint man diesen Punkt fallen zu lassen, weil man weiß, das; sich diese angebliche Verfehlung sehr leicht gut rnachen ließe. Ter ..TempS" erklärt, daßeinige Gewehre oder Maschinengewehre gar keine Bedeutung" hätten. Selbf s tveim Deutschland mit sSMen Rü­stungen vollkommen in Ordnung wäre, könnte Köln nicht ge­räumt werden. Es wäre ein großer Fehler, wenn man Köln räunrte, bevor Deutschland den Friedensvertrag in seinem vol­len Umfang durchgeführt hätte.

Selbstverwaltung in Deutsch-Süd-Westanika?

London, 1t. Febr. Bei der gestrigen Eröffnung des jüd- westafrikanischen Parlaments teilte der Ministsterprüsident mit, daß so bald wie möglich eine Gesetzesvorlage eingebracht würde, wonach in dem ehemaligen Deutsch-Süd-Westairika eine selb­ständige Verwaltung eingerichtet werden soll.

A«v Svsdr Vs-ttck «ms Lirn«reLsWA

T Neuenbürg, 16. Febr. Bei der gestrigen Kirchen- gemein deratswa hl haben 398 Personen abgcstimmt gegen 337 bei der Wahl im Jahr 1919. Gewählt wurden Re­gierungsrat Mangold mit 393 Stimmen, Bezirksnvwr Reuß mit 392 Stimmen, Sensenschmied Heiner mit 388 Stimmen, Säger Girrbach mit 388 Stimmen, Apotheker Bozenhardt mit 386 Stimmen, Sensenschmied Gottlob Keck mit 385 Stimmen, Stadtschultheiß Knödel mit 385 Stimmen, Fabrikant Blcycr mit 384 Stimmen, Kaufmann Eugen Mahler mit 38.2 Stimmen.

Neuenbürg, 16. Febr. Ein kaum übersehbares Trauer­gefolge, wie man es selten sieht, bewegte sich Samstag nach­mittag dem neuen Friedhof zu, um dem nach längerem Leiden aus dem Leben geschiedenen Alt-Stadtschultheißen Stirn die letzte Ehre zu erweisen. Staats- und Amtskörperschafisbeamte, städt. Beamte und Amtskollegen des Entschlafenen, eine große Zahl von Vereinen mit Fahnen, Männer aus Industrie, Han­del und Gewerbe und aus allen Berufszweigen, wie auch der übrige Teil der Einwohnerschaft beiderlei Geschlechts gaben Kunde von der Achtung, von der Liebe und Wertschätzung, die sich Alt-Stadtschultheiß Stirn während seiner 30jährigen Amts­tätigkeit in und außer Dienst durch sein jederzeit freundliches und gefälliges Wesen in den Herzen der gesamten Einwohner­schaft erwarb. Die dankbare Stadtgemeinde harte ihrem Ehren­bürger ein Ehrengrab eingeräumt. Am Rathaus sang der Kirchenchor, wahrend die Feuerwehrkapelle einen Choral spielte. Der Leichenwagen wurde -von Feuerwehrleuten geleitet, daran schlossen sich die Vereine, der Gemeindekdt, die Anverwandten, die Beamtenschaft und das übrige große Trauergesolge. Unter den ergreifenden Klängen des Beethoven'schen Trauermarsches bewegte sich der Leichenzug durch die Stadt nach dem neuen Friedhof, wo nach einem Choral der Feuerwehrkapelle Dekan Dr. Meg erlin die Trauerrede hielt und den Entschlafenen als Menschen und Christen mit gläubigem Sinn schilderte. Ein weiterer Choral der Feuerwehrkapelle beschloß die Feier in der Friedhofkapelle. Am Grabe sang der Liederkranz seinem ehe­maligen aktiven und langjährigen passiven Mitglied das letzte Lied ins Grab. Dann gedachte Stadtschultheiß Knödel in einer Ansprache der mannigfachen Verdienste um Stadt und Einwohnerschaft des aus dem Notariatsstand hecvoraegangenen pflichtgetreuen und stets gefälligen Beamten, kurz wie Werke erwähnend, die unter seiner Amtstätigkeit für die Stadt geschaf­fen wurden. Der Dahingegangene habe sich als ein wirklicher Vater der Einwohnerschaft bei so verschiedenen Anlässen ge­zeigt. Seine ersprießliche Tätigkeit wurde von König Wil­helm II. durch Verleihung des Verdienstkreuzes des Friedrichs­ordens anerkannt. Namens des Gemeinderats und der Stadt­verwaltung wie der gesamten Einwohnerschaft weihte er als

FraArrchatz

Geschichtliche Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Felix Nabor.

44) (Nachdruck verboten.)

Gestattet Ihr, Frau Gräfin", sprach er zu derselben, als sie sich unter der Türe umwandte,-daß ich diesen da einige Augenblicke für mich behalten darf."

Mit Vergnügen", erwiderte Henriette, schickt ihn mir aber mit heiler Haut!"

Wöllwarth warf einen beißenden Mick aus Eitel.Wohl bÄomms!" brummte er in den Bart und drückte die Türe zu.

Die Brüder blieben allein, da auch die Aebtissin sich schwer­fällig erhob und von zwei Schwestern in ihr Gemach geleitet wurde.

Erst nach einer Stunde schlich sich Eitel durch den Garten, er hatte die Augen aus den Boden gehestet, als fiirchte er das Helle Sonnenlicht. Seine Wangen waren gerötet und in den Augen schimmerte es feucht-

13.

Ein trüber Spätsommermorgen lag über der alten ireren Reichsstadt Ulm; von der Donau, deren trübe Wellen sich rau­schend durch das enge Bett drängten, stiegen graue Nebel aus und zogen sich gleich riesigen Schlangenkörpern durch die engen schlüpfrigen Gaffen.

Von den Türmen der Kirchen und Klöster ertckkten feier­lich die Glocken, bald eine nach der anderen, Inrld im vollen Chore und mahnten zum Gebet und zum Frühkirchgang: ihr mahnender Ton weckte die ehrsamen Bürger aus der süßen Ruhe.

Auf den zahlreichen Türmen der Stadtmauer ertönte lauter Hörnerrus und mahnte die Torwächter, die Tore, vor denen ungeduldig Scharen zu Markte ziehender Landleute hielten, welche ibälder aus dem Neste geschlüpft waren als die trägen Städter, zu öffnen. In Hellen Haufen strömten sie in die Stra­ßen und Gaffen der Stadt ein, dem Marktplatze zu, wo vom Rathause herab die rote Fahne flatterte, die den fremden Ver­käufern verkündete, daß, so lange sie ausgesteckt bleibt, das Marktrecht ihnen offen steht-

Auf Ständen, Tischen und in Krambuden .verden die Waren ausgelegt; das Gedränge nimmt, je werter der Helle Tag voranschreitet, immer mehr zu. An den Stadttoren stauen sich die Menschen und die Wagen, denn die Torhüter beschauen jeden Wagen sorgfältig, damit keine Arglist mit unterlaufe und keiner den Torzoll zu bezahlen vergesse.

Den Karren ^r Landleute folgte eine Reihe großer Fracht­wagen, deren Inhalt, wertvolles Kaufmannsgut, durch mäch­tige Leinwanddecken verborgen wurde. Eine Schar bewaffne­ter Reiter zog mit ein; sie hatten das wertvolle Gut beschützt und freuten sich des Lohnes, Len ihnen der reiche Kaufherr auf dem Weinhos in Aussicht gestellt hatte. Auf dein Pflaster der Straße ertönte lauter Hustritt, der sich rasch näherte; ein statt­licher Patrizier, von etlichen Knechten begleitet, sprengte her­an und grüßte den Führer der Karawane.

Glückauf!" rief ihm dieser zu und schlug kräftig i« die dargebotene Rechte.Wir bringen Euch die Ganze Ladung un­versehrt an die Stadtmarl; Surr Säckel wird ein«, schäum

^ letztes äußeres Zeichen der Dankbarkeit und Wertschätzung dem ! uneigennützigen Manne den verdienten Lorbeer. Oberamtmann Lempp würdigte die Verdienste des Entschlafenen, der drei Jahrzehnte an der Spitze der städt. Verwaltung stand und bei seinem Scheiden aus dem Dienste auf eine ersprießliche Amts- ttäigkeit zurückblicken konnte, gsteich geachtet, Miebt und geschätzt bei den Regierungsbehörden wie der Aliitäkörper'chaft. Er wies aus das gute Einvernehmen hin, das zwischen dem Dahin­gegangenen und den Bezirksbehürden wie der gesamten Be­amtenschaft 'bestand, gedachte dankend seiner Tätigkeit für die Amtskörperschaft in der Amtsversmnmlung, den Ausschüssen und im Bezkrksrat. Für diese langjährige, treue und ersprieß­liche Tätigkeit legte er namens der Amtskörperschaft den ver­dienten Lorbeer nieder. Stadtschultheiß Bätz n c r- Wildbad sprach im Namen des Bezirks-KörperschaftSbeamten-Vereins i und der Ortsvorsteher. Er schilderte den Entschlafenen als § treues, stets hilfsbereites Mitglied, der durch iein immer ge­fälliges Wesen allen ans Herz gewachsen war und der es ver­stand, mit den Bezirks- und Nachbargemeinden ein freund-nach­barliches Einvernehmen herzustellen. Der Bezirks-Körper- fihaftsbeamtcn-Vercin werde dem treuen Mitglied und Kollegen ein dankbares und treues Andenken bewahren. Weitere Kranz­niederlegungen erfolgten durch Bäckermeister Müller für die Freiwillige Feuerwehr, für den Schützenverein durch Emkl Schmidt, den Kriegerverein durch Eugen Mahler, den Turnverein durch Wilh. Fink deiner, der Liedcrkranz weihte durch Fabrikant Gollmer den letzten Gruß den: Entschlafe­nen. Namens der Ortsgruppe Neuenbürg des Württ Schnxnz- waldvereins sprach Apotheker Bozenhardt Dankesworte dem-langjährigen Schriftführer, der nun unter dem Schatten der- Schwarzwaldtannen ruhen möge, für den Gewerbeverein legte Fabrikant Fischer unter Worten treuen Gedenkens einen Kranz nieder. Aus allen Nachrufen klang die dankbare Verehrung, die Achtung uckd Wertschätzung, die sich der Dahin­gegangene in den Herzen aller durch sein gefälliges Wesen gesichert hat. Stadtschultheiß Stirn ist tot, sein Andenken aber wird in allen Kreisen fortleben und seine Verdienste um Stadt und Einwohnerschaft unvergessen bleiben.

Neuenbürg, l6. Febr. Der Landtagsabgevrdnete des Be­zirks, Dr. Fr. M a u t h e - Schwenningen wird am nächsten Sonntag abends in Neuenbürg über die politische und wirt­schaftliche Lage sowie über den Stand der handelspolit. Ver­handlungen mit dem Ausland sprechen, worauf wir jetzt schon aufmerksam machen.

(Wetterbericht.) Die Depressionen im Nordwcsten bedingen noch die Wettergestaliung. Für Dicnstng und Mittwoch ist nur vorübergebend aufheiterndes, im übrigen mehrfach bedecktes und auch teilweise regnerisches Wetter zu erwarten. «

Calmbach, 13. Febr. Der wider Erwarten gut besuchte Mütter- Abend mit Lichtbildervorirag von Schwester Ottilie Uber gab in Wort und Bild viele nützliche Winke zur Erkennung, Verhütung und Beseitigung der häufigsten Kinderkrankheiten. War es fast bedrückend für die Mütter, den vielen zum Teil so tiefen Krankheitsspuren am Körper ihrer Lieblinge zu folgen, so wurden bald daraus die Gemüter wieder erhoben durch den zarten Gesang einiger Kinderlieder und den Bortrag eines Gedichtes in schwäbischer Mundart. Die beiden Darbietunaen des KirchenchorsEntsagung" von Mendelssohn und Abendckor" von Kreuzer gaben eine würdige Umrahmung und wurden dankbar ausgenoinwen. Einleitende und abschließende Worte sprach Pfarrer Schmarzmaier mit dem Hinweis aus die Bestimmung der Frau, Mutter zu werden, die in der Sorge um ihr Kind den schönsten Ausdruck finde, sowie mit dem herzlichen Dank aller Anwesenden an Schwester Ottilie, die mit dem Darge- bokenen den Müttern in ihrer Sorge um ihre kranken Kindern einen wichtigen Dienst getan habe. Mit dem gemeinsamen Gesang:Breit aus die Flügel beide" fand der schöne Abend seinen Abschluß.

Conweiler, 15. Febr. Bei der heutigen Ku chen-gemein be­rat swahl haben von 605 Wahlberechtigten 254 abgestimnn, 3 Stimmen waren ungültig. Gewählt wurden Schultheiß Lan­genstein mit 242 Stimmen, Löwenwirt Jakob ^Bürkle mit 204 Stimmen, Gottfried Jäck, Schreiner, mit 186 L-timmen, Wilh. Dutz, Schindelmacher mit 159 Stimmen, Friedrich Wacker I,

Goldarbeiter, mit 13V Stimmen, Johann Rapp, Amtsdiener, mit 121 Stimmen und Carl Jäck II, Kaufmann mit 118 Sum­men. Bei der Wahl zum Landeskirchentag entfielen ans Apo­theker Bozenhardt 25o Stimmen.

Enzkliisterle, !4. Febr. Schuhmacher Lehmann von Oberweiler half dem Laminwirt Theurer vo» Gompelscheuer aus und fuhr mit dessen Fuhrwerk, als er unterhalb desWaldhorns" hier von einem Auto so schwer augefahren wurde, daß der Wagen zertrümmert und der Leuker des Fuhrwerks schwer verletzt wurde, so daß er ins Be- zirkskrankenhau-i eingeliefert werden mnßie.

Freudenstadt, >4. Februar. (Frühlings Am vorgestrigen Tag zeigte das Thermometer mittags plus ll Grad Celsius. Die Vege­tation macht zusehends Fortschritte, überall schwellen die Knospen.

Horb, 15. Febr. Abqelehnter Kauf.) Der Verwaltungsrat des Bezirksverbands Heimbachkraftwerk, der am Mittwoch hier tagte ha» den Ankauf de> Rohbaue- der Gewerbebank, Horb mit den Stimmen der Mitglieder der Bezirke Oberndorf, Sulz und Freuden­stadt gegen die Stimmen der tzorber Mitglieder abgelehnt. Damit ist die Absicht der Verlegung des Sitzes der Verwaltung von Freu­densladt nach Horb vereitelt.

Stuttgart, 13. Febr. (Dr. Eckener in Stuttgart.) Im Verlaus eines vom wllritembecgische» Staatspräsidenten und dem Präsidenten ! des würtiembergischen Landtags im Weißen Saal des Neuen Schlosses veranstalteten Parlamentarischen Abends sprach heute vor Vertreter» des geistigen und wirtschaftlichen Lebens Dr. Eckener über die Ame- rikasahrt des Z. R 3. Er hob in seiner Rede hervor, daß die Aus­sicht bestehe, das Luftschiff der Menschheit in einer vollständig ver­kehrssicheren Form zugänglich zu machen. Staaispräsident Bazille überreichte Dr. Eckener für seine Mitarbeiter und Angestellten^ eine von der Regierung und dem Finanzausschuß beschlossene Ehrengabe.

Stuttgart, 15. Febr. (Anerkennung für Lebensretter.) An dem Parlamentarischen Abend nahmen auch zwei Männer aus Friedrichs­hafen, Mebold und Göttling teil, die sich im August vorigen Jahres als Lebensretter einiger Regierungsmiigiieder und Parlamentarier bei dem Bvotsunfall auf dem Bodensee verdient gemach! hatten. Um sie auszuzeichnen, waren sie besonders zu dem Abend eingeladen worden.

Stuttgart. 14. Febr. (Die Margarine auf der Straße.) Heute vormittag stürzte in der Friedrichstraße ein mit Margarinekisten und -Eimern ungefülltes Lastauto um und die ganze Wagenladung fiel auf die Straße. Die Kisten zerbrachen teilweise und die schön ver­packte Ware tag kreuz und quer durcheinander. Der Vorfall erregt« einen großen Menschenauflauf und da bekanntlich derjenige, der de» Schaden hat, für den Spalt nicht zu sorgen braucht, auch große Heiterkeit.

Ludwigsburg, 14. Febr. (Wieder gefunden.) Der Aufenthalt des vermißten Mädchens ist aus Grund der Mitteilung über ihre Ent­führung ermittelt und den Elter» bekanntgegeben worden.

Leonberg. 15 Febr. (Unerhörte Flegelhaftigkeit.) Fuhr da ein Auto die Stuttgarter Straße den Engelberg hinauf. EinHerr" und zweiDamen" saßen drin. Als sie an einer des Wegs daherkom­menden Frau vorbeifuhren, zog eines der Frauenzimmer eine Pistole, zielte während des Borbeifahrens auf die Frau und schoß den Re- ooloer direkt auf sie aus allernächster Nähe ab, sodaß die Frau fast einen Nervenchok davonirug. Dann hatte das Frauenzimmer auch noch die Frechheit, vergnügt lachend zu winken. Dieses Gebaren ist gröbster Unfug, selbst wenn die Pistole nicht scharf geladen war. Dieses neureiche Schiebecgesindel kennt sich nicht mehr vor Uebermui. Die Nummer des Autos ist ausgeschrieben

Oberndorf, 15. Febr. «Bäuerlein und Mehlsack.) Im benach­barten W. passierte neulich eine eigenartige Geschichte Ein Bauer wollte mit seiner Frau zumniincn einen Sack voll Mehl am Aufzug­seil auf die Bühne ziehen. Weil der aber ordentlich schwer mar, brachte er ihn nicht vom Platz und so half die Frau mitziehen. Alk der Sack oben anlangte, lies sie rasch das Haus hinaus, um ihn ill Empfang zu nehmen Aber wer beschreibt ihr Erstaunen, als sie, obe» angekommen, ihren Mann statt dem Sack am Seile hängen sah. Da nämlich der Mehlsack ein bißchen schwerer als das Bäuerlein war und der, wie es jeder rechte Kerl macht, nicht fahren ließ, so pendelte sachte der Mehlsack wieder herab und der Bauer hinauf. Sie zog nun ihren Mann in die Bühne herein und zu zweit brachten die beiden dann auch glücklich den Malefizsack an Ort und Stelle.

Zuwachs erhallen und hoffentlich laßt Ihr auch für uns etliche Gulden in die leeren Taschen rollen."

Daran solls wahrlich nicht fehlen, wertester Herr Ritter", sprach der Kaufherr lächelnd, während er prüfenden Auges die reisige Schar betrachtete.Auf ein Füßchen Würzburger soll es nicht ankommen. Ich lade euch samt und sonders auf diesen Abend zu einem fröhlichen Trunk in denWilden Mann". Aber was habt Ihr da für einen fremden Junker bei Euch?" fragte er halblaut,sein Gesicht scheint mir bekannt, aber er paßt nicht recht unter Eure wilden Knappen. Er scheint mir aus einem besseren Holz geschnitzt."

Stille, Herr! es ist Schmugglerware, aber vortreffliche. Ich bitte Euch, nehmt ihn mit mir in Euer stattliches Haus auf, das wohl Platz hoben wird für zwei rapfere Degen. Zu Haufe sollt Ihr Bescheid über ihn erfahren, solange bitte ich. Euch zu gedulden."

Wenn Ihr, Herr Ritter, für ihn bürgt, meinetwegen, ob­wohl es in gegenwärtiger Zeit besser ist, wenn man genau weiß, mit wem man den Becher leert zum Willkomm."

Nun aber zur Ratswage und dann nach Hause!" gebot Hans Wild, der Kaufherr. Freunde und Bekannte grüßten und beglückwünschten ihn, als er am Ende des Zuges zwischen dem Ritter von Horn und dem Unbekannten durch die Straßen ritt. Denn das glückliche Einbringen einer wertvollen Ladung in die Stadttore war für die Stadt ein ebenso freudiges Ereig­nis, wie für die Stadtbewohner die Heimkehr eines Schiffes von dem Nordmeer. Und die Ladung, die hier eingebracht wurde, war besonders wertvoll; unter den mächtigen Ballen lagen sorglich von Stroh umhüllt Dutzende von größeren und kleine­ren Fässern; in zahlreichen gutverpackten Flaschen perlten außer den edelsten deutschen Weinen vom Rhein, von der Mosel, voin Neckar vom Main auch die köstlichen Ausländer! Ter Reifall von Rivoglio, der französische Muscatel und Malvasin, der Osterwein aus Ungarn, die dunklen Weine von Ancona und Tarent und sogar der wellberühmte Cyperwein. Denn Ulm war zu jener Zeit der große Weinmarkt und von hier aus gin­gen die Fässer bis hinauf in das Ordensland Preußen und zu den fernsten Handelsstationen der Ostsee.

Der Nebel beginnt allmählich zu Weichen und hie und da fällt ein Sonnenstrahl in die Gassen und spiegelt sich in den blanken Fensterscheiben oder auf dem glänzenden Harnisch eines Reisigen, der gemessen und stolz aus das Gewimmel der Markt­leute sieht.

Kräftige Mägde in schweren Holzschuhen, die beim Laufen entsetzlich klappern, in kurzen Hemdärmeln, welche die gebräun­ten, muskulösen Arme freilassen, schreiten zum Brunnen und bleiben plaudernd bei Bekannten und Freundinnen stehen, bis die barsche Stimme der Hauswirtin aus dem Fenster mahnt, daß es Zeit sei, das Morgengespräch zu unterbrechen.

Mit lautem Gerassel ging der Warenzug Lurch die Tas­sen; hin und wieder blieb eines der Räder an den weit vor­stehenden Kellerhälsen hängen, was lautes Schelten und Fluchen der Fuhrleute zur Folge hatte «nd den ganz« Zug >nS Stocken brachte.

Endlich aber gelangte man glücklich vor des hohe Hau­kes Kaufherrn, das mit seinem weitvortretenden »tadein (.Ober­stock). dm zierlich« Erkern und dm steinernen Zierrat« de» massiven Unterbaue» ein« Vvrnehnwn Wndrmck machte.

Willkommen in meinem bescheidenen Hauie!" sprach der Kaufherr freundlich, indem er den Gästen unter der gewölbt«» Türe die Hand reichte, von dem aus eine breite Treppe aus dunklem Eichenholz in die oberen Gelasse führte.

Hans Wild führte die beiden in ein ziemlich niederes, aber großes, freundliches Gemach, in welchem auf dem runde» Eichentisch, über welchen ein blendendweißes Leinwandtuch ge­breitet war, ein leckeres Frühstücksmahl aufgetragen war.

Nehmt vorlieb, ihr Herren", sprach Hans Wild,mit dem, was Euch meine Küche zu bieten vermag. Leider ist es mir nicht vergönnt, Euch Gesellschaft zu leisten, dem» ich habe de« j ganzen Morgen zu tun, um die Löschung der Warm zu boauf- ^ sichtigen. Dafür wird mein Töchterlein euch bedienen, und ich ^ glaube, es soll euch in ihrer Gesellschaft besser gefallen, al- bei mir altem Brummbär. Gestattet, ihr Herren, daß ich eS hole!"

Ohne eine Antwort abzuwarten, schritt er aus dem Ge­mache, während die beiden Ritter Helm und Harnisch abschnall­ten und den Schwertgurt lösten.

Binnen kurzem kehrte Hans Wild wieder zurück, seine blühende Tochter an der Hand, die sich beim Eintritt leicht verneigte.Ihr, tapferer Hornritter", sprach der Kaufherr, kennt mein Käthchen schon längst, der fremde Ritter mag seine« l geheimnisvollen Namen nennen, wenn es ihm beliebt. Du aber, liebe Käte, bediene die Herren gut und laß es ihnen an nicht? > mangeln. Zu Mittag treffen wir uns wieder beim Male. Lebt wohl unterdessen." Damit verließ er die Stube, um seine« Geschäften nachzugehen.

Kätchen schritt leichtfüßig zu dem hohen Wandschrank und entnahm demselben einen silbernen Pokal, den sie mit blaßrotew Chpernwein bis zum Rande füllte und auf eine silberne Platte stellte.

Gott zum Gruß!" sprach sie mit Heller Stimme, ohne z« stocken.Gesegnet sei euer Eingang in unser stilles Haus! Verschmähet nicht den Willkommenstrunk, den ich euch anstast der Hauswirtin, die längst auf dem Friedhof ruht, biete."

Sie näherte sich zuerst dem fremden Gaste, schlug aber errötend die Augen nieder, als sie ein paar blaue Augen ler- wundert auf sich gerichtet sah.

Vielliehen Dank, holdes Fräulein", sprach eine klare, wohl­klingende Stimme.Auf Euer Wohl und auf das Eure? Hauses!"

Und der Fremdling tat einen kräftigen Zug und stellte. den Pokal, sich dankend verneigend, auf die Silberplatte

Auch Ritter Horn tat dem Wein alle Ehr« an. Tavfer sprachen die hungrigen Gäste den trefflichen Speisen zu uni Kätchen füllte fleißig die hohen Römer mit funkelndem Rhein-' Wein.

So, das war einmal wieder was Feines", sprach behag­lich der Ritter von Horn, als er die leeren Schüsseln zurück­schob und sich bequem in dem wetten Lehnsessel lehnte,fast r« gut für einen wilden Stegreifrrtter, wie ich es bin, der, wenn er ruhelos über die Heide streift, kaum einmal ein gebraten Häslein erwischt und für gewöhnlich Heuschrecken und wilde« Honig, wie St. Johannes in der Wüstenei, als Atzung h«k Besten Dank! Jungfer Kätchen. Ich weiß Such «wch ei« hübsche Neuigkeit, die Euch das Herz erfreu« wird."

Dunningen, O.A. Vinzenz Müller von l Erdmannsweiler tot a des bejahrten aber irr Mannes ein allzu schr Tübingen, 15. Fe ist zum Ehrensenator Allmendingen, O Seit etwa drei Woche Schwenkschen Zemenij mühle im Gewicht vo: mit zehn Pferden und Auch das Balkenwerk aus der Maschinensab Außerdem wurden vi, Arbeitern mußten an hältni'sse war es mögl gelockt hatte, in wenig die bis zu 100 Itr. zu Mit der zur Aufmonti in einer Stunde 200 Biberach. 14. I sichtsrat des Konsum- Sitzung einstimmig b Spargelder mit lOO i!

Großbottwar. 1 Weinversteigerung wc wurde für 1924er we pro KI. Abgesetzt wu war nicht ein Liebhck

Mllingen, 14. I weiler war an der l ein Stück Holz zurük Rippen traf, daß er den Tod herbeiführte Oberharmersbac nach Oberharmersbac sitzcrs M. Kornmayer Wagen stürzte um n den Stämmen. Der blick noch wegspring es ihm, einen großen mit einer Winde so ! Erleichterung fand, unglückte wurde da: er abends seinen schn Weinheim, 14.! Schmitt von Unterab liches Postauto aufsp und so schwer verletz

Gegen die Uns!

nariat Würzburg ! sen, daß für die N Vorlagen, Muster werden, die der He nicht entsprechen, ihrer Erstkommun lehren, sie möchten der nicht unter de gen Mode stellen, Schritt ihrer Klei verantworten Hab« einmal über die müßten unnachsich Warschau zuerst d keit und die Prot ärmellosen Kleider so gekleideten Fra sagten, hat jetzt i Parlament darübe erlassen, das diese

Aussteller: solcher -

Stuttgart, 14.1 Edelkipfel 15-22, k Kartoffeln 56, Wi kraut 68, Rotkrai kohl 810 je per ' Karotten) 56, Iw 1025 per 1 Stück per »/, Kilogramm.

Rundhölzmark am 12. Febr. zeitig Wilflingen, Frhrl. heim, Frhrl. Renta Hitzkofen 159 Fm. 52 Fm. Fi., Ta. zu Holz: Siamaringei zu 160,3 Prozent.

Mannheim, 16

stattgefundenen Boz Samson Körner de> Gilles bereits in de

Magdeburg, I waid, der in dem verteidigt hat, teilt dasBerliner Tag« Artikels über den beantragen werde.

Berlin. 15. Fe! dungsausschuß des Gesetzentwurfs zur durch den Reichsral wurf zum Schutz d gleichfalls vor. Au gesetzes wird dem i Vorlagen ist es vor bewahren.

Berlin. 16. I Anfrage des preußi nationalen sich an wollten, hat Dr. N Deutschen Bolkspai lautZeit" von d bereit sei, eine Re nationalen Erklär: mündlichen Besprec

Berlin. 16. I Hypothekengläubigi nach Berlin einberu frage. Von den 9 politischen Parteien die den Sparern g es wurde als nächj aus d«n betreffend Einlösung der Wa sammlung eiusiimL