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1 der umliegenden badischen >ers Schwarz-Rot-Gold, der des GesangvereinsLieder- es dreifachen Quartetts des on" Stuttgart-Karlsvorstadt.

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g des Festzuges beim Rößle.

eim Kriegerdenkmal.

itlehrer K mmelman«, Pforz- . Schumacher aus Stuttgart, sich ia die verschied Lokale, ichsbanner Schwarz-Rot-Gold var werden die Herren Land- Schumacher und Herr Oster 'aupilehrer Kimmetmanu aus > rnehmen. !

» deu verschiedenen Lokale« i z.Hirsch" und z.Rößle". gramms Vorbehalten.

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ha«- vom 2. 2. 25 brmgt wir glauben, heute Tausenden m aus dem Herzen gesprochen als sie eine baltische, also vergibt.

onale Volkspartei

g. Bürgerpartki). i

aird ein Offener Brief unseres m in Königsberg an den dem ; Dr. Adolf o. Harnack abge- msgeführt, die Im Reich lebenden Zusammenbruchs schmerzlicher ge- Lbert, worin die Magdeburger

tellektuelle" haben sich gemüßigt i dasrichterlicbe Fehlurteil" zu n abzugeben. Aber haben Sie, finden dafür gehabt, daß gerade nassen stehen durften? Sie, den verknüpften, dessen sogenannter ch die Novemberrevolution ge- Fst nicht er es immer wieder en Sie begleitet, der Ihnen Adel genug In persönlicher Aussprache n gegeben hat? Und sind Sie ellschaft, die den Nainen unseres Zogen schwarzen Undanks über hre Stimme für den Gestürzten s e geschwiegen, wo man auch in e. Aber das mochte hingehen. « den,mit allen guten Deutschen" (I) zu sagen fürdessen gesamtes : in den Jahren 1918 (!) und >s,wie dieser Dank heute in M das Urteil der Geschichte für ^ essor, Sie haben kein Recht, im anken und zu prophezeien. Wir bietiger Kritik wohl vereinbaren verurteilen die Jahre von 1918 atz an der Erneuerung unseres ing an unsere große Bergangen-

Bezugspreis-. Halbmonatl. in Neuen­bürg 75 Goidpfg. Durch kncPostimOrts-u.Ober- amtsoerkehr, sowie im sonst. inl.Berk.75G.-Pf. m.Postbestellgeb. Preise freivleib.. Nacherhebung Vorbehalten. Preis einer Nummer >0 Goidpfg.

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Donnerstag, den 12. Februar 1925

83. Jahrgang.

Zu den kirchlichen Wahlen in Württemberg.

Am 15. Februar finden bekanntlich im ganzen Land die Wahlen zu der ortskirchlichen Vertretung der evang. Kirche, dem Kirchengemeinderat, und zu der landeskirchlichen Vertre­tung, dem Landeskirchentag, statt. Die Wahl der Vertreter er­folgt auf die Dauer von sechs Jahren. Es ist bei den kirchlichen Wahlen bisher üblich gewesen, daß nur ein verhältnismäßig geringer Bruchteil der kirchlichen Wähler sich daran beteiligte, die Mehrzahl hat sich überhaupt nicht darum gekümmert. Durch die Neuordnung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche und die neue staatliche und kirchliche Gesetzgebung bekommen aber diese Wahlen für jedes Kirchenmitglied erhöhte Bedeutung. Schon bisher hatte der Kirchengemeinderat, als die ortskirchliche Steuervertretung, den ortskirchlichen Haushaltsplan -cstzusetzen und die Höhe des Steuerfußes zu beschließen. Dem neuzuwäh­lenden Landeskirchentag kommt die ungleich wichtigere Ausgabe zu, für die gesamte Landeskirche den Haushalrplan aurzustel- len und die Höhe der seit letzten Jahres eingeiührten Landes- kirchensteuer zu beschließen. Bekanntlich ist diese zu erheben, seit der Staat nach Verselbständigung der Kirchen nicht mehr im selben Maß wie früher für den landeskirchlichen Aufwand, den er infolge Einziehung des Kirchengutes zu tragen hat, auf­kommt. Es dürfte nun einleuchtend sein, daß die kirchlichen Wähler schon als Steuerzahler alles Interesse an der Zusam­mensetzung und der Art dieser kirchlichen Vertretungen haken müssen und daher auch rege Beteiligung an den Wahlen solcher Kandidaten ihre Stimmen geben, bei denen sie das Vertrauen haben dürfen, daß diese sachgemäß und gerecht, sowohl die In­teressen der Kirche als auch der kirchlichen Steuerzahler zu ver­treten imstande sind.

Aber auch aus höheren inneren Gründen verdienen diese kirchlichen Wahlen die Teilnahme der weitesten Kreise. Es kann dem aufmerksamen Beobachter nicht entgangen sein, wie der Sinn für das Religiöse in den letzten Jahren mächtig gewachsen ist. Das zeigen die Erfolge der Sekten, das zeigt das Ein­dringen des Religiösen in die heutige Jugendbewegung, das Leigt das Interesse für die Fragen des Gottesdienstes und der Kirchenmusik, das in den letzten Jahren immer weitere Kreise ergriffen hat. Ja mancherwärts beginnt die Ueberzeugung durchzudringen, daß ein Aufstieg unseres Volkes nur möglich ist, wenn die religiös-sittlichen Mächte wieder unter Volksleben stärker durchdringen und wo anders haben wir ein Organ biezu als in den großen Kirchen. Aber dieselben Kreise, die sich in der Privatunterhaltung oft mit diesen Dingen beschäftigen und dann gerne klagen über die Rückständigkeit der Kirche, begeben sich des Einflusses, den sie auf die Gestaltung der kirchlichen Dinge haben könnten, indem sie den Wahlen ferne bleiben. Wem es heute darum zu tun ist, -daß di« Kirche ihre Aufgabe an unserem Volke wieder besser erfülle, nicht bloß treuen Kirchen­gliedern, sondern auch den entfremdenden Masten gegenüber, der beteilige sich an den Wahlen und gebe solchen Kandidaten seine Stimme, die neben treu evangelischer Gesinnung wirklich auch Sachkunde und Fähigkeit besitzen, an diesen nicht so ganz einfachen Fragen wertvoll mitzuarbeiten. Wer das nicht tut, hat kein Recht über diese und jene Mängel im kirchlichen Wesen zu klagen und zu urteilen.

Bekanntlich haben sich bei der letzten Landeskirchenversamm­lung zwei Gruppen gebildet. Eine eigentliche Parteibildung besteht bis jetzt glücklicherweise in unserer württembergischen evangelischen Kirche nicht. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen sind fließende und für den Uneingeweihten nicht ohne weiteres verständlich. Immerhin bilden für Gruppe I das Rück­grat die Pietistisch gerichteten Gemeinschaftskreise, die auch jetzt wieder für die Wahlen eine sehr rege Werbetätigkeit im ganzen Lande entfalten. Die Angehörigen von Gruppe II erkennen den Wert und die Bedeutung der Gemeinschaften für unsere Kirche durchaus an, möchten aber -auch anderen Ausprägungen der Frömmigkeit die Bahn freihalten und stellen sich daher auf eine breitere volkskirchliche Grundlage, Die beiden Gruppen haben in der letzten Landeskirchenversammlung friedlich und fruchtbar zusammengearbeitet und es ist im Jmeresse einer ge­sunden Weiterentwicklung unserer Kirche nur zu wünschen, daß sie im künftigen Landeskirchentag wieder entsprechend vertre­ten sind und nicht ein einseitiges Wahlergebnis Zustande kommt. Um in der Landeshauptstadt «inen Wahlkampf zu vermeiden, haben sich die beiden Gruppen geeinigt, hier einen gemeinsamen Zettel aufzustellen. Die Anregung dazu ging von Gruppe I aus, Gruppe II verstand sich zu dem Vorschlag, obwohl ihr nur zwei Sitze dabei zufallen, besonders auch aus dein Grund, um bei der ganzen Zcitlage Wahlstreitigkeiten mit den üblen Be- glesterscheimmgen möglichst zu vermeiden. Bei der letzten Wahl war Gruppe II in Stuttgart ganz leer ausgegaagen, da weiteste kirchliche Kreise sich von der Wahl fern hielten. Tie heutige Wahl zum Landeskirchentag hat bei der jetzt getroffenen Ab­machung die Bedeutung, durch eine starke Beteiligung bei der Wahl von der Liebe und Teilnahme für die eigene Kirche Zeug­nis abzulegen. Es ist für die ganze Stellung und Beurteilung unserer Kirche im öffentlichen Leben nicht gleichgültig, wie viele Kirchenglieder den Weg zur Wahlurne finden. In den meisten übrigen Bezirken des Landes stehen sich Gegenkandidaten ge­genüber und die Wähler haben eine Auswahl unter den Be­werbern zu treffen. Möchten für die zu wählenden 60 Ab­geordneten Persönlichkeiten gewonnen werden, die nicht nur die Zahl einer Richtung vermehren, sondern neben einem warmen Herzen für unsere evangelische Kirche auch ein Verständnis für gesetzgeberische und verwaltungstcchnische Arbeit besitzen. And möchten vor allem die Glieder unserer evang. Landeskirche, Männer und Frauen, sich der Verantwortung bewußt sein, die sie als stimmberechtigte Wähler für die Gestaltung und Ord­nung unserer kirchlichen Verhältnisse haben. Die kirchlichen Fragen verdienen es, als öffentliche Fragen ersten Ranges ge­wertet zu werden."

Nem^tand.

Die Verwendung der württ. Postgelder.

Die in Württemberg anfallenden Postscheckgelder werden, nach einer Mitteilung von amtlicher Seite, nach K 7 des Staats­vertrags über den Uebergang der Post- und Telegraphenver­waltung Württembergs an das Reich und dem Schlußprotokoll hiezu von der Oberpostdirektion Stuttgart in eigener Zuständig­keit so angelegt, daß sie der württ. Wirtschaft zugute kommen. Unregelmäßigkeiten irgend welcher Art sind hierbei rächt vorge­kommen. Ein Beauftragter des Rechnungshof des Deutschen Reichs, der mit Zustimmung der Oberpostdirertion ihre Kredit­gebarung an Hand der Unterlagen eingehend nachgeprüft bat, hat in seinem Bericht an den Verwaltungsrat der Deutschen Reichspost zum Ausdruck gebracht, daß die oon der Oberpost­direktion Stuttgart -gewährten Kredite in keiner Weise zu be­anstanden seien. Kredite an Barmat, Kutisker oder Michael hat die Oberpostdirektion nie gewährt, ebensowenig solche kür das besetzte Gebiet. Bezüglich des letzteren ist zu bemerken, daß einem Ersuchen des früheren Reichspostministers Dr. Höfte um Abgabe eines Darlehens von einer Million Mark aus den württembergischen Postscheckgeldern für Zwecke des besetzten Ge­biets seitens des Präsidenten der Oberpostdirekrioa nicht ent­sprochen worden ist. (Der Oberpostdirektion gebührt für, diese echt schwäbische Festigkeit volle Anerkennung. Schrift!,)

Zur Verhaftung von Dr. Höfle

sind folgende Einzelheiten zu berichten: Die Staatsanwalt­schaft rief gestern nachmittag in der Villa Höfle in Lichterfelde an und ersuchte den Minister, sofort zur Vernehmung nach Moabit zu kommen. Als Höfle nach Moabit kam, erfuhr er, daß er sich vorläufig als festgenommen zu betrachten habe, und daß schon in den nächsten Munden seiner Verhaftung stattge­geben werde. Zu dieser Maßnahme haben wohl die Angaben Julius Barmats in den letzten Tagen beigetragen, die Dr. Höfte belastet haben, andererseits waren auch Nachrichten 'über gewisse Privatgeschäfte, über Häuserkäufe in Berlin bekannt geworden, welche der Staatsanwaltschaft höchst verdächtig erschienen. Außerdem scheint Höfle durch die Angelegenheit der Depot- und Handelsbank nicht unwesentlich belastet zu sein. Bereits rm vorigen Sommer ist Höfte von einem Aufsichtsratsmitglied da­rüber unterrichtet worden, daß in der Bank >ehr viel vorgckal- len sei und -daß die Post unbedingt durchgreifen müsse. Trotz­dem hat Höfle nichts dagegen unternommen. In einigen Konto­auszügen der Depot- und Handelsbank erscheint Höfle zudem mit Summen, welche der näheren Aufklärung bedürfen.

Ausland

Grenoble, 11. Febr. Auf dem Kongreß der französischen Sozialisten sprach auch der deutsche Genosse Hilftrding, mehr­maliger Reichsfinanzminister. Aus seiner Rede'muß einiges mitgeteilt werden. Hilferding trat für die Räumung der Köl­ner Zone ein,weil dies den Kamps der deutschen Sozialdemo­kratie gegen die Reaktion erleichtern würde!" Nach Mitteilun­gen, die bisher auf ihre Richtigkeit noch nicht nachzuprüfen wä­ren, soll Herr Hilferding weiter noch seine französischen Ge­nossen gebeten haben, einer deutschen reaktionären Regierung keine Zugeständnisse zu machen, weil sonst die Aktionskraft der Sozialisten geschwächt würde. DasPetit Journal' bemerkt zu Hilferdings Schlußausführungen:Die Schlußfolgerung legte sich wie eine Kältewelle auf die Versammlung, trotz des Beifalls eines Teils des Kongresses."

Paris, 11. Febr. Zur Sicherstellung der Ernährung greift die französische Regierung zu außerordentlichen Maßnahmen. Der Ackerbauminister hat der Kammer einen Gesetzenrwurf vor­gelegt, der mit 332 gegen 223 Stimmen angenommen worden ist. Dieser Gesetzentwurf legt die Anmeldepflicht für Getreide- und Mehlvorräte fest, ermächtigt die Behörden zu Beschlagnah­men, wenn der Stand der Ernährung es erforüert, und sichert einen Sonderkredit von 100 Millionen Franken für den An­kauf von Getreide auf Staatskosten.

London, 11, Febr. Englische Regierungsstellen lassen offi­ziös versichern, daß England vorläufig nicht daran denke, den französischen Forderungen auf Verknüpfung oon Schuldenfrage und Sicherheitspakt nachzugeben.

Der Papst gegen Harriot.

Paris, 11. Febr. Im Anschluß an die Heiligsprechung zweier Franzosen wandte sich der Papst in einer Ansprache sehr scharf gegen die französische Politik gegenüber oenr Vatikan, die er als die Würde des Papstes verletzend, ungerecht, unedel und unfranzösisch bezeichnest:.

Der Kontrollbericht.

London, 11. Febr. Der diplomatische Mitarbeiter desEve- ning Standard" will erfahren haben, daß der Bericht der Kon­trollkommission im Laufe dieser Woche veröffentlicht werden soll. Es werde alsbald eine Konferenz der britischen und französischen Premiers und Außenminister und möglicherweise noch anderer alliierten Staatsmänner stattfinden, auf welcher eine Deutsch­land zu übermittelnde Erklärung festgelegt werden würde, die ein ausnahmsweise starkes Dokument bilde. Der Bericht der Kommission werde enthalten: Den vollen detaillierten Katalog der deutschen Verfehlungen gegen den Versailler Vertrag; Be­schuldigungen, daß die deutsche Regierung zu erneut regulären System der Reserven-Ausbildung über die durch den Vertrag erlaubten Zahlen hinaus zurückgegriffen habe, daß Studenten in ganz Deutschland in die Reichswehr ausgenommen werden, daß die Polizei als Kampfeinheit unter der Regierung ausgebiloet wird, anstatt im ganzen Lande unter lokale Behörden gestellt zu werden, daß die deutsche Regierung Waffen- und Massen­fabrikations-Maschinen verborgen halte, daß Krupp nicht de­montiert sei, daß die Maschinen zum Bau schwerer Artillerie noch brauchbar fortbestehen, Laß die Gesamwrganisation der

deutschen Armee für die Ausbildung zu einer viel größeren Truppenmacht angebahnt sei. Besonders 'oll auf Seecks Be­fehle Bezug genommen werden, in denen er die Soldaten daran erinnert, nur durch das Gedenken an die ihnen genommenen Waffen könnten sie sich auf künftige Schlachten vorbcreiten. Zum Schluß wird erklärt, daß weder die moralische, noch Mili­tärische Entwaffnung Deutschlands bewerkstelligt sei.

Wie aus Paris verlautet, bildet die Veröffentlichung des endgültiges Berichts der Entwaffnungskommission durch den LondonerEvening Standard" das Ereignis des Tages für die heutige französische Presse. Man betrachtet die Publikationen des konservativen Londoner Abendblattes als durihaus authen­tisch und beeilt sich, daraus weittragende Konseauenzen zu ziehen. Bisher wurde der Bericht desEvening Standards" weder durch Reuter noch durch Havas -dementiert. Ob es sich um Monöver handelt, oder um «ine Indiskretion, deren Quelle wahrscheinlich Paris sein dürste, läßt sich zur Stunde noch nicht sagen. Man betrachtet die aus London kommenden Informa­tionen über die Bedenken des Kabinetts Baldwin Ehamberlain, den französischen Forderungen nachzugeben, als vorübergehend und rechnet damit, daß die weiteren Verhandlungen zwischen Paris und London eine Annäherung beider Kabinette herbei­führen und die französischen Wünsche zur Erfüllung bringen werden. Mehr denn jemals bringt hier die Regierung zum Ausdruck, daß der Räumung Kölns bindende Abmachungen zwi­schen den Westmächten bezüglich eines Garantiepaktes voran­gehen müßten.

Aus Ltadl Bezirk und Umgebung

Neuenbürg, 9. Febr. Am letzten Montag hat der Aufsichts­rat des Siedelungsvereins Neuenbürg eine Besich­tigung auswärtiger Siedelungen vorgenommen, uni weiteren Kreisen ein Bild von den Aufgaben des Vereins zu vermitteln. Besichtigt wurden die Siedelungen in Weilimdorf, Stutt­gart und Sindelfingen. Um den Gesanneindruck des Tages vorweg zu sagen: nach Berücksichtigung aller in Betracht kommenden Verhältnisse hat die Siedelung in Weilimdorf am meisten befriedigt. Sie liegt an einem Südhang au- einen: meh­rere Hektar großen, von der Gemeinde schon während des Krieges ausgekauften und dem Siedelungsverein Groß-Stutt­gart zur Verfügung gestellten Gelände. Bei dieser Siedelung sind so ziemlich alle Typen nach Größe der Wohnung als auch der Art der Hausform zu sehen. Reihen- und Doppelhäuser mit und ohne Wohnküchen wechseln miteinander ab. Alles behaglich, billig, geschmackvoll, fast ohne Ausnahme ihre Besitzer befriedigend. Ein Teil der Siedelungen ist mit Mallungen für Kleinviehhaltung versehen, erbaut nach einem einheitlichen Plan des Schwäbischen Siedelungsvereins. Gerade deswegen bieten die Stallungen ein freundliches Bild innerhalb der Geländes. Die Gebäude sind durchweg mit einem Hellen Verputz versehen und dadurch wohltuend abstechend von der Siedelung beim Kanonenweg in Stuttgart, die teilweise infolge dunk­ler oder verwitterter Farben ein düsteres Aussehen zeigt. Bei der Innengestaltung auch dieser Siedelungshäu'er sind die rei­chen Erfahrungen und erprobten Lösungen der Raumfrage ver­wertet. Sie sind teilweise mit, teilweise ohne Wohnküche aus­gestattet, die Treppe ist bei einem besonderen Typ innerhalb eines im Erdgeschoß liegenden Zimmers (nach Art der Wohn- diele) eingebaut und bietet sehr viel Annehmlichkeit. In den Wintermonäten kann das darüber liegende Schlafzimmer mit der aufgespeicherten Wärme versorgt werden. An den Haus- Wänden und in den Vorgärten der Gebäude befinden sich nach einen: einheitlichen Plan des Württembergischen OLstbauvereins nach Lage und Sorten ausgewählte Spal:cranlagen. Diese Obstanlagen bieten im Frühjahr und im Sommer nicht nur ein freundliches, erfrischendes Bild, sondern sind auch nach ihrer praktischen Seite hin sehr zu schätzen. Ein Siedler hatte die Vorräume mit selbstgeschnitzten Flurmöbeln hübsch aus­gestattet.

Einen prächtigen, in künstlerischer Hinsicht sicherlich all­gemein befriedigenden Anblick gewährten die Siedelungen in Sindelfingen. Sie sind entworfen von Professor Schmitthenner in Stuttgart und innen und außen sehr ge­schmackvoll ausgeführt, glücklicherweise in einer Zeit, in der mit Papiermarkkrediten solche große Unternehmungen leicht durch­geführt werden konnten. Beide Sindelfinger Siedelungen lie­gen in ebenem Gelände, die Platzfrage bot keinerlei Schwierig­keiten und wurde in verschwenderischer Weise gelöst. Es ist hier auch glänzend bewiesen, daß das Reihenhaus allen An­forderungen, die an eine Siedelung gestellt werden können, so­wohl in Bezug -auf Schönheit als auch Abgeschlossenheit durch­aus entspricht. Daneben bietet das Reihenhaus bekanntlich sehr große Vorteile nach der Richtung der Billigkeit, Unter­haltung, Wärme.

Die Kommission wird in ihrer Mehrheit zu der Auffassung gekommen sein, daß das Weilimdorfer Doppelhaus nach Zweck­mäßigkeit und Billigkeit für unsere Verhältnisse am ehesten als Muster dienen kann, daß aber auch ein nicht zu großes Reihenhaus mit entsprechender architektonischer Gliederung sehr Wohl angebracht sein kann. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß 'bei den Unterredungen mit den Siedlern, namentlich den Frauen, festzustellen war, daß auf diegute Stube" ein großer Wert ge­legt wird. Es ist der allgemeine Wunsch, daß zu jeder Zeit Be­suche in die gute, aufgeräumte Stube geführt werden können und zwar nicht etwa nach Passieren eines andern Zimmers oder gar der Küche, sondern unmittelbar vom Hauseingang aus. Lieber wird aus die Bequemlichkeit der Wohnküche, die in Norddeutsch­land so sehr beliebt ist, verzichtet. Diese Tatsache scheint auf die alte schwäbische Gastfreundschaft zurückzuführen zu sein, eine Eigenart, die nur Förderung verdient. Man bekam den Ein­druck, daß bei den letzthergestellten Bauten der bei den ersten Bauten verwirklichte Gedanke, nur primitive Heimstätten zu schaffen, bereits verlassen ist und man dazu überging, Siedelun-