ustag trockenes und etwas käl
oder Fremde, der. die Pni;nso'- ^nd-Holel begeht, wundirt und )>tzenbild, das sich dort vor ihm tmgarstnstraße mir ihren breiten fansgel-endcn weitem trauen sind dem öffentlichen Verkehr übcr- nencn Straßen, Lurch deren j von Bauplätzen erhchiosscn n ur- ruser, vor allern Geschäftshäuser . Das Ortsbild Birkenfelds uniß »Anstrich erhalten. Denn es ist Grenzpfähle Birkenfeld, Las ^heimS liegt, mit der Zeit nach Pforzheim mit rg OM Einwoh- Großstadt zu Erden. Da ist Seiten schönen Bröyinger Tal die- gebene. Wäre der Krieg nicht ^vkenfeld und Pforzheim nicht zuhätten wir die Straßenbahn, ^bannteister Kübler hier großzügig erkennen, daß Rirkemeld bei seiner eine Zukunft vor sich hat Unser ät immer mehr an Ausdehnung. Zu Betrieben soll sobald cs die Verbält- der Firma Kämmerer eine neue Fabrik- leisarrschluß erstellt werden. So ist unser anf- strebendeW^rt für eine industrielle Weiterentwicklung >vie ge- schaffen, zumal es an geeiMetem Baugelände nicht fehlt.
Calw, 21. Jan. (Autoverbindung zwischen dem Gäu und der Stadt Calw.) Die Bestrebungen der Gäubewohner, durch eine Eisenbahn mit der' Stadt Calw verbunden zu werden, sind schon alt. Es wurden Pläne ausgearbestet über eine Verbindungslinie Böblingen—Calw und eine Linie Herrenberg — Calw. Die großen Kosten schreckten aber von der Ausführung ab. Das Projekt einer Autoverbindung zwischen Ehningen im Gäu und Calw, die die Orte Aidlingen, Deufringen, Gechingen und Stammheim berühren würde, ist am letzten Sonntag rn einer aus den interessierten GLuorten gut besuchten Versammlung erörtert worden. Das Projekt fand dabei die Zustimmung der beteiligten Kreise, doch ist abzuwarten, wie sich die Gemeindevertretungen zu dem Plan stellen werden.
Möhringen OA. Horb, 21. Jan. (Falsche Beschuldigung.) Die im August v. I. gegen den Schultheißen a. D. Augustin Bulach erhobenen Anschuldigungen wegen Unterschlagung bzw. Mißbrauchs übersandter Wohlfahrtsgelder aus Amerika haben sich als haltlos erwiesen. Bulach wurde, unter Ucbernahme der Kosten auf den Staat, außer Verfolgung gesetzt.
Stuttgart 21. Jan. (Todesfall.) Gestern nachmittag ist der Oberfaktor des »Stuttgarter Neuen Tagblatts", Gustav Lchlot- terer, der dieses Amt viele Jahre bis vor wenigen Monaten bekleidete, unerwartet rasch, wenige Wochen vor dem 70 Geburtstag, einer ungestüm verlaufenen Lungenentzündung erlegen. Das Blatt verliert in ihm einen sehr eifrigsten, Pflichtgetreuesten Mitarbeiter. 36 Jahre lang hat er ihm auf wichtigem Posten gedient.
Stuttgart, 21. Jan. (Aufsehenerregende Verhaftugen.) Wie das „Neue Tagblatt" hört, sind in dem der Sruttgarter Lagerhausgesellschaft gehörenden Städt Lagerhaus in der Wolf- ramstraße zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden. Nicht weniger als 14 dort beschäftigte Personen »ollen in die Untersuchung verwickelt und in Hast sein. Es handelt sich um Unterschleife an Waren, die in der Weise begangen wurden, daß von den lagernden Gütern jeweils ein gewisser Teil herausgenommen wurde. Da die Lagerhausgesellschaft, eine Aktiengesellschaft, deren Papiere sich vorwiegend in den Häirden der Stadt befinden, sich in der Hauptsache mit der Mehlversorgung der Stadt zu befassen hatte, so war es geraoe das Mehl, das von den ungetreuen Sachwaltern entwendet wurde. Tie Bäcker, die ihre Mehlsäcke mit Untergewicht bekamen, hasten das Nachsehen. Da die Veruntreuungen über drei Jahre zurückreichen sollen, ist Wohl auch anzunehmen, daß einstens auch die Brotbeschaffenheit unter den Diebstählen zu leiden hatte. Das Mehl war vor Jahren ein sehr begehrter und darum kostbarer Artikel, und so mag die angedeutete Methode recht einträglich gewesen sein.
Stuttgart, 20. Jan. (Ein Freispruch.) Die 18 Jahre alte Leiterin der Kommunistischen Kindergruppe Altstadt, Gertrud Mink, stand wegen Meineids vor dem Schwurgericht. Sie hatte unter Eid ausgesagt, nichts davon zu wissen, daß Kinder ihrer Gruppe Rote Hilfe-Marken verkauft haben, was eine unerlaubte Sammlung darstellte. Das Schwurgericht kam zu einem Freispruch. Das Vorhandensein von ziemlich viel Verdacht von Meineid bestehe zwar, doch seien die Aussagen der Kinder ein fragwürdiges Beweismaterial.
Stuttgart, 20. Jan. (Die Zukunft des Wilhelmsvalastes.) Wie man hört, soll der Wilhelmspalast von seinem jetzigen Eigentümer, dem württembergischen Sparkassen-Giroverband, nunmehr für private geschäftliche ZtMke vermietet werden. Das Gebäude, Las als einstiges Heim Mrseres Königs für jeden Württemberger und Stuttgarter den Gegenstand besonderer Pietät bilden sollte, kann also demnächst irgendwelchen mehb oder weniger ungeeigneten oder gar unwürdigen Zwecken dienstbar gemacht werden.
Stuttgart, 21. Jan. (Ermäßigung des Sparkassenzinsfußes.) Die württembergische Landessparkasse und die städtische Sparkasse, sowie die städtische Girokasse haben die Zinssätze für Spareinlagen ab 1. Februar auf 8 Prozent, für Guthaben im laufenden Verkehr ab 21. Januar auf 5 Prozent jährlich und für Monatsgelder ab 21. Januar auf 8 Prozent jährlich festgesetzt.
Stuttgart, 21. Jan. (Traurig, aber wahr) Die Genossenschaft württembergischer Tanzlehrer hielt kürzlich in Verbindung mit dem 18. Genossenschaftstag eine praktische Hebung der neuesten Gesellschaftstänze nach internationalem Stil ab. Es kam zum Ausdruck, daß Tänze deutschen Ursprungs heute leider keinen durchgreifenden Erfolg mehr haben, weshalb der Tanzlehrer nur nach internationalem Stil unterrichtet.
Heilbronn, 21. Jan. (Wirtschastsschließung.) Am Montag bat die Kriminalpolizei in der Wirtschaft zum Schwibbogen, in der größenteils nicht einwandfreie Personen beiderlei Geschlechts zu verkehren pflegten, eine Razzia vorgenommen und eine größere Anzahl derartiger Personen sistiert. »Es hat sich 'rausgestellt, daß in dieser Wirtschaft unter Duldung der Wirtschaftsinhaberin grobe sittliche Verfehlungen vorgekommen sind, weshalb die 48jährige Wirtin Maria Armbruster, geb. Jung und deren Geliebter, der 43 Jahre alte Arbeiter und Händler Wilhelm Müller wegen Kuppelei u. a. festgenominen wurden. Auch hat die Polizeidirektion die Wirtschaft mit sofortiger Wirkung polizeilich geschlossen.
Waiblingen, 21. Jan. (Kindsmord.) Die ledige 23jährige Sch von Nagold, die bei ihren Verwandten in der Lindenstraße wohnte, warf ihr neugeborenes Kind in den Abort. Nach längerem Leugnen gestand sie den Tatbestand ein, worauf die Beschuldigte in polizeilichen Gewahrsam ins Vezirkskrankenhaus übergeführt wurde. Als Motiv der Tat gab das Mädchen Verleugnen der Vaterschaft durch ihren Liebhaber an.
Tübingen, 20. Jan. (Großzügige Projekte.) Der Gemeinde- rat befaßte sich in seiner letzten Sitzung auf Grund eines von dem stell». Vorsitzenden Schees erstatteten- Berichtes mit drei großen Projekten, die in hygienischer, technischer und wirr- sck-aftlichcr Beziehung für Tübingen von größter Bedeutung sind, nämlich mit der Schaffung einer zentralen Kläranlage, der Durchführung der Neckarkorrektion oberhalb Tübingens und der Erstellung eines Freibads. Die Baukosten für die Kläranlage sind auf 242 000 Mark veranschlagt, wovon der Staat 60 Prozent trügt, so daß auf Tübingen etwa >00 000 Mark entfallen würden. Die Neckärkvrrcktion ist ans l.'l eo» Mark veranschlagt, wovon der Staat die Hälfte übernimmt Das Freibad »würde 45 000 Mark kosten. Die Mittel hofft man mit Hilfe der für die württembergischen Städte m Aussicht stehenden amerikanischen Kredite ausznbringen. -Die Projekte fanden allseitige Zustimmung. Bezüglich des Baus einer elektri- sckien Bahn von Tübingen »rach Stuttgart über den Schöirbuch wurde mftgeteilt. Laß die Sache über- die erste Vorbesprechung noch nicht himnisgckomnien ist. Die Sache ist sehr 'chwierig und teuer. Ungeklärt ist noch die Frage, wer sich an dem Unternehmen beteiligt, aber der Plan soll aus alle Fälle weiter untersucht und auch ein Kostenvoranschlag aufgestelll werden.
Tcttnang, 21. Jan. (Auch eine Fuchsjagd.) Von einer Jagdgesellschaft zogen kürzlich einige Nimrode aus, um Meister Reinecke auszngraben. Doch alle Kniffe, den Fuchs aus seinem Bau herauszutreiben, waren erfolglos. Schließlich kam man auf den Gedanken, den Bau unter Wasser zu setzen. Doch, der Jäger denkt und der Fuchs lenkt. Wohl wurde der Fuchs auf die Beine gebracht und kam rückwärts aus dem Bau. Doch nachdem er sich Las Wasser aus dem Pelz geschüttelt hatte, setzte er in großen Sprüngen davon, allem „Sperrfeuer" zum Trotz. Die Hunde konnten ihm auch nicht auf den Balg, denn diese hatte man — angebunden!
Gerstctten, 21. Jan. (Ehrlich währt am längsten.) Daß die Gerstetter grundehrliche Leutchen sind, beweist, daß, als ein Briefträger eine Moppe mit 1000 Mark Inhalt verlor, diese von den Kindern des früheren Wlerwirts Gg. Mack sofort auf dem Rathaus abgeliefert wurde.
Bade«
Aus Baden, 21. Jan. Das Spielen mit Streichhölzern hat in Lahr ein Todesopfer gefordert. In einem Augenblick des Alleinseins erwischte das 4jährige Töchterchen der Küfer- familie Fah eine Schachtel Streichhölzer und letzte eines der Hölzchen in Brand. Dabei fing das Hemdchen des im Bett liegenden Kindes Feuer und dieses erlitt am ganzen Körper so schwere Brandwunden, daß es bald darauf starb. — In Randegg, Amt Radolfzell, brach im Anwesen des Landwirts Robert Hirt ein Brand aus, der in der Scheuer seinen Ausgang nahm und alsbald diese und das Wohnhaus gänzlich zerstörte. Die zweite Scheuer, die rechts des Wohnhauses augebaut ist, konnte gerettet werden, ebenso der Viehbestand, ein Teil der Fahrnis und des Inventars. Die Brandursache ist noch unbeLmnt.
verrrmstztes
Eine bestialische Tat. Der zwanzig Jahre alte Landwirtssohn Hermann aus Bühl wurde, als er seine Geliebte in Günz- burg nachts nach Hause begleitete, von einer Anzahl Burschen aus Eifersucht überfallen und mit schweren Stöcken buchstäblich zu Tode geprügelt. Am Morgen fand man »eine Leiche im Straßengraben. Einige Verhaftungen wurden bereits vorgenommen.
Ei« gerissener Schwindler ist der 24 Jahre alte Kaufmann Hermann Schwanebeck aus Essen. Er ließ sich von einem Bekannten die Lifte der Pirmasenser Bezieher der „Vossischen Zeitung" geben und kassierte im voraus die Abonnementsgelder für zwei Monate in Höhe von 1000—1200 Mark em und verjubelte dieses Geld mit einem Frauenzimmer. Weiter ließ Schwanebeck im Bezirk Pirmasens durch einen Reisenden das Buch „Wie lerne ich schneidern?" zum Preis von 10 Mark vertreiben. Der Reisende ließ sich zwei Mark anzahlen und gab vor, der Rest könne in zwei Raten beglichen »»'erden. Darauf sind sehr viele Gutgläubige hereing-esallen. Tchwanebeck konnte jetzt festge nonrmen werden.
Die Verluste im Weltkrieg. Eine Rundfrage des Internationalen Arbeitsamtes tn Genf über den Weltkrieg hat fol
gende Verlnstziffern ergeben: Insgesamt wurden 1914/18 69,88 Millionen Mann mobilisiert, davon 15,07 Millionen in Rußland, 13,25 Millionen in Deutschland, 9 Millionen in Oesterreich-Ungarn, 7,93 Millionen in Frankreich, 5,70 Millionen in Großbritannien und Irland, 5,61 Millionen in Italien, 4I7 Millionen in den Vereinigten Staaten. Im Verhältnis zur männlichen Gesamtbevölkerung erreichte die Mobilisation in Frankreich 40,8 Prozent, in Deutschland 39,6 Prozent, in Oesterreich-Ungarn 34,6 Prozent, in Italien 31,5 Prozent, in England 24,2 Prozent und in den Vereinigten Staaten 8,4 Prozent. Unter Abzug der Kinder und der dienstunfähigen Greise ergibt sich folgender Prozentsatz: Deutschland 64,9 Prozent, Frankreich 59,4 Prozent, Oesterreich-Ungarn 55,4 Prozent, Italien 46,3 Prozent, England 39,2 Prozent, Vereinigte Staate» 13,2 Prozent. Getötet worden oder verschwunden sind 2 Millionen Deutsche, 1,7 Millionen Russen, 1/>4 Millionen Oesterreich-Ungarn, 1,4 Millionen Franzosen, 7-50 000 Italiener, 744 000 England«:, 68 000 Amerikaner.
Beraubt und aus dem Zuge geworfen. Auf der Eisenbahnstrecke Niederlahnstein—Ems fand man einen jungen gutgeklei- deten Menschen neben den Eisenbahnschienen bewußtlos auf. In seinen Taschen wurde ein Revolver, einige blutbesudelte Taschentücher und als Bargeld ein Pfennig festgestellt. Aus Papieren ging hervor, daß man es mit einem Georg Böhncrt aus Pimmersroda, einem zwanzigjährigen Eisenhändler, zu tun hatte. Im Krankenhaus zu Nicderlcchnsstin, wohin man ihn brachte, gab er an, daß er in dem Zuge zivischeu Kassel und Ems Nasenbluten bekommen habe. Ein Mitreisender habe ihm blutstillende Watte angeboten, die er auch angenommen hätte. Daraufhin sei er eingeschlasen. Es fehlten ihm sein ganzes Gepäck, sowie seine Barschaft in Höhe von 85 Mark. Die recht mysteriöse Angelegenheit wird durch die Kriminalpolizei weiter untersucht, vorläufig nimmt inan an, daß der Betäubte beraubt und dann aus dem Zug geworfen worden ist.
Aufdeckung neuer Kreditschwindeleien. Auf Grund der Vorgänge bei der Laudeskreditkasse in Kassel sind auf Anordnung des Untersuchungsrichters der Landesrar Dr. Werner Poppel von der Landkreditkasse Kassel, sowie die Kauflente Gebrüder Wilhelm und Fritz Katzenstein wegen Bestechung und Betrugs ins Untersuchungsgefängnis eingeliekert v orden. Dr. Poppel hatte der Maschinenfabrik Magnus Katzenstein umfangreiche Kredite vermittelt, für die nur eine ganz beschränkte Sicherheit vorhanden war. Außerdem hat er noch Private Darlehensgeschäfte mit der Firma Katzenstein gemacht.
Tgr Arbeiter Olivier aus Strehlen, der auf einer Bettelfahrt bei dem nachher als Massenmörder entlarvten Denke i» Münsterberg vorsprach und von diesem mit einer spitzen Hacke schwer verletzt wurde, ist nun wegen Bettelns zu zehn Tage« Haft verurteilt worden. Die Gegenwehr Oliviers l)atte bekanntlich zur Verhaftung des Denke.und zur Aufdeckung seiner scheußlichen Tat geführt. — Aber Strafe muß sein, und wen« man sich noch so sehr um die Menschheit verdient gemacht hat.
Der liebgewordene Henkerberuf. Auf Wunsch des polnische« Kriegsministers sollen in Polen künftighin Hinrichtungen nicht mehr vom Militär vollzogen werden und anstatt der standrechtlichen Erschießung durch Soldaten die Vollstreckung der Todesstrafe durch Erhängen eintreten. Nach Bekanntmachung dieser Aenderung erhielt die Kanzlei des Sejm ein Schreiben, desse« Absender sich um den Posten eines Henkers bewarb. Der Bewerber bittet darin, seine Eingabe dem Sejm torzulegen und ihm das Amt des Scharfrichters zu überrragen. Zu seiner Empfehlung beruft er sich darauf, früher Lehrling und darauf Gehilfe und Stellvertreter eines Scharfrichters in der österreichisch-ungarischen Monarchie gewesen zu sein; er ziehe es aber vor, „Len ihm liebgewordenen Beruf in seiner Heimat Pole« auszuüben". Neben seinen Gehaltsansprüchen ersucht dieser sonderbare Bewerber auch noch dringend um Geheimhaltung seines Namens und um polizeilichen Schutz auf seinen Reisen zur Vollstreckung von Todesurteilen. Das Warschauer Sozialistenblatt „Robotnik" bemerkt dazu, daß unter alle: Kuriositäten der Nachkriegszeit dieses Gesuch eines Polen, der lieber seine Landsleute als andere hängen wolle, doch alles übersteige, was man bisher gesehen und gehört habe.
33 Tage in Lebensgefahr. Lcttländische Blätter berichten, daß unweit Libau das Wrack eines Dreimastseglers an Land getrieben wurde. Der Segler hatte auf der Reist von Finnland nach Dänemark Havarie erlitten und ist 33 Tage lang auf der Ostsee umhergetrieben worden. Er hatte alle schweren
Frarrrnhatz
Geschichtliche Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Felix Nab o r.
29) (Nachdruck verboten.)
„Sprich immerhin", entgegnest der Gras, „ich will sorgen, daß du gute Pflege findest, wenn deine Mitteilung so wichtig ist, wie du vorgwst."
Eben kamen die Kuschst hevbei und brachten eine Fackel, eine Schüssel mit Wasser und einen Beiher Wein; ein breiter Leinwandstreifen wurde befeuchtet und auf die Brustwnnde gepreßt; in gierigen Zügen leerst der Verwundete den kühlen Trank und ein Schimmer von Wohlbehagen lief über sein bleiches Antlitz.
„Ich danke Euch, Herr Graf", sprach er, während die Knechte aufs neue gingen, um Decken zu holen, Leun die Sommernacht war kühl und feuchte Nebel begannen, als der Mond verschwand, aus dem Tale aufzusteigen.
„In Eurer Feste ist ein Urväter!" sprach der Herold mit matter Stimme.
„Wie!" entfuhr es Friedrich, „auch du sprichst ton Verrat; wäre es möglich!"
„Ans seine Veranlassung wagten wir heust nacht diesen Ueberfall, der mich wohl das Leben kosten wird."
„Seinen Namen!" brauste Friedrich auf, „seinen Namen nenne mir, wenn du so schwere Beschuldigung anssprichst."
Der Verwundest schüttelst leise mit dem Kopfe. „Ich weiß ihn nicht. Und überdies bindet ein schrecklicher, furchtbarer Eid meine Zunge. Aber er muß Euch nahe — sehr nahe stehen — soviel erfuhr ich aus der Gräfin eigenem Munde. Denn derselbe weiß alle Eure Pläne für die Zukunft und teilt sie der Gräfin mit."
„Beim Himmel", sprach Friedrich erschrocken, „sollte der Tritschler recht haben, sollte es — —? Doch nein! Fort mit diesem elenden Verdacht! Es ist unmöglich, daß Walter, das treue Blut, so schändlich an seinem Vetter lxrndeln würde."
„Wie aber", sagte er, wurde euch diese Stelle, wo die Mauer überstiegen wurde, der schwächsten eine, bekannt?"
„Ein Weißes Kreuz auf der dunklen Mauer war das mit dem Verräter verabredete Zeichen, der auch den Posten an d-nn Pförtchen entfernt hatte, damit wir ungehindert eindringen und die Wachen am Burgtor niedermachen konnten. Wäre uns Lies gelungen, so hätten wir durch eine brennende Fackel, die der Verräter bereit halten wollte, dem Lager ein Zeichen gegeben, worauf die Belagerer herbeigeeilt wären, um in die Burg einzudringen und die Besatzung niederzumachen."
„Zum Teufel!" fluchst der Graf, „ein abscheulicher Plan! Wehe dem Verräter, wenn ich ihn ausfindig mache. Pfui! über die Gräfin, die zu Hinterlist und feigem, niederträchtigem Verrat ihre Zuflucht nehmen muß, da sie nun siehr, daß sie
mich ans ehrlichem Wege nicht zu bezwingen vermag. Aber wie, solltest du mich belogen haben, um dein Leben zu retten?"
Doch der Schwerverwundest vermochte keine Antwort niehr zu geben; er wälzte sich stöhnend auf seinem Lager, während er verwirrst Reden führte und laust Schreie ausstieß. Das Fieber hatte ihn ergriffen und es mochte lange anssthen, bis er wieder zur vollen Besinnung kam.
Friedrich wollte sich selbst überzeugen, ob der Herold wahr gesprochen habe; aufmerksam horchend und spähend schritt er wieder hinab zur äußersten Ringmauer, wo der Kampf stattgefunden hatte. Es ftöstelte ihn, als er über die Stelle ging, wo dunkle Blutflecken als sichtbare Spuren des harten Kampfes zurückgeblieben waren.
Hastig schloß er das Pförtchen auf und schritt vorsichtig, das Schwert in der Faust, hinaus, um die Mauer zu betrachten; aber soviel er auch spähst, cs war kein weißes Kreuz zu sehen. Die Mauer war gleichmäßig grau von oben bis unten.
„Der Schurke hat mich entweder belogen", sprach er zu sich, „und dann soll er seine Lüge mit seinem Leben bezahlen — oder der Verräter hat Zeit gefunden, die Spuren seiner Schuld zu vernichten." Leise schloß er die Pforte und stieg zum Zwinger hinauf, von schweren Sorgen bedrückt.
„Wer könnte es Wohl sein?" sprach er leise. „Einer, der mir nahe steht, der meine Pläne kennt! — Der Trittchler?" fuhr es ihm durch den Sinn! — „Nein, er ist wohl ein Feigling, aber kein Verräter! Wie einen Brnoer lab ich ihn gehalten; er ist der erste in meinem Rat und immer lab ich ihn vor anderen ausgezeichnet und ihm mein ganzes -Herz geöffnet. Es ist unmöglich, daß er mich hinstrgehen, mich verraten kann. — Freilich, seit jenem unglücklichen Ausfall in das Lager des Feindes, wo er durch seine erbärmliche Flucht den ganz schön geplanten Angriff vernichtete, habe ich ihm gezürnt und ihm mein Vertrauen entzogen, -sollst ihn das so tief gekränkt haben, daß er mich haßt. Nein — ich »rill es nicht glauben! Fort mit diesem schlimmen Gedanken! Der Feigling, der sich jetzt unter Schmerzen auf seinem Strohlager krümmt, hat aus Furcht, sein Leben zu verlieren, sich wichtig machen wollen und mir das Märchen aufgebunden. Dafür soll er hängen, kommt er mit dem Leben davon. Fort mit diesen schwarzen Gedanken, die der Hölle entstammen! Einigkeit muß in meiner Burg sein, sollt ich nicht zu Grunde gehen!"
Er strich sich mit der Hand über die erhitzte Stirne, wie um die Gedanken zu verscheuchen; aber es gelang ihm nicht. Immer aufs neue wieder tauchten sie in ihm auf und ließen ihn keine Ruhe finden. Rastlos ging er umher, bald da. -bald dorthin, um sich von der Wachsamkeit der ausgestellten Posten zu überzeugen. Der Morgen begann zu grauen, als er endlich sich zur Ruhe legst, um die müden Glieder durch kurzen Schlaf für neue Strapazen zu stärken.
(Fortsetzung folgt.)
Stürme der letzten Zeit Tage nicht aus den Kleii gingen, konnten sie sich erhalten.
Zuckerschmuggel. I
großen Zuckerschmuggel Meldungen zufolge wur Zucker auf Dampfern vo und hier angeblich umg geschafft zu werden. D verkehr handelst, braue richtet zu werden. In nach Cleve, sondern w» hier aus weiter verkauf soll hierdurch um 108 00
Hand,
Diehprelse. In Entr 1jährige 250—300, 2>/,jäh 600 -650 Mark, in Rotl 250-540, Kalbinnen 450- i bis 35, Läufer bis 90 Ml ! Milchschwein 20—32, Lin ' schweine 25—32 Mark.
Flein OA. Heilbronn, i Versteigerung von 1924er l wurden gelöst für Rotweii ! ling mit Syloaner 100—b ! wiegend Wirte.
, Vom Weingeschäft am Kaiserstuhl ist in d< kommen. In den Qu Neuen zu 50 Mark, Hess liier in nennenswerter» 24er Jahrgangs bauen , guten Tropfen aus. S>
- wickeln ein schönes Bnk« i die rassigen Merkmale ! > Die Muskateller entwi» i bleibt etwas zurück un i Fachmannes, wo Qnali:
von den anderen bessere»
Neue
München, 2l. Jan. t tags beschloß die Genehmi scheu Abgeordneten Frau ' Blättermeldung soll das Ver das von den meisten Länd Bayern ausgehoben werde Seite, daß mit der Aushel: rechnen ist. Ein diesbezüj gefaßt
Berlin, 2l. Jan. M»
! Schöffengericht Teinpelhof i gegen den Generaldirektor d und eine Reihe von Prior
- kommen. Es handelt sich
. Wertung der von dem Reiä aus Heeresbeständc» zugetc l wegen Urkundenfälschung, sich zu verantworten Habei ^ Berlin, 22. Jan. Dü schrift über die Verwendur sehr zuverlässiger Quelle st es. daß der Mannesman-^ Post in unvorschriftswidrst Mark gewährt worden sei
Berlin, 21. Jan. De j über die Anträge aus Bill j das Mißtrauensvotum abs schuß des Reichstags, der bereits auf Donnerstag v Durch ein Zirkular des kan mark als deutsche „Stand»
Paris. 2>. Jan. Ueb Handelsflugzeuge zusaium Die Flugzeugführer ertrant . Stockholm, 21. Jan.
- Elbe" aus Hamburg, Lc ! den Hafen von Sunds;
viant zu ergänzen, ist ' schlagnahmt worden. T schlagnahme bestätigt ur
- Anklage erhoben.
Moskau, 21. Jan. T Abkommen sieht die dl durch Japan vor.
Sofia, 21. Jan. D fanow, der vor einem ( wurde ermordet. Der Polizei sein Signalemer
Konstantinopel. 21. h mehrere mysteriöse Todess schwerden vorangingen. ( plötzlich, als er dein Schaf wurde jetzt festgestellt, daß handelt. Man glaubt, da! Behörden, insbesondere za ersticken werden. Nach eü , «bisher fünf Menschen zum zerstörte fünf Dörfer in Menschen wurden getötet, Vieh sind zu Grunde gego leiden bei der anormalen unter Nabrungsmangel.
Washington, 21 . Jan zur Mariiievorlage ohne <! dent Coolidge aufgefordert berufen. Der Abänderuiy Senator King gestellt.
Tokio, 21. Jan. In äschert worden. 50 Perso doch sind alle mit dem s 1200 Personen obdachlos
Zusam»
Stuttgart, 21. Jan. kommenden Dienstag, 2 aufnehmen. Der Zusan abschisdung eines weiter sodann der zweiten und gesetzes und Staatshar 1924. Gleichzeitig wird ' dieser Tage einen Gese die Gültigkeit der vorlc für das Rechnungsjahr > werden soll. Der Entv gehen.
Unregelmäßigkeit,
Wie die Blätter aus , Staatsbank große Unrej