Insgesamt wurden 1914/18 iert, davon 15,97 Millionen in Deutschland, 9 Millionen in nen in Frankreich, 5,70 Millio- land, 5,61 Millionen in Italien, gten Staaten. Jni Verhältnis :ung erreichte die Mobilisation i Deutschland 69,6 Prozent, in lt, in Italien 31,5 Prozent, in m Vereinigten Staaten 8,1 Pro- und der dienstunfähigen Greise itz: Deutschland 61,9 Prozent, ccich-Ungarn 55,1 Prozent, Jta- ,2 Prozent, Vereinigte Staate» oder verschwunden sind 2 Mil- Russen, 1,51 Millionen Oester- Franzosen, 7-50 000 Italiener, riikaner.

! geworfen. Auf der Eisenbahn- ad man einen jungen gutgeklei- senbahnschienen bewußtlos auf. Revolver, einige b lut besudelte > ein Pfennig festgestellt. Aus a es mit einem Georg Böhnert inzigjährigen Eisenhändler, zu zu Niederlahnstein, wohin man c in dem Zuge zwischen Kassel ;n habe. Ein Mitreisender habe iten, die er auch angenonimen eschlasen. Es kehlten ihm sein rschast in Höhe von 85 Mark, iheit wird durch die Krimuial- iusig nimmt inan air, daß der K dem Zug geworfen worden ist. windeleien. Auf Grund der kasse in Kassel sind auf Anord- 's der Landesrar Dr. Werner Kassel, sowie die Kausleute Ge- tzerrstein wegen Bestechung und ngnis eingelierert worden. Dr. nk Magnus Katzenstein umfang- die nur eine ganz beschränkte zerdem hat er noch Private Tar- Katzenstein gemacht.

Strehlen, der auf einer Bettcl- ssenmörder entlarvten Denke in a diesem mit einer spitzen Hacke wogen Bettelns zu zehn Tage« Gegenwehr Oliviers hatte be­denke .und zur Aufdeckung seiner ier Strafe mutz sein, und wen« Menschheit verdient gemacht hat. eruf. Auf Wunsch des polnische« l künftighin Hinrichtungen nicht erden und anstatt der standrecht- ten die Vollstreckung der Todes- i. Nach Bekanntmachung dieser des Sejm ein Schreiben, dessen irres Henkers bewarb. Der Be­sähe dem Sejm lorzulegen und ers zu überrragen. Zu seiner mf, früher Lehrling und darauf es Scharfrichters in der öster- gewesen zu sein; er ziehe es aber Beruf in seiner Heimat Pole« lehaltsansprüchen ersucht dieser h dringend um Geheimhaltung ilichen Schutz auf seinen Reisen teilen. Das Warschauer Sozia- dazu, daß unter aller Kuriost- Gesuch eines Polen, der lieber egen wolle, doch alles übersteige, lehört habe.

Lettländische Blätter berichten, eines Dreimastseglers an Land hatte auf der Reise von Finn- rlitten und ist 33 Tage lang auf irden. Er hatte alle schweren

t zu bezwingen vermag. Aber ben, um dein Leben zu reiten?" e vermochte keine Antwort niehr d auf seinem Lager, während er ute Schreie ausstieß. Das Fieber sie lange anstehen, bis er wieder

überzeugen, ob der Herold wahr horchend und spähend schritt er ingmauer, wo der Kampf statt- zn, als er über die Stelle ging, are Spuren des harten Kampfes

tchen auf und schritt vorsichtig, aus, um die Mauer zu betrach- 7 es war kein weißes Kreuz zu läßig grau von oben bis unten, weder belogen", sprach er zu sich mit seinem Leben bezahlen rnden, die Spuren seiner Schuld er die Pforte und stieg zum Sorgen bedrückt.

?" sprach er leise.Einer, der äne kennt! Der Trinchler?"

Nein, er ist wohl ein Feig- e einen Bruder lmb ich ihn ge­eiltem Rat und immer Hab ich und ihm mein ganzes .Herz ge- er mich hintergehen, mich ver- jenem unglücklichen Ausfall in

- durch seine erbärmliche Flucht igriff vernichtete,^habe ich ihm ruen entzogen, -sollte ihn das mich haßt. Nein ich will es 'ein schlimmen Gedanken! Der chmerzen auf seinem Strohlager Leben zu verlieren, sich wichtig Märchen aufgebunden. Dafür : dem Leben davon. Fort mit

der Hölle entstammen! Einig­sollt ich nicht zu Grunde gehen!" td über die erhitzte Stirne, wie Herr; aber es gelang ihm nicht, chten sie in ihm auf und ließen >s ging er umher, bald da. -bald ssamkeit der ausgestellten Posten begann zu grauen, als er end- die müden Glieder durch kurze» u stärken, ung folgt.)

Stürme der letzten Zeit überstanden. Die Besatzurcg war 11 Tage nicht aus den Kleidern gekommen. Als die Leute an Land gingen, konnten sie sich vor Erschöpfung kaum noch aufrecht erhalten.

Zuckerschmuggel. In Rotterdam sind die Behörden einem großen Zuckerschmuggel auf die Spur gekommen. Blätter­meldungen zufolge wurde fvstgestellt, daß iroße Mengen von Zucker auf Dampfern von Hamburg nach Rotterdam eingeführt und hier angeblich umgeladen wurden, um weiter nach Eleve geschafft zu werden. Da es sich hierbei scheinbar um Transit­verkehr handelte, brauchte für den Zucker keine Steuer ent­richtet zu werden. In Wirtlichkeit ging der Zucker gar nicht nach Eleve, sondern wurde in Rotterdam entladen, um von hier aus weiter verkauft zu werden. Der holländische Staat soll hierdurch um 108 000 Gulden geschädigt worden sein.

Handel und Verkehr.

Diehprelse. In Entringen kostetet »/«jährige Rinder 180-200, 1jährige 250300, 2>/,jährige Rinder 300360, trächtige Kalbinnen 600650 Mark, in Rottenburg 1 Paar Ochsen 8001300, Kühe 250540, Kalbinnen 450620, Rinder 150380, Milchschweine 25 bis 35, Läufer bis 90 Mark das Stück. In Aalen kostete ein Milchschwein 2032, Läufer 75 Mark, in Riedlingen Milch­schweine 2532 Mark.

Flein OA. Heilbronn, 21. Jan. (Weinversteigerung.) Bei einer Versteigerung von 1924er Weinen durch die Weingärtnergesellschaft wurden gelöst für Rotwein 127-131, Weitzriesling 120150, Weiß­ling mit Syloaner 100105 Mark pro Hl. Die Käufer waren vor­wiegend Wirte.

Vom Weingeschüft am Aaiserstuhl. In das Weingeschäft am Kaiserstuhl ist in der letzten Zeit wieder etwas Leben ge­kommen. In den Qualitätssorten. wurden die geringeren Neuen zu 50 Mark, bessere Marken zu 6070 Mark pro Hekto­liter in nennenswerten Mengen verkauft. Die Weine des 21er Jahrgangs bauen sich nach dem ersten Abstich zu recht guten Tropfen aus. Sylvaner Ruländer und Weißherbst ent­wickeln ein schönes Bukett und wo gut sortiert wurde, kommen die rassigen Merkmale der einzelnen Sortön ichon gut heraus. Die Muskateller entwickeln sich besonders gut; der Elbling bleibt etwas zurück und sollte nach dem Urteil eines ersten Fachmannes, wo Qualität erzielt werden soll, nach und nach von den anderen besseren Sorten ersetzt werden.

rere Beamte der Bank haben gemeinsam inner Ueberschreitung der Dienstvorschriften einer Firma fortwährend Kredite ge­währt und dieses mehrere Monate verheimlicht, bis die Kredite zu einer sehr hohen Summe angewachsen waren. Es sind so­fort Maßnahmen ergriffen worden, um die Wiedereinbringung des der Firma eingeräumten Kredites zu sichern. Der größte Teil der gewährten Kredite dürste auch wieder einkommen; immerhin wird aber mit einem Verlust der Bank von 150 000 bis 200 000 Mark gerechnet. Die beiden hauptsächlich daran beteiligten Beamten sind sofort ihres Postens enthoben worden und es ist gegen sie ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

Sachsens Revolutionsfeiertage.

Dresden, 21. Jan. Der Ausschuß des Landtags lehnte den deutschnationalen Antrag ans Aufhebung der jetzt bestehenden sächsischen Feiertage, 1. Mai und 9. November, mit den Stim­men der Linksparteien ab.

Die Aufwertungspläne der Regierung.

DieDeutsche Allgemeine Zeitung" läßt sich Mitteilen, die in der Kanzlerrede angekündigten Gesetzentwürfe über die Auf- -wertung und Steuergesetzgebung lägen zum größten Teil bei u>en zuständigen Ministerien bereits ausgearbeitet vor. Ihre Veröffentlichung dürste schon innerhalb der nächsten Woche er­folgen. Einer der ersten Gesetzentwürfe würde die Revision der dritten Steuernotverordnung, und zwar insbesondere die Neuregelung der Hypothekenaufwertung sein. Der Rsgierungs- entwurs sehe eine Hypothekenaufwertung bis zu 25 Prozent vor. Auch die Rückdatierung der abgelösten Hypotheken soll eine Neuregelung erfahren. Um die dem Hansbesttz dadurch entstehende Mehrbelastung zu erleichtern, soll eine entsprechende Ermäßigung der Hauszinssteuer erfolgen. Eine höhere Auf­wertung der Industrie-Obligationen soll mit Rücksicht auf die der Industrie durch das Dawes-Gutachten aufgelegten Lasten nicht stattfinden. Eine Bestätigung dieser Meldung liegt einst­weilen nicht vor.

Das schlechte Gewissen.

Berlin, 21. Jan. DerLokalanzeiger" teilt mit: An die Zeitungen des Einbruchsgebietes ist folgendes Schreiben der französischen Besatzungsbehörde ergangen: Der kommandie­rende General der Besatzungstruppen verbietet anläßlich der Nichträumung der Kölner Zone einen Protest- und Presiefeld- zug zu unternehmen.

Meueite Rachrichte«.

München, 21. Inn. Der Geschäftsordnungsausschuß des Land­tags beschloß die Genehmigung zur Strasversolgung der kommunisti­schen Abgeordneten Frau Aschenbrenner zu erteilen. Nach einer Blättermeldung soll das Verbot der nationalsozialistischen Arbeiterpartei, das von den meisten Ländern aufgehoben wurde, nunmehr auch in Bayern ausgehoben werden. Wir erfahren dazu von. unterrichteter Seite, daß mit der Aufhebung des Verbotes noch in dieser Woche zu rechnen ist. Ein diesbezüglicher Beschluß wurde jedoch noch nicht gefaßt

Berlin, 2l. Jan. Wie dieB. 3." erfährt, wird vor dem großen Schöffengericht Tempelhof in den nächsten Tagen ein Strafverfahren gegen den Generaldirektor der bekannten Automobilfirma Fritz Troschke und eine Reihe von Privatpersonen und Beamten zur Verhandlung kommen. Es handelt sich dabei um Vorgänge, die sich bei der Ver­wertung der von dem Reichsoerwertungsamt abgestoßenen Kraftwagen aus Heeresbeständcn zugetcagen haben. Insgesamt werden 18 Personen wegen Urkundenfälschung, Betrug, aktiver und passiver Bestechung sich zu verantworten haben.

Berlin, 22. Jan. DieVossische Zeitung" veröffentlicht eine Zu­schrift Uber die Verwendung von Postgeldecn, die das Blatt als aus sehr zuverlässiger Quelle stammend bezeichnet. In der Zuschrift heißt es. daß der Mannesman-Industrie und der Handels-A.-G. von der oft in unvorschriftswidriger Weise Kredite in Höhe von 7,5 Millionen lark gewährt worden seien.

Berlin, 2l. Jan. Der Reichstag wird voraussichtlich heute abend über die Anträge aus Billigung der Regierungserklärung und über das Mißtrauensvotum abstimmen. Der Barmat-Untersuchungsaus- schuß des Reichstags, der erst Samstag zusammentreten sollte, ist

- bereits auf Donnerstag vormittag li Uhr einberufen worden. Durch ein Zirkular des kanadischen Zollministeriums wurde die Reichs-

! mark als deutscheStandard"-Währung anerkannt.

Paris. 2i. Jan. Ueber dem Hafen von Barcelona stießen zwei andelsflugzeuge zusammen, stürzten ins Meer und gingen unter, ie Flugzeugführer ertranken.

Stockholm, 21. Jan. Der deutsche MotorschonerNordcr- Elbe" aus Hamburg, der mit 68000 Liter Sprit an Bo»d in den Hafen von Sundsvall eingelausen war, um seinen Pro­viant zu ergänzen, ist von den schwedischen Zollbehörden be­schlagnahmt worden. Das Gericht in Sundsvall hat die Be­schlagnahme bestätigt und gegen den Kapitän des Schoners die Anklage erhoben.

Moskau, 21. Jan. Das jetzt abgeschlossene russisch-japanische ! Abkommen steht die de jure-Anerkennung Sowjer-Rußlands ^ durch Japan vor.

Sofia, 21. Jan. Der Führer der Sicherheitspolizei, Ste- fanow, der vor einem Jahr dem Freiwilligenkorps angehHtte,

! wurde ermordet. Der Mörder ist entflohen; doch kennt die j Polizei sein Signalement.

- Konftantinopel, 21. Jan. In den letzten Tagen ereigneten sich mehrere mysteriöse Todesfälle, denen keinerlei Symptome oder Be­schwerden vorangingen. So starb in einer Straßenbahn ein Mann plötzlich, als er dem Schaffner das Fahrgeld übergeben wollte Es

- wurde jetzt festgestellt, daß es sich um eine Epidemie von Lungenpest

> handelt. Man glaubt, daß die rasch getroffenen Vorkehrungen der ! Behörden, insbesondere zahlreiche Impfungen, die Epidemie im Keime

- ersticken werden. Nach einer offiziellen Meldung sind der Krankheit Gisher fünf Menschen zum Opfer gefallen. Ein heftiges Erdbeben zerstörte fünf Dörfer in der Anatolischen Provinz Ardahan. 148 Menschen wurden getötet, 33 sind schwer verletzt. Ueber 800 Stück Vieh sind zu Grunde gegangen. 2000 Personen sind obdachlos und leiden bei der anormalen Kälte von 30 Grad unter Null überdies unter Nabrungsmangel.

! Washington, 2l. Jan. Im Senat wurde ein Abänderungsantrag

- zur Marinevorlage ohne Erörterung angenommen, durch den Präsi-

> dent Coolidge aufgefordert wird, eine neue Abrüstungskonferenz einzu- ^ berufen. Der Abänderungsantrag wurde von dem demokratischen

Senator King gestellt.

Tokio, 21. Jan. In Osaka sind mehr als 300 Häuser einge- ! äscherr worden. 50 Personen haben Brandwunden davongetragen,

- doch sind alle mit dem Leben daoongekommen. Insgesamt sollen

> 1200 Personen obdachlos sein.

! Zusammentritt des Landtags.

! Stuttgart, 21. Jan. Wie wir hören, wird der Landtag am kommenden Dienstag, 27. Januar, seine Vollsitzungen wieder aufnehmen. Der Zusammentritt gilt in erster Linie der Ver­abschiedung eines weiteren Haushaltsverlängsrungsgesetzes und sodann der zweiten und dritten Beratung des Siaatshanshalts- gesetzes und Staatshaushaltsplanes für das Rechnungsjahr 1924. Gleichzeitig wird bekannt, daß das Staatsministerium meser Tage einen Gesetzentwurf festgestellt hat, nach welchem dm Gültigkeit der vorläufigen Regelung des Staatshaushalts i für das Rechnungsjahr 1924 bis zum 15. Februar 1925 erstreckt t werden soll. Der Entwurf wird dem Landtag demnächst zu- ß gehen. -

- Unregelmäßigkeiten bei der Leipziger Staatsbank.

> die Blätter aus Leipzig melden, sind bei der Leipziger j Staatsbank große Unregelmäßigkeiten aufgedeckt worden. Meh-

Deutscher Reichst«». >

Berlin, 21. Jan. Der Reichstag setzte heule die Aussprache über die Regierungserklärung fort. Abg. Dr. Koch-Weser (Dom.) betonte, daß das ganze deutsche Volk in der Verur­teilung der vertragswidrigen Westerbesetzung der Kölner Zone einig sei und hob weiter hervor, daß seine Partei dahin wirken werde, daß, wenn wirklich Verfehlungen untergeordneter Or­gane vorgekommen seien, die den Vorwand für die Nichträu­mung gegeben hätten, diese künftig unterbunden würden. Jede Regierung werde die fest fünf Jahren bewährte Außenpolitik fortsetzen müssen. Auch die Deutschnattonaleu im Kabinett würden daran nichts ändern. Seine Partei werde der Regie­rung in der Außenpolitik nicht von vornherein Opposition machen, mit Rücksicht auf die Erklärungen, die die Deutsch­nationalen fünf Jahre hindurch abgegeben hätten und auf die Art, wie die neire Regierung zustandegekommen sei, nehme sie aber eine ablehnende Haltung ihr gegenüber ein. Aus keinen Fall Lenke sie daran, der Regierung Neurralität zuzusagen, sondern werde sich auf Grund ihrer Taten endgültig «ttscheiden. Abg. Jörisien (Wirtsch. Ver.) protestiert, ebenfalls gegen die Nichträmmrng der Kölner Zone und verlangte eine Nachprü­fung aller von den Besatzungstruppen in Deutschen begangenen Verbrechen durch deutsche Gerichte. Von der pfleglichen Be­handlung der Mittelstands frage mache es seine Partei abhän­gig, ob ihre freundschaftlichen Beziehungen zur Regierung von Dauer oder nur vorübergehend sein würden. Abg. Leicht (Bayr. Vp.) führte aus, daß es sehr schwer sei, gegen die Er­klärung der Regierung in sachlicher Weise vorzugehen. Mit Befriedigung habe seine Partei vernommen, daß die Beziehun­gen zwischen dem Reich und den Ländern gefördert werden sollten. Sie fordere größte Selbständigkeit der Länder, einen Abbau der übermäßigen Besteuerung, ferner Schutz der hei­mischen Produktion durch Zölle in den erforderlichen Grenzen. Die deutsche Ausfuhr müsse gesteigert und die Einfuhr auf das wirtschaftlich Notwendige beschränkt werden. Der neue Reichs­finanzminister müsse bei Gehaltsregelungen die unteren und die mittleren Beamten mehr berücksichtigen. Die Sozialpolitik müsse fortgeführt und ausgobaut werden und die Wahrung des konfessionellen Friedens sei vor allem zu fördern. Abg von Gräfe (Nat.-Soz.) polemisierte zunächst gegen die Deutichnatio- nalen, die das deutsche Volk durch die Annahme der Tawes- gesetze entgegen ihrer Wahlparole getäuscht hätten. Nach der Westerbesetzung der Kölner Zone müsse jetzt sogar Dr. Sttese- nrann die Pleite seiner Dawespolitik eingestehen. Die beiden Unterhändler bei dieser Plestepolitik ständen jetzt an der Spitze der Regierung und deshalb könne seine Partei Liese niemals unterstützen. Nachdem der Redner Schutz der Aiagdeburgcr Richter gegen die schmutzigen Angriffe verlangt IMte, kam er auf die Finanz skandale zu sprechen, für die er für später neues Material ankündigte, durch das auch die Familie des Reichs­präsidenten belastet werde. Wester verlangt der Redner, daß Abgeordnete die Uebernahme odör die Beibehaltung von Auf­sichtsratsposten verboten werde und führte weiter aus, der ein­seitige Ruf nach Schutzzöllen liege nicht im Interesse der Land­wirtschaft, die am meisten unter den Mängeln des Kreditwesens leide. Ob unter dem Dawesgesetz eine gesunde Sozialpolitik möglich sein werde, sei noch zweifelhaft. Zum Schluß betonte der Redner, daß seine Partei dem Billigungsantrag iür die Regierung nicht zustimmen werde, daß sie aber auch keinen Mißtrauensantrag einbringe, um nicht die Kämpfe der Wirth und Severing zu unterstützen. Hierauf ergriff Reichskanzler Dr. Luther das Wort, dem die Kommunisten lärmendAm­nestie!" zuriefen. Der Kanzler stellte zunächst mit Berriedi- gung fest, daß sein außenpolitisches Programm im Reichstag eine breite zustimmende Front gefunden habe auch bei den Parteien, die in der Regierung nicht vertreten seien und sie zum Teil innerpolitisch sogar bekämpfen, was eine wesentliche Stärkung der außenpolitischen Position der Regierung bedeute. Dann beantwortete der Kanzler eine Reihe von Fragen, die im Lause der Besprechung der Regierungserklärung an die Regierung gestellt worden waren und stellte zunächst fast, daß in keinem Stadium der Verhandlungen über die Räumung der Kölner Zone von keiner der beteiligten Mächte ein Kompromiß vorgeschlagen worden ist und daß die Räumung der Zone auch nicht in Verbindung mit der Räumung anderer Gebiete ge­bracht wurde. Es sei auch falsch anzunehmen, daß durch die Entscheidung der Alliierten über die Kölner Zone die Ruhr­räumung verschoben worden sei. Bezüglich der Zeitfreiwilligen bei der Reichswehr könne er erklären, daß die Regierung m dieser Angelegenheit aus nicht mehr bestehenden innenpolitischen Gründen, wofür sie die Verantwortung trage, an die Enrente schon vor längerer Zeit eine eingehende Mitteilung gemacht habe. Ueber diese Mitteilungen etwa hinausgehendes Mate­rial, über das die Entente verfüge, sei der Regierung nicht zur Nachprüfung übermittelt worden. Gegenüber einer demokra­tischen Frage erklärte der Kanzler, daß für die vaterländischen Verbände ganz selbstverständlich die Gesetze voll in Anwendung

gebracht würden. Weiterhin wies der Kanzler auf die fest Jahrzehnten bestehenden gesetzlichen Bestimmungen hin, daß Beamte nur mit Zustimmung der Behörden Aufsichtsratsposten übernehmen und keine Renumerationen beziehen dürfen. Per­sonen, die in ein Kabinett eintreten, müßten vorher Aufsichts­ratsposten niederlegen. Als der Kcurzler hier mit seinen Er­klärungen schließen wollte, riefen chm die Kommunisten lär­mend zu, daß er sich auch zur Frage der Amnestie äußern solle, worauf der Kanzler erklärte, daß er namens der Reichs­regierung eine Erklärung hierüber nicht abzugeben habe. (Großer Lärm bei den Kommunisten, sodaß der Kanzler nicht weitersprechen kann. Der Lärm nimmt immer heftigere For­men an, des Hauses bemächtigt sich eine allgemeine Unruhe. Vizepräsident Dr. Rießer schließt wegen dieser Störungen de« Abg. Schwarz-Berlin (Komm.) von der Sitzung aus und for­dert ihn auf, den Saal sofort zu verlassen. (Lebhafter Beifall.) Als der Abg. Schwarz sich weigert, den Saal zu verlassen, ver­tagt der Vizepräsident die Sitzung um 5.45 Uhr auf fünf Mi­nuten. In der Zwischenzeit verläßt der Abg. Schwarz nach längerer Besprechung mit seinen Parteifreunden den Sitzungs­saal. Vizepräsident Dr. Rießer (Dt. Vpt.) eröffnet um 6 Uhr die neue Sitzung und stellt fest, daß der Abgeordnete Schwarz den Saal verlassen hat. Er werde daher nur auf acht Tag« ausgeschlossen werden. Er wäre auf 20 Tage ausgeschlossen worden, wenn er den Saal nicht verlassen hätte (Lärm bei den Kommunisten). Er warnt ihn, den Sitzungssaal wieder zu betreten, da ihm das Betteten des Reichstagsgekiäudes hier­mit untersagt sei. (Unruhe bei den Kommunisten). Mch- dem der Kanzler noch die Minister Dr. Neuhaus und von Schlioben gegen die Angriffe verteidigt hatte, die im Laufe der Besprechung gegen diese gerichtet worden waren, wurde die Weiterbesprechung aus Donnerstag vormittag 11 Uhr vertagt.

Polnische Boykott-Forderungen gegen Danzig.

Warschau, 21. Jan. Immer mehr tritt das Bestreben zu­tage, Danzig für seineaufsässige Haltung" durch einen Han- delsbohkott zustrafen". In der gestrigen Landtagssitzung brachte der Sejm-Club der Rechten einen weiteren Antrag ein, in dem die Regierung ausgefordert wird, den Warenverkehr von Danzig und seinen Zollämtern abzulenken. Weiter hat die Vereinigung polnischer Kaufleute in Warschau den Beschluß gefaßt, die Danziger Messe nicht zu beschicken. Ferner wird verlangt, daß die Bestellungen der polnischen Eisenbahn-Verwal­tung bei der Danziger Werst gekündigt werden.

Die Handelsvertragskrise.

Paris, 21. Jan.» Die Antwort der Reichsregierung für die französischen Vorschläge wegen des Handelsvertrages werde» für morgen in Paris erwartet. Viel Hoffnung hat man aber nicht, daß das Berliner Kabinett die unannehmbaren franzö­sischen Anträge als Grundlage zu weiteren Besprechungen be­trachten könnte. Man nimmt infolgedessen hier allgemein an, daß die Verhandlungen jetzt zum Stillstand kommen würde« und daß sie erst später einmal, wenn die Umstände günstiger wären, wieder ausgenommen werden würden. Daß ein allge­meiner Zollkrieg ausbrechen würde, glaubt man nicht anneh­men zu -dürfen.

Elsatz-Lothrstrge« und die Aufwertung der deutschen Anleihe»,

Paris, 21. Jan. Eine Antwort, welche der französisch Fi­nanzminister Elemente! ans eine Anfrage des elsatz lothringi­schen Abgeordneten Robert Schumann erteilte, erfordert in Deutschland größte Beachtung, wenn die Frage der Aufwertung der deutschen Kriegsanleihe erledigt wird. Der Abgeordnete Schumann hatte angefragt, ob die elsaß-lothringischen Besitzer von deutscher Kriegsanleihe und anderen Staatsanleihen, die den Wunsch haben, den ursprünglichen Wert ihrer Papiere wieder zu erlangen, das Recht hätten,' ohne sich gegen die fran­zösischen Vorschriften zu vergehen, die Goldanleihe zu zeichnen, welche gegenwärtig in Deutschland ausgegeben werde und für deren Zeichnung in gewissem Umfang die Anleihen an Zah­lungsstatt angenommen werden Der Finanzminister erwiderte, daß zwar die elsaß-lothringischen Besitzer deutscher Anleihen aus der Vorkriegszeit sich den Vorschriften der französischen Gesetzgebung wegen der Kapitalausfuhr und der Einfuhr aus­ländischer Aktien fügen müssen, daß aber an die Elsaß-Loth­ringer eine Ermächtigung zur Zeichnung der neuen deur'chen Anleihe gewährt werde, wenn sie sich an das Finanzmini­sterium oder an die FinanzLlrektion in Straßburg wenden.

Gilbert über die Ausführung des Dawesplancs.

Paris, 21. Jan. Parker Gilbert hat dem Entschadigungs- ausschuß erklärt, daß die Ausführung des Sachverständigen­gutachtens Lurch Deutschland einen außerordentlich befriedigen­den Verlauf nehme. Gilbert wies dabei auf die Tatsache hin, daß Deutschland bisher 22 Millionen Goldmark an die Alliier­ten zuviel bezahlt habe. Auf die politische Lage ging der Ge­neralagent nicht ein, hob jedoch hervor, daß der neue Reichs­kanzler Dr. Luther die Ausführung des Dawes-Gutachtens rn vollem Umfang zugesichert habe. Obwohl Gilbert es ablehue, sich zu den politischen Fragen zu äußern, wies er darauf hin, daß die Nichträumung des Kölner Brückenkopfes die Ausfüh­rung des Dawesgutachtens beträchtlich erschwere. Die Unter­bringung -der 16 Milliarden-Eisenbahn-Obligation und üeri 5 Milliarden Jndustrieverschreibungen wurde nicht mehr er­örtert, jedoch glaubt mau, die Jndustrieverlchreibungen inner­halb der nächsten sechs Monate auf dem Weltmarkt unterbrin­gen zu können. Gilbert wird Samstag nach Berlin zurück­kehren.

Neue Verhaftungen in Indien.

London, 21. Jan. Anläßlich der feierlichen Sessionseröff­nung der gesetzgebenden Versammlung in' Delhi hielt gestern der Vizekönig von Indien, Lord Reading, eine Rede, in der er sich insbesondere gegen den revolutionären Ter. or in Ben­galen wandte.Man weiß nun", sagte er u. a,daß es in Indien ein ganzes Nest von Verschwörern gibt, die alle auf Er­pressung und Gewalt gerichtet sind. Die bestehenden Kräfte genügen nicht, diese Bewegung zu unterdrücken. Es handelt sich nicht um einen offenen Aufstand der Menge, aber wir wissen, daß weitverbreitete Geheimgesellschaften bestehen, die bereit sind, schnell und heimlich Repressalien gegen diejenigen zu er­greifen, die über ihre Umtriebe Auskunft geben würden." Lord Reading gab seine Zustimmung zu einem Erlaß, durch den die Befugnisse der Behörden zur Unterdrückung der Verbrechen er­weitert werden. Auf Grund dieser neuen Verfügung sind be­reits 80 neue Verhaftungen vorgenommen worden.

DM'" Bruch-, Blas., Muttervorf., Unterleibs- Bein-, Nerv., Rheumatis-, Kropf-, Gallensteinleid., Schwerhörige usw. machen wir auf die inmbeutigen Anzeigenteil erwähnte kosten!. Sprech­stunde des HeEi Dr. med. Schmitt aufmerksam.

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Wer «krkaiifk» will, muß i»>ninku.