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Stuttgart, 17. Jan. (Aufnahme von Kindern in die Lungen­heilstätten der Landesversicherungsanstalt Württembergs In der Lungenheilstätte Wilhelmsheini bei Oppenweiler kam: zur­zeit eine größere Anzahl schulpflichtiger, «uberkulöier Knaben von zum Kreis der versicherungspflichtizen Bevölkerung ge­hörigen Eltern ausgenommen werden. Auch in der Lungen­heilstätte Ueberruh sind noch Plätze für solche Mädchen frei. Anträge sind an die Landesversichcrungsanstalt Württemberg. Rotebühlstraße 13b, einzureichen.

Stuttgart, l7. Jan. (Gesamtvcrband Deutscher Angestellten- Gewerkschaften.) Die im Gesamtverband deutscher Angestellten- Gewerkschaften zusammengeschlvneuen Angestelltengewerkschaf­ten (Deutscher Werkmeistvrbund u. a.) haben sich mit Wirkung vom 1. Januar 192o ab eine Krankenkasse geschaffen. Nähere Auskunft erteilt die Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Werk­meister-Bundes, Essen, Heinrichstr. 6 oder die Lanüesgeschäfts- stclle Ulm, Neutorstraßc 17.

Stuttgart, 17. Jan. (Eine Ehrung Professor Dr. Ziuttstie konnte in den leisten Wochen aus eine 25jäh>ige sehr erfolgreiche Tätigkeit beim Wurtt. Lanvesgewerbeamt, der früheren Zentralste!!? siir Gewerbe und Handel, zurückblicken Als gewerblicher Wander­lehrer hat er im ganzen Lande in vielen Borirügen und ganz be sonders durch seine Meisterkurse und durch Vorführung technischer Neuheiten an der Förderung von Handwerk und Gewerbe gearbeitet. Leider ist seine Gesundheit zurzeit etwas erschüttert, doch ist zu hoffen, daß Professor Dr. Zwiesele in Bälde genesen wird und sein Amt wieder versehen kann. Der Ausschuß des Stuttgarter Gewerbeveieins hat ihn in Anbetracht seiner großen Verdienste zu seinem Ehrenmit­glied ernannt

Stuttgart, 17. Jan. (Auslandeanleihe.) In der Presse sind an den im Finanzausschuß kürzlich behandelten Entwurf eines Gesetzes über die Bürgschaft des mürtt. Staates für eine Anleihe württ. Städte Bemerkungen geknüpft worden, die vielleicht irrige Hoffnungen er­wecken können. Es ist daraus hinzuweisen, daß die Verwirklichung des Anleiheplanes noch nicht sicher ist. weil die beteiligten amtlichen Stellen ebenso wie das amerikanische Bankhaus noch keine endgültigen Entschließungen getroffen haben. Nach dem augenblicklichen Stand der Dinge wird bestenfalls nur mit einem erheblichen Teil des zunächst ins Auge g,faßten Anleihekapitals gerechnet werden dürfen. Auch sind hinsichtlich des Verwendungszwecks Beschränkungen zu berück­sichtigen, die es von vornherein ausgeschlossen erscheinen ließen, auch Kleine Gemeinden oder Amtskörperschasten zu beteiligen.

Bietigheim, 18. Jan. (Eigenartiger Vorfall) In der Mettergasse vom Wagen abgespannt, lief in der Dunkelheit ein Pferd gegen den Bach und stürzte über die etwa 1>»0 Pieter hohe Mauer in das Wasser, wobei es einen Fuß brach. Alle Bemühungen, das Tier wieder hoch zu bringen, waren erfolg­los, so daß es schließlich durch einen Polizeiveamten im Bett der Metter erschossen werden mutzte. Glücklicherweise handelte

es sich um keinen wertvollen Gaul. _

Dettingen v. Teck, 16. Jan.

(Ein Ausreißer). Von der Station Owen her sauste mit Schnellzugsgeschwindigkeit ein führerloser, beladener Güterwagen. Von dorther telephonisch benachrichtigt, gelang es dem Beamten der hiesigen Station, durch Weichenstellung den Ausreißer auf das Nebengleis zu bringen und so einer großen Gefahr für den fälligen Perionrn- zug zu begegnen. Mit großer Wucht zersplitterte der Güter­wagen Len Prellbock und liech nun mit der Vorderseite auf dem AckerfeL.

Schramberg, 18. Jan. (Böser Möbeltransport.) Ein Schwager des Alfons Butz von Haslach sollte neue Möbel mit einem Fuhrwerk von Hausach nach Haslach bringen. Als die Möbel (Waschkommode, Nachttisch, Spiegelschrank u. a., zum Teil aus Kunstmarmor) in Hausach auf den Wagen geladen waren, rissen die Pferde mit den Möbeln aus und konnten erst in Haslach gestellt werden. Aus dem Wagen war nichts mehr als eine alte Kiste. Die ganze Strecke von Hausach bis Haslach war mit zerbrochenen Teilen der Ausstattung besät.

Sulz a. N 18. Jan. (Guter Griff.) Die drei wegen Sprengstoffdiebstahls inhaftierten Burschen geben jetzt zu, auch den Embruchsdiebstahl im Weinkeller des Schlachthauswirts Kübler im Dezember 1924 verübt zu haben. Ferner versuchten sie, in die katholische Kirche einzubrechen, um die wertvollen Meßgeräte usw. zu stehlen und zu Geld zu machen. Dabei brach ihnen aber ein Dietrich im Türschloß ab und sie mutzten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Des weiteren war ge­plant, einigen hiesigen Geschäftshäusern, insbesondere deren Schaufensterauslagen, nächtliche Besuche abzustatten, um sich aus der Beute Geld zu verschaffen. Auch Len Kirchen der näch­sten Umgebung waren Besuche zugedacht.

Oberndorf a. N., 17. Jan. (Glatteis.) Vor den aus Becg- felden und Wittershausen in kurzem Abstand eintreffenden Ar­beiterautos fuhr ein Radfahrer daher. Er kam zu Fall. Das Auto von Wittershausen, das der Führer, um ein Unglück zu verhüten, stark bremste, rutschte quer über die Straße, ebenso das folgende Auto von Bergfelden. Der Besitzer des letzteren, Jakob Stöcker von Bergfelden, sprang ab, kam zu Fall und

wurde ein Stück weit geschleift. Er wurde mit Quetschungen an den Beinen ins Krankenhaus gebracht. Das Postauto von Rosenscld kam beimWaldhorn" an der Brücke gleichfalls ins Rutschen und stellte sich quer über die Straße, wodurch der Verkehr längere Zeit gestört war. Das Pojtamo t on Schram-- berg, das infolge des Glatteises in Schramberg die Steige nach Sulgen nicht überwinden konnte, traf gestern früh erst mit dreiviertelstündiger Verspätung hier ein.

Schwenningen, 1h. Jan. (Die Fälle Distel und Mössinger vor dem Gemeiuderat.) In der letzten Gemeinderarssitzung wurde der in der letzten Zeit hier alle Gemüter beunruhigende Fall von Direktor Distel vom Elektrizitätswerk besvrochen; des weiteren kam der Unterschlagungsfall Mössinger vom Woh­nungsamt zur Sprache. Oberbürgermeister Dr. Braunagel mach e die Mitteilung, Latz aus Grund eines »osort eingenom­menen Kassensturzes und der bisherigen Erhebungen die Ge­rüchte. Distel habe 60 000 Mark unterschlagen urrd Provisionen eingezogen. jeglicher Grundlage entbehren. Jrnotgedessen bibe die trchnische Abteilung des Gemeinderats beschlossen, gegen die Verbreiter >des Gerüchts Strafantrag zu stellen. Es gehe nicht an. daß Beamte, die sich nichts zuschulden kommen ließen, in der Oeffentliflfleit irr einer solchen Weise verdächtigt werden und zudem auch die Stadtverwaltung in Mißkredit bringen. Zum Fall Mössinger erklärte der Oberbürgermeister, daß die von Mössinger veruntreuten Gelder sich auf 185) Atari belau­fen, die Mössinger in der- Hauptsache für Genehmigung von Mietverträgen bei einzelnen hiesigen Firmen einkassierte. Ter Stadt bleibe nichts anderes übrig, als diesen Bettag einzuklagen.

Auingen OA. Münsingen, 17. Jan. (Unter das Postauto.) Das Laichinger Postauto überftchr in der Mitet des Dorfes ein elfjähriges Mädchen, das einzige Kind seiner Eltern Johs. Belz, das bald darauf starb. Ten Kraftfahrer trifft keine Schuld.

Gerstetten, 18. Jan. (Ueberfall.) Ws abends gegen acht Uhr ein hiesiger Herr einen Spaziergang durch den Ort unter­nahm wurde er plötzlich von einem großen Vierbeiner ange- fallen. Als der überraschte Herr mit seinem Stock mutig zum Schlag gegen das in stockdunkler Nacht plötzlich auftrettnde Ungeheuer ausholen wollte, brüllte es ihn .n vestem Gerstetter Deutsch an:Laß mi gau, i Li nagfloga, zent a Schwächere a' oud hilf m'r lieber. Laß i wieder rauskomm us deam Wassevgraba ond us deam Dreck!"

Uhingen, 16. Jan. (Uoberfähren.) Vermutlich iniolge zu späten Schließens der Schranke unterhalb des hiesigen Bahn­boss ereignete sich bei dem um 8 Uhr hier eintteifenden Per­sonenzug ein Unfall. Ein Bauer aus Holzhausen fuhr mit zwei nrit Steinen beladenen Wagen über den Uebergang als der Zug herankam. Die Maschine erfaßte den Hinteren Wagen, welcher total zertrümemrt wurde, und schleifte ihn etwa 400 Meter weit mit. Fuhrmann, Pferde und der vordere Wagen kamen unversehrt davon. Die Maschine des Zuges erlitt un­bedeutenden Schaden und der Zug konnte ohne Verspätung weiterfahren. Wen die Schuld trifft, ist noch nicht sestgestellt.

Ulm, 17. Jan. (Wettbewerb für die Ueberbauung des Münsterplatzes.) Der württembergische BaumeisterbunÄ teilt mit, daß der Inhaber des Architekturbüros Geßwein in Augs­burg, dessen Entwurf mit einem der drei ersten Preise aus­gezeichnet Worten ist, einer württembergischen Baumeisterfami­lie entstammt und die Stuttgarter höhere Bauschule absol­viert hat.

Ulm, 17 Jan. (Ausstellung der Entwürfe für eine Bebauung des Münsterplatzes. Vergiftet.) Die Ausstellung wurde gestern v»n den Professoren und 40 Studierenden der Technischen Hochschule In Stuttgart besucht. Nach Schluß der Besichtigung führte der städt. Kunstwart, Pros. Dr. Baum, die Gäste noch durch das städtische Museum. Mittels Gas hat sich ein ca. 30 I. a. stellenloser Kauf­mann namens G. aus Gerstetten OA. Heidenheim vergiftet. Sein Leichnam wurde in einem nicht bezogenen Borraum eines Restaurants gefunden, in dem sich ein Gashahnen befand. G hatte ein Ver­hältnis mit einer Kellnerin und wollte das Mädchen ausnützen. Als jedoch die Geldquelle versagte und der arbeitsscheue Mensch nichts mehr zum Leben hatte, legte er Hand an sich.

Mühlhausen OA Waldsee, 18. Jan. (Eine schwere Sau.) Mühlebesitzer Bivk schlachtete einen Eber mit dem respektablen Gewicht von 714 Pfund.

Gmünd, 17 Januar. (Einbruch.) Der neue Derkaufsstand am Bahnhof von B. Grimm wurde nachts gewaltsam erbrochen und seines Inhalts, Schokolade, Zigarren, Zigaretten, Spirituosen und anderer Waren zum größten Teil beraubt. Schon zwei Nächte zuvor soll ein Einbruchsverschuch gemacht worden sein, wobei aber hinzu­kommende Personen die Diebe überrascht und zur Flucht veranlaßt hätten.

Unterdeufstetten OA. Crailsheim, 17. Jan. ?Das Autounglück.) Zu dem Autounglück wird noch berichtet: Ein Mietauto aus Dinkels- bllhl fuhr zwei Geschäftsreisende von hier nach Crailsheim. Das Auto kam vermutlich infolge Federbruchs am Motorwagen ins Schleudern und iiberschlug sich. Der Hintere Insasse, der etwa 40jährige Hermann Bahle, wurde herausgeschleudert und erlitt einen schweren Schädelbruch, an dessen Folge er in Stimpfach bald darauf

verstarb. Der Schwager des Verunglückten, der init dem Führer unter den Wagen zu liegen kam, kam mit einer Fleischwunde am linken Oberschenkel und einigen Schürfungen davon, mährend der Führer unverletzt blieb. Baisse hinterläßt eine Witwe mit fünf Kindeen.

Crailsheim, 17. Jan. (Ueberftrhren.) Vor Passieren deS AbenkHvges CrailsheimNürnberg lief das 2-4 Jahre alt« Kind des Bahnwärters Adolf Schurr bei Birkelbach unter der geschlossenen Schranke hindurch auf das Gle'.s. Die herbei­eilende Mutter wollte das Kind zurückhalten, wurde aber selbst von der Maschine erfaßt und buchstäblich zermalmt, während dem Kind die linke Hand abgefahren wurde. Die Mutter tvar sofort tot. Das Kind wurde ins Bezirkskrankenbaus verbracht, wo ihm die Hand abgenommen werden mußte. _

Baden

St. Leo« bei Bruchsal, 15. Jan. Am Weihnachtsabend kam es zwischen den Eheleuten Wiedemann zu Streitigkeiten und Handgreiflichkeiten, Wo- die Frau so unglücklich gegen den Ofen fiel, daß sie außer anderen Verletzungen ein Bein brach. Ihr Zustand verschlimmerte sich, sodaß sie nach .Heidel­berg verbracht iverden mußte, wo sie an den Verletzungen starb. Untersuchung ist eingeleitet.

Billingen, 17. Ion. Nachdem Villingen die Bevölkerungszahl von 15000 erreicht hat, wurde gestern im Bllrgcrausschuß ein Antrag an das Ministerium des Innern auf Einreihung der Gemeinde Bil­lingen in die Klaffe der großen Städte im Sinne der Gemeinde» ordnunq angenommen.

Müllheim, 16. Ja». Ueber merkwürdige Folgen des letzten Erd­bebens wird aus dem Elsaß berichtet. Im Sundgau, wo das Erd­beben mit etwas größerer Heftigkeit als an anderen Orten im Elsaß verspür« wurde, wachten bei einem Toten, der schon im Sarge lag, mehrere Personen. Auf einmal, 3.45 Uhr, kam der Sarg in Be­wegung und die Kränze fielen vom Sarg herunter, sodaß die Leute vor Schreck auseinanderiioben, weil sie meinten, der Tote sei wieder lebendig geworden. Eine alte Frau, die durch das Erdbeben aus dem Schlafe geweckt wurde, glaubte, es seien Räuber in das Haus eingedrungen. Sie stand auf und bewaffnete sich mit einer Axt zur Verteidigung Bei einem neuen Erdstoß verletzte sie sich nicht uner­heblich mit dieser Waffr, die sie mit ins Bett genommen hatte, an der Schulter.

Fretburg, 17. Januar. Dieser Tage lief durch die Zeitungen die Notiz, daß Japaner mit deutschem Ausschuß-Porzellan hausieren und fürechtes japanisches" um teueres Geld die guten Deutschen cm- schnneren. Augenblicklich gehen zwei junge Leute mit großen Muster­koffern von Haus zu Haus, umecht amerikanische" Anzugftoffe an den Mann zu bringen. Sie geben sich als Amerikaner aus, man könnte sie aber besser als Polen oder Galizier ansehen. Während sie in einem Haus gut deutsch reden, versieben sie im anderen Haus kein Wort und sprechen nur englisch. Offenbar spekulieren diese Menschen mit der deutschen Eigenart, die vor der Auslandswure und dem Ausländer gleich einen Knicks macht. Augen auf und Beutel zu! Probiere es doch einmal ein Deutscher, im Ausland in deutscher Muttersprache mit ausgesprochen deutscher Ware zu hau­sieren - Hals über Kopf würde man ihn hinauswerfen.

Konstanz, 17. Jan. Die österreichische Dampserflotte des Baden­sers ist durch das Ausfahren und die Leckage des Dampfers .Dorn­birn" in eine mißliche Lage geraten. Der DampferFeldkirch" liegt zur Zeit im Dock in Bregenz. Bei derBludenz' sind Schäden an den Kesseln vorhanden und dieStadt Bregenz" kann bei dem niedrigen Waffecstand wegen ihres großen Tiefganges nur beschränkt verwendet werden. Der österreichische Schiffsbetrieb sitzt damit nahezu auf dem Trockenen

Konstanz, 16. Jan. Das Schöffengericht tagte in Meßkirch, nin über Len Kirchenraub vom Dezember vorigen Jahres Ul verhandeln. Angeklagt waren der Taglöhner Karl Schmitt aus Zeuthern und der 39 Jahre alte Metallschläger Konrad Mart­hold aus Katzwang. Sie waren beschuldigt, in der Mcht auf 32. August vorigen Jahres m der Stadtpfarrkirche in Meß­kirch die Fenster der Sakristei eingeschlagen zu haben. Ferner waren sie angeklagt, in der Nacht auf 5. Dezember in der gleichen Kirche eingestiegen zu sein, wo sie am Hochaltar de« Tabernakel erbrachen, den Speisekelch Herausnahmen und die Hostien auf dem Altar und dem Boden herumstreuten. Den Kelch ließen die Täter stehen. Dann erbrachen sie die Türe zur Sakristei, haben in der Fürstlich Fürsten-bergischen Gruft die Steinplatten auf und öffneten die Särge. Was den Einbrecher» dort in die Hände fiel, konnte noch nicht sestgestellt werden, da einer der Täter bei der Festnahme, die einige Tage nachher bei Lörrach erfolgte, flüchten konnte und wahrscheinlich die ge­stohlenen Gegenstände beseitigte. Die Angeklagten leugnete» jede Schuld, doch war das Beweismaterial so erdrückend, daß das Gericht zu einer Verurteilung kam. Beide Angeklagte wurden wegen versuchten Kirchenraubs zu je zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt.

Graben, 17. Jan. Ein gemeiner Bubenstreich ist in einer der letzten Nächte im Walde zwischen Wiesental und Engelmühle verübt worden. Hier war in etwa 50 Zentimeter Höhe ein starker Draht über die Straße gespannt worden. Ein von seiner Arbeitsstätte aus, dem Mannheimer Industriegebiet heimkehrender Arbeiter fuhr mit seinem Fahrrad gegen das Hindernis und kam schwer zu Fall. Ein

Frauenhatz

Geschichtliche Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Felix Nab o r.

27) (Nachdruck verboten.)

Der vollendete Heuchler hatte so warm und treuherzig ge­sprochen, daß der Graf ihn bewegt anschaute und geneigt schien, seiner Bitte sofort zu willfahren. Hatte er doch so viel in seiner Brust verschlossen, Laß es ihn drängte, sich auszusprechen, und wenn auch keinen Rat anzunehmen er war in ernsten und wichtigen Dingen immer sein eigener Ratgeber so doch die Meinung eines Freundes zu hören.

Seit Wochen von dem Verkehr mit der Außenwelt abge­schlossen und nur auf den Verkehr mit etlichen Rittern be­schränkt, in wachsender Sorge um die Zukunft seiner Burg, erregt durch die Vorwürfe, die ihn heute auf dem Wartturm gleich Keulenschlägen getroffen hatten, war er, vielleicht zum erstenmal in seinem bewegten Leben, heute niedergeschlagen und ohne die sonstige Frische und Spannkraft. Etwas wie eine Ahnung von kommendem Unheil beschlich ihn, und die War­nung der Weißen Frau trat vor seine Augen. Zögernd schritt er weiter; doch sogleich blieb er stehen, indem er sich vorbeugte, als ob er etwas erlauschen wollte.Ich vermemte, ein Ge­räusch zu verehmen" sprach er leise.Habt Ihr nichts gehört?"

Nicht Las geringste", sprach der Ritter laut,es wird ein Nachtvogel gewesen sein, der zum Turme flog."

Stille!" gebot Friedrich,was schreit Ihr wie ein Bär, Unvorsichtiger!" Und er lauschte abermals, so daß er den Ritter an seiner Seite, der vor Erregung zitterte, nicht im Auge behalten konnte und dessen auffallende Sorge, seine Auf­merksamkeit abzulenken nicht bemerkte.

Bei Gott!" flüsterte er,ich höre ein Geräusch, das mir verdächtig scheint." Er versuchte mit seinen Augen die Dunkel­heit zu durchdringen und ließ sie endlich auf einem Punkte haften, wo im Schatten ein niederes Ausfallpsörtchen in un­bestimmten Umrissen zu erkennen war.

Seht Ihr dort die Schatten!" flüsterte er erregt. Soll­ten es Gespenster sein? Nein, bei St. Michael, eben blitzte es aus wie Stahlgeflunker. Bei Gott! es sind Geharnischte, die die Mauer übersteigen."

raschen Sprüngen dem Punkte zu, wo sich dunkle Schatten über der Mauer erhoben.

Um Gotteswillen, Herr Graf", tat der Trischler erschrocken, es sind ihrer Wohl ein Dutzend, und Ihr seid nicht geharnischt. Laßt uns eilen und Hilfe herbeiholen."

Feigling!" donnerte ihn der Graf an und stand wie der Blitz an der äußersten Ringrnauer, über welche wohl schon ein Dutzend Bewaffneter gestiegen war.

Mit einem einzigen Ruck warf er die Leiter um, die von außen an die Mauer gelehnt war; ein gräßlicher Schrei und ein dumpfer Fall erscholl aus der Tiefe.

Der Graf achtete dessen nicht, sondern wandte sich hochauf- gerichtet, das Schwert gezückt, gegen die eingedrungenen Feinde, denen der Rückweg Plötzlich abgeschnitten war. Völlig verblüfft über das plötzliche Erscheinen der hohen Gestalt mit dem blitzen­den Schwerte zauderten sie einen Augenblick mit dem Angriff. Das war ihr Verderben. Denn Friedrich benützte diesen Mo­ment der Verwirrung, lehnte sich an die Mauer, um keinen Feind im Rücken zu haben, und zog mit seinem Schwerts einen weiten Halbkreis um sich, daß die Söldner erschrocken zurück­wichen.

Ms sie aber sahen, daß sie es nur mit einem einzigen Manne zu tun hatten und keine weitere Hilfe in der Nähe zu sehen war, drangen alle zugleich wütend auf ihn ein.

Während sich die Schwerter kreuzten und Friedrichs scharfe Klinge wie ein Blitzstrahl bald dahin, bald dorthin luhr, daß das Blut hoch aufspritzte und dumpfe Schmerzenslaute ertön­ten, zerriß der dunkle Wolkenschleier am Mchthimmel und der Mond ibeleuchtete die Schauerszene und ließ jede Einzelheit des Kampfes deutlich erkennen.

Beim Teufel!" rief einer der Angreifer,es ist der Graf selbst! Auf ihn! Er ist ohne Harnisch!"

Feiglinge", rief der Graf und spaltete einem Söldner, der sich zu nahe herangewagt hatte, das Gesicht, daß er röchelnd zu Boden sank,zwölf gegen einen!"

Auf die Brust gezielt", rief der Anführer, der sich zuvor­derst in dem Ring befand.Er muß fallen, sonst sind wir ver­loren. Drauf, drauf! Ihr Braven!" feuerte er die Söldner an.

Diese drangen ungestüm auf den Grafrn ein; da es ihrer aber zu viele waren, hinderten sie sich gegenseitig, und es gelang

Graf sich mit einer Stärke, Gewandtheit und Kaltblütigkeit verteidigte, welche die Söldner in Erstaunen setzte. Hätte Fried­rich eine Rüstung getragen, so wäre es ihm ein Leichtes ge­wesen, ein Dutzend solcher Gesellen zu Paaren zu treiben; in dem leichten Lederkoller, das er trug, mußte er daraus bedacht sein. Hieb und Stich von sich abzuwenden und möglichst viel? der Angreifer so zu verwunden, daß sie kampfunfähig wurden.

Als die Soldaten den Namen des Grafen hörten, fuhr ein gelinder Schrecken in sie, denn Friedrich war als ttiner der stärksten und tapfersten Ritter seiner Zeit bekannt. Aber sic fühlten zugleich die Notwendigkeit, sich aufs äußerste zu wehren, und den Grafen vereint zu Falle zu bringen; gelang ihnen dos nicht, so waren sie verloren. Denn den Streichen, die Friedrichs Schwert schlug, waren sie nicht gewachsen; und überdies konnte jeden Augenblick Hilfe für den Grafen einttessen.

Ergebt euch, ihr Schurken!" rief der Graf mit seiner Löwenstimme,oder ich spalte einem wie dem andern den dicken Bauernschädel! Zunächst dir, elender Knecht!" und zischend fuhr sein Strahl einem der vordersten durch die Lederkappe in die Stirue, daß ein Blitzstrahl hoch aufsprrtzte und eine weit- klaffende Wunde das Gesicht durchschnitt. Blutüberströmt sank der Arme zu Boden.

Nun dir!" Ein gurgelnder Laut, ein erstickter Schrei und wiederum sank einer zu Tode getroffen nieder.

Wir sind des Todes, wenn er nicht fällt", rief der Ansüh- rer,hundert Pfund Heller dem, der ihn zu Falle bringt!"

Ha, Elender!" schrie Graf Friedrich, den Anführer ge­nauer betrachtend,du bists! Der Herold! Warte, dein zweiter Besuch auf meiner Burg soll dein letzter sein."

Graf Friedrich führte einen tödlichen Stoß gegen de« Herold, so daß er schwer getroffen zu Boden sank.

Mit dem Falle ihres Anführers sank den Soldaten der Mut und sie wichen erschrocken zurück; sie hatten augenschein­lich die Absicht, sich durch die Flucht in Sicherheit zu bringen. Aber da die Leiter, mit deren Hilfe sie die Mauer erstiegen hatten, umgeworfen war, sahen sie kein anderes Rettungsinittel, als über die Mauer zu klettern und in die Tiefe zu springen. Aber das war der sichere Tod; unentschlossen ließen sie ihre Waffen sinken, während der Graf zu einem neuen Hieb aus-. holte, der den Herold vollends töten sollte.

Motorradfahrer konnte aufmerksam gemacht ur Bom Bodensee, 1 hatte auf Donnerstag Bürgermeister der Ger der übrigen anliegende! Schaffung und Finanzic Salem Stellung zu neh süßliche Zustimmung ei und Landwirts Friedric geriet in Brand. Mit Schweine gerettet werb von den Flammen oerr im zweiten Stockwerk dem Bereich der Flann unbekannt

Kehl, 16. Jan. ! sonen aus dem Amts tungsbehörde ihren A sie bisher angehörten ten 41, aus der kathc stieren ist niemand zi von letzteren «Märte Religionsgemeinschaft sich insgesamt fünf P

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Paris, 18. Jan Presse mit, die franz vorzubeugcn, für da und zwar im Betrag könne durch Schecks gleiche Kaufkraft ha! de Paris werde zur