>os Berungliickten, der mit dem Führer
> kam, Kim mit einer Fleischmunde am inigen Schürfungen davon, mührend der chie hinterläßt eine Witwe mit fünf Kindeen.
(Ueberfahren.) Vor Passieren des -Nürnberg lief das 2H Jahre alt« Adolf Schurr bei Birkelbach unter der sindnrch auf das Gle'.s. Die herbei- -s Kind zurückhalten, wurde aber selbst t und buchstäblich zermalmt, während ) abgefahren wurde. Die Mutter ivar uri« ins Bezirkskrankenbaus verbracht, »mmen werden mußte. —
Baden
hsal, 15. Jan. Am Weihnachtsabend xe leisten Wiedemann zu Streitigkeiten wol«i die Frau so unglücklich gegen rußer anderen Verletzungen ein Bein schlimmerte sich, sodaß sie nach .Heidel- utzte, wo sie an den Verletzungen starb, stet.
üochdem Villingen die Bevölkerungszahl ude gestern im Bürgerausschuß ein Antrag nnerii auf Einreihung der Gemeinde Vtl- roßen Städte im Sinne der Gemeinde»
lieber merkwürdige Folgen des letzten Erd- ß berichtet. Im Sundgau, wo das Ecd- heftigkeit als an anderen Orten im Elsaß :i einem Toten, der schon im Sarge lag, einmal, 3.45 Uhr, kam der Sarg in Besten vom Sarg herunter, fodaß die Leute den, weil sie meinten, der Tote sei wieder alte Frau, die durch das Erdbeben aus e, glaubte, es seien Räuber in das Haus ins und bewaffnete sich mit einer Art zur neuen Erdstoß verletzte sie sich nicht uner- ie sie mit ins Bett genommen hatte, an
Dieser Tage lief durch die Zeitungen die eutschem Ausschuß-Porzellan hausieren und n teueres Geld die guten Deutschen au- ehen zwei junge Leute mit großen Muster- s, um „echt amerikanische" Anzugftoffe an je geben sich als Amerikaner aus, man Polen oder Galizier ansehen. Während tsch reden, versieben sie im anderen Haus mr englisch. Offenbar spekulieren diese m Eigenart, die vor der Auslandswure einen Knicks macht. Augen auf und >och einmal ein Deutscher, im Ausland in lt ausgesprochen deutscher Ware zu hauwürde man ihn hinauswerfen.
Sie österreichische Dampferflotte des Boden- m und die Leckage des Dampfers .Dorn- e geraten. Der Dampfer „Feldkirch" liegt rnz. Bei der „Bludenz' sind Schäden an nd die „Stadt Bregenz" kann bei dem en ihres großen Tiefganges nur beschränkt lerreichische Schiffsbetrteb sitzt damit nahezu
Das Schöffengericht tagte in Meßkirch, ub vom Dezember vorigen Jahres Ul varen der Taglöhner Karl Schmitt mrS ihre alte Metallschläger Konrad Mart- e waren beschuldigt, in der Mcht auf -res in der Stadtpfarrkirche in Meß- kristei eingeschlagen zu haben. Ferner ^ der Nacht auf 5. Dezember in der sen zu sein, wo sie am Hochaltar de« en Speisekelch Herausnahmen und die und dem Boden herumstreuten. De« chen. Dann erbrachen sie die Türe zur Fürstlich Fürstenbergischen Gruft die /rieten die Särge. Was den Einbrecher» konnte noch nicht festgestellt werden, )er Festnahme, die einige Tage nachher chten konnte und wahrscheinlich die ge- beseitigte. Die Angeklagten leugnete» )as Beweismaterial so erdrückend, daß Verurteilung kam. Beide Angeklagte en Kirchenraübs zu je zwei Jahren hren Ehrverlust verurteilt, m gemeiner Bubenstreich ist in einer der wischen Wiesental und Engelmühle verübl »a 50 Zentimeter Höhe ein starker Draht worden. Ein von seiner Arbeitsstätte aus, iegebiet heimkehrender Arbeiter fuhr mit Hindernis und kam schwer zu Fall. Ein
tärke, Gewandtheit und Kaltblütigkeit öldner in Erstaunen setzte. Hätte Friedgen, so wäre es ihm ein Leichtes ge- >er Gesellen zu Paaren zu treiben; in das er trug, mußte er darauf bedacht >u sich abzuwenden und möglichst viele wunden, daß sie kampfunfähig wurden, m Namen des Grafen hörten, fuhr ein ie, denn Friedrich war als 'einer der Ritter seiner Zeit bekannt. Aber sie vendigkeit, sich aufs äußerste zu wehren, zu Falle zu bringen; gelang ihnen das en. Denn den Streichen, die Friedrichs ie nicht gewachsen; und überdies konnte ür den Grafen eintrefsen.
Schurken!" rief der Graf mit seiner spalte einem wie dem andern den dicken fft dir, elender Knecht!" und zischend der vordersten durch die Lederkappe in üstrahl hoch anfsprrtzte und eine weit- ;sicht durchschnitt. Blutüberströmt sank
urgelnder Laut, ein erstickter Schrei — er zu Tode getroffen nieder, s, wenn er nicht fällt", rief der Anfüh- ller dem, der ihn zu Falle bringt!" cie Graf Friedrich, den Anführer ge- üsts! Der Herold! Warte, dein zweiter g soll dein letzter sein."
>rte einen tödlichen Stoß gegen de» : getroffen zu Boden sank.
'es Anführers sank den Soldaten der chrocken zurück; sie hatten augemchcin- ch die Flucht in Sicherheit zu bringen, it deren Hilfe sie die Mauer erstiegen ', sahen sie kein anderes Rettungsmittel, klettern und in die Tiefe zu 'bringen, ere Tod; unentschlossen ließen sie ihre
> der Graf zu einem neuen Hieb aus- ollends töten sollte.
Motorradfahrer konnte noch im letzten Augenblick auf das Hindernis aufmerksam gemacht und vor Schaden bewahrt werden.
Vom Bodensee, 17. Jan. Der Bürgermeister von Ueberlingen hatte auf Donnerstag nach Lippertsreute eine Versammlung der Bürgermeister der Gemeinden Ueberlingen, Leutstetten, Salem und der übrigen anliegenden Ortschaften einberufen, um zur Frage der Schaffung und Finanzierung einer Autolinie Ueberlingen-Leutstetten- Salem Stellung zu nehmen. Dem Projekt wurde einmutig grundsätzliche Zustimmung erteilt. - Das Oekonomiehaus des Fischers und Landwirts Friedrich Braster in Immenstaad, Amt Ueberlingen, geriet in Brand. Mit Mühe und Not konnte das Vieh und die Schweine gerettet werden, während der größte Teil der Fahrnisse von den Flammen vernichtet wurde. Die Kinder des Besitzers, die im zweiten Stockwerk schliefen, konnten nur unter Lebensgefahr aus dem Bereich der Flammen gebracht werden. Die Brandursache ist
Kehl, 16 Jan. Im Aalenderzahr 1924 erklärten 48 Personen aus dem Amtsbezirk Kehl vor der zuständigen Verwaltungsbehörde ihren Austritt aus der Religionsgemeinschaft, der sie bisher augehörten. Aus der evangelischen Landeskirche traten 41, aus der katholischen Kirche 7 Personen aus. Von elfteren ist niemand zu einer anderen Konfession übergctreten; von letzteren erklärten zwei ihren Eintritt m die evangeliiche Religionsgemeinschaft. Unter den 48 Austretenden befanden sich insgesamt fünf Personen unter 16 Jahren.
Vermischtes.
Hinrichtung des sechsfachen Kinbermördsrs. In Weiden (Oberpfalz) wurde der vom Schwurgericht Weiden zum Tode verurteilte 60jährige Maurer Hettler, der seine sechs Kinder durch Prügeln und Entziehung der Nahrung nach und noch ums Achen gebracht hatte, im Hof des Landgerichtsgefängnisses Weiden vom Scharfrichter Reichhardt aus München durch das Fallbeil hingerichtet. Hettler, der vollständig zusammengrbro- chen war, mußte auf das Schaffott getragen' werden. Die Hinrichtung vollzog sich ohne Zwischenfall.
Mord und Selbstmord. Der 24jähvige schiffsninker der Handelsmarine, Josef Müller, hat seine Braut, Charlotte S., in der Wohnung ihrer Mutter, einer Professorswitwe, am Hohenzollerndamm in Berlin, durch mehrere Schäfte getötet und sich dann selbst erschossen. Der Grund die'er Bluttat liegt darin, daß die Mutter der Braut sich der Heirat wider setzte, zuletzt noch unmittelbar vor der Tat in einer mehrstündigen Unterredung.
Ei« Beter«« von Mars-la-Tour -ff. In Elsterberg verstarb im Alter von 82 Jahren ein'ehemaliger Angehöriger der berühmten Brigade „Bredow", der Gutsauszügler Strudel, der als 16ter Ulan 1870/71 Len Todesritt bei Mars-la-Tour mit- inachte.
Ei« Polizeiasfiftent erschlage«. Der Polizeiassistent Westermann, der bei einem Streit in dem Dorfe Stemmer bet Minden eingriff, wurde von etwa 20 Personen überfallen und so schwer verwundet, daß er besinnungslos davongetrageu werden mußte. Der Beamte starb am nächsten Tag. Vier Personen wurden verhaftet.
Handel «nd Verkehr.
Stuttgart, 17. Jan. (Obst- und Gemllsegroßmarkt.) Edeläpfel 15—18, Tafeläpfel 8—15, Walnüsse 30—40, je per'/. Kg. Kartoffeln
5— 0, >/, Kg, Endiviensalat 10 20 per Stück, Wirsing 'Köhlkraut)
6— 8, Filderkraut 6—8, Weißkraut rund 6—8, Rotkraut 8—10, per Kg. Rosenkohl 20—30, Grünkohl 8—lO per Stück. Roterüben
ä—8, Gelbe Rüben (lange Karotten) 5—6, Zwiebeln l2—14, per '/, Kg. Rettiche 3—5, Sellerie 10—25 per Stück, Schwarzwurzeln 30—40, Spinat 40 - 50 per '/, Kg.
Neueste Nachrichten,
Stuttgart, l8. Jan. Bon der „Süddeutschen Arbeiterzeitung" werden wir um Veröffentlichung folgender Mitteilung ersucht: Der Vorsitzende des Internationalen Bundes der Kriegs- und Arbeitsopfer, Tiedt, ist gelegentlich seines Stuttgarter Aufenthalts gestern morgen von der hiesigen Kriminalpolizei verhaftet worden. Tiedt sollte am Montag abend in einer öffentlichen Versammlung der Kriegsund Arbeitsopfer in Stuttgart sprechen. Die Verhaftung erfolgte angeblich im Zusammenhang mit der Neuköllner Paßfärscherzentrale Es erscheint aber ausfällig, daß die Verhaftung in Stuttgart vorgenommen wurde, obwohl Tiedt in Berlin frei herumlief und jederzeit durch die Polizei erreichbar war. In Kreisen der Kriegsopfer herrscht große Erregung, da Tiedt am Sonntag mittag in einer Versammlung des Kriegsopferbundes referieren sollte und in dieser Versammlung bekannt wurde, daß er am Morgen in seinem Hotel verhaftet worden ist.
Freiburg, 18. Januar. Oberstaatsanwalt Dr. Asmus, Freiburg, der während der Zeignerherrschaft zum Oberstaatsanwalt in Freiburg ernannt wurde, ist am Freitag im Herfolg der gegen ihn eingeleitcten stcafgerichtlichen Voruntersuchung vom Amt enthoben worden.
Dortmund, 18. Jan. Aus Anlaß der Reichsgründungsfeier war für heute von deutschnationalen und völkischen Verbänden und. bemerkenswerterweise auch von der deutschen Volkspartei ein Deutscher Tag geplant. Auf dem Programm stand neben einer Vorführung r^.^^bericus Rexfilms der Aufmarsch der Fahnenkompagnie, Zapfenstreich und eine Hauptfeier, an der die Generale von Einem und von Wehrle teilnehmen sollten. Als daraufhin das Reichsbanner Schwarz Rot-Gold Gegenkundgebungen veranstalten wollte, verbot der Polizei- Präsident von Dortmund die Abhaltung der Veranstaltung, soweit sie sich nicht auf geschloffene Säle erstreckt.
Berlin, 19. Jan. Der Prioatgelehrte Dr. phil. Karl Hauck in Berlin ist wegen umfangreicher Diebstähle in Staatsarchiven von der Kriminalpolizei verhaftet worden. Er hat bereits ein Geständnis ab gelegt. Mit ihm zusammen wurde ein 33 Jahre alter früherer Zu schneider Karl Maria v. Hohenlocher sestgenommen. Die beiden wohnten zusammen und bei einer Durchsuchung ihrer Wohnung fand große Menge von Autogrammen, Briefen usw. die aus verschiedenen Archiven stammen.
Berlin, 19. Jan. Die Universität Berlin beging gestern in der ^erlich den Tag der Reichsgründung. Die Festrede hielt Geh Rat Prof. Dr. Seeberg über die Bedeutung der drei Hauptweltanschauungsmotive: Aufklärung Idealismus und Religion für me heutige Zeit. Auch in der Landw. Hochschule sand eine Gedenkfeier statt. Bei einer Gedenkfeier im Berliner Rathaus hielt Staatsminister Dietrich-Baden die Festrede. Auch beim gestrigen Gottesdienst im Dom wurde von Hofprediger D. Döhring der Be deutung des 18. Januar gedacht. ^ ^ ^ "
» 18. Januar. Bei der Reichsgrllndungsfeier der Berliner
Technischen Hochschule hielt Dr Eckener am Samstag die Festrede. Cr gab einen Bericht von der Amerikafahrt des Z. R. III, unter be- fdnderer Berücksichtigung der fahrtechnischen Erfahrungen. Direktor Professor Laos schloß in seinem Dank an Dr. Eckener die Mitteilung ein, daß der Senat ihn zum Ehrendoktor der Technischen Hochschule , ^"Eer lebhaftem Beifall überreichte der Rektor Herrn Dr. Eckener die Ehrenkette.
. 2"^^bberg a. W., 18. Jan. Im Hofe des Gerichtsgefängnisses in Landsberg a. W. wurde gestern der'Schwellenhauer Karl Schatz, Hegemeister Schulz lm Forstbezirk Schweinebrück beim hingerichtet^ofstii wurde und dabei den Hegemeister erschossen hatte,
18. Fanuar. Finanzminister Elemente! teilte gestern der Presse mit, die französische Regierung beabsichtige, um einer Inflation vorzubeugen, für das Saargebiet besondere Banknoten auszugeben und zwar Im Betrage von 4 bis 500 Millionen Frcs. Dieses Geld Schecks auf Paris umgetauscht werden und solle die gleiche Kaufkraft haben wie der französische Franken. Die Banque de Paris werde zur Deckung den gleichen Betrag in französischen
Franken tm Depot behalten. Die gleiche Maßnahme solle auch für Madagaskar ergriffen werden, nm den Notenumlauf um 150 bis 200 Millionen zu verringern
Paris, 18. Jan. Havas berichtet offiziell: Herriot beauftragte den französischen Botschafter bei der Regierung der Sowjetrepublik in Moskau, Herbette, gegen die Rede des Vorsitzenden des Rates der Volksbeauftragten, Rykoff, die dieser auf einem Kongreß hielt, u protestieren. In dieser Rede soll Rykoff die Gesetzmäßigkeit der Rückzahlungen der von Frankreich Rußland gewährten Anleihen betritten haben, indem er ihnen imperialistischen Charakter belmaß.
Belgrad, 18. Jan. Wie in politischen Kreisen verlautet, gedenkt die Belgrader Regierung in kurzer Zeit auch alle Organisationen der nationalen Minderheiten, die nach Ansicht der Regierung ihre kulturellen Institutionen angeblich zu politischen Zielen mißbrauchen, aufzulösen. Man denkt hier in erster Reihe an den schwäbischen Kulturbund.
Sofia, 18. Jan. Zur Sicherung der Bolksernährung verbot die Regierung die Maisausfuhr. . Die Einfuhrzölle für Getreide und duftige Nahrungsmittel sind aufgehoben.
Mexiko, 18. Jan. Der Mörder Hinzpeters wurde im Gebirge gefaßt und ein großer Teil des Raubes ihm wieder abgenommen.
Landesversammlung der Deutschen Volkspartei. Stuttgart, 18. Jan. Anschließend an ihren gestrigen Vertretertag hielt die Deutsche Volkspartei in Württemberg heute morgen im Festsaal der Liederhalle eine öffentliche Landcs- versammlung verbunden mit einer Reichsgründungsfeier ab. Nach einer Begrüßungsansprache durch den Vorsitzenden, R-cichstagsabgeordneten Bickes, ergriff, mit großem Beifall begrüßt, der Senior der Reichstagsfraktion 2er D. V.P, Geheimrat Prof. Dr. Kahl, das Wort über die Politik des 188. Januar. Dieser Dag müsse für uns in der jetzigen Zeit der Kompaß sein, nicht mehr ein Tag rauschender Feste, sondern «in Anlaß zu ernster Selbstbesinnung. Im Vordergrund stehe heute nicht so sehr die Feier der Reichsgründung als bisher, mehr der eiserne Wille zur Reichserhaltung, denn der einzige Bürge künftiger Freiheit bilde das Reich, wenn auch anders in Umsang, Form und Geist. Die Reichserhaltung müsse das Ziel aller inneren und äußeren Politik kein. Zurzeit sei der deutsche Rhein für uns die unmittelbarste sftage der Reichserhaltung. Nach den Erfahrungen sei mit Sicherheit damit zu rechnen, daß nach Ablauf einer jeden Räumungsteilfrist uns Schwierigkeiten gemacht würden. Die Frage der Räumung der Kölner Zone sei zu einem Handelsobjekt für den internationalen Ausgleich herabgewürdigt worden. Gegenüber diesem Rechtsbrnch dürfe aber von uns keineswegs de» Versailler Vertrag als nichtig angesehen werden, denn dies wäre ein Weg zur Reichszerstörung. Auch den Abschluß von .Handelsverträgen dürsten wir nicht verweigern. Einen Ausweg gebe es, das sei der ter Verständigung. Wäre Deutschland Mitglied des Völkerbunds geivosen, so hätten ihm in der Räumungsfrage stärkere Mittel des Einflusses auf die Auslegung des Artikels 439 zur Verfügung gestanden. Der Redner befürwortet den Eintritt Deutschlands in Len Völkerbund, da es auf diese Wesse an seinem eigenen Geschick Mitwirken könne. Der Eintritt bedeute keine zweite Unterzeichnung des Versailler Vertrags und auch keine Anerkennung der Kriegsschuldlügc. Der Redner geht dann zur Frage der Reichserhaltung mit Mitteln der inneren Politik über und betonte, daß mit einer Partei des Klassenhaftes sich niemals eine Volksgemeinschaft ausbauen lasse. An der zerfahrenen Lage trügen die die Schuld, die mit der Gründung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold einen trennenden Keil in das Bürgertum Hineingetrieben hätten. Aus Grund unserer Mitarbeit an der Verfassung evftnnen vir an, daß nach dem Verbrechen der Revolution durch die freigewählte Nationalversammlung wieder ein Rechtsboden geschaffen wurde. Jeder gewaltsame Umsturz ist abzulehnen. Zur Frage der Republik äußerte der Redner, daß er an die Wiederkehr eines Volkskaisertums glaube. Aber jeder gewaltsame Umsturz findet uns als Gegner; man überlasse die Entwicklung der Geschichte. Die neuen Reichsfarben lehnt der Redner ab, weil ein ehrliebendes Volk im Unglück seine Fahne nicht berunterhole. Zum Schluß betonte Dr. Kahl -den Charakter als liberale Partei, wobei er hervorhob, Haß der starre Konservatismus nicht wenig zu dem plötzlichen Zusammenbruch beigetragcn habe. Nicht sttllstehen, sondern fortschreiten sei die Art des Liberalismus. Das sei die Politik der Reichserhaltung im Geiste des 18. Januar.
Französische „Sanktionen".
Pirmasens, 18. Jan. Von der französischen Besatzung ist in den Ort Münchweiler, wo am Donnerstag der Separatistenführer Helfrich den Schmied Wadle erschoß und einen weiteren Schuß auf Len Schreinermeister Klein abgab, eine französische Strafbesetzung von 39 Mann gelegt worden. Außerdem wurde über den Ort eine Verkehrssperre verhängt. Die französischen Maßnahmen werden von der Bevölkerung als Sanktion empfunden, nachdem durch die allein zuständige deutsche Polizeibehörde mit Entsendung eines Gendarmerieaufgebots alle Maßnahmen zur Ausrechterhaltnng deü Ruhe bereits getroffen waren. Die polizeilichen Ermittlungen haben einwandfrei ergeben, daß Helfrich in Notwehr gehandelt hat. Der Schuß auf den Schreinermeister Kelin wurde abgegeben, als dieser Lein niedergeschossenen Wadle zu Hilfe kommen wollte. Helfrich und sein Sohn befinden sich im Besitz eines von der französischen Besatzungsmacht ausgestellten Waffenscheins. Dem jungen Helfrich wurde vor einiger Zeit auf einer K-rchweih von der deutschen Gendarmerie die Pistole «-genommen. Es wurde ihm von der französischen Bezirksdelegation in Pirma'ens ein neuer Waffenschein ausgestellt, obgleich das Speyerer Abkommen vom 17. Februar 1924 den Besatzungsbehörden die Entwaffnung der Separatisten ausdrücklich zur Pflicht macht.
Großfeuer nr Oppau.
Ludwigshasen, 19. Jan. Im Oppauer Werk der Badischen Anilin- und Sodafabrik und zwar in dem Gebäude, worin sich die Oelreinigung befindet und worin auch große Oelvor- räte untergebracht sind, ist gestern ein Großfeiler ausgebrochen, lieber die Entstehungsursache sowohl als auch über die Höhe des Schadens konnten bis jetzt noch keine näheren Angaben gemacht werden. Noch Annahme der Fabrikfeuerwehr, die sofort tatkräftig eingriff, besteht keine Gefahr, daß das Feuer weiter um sich greift.
Das Urteil gegen die württembergischr« Kommunisten.
Leipzig, 18. Jan. In dem Prozeß vor dem süddeutschen Senat des Staatsgerichtshofes gegen die württembcrgisck-en Kommunisten wurde heute nachmittag das Urteil verkündet. Es wurden verurteilt: Marschall zu 5 Jahren Zuchthaus, die mit einer früher gegen ihn verhängten Gefängnisstrafe von 2^ Jahren zu einer Gesamtstrafe von 6^ Jahren Zuchtbaus zusammgelegt wurde, und 600 Mark Geldstrafe, Mat hi S zu 2-^ Jahren Zuchthaus und 200 Mark Geldstrafe, Ummcnhofer regier, Weingold, Wittmann, Veeder und Braun zu je 111 zu Jahren Zuchthaus und 100 Mark Geldstrafe, Zwicsler, Jahren Gefängnis, Rott, Garni und Wagner zu je > Jahr Gefängnis und Fischer zu 8 Monaten Gefängnis, diese sämtlichen Angeklagten außerdem zu je 100 Mark Geldstrafe Sänft liche Geldstrafen sowie bei allen Verurteilten 4 bis 6 Monate Freiheitsstrafe gelten durch die Untersuchungshaft als verbüßt, Die Angeklagte Frau Stern wird fteigesprochen.
Sozialpolitische Anträge im Reichstag.
Die der deutsch-demokratischen Fraktion zugehörigen Füh
rer des Gewerksähastsrings deutscher Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenverbände, Schneider, Ziegler, Lemmer, haben im neuen Reichstag eine Reihe wichtiger sozialpolitischer Anträge eingebracht. Die Anträge fordern: Die schleunige Umwandlung der Erwerbslosenfürsorge in eine Arbeitslosenversicherung, die ans der sozialen Selbstverwaltung der Beteiligten aufgebaut ist; die Einbringung einer Gesetzesoorlage, die d»a Ausbau der Leistungen der Angestelltenversicherung im Sinne der Vorschläge des Hauptausschusses für die sozial? Versicherung der Angestellten vorsteht; die Einbringung einer Regierungsvorlage zu einer zeitgemäßen Erhöhung der Jnvalideu- renten; die Veröffentlichung der Arbeiten des früher im Reichs- arLeitsministerium gebildeten Arbeitsrechtsansschusies in Form einer Denkschrift, die Erläuterungen in geeigneter Weise bringt; die Beseitigung aller Vorschriften in der Reichsversicherungs- ordnung, die der Entwicklung der Ersatzkrankenkassen entgegenstehen; die Einbringung eines Gesetzentwurfes, der die arüeits- rechtliche Rechtsprechung in ein System einheitlicher Arbeitsgerichte für das ganze Reichsgebiet bringt, schließlich die Aen- derung der Bestimmung der Reichsversicherungsordnung über die Unfallversicherung in der Richtung, daß di» Mitwirkung der Versicherten Lei der Rentenfestsetzung gewährt ist und daß alle Renten auf eine zeitgemäße, dem Teuerungsstande entsprechende Höhe aufgewertet werden.
Um die Vervollständigung des Reichskabinetts.
Berlin, 19. Jan. Die Blätter melden, daß mit der Ernennung des Reichsfinanzministers heute bestimmt zu rechnen sei. In parlamentarischen Kreisen verlaute, daß Reichskanzler Dr. Luther vermutlich den früheren preußischen Finanzminister und jetzigen Vorsitzenden des Reichsrechnungshvses, Sämisch, erneut auffordern werde, dieses Ressort zu übernehmen. Wie der „Montag" meldet, wird die Besetzung des Reichsverkchrs- ministeriums vorläufig nicht erfolgen, da von verschiedenen Seiten für eine Zusammenlegung dieses Ministeriums mit einem anderen Portefeuille, ähnlich wie es bereits mit dem für das besetzte Gebiet geschehen ist, eingetreten wird.
La«dtagswahlen in Lippe-Detmold.
Detmold, 19. Jan. Die Lippeschen Landtagswahlen hatten folgendes Ergebnis: Es erhielten die Sozialdemokraten acht Mandate, die Deutschnationalen sechs, die Deutsche Volkspartei und das Zentrum je drei Mandate, der christliche Gewerkverein, die Kommunisten, die Demokraten und die Wirtschaftsvereinigung je ein Mandat.
Eine kommunistische Demonstration i« Berlin.
Berlin, 18. Jan. Die kommunistische Bacrei Deutschlands hat am Sonntag durch eine sehr rührige Agitation ihre Mitglieder zu einer großen Demonstration im Osten Berlins auf- geboten. In den einzelnen Bezirken Groß-Berlins sammelten sich morgens zwischen 9 und 10 Uhr etwa 20—25 000 Personen, die dann geschlossen nach dem Osten der Stadt zur sogenannten Weberwiese zogen. Die Komnürnisten batten diesmal großen Wert auf äußere Aufmachung gelegt. Außer Fahnen und Sowjetsternen und anderen Emblemen sah man allerlei „Festwagen" mit plastischen Darstellungen und Gruppenbildern, die die S. P. D. und das Bürgertum dem Laß und der Verachtung preisgeben sollten. Fast alle Züge hatten Kinderabteilungen, in denen Jungens und Mädels im Alter voll 6 bis 14 Jahren marschierten und unausgesetzt riefen: „Heraus mit den Gefangenen, gebt uns unsere Väter wieder." Und dann: Sprechchöre proletarischer Frauen mit roten, faschistisch aufgemachten Kopftüchern: „Amnestie, wir fordern Amnestie". Die unterschiedlichen Redner erklärten, auch im Wortlaut fast übereinstimmend folgendes: Der parlamentarische Kampf kann dem Proletariat nie den Sieg bringen. Die Zeit zur endgültigen Auseinandersetzung ist jetzt gekommen. Das Proletariat mutz sich Waffen beschaffen, wo es sie findet und aus den Barrikaden in den Städten im Bürgerkrieg muß die Entscheidung für das Volk fallen. Auf den Leichen unserw Feinde werden wir unseren von der Bourgeoisie gemeuchelten Führern, sowie unserem Vorkämpfer Lenin ein dauerndes Denkmal schaffen Unter Hochrufen auf die Weltrevolutton wurde dann die Kundgebung gegen 12 Uhr mittags beendet. Von der Weberwiese begaben sich die Kranzdepntationen nach dem Friedhof in Friedrichsfelde, wo an den Gräbern Liebknechts und Rosa Luxemburgs Kränze niedergelegt wurden. Zu größeren Verkehrsstörungen oder zu Zusammenstößen ist es nirgends gekommen.
Ei« Giftpfeil.
Berlin, 18. Jan. Auch in der Zentrumspresse ist die Wirth- Gruppe fleißig an der Arbeit, die Beziehungen des Zentrums zum Kabinett Luther zu unterhöhlen. Mit bewußter Unterstreichung ist von dieser Teste aus ein Artikel über den politischen Weg des Zentrums lanciert worden, der durch seine Einleitung, daß er „von ermächtigter Seite stamme", als Quelle den früheren Reichskanzler Marx verraten sollte und nebenbei behauptet hat, daß die Zentrumsfraktion dem Reichsarbeitsminister Brauns gestatte" habe, als Verbindungsmann im Kabinett zu verbleiben. Das ist ein Giftpfeil gewesen, der sich nicht allein gegen den neuen Reichskanzler, sondern auch gegen den Reichsarbeitsminister Brauns richtete. Dr. Brauns sieht sich deshalb veranlaßt, jetzt in der „Germania" festzustellen, daß er vor versammelter Fraktion ausdrücklich abgelebtst habe, auf in bloßes „Gestatten" hin in das neue Kabinett einzurrctcn. Die Fraktion habe daraufhin durch förmlichen Beschluß einstimmig oder fast einstimmig den ausdrücklichen Wunsch ausgesprochen, Dr. Brauns möge als ihr Verbindungsmann in das Kabinett eintreten. Dieser Wunsch ist am >1. Januar nochmals ausdrücklich und in aller Form bestätigt morden. Ein solcher zweimaliger Fraktionsbefchluß deutet also doch an, daß der Wille des Zentrums zur Mitarbeit im Kabinett Luther wesentlich ernsthafter ist, als sich aus Len Aeußerungen der Zentrumsprcsse selbst ergibt.
Der Empfang der Besatzung „Berlin" in Mexiko.
Ueber den Empfang der Offiziere, Kadetten und Mannschaften des Kreuzers „Berlin" in der Hauptstadt Mexikos berichtet die „Agencia Duems": Eine nach vielen Tausende zählende Volksmenge hatte sich am Bahnhof versammelt und bereitete den deutschen Seeleuten eine geradezu stürmische Begrüßung. Bei dem feierlichen Bankett rm Nationalpalast richtete Präsident Calles, umgeben von Len Mitgliedern 'einer Regierung und den Spitzen des Militärs und der Marine an den Kommandanten des Kreuzers „Berlin" eine herzliche Begrüßungsansprache. Er gab seiner aufrichtigen Bewunderung für das deutsche Volk und seine Kriegsmarine Ausdruck, die die Traditionen einer ruhmreichen Vergangenhert mit Stolz und Zuversicht wahre. Der Besuch des Kreuzers sei ein weithin sichtbarer Ausdruck der herzlichen Freundschaft die beide Völker im gleichen Streben nach den hohen Aufgaben des Friedens und der Völkerwohlfahrt verbinde. Am Nachmittag unternahm die Mannschaft des Kreuzers eine Rundfahrt durch die Stadt. Abends fand ein Empfang in der deutschen Gesandtschaft statt, r.r dem hohe Beamte der Regierung als Vertreter des Präst- ! denten und zahlreiche Mitglieder der deutschen Kolonien teil- ' nahmen.
Gegen den Rechtsbruch am Rhein.
Hamburg, 16. Fan. In der Börse fand heut» eine von der Ortsgruppe Großhamburg des Reichsverbands der Rheinländer einberufene und aus allen Kreisen der Bevölkerung ^rbl- reich besuchte Versammlung statt, die sich ru einer eindruck