dinigte Wille zuin Ausdruck kam, auch im neuen Jahr-.- alles daran zu setzen, um eine fortschreitende Entwicklung der Stadt in wirtschaftlicher und kultureller Beziehung zu sichern. Aus der Mitte des Kollegiums wurde noch beantragt, daß auch an die Aufwertung der «Ltiftungskapi- talien gedacht und künftig wenigstens die Zinsen wieder aus­bezahlt werden sollen.

Der Gemeinderat beschließt, sich an dem neu zu gründen­den Siedelungsvercin mit einer Ltammeinlagc von 2000 R.M. zu beteiligen und erteilt dem Vorsitzenden die nö­tigen Vollmachten. In diesem Zusammenhang wird auch der Beitritt zu dem besonderen Gcmcindeverband zwecks gemein­samer Ausnahme von Darlehen zur Finanzierung der -Bauvor­haben beschlossen. Von dem neuen Entwurf der Ortsbauplan- bevatungsstelle Stuttgart betr. Ortsbauolan der Gro­ßen Wiese wird Kenntnis genommen; da derselbe aber nach Ansicht des Gemeinderats noch keine ideale Lösung darstcllt, soll die Ortsbauplanberatungsstelle ersucht werden, ihren Ver­treter nochmals zur mündlichen Aussprache bierher zu entsen­den. Ein Gesuch um Abgabe eines Bauplatzes aus der Großen Wiese muß bis nach Erledigung der Bebauungsfrage zurück­gestellt werden.

In Verbindung mit der noch nicht vorschriftsmäßigen Her­stellung des Mühlewehrs regt die Minute rialabteilung für Bezirks- und Körperschastsverwaltung an, die Frage des Um­baus des ganzen Wehrs mit oder ohne Brückenneubau wieder auszugreisen. Der Gemeinüerat ist der Ansicht, daß an die Verwiriklichung dieser Pläne bei den herrschenden Geldverhält- nissen in absehbarer Zeit gar nicht gedacht werden kann.

Ein Bauplatz an der Waldrennacher Steige wird auf Gesuch dem Albert Gann hier zur «sofortigen Bebauung zuge- sagt. Die Vergebung der Schreinerarbeiten am Neubau II der Großen Wiese an die Schreinermeister Fauth, Keck und Ferenbach, der Glaserarbeiten daselbst an die Glasermeister Krauß und Beutel je zu Angebotspreisen wird vom Gemcinde- rat genehmigt. An diese Vergebung schloß sich eine längere Aussprache an, worin zum Slusdruck kam, daß künftighin Ange­bote von Handwerksmeistern, die nicht so ausgestellt werden, wie es notwendig ist, rücksichtslos dem Papierkorb überantwor­tet werden und daß das Stadtbauamt beauftragt wird, sein schärfstes Augenmerk aus vorschriftsmäßige Ausführung der Bauarbeiten nach Plan und Material zu richten und Zuwider­handlungen dem Gemeinderat zu melden. In Abänderung bezw. Ergänzung des Beschlußes vom 2. September v. Is. be­schließt der Gemeinderat heute, für die Turnhalle dis - tige Anzahl Stühle zu beschaffen und das Stadtbau­amt zu beauftragen, Muster und Preisangebote cinzuoerlangen.

StadtschulthÄß Knödel hat in Vertretung des Gcmeinde- rats am 2. Januar 1925 durch Kaufvertrag mit Emilie Eraub- ner, Gärtners Witwe in Neuenbürg das Grundstück Par­zelle Nr. 343: 28 Ar 61 Quadratmeter Baumacker mit Gar­tenhaus und Mauer im Jlgeniberg für die hiesige Stadtge­meinde um 11000 R.M. erworben. Von dem Kaufpreis ist der Teilbetrag mit 1700 R.M. bar zu bezahlen, der Rest bleibt gegen vierteljährliche Kündigung und Verzinsung stehen. Stach Kenntnisnahme des Kaufvertrags wird vom Gemeinderar be­schlossen, die Grundstückserwerbung zu genehmigen und den Vorsitzenden zur Vertretung der Stadtgemeinde bei der Auf­lassung zu bevollmächtigen. Zum Schluß gab Stadlpfteger Essich eine kurze Uckbersicht über die für die Stadikasse voraus­sichtlich bis zum Schluß des Rechnungsjahres noch notwendigen Gelder und ihre Deckungsmöglichkeit. Nachdem noch eine An­zahl kleinerer Angelegenheiten erledigt, wurde die Sitzung ge­schlossen. K.

Nevenbörg, 14 Jan. (Pfuscherei und Geschlechtskrank­heiten.) Wie mitgeteilt wird, mehren sich in letzter Zeit die Anzeigen über besonders wirksame Mittel und Kuren zur Heilung von Geschlechtskrankheiten in manchen Tageszeitungen Diese Inserate, die von größeren Zeitungen meistens abge­lehnt werden, sind, meist von Kurpfuschern veranlaßt, in ihrer Wirkung oft zweifelhafter Natur und nützen fast immer nur den Fabrikanten der angepriesenen Mittel. Es kann deshalb vor dem Gebrauch solcher Heilmittel nicht genug gewarnt und immer wieder darauf hmgewiesen werden, nur einen er­fahrenen Arzt rechtzeitig zu konsultieren.

(Wetterbericht.) Der Hochdruck über Mitteleuropa besteht weiter. Die Depressionen im Norden bleiben vorerst noch ohne Einfluß. Für Freitag und Samstag ist vielfach nebliges, aber trockenes und frostiges Wetter zu erwarten.

Arnbach, 13. Jan. Der Mandolinen klubEdel­weiß", Arnbach, trat nach zweijährigem Bestehen zum ersten­mal mit seiner zwölf Mann starken Kapelle an die Öffentlich­keit. Unter Leitung seines tüchtigen Dirigenten Stikel gab er am letzten Sonntag imOchsen" ein in allen Teilen wohl­gelungenes Konzert. Das reichhaltige Programm, das heitere und ernste Stücke bot, zeugte von regem Fleiß und Eifer in

Frauenhaft

Geschichtliche Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Felix Nabor.

26) (Nachdruck verboten.)

Wie ein schwerer Alp legte es sich auf ihn und es gelang ihm nicht, sich davon zu befreien; es war, wie wenn ein Niese ihn mit gewaltigen Armen umspannt und jeder seiner Bewe­gungen gehemmt hätte. Seme Augen rollten wild unter den buschigen Brauen, auf seiner Stirne standen Schweißtropfen, seine Fäuste waren geballt: wie ein gefesselter Löwe, der ver­gebens seine Ketten zu zerbrechen versucht, und sich in ohnmäch­tiger Wut krümmt, so war er anzuschauen.

Verflucht!" knirschte er grimmig.Wer du auch sein magst, Engel oder Teufel hebe dich weg von hier oder bei St. Michael ich zerschmettere dich."

Drohend erhob er seine Faust, aber sie tank in wildem Grimme herab, als er den Dolch des Weibes auf sich gezückt sah.Was wagst du mir zu sagen?" stieß er yervor.

Die Wahrheit, die dir keiner zu sagen wagt. Höre weiter: Es gibt einen Äettungsweg, gehe zur Gräfin, allein! sprich dich aus mit ihr, biete ihr Frieden an: und du bist gerettet!" Nimmer!" rief Friedlich wild, froh, seinem Zorn endlich Ausdruck geben zu können.Eher würde ich Hungers sterben, als ihr einen Schritt Weges entgegengehen. Verdammt verflucht sei sie in den tiefsten Höllengrund!"

Du bist es nicht allein dir, du bist es deinen Getreuen schuldig, sie vom Hungertode zu erretten", sagte Las unheimliche Weib zu Graf Friedrich.

Keiner wird von meiner Seite Weichen", ries der Graf frohlockend,dafür stehe ich mit meinem Kopfe!"

Baue nicht zu fest auf Menschentreue sie ist wankel­mütig, besonders, wenn das gräßliche Gespenst des Hungers am Leibe zehrt. Besinne dich noch einmal - es ist der letzte Rettungsweg, der dir offen bleibt, er heißt Henriette!"

Nie in Ewigkeit nicht werde ich diesen 'chftnrmen Rat befolgen."

So wirst du verloren sein!" erwiderte die Gestalt dumpf. ,Nnd Las ist schade! Denn eS schlummert in dir ein edler

der kurzen Zeit des Bestehens. Den Glanzpunkt bot die letzte NummerAlle Kameraden", Marsch, welchen die Kapelle auf stürmisches Verlangen nochnmls gab. Es ist fthr erfreulich und bcgrüßenslvert, daß sich an so kleinem Platze eine Schaar nursikalisch veranlagter junger Leute zusammengekunden hat- Das Verständnis für ihre Kunst zeigte der bis auf den letzten Platz gefüllte Saal. Wir gratulieren den Künstlern zu diesem Erfolg lind wünschen der Kapelle weiteres Blühen und Ge­deihen.

x Birkenfrld, 13. Jan. Schultheiß Fatzler hier ließ Ein­ladung ergeben an alle diejenigen, welche in diesem Jahre ernst­lich ein Eigenheim schaffen wollen und einen angemessenen Grundstock besitzen. Zu dieser gestern im oberen Sitzungssaal stattgefnndenen Versammlung haben sich etwa -10 Teilnehmer eingefunden. Schultheiß Fatzler, der den Äorniz übernommen batte, führte etiva folgendes aus: Es haiweli sich jetzt um Taten. Die Wohnungsnot müsse unbedingt behoben werden. Das könne allerdings nicht auf einen Schlag geschehen. Es sollten aber im Laufe dieses Jahres mindestens zwanzig Woh­nungen erstellt werden, im nächsten Jahre etwa ebenso viel. Wenn dieses Ziel erreicht werden könnte, dann wäre der Höhe­punkt überschritten und die Not würde nicht mehr zu- soudern abnehmen. Das könne man schon aus dem Umstand schließen, daß die Eheschließungen gegenüber dem Vorjahr beinahe um die Hälfte zurückgegangen seien. Der Vorsitzende glaubt, daß ohne ganz energische öffentliche Hilfe der Not nicht gesteuert werden könne. Es sei deshalb notwendig, eine Organisations- gesellschast mit beschr. Haftpflicht zu gründen unter Anlehnung an den Schwäbischen Siedlungsverein. Dieser letztere Verein hat während seines Bestehens reiche Erfahrungen gesammelt und ist über den Standpunkt des Experimentierens weg. Er, oder vielmehr seine Sachverständigen stehen den einzelnen Sied­lungsvereinigungen mit Rat und Tat bei. Aber noch mehr und das ist die Hauptsache: Die Finanzierung geht .Hand in Land mit dem Schwäbischen Siedlungsverein, evtl, mit der Woh- nungskrcditanstalt. Der Redner fordert dich er dringend aus, dem neuzugründenden Siedlungsverein mit einer Stammein- lagc von 50 Mark beizutreten. Dabei stellte er in Aussicht, daß sich die Gemeinde bereit erklärt, als Siammeinlage mit einem größeren Siodlungsgelände dem Verein als Mitglied beizutreten, lieber die Bauart und die Form der Baugenos­senschaft werde man erst schlüssig werden können, wenn man die Sachverständigen Rechtsanwalt Dr. Gerum und Regie­rungsbaumeister Riest gehört habe. Eine längere Debatte schloß sich an die beifällig ausgenommen Ausführungen, vor allem über die Stammeinlagen, die dahin geregelt werden möchten, daß auch Minderbemittelten der Beitritt ermöglicht werde. Da­rin waren alle einig, daß zur Beseitigung der bestehenden Wohnungsnot die öffentliche Hilfe nicht entbehrt werden könne und diese neue Organisation der einzig richtige Weg sei zur Lösung dieser Frage. Die eigentliche Gründung dieses neuen Siedlungsvereins wird nun erfolgen, sobald die Sachverständi­gen sich zur Verfügung stellen können. 28 der Anwesenden haben sich bereit erklärt oder vielmehr den Wunsch geäußert, ein Eigenheim und zwar ein Einfamilienhaus zu erhallen. Möge dieser Wunsch im Laufe dieses Jahres ihnen erfüllt werden!

WSrLtcmLerm

Bildeching« OA. Horb, 14. Jan. (Zigeunerplage.) Dieser Tage trieben vier Zigeuner, zwei Mädchen und zwei Burschen, hier ihr Unwesen, indem sie den ganzen Ort ausbettelten und mitlaufen ließen, was ihnen in die Finger kam. Mit großer Raffiniertheft entzogen sie sich ihrer Festnahme und flüchteten über die Grenze bei Jmnau ins Hohenzollersche. Die Bezeich- neten traten auch in anderen Ortschaften in gleicher Weise auf.

Stuttgart, 13. Jan. (Aushebung eines Betrügernestes.) Im Laufe des letzten Jahres ist hier Ausläufern mehrmals Geld, das sie kurz zuvor beim Postscheckamt erhoben hatten, betrügerisch abgenommen worden. Die Schwindler spielten sich als Beamte des Postscheckamtes auf und verlangten Geld unter dem Vorwand heraus, der überreichte L-check sei beanstandet worden. Auch in Karlsruhe, München und Frankfurt wurde in ähnlicher Weise vorgegangen. Die Polizeilichen Ermittlun­gen haben zu voller Aufklärung geführt. Einer der Täter- Würde in Karlsruhe beim Kauf von Kleidungsstücken erkannt. Tags darauf wurde er in Stuttgart ergriffen. Nun konnten auch die übrigen Beteiligten ermittelt werden. Festgenommen sind der 25 Jahre alte Hansbursche Christian Beißer von Karls­ruhe, dessen Bruder Ernst Beißer, der 21 Jahre alte Taglöhner Friedrich Mutz von Dornstetten, der 22 Jahre alte Zimmer­mann Emil Mutz von Dorrvstetten, der 25 Jahre alte Elektro­monteur Ernst Haas von Karlsruhe und die 50 Jahre alte ' Aimmermannswitwe Margarete Mutz in Gablenberg. Sie : werden sich wegen Betrugs und schwerer Urkundenfälschung bzw. wegen Hehlerei zu verantworten haben. Christian Beißer und Ernst Haas sind Gewohnheiisverbrecher, auch die Brüder

Kern, der sich zu großen Taten entfalten könnte, würde er nicht überwuchert werden und erstickt Lurch deinen unbändigen Trotz, durch finstere Dämonen wilder Leidenschaften, die in dei­ner Seele schlummern. Du könntest eine Blume der Ritter­schaft werden auch jetzt noch, wenn milder Einfluß und zarte Fürsorge deine ungezähmten Leidenschaften dämpfen und mä­ßigen würden. So aber rollt dein Lebensrad bergabwärts, un­aufhaltsam, unabänderlich bis es an Fels und Klippen zer­schellt."

So prophetisch klangen die Worte, daß Friedrich erlchra? und an ihrer Wahrheit nicht zu zweifeln wagte. Aber statt ihn zur Einkehr und Einsicht in sich selbst zu führen, weckten sie seinen Zorn und seine Rachsucht aufs neue und mit zorniger Stimme rief er:Wußtest du mir nichts Besseres zu künden, hättest du bleiben können, woher du kamst: sei es Himmel, sei es Hölle. Hilfe schaffe mir! und ich glaube dir; billigen Rat begehre ich nicht!"

Weiser Rat schafft schnelle Hilfe! Das merke dir! Noch einen Rat muß ich dir geben: Eitelfritz, dein Bruder, steht im Heere der Gräfin und reizt sie, dich zu vernichten. Unhold inuß ich solch Beginnen schelten: aber du hasts selbst verschuldet. Gib ihm sein Erbteil heraus, das du ihm unbilligerweise ent­zogen hast, und versöhne dich mit ihm. Noch ist es Zeit! Er vermag viel bei der Gräfin und wird sie beschwichtigen. Aber du tue den ersten Schritt zur Versöhnung!

Herbes rätst du mir zum zweiten Mal!" sprach jetzt der Graf grollend.Und auch hierin folg ich dir nicht. Denn was diese Faust einmal erfaßt hat, das läßt sie nimmer los."

Verblendeter!" rief drohend die Stimme,du gehst deinem Untergang entgegen und siehst den Abgrund nicht, an dem du stehst. Wehe dir! Wehe deinem Hause! Zum letzten habe ich dir zu künden: Ein Unstern steht über deinem Haupte; er wird dich vernichten. Hundertfachen Fluch hat er schon auf dich geladen, und dieser Fluch wird dich wie ein hungriger Wolf durchs Leben begleiten. Erwürg den Wolf und stoß ihn von dir, wenn anders du nicht unter der Last deines bösen Ge­wissens erliegen willst. Vergiftet ist dein Leben durch jenen Namen, den du kennst und Len die Welt ahnt; dein Unstern, das Unheil, der Fluch deines Lebens er heißt: Amasia!"

Hochauf richtete sich die jungfräuliche Gestalt wie ein Che-

Wtutz sind erheblich vorbestraft. Ein Teil des erschwindelt« Geldes konnte in Sachwerten beschlagnahmt werden.

Stuttgart, 14. Jan. (Fleischpreisherabsetzung.) Der Preis für Schweinefleisch ist von 1.20 Mark auf 1.10 Mark herab­gesetzt worden.

Stuttgart, 14. Jan (Das Gedächtnis der Reichsgründung in den Schulen.) Bei der Bedeutung der Reichsgründung für das deutsche Volk und seine Stämme hat Las Kultministeriuul angeordnet, daß dieses Ereignisses am Vortag des Reichsgrün­dungstags, Samstag, 17. Januar, in den Schulen des Landes ohne Veranstaltung einer besonderen Feier in angemessener Weise gedacht wird.

Stuttgart, 14. Jan. (Todesfall.) Der frühere Württem­berg ische Finanzminister Wilhelm von Geßler ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Er war am 11. Oktober 1850 als Sohn des früheren Ministers des Innern geboren, erhielt 1897 den Titel eines Präsidenten und wurde 1899 zum lebenslänglichen Mitglied der Ersten Kammer ernannt. 1900 wurde er Direktor im ÄMinisterium des Innern und 1904 Präsident der Kgl. Hof­domänekammer. Von 1908 bis 1914 war er dann Finanzmini­ster, wobei er als Nachfolger des Ministers von Zeyer die große Steuerreform durchzuführen hatte. Siachdem er das Amt des Finanzministers an Herrn von Pistorius abgerrectn batte, blieb er noch fünf Jahre lang an der Spitze oer Kgl. Hofdomäne- kanrnrer. Herr v. Geßler war ein außerordentlich tüchtiger und befähigter Beamter und genoß in besonderem Maße auch das Vertrauen des Königs.

Oberndorf a. N., 14. Jan (Besitzwechsel.) Stach eingehen­den Vorverhandlungen ist es gestern gelungen, einen Vertrag abzuschließen, der die Stadtgemeinde in alle Rechte und Pflich­ten des Vertrags des Ueberlandwerks mit der Mauser-G. m. b. H. hier vom 19. Dezember 1924 einsetzt. Dadurch wird die Stadtgemeinde Eigentümerin des ganzen Leitungsnetzes des Elektrizitäts- und Mühlewerkes samt Zubehörden, sowie der dazu gehörigen Wasserkraft und zirka 36 Morgen Grund aus Markung Aistaig.

Muodingen OA. Ehingen, 14. Jan. (Unglücklicher junger Schütze.) Ein älterer Mann, ein großer Jagdsrennd, kam in das Haus seines Sohnes und stellte die Jagdflinte an die Wand. In der Stube war ein siebenjähriges Enkelkind, Las zunächst mit einem Kindergewehr spielte und auf die Stubentür zielte, dann aber nach der Flinte griff und sagte, er könne auch mit einem großen Gewehr zielen. Er legte dabei auf ein etwa 30jähriges, in der Stube sitzendes Mädchen an. Ein Schuß krachte, der Knabe wurde von der losgehenden Flinte rück­wärts aus den Boden geworfen. Das Mädchen wurde schwer verletzt, fiel vom Stuhle und starb bald üaranf. Der Groß­vater, der geglaubt hatte, die Flinte sei nicht geladen, wollte sich in der Verzweiflung das Leben nehmen, doch konnte er davon abgehalten werden. Die Staatsanwaltschaft hat sich um den Fall ^bereits angenommen. Wenige Wochen zuvor war am Süd­rand der Alb, zu Gundershosen, ein ähnliches Unglück vor­gekommen, das ebenfalls ein Menschenleben gekostet hatte.

Ochsrnhausen, 14. Jan. (Ungezogene Burschen.) Einige jüngere Burschen brachen in Len Bienenstand der ASerbau- schule ein. Sie entnahmen einem Volk sämtliche Honigwaben, die Bienen lagen ans dem Boden des Standes, wo sie natürlich bald ein Opfer der Kälte wurden. Im Februar vorigen Jahres wurden auf dem Stande sieben Völker ausgeraubt. Die Täter wurden ermittelt und angezeigt, aber nicht bestraft. Sinn zeigen sich die Folgen.

Biberach, 13. Jan. (Ein WürttemLsrger als Leiter der Reichspost.) Der mit der einstweiligen Wahrnehmung der Ge­schäfte des Reichspostministers beauftragte Staatssekretär Saut- ter ist aus Biberach gebürtig. Aus dem Verwaltungsfach her­vorgegangen, ging er zur Post über und ü»te zunächst seine Tätigkeit am hiesigen Postamt aus. Er besuchte dann später die Stuttgarter Hochschule. Nach bestandenem Examen wurde er zur Generaldirektton Stuttgart und dann als Staatssekretär an das Postministerium in Berlin berufen. Seit etwa vier Jahren ist er Ministerialrat beim Reichspostministerium in Berlin, nachdem er vor Jahresfrist außerdem zum Sparkom­missar ernannt worden war.

Emmendingen, 14. Jan. Bei- einer Gerichtsverhandlung amtierte gestern hier zum erstenmal eine Dame als Vertreter der Staatsanwaltschaft Freiburg als öffentlicher Ankläger.

Unzhnrst-Zell, 14. Jan. Aus Newhork wird berichtet: Ein kühner Lebensretter ist der Dyonis Götz von Zell, der am 15. Dezember 1924 seine Heimat verlassen hat, um nach Amerika auszuwandern. Am 25. Dezember stürzte ein I6jähriges Mäd­chen über Bord ins Meer. Der ivackere Junge besann sich keinen Augenblick, riß einen Rettungsring an sich, 'prang der beinahe Ertrinkenden nach und rettete ihr so das Leben Beide kamen glücklich wieder an Bord.

Heidelberg, 14. Jan. Zu dem Unfall in Edingen wird noch berichtet, daß im Momente des Kurzschlusses furchtbare Schreie zu hören waren. Aus der Spitze der Dampframme, die mit der

rub, ein drohendes Feuer blitzte in ihren Augen und während der Graf entschlossen schien, auf sie zuzustürzen, erhob sie ihre Hemd und Friedrich fühlte einen feuchten Strahl, der sich au< sein Gesicht senkte und dessen durchdringender scharfer Geruch ihn betäubte und seine Sinne verwirrte. Note, glühende Lohe schien aus dem Gemäuer zu dringen und blendete seine Augen, so daß er bestürzt zurückwich und die Augen schloß. Als er sie wieder öffnete, waren Sonnenschein und Licht verschwunden, und auch die Weiße Gestalt suchte er vergebens. ,

Es war ein Himmelsbote oder ein Höllendämon", flü­sterte er. Es schauerte ihn und alles um ihn her erschien ihm kalt, öde, leer; es war, als ob ein guter Geist von ihm ge­wichen und einen Teil seiner Kraft und auch seines alten Trotzes entführt hätte.

Mißmutig stieg er zum Burghof hinab, um bei den Genos­sen sich zu erheitern: aber sie waren nirgends zu sehen. Nach der reichlichen Mahlzeit und dem unmäßig genossenen Wein waren sie matt und schläfrig in ihre Kammern geschlichen, um Rausch und Sorgen zu verschlafen.

Nur der Wächter saß allein beim Kellermeister unter der alten Linde und sang weinselig ein lustig Reiterlied; schwer­fällig erhob er sich, als der Graf nahte, und die Kanne er­hebend, rief er, indem die kleinen Aenglein lustig glänzten: Euer Wohl, gestrenger Herr Graf! Heil Euch!" Die Zunge war ihm schwer und die Füße auch. Langsam sank er auf seine« Sitz zurück und lehnte sich breit an den Stamm der Linde.

Unmutig schritt der Graf weiter.Ich werde heute selbst Wiche halten müssen", sprach er vor sich hin.So kann ich mich 'überzeugen, ob die Warnung wahr wird." Und er suchte sich von der Besatzung die am wenigsten Betrunkenen aus nick ver­teilte sie an die Tore.

9.

Eine milde Sommernacht voll Blütendust und Stcrnen- schein senkte sich auf die Erde nieder; leuchtend stand der Mond am Nachthimmel und goß sein silbernes Licht aus das alters­graue Gemäuer der stattlichen Zollernburg.

Ans der Ferne tönte vom dunklen Buchenschlag dumpfer Nhnruf und um die Türme der Burg kreiste der Eulen licht­scheues Geschlecht.

(Fortsetzung folgt.)

Starkstromleitung in L gesetzt Flmnmenblitze. M an den eisernen C geschaltet war, sanken ein fünfter war schwer wurden heute in ihre

Schrecklicher Ungti

öde bei Memmingen j seinem Anwesen Stöcke auf einen Augenblick w zu holen. Diese Gele Matthias und lief zu Augenblick ging der S Kopf vollständig weg.

Grotzfener. Das L in Wasserburg Lranw so rasch um sich, daß di den mußten und nur Das ganze Mobiliar i rettet werden. Die Bi Die Nachbari« mi Schwindel betrieb besi Berlin eine Frau, die der Kriminalpolizei g« Stadtvierteln erschien schuhen und moderner -eckung, als ob sie ei Tranerhut aus, der a noch Nachkommen wer Unterhaltung die Ber Sendung von Bratgäi könne. Die Putzmache Heft zu einer Weihna, Kundin aus der Stach die der Vogel kosten ft Die Dame schickte die erdichteten Auftrag trx schwand damit. Nach noch nicht ans. Denn jeder anderen Zeit im aber doch ertappt uni eine 36 Jahre alte Fvc mehr oder weniger du Eine Fabrik durch brand wurde die größt A.-G. in Chropin bei Anstrengungen der F< lang es, das Feuer an­gänzlich niedergebranr über vier Millionen j Mord und Erpref hielt der Bürgermeist in welchem eine hohe er nicht wolle, daß Bürgermeister beachtet spurlos verschwunden Kind als Leiche auszu die gestand, den Brief haben.

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Ellwangen, 13. Z Pferdemarkt (Kalter ! gestrige. Zugetrieben zahlt wurden für zwei sere Arbeitspferde 800- Händlerpferde erlösten nach Qualität. Jnfol; allgemeinen Geldman wickeln.

Pforzheim. 12. Jan tunverkauft 3), 33 Rint Schweine (73). Preise bis 48, Rinder 1. 495 36, Farren 4246, Die Preise gellen für Spesen des Handejs ab i Umsatzsteuer, sowie den also wesentlich über den Schweinepreise. Läuferschweine 6575 lingen Milchschwei: bis 52 Mark, je das E Fruchtpreise. Ao 15, Haber 8.50-13 T Gerste 12, Weizen 8.8 11 50, Gerste 1415.10 Pro Zentner.

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Stuttgart, 14. Jan, die Schwöb. Tagwacht: Plenum des Landtags c Stand der Arbeiten des durch ist auch der Plan Landtags vor Ende Iai gibt sich, daß nochmals von diesem vor dem 31. Zweck und zur Beratun der bestimmten Absicht I 27 Januar zusammentr seine Anträge zum Etat erklärte sich mit diesem Dopp lsitzungen cinlegen zusammentrilt, den gesa, wird gehofft, daß der L fertig werden wird. Bi neue Besoldungsordnunc die Aufstellung des Etat Der Haushaltplan für I vor dem I. April oerabs

Stuttgart, 14. Jan Arbeiterzeitung- ist du wegen eines Artikel--, d« Gedenkfeier der KPD Vorbereitung des Hochv

Stuttgart, 14. Jan Richteroereins wird noä gestellt: der Richterver öffentlichen Kundgebung Schöffengerichtes wegen wurde. Der Verein ste Klärung des Deutschen s strenger Grundsatz des schwebendes Gerichtsoers eines nicht rechtskräftige

Darmstadt. 14. Lar Deutschdemokraten und