. Infolgedessen wurde der Gesell- hrt. Mutter und Kinder befinde» > nicht bekannt sein, daß die frisch- eines jungen Hundes haben, zwar Nach ein Paar Wochen sind sie
Gemeinheit.) Der Vereinsleitung des r des Forellenzuchtweihers bei Nier- Nenge tote Fische im Wasser liege. >ung der toten Fische hat der Be- zewaltsame Ausfischung des Zuchtelt, Recht gegeben. Von dein Be- u Rest übrig geblieben, reit um ein Mädchen.) Ein Mäd- -angserziehung und hat sich dieser idem war sie wieder im elterliche» lrde veranlaßte ihre Wiederoer- >tt Oberurbnch. Dieser widersetzte chörigen entschieden. Dessen unge- Anordnnng des Oberamts von er ließe» beini Oberamt nichts uri° nnmen, was ihnen jedoch nicht ge- lof stellten sich dem Landjäger, der r Brüder in den Weg und forder- ich init Gewalt erzwingen wollten, >en von zwei anderen Landjäger» n noch der dritte Bruder und die u. Die Frau versuchte durch eine Transport zu verhindern. Gewalt- seinandergenommen werden. Der und den Getreuen des Mädchens urch die Perronsperre geführt war. besten. Der älteste Beschützer des vidersetzung festgenommen und ins
den
> Jahre alte Goldarbeiter Wilhelm
> abseits der Landstraße tot aufgeigsmast. Man nimmt an, daß er nnung erklommen und absichtlich
Leben ein Ende zu machen.
>e Sittenbilder.) Die eigene, noch len Landwirt von Wyhl verkuppelt mar Joses und Paula Rosa Müller, belastete wurde wegen erschwerter 6 Monaten Zuchthaus, der mitao- Nesängnis verurteilt. — Zuhälterei. eiburg wohnende Taglöhner Franz
> Frau mit dem Prädikat.Dübel m geduldeten und geförderten nacht- licht genügend Geld zurllckbrachte. n diesem Falle die Liebesnetze a»s- hen geschlossene spanische Weinhalle de wegen Zuhältern zu I Jahr Kuppelei angeklagte Ehefrau kam
1V. Jan. Am Mittwoch brach im Riegger, einem der ältesten Ge-- aus. der zunächst von Waldarbeiter» mndes lag im Strohschopf, von w» und das Wohnhaus Übergriffe», und der Kappeler Feuerwehr de» liken, waren vergeblich. Das ganze und Schopf wurde bis auf die ulichkeiten größtenteils aus Häuser» hen, fand das Feuer reiche Nahrung che Glut. In der Mühle wurde» Turbine vernichtet, darunter auch l Tagen vorher eingetroffeu, und noch hende Oekonomiegebäuüe und die len.
Im fürstlichen Jagdrevier beim e Jagd auf Wildschweine abge- >, der mit mehreren Iagdgästen und erlegte einen Keiler von ca. 3 Zent- eamte eine Bache mit 2 Zentner« 'rächten.
inte Autoverkehr am westlichen Teil uchtung des Ueberlingersees zwischen den weiten Umweg um den See- zu nehmen, was in Zeit, Abnützung )ie Stadt Konstanz wird deshalb in der West-Ostrichtung eine Führe ' Meersburg einrichten. Konstanz nd nehmen und auch die Kosten teile in Staad übernehmen, während ingsstelle aufzukommen hat.
schtes«
Am 21. Oktober machten drei Lindau, darunter der Gefreit«
»vgsam in fester Truhe geborgen scheren Versteck aufbewahrt, xlngen, Ringe und Schaumüs» er, goldener Frauenschmuck und Ohrgehänge von edlen Steine» ngehauene Vertiefungen gestellt
te der Graf in leinen Fehde» -ederkoller geborgen, zum Jude» für blinkende Golddukaten ein- uckstiicke hatte er aber nimmer
tonstanz hatte er ganze Tasche» chlsppt und ein tolles üppige- hrt und Papst und Kaiser durch ble Reden gekränkt.
Schatz, den ihm rein Vater, der geschmolzen, und rvas er vor mehr die Hälfte des einstigen
hin, «es ist immer noch genug, ihn mehren. Oder mindern —" r da mir Leibeserben niangeln, inem fernen Bruder, dem Eitel? heiligen dieser Burg, dem am meine anderen Bruder, wüßte» bleibt er mein eigen. Und habe rämer vom Halse geschasst, will glänzend über deutsches Land
H! Er zog an einer seidene» r Decke hing und an der Wand dunkler Vorhang und enthüllte Purpurstoff ausgeschlazen war; n breites Schwert mit goldenem , besetzt, die in dem ungewisse» / rwerfen schienen. Darüber lag und reich mit edlen Steinen de- -geschlagen.
«mg folgte
Mich, einen Radausflug. Dabet kamen sie auch nach Hengnau bei Lindau. Am Winterberg sahen sie eme Menge Fallobst am Boden liegen und machten suh daran, etwas mitzunehmen. Auf einmal wurden die Soldaten aus dem nahe gelegenen Walde angerufen, das Obst liegen zu lasten. Die Soldaten kamen der Aufforderung auch nach und wollten sich wieder entfernen. Da krachte plötzlich ein Schutz und Sirch brach zusammen. Er erhielt einen Schutz in den Hinterkopf, dem er bald darauf im Krankenhaus erlag. Den tödlichen Schuß hatte der 19 Jahre alte Landwirtssohn Alfons Dorn aus Hengnau abgegeben, um die Soldaten zu erschrecken. Das Schöffengericht Kempten verurteilte jetzt Dorn wegen fahrlässiger Tötung zur Gefängnisstrafe von ein Jahr sechs Monaten, abzüglich zwei Monate Untersuchungshaft. . . . ,. . .. «
Erfindung««- Zwei, bedeutsame Erfmdungen aui dem Gebiete des Seewesens hat nach jahrelangen Studien und Versuchen der Bregenzer Experimental-Physiker Ludwig Liebetrau gemacht, die, f<ms sie sich bewähren, gewaltige Neuerungen im Schiffahrtswesen ergeben werden. Die erste Erfindung ist ein eigenartig konstruierter Apparat, der es ermöglicht, gesunkene ZHhiffe nach beliebig langer Zeit wieder an die Oberfläche zu heben. Der Erfinder hat bereits erste Versuche mit einem Vier- Meter-Mokllboot auf dem Bodensee gemacht und glänzende Grfolge erzielt. Die Erfindung läßt sich auf alle Schiffe, auch die größten, anwenden. Des weiteren hat Herr Liebetrau einen Gürtel konstruiert, der einen Menschen acht Tage lang über Master zu halten vermag, der außerdem die notwendigsten Proviantmittel mitzunehmen gestattet.
Ei« Kind verbrannt. Auf gräßliche Weise ist der zweijährige Sohn des Buchdruckers Uebe in Berlin ums Leben gekommen. Er spielte im Bett mit einer Streichholzschachtel, die Bettwäsche und das Hemd des Kindes singen Feuer. Mit schweren Brandwunden wurde das Kind zum Arzt und dann ins Krankenhaus gebracht, wo es starb.
Die Not der Zeit. Nach den Berliner Polizeiberichten sind vom 1. bis 7. Januar 11 Selbstmorde wegen Nahrungssorgen vorgekommen.
Der Frühling in de« österreichischen Alpe« hat auch in der ersten Januarwoche angehalten. Wie aus Wien gemeldet wird, sind die Alpinisten und die Schneeschuhläufcr ebenso der Verzweiflung nahe wie die Landleute, denen die Aecker austrocknen. Am 5 Januar stand das Thermometer in Wien weit über dem Gefrierpunkt und in den Alpenluftkurorten in der Nähe von Wien war die Wärme noch erheblicher. Die Hollunüerbüsche - zeigen frische Triebe. Die Alpenrosen sind im Blühen und an M^^^üschen und Bäumen zeigen sich überall Knospen. Die und Regengüsse, Äe anderswo auftraten, sind an Oesterrnch vorbeigegangen. In früheren Jahren Ware« um diese ZeiOKe meisten Wintersportseste vorüber. In diesem Jahr hat man zich nach Schnee und Eis bis jetzt vergeblich uiu- Sesehen. M
Noch ein ÖPfer der Heilstrahle». Wenige Tage nachdem der französische K^ebssorscher Vergonie einen qualvollen Tod gesunden hat, ist anderer junger Radiumiorscher Demeni- ttoux ebenfalls ein Opfer der heilbringenden Strahlen geworden. Demenitroux hatte-vrsprünglich als Assistent bei Madame Curie gearbeitet und sich speziell mit der uiLustriellen Herstellung von Thorium besaßt, Has zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen verwand wird. Der Gelehrte, der ein Alter von nur 10 Jahren erreichte, hatte sich bei 'einen Forschungen schwere Verbrennungen zugezogen, denen er nunmehr erlegen ist.
Die Wiederverheiratung der englisch?» Kriegerwitwe«. Der
Jahresbericht des englischen Schatzamts über die im Verlauf des letzten Haushaltsjahres ausgezahlten Pensionen ist erschienen. Insgesamt wurden rund 72)4 Millionen Pfund Sterling «msbezahlt, was eine Verminderung der staatlichen Verpflichtungen um rund 34)4 Millionen Pfund gegenüber dem Jahre 192V bedeutet. Der Rückgang der Zahlungen ist damit zu erklären, daß die Zahl der Empfangsberechtigten selbst wesentlich zurückgegangen ist. Diese Ahnahme ist hauptsächlich durch die Wiederverheiratung der Kriegerwitwen bewirkt.
Ein frecher Raubüberfall. Ein Raubübersall wurde nach Äokalschluß auf die Frau des Weinlokalbesitzers Gorges in Stralsund von drei maskierten Räubern verübt. Unter de« Vorwände, der „Ober", der etwas vergessen habe, bäte nochmals um Einlaß, veranlaßten sie die alleiy^anwesenk Frau, d« Haustür zu öffnen. Im selben Augenblick hielt der eine Räuber ihr einen Revolver auf die Brust, der andere raubt« aus der Laknkasie über 1000 Mark, der dritte stand Schmiere. Nach kurzer Zeit verließen die Räuber dgs Lokal, ohne er kaum P» sein. Sie konnten noch nicht festgestellt werden.
eines Jrrsirmigen im GerichSssaal. Ein Wohl einzig c^bttall Welte sich im/neuen Kriminalgettchts- ab. Der erstes großen Strafkammer des ^^Nichts Z, Kren Vorsitz ^ndgerichtsdirektor Siegcrt wurden aus der UnKriMmgshast dis Händler Adal- UA^rarl Bandemer vorgeführl, die ^n gemLinschastlichen Mnzverbrechens und wrtgesetzten A^IUs 5 ?«Llagt wax«^ Das Schöffengericht'hatte sie zu dmi/g )4 bis 4 Jahren verurteilt. Gegen dieses OM^^Een sie.Prüfung eingelegt. Bei Beginn der Ver- saßegMe Angeklagten vollkommen ruhig auf der An- Lrgevank.-^Plötzlich sprang der erste Angeklagte Alfred Lässig
riß sich blitzschnell Rock und Weste und sonstige' Kleidungs- Acke vom Körper und stand splitternackt da. Mit einem Satz wa er dann auch Wer die Rampe des Anklageraumes gc'prun- ge. und tanzte wie ein Wilder vor dem Richrertiich hin und Hs, ergriff die Tintenfässer und schleuderte sie auf den Richter- njh. Der Vorgang rief eine unbeschreibliche Aufregung Herba. Die Frauen in dem stark besetzten Zuhöoerraum kreischten «iin Anblick des nackten Mannes laut auf. Zwei Justizwachtmeister sprangen zu und ergriffen den widerspenstigen Ange- der sich dann auch ahführen ließ. Trotz des Zuredens kr Rechtsanwälte Dr. Diamant und Theodor Liebknecht wei- gerte sich Kr Angeklagte, sich wieder anzuziehen. Auch m seiner Zme blieb er bei seiner Weigerung. Infolgedessen beschloß das Gericht, das Verfahren gegen ihn äbzutrennen und zu vertagen. Gegen die beiden anderen Angeklagten wurde sodann weiter verhandelt. Es handelt sich um ein Konsortium gemeingefährlicher Verbreiter von Falschgeld in der Inflationszeit. Die Angeklagten waren auch schon schwer vorbestraft. Infolgedessen
das Schöffengericht auch mit Rücksicht aus die t^emein- Sefahrlichkeit ihres Treibens auf die hohen Zuchthausstrafen Die beiden Angeklagten wehrten sich zogen das hohe «rrafmaß. Die Verhandlung führte jedoch schließlich zur Verwerfung der Berufung.
Das rettende Holzbei«. Auf einem Bahnhofe in London 'onnte ein Kriegsinvalide nicht schnell genug die Schienen tzberichreiten und wurde von einer Rangiermaschine erfaßt. Tie Maschine fuhr ihm über das rechte Bein. Die Zuschauer Wien entsetzt auf. Aber der Betroffen erhob sich lächelnd mit Dille seines Stockes. Das abgefahrene Bein tvav — aus
Holz gsvesen. __
MeueM Nacheichte«.
Berlin, 11. Januar. Reickkpostminister Dr. Höste hat gegen die „Deutsche Zeitung" Strafantrag wegen verleumderischer
Beleidigung stellen lassen auf Grund der Behauptung, daß er eine Provision von 60000 Mark für die Kreditvermittlung an Barmat erhalten habe.
Berlin, 11. Januar. Das Plenum des sozialpolitischen Ausschusses des vorläufigen Reichswirtschaftsrats nahm einen Antrag an, der dem Reichsarbeitsminister empfiehlt, das Drei-Schichten-System in den Hochofenwerken, den Verkokungsund den Kohlendestillationsanlagen wieder einzuführen und die genannten Betriebe als Gesamtanlage den Bestimmungen des Z 7 der Arbeitszeitverordnung vom 2.12.1923 mit dem 1. 3.1925 zu unterstellen.
Berlin, 12. Januar. Auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin wurde gestern der Oberpostsekretär Ernst Markschenk aus Dortmund, der seit Ende November von der dortigen Polizei gesucht wird, verhaftet. Markschenk hatte in seinem Amt im Laufe der Zeit 24000 Mark veruntreut und wurde vor einer Kassenrevision flüchtig. Von dem Gelds wurde nichts mehr bei ihm vorgefunden.
Berlin, 11. Jan. Die Reichsbank teilt mit: Einige Zeitungen haben in ihrem Bericht über die Aussprache, welche am Freitag in Moabit über die Barma-Kredite stattgefunden haben soll, erwähnt, daß auch die Reichsbank »zunächst nur zu ihrer Information" einen Vertreter entsandt hätte. Diese Meldung ist unrichtig: die Reichsbank hat an der bezeichneten Besprechung überhaupt nicht teilgenommen, weder zu Jnformationszwecken noch aus anderen Gründen, sie ist überhaupt an der ganzen Barmat-Angelegenheit desinteressiert.
Berlin, 11. Jan. Am Samstag abend, kurz vor 7 Uhr, hat sich in Berlin wiederum ein Autobus-Unglück ereignet und zwar in unmittelbarer Nähe der Stelle, an der vor drei Tagen ein Omnibus umgestürzt war und 31 Personen verletzt worden find. Der Autobus wurde am Schöneberger Ufer von einer Kraftdroschke angefahren. Der Chauffeur des Autobus verlor die Gewalt über das Steuer, und der Wagen schwenkte nach rechts herum, überrannte einen Laternenpfahl und einen Baum und kam schließlich einen halben Meter vor der Böschung des Landwehrkanals zum Stehen. Dabei wurde ein Kaufmann, der vom Verdeck des Omnibus herabsprang, um nicht in den Kanal zu stürzen, schwer verletzt. Die übrigen Insassen des Autobus kamen mir dem Schrecken davon.
Berit«, 11. Jan. Zwischen Deutschland und Frankreich ist der vertragslose Zustand eingetreten, da Deutschland den französischen Vorschlag eines Zollprovisoriums abgelehnt hat.
Berlin, 12. Jan. Obwohl alle beteiligten Amtspersonen bemüht sind, das Verfahren gegen die Gebrüder Barmal zu beschleunigen, war es wegen des außerordentlichen Arbeitsstoffes bisher nicht möglich, in die Hauptvernehmung einzutreten. Wie der »Montag" hört, soll jedoch nunmehr heute früh die Hauptvernehmung des Julius Barmat im Kriminalgericht erfolgen.
Ehemuitz, 12. Jan. Ein infolge längerer Krankheit schwermütig gewordener Fleischermeister hat sich selbst, seine 80 jährige Mutter und seinen 18 jährigen Sohn durch Gas vergiftet.
Hamburg, 12. Jan. Die deutschnationale Bürger- schaftsfcaktion hat in einem Schreiben an den Senat Ein- spruch erhoben gegen die Vertrauenskundgebung des Senats an den Reichspräsident Ebert aus Anlaß des Urteils in dem Magdeburger Prozeß.
Rom, 11. Jan. Seit der Rückkehr der deutschen Delegation nach Rom führten, wie gemeldet, wird, die im Gange befindlichen Wirtschaftsverhandlungen am Samstag zur Einigung über einen woäus eivencti zwischen Deutschland und Italien. Dadurch werden die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern bis zum 31. 3. geregelt.
New Bork. 11. Jan. Die Nachricht bestätigt sich, daß eine deutsch-amerikanische Vereinbarung über die weitere Anwendung der Meistbegünstigung abgeschlossen wurde. Der deutsch-amerikanische Handelsvertrag liegt noch dem Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten vor. Für eine baldige Ratifikation ist wenig Aussicht vorhanden.
Washington, 11. Januar. Staatssekretär Hughes hat demissioniert und scheidet am 4. März endgültig aus seinem Amt aus. Zu seinem Nachfolger soll der amerikanische Gesandte Kellog in London ausersehen sein.
Angora, II. Jan. In der Nacht vom 9. zum 10. Januar wurden in Adrahan wiederholt Erdstöße verspürt. Viele Personen wurden getötet und mehrere Dörfer zerstört.
Kölns Einspruch gegen die NichtrSumu»,.
Kill«, 11. Jan. In sechs großen Versammlungen erhob heute die Bürgerschaft Kölns flammenden Einspruch gegen die Nichträumung der nördlichen Zone. Bürger der verschiedensten politischen Richtungen waren zu Tausenden dem Rufe der politischen Parteien gefolgt. Eine einheitliche Versammlung war von den Besatzungsmächten nicht zugestanden worden. In allen Versammlungen traten Parlamentarier und andere führende rheinländische Persönlichkeiten auf, die mit klaren Worten Len Vertragsbruch kennzeichneten, der in seiner grundsätzlichen und tatsächlichen Schwere in keinem Verhältnis zu den angeführten Verfehlungen stehe. Von allen Seiten wurde darauf hingewic- sen, daß der kaum zum Leben erwachte Glaube an einen Vcr- ständigungswillen aufs tiefste erschüttert worden sei. Die jahrelang gehegten Hoffnungen seien aufs bitterste getäuscht worden. Wo bleibt bei einem solchen Vorgehen die Gesundung und Befriedung Europas und der Welt, wo die Möglichkeit, das Londoner Abkommen durchznführen, wenn Deutschland gezwungen werde, zu verelenden und zu verderben? Das Vorgehen der Ententemächte würde einen Rückfall in die Methode der Sanktionen und Diktate bedeuten. Die angekbahnre Verstäiidigung werde dadurch zu Grabe getragen. Die Nichtränmung der nördlichen Zone habe Len Beweis erbracht, daß trotz aller gegenteiligen Erklärungen Haß und Rachegesit noch immer die politischen Entschließungen unserer ehemaligen Kriegsgegner beherrscht. Mit Schmerz und Erbitterung nehinen die Bewohner der Kölner Zone von der Nichträumnng Kenntnis, ohne sich freilich zu Unbesonnenheiten Hinreißen zu lassen. Die Ausführungen der Redner klangen in der Hoffnung aus, daß es klugen Staatsmännern gelingen werde, den unglücklichen tg. Januar 1925 nicht zu einem schwarzen Tag in der Geschichte Europas werden zu lassen. Die Ausführungen der Redner fanden ln allen Versammlungen begeisterten Beifall. I« ent
sprechenden Entschließungen wurde der Wille der Versammlungsteilnehmer und der Bewohnerschaft Kölns niedergelegr. Keine B^iehungen des Reichspräsidenten zur Barmat-Affärc.
Die Versuche der Rechtspresse, die Person des Reichspräsidenten in die Barmat-Affäre hineinzuzerren, wird man schon setzt als mißlungen betrachten können. Der eine Fall, bei dem es sich um ein Dauervisum für Julius Varmat handelt, ist, wie aus dem Auswärtigen Amt in Bestätigung der bereits erschienenen halbamtlichen Aufklärung mitgeteilt wird, bereits attenmäßig klargestellt. Es liegt nur ein Auftrag des Herrn Franz Krüger aus dem Jahre 1919 vor, der damals tm Bür» des Reichspräsidenten eine auch sonst nicht gerade glückliche Tätigkeit entfaltete. Herr Krüger hatte in einem Telegramm geäußert, der Reichspräsident wünsche in dieser Angelegenheit ein Entgegenkommen an Barmat. Der Reichspräsiden' hat das aber keineswegs gewünscht, hat vielmehr, als er von der Sache erfuhr, Herrn Krüger einen Verweis erteilt, und 132g ist dieser aus dem Büro des Reichspräsidenten entlasten Work«. Inzwischen ist Krüger dann verstorben.
Um die Regierungsbildung.
Berli«, 11. Jan. Die Versuche des Reichss-nanzministerS Dr. Luther, eine Grundlage für eine Regierungsbildung zu finden, haben bisher noch kein Ergebnis gezeitigt. Dr. Luther hat im Laufe des gestrigen Tages mit Vertretern aller in Frage kommenden Parteien verhandelt. Die Demokraten lehnen auS außen- und innenpolitischen Gründen einen Rechtsblock als völlig indiskutabel ab. Das Zentrum, das sich grundsätzlich mit km Verhalten Dr. Luthers einverstanden erklärte, behielt sich jedoch seine endgültige Stellungnahme bis zum Abschluß der Regierungsbildung vor. Dr- Luther soll, dem „Berliner Tageblatt" zufolge, erklärt haben, daß er ohne eine Verständigung mit km Zentrum die neue Regierung nicht übernehmen Werk.
Ablehnende Haltung ks Zentrums an der Regierung.
Berli«, 11. Ja«. Die Zentrumsfraktio« des Reichstags faßte heute nach mehrstündiger Sitzung «ach S Uhr abends folgenden Beschluß: Die kn Vertreter« der Zentrumsfraktia« am 11. Januar in de« Verhandlungen mit km Reichsfinanz- minister Dr. Luther übermittelten Erklärungen ermögliche« es der Zentrnmsfraktio» nicht, sich an km vorgesehenen Kabinett zu beteiligen. Reichsfinanzminister Dr. Luther wird, wie Las W.T.B. hierzu erfährt, auf kr Gruudlage dieses Beschlusses am Moutag früh seine informatorische« Erörterungen mit de« Zentrum und den übrigen Fraktionen sortsetzen.
Berlin, 11. Ja». Heber die innere Lage verlrutet aus parlamenta ri sche« Kreisen: Die Verhandlungen «brr die Re- giernugsfrage wurden den ganze« Sonntag über fortgesetzt, ohne zu eine« Resultat zu führe«. Roch bevor das Zentrum seinen ablehnenden Beschluß gefaßt hatte, war kr im Reichstag versammelte Vorstand der deutschnationale« Fraktion auset«- andergegange«. Auch der im Reichstag anwesende Reichsfinanzminister Dr. Lnther hatte das Hans bereits verlassen, sodaß mit eine« Abschluß kr Kabinettsbildung am Sonntag nicht mehr zu rechnen war. Durch kn Beschluß des Zentrums ist nun eine neue Situation geschaffen. Es mutz ^bgewartet werde«, cw Finanzminister Dr. Luther seine Bemühungen um das Zustandekommen eines Kabinetts auf anderer Grundlage fort- setzjm wird.
Die angebliche« Waffensunk in Berli«.
Berlin, 11. Jan. Amtlich wird gemerkt: Die Durchsuchung kr Fabrik im Norku von Berlin, aus Kren Bestände an Kriegsmaterial General Rollet am 29. Dezember 1924 in Kr Kammer angespielt hat, ist beendet. Infolge von Denunziationen erstreckte sich die unangemeldete Durchsuchung der Kontrollkommission auf Schuppen, in denen folgendes Material lagerte: 126 000 ungebohrte Stahlstäbe, 10 »00 fertige Pistolen- läufe, 5000 fertige Gewehrläufe, die aber bereits durch Verkürzung für Militärische Zwecke unbrauchbar gemacht waren Keine Gewehre und Maschinengewehre, überhaupt keine Waffen, befanden sich in km Schuppen. Das Materml stammt aus kr Zeit des Krieges. Es war zum langsamen Verbrauch für die Produktton kr Fabrik an Frieknsartikeln bestimmt. Daß Waffen für kriegerische Zwecke in kr Fabrik nicht hergestellt wurden, kann schon daraus ersehen werden, daß die Fabrik seit 1920 129mal durchsucht ist, wobei ausdrücklich festgestellt wurde, daß jekr Kriegsbetrieb unmöglich ist. Das jetzt aufgefunkne Material ruht seit 1918 in Schuppen aus km Fabrikzruudstück.
Eine sozialdemokrittische Interpellation im Reichstag.
Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat, wie der „Vorwärts" das ausdrückt, gegen kn „Unfug kr Kutschen Landesverratsprozesie" eine Interpellation eingcbracht. Die Oberreichsanwaltschast erhebe in zunehmendem Maße Anklage und Las Reichsrecht lasse Verurteilungen eintreten in Fällen, „in denen Angeklagte Mitteilungen gemacht hätten über.in Deutschland bestehende illegale Verbände oder über illegale Ziele, die legal bestehende Organisationen verfolgen, oder über Verbindungen solcher Organisationen mit Reichswehrstellen, oder über bestehende geheime Wasfenlager" Die Sozialdemokratie sieht in dieser Rechtsprechung eine Gefahr für die Republik und befürchtet bedenkliche außenpolitische Folgen. Ist man sich in der Sozialdemokratie nicht bewußt, daß auch eine Reichs- tagskbatte Wer diese Dinge außenpolitisch, gelinde gesagt, sehr unerfreuliche Wirkungen haben könnte? bemerkt dazu das demokratische „Stuttgarter Tagblatt".
Der Barmat-Skandal.
Berlin, 11. Jan. Die Frage kr Rückzahlung kr Kredite, die die Baimiats von kr Reichspost und kr Staatsbank erhalten haben, beschäftigte auch gestern die zuständigen staatlichen Stellen. Barmat erklärte, daß er nicht versönlich kür die Kredite haste, sondern die Amexima. Infolgedessen müsse auch ein Ausgleich mit kr Amexia angestrebt werden. Die Staatsbank vertritt demgegenüber den Standpunkt, daß die Amexima aus Veranlassung Barmats alle Verhandlungen führte. — Nach Blättermeldungen will kr Verteidiger ks in kr Kutisker- Angelegenheit verhafteten Bankinspektors Kersten Haftentlassungsantrag für seinen Klienten stellen, da sich ergeben haben soll, daß Kersten mit kr Bearbeitung kr Kutisker- und Barmatkredite in kr Seehandlung niemals etwas zu tun hatte.
Ablehnung ks Hmiklsprovisormms.
Paris, 11. Jan. Die Kutsche Wirtschaftsdelegation teilt mit, daß Staatssekretär Trendelenburg heure Km Hankls- minister Raynaldy die Stellungnahme Kr deruschen Regierung zu dem von Frankreich vorgeschlagenen modus vivendi und zu Km Problem kr Hanklsvertragsverhandlungen bekanntgegeben hat. Eine Zusammenkunft beider Delegationen ist auf
Aeroschlitten in Rußland. Auf kn Flüsien Wolga und Oka ist während ks Winters ein regulärer Aeroschlittenverkehr eröffnet worden. Die heizbaren Schlittenkupees, die von Propellern angetrieben werden, enthalten zwölf Sitzplätze und erreichen bei kr Fahrt auf km Eiset eine StunLengeschwindig- keit von 90 Kilometer.
ans kn täglich erscheinenden „Enztiler" werkn fortwährend von alle» Postanstalteu, Agenturen «nd unseren Austrägern entgesengenommen.