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Die Folgen eines Vertragslosen Zustandes.
Paris, 10. Jan. Alle Blätter unterstreichen die Bedeutung des heutigen Tages, an dem die -Entscheidung über die deutsch-französischen Wirtschaftsbeziehungen fallen muß. Tie Morgenpresse übt einstweilen vorsichtige Zurückhaltung. Nur das „Journal" kündigt in aggresiver Form an. daß Deutschland vom Sonntag ab seine Tarifsätze um :-'0 Prozent erhöhen werde. (!) „Echo de Paris" stellt fest, mit dem heurigen Tage werde Elsaß-Lothringen jäh von einem Lande getrennt, mit dem cs während der 48jährigen Annektion i!) innige wirtschaftliche Beziehungen unterhalten habe. Das Blatt gebt unumwunden zu, daß die neue Lage der Dinge dem französischen Wirtschaftsleben schweren Schaden zufügcn werde. Eines dürfe man nicht übersehen: daß Deutschland seine wirtschaftliche Handlungsfreiheit als politische Waffe ruszunuyen versuchen tverde.
Die beschlagnahmten deutschen Schiffe in Amerika.
Nach Blättermeldungen aus Washington wird zu den Berliner Verhandlungen über die amerikanischen Kriegsansprüche von zuständiger Stelle erklärt, daß die Frage der endgültigen Verfügung über den „Leviathan" und andere große deut'cku Dampfer vom Kongreß entschweben werden müsse. Doch würden solche Schiffe, die Amerika schließlich behalte, von den amerikanischen Forderungen gegenüber Deutschland in Abzug gebracht werden.
- Aus Vtaüi Bezwk ÄMb HMZelMKU.
Neuenbürg, 11. Jan. (Eine Warnung sür stellen) wheridc Mädchen.) Ein Prozeß, der jungen, unerfahrenen Mädchen, Eltern und Vormündern zur ernsten. Warnung dienen soll, wurde vor kurzem vor dem Schöffengericht Karlsruhe verhandelt. Ein Villenbesitzer hatte in den letzten Jahren in kleineren badischen Zeitungen, vor allem des Sch-warzwaldcs, durch Anzeigen eine Haus- und Pflegetochter gesucht, „möglichst schlank, volle Figur, unabhängige Waise bevorzugt". Gelegenheit für einfachen Haushalt, Nähen, Schneidern, Musik, Sport wurden in Aussicht gestellt. Im Laufe des Strafverfahrens har sich erwiesen, daß der Villenbesitzer eine Reihe junger Mädchen, die nach einander auf die Anzeige hin bei chm in Stellung getreten waren, unter Ausnützung ihrer Jugend und ihrer Stellung verführt hatte. Das Schöffengericht verurteilte ihn wegen Vergehens gegen tz 134 Z. 4 St.G.B. zu ein Monat Gefängnis, weil er mit den Zeitungsanzeigen öffentliche Ankündigungen erlassen hatte, die dazu bestimmt waren, unzüchtigen Berühr herbeizuführen. Der Prozeß, durch den -mit begrüßenswerter Strenge ein gemeingefährliches Treiben geahndet wurde, zeigt aufs neue, welche große Vorsicht gegenüber derartigen Inseraten geboten ist, die übrigens schon durch ihre Fassung erfahrenen Lesern ihren nicht einwandfreien Charakter zeigen.
(Wetterbericht.) Süüdeutschlanü befindet sich im Bereich eines über Frankreich liegenden Hochdrucks. Eine neue starke Depression bei Island dürste zunächst ohne Wirkung für Süddeutschland bleiben, so daß für Dienstag und Mittwoch mehrfach heiteres, trockenes und ziemlich frostiges Wetter zu erwarten ist.
x Birkenfeld, 12. Jan. Eine gelungene AbenüUnterhaltung veranstaltete der Arbeiter radfahrer verein „Frisch Auf" am gestrigen Sonntag Zlbend im Gasthaus zum Löwen. Mit der Veranstaltung war eine Gaben- verlosung verbunden. Einladung erging an die ganze Einwohnerschaft. Der Abend wurde stimmungsvoll eingeleitet durch ein gut zum Vortrag gebrachtes Musikstück. Das Programm enthielt beliebte Sing- und Lustspiele, wie „Dr Toigaff", schwäbisches Singspiel in ein Akt, „Der Schuß im Waldbachzrnndc", Drama in drei Akten, „Dr Hamsterer", schwäbisches Lustspiel in einem Akt, „Der Kilometerfresser", humoristii'ech Soloszene. Umrahmt waren diese Darbietungen von schönen Musikstücken, welche großen Beifall ernteten. Gespielt wurde, las sei gerne anerkannt, sehr gut. Der Glückshafen brachte manch freudige Neberraschung.
Wildbad, 8. Jan. In der Sitzung des Gemeinderats bedauerte der Vorsitzende die wieder zunehmende Arbeitslosigkeit und teilte mit, daß er, um dieselbe zu verringern, sich an die Reichsbahnverwaltung gewandt habe mit der dringenden Bitte um Fertigstellung des zweiten Gleises auf der Strecke Wildbad —Calmbach; bis jetzt habe er jedoch keine Anworl erhalten Auch an das Badener Werk (Murgtal) habe er sich gewandt, aber den Bescheid erhalten, daß zurzeit die Einstellung weiterer Arbeitskräfte nicht möglich sei. — Eine Ingenieurfirma habe übrigens ein Darlehen von 300 OVO G.M. zu IO—10,'ck Prozent für das Rollwasserkraftwerk in Aussicht gestellt, wen» ihr die Ausführung desselben übertragen würde. D'e Wassermengen- prüfungen für das Projekt seien bereits vorgenommen worden und haben ein sehr günstiges Resultat ergeben. — Die Sorge bezüglich der Arbeitslosen steige täglich, da das letzte Darlehen schon wieder aufgebraucht sei. Deshalb wäre eine baldige Inangriffnahme des Rollwasserkrastwerts sehr zu begrüßen —
Fraurrchatz.
Geschichtliche Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Felix Nabor.
23) (Nachdruck verboten.
Unmutig warf er die Papiere in die Truhe und ichlug den Deckel zu. „Weg damit in sichern Gewahrsam, bis lvssere Zeiten kommen und mein Stern Heller glänzt als fetzr!"
Er entzündete eine Kerze auf einem schweren Leuchter und nahm die Truhe mit den Papieren auf die Arme; ein Druck auf einen Knopf in dem Waudgetäfel öffnete eine geheime Türe, die in einen -dunklen Gang führte. Friedrich betrat ihn und stieg auf den schlüpfrigen Steinstnren in die gähnende Tiefe. Eine dumpfe Moderluft wehte ihm entgegen, die sich, je tiefer er stieg, immer mehr verdichtete und ihm den Ateni beschwerte.
Ungewohnt solcher Arbeit stand -der Graf, zögernd stille, als reue es ihn, den weiten Weg gemocht zu haben; langsam, bedächtig schritt er weiter, immer tiefer. Die Wände waren feucht und von der Decke fielen hin und wieder Wassertropfen, die klatschend auf dem harten Gestein auffielen und ein schaue- riges Echo wachriefen. Endlich erweiterte sich der Weg und führte in eine Art natürlicher Halle, in der Waffen und Rüstungen umherhingen; von der Decke herab hingen seltsam geformte Steingebilde, die in dem flackernden Lichtschein wie Dämonen und Spukgeister aussahen. Die ganze; Halle war eine jener seltsamen Höhlen, wie sie in der schwäbischen Alb zu Hunderten getroffen werden.
Friedrich setzte die Truhe auf einen mächtigen Steintisch, den die Natur hierhergesetzt hatte; eine Fackel aus Kien span, die in einer Ritze im Gestein stak, wollte lauge, von Feuchtigkeit getränkt, nicht Feuer fangen; als sie endlich aualmend aufflackerte, riß sie der Graf aus dem Spalt und ging rundum in der Halle, jede Spalte und jede Oeffnung in dem gelblich- weißen Gestein beleuchtend. „Wer würde hier einen Ausgang vermuten!" lachte er. „Alles ist so fest gefügt, daß keine Maus, wäre sie hier eingesperrt, Durchgang fände. Und doch ist nichts leichter als das, weiß man das Geheimnis. Wie klug waren doch die Bauherren, die diese Burg auf den nackten Fels grübelst, daß sie für die Zeit de» Not sichere Verstecke fü» die
Dir Stadt Witdbad bekommt die ueuangeschafste Motorspritze Hierher, wenn Witdbad ein Drittel des Anschaffungspreises übernimmt. (Ein Drittel übernimmt die Amtskörperschaft, das zweite Drittel die Zeutralkasse für das Feuerlöschwesen.) Ter Kaufpreis beträgt 23—28 000 Lstark. Witdbad müßte natürlich bei Brandsälleu im Bezirk die Motorspritze zur Verfügung stellen; die Transportkosten hierbei zahlt die Zeutralkasse. Ta hier Raum für die Unterbringung Len Motorspritze rorhanden ist und dieselbe eine sehr gute Hilfe bei etwaigen Brandsälleu gewährleistet, beschloß der Gemetnücrat, das letzte Drittel des Kaufpreises für die Motorspritze aus die Madr zu überneh- rueu, wenn die Zentrarkasse die Kosten >ür die Unterhaltung trägt (der Raum, tu dem die Motorspritze untergebracht ist, mutz nämlich bei starker Kälte geheizt werben).
Witdbad, 11 . Jan. An der Straße -um neuen FrieLhof wurden zirka 20 junge Bäumchen von ireoelhafter Hand aü- geschmtteu. Der Täter ist ermittelt. _
Stuttgart, 10. Jan. (Äaudesversammlung des Württ. Hh- potliekenglaubiger- und Spar-erschutzvetzdaudeS.) Der wüitt. Hhporhekenglänbiger- und Sparerschutzverbaad c. V. hielt am 6. Januar eine aus allen Teiwn des Landes stark besuchte Vertreter-Versammlung, der am 5. Januar eine Sitzung des Lan- de»Vorstandes vvran-gtug. In gründlichen Beratungen wurden unter Leitung des ersten Vorsitzenden, Professor Bauser Nagold, die sachlichen Forderungen des Verbandes erireut durchberaten im Hinblick auf die bevorstehende Neufassung des Bestachen Gesetzentwurfes und auf die Vorlegung eines zweiten Gesetzentwurfs Dr. Bests zum Schutze der Kleinaktionäre. Daneben bildete den Hanptgegenstand der Beratungen die weitere organisatorische Ausgestaltung des Verbandes, der in allen Teile« des Landes schon eine sehr große Zahl von Orts- und Kreisgruppen zählt. Der einmütige Wille der Versammlung ging dahin, daß in allen Städten des Landes und in allen größeren Gemeinden Ortsgruppen zu bilden sind und daß der Verband mit allen Mitteln sich einsetzcn wird für den Sieg seiner gerechten Sache. Das Verbandsorgan „Die Selbsthilfe" wird künftig zweimal monatlich erscheinen. Die Beratungen standen auf einer bemerkenswerten sachlichen Höhe und gaben ein erfreuliches Bild der zielbewußten Entschlossenheit und der kraftvollen Geschlossenheit des Verbandes, dem täglich neue Mitglieder aus allen Kreisen der Bevölkerung r»strömen.
Stuttgart, lO Jan. ^Beschlagnahme bei Süddeutschen Arbeiterzeitung.) Die heutige Nummer der Süddeutschen Ardeiierzetiuug ist vom Amtsgericht Stuttgart t wegen eines Artikels, in dem Vorbereitung zum -)ochuerral erblickt wird, beschlagnahmt worden.
Stuttgart, 10. Inn. «.Geburtstag., Landlagsabgeordneter Dr. Ing. Bruckmann kann am Dienstag den l3. Januar seinen M. Ee- vurtstag begehen.
Hofen «. N.. 11. Jan. (Hunde im Schafpferch.) In einer der letzte» Nächte haben Hunde unter der Schafherde des Schafhalters Leitz von Stuttgart großes Unheil angejtiflet. 25—30 Schafe waren mehr oder weniger stark angesreflen. Drei Schafe waren bereits tot, elf mußten später geschlachtet werden, wettere 17 Stück sind weniger stark verletzt.
Donzdorf, OA. Geislingen, 10. Jan. ^Gaunertrick.) Dieser Tage erschien in einem Schuhladen ein junger Bursche, um sich neue Schuhe zu kaufen. Er probierte sich ein Paar bester Qualität an. Die Anprobe machte er wirklich gründlich; er zog nämlich seine Schuhe vollständig aus und die neuen an und probierte sie auch im Gehen. Da rpcang plötzlich ein zweiter Bursche zur Ladentür herein und gab dem lzchnhküufer einen Backenstrcich mit der Bedeutung, als wäre ein streit oorausgegangen und entfloh darauf. Der Geschlagene eilte natürlich hintendrein, um den Backenstreich heimzuzahlen. Hände- klallchenb stand der Ladeninhaber unter seiner Türe und freute sich, daß d» gute Käufer bereits den Fliehenden erwischte. Aber — o weh — er hatte zu früh gelacht. Die beiden Gauner setzten die Befolgung bis zum Ausgang fort und verschwanden spurlos. Der betrogene Ladeninhaber dürfte zu seinem Schade» sür den Spot! nicht sorgen.
Abingen, 11. Jan. (Mord- und Selbstmordversuch.) Der ledige Eugen Daiber ohne Beruf, hat in selbstmörderischer Absicht zunächst seiner Mutter, Christine Daiber, Hausiecerin, und seiner Schwester Maria mehrere Messerstiche und im Verfolg dieser Tat sich selbst zwei Messerstiche beigebracht. Gefahr für das Leben dieser drei Personen besteht nicht. Sie wurden sofort ins städt. Krankenhaus übergeführt.
Ulm. 10 Jan. (Wechsel im Vorort des wUrtt. Handwerkskam- meroerbands.) In der am 7. Januar stattgefundenen Sitzung der vier württembkrgischen Handwerkskammern wurde der Vorsitz und die Geschäftsführung im wüctt. Handwerkskammertag und damit, einem bisherigen Brauch entsprechend, gleichzeitig der Vorsitz in der Arbeitsgemeinschaft des würti. Handwerks der Handwerkskammer Ulm übertragen.
Bom Oberland, 10. Jan. iZwillinge im Bärenlager.) Eine Bärentreibergesellschaft zieht zurzeit durch Oberschwaben. Die braune Gesellschaft, zwei- wie vierbeinig, sieht man bekanntlich nirgends lange gern und so sollte die Gesellschaft bei Meckenbeuren nach Ablauf der kurzbemessenen Aufenthallsscist wieder auf die Achse gebracht werden. Dem Aufschub stellte sich aber plötzlich ein eigenartiges Hindernis entgegen, indem eine Bärenmama ins Bärenkinderbeit kam und ihren
Schätze des Geschlechts und geheime Ausgänge für schwere Zetten schufen. Auf dem Totenbette meines Vaters erfuhr ichs — ich allein — weil ich der älteste der Söhne und ihm am liebsten war. Auch von dem Schatze erfuhr ich, der in der Erde Tiefe, von den Schutzgeistern unseres Hauses bewacht, schlummert. Das zwar von den Schutzgeistern ist lächerlich — den Schatz aber lob' ich mir."
„An dem Steintisch ist eine Rune — hier! — sie weist mir den Weg zur Kammer." Er schritt in der Richtung, die die Rune bezeichnete, gegen den Hintergrund der Höhle, prüfte die Wand in Brusthöhe, bis er einen eigentümlich geformten Vorsprung fand, ans den er mit der Hand drückte, während sich sein Knie mit Macht gegen das Gestein stemmte. Langsam begann dies zu Weichen und ein gewaltiger Felsblock drehte sich lautlos um die unsichtbaren Angeln und ließ eine hohe Spalte frei, durch die ein Mann bequem eintreten konnte.
Der Graf hotte die Truhe von dem Tisch und schritt in ein neues Gewölbe, indem er die geheimnisvolle Türe hinter sich schloß. „Wehe dem Unseligen", sprach er, „der das Geheimnis dieser Türe nicht kennt und hier einzudringen versuchte; er wäre lebendig begraben, denn kein Ton, auch nicht der grausigste Todesschrei, dringt durch diese Tür an das Ohr eines Menschen."
Hell schimmerten die weißen Wände des Gewölbes, das Menschenhände an verschiedenen Stellen ausgebessert und glatt gestrichen hatten; von der Decke herab hing eine schwere Ampel, von der Art, wie sie im Morgenlande in Len heidnischen Tempeln gebraucht wurden; ein Ahn der Zollern hatte sie von seiner Kreuzfahrt ins heilige Land mit andern Schätzen hierhergebracht.
Friedrich entzündete den Docht und ein Helles Licht erfüllte den hohen Raum; an allen Ecken, aus allen Winkeln bildete sich ein seltsames Glänzen und Gleißen, ein Flimmern von Gold und edlem Gestein.
Der Graf warf sich in einen höhen Lehnsessel, loscht; Fackel und Kerze und versenkte sich ganz in Le» Anblick dieser Schätze.
In jenen Zeiten, wo jede Spekulation und jede Industrie fehlten, war die Anhäufung von Familienschätzen, die sich wie ein unantastbare- Heiligtum forterbten, nicht selten; auch die manchmal reiche Beute, die hin und wieder ein Krenzfahre.
Männe mit Zivilligen überraschte. Infolgedessen wurde der Gesellschaft ei» kleiner Aufschub gewährt. Mütter und Kinder befinde» sich wohl. Es wird den meisten nicht bekannt sein, daß die frischgeworfene» Bären, die die Größe eines jungen Hundes haben, zwar sehen, aber völlig unbehaart sind. Nach ein Paar Wochen sind sie jedoch recht drollige Theddybärlc.
Wangen t. Ä.. 10. Jan. (Gemeinheit.) Der Vereinsleitung des Fischcreioereins wurde vom Wärter des Forellenzuchtmeihers bei Nier- atz gemeldet, daß eine größere Menge tote Fische im Wasser liege. Eine Besichtigung und Untersuchung der Wien Fische hat der Befürchtung. daß es sich um eine gewaltsame Ausfischung des Zuchtweihers durch Sprengmittel handelt, Recht gegeben. Von dem Bestand ist nur noch ein kümmerlicher Rest übrig geblieben.
Mergentheim, 10. Jan (Sireit um ein Mädchen.) Ein Mädchen aus Neunkirchen war in Zwangserziehung und hat sich dieser vor Io, Jahren entzogen. Seitdem war sie wieder im elterliche» Hanse. Die Landesfürsorgebehörde veranlaßte ihre Wiederoer- bringung in die Erziehungsanstalt Oberurbnch. Dieser wide,setzte sich das Mädchen und ihre Angehörigen entschieden. Dessen ungeachtet wurde die 19 Jährige auf Anordnung des Qberamis von Landjägern abqehoit. Ihre Brüder ließen beim Oberamt nichts unversucht. die Schwester freizubckommen, was ihnen jedoch nicht gelang. Auf dem Wege zum Bahnhof stellten sich dem Landjäger, der das Mädchen begleitete, zwei ihrer Brüder in den Weg und forderten die Freigabe, die sie schließlich mit Gewalt erzwingen wollte», was aber durch das Hinzukommen von zwei anderen Landjäger» vereitelt wurde. Am Bahnhof kam nach der dritte Bruder und die Frau des ältesten Bruders hinzu. Die Frau versuchte durch eine rührende Umarmungsszene den Transport zu verhindern. Gewaltsam mußten die beiden Frauen auseinandergenommen werde». Der Streit zwischen vier Landjägern und den Getreuen des Mädchens dauerte noch an, als diese schon durch die Perronsperre geführt war. Es kam dabei auch zu Tätlichkeiten. Der älteste Beschützer des Mädchens wurde trotz tätlicher Widersetzung festgenommen und ins Amtsgerichtsgefüngnis eingeliefert
Baden
Pforzheim, 10. Jan. Der 20 Jahr« alte Goldarbeiter Wilhelm Dann aus Ittersbach wurde etwas abseits der Landstraße tot aufgefunden und zwar bei einem Leitungsmast. Man nimmt an, daß er den Mast der elektrischen Hochspannung erklommen und absichtlich den Draht berührt hat. um seinem Leben ein Ende zu machen.
Freiburg, 10. Jan. (Traurige Sittenbilder.) Die eigene, noch nicht 15 Jahre alte Tochter an einen Landwirt von Wyhl verkuppelt hat das hier wohnhafte Malerehepaar Josef und Paula Rosa Müller. Die Frau als die am schwersten Belastete wurde wegen erschwerter und einfacher Kuppelei zu l Jahr 6 Monaten Zuchthaus, der Mitangeklagte Ehemann zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. — Zuhälterei. Ein netter Ehemann ist der in Freiburg wohnende Taglöhner Franz Balzer aus Kirchenhofen, der seine Frau mit dem Prädikat „Dübel beehrte, wenn sie von dem oo» ihm geduldeten und geförderten nächtlichen Straßengewerbe kein oder nicht genügend Geld zurllckbrachte. Das Slandquartier, von wo aus in diesem Falle die Liebesnetze a»»° geworfen wurden, war die inzwischen geschlossene spanische Weinhalle in der Löwenstraße. Balzer wurde wegen Zuhälterei zu l Jahr Gefängnis verurteilt, seine wegen Kuppelei angeklagte Ehefrau kam mit 2 Monaten Gefängnis davon.
Obereschbach, Amt Billingen, 10. Iau. Am Mittwoch brach im Anwesen des Mllhlenbefitzers Ioh. Riegger, einem der ältesten Gebäude der Gemarkung ein Brand aus, der zunächst von Waldarbeiter» bemerkt wurde. Der Herd des Brandes lag im Strohschopf, von w» aus die Flammen auf die Mühle und das Wohnhaus Übergriffe». Alle Anstrengungen der hiesigen und der Kappeler Feuerwehr de» Brand auf seinen Herd zu beschränken, waren vergeblich. Das ganze Anwesen mit Mühle, Wohnhaus und Schopf wurde bis auf die Grundmauern zerstört. Da die Baulichkeiten größtenteils aus Häuser» mit sogenannten Blockwänden bestehen, fand das Feuer reiche Nahrung und entwickelte eine außerordentliche Glut. In der Mühle wurde» die ganzen Anlagen bis auf eine Turbine vernichtet, darunter auch zwei Maschinen, die erst vor einigen Tagen vorher eingetroffen und «och nicht versichert waren. Das freistehende Oekonomiegebäuüe und die Waschküche konnten bewahrt werden.
Aus dem Hegau, >0. Ianaur. Im fürstlichen Jagdrevier beim Schlatierhof wurde vorgestern eine Jagd auf Wildschweine abge- halten. Der Fürst von FUrstenberg, der mit mehreren Iagdgästen und Beamten zur Jagd erschienen war, erlegte einen Keiler von ca. 3 Zentner Gewicht, während zwei Forstbeamle eine Bache mit 2 Zentner« und einen Frischling zur Strecke brachten.
Konstanz, >0, Jan, Der gesamte Autoverkehr am westlichen Teil des Bodensees ist Infolge der Ausbuchtung des Ueberlingersees zwischen Konstanz und Meersbucg genötigt, den wetten Umweg um den Seeteil Uber Stahringen Ueberlingen zu nehmen, was in Zeit, Abnützung und Betrieb unwirtschaftlich ist. Die Stadt Konstanz wird deshalb an der kürzesten Wassecentfernung in der West-Ostrichtung eine Führe zwischen Staad bei Konstanz und Meersburg einrichten. Konstanz wird den Betrieb selbst in die Hand nehmen und auch die Koste« für die Schaffung einer Landungsstelle in Staad übernehmen, während Meersburg für eine dortige Landungsstelle aufzukommen hat.
Vermischtes-
«ege» ei« paar Aepfel«. Am 21. Oktober machten drei Angehörige der Reichswehr in Lindau, darunter der Gefreit«
tt nach Hause brachte, ward sorgsam in fester Truhe geborgt« nd in Kriegszetten in einem sicheren Versteck aufbewahrt.
Goldene Ketten und Armspangen, Ringe und Schaumün. n, Becher, Schalen und Leuchter, goldener Frauenschmuck und elmschmuck, Perlenbänder und Ohrgehänge von edlen Steine» illten kleine Truhen, die in eingehauene Vertiefungen, gestellt aren.
"Manches Stück davon hatte der Graf in leinen Fehde» rd in Geldnot, unter seinem Lederkoller geborgen, zum Jude» ich Augsburg beracht und dafür blinkende Golddukaten cin- wechselt; die versetzten Schmuckstücke hatte er aber nimmer nzutösen vermocht. ^ „
Auch auf dem Konzil zu Konstanz hatte er ganze Ta,che» >ll Ringe und Ketten mitgeschleppt und ein tolles üppige- chen, gleich einem König, geführt und Papst und Kaiser durch Mährendes Gepränge und üble Reden gekränkt.
So war unversehens der Schatz, den ihm sein Vater, der chwarzgraf, vermacht hatte, geschmolzen, und was er vor inen Augen hatte, war nicht mehr die Hälfte des einstigen
„Bah!" sprach er vor sich hin, „es ist immer noch genug, id in besseren Zeiten will ich ihn mehren. Oder mindern — Hte er vor sich hin — „denn da mir Leibeserben mangeln, nn soll ich ihn schenken? Meinem fernen Bruder, dem Eitel? ei St. Michael, dem Schutzheiligen dieser Burg, dem am zten! Und die Kuttenträger, meine anderen Brüder, wüßte» chts damit anzufangen. So bleibt er mein eigen. Und habe , mir erst die verdammten Krämer vom Halse geschasst, will > sorgen, daß mein Name glänzend über deutsches Land
Mrch, einen Radausflug. bei Lindau. Am Wintert Boden liegen und machte: einmal wurden die Sold angernfen, das Obst liege: Aufforderung auch nach Da krachte plötzlich ein S erhielt einen Schuß in de Krankenhaus erlag. Dev alte Landwirtssohn Alfor die Soldaten zu erschrecke urteilte jetzt Dorn wegev strafe von ein Jahr fest Untersuchungshaft.
Erfindungen. Zwei biete des Seewesens hat suchen der Bregenzer Exs gemacht, die, falls sie sich Schiffahrtswesen ergeben eigenartig konstruierter § Schiffe nach beliebig law heben. Der Erfinder hat Meter-Modellboot auf d Erfolge erzielt. Die Erf die größten, anwenden. 5 Gürtel konstruiert, der , Wasser zu hatten vermag, viantmittel mitzunehmen Ei« Kind verbrannt jährige Sohn des Buchdi kommen. Er spielte im! Bettwäsche und das He schweren Brandwunden ' ins Krankenhaus gebrach Die Not der Zeit. 3 vom 1. bis 7. Januar 11 vorgekommen.
Der Frühling in de« ersten Januarwoche ange find die Alpinisten und ! zweiflung nahe wie die L Am 5. Januar stand das Gefrierpunkt und in den Wien war die Wärme r zeigen frische Triebe. Di .Büschen und Bäum §e und Regengüsf Oesterr.ich vorbeigegang, diese ZeiORe meisten Wii hat man zich , nach Schn gesehen.
Roch ei» SPfer der
der französische K^bsfor gesunden hat, ist em^ani tronx ebenfalls ein Opfe deil. Demenitronx hatte- Enrie gearbeitet und sich Krug von Thorium befaj tischen Erkrankungen ve Alter von nur 40 Iah« schungen schwere Verbiet erlegen ist.
s Die Wiederverheiratt
Jahresbericht des englisi des letzten Haushaltssah, «en. Insgesamt wurden «msbezahlt, was eine V< innigen um rund 34^ L 192V bedeutet. Der Rüc klären, daß die Zahl de lich zurückgegangen ist. die Wiederberheiratung Ein frecher Raubüb Aokalschluß aus die Fr, Stralsund von drei ma, Vorwände, der „Ober", »mls um Einlaß, veran die Haustür zu öffnen. Räuber ihr einen Revol aus der Ladenkasse über Nach kurzer Zeit verließ, zu sein. Sie konnten ru Tanz eines Jrrsuntt dastehender Vorfall spi, aebände in Moabit ab. Landgerichts 3, deren führte, wurden aus der bert und Alfred Lässig wegen gemeinschaftlicher Betrugs angeklagt war, Zuchthausstrafen von Fz Urteil hatten sie.Beruf 1 -»E -MtzKM saMMe Ang
Doch das beste kommt noch! Er zog an einer seidenen Hnur, die neben ihm von der Decke hing und an der Wans n gegenüber teilte stch ein dunkler Vorhang und enthüllte re rundliche Nische, die mit Purpnrstoff ausgeschlazen war; f goldgesticktem Kissen lag ein breites Schwert mit goldenem uff, mit großen Rubinen besetzt, die in dem ungewisse» chte rötliche Strahlen anszuwerfen schienen. Darüber lag « goldene Krone, vielzackig und reich mit edle« Steinen best «nb mit edlen Steinen ausgeschlager».
krgevank.-rPlötzlich spr arf, riß sich blitzschnell f Acke vom Körper und wrr er dann auch Wer ! ge. und tanzte wie ein he, ergriff die Tintenfä tssh. Der Vorgang rie vrr. Die Frauen in der bnrn Anblick des nackten freister sprangen zu un klagten, der sich dann m der Rechtsanwälte Tw. ' Mrte sich der Angeklagte Zelle blieb er bei seiner Gericht, das Verfahren g Gegen die beiden ander behandelt. Es handelt ncher Verbreiter von s Angeklagten waren auch hat das Schöffengericht Gefährlichkeit ihres Trei erkannt. Die beiden Ar Strafmaß. Die Verhan Weisung der Berufung.
. Das rettende Holzb tonnte ein Kriegsinvalii Aerlchreiten und wirr! Die Maschine fuhr ihm Nnen entsetzt auf. ALe Düse seines Stockes. Dolz gewesen.
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Berli». ff. Jan», gegen die „Deutsche Zeit«
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