der Politiker, daß sie auf diese e die Sicherheit Frankreichs ver- n müßte durch Schaffung eines zu Deutschland und durch all-
nd Dawesplan.
utens hiesiger Regierungskreise fische Regierung wird ein „mehr Len Tag legen, falls sich durch ' Zone eine Geiährdung des
lerikanische« Botschafter.
erikanische Regierung strebt eine n dem neuen zwischen Tcutich- henden Konflikt an. Die Bot- :rständigt. Insbesondere ist der mdon, Kellogg, angewiesen, sei- Street geltend zu machen. Zu > haben in erster Linie die Reiters in Berlin beigetrugen, wellige Haltung des deutschen Bol- der im WiLersvruch zum Ver- üumung der Kölner Zone be- i durch Annahme der schweren seinen Willen zu einer konse- ft habe. In amerikanischen Re- reisen hegt man ernste Bcwrg- glischen und 'ranzösischen Trnp- nur die Erfüllung des Dawes- sondern auch der deutschen Re- i der weiteren Ausführung des ten zu machen. Auch verhehlt umung gerade icnen »treuen in ühle liefern würde, w.-lchs von m der Alliierten zweifelten und ik ihrer eigenen Regierung be-
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M 306
Dienstag, den 30. Dezember 1924.
82. Jahrgang.
Deuts ^land.
Berlin, 29. Dez. Das hessische Unterrichtsministerium hat den Seminarlehrer Dr. Leuchtgens außer Dienst gestellt, weil er in der Poesie die ungeheure Verteuerung der hessischen Staatsverwaltung kritisiert hat. Dr. Leuchtgens ist Landtags- abgeordneter und gehört dem hessischen Bauernbund an. — Am 1. Januar werden weitere 18 französische Privatfchulen tm deutschen Saargebiet eröffnet.
Nebcrgriffe der Kontrollkommission.
Berlin, 29. Dez. Die französische Presse spricht andauernd von dem neuen Rechtsbruch Deutschlands und beschuldigt es, der interalliierten Kontrollkommission Hindernisse in den Weg gelegt zu haben. Der Reichswehrminister hat vereits auf die Lächerlichkeit dieser Anschuldigungen hingewiesen. Darüber hinaus weist die „Zeit" interalliierten Offizieren unerhörte Ueüer- griffe nach, die sie sich zu Schulden kommen Hetzen. So erbrachen bei der Durchsicht eines Forts -zwei Kontrolloffiziere gewaltsam einen geschlossenen Raum, sowie die darin lagernden Kisten und beschimpften und bedrohten die dagegen Einspruch erhebenden deutschen Begleitoffiziere. Die interalliierte Kontrollkommission lehnte die Forderung auf Entschädigung ab. Ein weiterer Fall: Der Vorsitzende einer interalliierten D'- striktskommission verlangte die Aufhebung eures gerichtlichen Untersuchungsverfahren8 gegen einen Arbeiter, der verhaftet worden war, weil er der Distriktskommission in lanüesverräte- rischer Absicht Nachrichten hatte zukommen lassen. Ein Kontroll- offizier zerstörte eigenhändig 32 Scheinwerfrrspiegrl, obwohl ihm bekannt war, daß über einen Teil dieser Spiegel durchaus zulässige Kaufverhandlungen schwebten. Bei Besichtigung eines Waffenlagers veranlaßte ein Kontrollofsizier die vollkornmene Zerstörung der dort vorhandenen Feldküchen, Bagagewagen und anderer Einrichtungen in so vandalischer Weise, daß alles unbrauchbar gemacht wurde. Gar nicht gesprochen werden brauche von der ungebührlichen Benutzung von Kraftwagen zu Spazierfahrten, besonders in Begleitung von zweifelhaften Damen.
Ausland.
Rom, 29. Dez. Der Papst empfing am Samstag im Thron- saal die deutschen Weihnachtspilger, die er in einer längeren Ansprache in deutscher Sprache begrüßte. In seiner Rede führte der Papst u. a. aus, daß ihm die Pilger als erste im Heiligen Jahr und als Deutsche doppelt willkommen Wien. Eingedenk der schweren Zeiten, die über Deutschland gekommen seien, schätze er die Beteiligung der Deutschen besonders hoch.
Paris, 29. Dez. Der Entwurf der Räumungsnote der Alliierten kündigt angeblich die Fortdauer der Besetzung Kölns bis zur Erfüllung der Entwaffnungsbestimmungen an. Als einziges Pariser Blatt empfiehlt „Ere Rondelle' ein Kompromiß in der Räumungsfrage. Der englische General Morgan macht sich die Angriffe der Poincaristen gegen Deutschland zu eigen und verlangt Fortdauer der Besetzung Kölns um ein Jahr.
London, 29. Dez. Die englischen Eisen- und Stahlindustriellen haben sich nunmehr endgültig entschlossen, einem etwaigen deutsch-französischen Kartellverband nicht beizntreten. Sie glauben, mit der Meistbegünstigungsklausel günstigere Bedingungen erzielen zu können, als durch einen europäischen Konzern. Die Aussichten der englischen Stahlindustriellen '»um außerdem günstiger denn je seit dem Krieg.
London, 29. Dez. Der Beschluß der Alliierten, Köln am 19. Januar nicht zu räumen, steht weiterhin 'm Mittelpunkt der Presieerörterungen. Die Blätter veröffentlichen Telegramme aus Berlin über die Entrüstung der deutschen ordentlichen Meinung. Der Berliner Berichterstatter des „Da ly Telegraph" schreibt: Seit dem Einmarsch der Franzosen und der Belgier in das Ruhrgebiet habe kein derartiger Geist nationaler Bitterkeit alle Teile der Bevölkerung und alle Schattierungen der politischen Meinung in Deutschland bewegt. — „Daily Graphic" hebt hervor, daß der Stolz Deutschlands mit ow Befreiung des Rheinlands verknüpft sei. Den Beschluß, über den im Friedensvertrag festgesetzten Zeitpunkt hinaus in Köln zu bleiben, habe man in Deutschland als Rückkehr zur These Poincares, daß nämlich der für das Rheinland festgesetzte Zeitraum überhaupt noch nicht zu laufen begonnen habe, ausgelegt. So weit aber England in Betracht komme, sei dies keineswegs geiechtftr- tigt. Die Krise müßte durch ein Kompromiß gelöst werden können, das nicht nur fair gegenüber Deutschland und Ln Alliierten sei, sondern auch der erste Schritt zu jener moralischen Abrüstung, ohne die die militärische Abrüstung eine Fiktion sei.
Die Motive der englischen Politik in der Näumiingsfragc.
Es tritt mehr und mehr hervor, daß der Kernpunkt der Frage der Räumung der Kölner Zone nicht der ist, daß der Schlußbericht der Kontrollkommission nicht rechtzeitig erstattet werden konnte, worauf sich die Engländer offiziell beiufen, oder daß, wie die Franzosen behaupten, hier und dort in Deutschland sich noch einige mehr oder weniger brauchbare Gewehre befinden. Die englische Regierung ist völlig bereit, anzuerkennen, daß die Entwaffnung Deutschlands soweit fortgeschritten ist, daß es an einen unprovozierten Angriff auf Frankreich auf lange Zeit nicht denken könne, selbst wenn es wollte. Die viel berufene Sicherheit Frankreichs steht daher nach englischer Ansicht nicht auf dem Spiele. Wodurch aber England gezwungen wird, der französischen Marschroute zu folgen, das ist sein Interesse an der Ablehnung des Genfer Protokolls, dessen einzige Folge die Verhütung eines möglichen den och - -ranzösischen Konfliktes wäre, Frankreich gegenüber rechtfertigen zu können. Es kann kaum noch zweifelhaft sein. Laß das Genfer Protokoll von England, wenn auch vielleicht nicht formell ab gelehnt, so
doch stillschweigend zu den Akten gelegt wird, nachdem sich gezeigt hat, daß die für März geplante Reichskomerenz mangtls angemessener Vertreter der drei größten Dominions mit Selbstverwaltung, Afrika, Kanada und Australien, nicht stattfinden wird. Von den Beratungen einer solchen Komerenz hat aber England seine Stellungnahme abhängig gemacht.
Amerikas Stellungnahme zur Räumungsfragc.
Paris, 29. Dez. Nach einem Washingtoner Kabel des „New- horker Herald" ist man in dortigen Regierungskreisen über den ausgebrochenen Räumungskonflikt sehr beunruhigt und befürchtet, daß sich daraus eine schädliche Rückwirkung aur die Durchführung des Dawes-Plans ergeben könnte. Noch rechnet man damit, daß Herriot zu einem Kompromiß Vorschlag gelangen könnte, wahrscheinlich auf der Grundlage dec gleichzeitigen Räumung Kölns und der Ruhr. Das Black teilt noch mit, daß man in Washington über gewisse Poincaristische Methoden Herriots sehr erstaunt, aber nicht beunruhigt sei, da mit der Finanzlage Frankreichs, die sehr kritisch sei, immerhin gerechnet werden müsse. Frankreich könne sich nicht eine draufgängerische Politik, wie sie Poincare betrieb, gestatten.
Aus Stadt» Bezirk und Umgebung«
Neuenbürg, 29. Dez. (Besuch der landwirtschaftlichen Win- terschulen.) lieber den Besuch der landwirtschaftlichen Winterschulen im laufenden Winterhalbjahr liegen folgende Angaben vor: Mm 142, Künzelsau 115, Oehringen 101, Reutlingen 98, Heilbronn 93, Luüwigsburg 89, Herrenberg 86, Blaufelden 83, Ravensburg 80, Biberach 76, Hall 74, Mergentheim 71, Saulgau 71, Wangen 71, Göppingen 65, Blaubcuren «ft, Backnang 57, Laufsen 55, Gmünd 53, Vaihingen-Enz 52, Riedlingen 51, Leonberg 50, Calw 48, Rottweil 48, Crailsheim !7, Horb 46, Kirchheim 45, Waldsee 44, Ehingen 42, Balingen 40, Aalen 36, Vaihingen a. F. 30, Waiblingen 29. Zusammen 2149 Schüler gegen 1768 im Vorjahr.
Neuenbürg, 29. Dez. (Elektrische Sicherungen und Feuergefahr.) Seit vielen Jahren kämpfen die mit der Abnahme Elektrischer Starkstromanlagen Lr faßten Behörden und die Leiter der Elektrizitätswerke gegen die mit besonderer Feuers- gefahr verbundene Verwendung von geflickten Sicherungsstöpseln in den an Elektrizitätswerken angeschlosssnen Anlagen !na- mentlich Hauseinrichtungen). Der Z 12 g der neuesten Vorschriften des Verbands Deutscher Elektrotechniker bestimmt hierüber: „Geflickte Sicherungsstöpsel sind verboten '. Diese Vorschrift will verhüten, daß durchgebrannte Sicherungsstöpsel von Unberufenen mit neuen Schmelzdrähten versehen werden. Meistens werden damit nicht die richtigen Metalle und Querschnitte verwendet. Das Anlöten an die Kontakte und Füllen mit Löschmitteln erfolgt mangelhaft. Vielfach kommen noch gröbere Fehler vor. Das Ueberbrücken von Sicherungen ist als ganz verwerflich verboten. Richtige Sicherungen können »ur mit geeigneten Einrichtungen und geordneten Nachprüfungen hergestellt werden. Durch das unzuverlässige Wiederherstcllen durchgeschmolzener Stöpsel wird das sachgemäße Arbeiten dieses für die Sicherheit des Betriebes, der Anlage und der in ihr Beschäftigten wesentlichen Hilfsmittels in Frage gestellt, namentlich besteht Feuersgefahr für Gebäude. Bei Zuwiderhandlung gegen die Bestimmungen kann die zuständige Behörde die ganze oder teilweise Außerbetriebsetzung einer elektrischen Anlage anordnen.
Neuenbürg, 29. Dez. (Vom Zimmerheizen) Zur Winterszeit bei schneidender Kälte, bei Schnee und Eis oder auch bei naßkaltem Mischmaschwetter gehört es zu den angenehmsten Empfindungen, ein Dach über dem Kopf zu hab:n und warm und behaglich in einem gemütlichen Zimmer zu sitzen. Der guie Ofen ist es, der sich hier als Freudenspender betätigt, aber viele Leute wissen ihn nicht richtig zu behandeln. Es gibt Menschen, die selbst im geheizten Zimmer sich nicht recht Wohl fühlen, ja sogar frösteln bei einer Zimmertemperatur, die im Sommer als unerträglich empfunden werden würde Dem Gefühl des Fröstelns können allerlei Ursachen zu Grunde liegen. Falsche Heizung, schlechte Lüftung, Mangel rn Feuchtigkeit und natürlich auch krankhafte Zustände. Im Zimmer tollte stets eine Wärme von 14, höchstens 15 Grad herrschen. Bei dieser Temperatur fühlt sich der Gesunde im geschlossenen Raum am mohl- sten. Eine höhere Temperatur hat oft ähnliche Wirkung wie der Alkohol, d. h. sie ist momentan angenehm, aber sobald sie nachläßt, löst sie Unbehagen aus. Ein unbedingtes Ertordkr- nis einer hygienischen Zimmerheizung im Winter ist auch das öftere Lüften des geheizten Zimmers. Empfindliche Menschen glauben stets, daß das vorübergehende Oeffnen der Fenstcr das Zimmer kalt macht. Das ist jedoch nicht richtig, denn schlechte, verbrauchte Luft erwärmt sich viel ichwerer, als irische, kühle und reine Luft. Frischluft bringt auch ein größeres Maß von gesundheitsnotwendiger Feuchtigkeit herein. Trockene Wärme entzieht dem Körper Feuchtigkeit, sie kühlt also die Haut ab, wodurch eben jenes unbehagliche, fröstelnde Gefühl hervorgerufen wird. Es ist deshalb durchaus angebracht, im Wohnzimmer sowohl einen Feuchtigkeitsmesser wie ein Thermometer zu haben. Gesunde Luft muß 60—70 Grad Feuchtigkeit enthalten. Nötigenfalls lasse man Wasser verdampfen oder hänge man nasse Tücher zum Trocknen auf.
Neuenbürg, 29. Dez. (Sylvester.) Der Sylvester trägt seinen Namen nach dem Papste Sylvester I., der den Kaiser Konstantin zum Christentum bekehrte und am 31. Dezember 335 starb. Am 31. Dezember stirbt -das Jahr. Aber der Todestag des Jahres wird ganz und gar nicht im Sinne einer üblichen Totenfeier begangen, sondern gerade dieser Tag ist dazu aüs- erseh-en, heitere und fröhliche Stunden, oft auch Stunden voller Neberinut zu bringen. Vielleicht drückt sich in diesen Slunden die hoffnungsfrohe Stimmung aus, die ja etwas neues mst immer mit sich bringt. Man hofft auf die beste Zeit im kommenden Jahr und gibt sich dieser Hoffnung so hin, daß alles
Trübe aus dem Vergangenen wie ausgelöscht scheint. ^Jm Familienkreise wie in größerer Gesellschaft wird der Lhlvcster- abend festlich begangen. Allerlei Kurzweil nach altem Brauch, Befragen des Schicksals über die Ereignisse im kommenden Jahre, kürzen die Zeit, bis die zwölfte Stunde schlägt und das neue Jahr, das sich noch ganz in den Schleier des Ungewissen und Unbekannten hüllt, oder das wie ein weißes Blatt vor uns liegt, auf dem unsere Taten verzeichnet werden sollen, keinen Einzug hält.
(Wetterbericht.) Die Wetterlage ble-bt wegen der westlichen Depression vorerst noch unbeständig. Für Mittwoch und Donnerstag ist vielfach bedecktes, naßkaltes Wetter zu erwarten.
Wildbad, 27. Dez. Die Bahnhofschenke ist an Küchenchef Krimmel von hier und der Bahnhofsverkaufsstand an das Handelshaus für Reise und Verkehr in Heidelberg — als Meistbietende — übertragen worden. — Im städt. Gaswerk ist der Einbau eines neuen Gasofens nötig geworden, weshalb die Stadt von der Firma Gas- und Wasserleitung Stuttgart einen neuen Gasofen zum Preise von 2890 Mark, einschließlich Ausstellung, bezieht. — Der Heimatlosenhilfe wird ans der ^Stadt- kasse ein Beiwag von 300 Mark bewilligt, auch soll eine Sammlung von Haus zu Haus stattfinden. — Bei Beerdigungen von Kriegern übernimmt die Stadt den Ehrensalut mit 2 Böllern.
Humoristischer Weihnachtsgrutz an den Hcrrenalbrv Post Jakob.
Heil Post-Jakob! Stets dienstbereit,
So strampelst Du schon lange Zeit Tepp auf. Trepp ab bei Hitz' und Kalt'
In dieser schwarz-rot-gelben Welt.
Vom Rheumatis die 35ase glübt.
Die Haare sind vom Wind versprüht,
Und Hühneraugen auf dem* Bauch Durch Lederdruck, Du armer Gauch!
Komm her zu mir, dem Medikaster,
Ich gebe Dir zwei gute Pflaster.
Eins dien' — verflüssigt! — Deinem Bauch,
Das andere wandle um in Ranch.
So hellst Du Rheuma und Hühneraugen Und wirst zum Dienst noch lange taugen.
Württemberg
Calw, 29. Dez. (Den Verletzungen erlegen.) Der von vierzehn Tagen auf der Heimkehr vom Markt in Weilderstadt verunglückte Jakob Gehring von Ostelsheim ist den inneren Verletzungen erlegen, die er sich bei dem Versuche, in dienstwilliger Weise die gescheuten Pferde seines Landsmanns Karl Gehring aufzuhalten, zugezogen hatte.
Stuttgart, 29. Dez. (Reisesparmarken.) Trotzdem die Reisc- sparmarken der Reichseisenbahn Len Vermerk tragen: „Gültig bis 31. Dezember 1924" hat die Reichsbahn A E. an den Stationskassen Mitte November einen Anschlag angebracht, daß die Reisesparmarken nur noch bis zum 1. Dezember gellen. In die Presse war jedoch dieser Anschlag nicht gelangt. Tie Reisenden, die dieser Tage mit ihren Reisesparmarken Fahrkarten lösen wollten, mußten schwere Enttäuschungen erleben BLa- rum gerade vor Weihnachten die vorzeitige Einlösung angcord- net wurde, blecht unverständlich. Solange die Behörden derartige Manipulationen fortsetzen, kann kaum erwartet werden, daß das frühere Vertrauen wiederkehrt.
Stuttgart, 29. Dez. Eine zahlreich besuchte Vertretcrvrr- sammlung der Zentrumspartei von Groß-Stuttgar nahm gestern Sellung zur Entwicklung der politischen Lage und zur Frage der Regierungsbildung im Reich. Nach einem Referat des Reichstagsabgeordneten Andre wurde einstimmig eine Einschließung angenommen, die die Haltung der Zenrrumsftaktton des Reichstags billigt und dem Reichskanzler Marx und der Fraktion ihr volles Vertrauen ausspricht. Nur in der Fortführung einer Politik der Mitte erblicke die Ver'ammluiig die Gewähr für ein ruhige und ersprießliche politische Entwicklung.
Stuttgart, 29. Dez. (Ernennung.) Auf Grund emer Verfügung des Generaldirektors der Deutschen Reichsbahnge- sellschaft ist der Oberregierungsbaurat Straßer, Vorstand der Maschinenabteilung derl Reichsbahndirektion Stuttgart, zum Direktor bei der Reichsbahndirektion Stuttgart ernannt worden.
Münster a. N., A. Dez. (Ein Ueberfall.) In der dritten Nachmittagsstunde des HI. Abends wurde der Geschäftsführer der Baugenossenschaft, Gemeinderat Albert Eberl, hinterrücks überfallen und durch einen Dolchstich sehr bedenklich verletzt. Dcr mit ungeheurer Gewalt geführte Stoß ging durch den Backenknochen unterhalb des linken Auges und verletzte noch den Oberkiefer. Der Schwerverletzte wurde ins Tarmstatter Krankenhaus verbracht. Eine sofort vorgenommene Operation ist glücklich verlaufen. Der Täter ist der in der Siedlung wohnende Otto Geiger, ein gewalttätiger, wegen seiner Roheitsdelikte bekannter Mensch.
Heiningen OA. Göppingen, 29. Dez. (Vatermord.) In der Nacht vom 26. auf 27. Dez. ist der 46 Jahre alte Küfer Karl Müller von seinem eigenen, 26jährigen Sohne erstochen worden. Die ganze Familie war mit Ausnahme des Vaters Lei einer Weihnachtsfeier. Die Frau kam etwa gegen 2 Uhr nach Hause, erhielt aber von ihrem Mann keinen Einlaß und mußte deshalb bei einem Verwandten Quartier nehmen. Die beiden Söhne, die inzwischen ebenfalls heimgekommen waren, konnten durch einen besonderen Zugang zu ihrem Schlafzimmer gelangen. Nun verlangte der Vater anscheinend in der Vermutung, seine Frau sei im Zimmer seiner Söhne, die Oeff- nnng der verschlossenen Türe dieses Zimmers und drohte bei anfänglichem Weigern der Söhne, die Türe einzusprengen. Darauf öffnete der 26jährige Sohn und sah 'einen Vater mit einer Laterne und einem starken Prügel in der Hand vor der Türe stehen. Sie gerieten in Streit, in dessen Verlauf der Sohn zu seinem Taschenmesser griff und dem Vater in den