von dem von Martiusschen ß in der Meinung, einen ben hatte, aus weiter Ent- oeiten Schuß bedroht, trenn Spenkuch, der die Sach- asichtigen Jäger sofort an rer großen Entfernung nur rußten aber doch Bedenken en bedrohte Amtmann den weiterhin angeschossen zu ms hat dem unvorsichtigeu leiragen.

ln. lieber die Münsterber- lauer Neueste Nachichten": n Dienstag vormittag sand übel, der mit cingesalzenen medizinischen Sachverstän- iörperteile dreier Aiännrr, alzen worden waren. Ei» >e Fingerglieder, Gelenke üssel mit Menschenfctt ge­rn aus Menschenhaur. Die 'tammten aus dem gleichen in Mäntel und Kleidungs- uen aus Menschenhaut ge- -prache redeu Papiere, die eschen lauten. Alle künf iendste bei der Movdange- echen nicht m der Einmm- Parteien bewohnten Haus hmuugen sagten aus, daß äußerst wortkarg gewesen ' und kleidete sich ärmlich reinlich hat Demke keine lern Jahrzehnt betrieben.

> von keiner Spitzhacke ge- >rden. Sexuelle Momente ;ine Rolle gespielt haben, baten werden ließen, sind irste Fund sind Wohl zwei ischenhaut (!). Es ist an- ach einem wohlüberlegten hgenusses umgebracht hat. r Staate Newyork ist es Dr. Pinto, der staatliche nergisch Abhilfe geschaffen Newyork zu den mindest- Nun macht er folgenden "lang ohne Sprossen ge- klären, damit die Leutchen ln. Bis jetzt haben nur ng genontmen.

Newyork. Aus Newyork nngen enthaltende E-oatz- Dollar die Halb-Liter- -le Todesopfer gefordert, wohnliche Zahl der Alko- i. Die Prohibitionspolizei :l zur Einschränkung des lung der Schmuggler und

unendlichen Rußland gibt nicht ernmal die leiseste nikis gedrungen rst. So t in Sibirien im Tarsker tcuerlustige Bolschewisten ;n, von dem niemand die den die Einwohner dieses Steuern entrichtet, tz-ie Steuern versteht. Die gt. Nachdem diese es an -ewikis die 'iskali'che Er­zenen übernehmen.

rkehr.

ngen: Zufuhr 26 Farcen, Mark, für einen I> I. a.

r es mochte Euch schlecht

u Sattel, den Bück zu tternd.Warte, stolze- r sich hin, während er du noch bereuen! Mich, he für diese Beleidigung! enden, als bis der stolze zerbrochen auf der Wal- ) stolz ist, in Trümmern en muß. Den Weg zur

er durchs Burgtor, über- chwand in dem Schlosse, i in die große Halle ge- arde, ehe es daran ging, ie das Urteil zu sprechen, -geführt, verwitterte Ge- ^ ersetztem Koller.

fragte sie der Gras

r", antworrere der eine irafcn gerichrer. Dieser , und die unerschrockene

fr Friedrich fort,und cksal rst. An den Turrn- damit die Ulmer sehen,

harten Antwort; aber Nicht Tuve Feinde sind ' ist unser Geschäft, und '. Wollt Ihr aber un­ket, au Eurer Burg aus- chlicher Tod für einen m Recht, denn Ihr seid Leib und Lcel. Kriegs­chon lerne Miene lagen ein rascher Lanzenstoß dem Leben gehen sollt«,

itig,Ihr scheint mir im nicht baumeln. Füh- etlichen Knechten,und en nichts fehlen. Bor , denn sie haben ein«

1000 Mark, 84 Ochsen und Stierle, Preis 530760 Mark, 80 Kühe, Preis 350480 Mark, trächtige 520 550, 105 Kalbinnen, Preis für 1>/,jährige 510 Mark, für 2 I a. 440, für trächtige 550630 Mark, 135 Stück Jungvieh, Preis für '/-jährige 110-130, für r/,jährige 145180, für 1 I. a. 200230, für Elfjährige 275 280 Mark. Handel lebhaft. Auf dem Echweinemarkt waren 96 Milchschwelne zugeführt. Preis für 1 Stück 2535 Mark. Laupheim: Zu­fuhr 23 Kälber und Boschen, 12 Kalbeln, 8 Kühe, 5 Facrech l Mutter­schwein, 93 Saug- und 4 Läuferschweine. Jungvieh kostete 130 bis 260, Kalbeln 440465, Kühe 170-260, Farcen 190-220, Saug- schweine 2530, Läufer 35 Mk. Nürtingen: Zufuhr 46 Ochsen und Stiere, 60 Kühe, 90 Kalbinnen und Rinder, 37 Kälber, 41 Läufer­und 81 Milchschweine. Preise für Ochsen und Stiere 250 485, Kühe 250635, Kalbinnen und Rinder 320720, Kälber 150220, Läufer 40110, Milchschweine 2335 Mk. Tuttlingen: Zufuhr 12 Ochsen, 21 Kühe, 13 Kalbinnen, 20 Stück Jungvieh und Kälber. Ochsen kosteten 510-540, Kühe 170-240, Kalbinnen 340-625, Jungvieh und Kälber 180280. Auf dem Schweinemarkt waren 177 Milchschweine und 6 Läufer zugesührt. Erstere kosteten 1528, letztere 3540 Mark. Auf dem Schweinemarkt in Backnang trösteten Milchschwelne 2327, in Tübingen 2235, in Ulm 22 bis 30, Läufer 5065, in W e ild e rst ad t Milchschweine 1. Sorte 2729, 2. Sorte 2025 Mark, je das Stück.

Fruchtpreise. In Aalen kostete Weizen 13, Roggen I I, Gerste 1212.50, Haber 6 508.20, in Lauingen Weizen 11.50, Kernen 11.5011.80, Roggen 1111.50, Gerste 13, Haber 78, in Ba­lingen Haber S-9,20, in Tübingen Dinkel 7.90, Haber 78.50, Weizen 10.5012, Gerste 9.50-1l Mk. je der Zentner.

Neueste Nachrichten-

Stuttgart, 27. Dez. Die Kommunisten Schwab, Schaible und Queck, die vor etwa drei Monaten in Untersuchungshaft genommen worden waren, sind kurz vor Weihnachten aus der Haft entlassen worden.

Gelsenkirchen, 29. Dez. Am Samstag entstand auf der Zeche Zentrum" in Wattenscheid ein großes Feuer. Ein Teerkessel war schadhaft geworden und die herausströmende kochende Masse wurde durch das Feuer unter dem Kessel entzündet. Die Brandgase drückten die Wand zu einem Arbeiterausenthaltsraum ein. Ein Arbeiter wurde sofort getötet, ein zweiter starb bald darauf und ein dritter wurde lebensgefährlich verletzt dem Krankenhaus zugesührt.

Reichenberg, 27. Dez. An den Abhängen der Kesseikoppe seit­lich der Hosbaude im Riesengebirge wütete gestern ein ungeheurer Brand, der in dem dürren Gras reichlich Nahrung fand. Die haus­hohen Flammen griffen auch aus die beiden Krsselgruben über und vernichteten den ganzen Knieholz- und Waldbestand auf einer Fläche von 200 Hektar.

Berlin, 28. Dezbr. Von Beamten der Reichsbankfalschgeldab­teilung wurde der lang gesuchte russische Falschmünzer Mamonoff in Berlin verhaftet. Mamonoff war nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Staaten schon lange als Hersteller und Vertreiber falscher Banknoten bekannt. Aus der Schweiz und aus England lagen Steckbriefe gegen ihn vor. Manonoff ist ein Freund und ein Landsmann des vor einigen Wochen wegen Herstellung und Ver­breitung falscher englischer Banknoten zu 3 Jahren Zuchthaus verur­teilten Falschmünzers Miassojedeff, den er s. Zt. durch einen Brief an die Staatsanwaltschaft zu entlasten suchte, dem er aber jetzt alle Schuld zuschiebt.

Berlin, 28. Dezbr. Im Anschluß an den gestrigen Besuch des Oberstaatsanwalts Dr. Lindow in der Seehandlung sand die Ver­nehmung eines Sohnes Kutiskers, des I9jährigen Direktors Max Kutiskers, statt, gegen den sich, wie eine hiesige Korrespondenz mel­det, so zahlreiche belastende Momente ergeben hatten, daß er sofort verhaftet wurde. Max Kutisker ist Direktor des von seinem Vater gegründeten Konzerns Automobil-Motor-A.-G. Ferner wurde unter dem dringenden Verdacht der Mithilfe und der Verdunkelung der abgebaute Bankinspektor Erich Kersten aus Pankau verhaftet.

Berlin, 29. Dez. In Sachen des wegen betrügerischen Manöver oerhasteten Generaldirektors Ivan Kutisker soll gestern, wie die Montagspost" wissen will, Geh.-Rat Rühe von der Preußischen Staatsbank unter dem Verdacht der Untreue gegenüber der Staats­bank verhaftet worden sein. Weiter seien in Untersuchungshaft ge­nommen worden: Bankinspektor Blodow wegen des dringenden Ver­dachts der passiven Bestechung und das Vorstandsmitglied der aus der Vermögensverwaltungsstelle für Offiziere und Beamte hervorge­gangenen Kredit- und Handelsbank A.-G. in Berlin, Dr. W. Feld, wegen des dringenden Verdachts der aktiven Bestechung. Das Di­rektorium des im Zusammenhang mit der Affäre Kutisker viel ge­nannten Breslauer Bankhauses E. v. Stein hat beschlossen, den An­trag auf Geschäftsaufsicht zu stellen, da das Bankhaus, wie es in der Begründung seines Antrages heißt, infolge der Verhaftung seines jetzigen Besitzers Kutisker und aller Prokuristen der Bank über die flüssigen Mittel nicht mehr disponieren könne, wodurch augenblicklich Geldschwierigkeiten entstanden seien.

Berlin, 28. Dez. Zwei Gäste gerieten in einer Schankwirtschaft am ersten Feiertag abends gegen I I Uhr aus bisher noch unbekannten Ursachen in Streit. Dem Wortstreit folgten Tätlichkeiten, und der 51 Jahre alte Kraftwagenführer Karl Grunau erhielt von seinem Gegner eine furchtbare Öhrfeige, die ihn besinnungslos zu Boden streckte. Der Getroffene wurde sofort in das Krankenhaus am Urban gebracht. Kurz nach seiner Einlieferung ist er infolge Gehirn­erschütterung gestorben. Der Mann mit der starken Faust war in­zwischen aus dem Lokal geflüchtet und entkommen. Er hat eine Gewerbesteuerbescheinigung zurllckgelassen. Danach handelt es sich um einen Kaufmann Waller Weihe aus Braunschweig, Nordstr. 25.

Berlin, 28. Dez. Einen tödlichen Ausgang fand ein Streit, der zwischen zwei Männern um einen Weihnachtsbaum entbrannt war. Am Heiligen Abend verkaufte vor dem Hause Skniitzer Straße 24 ein Händler noch die letzten Weihnachtsbäume. Dabei gerieten der Gärtner Jul. Lange und der Arbeiter Willy Bruschke bei einem Baumkauf so heftig ineinander, daß der Zank schließlich in Tätlich­keiten ausartete. Bruschke schlug Lange in der Abwehr mit der Faust in das Gesicht und der Getroffene stürzte so unglücklich mit dem Hinterkops auf die Kante einer Straßenbahnschiene, daß er be­sinnungslos liegen blieb. Er wurde von Schupobeamten sofort in das Krankenhaus am Urban geschafft, wo er am ersten Feiertag starb. Bruschke, dessen Persönlichkeit sestgestellt war, wurde aus der Wohnung seiner Eltern geholt und vorläufig festgenommen.

Innsbruck, 28. Dez. Wie dieNeueste Zeitung" aus Gries im Sellraiutal erfährt, brennt seit heute mittag eine halbe Stunde hinter Sellrain eine große Waldfläche. Der Brand konnte bisher nicht ein­dämmt werden, obwohl die Feuerwehren des ganzen Tales zum Löschen eingetroffen sind.

Mailand, 28. D z. Iran Noli, der in Brindisi mit seinen An­hängern gelandet ist, gedenkt sich nach Amenka zu begeben.

Rom, 29. Dezbr. In der Filiale der Banca Commerciale in Genua wurde am 27. Dezember ein großer Einbruchsdiebstnhl ent­deckt, der während der Feiertage verübt wurde. Die Diebe waren durch das Kanalsystem in den Panzerkassensaal eingedrungen, hatten drei Reihen von Kassen gesprengt und den Inhalt von 25 Kassetten mit sich genommen, wobei sic alle Namenspapiere liegen ließen und nur Barwerte Mitnahmen. Die liegengebliebenen Papiere befanden sich in einem Sack, der dem Gericht übergeben wurde. Der Wert des Raubes ist noch unabschätzbar. Man glaubt, daß er mindestens 10 Millionen Lire beträgt, weil die erbrochenen Kassetten Firmen in der Stadt gehören, welche, wie z. B. ein Wechselagent, unmittelbar vor den Feiertagen bedeutende Summen für das Monatsende hinter­legt hatten.

Paris, 28. Dez. Herriot gerät in der Räumungsfrage immer mehr in das Fahrwasser der Poincaristen.

London, 28. Dezbr. Schwere Schäden durch Sturmflut werden andauernd von überallher gemeldet. 14 Menschenleben gingen auf See zu Grunde, einschließlich der Mannschaft des französischen Seglers Garadeo" (7), der in der Bucht von Larmatthen unterging. Be­

trächtlicher Schaden wurde durch die Springflut auch in den Docks von Belfast angerichtet.

London, 29. Dez. DerObseroer" berichtet, daß ein deutscher Fischdampfer mit einer Ladung Heringen auf der Fahrt von Lochfyne nach Deutschland in dem letzten Sturm auf der Höhe von Tolay ge­strandet ist. Man befürchtet, daß 13 Personen ums Leben gekommen seien.

Madrid, 28. Dez. Der deutsche Botschafter, begleitet von dem Präsidenten des Klubs Germania und des Turnvereins, überreichte dem Präsidenten des Direktoriums 17000 Pesetas als Beitrag der deutschen Kolonie für eine Weihnachtsspende an die Soldaten in Marokko. Der aus Marokko zurllckqekehrte Generaldirektor er­klärte die allgemeine Lage als befriedigend. Das bedeutend verein­fachte Problem gehe seiner programmäßigen Lösung entgegen. Er dementierte das Gerücht von der Verlegung der Hauptstadt des Pro­tektorats von Teluan nach Larasch.

Bukarest, 28. Dezbr. Die Untersuchungen der Polizei nach der Gefangennahme von 430 Kommunisten, welche an einer terroristischen Organisation beteiligt waren, haben ergeben, daß es sich um drei Organisationen handelt, die sämtlich mit sowjeristischem Geld unter­halten wurden. Es gelang der Polizei, ein umfangreiches Archiv, geheime Instruktionen, eine Druckerei und zahlreiche Beweise für die Beziehungen dieser Örganisationen zu denen in Moskau, Wien, Berlin, Sofia und Athen zu beschlagnahmen. Bon den 430 Gefan­genen werden 230 vor ein Kriegsgericht gestellt und 200 ausgewiesen.

Sofia, 28 Dez. Die Polizei beschlagnahmte 3115000 Lewa, die für die kommunistische Propaganda bestimmt waren.

Athen, 28. Dez. Die griechische Regierung hat beschlossen, sich wegen der Verfolgung griechischer Minderheiten in Bulgarien an den Völkerbund zu wenden Andererseits will Griechenland nicht mehr die Bestimmungen des Genfer Protokolls anerkennen, die sich auf den Schutz der Minderheiten beziehen.

Tokio. 29. Dez. Eine Explosion in Otaru ist daraus zurückzu- fllhren, daß auf dem Bahnhof ein Behälter mit Dynamit zu Boden fiel und 865 Behälter mit Dynamit zur Explosion brachte. Der Bahn­hof geriet in Brand, mehrere Leichter sanken und in der Nähe stehende Gebäude wurden zum Einsturz gebracht. Nach den bisherigen Fest­stellungen wurden 50 Personen getötet. 50 schwer und 280 leicht verletzt.

Beilegung des Konflikts Rupprecht-Ludendorsf? Ludendorff entschuldigt sich.

Ans eingeweihten völkischen Kreisen verlautet nach einer Meldung der Tel.-Umon, daß der Konflikt zwischen Kronprinz Rupprecht und General Ludendorff in Kürze beigelegt werden dürfte und zwar habe sich Ludendorff aus politischen Erwägun­gen Heraus veranlaßt gesehen, den ehemaligen Kronprinzen schriftlich um Entschuldigung zu bitten. Rupprecht soll sich bereit erklärt haben, die ihm im Wortlaut bereits mitgeteilte Entschuldigung anzunehmen.

Ausschlüsse in der sächsischen Sozialdemokratie.

Berliner -Blätter melden ans Dresden: Der lozialdemokra- tische Bezirksvorstand von Ostsachsen macht bekannt, daß die im Wahlkreis Ostsachsen wohnenden rechtsgerichteten zehn Land­tagsabgeordneten ans -der sozialdemokratischen Partei ausge­schlossen sind.

Geßler gegen den französischen Schwindel der angeblichen Waffenfunde.

Berlin, 28. Dez. Der Reichswehrminister Dr. Geßler ge­währte einem Mitarbeiter desBerliner Tageblatts'' eine Un­terredung, in der er sich über -den ganzen Komplex der Ent­waffnung -anssprach. Dr. Geßler führte aus:

Die Frage der Räumung von Rhein und Ruhr ist eine Frage der hohen Politik. Frankreich sieht in dieser Besetzung die Grundlage seiner ganzen Rheinlandpolitik. Die Frage der Abrüstung soll jetzt für diese Politik nur den Vorwand her­geben. , .

Poincare hatte seinerzeit die durch das Gutachten Hurst- Fromageot schon in London ad absurdum geführte These aus­gestellt, daß die im Vertrag von Versailles für die Räumung vorgesehenen Fristen überhaupt noch nicht zu lauten begonnen hätten. Die französische Politik hat angesichts des Widerstandes der ganzen Welt gegen eine solche Argumentierung einen an­deren Weg eingeschlagen. Man sucht jetzt Stimmung zu machen, daß Deutschland nicht abgerüstet hat. Dazu werden Tag für Tag Schauermärchen über die deutsche Rüstung- in die Welt ge­setzt, die stark an die Kriegsgreuelpropaganda erinnern, und -denen gegenüber die jetzt maßgebenden Pariser polnischen Kreise leider den nötigen Abstand zu verlieren scheinen. Dabei hofft man, die alte Zwietracht in Deutschland selbst zu säen und neue Helfershelfer zu gewinnen. Denn man -weiß, wie leicht es ist, Deutsche gegen Deutsche zu Hetzen und aus einer Frage der aus­wärtigen Politik eine innere deutsche Frage zu machen.

Die französische Presse gebärdet sich in den letzten Wochen, als ob tatsächlich eine Reihe ganz schwerer Verfehlungen von der Kommission festgestellt worden sei. Der Versuch, diese Ver­fehlungen zu präzisieren, kann uns nur angenehm sein, denn dadurch können wir den sogenanntenFällen" nachgehen und sie auf ihren Tatsachenkern zurückführen. Die erste, ganz all­gemeine Behauptung war die von der Obstruktion Deutschlands gegen die Generalinspektion. Da nun fast 1800 Kontrollbesuche meistens ohne Reibung durchgeführt sind, da die inter­alliierte Militär-Kontrollkommission zugeben muß, daß sie in jede Kaserne, in jedes Gebäude, in jede Fabrik und in jeden Raum Zutritt gefunden hat, läßt sich diese Erfindung wirklich nicht aufrecht erhalten.

Dann hat man ganz allgemein behauptet, es «eien große heimliche Maffenlager aufgefunden worden. Die Wahrheit ist, daß die Kommission keinen Fund von irgendwelcher Bedeutung gemacht hat. Daran ändern auch nichts die allerneuesten Be­hauptungen, -die ich Fall für Fall mit Ihnen durchgehen möchte.

Die erste große Sensation war die Nachricht von einem großen Geschützfund auf dem Truppenübungsplatz Königsbrüü. Es stellte sich hier heraus, -daß die angeblich verheimlichten Ge­schütze 14 alte Zielgeschütze waren, die seit langen Jahren als Zielscheiben dienten und die auch die Spuren dieses Gebrauckts zeigten.

Die nächste große Nachricht war der angebliche Fund von Ausrüstungsmaterial für drei Divisionen. Den Kern dieser Sage bildete -der Fund von 20 alten Sätteln, 43 verrosteten Karabinern und Gewehren, 15 alten Maschiueugewehrgestellen ohne Gewehre und einigem Zubehör bei einem Dresdener Rei­terregiment. Merkwürdigerweise wurde ein Fund von 277 Seitengewehren und 31 Läufen in Dessau wenig ausgesch'.achret, dagegen reizte, es die Phantasie der französischen Berichterstatter, -daß in einem alten, man denke zu,gebauten, Gang der Schieß- ftände in Ruhleben ein Fund gemacht wurde. Es handelte sich allerdings nur um verrostete Wasserkästen für Maschinen­gewehre, die nicht einmal mehr das Einschmelzen lohnten.

Daß sich an einen Namen wie Krupp Legenden knüpfen würden, war zu erwarten. Die französische Presse bar denn auch in den letzten Tagen berichtet, daß -dort 25-100 Gußstücke für Gewehrläufe entdeckt worden seien. Diese Gewehrläure sind tat­sächlich bei Krupp. Sie sind eine Bestellung der Firma Sinffon in Suhl, die uns als Waffenlieferant von der Kommission selbst vorgeschrieben worden ist und die, ebenfalls nach den Bestim­mungen der Kontrollkommission, diese Halbfertikars bei dem Werke Annen der Firma Krupp zu bestellen hatte. Im übrigen

ist cs eine phantastische Vorstellung, daß bei den Kruppwerken im besetzten Gebiet, tn Lenen es von französischen Posten wim­melt, überhaupt -die heimliche Fabrikation von Kriegsmaterial möglich sei.

Die Pariser Presse beschäftigt sich ferner mit dem Fund einer größeren Anzahl Stahlflaschen bei Borfig in Tegel, lieber diese Angelegenheit schwebt zurzeit ein Schriftwechsel zwischen der JMKK. und den zuständigen Stellen der Reichsregierung.

Die Weihnachtsüberraschung bildete -dann ein angeblicher Riesenfund von 40000 Stahlstäben für die Fabrikation von Gewehren und von Maschinengewehren. An diesem Fall ist die Reichswehr überhaupt nicht beteiligt. Ich kann Ihnen aber sagen, um was es sich handelt. Am 23. Dezember hat die Kontrollkommission in den Berlin-Karlsruher Jndustriewerkcu in Wittenau in einem Lagerschuppen 4045 000 sogenannte Rohlinge"^ gefunden. Das sind Stahlstäbe, airs denen man Gewehrläuje machen kann. Nun fabriziert die Fabrik aber Jagd- und Sportwaffen, irgend ein Indizium, daß geplant war, aus Liesen Rohlingen Militärgewehre und nicht Jagd- und Sportwaffen zu machen, liegt nicht vor. Die Stäbe waren auch nicht etwa versteckt, sondern lagern seit 1919 oder vielleicht noch länger in alten Holzverschlägen, deren Türen nicht einmal verschließbar waren, und die -deshalb mit einem Nagel notdürf­tig zugcschlagen waren. Rund 10 000 von diesen Rohlingen haben ein etwas größeres Formal. Um diese Stäbe tcrwerten zu können, hat die Firma schon vor längerer Zeit der Inter­alliierten Militärkontrollkomm-ission einige Musterstücke davon mit Vorschlägen über die Verarbeitung in doppelläufige Jagd­flinten geschickt. Auch dies spricht nicht geraoe für die Heim­lichkeit dieses Lagers.

Das ist der Tatsachenkern, der den Sensationsmeldungen der französischen Presse zu Grunde liegt. Nicht orientiert wurde aber die französische Presse darüber, daß eine große Zahl von Ueberiraschungsbesuchen nicht eine einzige Waffe zutage grfür. dert hat, so die Besuche in Fort Hahneberg, in Küstrin, in ver­schiedenen Potsdamer Kasernen, in Döberitz, Ingolstadt, Tau­benhof bei Allenstein ufw.

Geradezu unerfindlich ist es mir, daß die Meldungen über das Fortbestehen einer organisierten geheimen Massenfabrika­tion in Deutschland nicht verstummen wollen. Die Interalliierte Militärkontrollkommission kennt jede Fabrik Deutschlands, ich möchte sagen, sie kennt jede Drehbank, und jeden Schraubstock. Sic würde sich selbst kein glänzendes Befähigungszeugnis aus- stellen, wenn sie behaupten würde, daß nach ihrer fünfjährige« Tätigkeit, die wahrhaftig jede nur denkbare Möglichkeit unter­sucht hat, eine solche geheime Waffenfabrikation in Deutschland noch möglich wäre."

München, 28. Dez. In derAllgemeinen.Zeitung" schreibt Reichswehrminister Dr. Geßler:

Die Prüfung, die der Reichswehr durch die sogenannte Generalinspektton auferlegt ist, hat sie überstanden, obwohl sie in der Form, in der sie vorgenommen wurde, fast unerträglich war. Wenn ich einen Wunsch für die Reichswehr labe, so ist es der, daß dieser entwürdigende Zustand endlich aufhört. Jede Geste der Versöhnung muß unwirksam bleiben, renn nicht Deutschlands Gleichberechtigung als Nation anerkannt wird. Solange es gewissen Kreisen des Auslandes zweckmäßig er­scheint, sich in der Rolle des Sklavenhalters zu gefallen und die deutsche Wehrmacht der Welt wöchentlich einmal als gefesseltes Raubtier vor die Äugen zu stellen, bleibt die europäische Kuliur­gemeinschaft ein frommer Wunsch. Um diesem Zustand, der alle üblen Instinkte, die der Krieg gweckt hat, sorgsam lebendig zu erhalten wacht, ein Ende zu machen, geht mein Weibnachts­wunsch dahin: Beendet die Quälerei, für die kein sachlicher Grund mehr vorliegt, die lediglich die Beziehungen der Völker zueinander vergiftet!"

Deutsche Vorstellungen in Washington.

Berlin, 28. Dez. DerLokalanzeiger" meldet aus Washing­ton, daß der dortige deutsche Botschafter Dr. Wiedfeldt in der Frage der Kölner Zone den gleichen Schritt bei der amerikani­schen Regierung unternommen hat, wie er in London. Paris, Rom und Brüssel erfolgt ist. Dr. Wiedfeldt hatte eine Unter­redung mit Staatssekretär Hughes, in der er darauf aufmerk­sam machte, daß die von den Franzosen betriebene Hinaus­schiebung der Räumung der Kölner Zone starke Rückwirkungen auf die Stimmung des deutschen Volkes haben werde, und die glatte Abwicklung des Dawes-Planes gefährdet werden könnte, wenn sich ein dem Geist dieses Abkommens entgegengesetztes Sanftionsverfahren wieder durchsetzen würde.

Die Haltung der deutschen Regierung.

Berlin, 28. Dez. Noch besteht Ungewißheit über die Ab­wehrmaßnahmen, -die von deutscher Seite zu ergreifen 'sein werden, um dem in der Botschasterkonferenz beschlossenen Ver­tragsbruch wenigstens soweit zu begegnen, als das bet der Schwäche unserer Position überhaupt möglich ist. Zurzeit weilt ein Teil* der Kabinettsmitglieder, darunter der Reichskanzler noch außerhalb Berlins, doch dürfte Anfang der Woche das Kabinett Wohl wieder vollzählig beisammen sein. Die weiteren Entschließungen der Reichsregierung werden dann davon ab- hängen, in welcher Form und mit welcher Begründung die Al­liierten Deutschland von ihrer Absicht unterrichten werden, die Räumungssrist innerhalb der ersten Zone nicht innezuhalten.

Das Echo der Berliner Presse.

Berlin, 28. Dez. Der Beschluß der Botschasterkonferenz, die Kölner Zone entgegen den klaren Bestimmungen des Ver­sailler Vertrags am 10. Januar nicht zu räumen, erfährt in der gesamten Berliner Presse ohne Ausnahme schärfste Verur­teilung. Allgemein wird das neue furchtbare Unrecht, das an Deutschland begangen worden ist, hervorgehoben, von einein neuen Rechtsspruch, von einem weltgeschichtlichen Betrug ge­sprochen und die Forderung an die deutsche Negierung gerichtc öffentlich bekannt zu geben, daß die Verbündeten den Vertrag von Versailles zum zweitenmal -gebrochen haben. In den Rechtsblättcrn wird von einem Zusammenbruch der deutschen Verständigungspolitik gesprochen, während ein demokratisches Blatt schreibt, daß die Schwierigkeiten von England ausgehcn, das seinen alten Kriegszweck, die deutsche Konkurrenz niede-rzu- schlagen, weiter verfolgt. Aber trotz scharfer Ablehnung tritt in den Blättern doch eine ruhige Auffassung zurage, was Wohl auf den bei allen Parteien herrschenden Wunsch zurückzuführen ist, die deutsche Politik aus der noch immer herrschenden Wahn- Psychose in ein mehr realistisches Fahrwasser zu leiten.

Schweizer Stimmen zur Räumungsfrage.

DieZürcher Post" betont: Es geht nicht an, daß man vor der Welt Deutschland wieder als den militärischen Stören­fried hinstellt, lediglich zu dem Zwecke, einen Termin des Ver­sailler Vertrages zu versetzen. Das geht namentlich dann nicht an und muß von der urteilsfähigen Welt als eine wenig schöne Komödie empfunden werden, wenn wie es tatsächlich der Fall ist, der Abrüstungsgedanke sowohl im Völkerbund wie bei den alliierten Staaten und besonders aber bei Frankreich und seinen

StSÄiges Inserier« führt zm» Erfolg!