fahrt befindliche Auto des Tabakhändlers Singer von Breiten, worin sich außer dem Besitzer noch der Chauffeur und der Schmiedmei- ster Klemm befanden, um. Dabei kam Klemm unter den Wagen und brach beide Beine. Er mußte ins Krankenhaus nach Vaihingen gebracht werden. Die beiden anderen Insassen kamen mit geringfügigen Verletzungen davon. Das Auto ist vollständig zertrümmert.
Stuttgart. 27. Dez. (Seeadler und Heima schütz.) Das Landesamt für Denkmalpflege schreibt dem „Staatsanzeiger : „Wie uns das Oberarm Saulg in mitieilt, ist der Schütze, der im Oberland einen Seeadler erlegte, nicht der Gasthosbesitzer Neuburger in Ebenweiler, OA. Saulgau, sondern der Gutsbesitzer Gindele von Steinishaus, Gemeinde Fronhofen, OA. Ravensburg. Wegen Vergehens gegen das Vogelschutzgesetz bezw. die wiirtt. Verfügung vom 30. Juli I9l4 tz 7 haben wir beim Oberamt Ravensburg Strafantrag gestellt".
Untertürkheim, 28. Dez. (Die Kühe in der Iauchegrube.) Ein hiesiger Bauer wollte mit seinem mit zwei Kühen bespannten Wagen auf der linken Neckarseite bei Gaisburg Holz holen,- plötz ich scheuten die Tiere, sprangen vom Wege ab und sielen in eine schlecht zuge» deckte Iauchegrube. Da die Grube 2 , Meter tief war, mußte die Berufsfeuerwehc gerufen werden, der es nach vierstündiger, harter Arbeit gelang, die Tiere zu heben.
Tübingen, 27. Dezbr. (Promotion.) Herzog Philipp Albrecht wurde von der rechtswissenschastlichen Abteilung der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät auf Grund einer Arbeit „Ueber die Entwicklung der Trennung von Justiz und Verwaltung in Württemberg unter der Regierung König Friedrichs 1797—1816" zum Doktor der Rechte promoviert.
Rottenburg, 27. Dez. (Vorstandssitzung der Handwerkskammer Reutlingen.) In einer Sitzung des Vorstandes der Hand- § werkskammer Reutlingen erstattete Syndikus Eberhardt einen kurzen Bericht über die vom Deutschen Handwerks- und Gewerbekammerlag aufgestellten Richtlinien über die wirtsthattliche Organisation des Handwerks. Die Förderung des Wohnungs- ^ baus wurde eingehend besprochen. Der Vorstand kam zu der i Auffassung, daß unter allen Umständen dafür xinzuireten sei, daß die Gebäudeentschuldungssteuer in vollem Umfangs für / Wohnungsbauzwecke zu verwenden ist. Wenn auch der Staat j in erster Linie die Aufgabe habe, für den Wohnungsbau cm- / zutreten, so sei es trotzdem auch die Pflicht der leistungsfähigen ^ Städte und Gemeinden, Mittel in die Haushaltpläne einzustellen, damit zu einem anständigen Zinsfuß der Bauende einen ^ Teil des Bangeldes erhalten könne. Die Kammer wird deshalb / an die Stadt- und Gemeindeverwaltungen heranteeten. Es kam weiter die Meinung zum Ausdruck, daß die Oberamtssporkassen mehr als seither ihre Spareinlagen als HyPoch-.-kengelder zur Berfügung stellen sollten. Vor allem sei aber notwendig, daß die Reichsbankpolitik recht bald das Ziel erreiche, den Zinsruß zu , senken. Die Kammer wird sich weiter nochmals an das Mi- s nisterium des Innern wenden, damit die Wohnungskreditanstall / das Schwergewicht ihrer Verwaltungstätigkeck in die Bezirke! verlegt, wodurch an Berwaltungsaufwand er heblich gespart / wird. Zuni Lehrlingswesen lagen eine Reihe Anträge der > Landesfachverbände vor. Für die Lehrdauer in den einzelnen s Berufen sollen einheitliche Richtsätze hinausgegeben werden, s ebenso kam der Vorstand zu der Auffassung, daß in Württemberg möglichst einheitliche Lehrlingshöchstzahlbestimmungeu zur: Anwendung kommen. Hierüber ist im Württ. Hanwerkskam- i mertag noch eine Besprechung erforderlich. Mit der Veranstal- j tung einer Landesausstellung von Lehrlingsarbeiten im Herbst, 1925 oder im Frühjahr 1926 hat sich der Vorstand einverstan-! den erklärt. Die Handwerkskammerumlage von 1924/25 mutz j deshalb geändert werden, weil ab 1. April 1925 die Zeitung > das „Württ. Handwerk" allen stelbständigen Handwerksmeistern s für Rechnung der Kammer zugehen wird und die dafür er- j forderlichen Mittel in Rechnung zu stellen sind. Unter Berück-! sichtigung dieser erheblichen Zeitungskosten wird der Mindest-! beitrag zur Handwerkskammer drei Mark und der Höchstbeitrag zwölf Mark betragen. Der Großteil des Handwerks wird eine j Umlage von sechs und neun Mark zu entrichten haben. Ehrenurkunden an Handwerksgesellen für mehr als 15jährige Dienstleistung in einem Betrieb konnten drei verliehen werden.
Rottweil, 28. Dez. (Verworfene Berufung.: In der Strafsache gegen den Schuhfabrikarbeiier Ernst Sichler von Tuttlingen wurde die von dem Angeklagten gegen das Urteil des Schwurgerichts eingelegte Revision vom Reichsgericht verworfen mit der Maßgabe, daß die Gesamtdauer des Ehrverlusts auf zehn Jahre herabgesetzt wurde.
Ennctach OA. Saulgau, 27. Dez. (Raubmord) Hier traf die telegraphische Trauerbotschaft ein, daß Major a. D. Kiöner, Besitzer der Villa Waldhof, Parzelle hiesiger Gemeinde, in
Frauenhaft.
Geschichtliche Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Felix Nabor.
15) (Nachdruck verboten.)
Schnell ward das Lager alarmiert und aus den Zelten ergoß sich ein Strom von Söldnern über die Ebene gegen die Palisaden. „Zollern und Oettingen!" erklang es drohend, während vom Lager her der Ruf erscholl: „Ulm und Rottweil!"
„Zollern und Oettingen!" erklangs abermals, und Gras Friedrich brach mit den Seinen gegen die Mitte des Lagers vor und warf wie im Sturme alles vor sich nieder.
Nun ward der Kampf allgemein; man griff zu den Schwertern, da die Lanzen und Speere in der Nähe nicht mehr zn gebrauchen waren.
Da kam eben zur rechten Zeit Walter oon Stauffeneck mtt seiner Schar auf den Kampfplatz; mit einem kühnen Satz sprengte er über den Graben und die Palisaden; er trachtete nach den Standarten der Reichsstädter.
„Viktoria!" rief Friedrich, als er das rasche Vordringen seines Vetters sah, „Viktoria! das Lager ist unser! Die Spieße fliehen!"
Aber es war zu früh; der Tritschler, von einem Söldner leicht verwundet, wandte sich zur Flucht. „Viktoria!" riefln nun auch die Städter, als sie es gewahrten. Eine wilde Unordnung entstand auf der Lagerseite. In tödl'cher Angst jagte Tritschler der.Burg Zollern zu, von vielen der Seinigen, die den Angriff als mißlungen betrachteten, begleitet.
Der Mut der Städter wuchs; immer kühner drangen sie vor und umringten den Grafen Friedrich mit ihrer Ueberzahl; aber sein scharfes Schwert hieb sich eine breite Gasse.
Walter war dem Zelte des Hauptmanns nahe; mit starker Hand riß er eine Standardc aus der Erde und schwang sie als Siegeszeichen hoch in der Lust.
„Viktoria!" riefen die Ritter Friedrichs, als sie die mutige Tat W alters sahen, „das Lager ist unser!"
Die Städter wandten sich nun in Masse gegen Walter, um ihm die Fahne wieder zu entreißen. Ta stürmte Gras Friedrich heran, und manch kühner Streiter, der ihm den Weg verlegen wollte, mußte sein Wagnis mit dem Leben bezahlen.
Bestürzt wichen die Söldner vor der ''charsen Streichen des Grasen zurück, der sich mit Blitzesschnelle neben Walter stellte; Rücken an Rücken stehend, zuckten ihre Schwerter auf die Feinde, die solch gewaltige Schläge nicht zu erwidern vermochten. Aber ihre Zahl war zu groß; die gewaltigen Kämpfer waren von Staub und Blut bedeckt und mancher der Ihrigen lag blutend aus dem grünen Anger. Größer war allerdings die Zahl der erschlagenen Städter, allein durch die unheilvolle Flucht des
Beckum bei Krefeld, wo er seit vierzehn Tagen geschäftlich weilte, einem Raubmord zum Opfer gefallen ist. Nähere Nach- richten fehlen. Kröner war in Beckum Teilhaber an einem größeren Industrieunternehmen seines verstorbenen Schwiegervaters.
Neresheim, 27. Dez. (Auch ein Glückwunsch.) Beim üblichen Glückwunschschießen aus Anlaß einer Kindrtause ging einem jugendlichen Schutzen, d>m Metzgi-rgesellen Merz, ein sogenannter Kanonenschlag in der rechten Hand los, riß ihm den Daumen weg und verwundete die übrige Hand schwer: es ist zu befürchten, daß die ganze Hand abgenommen werden muß oder steif und gebrauchsunfähig wird.
Haisterhofen, OA. Ellwangen, 27. Dez. (Im Grabe vereint.) Ein trauriger Leichenzug, wie ihn die Gemeinde Rohlingen noch nie gesehen, bewegte sich am Heil. Abend oon Haisterhofen dem dortigen Gottesacker zu Aus einem zum Leichenwagen gemachten Brücken» wagen, unter Bergen von Kränzen und Blumen, gefolgt von einer schier endlosen Menschenmenge, schlummerten die vier Knaben, die beim Schlittschuhlausen in der Eechta durch Brechen des Eises einen so jähen Abschluß ihres jungen Lebens gesunden haben. Ergreifend wir die schmerzliche Teilnahme der ganzen Bmöikerung vor allem, als die vier weißen Särge in die gemeinsame Gruft gesenkt wurden, ergreifend und tröstend zugleich die Worte des Orlsgeistiichen.
Baden.
Pforzheim, 27. Dez, Auf dem Weg zur Kirche erlitt an Weihnachten früh 6 Uhr ein 21jähriger blinder Bürstenmacher dadurch einen Unfall, daß er in einen Schaukasten hineinlief und sich mehrere Wunden am Kopfe zuzog, sodaß ec ins Krankenhaus verbracht werden mußte. — Am 23. Dezember batte sich das Schöffengericht mit zwei Abtreibungsfällen zu beschäftigen. In einem Falle handelte es sich um eine Anklage gegen neun Personen aus Weiler, insbesondere gegen den verheirateten F-ssser Hermann Gustav Hailer, der sich i» mehrere» Fällen vergangen hat. Unter teilweise! Freisprechung von der Anklage wurde er wegen vollendeter Abtreibung in zwei Fällen zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Die übrigen acht Angeklagten kamen mit der gesetzlichen Miudeststrafe davon. Im zweiten Fall handelte e- sich nur um Versuche und die Angeklagten wurden zu de» gesetzliche» Mindeslstrafeu von mehreren Wochen Gefängnis verurteilt — In den letzten drei Tagen wurde» in den Straßen der Stadt 20 oft bis zur Besinnungslosigkeit betrunkene Menschen aufgegriffen, davon in der Christnacht allein 7 (!).
Schiltach, 28. Dez. In der Brauerei Wölber wollie das achtjährige Mädchen dk' Brauereiarbciters Kernberger einen Korb Holz holen und wurde, an einer Trausmissian oorbeigehend, von dieser an den Kleidern ersaßt. Dem armen Kinde wurden die Rücke vollständig vom Leibe gerissen, der Kopf zertrümmert, so daß der Tod augenblicklich e-ntrat.
Radolfzell, 26. Dez. Die Bezirkssparkasse üeflhaffte für 30 Schulklassen, die sich auf drei Schulsysteme verteilen, die erforderlichen Sparbücher und Formulare zur Einführung von Schulsparkassen. Die Lehrerschaft unterzieht sich gern und opferfreudig der Mehrarbeit, weil sie sich bewußt ist, daß unttr den grundlegenden Tugenden, Sitten und Fertigkeiten, von denen es wünschenswert ist, daß jeder Jugendl'che sie erwirbt, bei der Vorbereitung auf das Staatsbürgertum, die Gewöhnung zur Sparsamkeit besonders wichtig ist. Die Lehrerschaft will mit den Eltern Hand in Hand gehen und Helsen an der Erziehung der Jugend wie zn Sparsamkeit und Fleiß, so auch zu Mäßigkeit und Ordnungsliebe, zu wirtschaftlicher Strebsamkeit und Gememsinn. Die Eltern werden ihnen für den Liebesdienst dankbar sein. Die Zentrale für Jugendsparwesen m Essen, Otmarstr. 26, die ein vereinfachtes Markensystem vertritt, hat die erforderlichen Schriften zur Information der Lehrer zur Verfügung gestellt.
Jm Dampfbad verbrannt. Als der Oberamtsrichier Di. Kübel in Rosenheim in seiner Wohnung ein Dampfbad nehmen wollte, explodierte der Spiritusapparat, wodurch die Wachstuchumhüllung des Bades Feuer fing. Ehe sich Dr. Kübel der bren- denden Umhüllung entledigen konnte, hatte er bereits am ganzen Körper so schwere Brandwunden erlitten, daß er kurze Zeit nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus starb.
Ein gefährlicher Irrtum. Badekommissar Dr. Spcnkuch, ein erfahrener Hochtourist, befand sich auf dem Hochstaufen bei Reichenhall unterhalb der Goldtropfwand beim Durchklettern einer Felswand, als von oberhalb aus der Gegend ton Bartlmahd ein Schuß auf ihn abgegeben wurde, der hart am Kops
vorbeiging. Kurz daraus wurde er von dem von Martiusschen Jäger Niederberger, der Len Schuß in der Meinung, einen Wilderer vor sich zu haben, abgegeben hatte, aus weiter Entfernung angerufen und nnt einen: zweiten Schuß bedroht, trenn er einen Schritt weiter ginge. Dr. Spenkuch, der die Sachlage sofort erkannte, rief den unvorsichtigen Jäger sofort an und suchte ihn aufzuklären, was bei der großen Entfernung nur schwer möglich war. Dem Jäger mußten >rber doch Bedenken aufgsstiegen sein, so daß der am Leben bedrohte Amtmann den Abstieg unternehmen konnte, ohne weiterhin angeschossen zu werden. Das unliebsame Vorkommnis hat dem unvorsichtigen Jäger eine scharfe Maßregelung eingetragen.
Noch fürchterlicher als Haarmann. Ueber die Münsterberger Mordaffäre berichten die „Breslauer Neueste Nachichten": Bei der polizeilichen Haussuchung am Dienstag vormittag fand man im Holzstall einen großen Holzkübel, der nnt cingcsalzenen Fleischstücken gefüllt -war. Wie die medizinischen Sachverständigen feststcllten, handelt es sich um Körperteile dreier Männer, die vor ungefähr drei Wochen eingesalzen worden waren. Ei» weiteres Holzfaß enthielt menschliche Fingerglieder, Gelenke und Zehen. Weiter wurde eine Schüssel mit Menschenfctt gefunden, sowie gelbbraune Hosenträger aus Menlchenhaut. Die Hosenträger, die Demke selbst trug, stammten aus dem gleichen Material. In den Schränken fand man Mäntel und Kleidungsstücke der Opfer, die mit dünnen Riemen aus Menschenhaut gebündelt waren. Eine erschütternde Sprache reden Papiere, die auf fünf verschiedene Handwerksburschen lauten. Alle mnf waren ältere Personen. Das auffallendste bei der Mordangelegenheit ist, daß die grausigen Verbrechen nicht m der Einsamkeit, sondern in einem von mehreren Parteien bewohnten Haus sich abgespielt haben. Zeugenvernehmungen sagten aus, daß Demke geistig etwas beschränkt und äußerst wortkarg genesen sei. Er ging regelmäßig zur Kirche und kleidete sich ärmlich fiel auch niemanden auf. Wahrscheinlich hat Demke keine Menschenschlächtereien schon seit einem Jahrzehnt betrieben. Dutzende von Handwerksburschen sind von seiner Spitzhacke getroffen, zerstückelt und eingesalzen worden. Sexuelle Momente sollen bei den Verbrechen Demkes keine Rolle gespielt haben. Die Motive, die Demke zum Kannibalen werden ließen, sind noch in Dunkel /gehüllt. Der furchtbarste Fund sind wohl zwei gelblich-braune Hosenträger aus Menschenhaut (!). Es ist an- znnehmen, daß Demke seine Opfer nach einem wohlüberlegten Plane lediglich zum Zweck des Fleischgenusses umgeb rocht hat.
Eine drakonische Maßregel. Im Staate Newyork ist es schlimm mit dem Nachwuchs bestellt. Dr. Pirtto, der staatliche Kommissar, erklärt, daß, wenn nicht energisch Abhilfe geschaffen würde/ in wenig Jahren der Staat Newyork zu den mindest- bevölkerten Ländern gehören würde. Nun macht er folgenden Vorschlag: Jede Ehe, die zwei Jahrelang ohne Sprossen geblieben ist, einfach für ungültig/ zu erklären, damit die Leutchen für „anderweitig" wieder frei würden. Bis jetzt haben nur die „Damen" energisch dagegen Stellung genommen.
Zahlreiche Alkoholvergiftungen in Newyork. Aus Newyork wird gemeldet: Der giftige Beimischungen enthaltende Ewatz- likör, der jetzt in großen Mengen zu. 2 Dollar die Halb-Liter- flasche verkauft wird, hat bereits viele Todesopfer gefordert. Ihre Zahl übersteigt bei weitem die gewöhnliche )jahl der Alkoholvergiftungen um die Weihnachtszeit. Die Prohibitionspolizei ist der Ansicht, daß das einzige Mittel zur Einichränkung des illegalen Whiskhverkaufes die Verurteilung der Schmuggler und Händler zum Tode sein dürfte.
Ein neuentdecktes Dorf. In dem unendlichen Rußland gibt es noch glückliche Oasen, in die noch nicht einmal die leiseste Kunde von der Existenz der Bolschewikis gedrungen ist. So erzählt die „Jsvestija", daß erst jüngst in Sibirien im Tarsker Distrikt, 1000 Werft von Omsk, abenteuerlustige Bolschewisten ein Dorf am Fluß Toni entdeckt haben, von dem niemand die geringste Kenntnis hatte. Bis jetzt haben die Einwohner dieses Dorfes noch an niemand irgendwelche Steuern entrichtet. «sie wissen nicht einmal, was man unter Steuern versteht. Tic zaristische Kultur hatte sie nicht belästigt. Nachdem diese es an sich fehlen ließ, werden nun die Bolschewikis die flskoli'che Erziehung dieser glücklichen Zurückgebliebenen übernehmen.
Handel und Verkehr.
Vieh- und Schweinemürkle. Balingen: Zufuhr 26 Farcen, Preis für einen 1 Jahr alten Farcen 655 Mark, für einen 1>„ I. a.
Tritschler mit den Seinen waren die Strettkcäfte, war die Zahl der Getreuen des Grasen bedeutend geschmolzen.
So sannen sie auf einen ehrenvollen Rückzug, der aber mehr einem Siegeslauf glich. Die Fahnen der Reichsstädter waren erobert und eine Anzahl von Gefangenen, mit Riemen fest an die Rosse gebunden, mußten mitziehen auf die Burg. Noch auf dem Rückzug schufen die Schwerter Friedrichs und Walters blutige Arbeit; mit ihres Schwertes Schärfe deckten sie ihren Rückzug und hielten die Verfolger, deren es immer weniger wurden, in achtungsvoller Entfernung.
Als der Zug Len Berg hinaus ritt, kam ihnen Tritschler mit dem Rest der Besatzung entgegen. „Ihr seid gerettet!" rief er schon von weitem dem Grafen entgegen. , Gelobt sei die heilige Jungfrau Maria! Eben wollte ich Euch den Rest der Burgbesatzung zuführen, und wahrlich, wir hätten Euch her- ausgehaüen und wären der Feinde noch mal so viel /gewesen."
Friedrich schaute ihn mit einem verächtlichen Lächeln an, mit einem Lächeln, daß dem feigen Manne di? Schamröte ins Gesicht stieg.
„Wahrlich", donnerte ihn Friedrich mit blitzenden Augen an, „hätten wir auf Eure Hilfe warten müssen, so wäre es uns schlimm ergangen. Wie wäre es", setzte er leise gegen ihn hinzu, „wenn ich Euch als Feigling dort an die hohe Eiche aui- knüpsen ließe! Verdient hättet Ihr es!"
Der Tritschler ward bleich wie die Wand und senkte die Blicke zu Boden, ohne auch nur ein Wort hervorzubringeu.
„Doch seid ohne Furcht", sprach Friedrich weiter, den die Angst ldes Ritters mit Ekel erfüllte, „ich habe nie viel von Eurem Mut gehalten, aber daß Ihr so feig wäret und beim Anblick von drei Tropfen Blutes vor Schrecken die Flucht ergreifen würdet, hätte ich doch nicht gedacht. Ihr habt mir durch Eure unzeitige Flucht den Angriff verdorben! Bleibt in Zukunft bei der Feder, die Euch besser steht als Stahl und Eisen, denn nimmer habt Ihr das mutige Herz eines Ritters im Leibe; der geringste meiner Knechte hätte einen besseren Anführer abgegeben als Ihr einer gewesen seid."
Bei diesen niederschmetternden Vorwürfen und bei dem schmachvollen Vergleich mit einem hörigen Knechte fuhr Tritschler wie von einer Schlange gebissen aus und wollte etwas erwidern. Doch Friedrich gebot ihm mit einer energischen Hond- bewegnng Ruhe. „Stille", sprach er, während die Zornesader auf seiner hohen Stirn anzuschwellen begann, „stille — und reizt mich nicht noch mehr, sonst könnte ich wohl vergessen, daß Ihr mir ehedem gute Dienste geleistet habt. Für diesmal will ich Euch verzeihen, aber kommt mir nie mehr — hört Ihr: nie mehr! — mit dem Ansinnen, mit in den Kampf ziehen zu wollen. Und wahrt Eure spitze Zunge! Laßt mir vor allem meinen tapferen Vetter Walter in Ruhe, den Ihr des öfteren
schon mit beißender Rede ranktet, oder es mochte Euch schlecht beommen."
Sprachlos saß der Gescholtene im Sattel, den Blick zn Boden gesenkt, am ganzen Leibe zitternd. „Warte, stolzes Gräflein", murmelte er grimmig vor sich hin, während er .langsam dem Zuge folgte, „das sollst du noch bereuen! Mich, einen Edeling, so zu beschimpfen! Rache für diese Beleidigung! Nie mehr werde ich Rast noch Ruhe finden, als bis der stolze Zollern gedemütigt ist und sein Schild zerbrochen ans der Walstatt liegt, bis diese Feste, auf die er so stolz ist, in Trümmern liegt, und er selbst im Kerker schmachten muß. Den Weg zur Rache weiß ich! Er heißt Henriette!"
Mit diesen düsteren Gedanken ritt er durchs Burgtor, übergab sein Roß einem Diener und perschwand in dom Schlosse.
Friedrich war mit seinen Getreuen in die große Halle geschritten, wo erst ein Becher geleert wurde, ehe es daran ging, die Gefangenen zu verhören und über sie das Urteil zu sprechen.
Erst wurden drei Kriegsknechte vorgeführt, verwitterte Gestalten mit großen Blechhauben und versetztem Koller.
„In wessen Diensten fochtet ihr?" fragte sie der Gras barsch.
„Im Sold der Ulmer stehen wir", antworrere der eine trotzig, den Blick furchtlos aus den Grafen gerichtet. Dieser liebte vor allem Mut und Tapferkeit, und die unerschrockene Antwort gefiel ihm.
„So seid ihr meine Feinde", fuhr Friedrich fort, „und wißt, was nach Kriegsbrauch euer Schicksal ist. An den Turin- zinnen sollt ihr ausgehängt werden, damit die Ulmer sehen, daß wir hier oben zu richten wissen."
Die Gefangenen bebten bei dieser harten Antwort; aber der Sprecher erwiderte unerschrocken: „Nicht Luv? Feinde sind wir, Herr Graf. Das Kriegshandwerk ist unser Geschäft, 'und wer uns bezahlt, für dm kämpfen wir. Wollt Ihr aber unS desienthalben zürnen oder, wie Ihr sagtet, au Eurer Burg aus- knüpfm lassen, so ist das ein schmählicher Tod für einen wackeren Kriegsmann, aber Ihr seid im Recht, denn Ihr seid der Sieger und wir gehören Euch mit Leib und Lcel. Krisgs- los!" setzte er resigniert hinzu, wenn schon ieme Miene lagen wollte: ein scharfer Schwerthiob oder ein rascher Lanzenstoß wären ihm, wenn es nun einmal aus dem Leben gehen sollt«, lieber als der hänfene Strick.
„Nein", sprach Friedrich großmütig, „Ihr scheint mir wackere Gesellen zu sein und sollt darum nicht baumeln. Führet sie in die Zelle im Turm", gebot er etlichen Knechten, „und bewacht sie mir scharf; aber laßt ihnen nichts fehlen. Vor allem reicht ihnen einen guten Trunk, denn sie haben ein« harten Strauß zu -bestehen gehabt."
(Fortsetzung folgt.)
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