vom Mammon verfolgt, einige Millionen zugesprochen bekam, gründete er eine wohltätige Stiftung. Er selbst aber will nichts.
tzeindej «nL TerkeLm.
Wirtschaftliche Wochenrundscha«.
Börse. An der Börse gab es auf den Aktienmärkten eine typische Jahresschlußhausse. Anscheinend nimmt die Börse die durch die Reichstagswahl hervorgerufenen Schwierigkeiten nicht sehr tragisch. Die Hauptgründe der Aufwärtsbewegung waren aber, besonders bei den Montanaktien, spekulacimr Art. Infolge der Feiertage hielten sich die Umsätze in engen Grenzen. Die Meldungen von einem bevorstehenden ungünstigen Ergebnis der Militärkontrolle und der Nichträumung der Kölner Zone veranlassen aber auch zu Glattstellungen und dürsten trotz allen Optimismus der Börse die Kurse künftig drücken. Auf dem Rentenmarkt herrschte große Zurückhaltung. Die Kurse haben sich kaum verändert.
Geldmarkt. Die Lage am Geldmarkt nt unverändert leicht. Die Nachfrage nach täglichem Geld ist infolge der Ultimovorbereitungen namentlich seitens der Banken bedeutend. Die Zinssätze sind fast unverändert und betragen >ür tägliches Geld 9—13 Prozent und für Monatsgeld 11—14 Prozent P. a. Die Kapitalbildung macht weiter Fortschritte, Wie die Zunahme der Einlagen bei den Sparkassen und Banken zeigt.^ Infolge der Ausleihungen der Reichsbank wird die Geldflüssigkeit größer. Der Stand der Reichsbank, die ihre Aktiva aus den Abrechnungen der Ausländsanleihe weiter vermehren konnte, ist befriedigend.
Produkteumarkt. Die aus Amerika gemeldeten höheren Notierungen wirkten auf den Jnlandsmarkt befestigend, da das Angebot aus dem Inland sich verringerte. Das Geschäft blieb ziemlich still. Auf dem Weltgetreidemarkt letzte die Preissteigerung sich weiter fort. Im Einklang mit den ansteigenden Brotgetreidepreisen waren auch die Mehlpreise befestigt. An der Stuttgarter Landesproduktenbörse wurden für Heu und Stroh 8 bzw. 5,5 Mark pro Doppelzentner bezahlt. An der Berliner Produktenbörse notierten Weizen 228 (und.), Roggen 222 (—3), Sommergerste 271 (B 4), Winrer- und Futtergerste 212 (B 4), Hafer 185 (—6) Mark ic Pro Tonne und Mebl 34 (-1- Z>) Mark Pro Doppelzentner.
Warenmarkt. Die allgemeine Geschäftslage bleibt unbefriedigend. Die Absatzschwierigkeiten sind nicht überwunden. Auch das Weihnachtsgeschäft hat nicht den erhofften Erfolg gebracht. Es muß im Gegenteil im Durchschnitt als sehr slau bezeichnet werden. Gut abgeschnitten haben wohl nur die Spielwarengeschäfte, die billige Sachen anboten. Die Groß- handelsindexzisfer hat von 129,6 aus 132,9 ungezogen, eine Steigerung um 2,5 Prozent, die bei unserer stabilen Währung nicht unbeträchtlich ist. Gestiegen sind vor allem die Weltpreise, so daß in der Folge für Fertigwaren keine Preisermäßigung zu erwarten ist. Auf dem Metallmarkt sind die Notierungen für Kupfer, Blei und Zink höher. Auch die Häutemärkte zetgeu ein höheres Preisniveau. Aus dem Kohleumarkt drohen infolge der Lohnerhöhungen gleichfalls Preiserhöhungen einzutreten.
Biebmarkt. Der Austrieb zu den Schlachtviehmärktcn war in dieser Woche durchweg höher. Infolge der Feiertage war das Geschäft in den Fleischmärkten sehr lebhaft. Die Ladenfleischpreise wurden, wie immer vor Weihnachten sestzu- stellen, erhöht.
Holz mar kt. Auf dem Rohholzmarkt zogen die Preise weiter an. Es wurden bis zu 130 Prozent der Landesgrundpreise bezahlt. Die Augsburger Holzverkäufe, die feit langem den Auftakt zum Wintergeschäft bilden und die in ganz Süd- deutschland mit großem Interesse verfolgt wurden, brachten Zuschläge von 101 bis 125 Prozent der Forsttaxe. Solche Prelle wären verständlich, wenn wir einen normalen Schnittwaren- absatz hätten. Schuld an diesen unerträglich hohen Preisen ist die Konkurrenz der Sägewerksbesitzer, die sich 'cheints bis zur Selbstvernichtung gegenseitig überbieten, lind die Hoffnungen ^ auf ein flottes Frühjahrsgeschäft sind nicht eben rosig. So wirken diese unverantwortlichen Preissteigerungen sich nur in einer weiteren Bedrückung des Geschäftes aus.
Ans dem Tagebuch eines alten Afrikaners.
Eines Tages erhielt ich auf meiner Faktorei den Besuch eines großen Häuptlings „Nfuma mafuta mingi" der Mahumbe- Region. Er sah außerordentlich vornehm aus.' Die dünnen, langen, mit schwarzem gekrullten Haar bedeckten Beine, staken in einer Punchhose, die vor Jahren einmal weiß gewesen war; um den knoch gen Körper schlotterte ein Gehrock, in den an ver-; schiedenen Stellen mittels weißen Zwirns Flicken eingesetzt waren. Die mit Amuletten aller Art verzierte Brust schmückte stolz die Nickelmedaille, das Abzeichen der vom Staat anerkannten Häuptlinge. Mit dem Gruße M'bote Nfuma, trat der Mann,
Frauenhaft I
Geschichtliche Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Felix Nabor.
13- (Nachdruck verboten.!
„Wohl das! Aber Ihr seht, daß Euch d-e Geroldsecker schon verlassen haben und nicht herbeieilen, um Euch gegen die Reichsstädter bcizuspringen."
„Brauche sie nicht", sprach Friedrich grimmig. „Ilm die Ulmer und Rottweiler zu klopfen, sind wir selbst noch stark genug."
„Wenn aber", versetzte Walter warnend, „die Gräfin gegen Euch zieht, werden auch noch andere von Euch abfallen, des dürft Ihr versichert sein. Die Gräfin hat cs Euch nicht vergessen, daß Ihr nach ihres Gemahls Tod den Lehnsdienst aussagtet."
„Nimmer dien ich einem Weibe", sprach Friedrich stolz."
„Das mag schlimm ausfallen", sprach Walter ernst, „denn Frauengrimm ist tausendmal schärfer als Männerhaß."
„Ei, ei", lachte Friedrich, „woher hast du diese Weisheit? Ich dank dir für deine schöne Rede und deinen guten Willen, mir zu dienen, Walter. Aber halte mich nicht so übermütig, als ob ich meine Lage falsch beurteilt hätte. Bon den Spießbürgern, den krächzenden Dohlen, die sich an den Adler wagen, will ich nicht sprechen; sie werden bald wieder abziehen. und wärens ihrer auch doppelt so viele, als die hungrigen Krämer ins Feld stellen. Aber die Gräfin Henriette -- da hast du Recht — ist ernster zu nehmen. Die hat grimmen Haß gegen mich im Herzen — nicht grundlos, ich gebe auch das zu. Und sie versucht mich zu schwächen, um dann leichter Spiel zu haben. Aber sie könnte sich trotzdem verrechnen; denn sie ist ja nur ein Weib", setzte er verächtlich hinzu. „Und ein Weib wird mich nicht verschlingen. Doch dir zu lieb" — im Stillen dachte er aber wohl: aus Klugheit — „wollen wir Fried? mit ihr halten, so lange, als sie ihn selbst zu halten wünscht Und nun", sprach er lebhaft, „bat der Wortstreit allzulange schon gedauert, und die lustigen Gesellen würden nächstens einichlasen, setzten wir ihn noch weiter fort. Schafft Wein her und steckt frische Fackeln in die Ringe. Die Spießbürger im Tal tollen sehen, wie echte Rittersleute sich vor einem solchen Feinds nicht fürchten."
Geschäftig eilten die Diener, den Befehl zu vollstrecken;
gefolgt von zwei Eingeborenen seines Dorfes, zu mir auf die Veranda, nahm aus den Händen seiner Diener zwei große fette Hühner, sowie eine Kalebasse mit süßem Palmwein und legte sie mit hoheitsvollcr Würde zu meinen Füßen nieder. Das mindeste, was inan in solchen Fällen tun kann, noch dazu, wenn inan ein Geschenk erhält, ist, seinem Gast einen Stuhl anzubieten. Dies tat ich und „Nfuma mafuta mingi" setzte sich daraus mit sehr viel Würde mir gegenüber nieder.
Behaglich lehnte ich mich inzwischen in meinem Stuhl zurück und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Einige Minuten vollständigen Stillschweigens vergingen, dann begann „Mafuta mingi".
„Ich komme von meinem Dorf."
„Gut, das freut mich", erwiderte ich und überlegte im stillen: sicherlich will der Alaun irgendeinen Dienst von mir, daher die Geschenke.
Wir sahen einander einige Minuten schweigend, prüfend an.
Dann fuhr er fort: „Um dir guten Morgen zu sagen."
Ich bin von jeher ein höflicher Mann gewesen und erwiderte nun den Gruß meinerseits, gespannt, was darauf folgen sollte. Wieder langes Stillsclstveigen — endlich:
„Ich bringe dir dieses Geschenk", ah, denke ich, letzt kommt es. Doch Wader hatte ich mich getäuscht. Nach weiteren fünf Minuten Stillschweigens fing ich an ungeduldig zu werden uitü fragte mich vergeblich, was der gute Mann eigentlich von mir wollte. „Ist das alles, und bist du darum aus dem Torfe gekommen um mir nur guten Tag zu sagen und ein Geschenk ßU bringen?"
Diese Frage verwirrte ihn offenbar noch mehr, und er ant-. wartete: „Ich habe dir dieses Geschenk gebracht, weil du mein Ehef bist und ein guter Ehef bist, und weil ich dich lieb habe."
„Ah, sehr brav, sehr brav, mein lieber Freund" antwortete ich darauf, innerlich tief beschämt und erstaunt über soviel Liebe und Aufmerksamkeit von seiten eines Mannes, den ich bisher höchstens dreimal gesehen.
Wieder hüllten wir uns in tiefes Stillschweigen. Die Idee, daß -der gute Alaun eigens mir zuliebe die weite Reise gemacht haben sollte, wollte mir doch nicht recht in den Kopf. Wäre ich ein abergläubischer Mensch gewesen, so Hütte ich jetzt ernstlich Furcht vor irgendeiner Hexerei empfunden, die der Häuptling mit mir vorhatte, so unverwandt und durchdringend blickten seine Augen mich an. Doch da ich als guter Mensch von meinem Nächsten stets das Beste denke, so hatte ich keine Furcht, sondern fühlte nur ein leises Unbehagen, zunial ich nicht recht wußte, auf welche Weise ich mich für soviel Güte revanchieren sollte. Ich verließ also meinen Lehnstuhl und machte einen kleinen Rundgang in der Faktorei, um die verschiedenen Arbeiten zu inspizieren. Das war aegen 9 Uhr morgens. Etwa eine Stunde später kehrte ich auf die Veranda zurück und fand den guten Mann, den ich völlig vergessen hatte, mit seinen beiden Dienern auf der gleichen Stelle hockend vor.
„Mfumu, seit etwa 14 Tagen habe ich hier" dabei deutete er in die Magengügend — „ein Tier, welches auf- und abgeht und mir meinen Schlaf raubt."
Da laben wir die Bescherung, dachte ich, sicherlich wünscht der Brave ein Medikament. Mit ernsthafter Miene l ieß ich mir die Oertlichkeit seiner Schmerzen von ihm näher erklären. Diesmal lamentierte er fließend weiter:
„Und da ich weiß, daß du ein guter Chef und großer Medizinmann bist, der alle Teufel zu bezwingen vermag, bin ich zu dir gekommen, dich zu bitten, das Tier im Magen zu töten."
Unwillkürlich setzte ich eine wichtige Miene auf — ein Beweis, daß eine Schmeichelei selbst von einem Negerhäuvtling niemals ihre Wirkung verfehlt — und stellte die bei -derartigen Anlässen üblichen Fragen.
„Laß die Zunge sehen — gut. Bist du bei gutem Appetit?"
„Nein."
„Gehst du regelmäßig ins Grüne?"
„Seit einer Woche nicht."
„Ah, ah" schließe ich meine Diagnose, „der Fall ist schwer, sehr schwer". Gewichtig schreite ich ein paarmal auf und ab, die Stirn in krause Falten ziehend. Für mich, der ich niemals erneu pharmazeutischen Kursus zu absolvieren Gelegenheit hatte, bedeutete dies einen ganz komplizierten Fall. Meine Wissenschaft in derartigen Dingen reichte gerade soweit, um sofort mit klarem Blick zu erkennen, -daß hier nur ein kräftiges Abführmittel, wie Magnesium sulfuricum (Bittersalz), helfen konnte. Ich entnahm daher meinem Arzneikasten eine Flasche, welche das Heilmittel für den Patienten enthielt. Dieser war mir auf den Fersen gefolgt und hatte mißtrauisch jede meiner Bewegungen beobachtet. Ich füllte einen Löffel bis zum Rand und leerte ihn in ein Glas. Dies genügt für gewöhnlich, doch,
; teils aus Mitleid für die Qualen, welche der Bedauernswerre bisher erduldet hatte, teils aus Vorsicht, weil Negermagen stets die doppelte Dosis vertragen können, leerte ich einen zweiten vollen Suppenlöffel mit der gebührenden Feierlichkeit in das Glas.
doch im selben Augenblicke verbreitete sich eine solche Helle un Saale, daß neue Fackeln unnütz waren. Alles eilte an die Burgfenster, den Grund dieser unerwarteten Beleuchtung zu erspähen. Die Nacht war hereingebrochen, eine stille, liebliche Frühlingsnacht! Ein leises Weben und Schwellen in Feld und Wald zog über die grünende.Erde, über der das unermeßliche Steruenmeer erglänzte wie milde Himmelsaugcn. Während aber droben am dunkeln Himmelszelt die Millionen Sterne friedlich ihre Bahnen zogen, herrschte unten auf der neuerwachten lebensprossenden Erde eitel Zank, Rachsucht und wildes Kriegsgetümmel.
In der Ebene drunten schlugen blutige Flammen qualmend zum Himmel auf und leckten gierig an den dürren Balken und den morschen Strohdächern der Häuser und erleuchteten den ganzen Horizont blntigrot. Knisternde Funkengarben schosien jäh in die Luft empor, um sich in der Höhe zu zerteilen und wie ein glühender Sprühregen wieder herabzufallen. Man hörte das Gebrüll der Rinder und das Bellen der Hunde; man vernahm das bange Angstgeschrei der Menschen, Lenen ihre Habe verbrannte, und das schaurig in die stille Nacht hinein ertönte.
„Bei Gott!" rief Graf Friedrich zornig und stampfte mit dem Fuße auf den Steinboden, „die Schurken haben mir Hechin- gen angezündet."
„'s ist nicht Hechingen", sprach ein junger Ritter, „das brennende Dorf liegt weiter draußen in der Ebene."
„Wer eines meiner Dörfer muß es min'', sprach Friedrich und schaute finster zu, wie das Feuer immer grimmiger um sich fraß und sein Eigentum verzehrte
„Da siebt man die feigen Krämerseelen", sprach zitternd ein ergrauter Ritter. „Mit Sengen und Brennen beginnen sie die Fehde, statt in offenem Kampf uns zu berennen. Pfui! über diese Brut."
„Sollen wir ruhig zusehen, wie des Grafen Hintersassen Haus und Dach verlieren!" grollte ein anderer. „Machen wirs auch so!"
Rasch griff Friedrich, der schweigend dagestanden hatte, diesen Gedanken auf, und die trübe Wolke, die über seiner Stirn gelagert hatte, war verschwunden. In dem Saale wars stille geworden und alle schauten gespannt auf Friedrich. „Wir Wullens entgelten", rief er kurz und barsch. „Zu Pferde, Ihr
Die Zubereitung einer Medizin, die den „bösen Geist im Körper töten sollte", mußte natürlich im mystischen Dunkel erfolgen, damit mein Ruf als Medizinmann nicht vom Erstbesten vernichtet werden konnte. Ich trat daher in meine Dunkelkammer, in welcher mein Boy vorher das rote Licht angezündet hatte, und in dessen geheimnisvollem roten Schein füllte ich das Glas bis zum Rande mit „agua destillata". Hierauf reichte ich dem Häuptling, der von der Veranda aus den ganzen Vorgang beobachtet hatte, das Glas mit gebieterischer Gebärde. „Trinke!" Dieselbe Gebärde und Haltung mir gegenüber einnehmend, erwiderte dieser:
„Trinke Lu zuerst".
Mit einem Schlag stürzte ich aus meinen mystischen Höhen, in die mich die Zubereitung der Medizin versetzt hatte. Ich glaubte meinen Ohren nicht trauen zu dürfen. Doch ein Blick auf den Patienten genügte, um zu sehen, daß ich recht gehört hatte und daß dies sein bitterer Ernst war.
„Aber ich bin doch nicht krank!" erklärte ich.
„Wenn du nicht krank bist, denn wird es dir nicht schaden", war die Antwort.
„Aber ich gehe doch regelmäßig, jeden Tag . . . ins Grüne!"
„So wirst du eben noch regelmäßiger gehen."
„Ach, geh zum Teufel, wenn du nicht trinken willst, dann schau, daß du weiterkommst."
„Aber ich will ja trinken, nur mußt du zuvor die Hälfte trinken!"
„Wenn du nur die Hälfte trinkst, dann nützt die Medizin nichts, du mußt alles trinken."
„Gut, dann trinke du das ganze Glas und ^bereite mir die gleiche Medizin nochmals!"
„Der Teufel soll dich holen — Kaluka — schau, daß du fortkommst!"
Bis zu diesem Augenblick hatte ich die Angelegenheit von der komischen Seite betrachtet. Nun fing ich wirklich an, ärgerlich zu werden. Mein Patient ließ sich durch meinen Zorn durchaus nicht aus dem Gle.chmut bringen. Langsam erhob er sich, setzte die Füße einwärts, schüttelte das greise Haupt:
„Wa — wa — wa — was? du willst nicht trinken? dann hast du mich vergiften wollen!"
Und seine beiden Diener nickten zustimmend mit den Köpfen und wiederholten: „vergiften — vergiften wollen"
Ich erstickte vor Wut und mußte mich zusammennehmen, unc ihnen nicht das Glas an den Kopf zu werfen.
Mir wurde es schwarz vor Augen; ich fühlte, wie mir eine Blutwelle zu Kopf stieg. Da hatte ich mir eine schöne Suppe cingebrockt! Hin und her überlegend, rannte ich wie ein wildes Tier auf der Veranda auf und ab. Der Satz: „dann wolltest Lu mich vergiften" ging mir im Kopf herum. Ich konnte den Esel doch nicht im Glauben lassen, daß ich cs wirklich auf sein Leben abgesehen hatte. Der Kerl wäre imstande, die Geschichte in ganz Borna und Umgebung zu verbreiten. Er hatte zwei Zeugen, die offenbar ganz der gleichen Meinung waren. In Gedanken sah ich mch schon vor das Schwurgericht gestellt! Ich würde ja sicherlich sreigesprochen werden, aber ein Makel würde ebenso sicher auf meinem Namen bleiben, und ich sah schon in Gedanken die englischen Missionen in ihren Journalen der Welt verkünden: Mißglückter Versuch eines Händlers, einen bedeutenden Eingebvrenen- häuptling zu ermorden! Aussagen von zwei Zeugen, die zugegen waren. Urteil der Kongogerichte. Freispruch des Mörders mangels genügender Beweise!
Eine unbeschroibbche Wut erfaßte mich bei diesem Dilemma. Am liebsten hätte ich dem Kerl von meinem Lipito 25 Hiebe mit der Nilpferdpeitsche aufzählen lassen. Doch nein — rechtzeitig hielt ich inne! — Mißglückter Vergiftungsversuch — dann Prügel — vielleicht gar Totschlag — mir wurde es schwarz vor den Augen! Ah, wenn ich wenigstens noch Bittersalz vertragen könnte! Doch ich versichere, nicht einmal riechen, geschweige denn trinken konnte ich bisher das abscheuliche Zeug. Ach, in welches Wespennest hatte ich da die Hand hin- eingesteckt! Es sollte mir nichts übrig bleibeit — ihr werdet sehen!
Mafuta mingi stand noch immer vor mir, Las Glas mit meiner Medizin in der Hand. Plötzlich reifte ein heroischer Entschluß in mir, ich nahm das Glas und leerte cs auf einen Zug!
Mafuta mingis Gesicht verzerrte sich zu einem behaglichen Grinsen; ich aber rannte zu meiner Flasche, schüttete vor seinen Augen drei große Löffel in das Glas und füllte dieses bis zum Rand mit agua destillata.
„So, jetzt trinke, sonst erschlage ich dich auf der Stelle!" — Eine Woche später erschien Mafuta mingi wieder, um nur für den Erfolg meiner Behandlung zu danken; er war zwei Tage lang fortwährend — ins Grüne gegangen. Und ich armer Teufel-?
Ich habe in meinem späteren Leben niemals mehr einem Häuptling eine Medizin gegeben.
Herren, wer mir folgen will. Ehe eine Stunde um ist, soll der rote Hahn in ein rottweilisch Dorf geflogen sein."
Rasch leerte sich der Saal, denn jeder wollte mitreiten. Friedrich begab sich in sein Gemach, um Las bequeme .Hauskleid mit dem Panzerhemd zu vertauschen, und erschien in kurzer Zeiten unten irtz Burghof, wo ihn der Tritschler erwartete.
„Es ist schon.spät", sprach er mürrisch, „und ich habe Sorge, die Feinde möchten Eure Abwesenheit erfahren nnd leinen Ueberfall Wagen. Wollt Ihr nicht den Ritt auf morgen ansschieben?"
„Nein", sprach Friedrich kurz und scharf, „wir reiten. Ihr mögt zu Hause bleiben, denn ich will Euch nicht der Gefahr aussctzen, in der kühlen Aüendluft den Schnupfen zu bekommen. Auch du, Walter", sprach er zu diesem, der eben berzutrar, „magst bleiben und die Burg beschirmen; du wirst müde sein von deinem heutigen weiten Ritt, und magst nun der Ruhe Pflegen."
„Nehmt mich mit! Herr Graf", bat der Jüngling, „ich möchte nicht untätig hier liegen, wo überdies der Ritter von Tritschler als Schirmvogt der Burg zurückbleibt und sie ohne Zweifel tapferer verteidigen wird, als ich es imstande wäre."
Dieser warf einen giftigen Blick auf den Junker und entfernte sich.
„Nun denn", sprach der Graf, „so spute dich und ordne die Schar, die den Zug mitmachen will."
„Eine Bitte noch, Herr Gras", fuhr Walter fort, „gebt mir eines Eurer Rosse, das-meinige ist zu müde zu weitem Ritt."
„Wähle dir das beste", sprach Friedrich, „und behalte es als dein eigen, denn ich könnte es keinem treueren Freunde geben."
Am Burgtor harrten die Ritter gewappnet der Ankunft ihres Gebieters; leise klirrten die schweren Riegel, als sich das Tor öffnete. Die Reiterschar sprengte den Burgweg hinab in die Ebene hinaus, wo ihre Helme und Schwerter im Glanze flackernden Feuers eine Zeitlang erglänzten und dann im Dunkel verschwanden.
Noch war es nicht Mitternacht, da loderte in der Gegend gen Rottweil ein hohes Feuer und ward immer mächtiger und größer, bis es den ganzen Horizont rotgefärbt harte; ein stattliches Dorf der reichsfreien Stadt Rottweil stand in Flammen und brannte bis auf etliche Hütten nieder. (Forts, folgt.)
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