Eine Sammlung für die Heimatnothilfe.
Bei unserer Sammlung im vergangenen Jahr zurzeit der Inflation, da aller Besitz auf schwankendem BoLeir gestanden ist und keiner wußte, was ihm die kommende Zeit noch nehmen wird, da öffneten sich alle Hände und gaben gern und gaben viel. Heute, da durch die Stabilisierung der Mark die Unsicherheit von uns gerwmmen ist, da völlige Klarheit darüber herrscht, daß wir so arm geworden sind, wie Deutschland nur ein einziges Mal im Lauf seiner Geschichte gewesen ist, da weiß ein jeder, wie wenig er noch besitzt. Aber arm du dir vorkommst; deutscher Mann und deutsche Frau — es gibt noch Viele, die viel viel ärmer sind als Lu!
Mitten unter uns leben Menschen, die fast alles entbehren müssen, was zu des Lebens Notdurft gehört, mitten unter uns wohnen sie, die nicht wissen, wo sie heute ihr Brot und morgen ihre Kartoffeln hernehmen sollen, die der Kälte nicht Stand halten werden, well sie kein warmes Kleidungsstück haben, ihren Körper zu bedecken und kein Holz, keine Kohle, ihre Stube zu erwärmen.
Draußen aber vor der Türe harret der eiseskalte Winter, er Wird unbatmherzig eintreten und seine erstarrende Kälte hereinbringen in die verödete Wohnung; denn längst >st alles dahingegebeg, was zur Verschönerung und Bequemlichkeit diente. Jene Alten, die einst „gute Tage" durch «reue Arbeit hatten, die daneben noch Träger deutscher Kultur gewesen sind, sie sahen alles ihr Errungenes entschwinden, ebenso wie jene anderen,, die.sich mit ihrer Handarbeit durchgerung.m haben, bis ihre Kraft verjagte.
In. kalten Winternächten werden alle diese alten Menschen die Hände ringen und nichts haben, um sich gegen Hunger, Kälte und Krankheit zu schützen, ohne Trost und Hoffnung sehnen sie die.Stunde herbei, die ihnen Erlösung bringt aus solchem Dasein, und manch einer hat sic schon selbst her bei- geführt.
Die jungen Menschen mit ihrer heißen Sehn suche nach Glück folgen trügerischem Glanz hm zu den Stätten des Trunkes, zu schaalen, wertlosen Vergnügungen und weiter hin, wv das Lasten, lockt und winkt, führt sie in Qual n>ll> Arnrut, sic werden ein Leben führen, von dem es keine Rückkehr zu ehrsamer Arbeit mehr gibt, und keine Hilfe zum Aufbau wird von solchen Jungen ausgchen, well du versagst.
' Wohl sagst du, diese Jungen sollen arbeiten und die Alten stützen, aber hu weißt doch. Laß unser armes gequältes Vaterland nicht mehr für jeden, der da Arbeit sucht, heute auch. Arbeit aufbringcn kann. Unermüdlich sind diejenigen am Wert, deren Aufgabe es ist, Arbeit zu beschaffen und nachzuweisen, aber es gelingt nicht immer. Vergangen sind die Zeiten, da Armut meistens durch eigene Schuld gekommen war.
In jedem Stande, in jedem Lebenskreise in Stadt und Land sind jene Unglücklichen zu finden, die unschuldig in den Wirbel der Zeit hineingerissen sind. War das Elend in der Krivgs- zeit schon groß, so ist cs heute durch die allgemeinen Verhältnisse, durch elementare Ereignisse ins Riesenhafte gesteigert. Vor der Türe steht der Winter, im Hause geht Frau Sorge ihren schweren Schritt, angstvolle Blicke der 'chuldlos Verarmten schweifen Hilfe suchend umher in furchtbarer Not. Tein Auge Webe nicht trocken, wenn du mit hineingirrgst in die Häuser der Armut, wenn du die kleinen Stuben kennen lerntest, drinnen oft ein Dutzend alter und junger Menschen zusammengepfercht ihr elendes Dasein fristen. Alles, alles ruft dir ins Ohr, schreit dir ins Herz: Hilf, o hilf, der du noch etwas zu vergeben hast. Sieh dich um in deinem Schrank, in deinem Beutel, lege die Hand aufs Herz, deutscher Mann und deutsche Frau, hast du den Mut, jetzt zu versagen, heute wo du aufgerufen bist, was du irgend kannst zu geben? „Es ist nicht viel" meinst du, so gib ein weniges, aber wisse auch: Doppelt gibt, wer gleich gibt und gib es dorthin, wo man gewohnt ist zu verteilen, wo man für Stadt und Land sorgt. Da und dort ist wohl noch einer, dem ein Teil seines Besitzes aus früheren Tagen verblieben ist, er möge uns bringen, wie in jenen Zeiten, da Reichtum zu edlem Geben verpflichtet hat. Ihr aber, ihr neuen Reichen, auf die wir ganz besonders hoffen, lernet wie herrlich die Macht des Gebens ist und schenket, was euch eine Entbehrung auferlegt.
Alle aber dienet im Dienste an den Armen unseren! Vaterland?, die Zeit ist da, wo es gilt Brücken zu schlagen über alles trennende, die Zeit, in der alle Deutschen einander Helsen müssen in brüderlicher und schwesterlicher Liebe.
Niemals ist unser Hilferuf ungehört verhallt.
Helene Reis.
Bader».
Ettlingen, 13 Dez. Nachdem die Verhandlungen der Blcag (Albtalbahn) mit der Stadt Karlsruhe wegen eines Zuschusses zu der Betriebsführung der Albtalbahn zu einer Einigung geführt haben, werden vom 16. Dezember ab sieben weitere Zugspaare zwischen Ettlingen und Karlsruhe gefahren.
Bruchsal, 15. Dez. Welche Folgen scheinbar nur kleinere Verletzungen nach sich ziehen können, zeigt der Tod des 25 Alb re alten Arbeiters Karl Eckert, der gestern vormittag im hiesigen Krankenhaus gestorben ist. Eckart fiel von einem Lastwagen und zog sich eine Gelenkverletzung am Daumen zu, in die Schmutz kam. Er beachtete dies nicht und nach acht Tagen trat Wundstarrkrampf ein, der den Tod des jungen Mannes nn Gefolge hatte. — Aus dem Männerzuchthaus sind am Samstag abend zwei Schwerverbrecher ausgebrochen. Die beiden benutzten den im Hof zurzell in Bau befindlichen Neubau einer Werkstätte, unter dessen Material sie eine Strickleiter verborgen hielten, init deren Hilfe sie über die Mauer entwischten. Man nimmt an, daß der eine Verbrecher, der noch 15 Jahre abzusitzcn hätte, die Richtung nach Mannheim eingeschlagen und der andere mit fünf Jahren belastete sich in die Pforzheimer R.chtung entfernt hat. Den Ausreißern müssen Zivilkleider zur Verfügung gestanden haben, denn in ihren Sträflingskleidern wären sie auf ihrer Flucht unfehlbar erkannt worden.
«eisenbach (Murgtal), 15. Dez. Einen Erdrutsch gab es am Sonntag mittag wieder in dem Steinbruch, der sich kurz vor dem Eingang des Ortes befindet. Nur wenige Minuten nach dem Passieren des Mittagszuges talabwärts lösten sich überhängende Erbmassen los und stürzten mit großem Getöse hernieder. Dr Bruch ist so weit von der Bahnstation entfernt, daß die Ge- steimnaffen nicht auf die Schienen herabgesallen sind und eine Verkehrsstörung dadurch nicht veranlaßt wurde.
Offenburg, 15. Dez. Am Sonntag abend gab eine seit Wochen hier gastierende Menagerie ihre Abschiedsvorstellung. In den Zeitungen war angekündigt, daß zwei Offenburger den Löwenkäfig während der Dressurvorführung betreten und mit dem Dompteur 66 spielen würden. Zu Beginn der Vorstellung machte die Direktion bekannt, daß der Landeskommissä: dieses Vorhaben der beiden Offenburger nicht Luld?n werde. Trotz des Polizeiaufgebots führten die zwei Offenburger ihr Vorhaben durch. Die Löwen verhielten sich ruhig.
Müllhei«, 16. Dez. Die deutsche Gendarmerie übernahm tn Neuenburg von der französischen Gendarmerie zwei Individuell, .die wegen verschiedener Straftaten von den Gerichten ihrer Heimotstaaten gesucht werden. Es handelt sich um einen SlljÄrigen Polen, der in eine mit einer Schießerei verbunden« RemLafsLre verwickelt ist, «nd «m einen Lljichrigen Italiener,
der sich in einer kaufmännisechn Stellung in Serbien Unterschlagungen hat zuschulden kommen lassen. Die beiden wurden zunächst ins hiesige Amtsgefängnis gebracht; sie sollen zur Aburteilung ausgeliefert werden.
Aas de« Wirsewtal, 15. Dez. In der Ortschaft Hauingen trat während der Reichtagwahlbewegung in einer von den Kommunisten einberufenen Versammlung als Hauptredner ein Fremder auf, der für das Großrats-Mktglied Bodewann aus Basel ausgegeben wurde. Auffällig war allerdings, daß der Redner den Dorfpofizisten, der mit umgeschnallter Dienstwasse der Versammlung auwohntc, mit einem Eisenbahner verwechselte, während doch in Basel bald jedes Kind die Uniform der deutschen Eisenbahner kennt. Bald daraus sprach derselbe Redner in einer Wahlversammlung in Binzen, wo er sich aber Möller nannte Es wird nun vermutet, daß der Agitator ein verkappter, deutschspreck>ender Russe war, der vielleicht mit falschem Paß sich in Deutschland Herumtrieb.
Konstanz, 15. Dez. Vor einigen Wochen hat sich die in der Hütlinstraße wohnhafte Ehefrau Marie Rühle, deren Ehemann sie vor Jahresfrist verlassen hat und nach Amerika ausgewandrrt ist, durch Oeffnen der Gashahnen in ihrer Wohnung zu vergiften versucht. Sic wurde bewußtlos in das städtische Krankenhaus gebracht, wo sie-bisher auch war. Gestern hatte sie Ausgang. Abends 8^ Uhr sprang sic heim Pulverturm m den Rhein. Sir wurde von dem Fischer Braunbach noch l.-bend gerettet. Heute früh ist sie nun im städtischen Krankenhaufe an Hcrzlähmung gestorben.
Konstanz, 15. Dez. Infolge der billigen Fleischpreise in Deutschland kaufen seit Monaten die schweizer Grenzbewohner ihr Fleisch in deutschen Gvenzorten. Die Preise difstfieren in Deutschland um mehr als 50 Pfennig gegenüber denen der Schweiz. Diese Fleischausfuhr nach der Schweiz hat beträchtliche Formen angenommen. Während noch der September d. I. 9057 Kilo erreichte, erreichte der Oktober die Ziffer von 2t 668 Kilo, der November sogar mehr als 40000 Kilo. Die schweizerischen Grenzmetzger sehen sich durch die Fleischeinsuhr von Deutschland schwer geschädigt und haben dem Bundesrat eine Eingabe unterbreitet, in der sie um sofortiges Verbot der Fleischeinfuhr aus deutschen Gebieten dringend ersuchen.
Konstanz, 16. Dez. Auf Schloß Arenenberg am Unterste (Kanton Thurgau) ist ein schwerer Einbruchsdiebstahl entdeckt worden, der vermutlich in der Nacht auf Sonnrag verübt worden ist. Der Täter hatte eine ganze Anzahl wertvoller napo- leonischer Gegenstände gestohlen. Bekanntlich diente das Schloß wiederholt dem Kaiser Napoleon III. und namentlich lange Jahre hindurch der Kaiserin Hortense zum Amern ha!!. Die Letztere schenkte das Schloß dem Kanton Thurgau. Soweit bisher festgestellt ist, wurden zahlreiche Edelsteine, goldene und silberne Gegenstände gestohlen Der Täter scheint kein Kunstkenner gewesen zu sein, denn er ließ die Gegenstände von größtem Wert liegen Von dem Täter fehlt bisher jede Spur. Unter den gestohlenen Gegenständen befindet sich auch ein sehr wertvolles Bild, das Christus am Kreuze darstellt. - Schloß Arenenberg lügt auf der Löhe oberhalb Ermatingrn, gegenüber der Insel Reichenau.)
Mannheim, 13. Dez; Auf dem Rhein treten bei der gegenwärtig herrschenden flotten Schiffahrt immer wieder neue Dampfer in Erscheinung, die davon Zeugnis ab legen, wie stark der Flußdampferbau in letzter Zeit betrieben worden ist. So erregt jetzt der auf seiner ersten Bergfahrt begriffene neue Radschleppdampfer „Brest" durch seinen stattlichen- Bau und modernen Einrichtungen berechtigtes Aufsehen. Der Dampfer harte mit vier Schleppkähnen über 100 000 Zentner Fracht und Kohle für oberrheinische Stationen an Bord
Vermischtes.
Wahlhmnor. Im Allgäu wird ein Witz viel belacht, den sich einige mit Humor gesegnete Bewohner einer Gemeinde geleistet haben. Dort lebte ein mandathoöhschwangerer Gemeindewahlkandidat, der aber bei der Wahl ganz gründlich durchsiel. Am Tage nach der Wahl erschienen vor seinem Hause einige ehrsame Maurer in voller „Aurüstung" und machten sich daran, an die Arbeit zu gehen. Da stürzte der Hausbesitzer zur Tür heraus und schrie sie an, was sie da machten. „Das Loch wollen wir zumauern, durch das Lu gestern durchgefallen List" — war die kaltlächelnd gegebene Antwort, worauf der Hausbesitzer schleunigst verduftete.
Londoner „Katzeuembrecher". Am frühen Morge« wurde am letzten Sonntag auf einem Dache im Londoner Westen einer der berüchtigten „Katzeneinbrechxr" festgenommen. Diese Leute verdanken ihren Name« der Gewandtheit, mit der sie Fassaden erklettern, um ihre Einbrüche auszuführen, denen in den letzten Wochen der Perlen- und Brillantenschmuck mancher mondänen Dame zum Opfer gefallen ist.
Amerikanisch« Polizei im Bunde mit Whiskhststmuggler«.
Aus Newpork wird gemeldet: Die Bundesstaatsanwälte haben eine Untersuchung eröffnet, um festzustellen, wie es möglich war, daß Alkohol im Werte von 50 Millionen Dollars im Staate New Jersey in den letzten Monaten gelandet tverden konnte. Laut Aussagen machte ein Schiff der Newysrkcr Hafenpolizei oft an dem Dock fest, wo der meiste Alkohol gelandet wurde. Die Untersuchung ergab, daß die Polizeibehörden der Sradt Weehawken mit den Schmugglern zufanrmenarbeiten und die Whiskyladungen durch die Straßen der Stadt eskortierten. Auch konnten Schmugglerschiffe in vollem Tageslicht ungehindert ihre verbotenen« Ladungen löschen.
Dr. Eckener Ehrenbürger von Flensburg.
Dr. Eckener wurde am Sonntag von der Bevölkerung in seiner Heimatstadt Flensburg empfangen. Die Stadt prangte im Flaggenschmuck. Die offizielle Begrüßungsfeier fand nachmittags im Kolosseum statt, wo Dr. Eckener vom Oberbürgermeister begrüßt wurde. Am Schluß seiner Ansprache überreichte der Oberbürgermeister Dr. Eckener den Ehrenbürgerbrisf der Stadt. Dr. Eckener dankte für die Ehrung und gab einen Bericht über seine Amerikasahrt.
Zum Haarmannprozetz.
Hannover, 15. Dez. Das Polizeipräsidium von Hannover sendet der Presse n. a. folgende Mitteilung: In der Tchwnr- gerichtsverhandlung gegen Haarmann sind mehrere Anschuldigungen gegen die Polizei vorgebracht worden. Die gegen einzelne Polizeibeamte erhobenen Beschuldiungen bilden den Gegenstand einer Disziplinaruntersuchung, deren Abschluß mit Rücksicht auf den Prozeß gegen Haarmann aufgeschoben worden ist. Es wird ferner fest-gestellt, daß Haarmann niemals in einem Dienstverhältnis zum Polizeipräsidium gestanden hat und niemals als politischer Agent verwendet worden ist. Ferner hat Haarmann niemals einen Polizeiausweis, d. h. ein Papier gehabt, das ihn als Polizeigehilfen legitimierte. Die Untersuchung hat keinen Anhaltspunkt dafür gegeben. Laß der Verkehr der Kriminalpolizei mit Haarmann übe: das unvermeidliche und notwendige Maß hinausgegangen ist
Handel mtd Verkehr.
Stuttgart, IS. Dez. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlacht» hos wäre» zugeführt: 133 Ochse» (unverkauft 13). 21 (1) Bulle». 270 (10) Iuogbulten. 240 (10) Iungeiuder, >26(6) Kühe. 1032 Käl» brr. 122S (SO) Schweine, Ilv Schoss. Erlös aus je 1 Itt. Lebend
gewichts Ochsen 1. 45-48-(Mer Markt: 44-47,, 2 37-42 (37 bte- 41), 3: M 35 (unv.x Bullen 1. 45—4? (44-48), 2. 3S-43 (39 -42,
3. 32-37 <31-36,. Iungrinber I. 50 -53 (4S—52). 2.41—48 (4E- bis 45), St 30 37 (unv.l, Kühe- I. 29 3S <30-40,. 2. 19-27 (1^- bis 28). 3, I-I—17 i12-17>, Kälber I. 72-75 <71-74), 2. VS-7S- (60-68), 3 52-60 <50-57), Schafe I. 56-6S <56-62,. 2. 40—4» <35—50i. Schweine 1.81-83 (St-84), 2. 73 -77 (76-80), 3. S« bis 72 <69—74)» Sauen 60 —74 60 76) Mb. Verlauf des Marktes: Anfangs lebhaft, spater abflauend.
Pforzheim. 15. Dez. (Schlcichiviehinorkt.) Auftrieb: 19 Ochse» (unverkauft 3).. 4 Kühe <1 28 Rinder <1), 20 Farcen <— , 2 Kälber. (—), 8 Schafe <—!, 359 Schweine <N). Preise für I Pfund Lebendgewicht: Ochsen« 1. 46—48, Rinder I . 48-52, Ochsen und Rinder 2. 38—42, Kühe 32 42, Farcen 42—48) Kälber 85—70, Schweine 7» bis 82. Marktoerlaus: lebhaft. Dir Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall. , für Fracht, Markt- und Verkaufskosten. Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über de» Stallpreis erheben.
Fruchtpresse. In Geislingen kostete Kernen 12 Mark, Weizen 11.50—12) Gerste 11, Haber ^5-v—S Mark, in Ravensburg alter Weizen 12—13.25, neuer 10—11.75, Dinkel 8—V. Roggen 10—11, irrste 10—12.40, alter Haber 11—12 25: neuer 7—8, Weizenkleie g.25, Roggenklcic 6, Kleeheu 4.60 Mark, i» benachbarten bayerischen Läuing «n Wirzen: 11.20—11.4», Roggen 11.50—12) Gerste 11.50-^-13.10,, Haber 6,20 —4 Mart Pr« Zentner.
Nese«* MarkeAldte»
Baden-Baden, W Dez. Gestern verschied nach kurze? Krankheit im 71. Lebensjghp Prinz Wilhelm von Sachsen-Weimar^ Herzog zu Sachsen, K.-Pr. Oberst a, 1. s. d. A. Er: war seit 1885 mit Gerda. Prinzessin zu Menburg und Büdingen vermählt, die» ihn mit ihrem Sohn Hermann betrauert. Der Prinz lebt seit 1921 in Baden-Baden.
Lörrach, 16. Dez. Der Gemeinderat Rüdiger aus:Steinen i.W , der, wie noch erinnerlich sei« dürfte, vor etwa 3 Jacken im Verlaufe von politischen Streitigkeiten den Dr. Winter getötet hat, ist dieser Tage aus der Haft entlassen worden.
SaarbrüÄcken, Lg. Dez. Die Belegschaften , der Esseoüahn- hauptwerVstäte in Bürbach sind heute, vormittag: wegen Lohn- s differenzen in den Streik getreten. Die gesamte Belegschaft von 1000 Mann marschierte nach der Niederlegung der Arbeit »« '
12 Uhr vor das Direttionsgebäude, um gegen die Nichterfüllung ihrer Forderungen zu demonstrieren. Es wurde eine Delegation entsandt, deren Verhandlungen aber ohne Ergebnis ? blieben. Das Direktionsgebäude selbst war durch ein zahlreiches , Polizeiaufgebot abgesperrt. Zwischenfälle haben, sich nicht er- 1 eignet. Heute abend fand eine Sitzung des Vorstands de» Deutschen Eisenbahneuverbands statH worin itber die zu treffenden Maßnahmen: Beschluß gefaßtowerden 'oÄ..
Köln, 16 Dezbr. Auck das dritte Opfer des Unfalls am Hochhaus« in der Nähr des Giverdahnhoss «klag im Hospital seine» Per- ! letzungen.
Köln, 16. Dez 4>ie Kölner Staatsanwaltschaft leitete gege» die sozialoemodratischr .,M,rn»jche Zeitung" ein Osfizjalverfahren wegen Beleidigung des preußischen Kultusministers Dr. Borlitz, ein„ de« in einem Artikel „brutale: Demagogie" noegeivorfen «vordem was.
Berlin» i6. DeK: Die Wohnung des Filmregisseurs Heytaad i» der Friedrichstraße wurde von Einbrechern heinsgesucht, Diese erbeuteten Elfenbrinsachen, Edelsteine, Basen. Gebetsteppiche und andere kostbare Stücke, die,Heyl««d auf Expeditionen i»,Indien u»d Afrika gesammelt hatte. Als Tater wurde der ISjährig» Sohn der im, Hause wohnenden Psörtneesleut« John fesLg,nammen. In seiner Wohnung in der Zimmecstraßst wurden verschiedene Elfenbeinfiguren gesunden, die nur aus diesem« Diebstahl herrühren konnten. John gab nach ^ längerem Leugnen die Einbrüche z-z,und behauptet», dreimal in der z Wohnung gewesen zu. sein. Ein großer Teil t»r. gestohlenen Gegen- > stände ist wieder brigebrocht. j
Berlin, 16. D«z, Den Blättrrn Kisolge ist van den Kriminal- s Polizei außer dem bereits festgenommenrn Dienor Merguth des Aktien- i fälsche» Hölscher, der dringend de» mehrfachen Mrineids verdächtig - ist. auch ein angeblicher Detektiv- namens Srigat verhaftet worden, der ebenfalls im Interesse Hölschers Meineide geleistet hoben soll.
Wie«, 17. Dez, Das hiesige aNanische) Konsulat erhielt von der Regierung in Tirana folgende Mitteilung: Eine aus 7» ' griechischen und albanischen. Komitatschis bestehende Bande, welche die Ortschaft Kakavia besetzte hatte, wurde von albanischen Truppen: über die Grenz« zurückgeworssn. Eine andere auf serbischem Gebiet gebildete Bande von 8v Alan» überschritt die Grenze in der Nähe von Skutari,. flüchtete aber, als sie verfolgt wurde, unter Zurücklassung von Taten und Vcrvmnde- ten nach Serbien. Die Präfektur in Küssowo meldet: Srreit- kräfte von 1000 Komitatschis, mit Geschützen, Maichinengev'eh- - ren und Bomben bewaffnet, überschritten die albanische Grenze i und griffen , unsere Truppen an Der Kampf dauert nochffort,
Budapest 16. Dez. Die königliche Kurie hat heute das Urteil im Bermögenskonfiskations-Psozeß des Grafen Michael Karolyi verkündet und den Einspruch de« Rechtsvertreters des Grafen abweisend das Urteil der zweiten Irrstanz bestätigt, wodurch diesem rechtskräftig wird. — In der heutigen Sitzung der Nationalversammlung unterbreitet« der Finanzmiiüster die Schlußabrechnung Wer den Staatshaushalt während des Karolyi-Regims, die für die Zeitdauer von zirka 5 Monaten sine» Aussall von 2,9 Milliarden Kranen aufweist, sowie die Abrechnung der Proletarierherrschast. dis sch die Zeit von vier Monaten einen Ausfall von 5.6 Milliarden. Kronen: zeigt.
Paris. 16. Dez Der heutige über dos Befinden des Minister-, Präsidenten Herriot ousgegeben« Bericht stellt eine anhaltende Besse > mng fest, betont obre gleichzeitig die Notwendigkeit, daß der Patient vollständig ruhig im- Bett bleiben muß. Temperatur 37)3.
Paris, 16. Dezbr. Wie der „Matin" berichtet, Kat- Deutfchlrmb die Einladung, sich an der in Grenoble im Mai 1925 ftatlsindenden Elrktrizitätsausstrüung zu beteiligen, angenommen. '
Paris, !6. Dez. Bei den deutsch-französischen Handelsvertrags- Verhandlungen sind im Augenblick in Paris 75 deutsche Sachverständige anwesend, darunter Vertreter der Schwerindustrie, der Textilindustrie. de« Glasindustrie, der keramischen Industrie, der Landwirtschaft. Der Führer der deutsche» Abordnung. Staatsftkretäl Trendelenburg, wird am Donnerstag »ach Berlin abreisen.
London«, IS Dez. Nachrichten aus Genf zufolge betrachtet mar dort das Völkerbundsstatut als aus die Registrierung des englisch- irischen Vertrags nicht abwendbar. In Ulster solle man befürchte», daß durch einen Appell an den Völkerbund auf Grund der Registrierung die Nord-irische Grenzsrage wieder aufgerollt werden würde (Natürlich, der Völkerbund ist gleich gefügig, wenn den Engländern oder Franzosen etwas nicht in ihrem Kram paßt. Schrift! )
London, 16. Dez. Eine Versammlung der Arbeiterpartei, in bei Macdonald den Vorsitz führte, lehnte die Zulassung des Kommunisten Saklatvala als Mitglied der Arbeiterpartei ab.
Eine Interpellation.
StttttUnrt, 16. Dez. Die sozialdemokratische Fraktion deS Landtags hat folgende Interpellation in ihrer gestrigen Sitzung beschlossen: Staatspräsident Bazille hat am 6. Dezember 1934 ' eine Kundgebung erlassen, in der er unter Berufung auf seine Stellung als Staatspräsident die Absicht erklärt, Württemberg zum „Vorkämpfer des nationalen Gedankens in Deutschland' nach dem Vorbild der bayerischen Politik bis zum November 1923 zu machen. Die bayerische Politik bis zum November 1923 hat das Deutsche Reich mehrmals in große außenpolitische i Schwierigkeiten gebracht, die Einheit des Reiches bedroht, dir Durchführung von Reichsgesehen erschwert, die staatsbürgerliche ! Freiheit politisch linvftetzmder Bürger beschnitten, die Nrtto- !