er staatlichen Gebäudc- R.M. zur Verfügung cklichen Schwierigkeiten

ftwirüel im Nordweste« , Osten zurückgedrängt, d, doch ist mr Dienstag rer Temperaturen uns

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hrenbuch. Abbruch der d Dr. Dürr wurden ins ren. Die Borhalle de» in architektonischem Wert idcrat hat den Rechtsrat >d Vorstand des Stadt.

Kartoffeldarlehen.) Die ehen ist bis zum I. Juli daß die monatlich abzu- gszeit entsprechend, herab- iehensnehmern nicht aus- oder nicht besondere Ver­lachen.

(Diebstahl.) Dem Lehrer asche vom Waschseil weg un mit Siacheldraht ver­einige Meter vom Wasch- indernis, die doch 1 Ztr.

ausierern und dergleichen.) e eine Frauensperson in ohne von jemand bemerkt ückkam, war ihr erster irk nicht mehr an seinem i die Nachbarn, die Ve­rs Haus verlassen habe, die Diebin, sondern auch m Vorsicht!

Tragisches Ende.) Beim Johannes Unger ein Ast wllr getroffen und an den Haus. Bor drei Wochen

In letzter Zeit wurde» aus und auch unter der Stadt fanden Liebhaber, iche Beobachtung machen. Unkosten manchmal höher

der Beteiligung am Ab­wurde der Vezirksrat a der Ausgleichung des gen des Fahrplans Ver- i der Verhandlungen mit Zemeinden in neue Ber­ieten.

s Schöffengericht hat den epp von Ertingen O.-A. :bcl auf der Straße eine Handtafche rntriffen hatte, rur ein Gebetbuch enthielt, unguis verurteilt.

«s Hauptoerfahren im Schöffengericht eröffnet ady in Heidelberg fein r eingrreicht hat. Tie ebruar stattfinden. Die nklage richtet sich gegen Architekt Hugo Detert, ürtembn-ger, währen» idelberg wegen Begii«-

Jn Forchheiin ist der g, in drei Fällen Feuer t Stallungen und teil­en und. Dammbacher h bei jedem Brand der fügung zu stellen. Tr gewesen sein. )onnerstag wurde Gla- Er ist ein alter 4>er titgemacht, von der er ästig.

icht verhandelte gestern nzler, Redakteur der ^ Veröffentlichung vo« Zeitung" in fünf Fäl-

ort,wo habt Ihr die und unsere Hoffräulein gewiß nicht und noch m wie groben Vetter

hn zu sprechen wage; und überall der Wahr­es läßt sich auch der r kleiden, wie Ihr mir ) nicht besonders, wenn Bärenstimme, wie ei­en angeranni werden." ge gegen Eure Feinde. Mer gegen Euch ver- r, nur bedauern, wenn Vetter, Friedrich von

ette gereizt,er ist der

t er nicht; doch nie gab , so ritterlich und edel t Euer seliger Gemahl mir zum Vorbild ge-

Aräfin spitz,ein deut-

Ritter kühn,und da--

e flammend.Glaubt meines Gemahls Tod ch dem rohen Walter ; schwor? Glaubt er, ib bin? Glaubt mir, ihle die Kraft in mir,

wühend und die Rechte ifin Henriette da, eine reitroß fehlten, um ste

len. Zeugen wurden nicht vernommen. Kenzler hat für alle diese Artikel die Verantwortung übernommen. Das Urteil lau­tet: Wegen Veröffentlichung des Parteibefehls auf 300 Mark, wegen Vergehen gegen das Republikschutzgesetz und wegen des veröffentlichten Berichts über die Bürgerausschußsitzung auf ZOO Mark, wegen des ArtikelsEine Kulturschanoe Badens" auf -50 Mark, des Berichts über den Zwischenfall im Freiburger Gerichtssaal auf 100 Mark und wegen der Behandlung eines zu schnellen Gerichtsverfahrens auf 100 Mark, insgesamt also auf 1050 Mark. Außerdem hat die Veröffentlichung des Urteils in derArbeiter-Zeitung", derKarlsruher Zeitung" und in derFreiburger Zeitung" zu erfolgen.

Mannheim, 13. Dez. Am Donnerstag vormittag hat ein 26 Jahre alter Taglöhner aus Worms auf dem hiesigen Wochen­markt einer einkaufenden Frau den Geldbeutel mir Inhalt aus der Manteltasche entwendet. Da die Frau den Diebstahl sofort bemerkte, flüchtete der Täter, konnte aber von einem Händler ! wieder eingeholt werden. Die Polizei verbrachte ihn auf die , Wache, wo man ihn dorrst im Notarrest verwahrte. Um zwei - Uhr nachmittags sollte der Taschendieb dem Erkennungsdienst ^ zugeführt werden, aber er hatte sich mit seinem Selbstbinder an das Eisengitter aufgehängt. Die von den Polizeibeamten sofort angestellten Wiederbelebungsversuche waren nach einer halben Stunde von Erfolg und der herbeigerufene Arzt ord­nete seine Ueberführung in das Krankenhaus an.

Vermischtes.

Prozeß Haarman«. Der Bund deutscher Frauenvereine richtet im Interesse der Jugend aller Stände an die deutsche Presse die dringendste Bitte, die Berichterstartuug über den ! Haarmann-Prozeß (Hannoveraner Massenmörder) bis zur Urteilsfällung auszusetzen. (In Berücksichtigung dieser wohl­verständlichen Bitte werden wir die Berichterstattung bis zur Urteilsfällung einstellen. Schriftl.)

Laune« eines Blitzes. In der Nähe von Abrillac in Süd­frankreich schlug der Blitz in ein Haus, beschädigre das Dach, ^ drang dann in eine Kolonialwarenhandlung und zertrümmerte i dort alle Konservenbüchsen und Behälter, so daß der gelbe, ! grüne, rote und blaue Inhalt sich auf den Fußboden ergoß, i Im anstoßenden Zimmer betete eine alte Frau ihren Rosen- ' stanz, ihr Nähkorb wurde umgeworfen und die darin befind­lichen Stopf- und Nähnadeln sowie eine Schere wurden ge­schmolzen. Dann fuhr der Blitz durchs Ofenrohr, bahnte sich einen Weg durch eine Wand in den Stall und tötete eine Kuh und verletzte ein Schwein.

Ei« Segler mit sieben Mann untergegangrn. Die schwe­dische SegelbarkTana" stieß im Kattegatt mit dem Trawler Ibis" von Göteborg zusammen und sank säst augenblicklich. Die Besatzung rettete sich zwar in die Rettungsboots, doch wurde eines der Boote, das mit sieben Mann besetzt war, von dem untergehenden Segler mit in die Tiefe gerissen. Tie ge­samte Besatzung dieses Bootes ist umgeko-mmen.

Wahlsatire. In der brandenburgischen Industriestadt Forst dichtete ein Spötter:

Ich wähl nicht schwarz-rot-Mostrich,

Ich wähl nicht schwarz-weiß-rot,

Ich wähl auch nicht den Sowjetstern Da ich kein Idiot,

Und wenn ich wählen müßte,

Es könnt nur eines sein:

Ich wähle eine Kiste

' Voll Gold und Edelstein.

Dann kaufte ich den Laden,

Der Deutsches Reich sich nennt,

Und trieb daraus die Maden,

Damit es Ruhe fänd.

Die Sanften und die Freche»,

Die Zunft der Mitte auch,

Da all' nur ihr Versprechen Ist Schall und eitel Rauch.

Rezept gegen häusliche« Zwist.

Zum Zank und Streit gehören zwei,

Schweigt eins, so ist es gleich vorbei;

Drum wer den lieben Frieden will.

Der sei zuerst fein mäuschenstill.

Willst Lu jedoch das Schweigen brechen Und deinem Gegner Widersprechen,

So halt erst eine Viertelstunde Zehn Tropfen Wasser in dem Munde;

Dann sag' was du zu sagen hast.

Mit großer Ruh, ohn' alle Hast.

Dies Mittel hat sich stets bewährt.

So wie es die Erfahrung lehrt.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 13. Dez. (Obst-, Gemüse- und Mostobst-Großmarkt.) Es notierten per »/, Kilo in Pfennigen: Edeläpfel 1520, Tafeläpfel 815, Schütte!-, Fall- und Mostäpfel 45, Epalierbirnen 2025, Tafelbirnen 1020, Walnüsse 3545, Kartoffeln 4,55,5, Endivien­salat I Stück 615, Wirsing (Kohlkraut) 56, Filderkraut 34, Weißkraut, rund 45, Rotkraut 68 per Kilo. Rosenkohl per Stück 2030, Rote Rüben 56, Gelbe Rüben (lange Karotten) 56, Zwiebeln 8 12, je »/, Kilo, Rettiche 3 5, Sellerie 1025 je I Stück, Schwarzwurzeln 3040, Spinat 15-20, Mangold 1012 je ft, Kilo. Zufuhr 80 Ztr. Mostobst. Preis 45 Mk. per 50 Kilo.

- Fruchtpreise. In Aulendorf kostete Gerste 12,60, Weizen 10,50 Mb, in Tübingen Dinkel 7,50-7,70, Haber 78,40, Weizen 10,50il, Gerste 9,5011 Mb, in Urach Dinkel 7,508,40, Gerste 10N,50, Haber 811, Weizen 1013, Linsen 20, Roggen 911 Mark, je der Ztr.

Schweineprrise. In Balingen kosteten Milchschweine 1830, Läufer 45 Mark, in Crailsheim Läufer 4080. Milchschweine 20 bi» 30, in Münder King en ein Mutterschwein 2l0, Läufer 60, Milchschweine 2530 Mark, in Rottweil Milchschweine 1526, in Ulm Milchschweine 2032, Läufer 27-30 Mark, je das Stück.

Neueste Nacheichte«.

Stuttgart, 14. Dez. Heute nachmittag fand hier auf dem Eport- klubplatz bei Gaisburg vom schönsten Wetter begünstigt das mit großer Spannung erwartete. Länderfußballwettspiel zwischen den National­mannschaften von Deutschland und der Schweiz statt. Zu dem Spiel, das internationale Bedeutung hatte, waren über 25000 Zuschauer aus allen Teilen des Reichs und auch aus dem Auslande zusammenge­strömt Ferner waren zahlreiche Vertreter staatlicher und städtischer Behörden, sowie des Wehrkreiskommandos zugegen. Das Spiel, das scharf ducchgeführt wurde, endete unentschieden mit 1:1.

München, 14. Dez. Unter Beteiligung der weitesten Schichten der Bevölkerung Münchens wurde heute vormittag ein Denkmal für die Gefallenen der bayerischen Landeshauptstadt vor dem Armeemu­seum im Hofgarien feierlich enthüllt. An der Feier namen u. a. der frühere Kronprinz Rupprccht, das gesamte Stantsministerium, Land­lagspräsident Königsbauer mit Vertretern des Landtags ferner Ver­treter der städtischen Behörden usw. teil.

Berlin, 14. Dez. Reichsminister Dr. Jarres, üer wieder in den Kommunaldienst zuriicktreten will, bestreitet die Germania- Notiz über seine Reichspräsidentschafts-Kandidacur.

. , Paris, 14. Dez. Vor der russischen Botschaft brachten heute vormittag die Pariser Kommunisten dem Botschafter Sowjetrußlands eine Huldigung dach Die Absingnng der

Internationale wurde durch lärmende Kundgebungen gestört. Das Eingreifen der Polizei verhinderte Schlägereien.

London, 14. Dez. Chamberlain lehnte es bei seiner Rück­kehr von den Besuchen in Paris und Rom ab, Erklärungen ab­zugeben, bevor er im Parlament gesprochen habe- Er sagte nur, er sei von den Ergebnissen der Reise wohl befriedigt. LautSunday Times" ist das Ergebnis des Besuches Chamber- lains in Paris und Rom eine festere Entente. Di - Reise Cham- berlains werde zweifellos zu einem freundschaftlicheren und engeren Zusammenwirken zwischen England Frankreich und Italien bei dem Politischen Wiederaufbau Europas führen. DieSunday Times" erfährt ferner, daß der Anspruch Ame­rikas auf den Teil der Reparationen, die Deutschland auf Grund des Dawesplans zu zahlen hat zwecks Rückerstattung der Kosten für die amerikanische Besatzung, von der Konferenz der alliierten Finanzminister im nächsten Monat in Paris er­örtert wird.

Moskau, 14. Dez. Bei der Abreise Trotzkis nach der Krim sind diesem große Ovationen dargebracht worden. Im An­schluß daran hätten Demonstrationen stattgefunden, die bis in die Nachtstunden angedauert und an verschiedenen Stellen der Stadt zu blutigen Zusammenstößen mit der Polizei und Gegen­demonstranten geführt hätten.

-Sofia, 14. Dez. Die Polizei verhaftete gestern den früheren Finanz- und Ackerbauminister Turlakoff wegen Vergehens gegen das gemeine Recht, nachdem das Parlament die Erlaub­nis zur Strafverfolgung gegeben hatte.

Kairo, 14. Dez. Noch Zeitungsmeldungen erkannte ein Po­lizist zwei von den Verhafteten als Teilnehmer an der Er­mordung des Sirdar. Es wird daraus hingswiesen, daß nun­mehr vier Täter von Len europäischen Augenzeugen identifi­ziert sind.

Washington, 14. Dez. Der am Samstag erfolgte Tod des amerikanischen Gewerkschaftsführers Samuel Gompers dürste eine Radikalisierung der amerikanischen Arbeiterbewegung zur Folge haben.

Matthes als Franzosen-Schützling.

Der berüchtigte Separatist Matthes wünscht nach Düssel­dorf zurückzukehren. Er hat sich bereits an die Franzosen um Schutz gewandt. Die Besatzungsbehörde hat, wie aus Düssel­dorf gemeldet wird, auf den von Matthes an den Generalstab der Armee gerichteten Antrag geantwortet, Matthes könne ans einige Tage nach Düsseldorf zurückkehren, da die deutschen Be­hörden ersucht worden, seien, den Haftbefehl gegen Matthes nicht zu vollstrecken.

Reichspräsident Ebrrt und der MnnitionsarLeiterstreik von 1S18.

Magdeburg, 14. Dez. In Lxr Nachmtttagssitzung des Ma-gdeburger Beleidigungsprozesses.kam ein interessantes Do­kument zur Verlesung. Es handelt sich mn einen Brief Hindcn- burgs an Ebert aus den Revolutionstagen. Der Brief lautet auszugsweise:

Sehr geehrter Herr Ebert!

Wenn ich mich in nachstehenden Zeilen an Sie wende, io tue ich dies, weil mir berichtet wurde, daß auch Sie als treuer, deutscher Mann das Vaterland über alles lieven unter Him- anstellung persönlicher Meinungen und Wünsche. In diesem Sinne habe ich mich Ihnen verbündet zur Rettung unseres Volkes vor dem drohenden Zusammenbruch." Hindenburg er­innerte dann Ebert an die Proklamation vom 9. November, in der die Beamtenschaft aufgefordert wird, sich hinter die neue Regierung zu stellen, well ein Versagen der Organisation Deutschland der Anarchie ausliefern würde. Hinoenvurg schreibt dann weiter:Von Ihrem Entschluß wird es abhängcn, ob das deutsche Volk noch einmal zu einem neuen Aufschwung gelangen wird. Ich bin bereit und mit mir das ganze Heer, "Sie hierbei rückhaltslos zu unterstützen. Wir alle wissen, daß nach diesem bedauerlichen Ausgang des Krieges der neue Auf­bau des Reiches nur auf neuen Grundlagen und niit neuen Far­ben erfolgen kann."

Reichsminister a. D. Gröner, während dessen Zeugenaus­sagen der Brief verlesen wird, bestätigt die Echtheit dieses Brie­fes. Im übrigen war die Aussage Gröners in jeder Beziehung ein Zeugnis für den Reichspräsidenten. Gröner, der damals der Organisator der .Kriegseisenbahn war, erklärte, er habe stets bei Ebert für die Landesverteidigung das vollste Verständnis gefunden. Auch nach dem Zusammenbruch habe Ebert alles getan, um die Forderungen der Obersten Heeresleitung durch­zuführen. Ebert hat im engsten Hinvernehmen mit der Heeres­leitung täglich die Lage durchgesprochen und sich bemüht, alles durchzusetzen, was von der Generalität angeregt und empfohlen wurde. Hindenburg sei mit dieser Zusammenarbeit voll und ganz einverstanden gewesen. In diesem Zusammenhang kam dann Gröner auf den Brief zu sprechen. Vor der Aussage Gröners gab es noch die Vernehmung zweier Generäle, des Ge­nerals der Artillerie von Stein und des Generalmajors von Wriesberg. Diese beiden Herren brachten zwar ihre Gegewätz- lichkeiten zu den politischen Prinzipien der Sozialdemokratie zum Ausdruck, vermochten aber nichts ausznsaqen, !vas den Reichspräsidenten bezüglich seines Verhaltens zum Munitions- arbeiterstreik belasten könnte. Auch der damalige Reichskanzler Fehrenbach gab der Meinung Ausdruck, daß dietepublikanische Stimmung im November 1918 nicht von den Mehrheitsivzia- listen getragen war.

Die kommende innere Anleihe.

Die kurzfristige innere Anleihe, die den Fehlbetrag von 277 Millionen Mark im neuen ReickMetat decken soll, wird, wie die Neue Tägliche Rundschau" erzählt, um die Mitte des nächsten Jahres aufgelegt werden. Bis dahin soll die Aufwertungs­fragein irgend einer Form" bereinigt werden.

Luftverkehr BerlinParis.

Direktor Wronsky vom Deutschen Nero-Lloyd verhandelt in Paris mit französischen Luftverkehrsgesellschaften über Herstel­lung einer direkten Luftverbindung BerlinParis. Wie die Telegraphen-Urfton erfährt, nehmen die Besprechungen einen günstigen Verlauf, so daß nach Beseitigung der Einschränkun­gen für die deutsche Luftfahrt und der noch vorhandenen Poli­tischen Schwierigkeiten der Verkehr sofort ausgenommen wer­den kann.

Neber das Ziel hinausgeschoffe«.

DerVorwärts" vergleicht den Knabenmöcder Haarmann mit Hindenburg. ImVorwärts", Abendausgabe Nr. 409, Ausgabe 8 Nr. 205 ist zu lesen:Ein neuer Wallfahrtsort". Der neue Wallfahrtsort ist das Haarmann-Haus, das Sterbe­haus von 30 Menschen. Bor diesem bleibt der Spießer mit un­heimlichen Schauern stehen, Gänsehaut auf dem Rücken und Gänsehaut in der Seele, das blutrünstige Untier im Herzen und die Neugierde in den Augen, um zu sehen, wo Haarmann gewohnt hat... Hier ist die Straße gedrängt voll Von Autos, Droschken und Menschen, und jeder fragt: Wo wohnte Haar­mann? Deutsche ans allen Gauen unseres Vaterlandes... Nur 30 Menschen! Aber ebenso stauen die Menschen vor der Billa im Hindenburg-Biertel, wo der aste General wohnt, der in allen Offensiven Hunderttausende von Menschen in den Tod getrieben und nutzlos geopfert hat. Auch hier dieses herrliche, grausige Gefühl, die Gänsehaut ans der Lippe, mit aer man siegreich Frankreich schlagen will. Und Gänsehaut auf der Bierleoer. Welche Zukunftsaussicht und welche Vergleiche!"

Die Kabinettsbildung auf dem toten Punkt.

Berlin, 14. Dez. In derGermania" wird nochmals und weitausholend auseinandergesetzt, warum das Zentrum an einem bürgerlichen Kabinett mit maßgebendem deutschnationa­lem Einfluß sich nicht beteiligen könne. Die Frage, welche Stel­lung das Zentrum zu einem solchen Kabinett einnehmen soll wird dabei mit Absicht dilatorisch behandelt. Das würde, meint das Zentrumsblatt,ganz von der Politik abhängen, die dieser Kabinett treibe". Auf alle Fälle würdeder Charakter einer solchen Kabinetts das Zentrum zu erhöhter Wachsamkeit zwin­gen". Parteipolitisch gesehen fühle Las Zentrum in der Roll» des Zuschauers sich vorläufig recht wohl. Das ist natürlich kein Standpunkt, den eine ihrer vaterländischen Verantwortlich keit bewußte Partei auf die Dauer einnehmen kann und mit dem sicher auch das Zentrum sich nicht begnügen wird. Irgend­wie wird, wenn die Wirren und Krisen nicht verewigt werde« sollen, die Zentrnmspartei aus der Rolle des Zuschauers her­ausgehen müssen. Schließlich bliebe, wenn Zentrum und Volk-- Partei sich auf einer Ablehnung versteifen, ja noch immer die Möglichkeit, daß der Reichspräsident eine nicht parteipolitisch abgestempelte Persönlichkeit mit der Kabinettsbildung betraute. Es müßte dann freilich wirklich eine Persönlichkeit sein.

Berlin, 15. Dez. Außer dem Zentrum scheint, wie dex Montag" schreibt, auch die Deutsche Bvlkspactei wenig Nei­gung zur Uobernahme der Regierungsbildung zu zeigen. De« Gedanken einer Regierungsbildung mit aktiver oder' neutrale? Unterstützung der Sozialdemokratie lehne man in Volk-Partei lichen Kreisen nach wie vor namentlich mit dem Hinwers ak^ daß eine solche Regierung eine praktische Arbeitsmöglichkeil habe, da ein derartiges Kabinett bei den ersten wichtigen Post» tischen Fragen, vor allem bei den Steuerfragen, wieder ausein­anderfallen würde. Eine Entscheidung in der Frage der Re­gierungsbildung dürfte kaum vor Donnerstag zu erwarten sein, da die Entschlüsse der Reichstagsfraktionen erst am Dienst«? und am Mittwoch fallen würden.

Deutschland rüstet nicht zum Kriege".

Paris, 13. Dez.Ere Nouvelle" bringt zu der Abrüstungs­kontrolle in Deutschland einen Artikel, der von denselben offi­ziösen Kreisen beeinflußt wurde, wie der gestern vomMatin" veröffentlichte Artikel. Eine hohe militärische Persönlichkeit j offenbar der Kriegsminister Rollet, hat einem Vertreter de«

! Blattes n. a. erklärt: Deutschland rüstet nicht zum Kriege, i Deutschland ist unfähig, eine neue Offensive vorzubereiten und ! wird es bei der gegenwärtigen Ueberwachungsmethode auch in ' einigen Jahren nicht können.

Die Frage nach einem Nachfolger für Herriat.

Paris, 14. Dez. Herriots Venen-Entzündmrg bedarf einer langwierigen Behandlung. Der Ministerpräsident wird sich erst in zwei Wochen von seinem Krankenlager wieder erheben körr- nen, falls die Heilung ohne Rückfälle vor sich gehen sollte. Nach­her wird sich Herriot einer Kur unterziehen müssen, die viel­leicht vier Wochen beanspruchen wird. Es ist nur allzu begreif­lich, daß unter solchen Umständen die Frage der Nachfolgeschast sowohl im Lager der Mehrheit als auch in dem der Opposition eingehend erörtert wird. Erst nach den Weihnachisferien wir» die Entscheidung über die Umgestaltung des Kabinetts Herriot fallen. Ohne Zweifel wartet man hier noch das Ergebnis de? Kabinettsbildung in Deutschland ab. Die linksrepublikanische» Organe werden nicht müde, die deutsche Sozialdemokratie r« einem energischen Eingreifen aufzufordern und den Eindruck z« erwecken, daß ein eventueller Regierungswechsel in Frankreich bestimmt durch den Charakter der künftigen deutschen RegieruNW -beeinflußt würde.

Paris, 15. Dez. lieber Len Gesundheitszustand des Minister­präsidenten Herriot verlautet, daß die Schmerzen des Patient?» und die an der Wade eingetretene Spannung an die Möglich keit einer leichten Komplikation hätten denken lassen. De? gestern vormittag hinzugezogene Spezialist konnte jedoch nichts feststcllen. Zum ersten Male seit fünf Tagen konnte der Mini­sterpräsident einige Stunden schlafen. Die Aerzre hoffen, daß der Krankheitsherd lokalisiert bleibt und daß der Ministerpr» stdent in etwa zehn Tagen wieder aufstehen kann. Der Aerzt» bericht von gestern sagt: Die lokale Entzündung ist unver­ändert; Fieber 37,8.

Sequestrierung russischer Banken in Para«.

Paris, 13. Dez. Die erste Folge der Wiederaufnahme dex diplomatischen Beziehungen zu Sowjetrußland besteht darin, daß fünf in Paris ansässige russische Banken gestern unter Se­quester gestellt wurden. Begründet wird diese Maßnahme d» mit, daß alle Aktiengesellschaften und insbesondere Banken i« Rußland der neuen Gesetzgebung der Sowjet-Republik untc» stellt seien. Infolgedessen sei auch die Situation der Filiale» dieser Banken in Frankreich unsicher geworden. Deshalb ma«-t es die öffentliche Ordnung erforderlich, daß Maßnahmen er­griffen würden, um den Rechtszustand zu klären. Aus diele» Grunde ist es den fünf russischen Banken in Paris vorläuftU unmöglich, Geschäfte für eigene Rechnung oder kür die vo« Aktiengesellschaften zu unternehmen, die nicht in Rußland nat»- ralistert sind. Eine der Banken will übrigens den Fall durA gerichtliches Urteil entscheiden lassen.

Urteilsverkünbigung im Memeler Putsch Prszeß.

Kowno, 14. Dez. Am Samstag abend erfolgte in de» Prozeß wegen des Putschversuches im Memelgebiet die Urteils- Verkündung. Die Angeklagten Keßler und Böttcher wurde« z« je acht Jahren Zuchthaus, der Angeklagte BluMenau zu zwölf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Weitere sechs Angeklagte er­hielten Zuchthausstrafen von ein Jahr vier Monaren bis zwei Jahren acht Monaten. Freigesprochen wurde u. a. der Reichs­deutsche Simoniat. Die Untersuchungshaft wird auf die ver­hängten Strafen nicht angerechnet. Der verurteilte Böttchc): wurde von deutscher Seite als Reichsdeutscher reklamiert; dcä Gericht hat ihn jedoch nicht als solchen anerkannt.

Amerikanisch-englische Einigung in Sicht.

Radio meldet aus Washington, daß man in amerikanische« politischen Kreisen der Ansicht ist, daß zwischen Amerika un» England eine Einigung in der Frage der Verrechnung der amerikanischen Ansprüche herbeigeführt werden wird. Die ame­rikanische Regierung sei bereit, mit der Rückzahlung der 8^- satzungskosten länger als zehn Jahre zu warten.

Eine häufige Brandursachc, besonders auf dem Lande ist das Wegwerfen von brennenden Zigarren- und Zigaretten­resten. Die letzteren sind die gefährlicheren, da sie leichter un» stärker brennen als die ersteren. Man achte deshalb unbedingt auf die Unart des leichtfertigen Wegwerfens und gewöhne dir Betreffenden nach und nach durch Ermahnung daran, die bren­nenden. Reste durch das Austreten unschädlich zu machen. Der Landwirt kann nicht genug tun, in Scheunen, in Ställen un» Wirtschaftsgebäuden und auch in deren Nähe durch An-Mag darauf zu verweisen, daß das Rauchen untersagt, aus alle Fälle größere -Vorsicht am Platze ist. Die Möglichkeit, seine i Ernte, seine Gebäude um einer Leichtfertigkeit willen zu ve»- ! lieren, das dürfte gerade in der jetzigen Zeit, wo die Bersich»- l rungsverhältnisse noch denkbar ungünstige sind, den Landwirt veranlassen, dieser Warnung volle Beachtung zu schenken. Dir , Hausangehörigen und das Gesinde können nicht oft genug auf ' die Gefahr aufmerksam gemacht werden. _