beseitigen. Da ihm dies nicht gelang, zag der Angeklagte den Wörz zu Rate mit dem Erfolg, daß das Mädchen unter dessen roher und unsachgemäßer Behandlung am 16. September starb. Gegen Wörz schweben wegen Abtreibung weitere Verfahren. Das Urteil lautete gegen Wörz wegen versuchter Abtreibung auf drei Jahre Gefängnis und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren, gegen Perermann auf zwei Jahre Gefängnis wogen Beihilfe zur versuchten Ab­treibung.

Künzelsau, 9. Dez. (Tödlicher Autounfall.) Der frühere Teilhaber der Firma Heinrich Böhm, Jakob Büch'enstein, ist auf einer Autofahrt tödlich verurglückt. In Döczbach lud er die Brüder Heber zur Mitfahrt ein. Bei Stachenhausen kam der Wagen ins Gleiten und prallte auf eine Telegraphenslang-. Die drei Insassen wurden mit großer Wucht herausgeichleudert. Einer drei Brüder Heber flog über einen Gartenzaun, kam aber mit geringen Verletzungen davon. Sein Bruder und der Chauffeur blieben unverletzt. Büchsenstein erlitt so schwere innere Verletzungen, daß er tot vom Platz getragen werden mußte. Eine Gerichtskommission hat sich an den Unfallort begeben.

Bade«,

Pfullendorf, 6. Dez. Dieser Tage brachte eine dem Land­wirt Johann Heigle in Jllmensee gehörende Kuh ein Kalb zur Welt, das am Hinteren rechten Bein zwei Kniee hatte. Das obere schaute rückwärts, das untere vorwärts. Der untere Teil des Fußes hatte die Form eines Hakens. Das Kalb >oar zu­nächst gesund, ging aber nach einigen Tagen ein.

Böhrenbach (Schwarzw.), 9. Dez. Gestern mittag sahen Einwohner in der Wohnung des Gendarmen Eichhorn hier, eines tüchtigen und gewissenhaften Beamten, noch Licht bren­nen. Da ihnen dies auffallend erschien, forschten sie nach und fanden den Gendarmen und seine Frau, letztere noch mit einem Pelz angetan, tot auf dem Boden liegen. Der Gsirdarm hatte ,,nt seiner Dienftpistole seine Frau und sich selbst erschossen. Eichhorn hatte mit seiner Frau am Sonntag abend noch ein Konzert in Vöhrenbach besucht. Gleich nach der Rückkehr scheint er die grausige Tat begangen zu haben. Unglückliche Fami­lienverhältnisse sind als Ursache anzusehen. Wachtmeister Eich­horn war 29 und seine Frau 21 Jahre alt. Das Kind lag in seinem Bett, wo es durch den Führer der Vöhrenbacher Gendarmeriestation vorgefunden und mitgenommen wurde

Aach (Amt Engen), 9. Dez. Gestern abend zehn Uhr er­tönte Feuerlärm. Im früheren Wohn- und Oekvnomiegebäude des Bürgermeisters Trippel war Feuer ausgebrochen. In kur­zer Zeit stand das Haus in Flammen, sodatz ,,-s nicht möglich war, von dem Mobilar, den Fahrnissen und Geräten etwas zu retten. Das Haus war bewohnt von einer Arbeiterfamilie mit sechs Kindern. Der Brand griff auch auf das Anwesen des Seilers Fritz Trippel über, das ebenfalls in kurzer Zeir in Asche gelegt wurde. Auch hier konnte nichts von den Fahrnissen usw. gerettet werden. Lediglich das Vieh konnre aus beiden Anwesen in der Hauptsache in Sicherheit gebracht werden. Die Brandursache ist noch unaufgeklärt. Der ziemlich erhebliche Schaden ist nur mangelhaft durch Versicherung gedeckt.

Säckingen, 9. Dez. (Brandstiftung.) Das Großfeuer im Sägewerk Kähny ist zweifellos auf Brandstiftung zurückzu- führen. Unter diesem Verdacht wurde in Murg ein Mann aus Mannheim festgenommen, der wegen Diebstahls mehrfach vor­bestraft ist und in Waldshut einige Diebstähle ausgesülwt hatte. Man nimmt an, daß er im Sägwerk Kähny Treibriemen ent­wendet und, um den Diebstahl zu verdecken, den Brand ange­legt hat. Er dürfte hierhei noch einen Helfershelfer gehabt haben.

Bermneytes

Lange Reise. Im Jahre 1906 wurde in Speyer von einer damals noch ledig gewesenen Frau eine Ansichtskarre an ihre Eltern in Bellheim aufgcgeben. Diese Karte kam dieser Tage an. Die Karte hatte also genau 18 Jahre gebraucht, um den Postweg von Speyer nach Bellheim zzurückzulegen.

Gemeiner Streich. In der Nähe von Oberstdorf bemächtig­ten sich einige Burschen bei Nacht eines nach Tiefenbach heim­kehrenden Mädchens, zogen dieses bis auf die .Haut aus und verschleppten die Kleider. Das Mädchen suchte einen Schuppen auf und suchte sich vor Kälte zu schützen. Hiebei fand die Miß­handelte eine alte Arbeitshose, mit der sie sich hekleidcte und unter dem Schutze der Dunkelheit den Heimweg antrat. Die Täter verschmähte Liebhaber sind bekannt.

Angerstein, der Massenmörder von Haiger, hat in der Kli­nik in Gießen seine bisherigen Geständnisse dahin erweitert, daß er zugibt, den Plan zum Mord vor vier Wochen geroßt zu haben. Er sei fest entschlossen gewesen, nach der Bluttat Selbstmord zu begehen. Der Grund seien seine wirtschaftlichen Schwierigkeiten gewesen, ferner, daß er mit seinem Tode seinen persönlichen Ruf retten wollte. Deshalb habe er alle die Leute noch beseitigen müssen, die Ungünstiges von ihm wußten. Tie Ermittlungen über das Vorleben Angersteins haben bereits er­geben, daß eine Anzahl dunkler Punkte in seinem Leben vor­handen sind. In seinem früheren Wirkungskreis sind zwei junge Mädchen verschwunden, unter denen sich auch eine Braut Anger­steins befunden haben soll.

Ein Globetrotter ohne Beine. Zurzeit durchwandert ein merkwürdiger Globetrotter das Elsaß. Es ist dies ein Herr Pernod, Mitglied des Touring-Club de France, der beide Beine amputiert hat und auf hölzernen Beinen und unter Zuhilfe­nahme von Krücken des Weges marschiert. Er will in vier Jahren die Welt umreisen auf Grund einer Wette. Seinen Unterhalt bestreitet er aus dem Erlös des Verkaufs von An­sichtspostkarten, für die er guten Absatz findet, da man dom Unglücklichen gerne etwas abkaust.

Eine unglückliche Wette. Aus Jest in Süditalien wird von einer unglücklichen Wette berichtet, die einem dortigen Fleischer- Meister das Leben gekostet hat. Dieser hatte mit etlichen Freun­den eine Wette über eine hohe Summe abgeschlossen, daß er in der Lage sei, sechs Pfund Kutteln hintereinander zu verspeisen. Und er gewann tatsächlich die unwahrscheinliche Wette! Aber kurz darauf wurde er von entsetzlichen Magenkrämpfen be­fallen, denen er unter furchtbaren Schmerzen erlagt Der Fleischermeister hinterläßt eine Frau und fünf Kinder.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 9. Dez. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlacht­hof waren zugeführt: 81 Ochsen (unverkauft 6), 17 Bullen, 179Iung- bullen (91, 177 Iungrinder (7), 95 Kühe, 347 Kälber, 994 Schweine, 18 Schafe, 2 Ziegen. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen I.

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44 -47 (letzter Markt: 42 48'. 2. 38-41 <37 -40), 3. 3035 (30 bis 34>, Bulle» 1. 44-46 (43-46 , 2. 39-42 (3841), 3.3137 (30 bis 35), Iungrinder I. 49-53 (4852), 2. 4046 (39-45), 3. 3138 (3037), Kühe I 30 40 (30-39), 2. 19-28 19 -27 . 3. 1217 (unv.). Kälber I. 70-73 ,64 -67 , 2. 60 67 53-62, 3. 4857 (44 50), Schafe 1.55 62 (unv.), 2. 35-50 (unv.), Schweine 1. 84 bis 86 t85-86), 2. 78-83 8084), 3. 72-78 (unv.), Sauen 64 bis 76 (6978) Mark. Verlauf des Marktes: belebt.

Bietigheim, 8. Dez. (Viehmarkt.) Zufuhr: iS7 Ochsen und Stiere, 127 Rinder und Kalbinnen, 135 Kühe, 14 Kälber, zusam­men 463 Stück. Verkauft wurden: ein 15 Monaee altes Rind mit 220 Kg. um 240 Mark, ein 18 Mon. a. Rind mit 350 Kg. um 300 Mark, ein fettes, 18 Mon. a. Rind mit 460 Kg. um 395 Mark, eine Kalb in mit 510 Kg. uni 540 Mark, mit 660 Kg. um 610 Mark, ein Paar zweijährige Stiere mit 710 Kg. um 724 Mark, ein Paar Ochsen mit 935 Kg. um 1070 Mark, ein Paar Ochsen mit 1460 Kg. uni 1240 Mark, eine Schlachtkuh mit 470 Kg. um 240 Mark, eine Schlachtkuh mit 570 Kg. 270 Mark, eine trächtige Kuh mit 600 Kg. 530 Mark. Der .Handel mit Jungvieh war lebhaft.

Fruchtpreise. In Geislingen kostete Weizen 1212.50, Haber 8 Mark; in Nagold Weizen alt 1415, neu 10.5012, Gerste neu 1011, Roggen neu 10, Haber alt 11.80, neu 8.40 Mark, in Ravensburg Besen 7.508.50, Weizen alt 11.50 bis 12.50, Roggen 1010.50, Gerste alt 10.5011.50, Haber alt 11.5012 Mark, in Reutlingen Weizen 11.5011, Gerste 1112, Haber 7.8011.20, Unter!. Dinkel 911.50, Alber Dinkel 911 Mark, je der Zentner._

Meus*»* Nackvichte«

Köln, 9. Dez. Bereits seit den Wahlen zur Nationalver­sammlung wird nach den Geschlechtern getrennt gewählt. Bei den Wahlen am vergangenen Sonntag erhielten die Sozial­demokraten 13 000, die Kommunisten 12 000, die Deutsche Volks­partei und die Demokraten je 3600 Frauenstimmen weniger als Männerstimmen. Dagegen übertrafen beim .Zentrum die Frauenstimmen die Männerstimmen um 17 000.

Schwerin, 9. Dez. Gegen den deutschvölkis'Hen Vizepräsi­denten des mecklenburgischen Landtags, Gisse, war ein Diszi­plinarverfahren eingeleitet worden, da Giese beschuldigt wurde, sich an Frauen, mit denen er amtlich zu tun hatte, vergangen zu haben. In nichtöffentlicher Verhandlung wurde Giese zur Dienstentlassung und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt.

Wien, 9. Dez. Die Bundesversammlung wählte Dr. Mi­chael Harnisch auf weitere vier Jahre zum Bundespräsidenten.

Genf, 9. Dez. Die Beratungen des Genfer Sicherheitspro- Lokolls wurde auf die Märzsitzung des Völkerbundsrats ver­schoben.

Paris, 9. Dez. Der DampferCigale", der d-s Küstenschiff­fahrt zwischen der Mauritius-Insel Reunion und Madagaskar versieht, ist, einer Meldung aus Reunion zufolge, auf der Höhe der Mauritius-Inseln in Brand geraten. 34 Personen sind gerettet. Ein Rettungsboot mit 18 Personen wird noch gesucht.

London, 9. Dez. Zu dem Ergebnis der deutschen Wahlen schreibt derDaily Mirrorr", der Sieg des Reichskanzlers Marx zeige, daß die Masse der deutschen Wähler begriff, daß es in ihrem Interesse liege, die Republik zu festigen und eine Regierung zu bilden, die im Stande sei, die für Deutschland cm Dawesplan vorgesehene Regelung zu sichern.

London, 9. Dez. Das englische Parlament wurde gestern mit einer Thronrede des Königs feierlich eröffnet.

493 Abgeordnete im neue» Reichstag.

Nach den weiteren Berechnungen des Statistischen Reichs­amts dürfte sich der zukünftige Reichstag aus 493 Abgeord­neten zusammen-setzen. Mandate erhalten: Sozialdemokratische Partei Deutschlands 131, Dentschnationale Volkspartei 103, Zentrum 69, Kommunisten 45, Deutsche Volksvartci 51, Na­tionalsozialistische Partei 14, Deutsche demokratische Partei 32, Bayerische Volkspartei 19, Wirtschaftspartei 17, Landbund 8, Deutsch-Hannoveraner 4. Dieses Ergebnis kann als endgül­tiges, vorläufiges Ergebnis der Berechnungen angesehen wer- den. Die Bezeichnung des Ergebnisses alsendgültiges vorläu­figes" bedeutet, daß Verschiebungen in den Stimmenzahlen sich nunmehr nur noch aus Berichtigungen ergeben, die bei der Nachprüfung der Zählung in den einzelnen Wahlbezirken not­wendig werden können. Wesentliche Verschiebungen sind dem­nach nicht zu erwarten. Der alte Reichstag zählte 100 Sozial­demokraten, 106 Deutschnationale (einschließlich 10 Mitglieder des Landbunds), 65 Zentrum, 62 Kommunisten, 44 Deutsche Volkspartei, 32 Nationalsozialisten, 28 Deutschdemokraten, 16 Bayerische Volkspartei, 15 Wirtschaftspartei (Bayer. Bauern­bund, Mittelständer und Deutsch-Hannoveraner), 4 Deutsch­soziale. Es gewinnen: Sozialdemokratie 31, Deutjchnarionale und Landbund zusammen 5, Zentrum 4, Deutsche Volkspartei 7, Deutschdemokraten 4, Bayerische Volkspartei 3, Wirtschafts - Partei und Deutschhannoveraner zusammen 6. Es verlieren: Kommunisten 17, Nationalsozialisten 18, Deutschsoziale 4.

Berlin, 9. Dez. Nach den bis 11 Uhr mittag beim Reichs- wahlleiter eingegangenen Meldungen der Kreiswahlleiter wur­den an Stimmen für die einzelnen Parteien abgegeben: So­zialdemokratische Partei 7 859 433, Deutschnationale Volkspartei 6180281, Zentrum 4117 481, Kommunisten 2 698 956, Deutsche Volkspartei 3 046 493, nationalsozialistische Freiheitsbewegung 901 601, Demokraten 1915187, Bayerische Volksvartei 1120 752, Wirtschastspartei und Bayerischer Bauernbund 999 703, Land­bund 498 003, Deutsch-Hannoveraner 262569, Deutscksoziale 157 835, nationale Minderheiten 92 565.

Die Landtagswahl in Preußen.

Das endgültige vorläufige Ergebnis für die Landtagswah­len stellt sich wie folgt: Sozialdemokraten 4 557 429 (Mandate 114), Dentschnationale 4 345 996 (109), Zentrum 3 223 593 (81), Kommunisten 1762 447 (44), Deutsche Volkspartei 1790 846 (45), Nationalsozialisten 453 717 (11), Demokraten 1078 557 (27), Wirtschastspartei 452539 (11), Deutsch-Hannoveraner 259 370 (6), Nationale Minderheiten 88203 (2). Die übrigen Parteien haben kein Mandat erhalten.

Ausscheiden Hamms ans der Reichsregiernng.

Wie dieAllgemeine Parlamentskorrespondenz" hört, wird Reichswirtschaftsminister Hamm gemäß seiner schon früher aus­gesprochenen Absicht aus der Regierung, ausscheiden. Er ist als Nachfolger für das kürzlich verstorbene geschäftsführende Präsidialmitglied des deutschen Industrie- und Handelstags, Bradet, in Aussicht genommen.

Loebe wieder Reichstagspräsident?

Die neue Zusammensetzung des Reichstages bedingt auch einen Wechsel in der Persönlichkeit des Präsidenten. Alle Par­teien haben nach der Wahl vom 4. Mai den Grundsatz aner­kannt, daß die stärkste Partei den Präsidenten zu stellen hat. Deshalb wurde damals der deutschnationale Kandidat Wallraf gewählt. Jetzt haben die Deutschnationalen wieder den Sozial­demokraten Weichen müssen. Es ist also selbstverständlich, daß deshalb wieder die Sozialdemokraten den Präsidenten stellen. Sie werden wieder Herrn Loebe präsentieren, der sich durch seine ruhige und unparteiische Amtsführung eigentlich bei allen Parteien Vertrauen erworben hat. Präsident Wallraf wird den Reichstag einberufen, dann aber natürlich in der ersten Sitzung schon das Amt an Herrn Loebe abgeben müssen.

Zur Frage der Regierungsbildung im Reich

schreibt dieZeit" als Antwort auf Aeutzerungen des sozial­demokratischen Führers und früheren Reichstagspräsidcmen Loebe, in denen sich dieser für die Bildung üer großen Koali­tion aussprach: Die Deutsche Volkspartei habe un alten Reichs­tag eine gradlinige Politik verfolgt, die in die Linie einer gesamtbürgerlichen Regierung einmünden sollte. Soviel wir wissen, wird sie diese Linie den Demokraten und den Sozial­demokraten zuliebe jetzt nicht abbiegen, sondern sie wird bei dem bleiben, was vor der Auflösung des Reichstags das einzig mög­liche war und auch heute noch geblieben ist. ^Verwirklichen läßt sich diese Möglichkeit natürlich nur, wenn die Deutschnationalen sich zur Fortführung der bisherigen Außenpolitik bekennen, wie sie es vor der Auflösung des Reichstags vorvelialtlos getan haben. Im Gegensatz zurZeit" schreibt dasBerliner Tage­blatt": Es gilt jetzt, die große Koalition auf die Beine zu stellen. Der Reichskanzler braucht, wenn das Kabinett ibm zu­stimmt, nur an die Sozialdemokraten herantreten und sie zum Eintritt in die Regierung aufzufordern.

Der Mordprozetz Haarman«.

Im weiteren Verlauf der Vernehmung gibt Haarmann eine andere Schilderung von seinem Zusammensein mit Häußer- mcrnn. Den Polizeiausweis habe Häußermaun selbst gestempelt, was Häußermaun schließlich zugeben muß. Der Angeklagte benennt eine Reihe von Zeugen dafür, daß Häußermaun stets die Hälfte der Belohnungen von Haarmann bekommen habe. Weiter wird noch der Polizeibeamte Hannemann, der Vor­steher des Polizeigefängnisses vernommen. Darauf tritt eine Mittagspause ein. Die Nachmittagssitzung wird größtenteils unter Ausschluß der Oesfentlichkeit stattfinden. Nach der Mit­tagspause kam es zu einem kleinen Zwischenfall. Als Grans bei einigen unwesentlichen Fragen wieder Haarmanns Be­hauptungen leugnet, sagt Haarmann erregt: Ich habe ihn noch immer geschont. Hätte Grans ehrlich zugegeben, wie er mich belogen und betrogen hat, dann hätte ich geschwiegen. Zu Grans gewendet: Warte nur, jetzt kommst du auch noch dahin, wo ich hinkomme! Die Zeugin Dora Mrutzek mit ihrer Freundin Emmi Schulz verkehrte viel in Haarmanns Woh­nung und schildert den Fall des Berliners Franke. Sie sagt, daß sie eines Morgens den Jungen mit dem Gesicht zur Wand im Bett unbeweglich liegen gesehen hätte. .Haarmann habe zu ihr gesagt, daß er schlafe. Die Zeugin Mrutzek bejaht die Frage des Vorsitzenden, ob Haarmann völlig in GranS Hand gewesen sei. Haarmann habe alles getan, was Grans sagte. Sie habe wiederholt gesagt, er solle doch Grans laufen lassen. Er ließ ihn dann gehen, rief ihn aber immer wieder zurück, weil sie daun Wohl Angst vor einander hatten. Darauf wird die Verhandlung auf Mittwoch vormittag 9 Uhr vertagt.

Die französischen Schulen im Saargedirt.

Berlin, 9. Dez. In einem 83 Seiten starken Heft veröffent­licht heute das Auswärtige Amt seinen Notenwechsel mit der französischen Regierung über die französischen Schulen im Saargebiet. Besonders in der bisher noch nicht veröffentlichten Note vom 1. Dezember wird entschieden gegen die Drangsalie­rung der deutschen Bewohner des Saargebiets, di? ihre Kin­der nicht in französische Schulen schien, Stellung genommen. Die Note ersucht schließlich, den Völkerbund zu veranlassen, daß Nachwahlen getroffen werden, um die Schulverhältnisse im Saargebiet mit den Bestimmungen des Versailler Friedens- Vertrages in Einklang zu bringen.

Der Novemberbericht des Generalagenten.

Berlin, 9. Dez. Die Novemberbilanz des Generalagenten Gilbert schließt mit 66 Millionen Mark Einnahmen gegenüber 82 Millionen Mark Ausgaben ab. Als Einnahmen sind ver­bucht: Erträge der deutschen auswärtigen Anleihen 15 000 000 Mark, Leistungen an England und Frankreich 19 000 000, Be- satzungskvsttn 5 000 000, Schäden und Reguisitionen in den EinbruchsgeRcten 18 000 000, von Franzosen und Belgiern m Westdeutschland erhobene Abgaben 6 600 000 Mark. Das Büro des Generalagenten hat seit seinem Bestehen 235 920 846.80 Gold­mark eingenommen und 225 027 349.04 Goldmark ausgcgeben, sodaß es heute über einen Bestand von 11 Millionen verfügt.

Zur 3. Steucrnotverorömmg.

Berlin, 9. Dez. Alsbald nach Bcründigung der 3. Steuer­notverordnung hat das Reichsgericht ihre Rechtsgültigkeft ein­gehend geprüft und ausdrücklich festgestellt: Trotzdem ist die Verordnung auch noch in neuerer Zeit vielfach als ungültig be­zeichnet worden. Damit ist auf weiten Gebieten der Auswer­tung eine Unsicherheit in der Beurteilung von Rechten und Pflichten eingetreten, die die Grundlage des Kredits' bedroht und damit eine ernste Gefahr für die Gesamtwirtichaft, insbe­sondere für die Erhaltung der Steuerkraft und der Währung, schafft. Der Reichspräsident hat sich daher aus Vorschlag der Reichsregierung entschlossen, die Vorschriften der 3. Steuernot­verordnung und der Durchführungsverordnungen in eine ge­mäß Art. 48 der Reichsverfassung erlassenen« Rechtsverordnung zu übernehmen. Damit ist bis zu der bevorstehenden Rege­lung der Aufwertung im Wege der Gesetzgebung ein gesicherter Rechtszustand geschaffen.

Kommunistische Streikhetze.

Die kommunistische Partei Deutschlands versucht die Er­regung, die unter den Eisenbahnarbeitern und auch in einem Teil der Beamtenschaft herrscht, durch eine groß angelegte Pro­paganda zu steigern. In den letzten Tagen haben, nachdem sich eine von der kommunistischen Partei einberufen,e öffentliche Eisenbahnerversammlung über die Lohn- und Gehalts, egelung aussprach, Besprechungen mit dem Bezirksbetrieösrat von Ber­lin, und zwar mit den Radikalmitgliedern dieser Organisation, stattgefundeu, in denen man beschloß, eine Konferenz der Even- bahnfunktionäre nach Berlin einzuberusen, um hier über ge­wisse Maßnahmen Beschlüsse zu fassen. Diese Aktion geht von der radikalen Gruppe aus, die früher den auf sreigewerkschast- lichem Boden stehenden Eisenbahnerverbändere angehörre.

Die Unterdrückung der Deutschen in der Tscheche!.

Prag, 9. Dez. Am Sonntag fanden in zahlreichen großen Lokalen große Kundgebungen der deutschnationalen Parteien als Protest gegen das herrschende Prager System statt, das auf die vollständige Entrechtung der besiegten Deutschen abzielt. Alle Versammlungen Verliesen in würdiger und eindrucks­voller Weise. Es wurden Entschließungen gefaßt, in denen die rascheste Bildung einer deutschen Volksorganisation gefor­dert wird, um den Entnationalisierungsbestrebungen der tsche­chischen Machthaber ein Halt entgegenzusetzen.

Herriot gegen jedes weitere Moratorium für Deutschland.

Paris, S. Dez. Zu Beginn der heutigen Kannnersttzung richtete der Abgeordnete Klotz eine Anfrage an den Minister­präsidenten, die er, wie er sagte, seit Wochen wegen der deutschen Reichstagswahlen zurückgestellt habe. Er erklärte, Stresemanu habe im August im Reichstag Vorbehalte hinsichtlich der Arst-

Aus der Schule. (Wahres Geschichtchen.) Der Lehrer will erklären. Was Gut und Böse sei.Gut ist... nun laßt mal hören, Was denkt ihr euch Labei?" Da hebt die ganze Klasse Die Finger in die Höh'Nun?"Gut st eine Tasse Kathreiners Malzkaffee!" Der Gehalt macht')!

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