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Fer nsp recher Nr. 4. Für telesontsch« AirstrSg« wird keinerlei Gewähr iid«rn»in«e».

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Neuenbürg, Mittwoch, den 10. Dezember 1924

82. Jahrgang.

Deutschland.

Berlin, 9. Dez. Im Organ des Reichskanzlers, derGer­mania", wird ausgeführt, daß die neue Reichsrsgierung sich auf die bisherige Regierungskoalition stützen müsse. Die franzö­sische Linkspresse bezeichnet die Reichstagswahlen als einen Er­folg des republikanischen Gedankens.

Vom Städtetag des Schwarzwaldkreises.

Tübingen, 9. Dez. Der 32 größere Gemeinden unter 10000 Einwohnern umfassende Städteverband des Schwarz­waldkreises hielt unter dem Vorsitz des Stadtschultherßen Earl, Metzingen, im hiesigen Rathaus eine Sitzung ab, in welcher hauptsächlich zu der bei der Negierung in Vorbereitung befind­lichen Aenderung der Gemeinde- und Bezirksordnung Stellung genommen wurde. Dabei wurde ausgesprochen, daß sich die bestehende Gemeindeordnung in ihren grundlegenden Bestim­mungen bewährt hat, daß aber ein Bedürfnis für Aenderungen besteht in der Richtung einer rechtlichen Zusammenfassung des zerstreuten Gemeinderechts und der Anpassung überholter Be­stimmungen an die heutigen Verhältnisse. Festgehalten soll wer­den an einer einheitlichen Gemeindeordnung für alle Städte und Gemeinden in den Grundzügen unter Einräumung erwei­terter Verwaltungszuständigkeit für die größeren Gemeinden. Dabei muß die Erhaltung des Selbstverwaltungsrechts der Ge­meinden, die in deren Kraft wurzelt und durch die sich auch der Staat kräftigt, leitender Grundsatz sein. Die Staatsaufsicht über die Gemeinden muß auf einzelne wichtige Punkte be­schränkt bleiben. Die Gemeindeverwaltung muß weitgehend vereinfacht werden. Die Mögl chkeit der Vereinigung von Ge­meinden ist zu erleichtern. Bezüglich der Bezirksordnnng wurde insbesondere eine Vereinfachung der Verwaltung in der Rich­tung der Uebertragung weniger wichtiger Gegenstände an den Bezirksrat und die Erhöhung der Mitgliederzahl des letzteren auf 8 bis 10 beantragt. Zu den einzelnen Hauptpunkten wur­den nähere Vorschläge für die Beratung des Württ. Städtetags ausgearbeitet. Schließlich wurde noch eine gesetzliche Bestim­mung verlangt, daß den Gemeinden und Ämtskörperichasten neue Aufgaben nur zugewiesen werden dürfen, wenn gleich­zeitig für Bereitstellung der erforderlichen Mittel sorge getra­gen ist. Die weiteren Beratungen betrafen hauptsächlich Steuer­sragen, bei denen einerseits sür die Einräumung einer größe­ren Selbständigkeit im Gemeindösteuerwesen und andererseits gegen eine weitere Abwälzung von Lasten auf die Gemeinden und Amtskörperschaften Stellung genommen wurde. Auch die Frage der Erlangung von Gemeindekrediten wurde zum Schluß noch erörtert.

Die Meinung Bayerns zum Ausfall der Reichstagswahlcn.

München, 9. Dez. DieBayerische Volkspartei-Korrespon- Lenz" äußert sich heute zusammenfassend über das Ergebnis der Wahlen. Mit besonderer Genugtuung wird zunächst die Tat­sache festgestellt, daß die Gemeindewahlen eine Beseitigung der roten Stadtratmehrheit in München und Nürnberg ergeben haben. An zweiter Stelle wird mit besonderer Betonung auf die Niederlage der Völkischen eingegangen. Diese Niederlage sei eine totale und der Wahlsieg habe- bestätigt, daß die Völ­kische Partei nur ein Augenblicksgebilde war, keine Partei, son­dern eine nachrevolutionäre Erscheinungsform, in erster Linie geführt von negativen Kräften. Allerdings gibt auch die Baye­rische Volksparteikorrespondenz zu, daß im we> entliehen der neue Reichstag an denselben Gebrechen leiden werde, wie der alte. Klare, eindeutige Regierungsmehrheiten würden auch im neuen Reichstag nicht vorhanden sein. Manche Probleme wer­den im neuen Reichstag noch schwieriger sein als im alten, und es ist sehr zu befürchten, daß der Kampf um die Regie­rungsbildung bald dieselben Formen annehmrn werde, wie im alten Reichstag.

Um die Kölner Zone.

Die Franzosen möchten es gern Hintertreiben, daß die Kölner Besatzungszone vertragsmäßig am 13. Januar von den i Engländern geräumt wird. Als Vorwand sollen die Berichte der Abrüstungskommission dienen, welche man zweckgemaß schwarz färben will. Ein amerikanisches Blatt,Chicago Daily News", sagt dazu sehr richtig:Die militärische Kontrolle ist überhaupt keine wirkliche Bürgschaft für den Frieden in Europa und der ganzen Welt, sondern diese Bürgschaft läge nur in einem zufriedenen in voller Entfaltung seiner Arbeitskräfte und industriellen Entwicklungsmöglichkeiten tätigen Deutschland. Sowohl die alliierten Offiziere wie das deutsche Volk hätten er­wartet, daß die gegenwärtige Kontrolle die letzte sein würde. Wenn das nicht zuträfe und die alliierten Offiziere unter dem politischen Druck ihrer Regierungen einen Bericht vorlegten, der eine Reihe deutscher Sünden aufzählte, und wenn diese Sünden" heuchlerisch zum Vorwand für eine Nichträumung der britischen Zone am 10. Januar genommen würden, dann würde die deutsche Erbitterung tiefgehend sein und vielleicht die Ausführung des ganzen Dawesplanes gefährdet.

Die Deutschnationalen können warten."

DerTag" hateinen der maßgebendsten Führer der Deutschnationalen Volkspartei" wen sagt er nicht aus­gesucht, um ihn über die Wahl und die künftige Haltung der deutschnationalen Fraktion im Reichstag zu befragen. Er Hai den Prominenten in offenkundiger Sisgesstimmung gefunden Die Große Koalition, das heißt die von der Deutschen Volks- Partei bis zur Sozialdemokratie, sei völlig undenkbar. Aber auch mit der bisherigen Koalition unter stillschweigender Unter­stützung der Sozialdemokratie sei nicht weiter zu regieren. Es bleibe nur übrig, das Kabinett im Sinne einer Rechtsecweite- rung umzubilden. Im übrigen hätten die Deusschnationalcn Zeit und könnten warten. Sie würden sich die größte Zurück­haltung auferlogen und durch gar nichts versuchen sich irgend­wie aufzudrängen. Nach der Meinung dieses hervorragenden Deutschnationalen sei bei der Wahl auch noch zum Ausdruck

gekommen, wie sich die Deutsche Volkspartei zu einer etwaigen Wiederwahl Eberts als Reichspräsident stellen würde. In dieser Frage stünde die Deutsche Volkspartei zur Rechten ebenso wie die Kommunisten, sodaß er nur von einer Minderheit ge­stützt würde. Soweit der deutschnationale Anonymus. Die im Herbst gegründeteNationalpost", das Organ des Abg. La- werrenz, veröffentlicht aber auch noch mit Namen gekennzeich­nete Aussprüche Leutschnationaler Führer zur Wahl. Darunter einen von Dr. Hergt, dessen wichtigster Satz lautet:Ohne uns lassen sich die Geschicke Deutschlands nicht mehr entscheiden. Nur eine so auf vaterländische und ideale Gsschichtskunde ein­gestellte Partei wird letzten Endes berufen fein, die Wie der- erneuerung unseres geliebten Vaterlandes herbrizusühren."

Ausland.

Rom, 9. Dez. Das spanische Ratsmitglied, de Leon. Unter­zeichnete heute das Genfer Protokoll, womit sechzehn Staaten das Protokoll dafinitiv angenommen haben.

Paris, 9. Dez. Bei einer Feierlichkeit in der Pariser Uni­versität wurde Ministerpräsident Herriot die Zielscheibe einer feindlichen Demonstration. 400 nationalistische Stndemen emp­fingen den Ministerpräsidenten mit Protestrufsn und Tumult, so daß die Polizei eingreifen mußte. Es wurden einige Ver­haftungen vorgenommen.

Das Urteil der Schweiz zum deutschen Wahlausfall.

Die schweizerische Presse begrüßt den Wahlerfolg der deut­schen Mittelparteien mit großer Genugtuung. DieNeue Zür­cher Zeitung" weist darauf hin, daß mit diesem Ausgang im voraus habe gerechnet werden können. DieBasler Nachrich­ten" konstatieren mit Genugtuung, daß die Völkischen und Kommunisten eine schwere Niederlage erlitten haben und be­trachten das im Hinblick auf die Zukunft der deutschen Politik al§ ein gutes Omen. DieNational-Aeitung" findet, daß eine sichere Mehrheit der republikanischen Parteien leider immer noch zweifelhaft sei, wenn auch das Wahlresultat die extremen Parteien geschwächt habe. Die Rechte bleibe jedoch immer noch stark, was in Anbetracht ihrer falschen, politischen Einstellung zu bedauern sei. Auch die westschweizerischen Blätter stimmen iw diese Tonart ein und hoffen, daß das definitive Ergebnis der Wahl zu Gunsten der republikanischen Staatsauffassung ansfallen werde.

Die Schweiz und der Hitlerputsch.

Die Untersuchungen über die Enthüllungen des Deutschen Sozialdemokratischen Presse-Dienstes waren bereits zu einem für dessen Behauptungen vernichtenden Abschluß gelangt. Das Schweizerische Militärdopartement, das die Untersuchung auf Grund der Denunziationen des Sekretärs der katholisch-konser­vativen Partei durchgeführt hat, teilte Oberstleutnant Bircher durch zwei Mitglieder des Bundesrates das Ergebnis der Un­tersuchung über seine angeblichen Beziehungen zrr den Hitler- Leuten mit. Damit erhielt Oberstleutnant Bircher durch die oberste schweizerische Bundesbehörde vollständige Satisfaktion. Sämtliche Verleumdungen und Denunziationen haben sich als unwahr herausgestellt. Wie derBerner Bund" meldet, hat der fälschlich denunzierte Oberstleutnant gegen Sen Urheber der Anschuldigungen rechtliche Schritte unternommen.

Amnestie für Sadoul?

Paris, 9. Dez. Die Gesetzgebungskommission der Kammer beschäftigte sich gestern mit dem vom Senat abgeänderten Am­nestiegesetz. Sie hat gemäß der Abstimmung der Kammer, der der Senat nicht zustimmte, die Ansicht bestätigt, daß unter die Amnestie fallen sollen: Deserteure, die nicht zum Feind über­gegangen sind. Als Feind seien nur diejenigen zu bezeichnen, denen der Krieg erklärt worden sei. Da dies mit Sowjctruß- land nicht der Fall ist, so wird nach der gestrigen Abstimmung der Kommission der dieser Tage verhaftete ehemalige franzö­sische Hauptmann Sadoul, wenn das Plenum dem Beschluß des Ausschusses zustimmt, wiederum amnestiert werben. Sadoul ist bekanntlich zu den Bolschewisten übergegangen und mit Krassin nach Paris zurückgekehrt.

Vom Revaler Putsch.

Aus Reval werden interessante Einzelheiten über den Kom­munistenputsch gemeldet, welche die estnische Zensur bisher an­scheinend unterdrückt hat. Danach bat sich an dem Putsch auch ein wenn auch kleiner Truppenteil des estnischen Heeres be­teiligt. Es war dies eine Kompagnie Infanterie, die sichdie rote" nannte und gleich bei Beginn des Putsches zu den Auf­rührern überging. Nach der Niederwerfung des Aufstandes er­gaben sich die Meuterer, die dann sämtlich füsiliert wurden. Nach derselben Quelle ist der Staatsälteste ^Präsident der Re­publik) Akel nur mit genauer Not mit dem Leben davongekom­men, denn die Kommunisten hatten die Wache an seinem Hause schon überrumpelt und nur seinem Adjutanten gelang es noch, ihn rechtzeitig zu warnen, sodaß er unter dem Kreuzfeuer der Angreifer barfuß durch ein Fenster flüchten und sich ins Kriegs­ministerium retten konnte. Amtlich ist in Reval noch bekannt gemacht worden: Organisator des Putsches war der Kommu­nist Anvelt, der seit 1918 in Petersburg lebt. Unrer Len Put­schisten, die die Kriegsschule überfielen, befand sich einer mit einem Kurierpaß der Sowjetgesandtschaft; ferner wurde ein Verwundeter von seinen Genossen ins Gebäude der Sowjctver- tretung getragen. Las am Morgen des Aufruhrs auffallend früh erleuchtet und an allen Fenstern mit Beobachtern besitzt war. Nach dem Zusammenbruch des Putsches zwangen die Aufrührer mit dem Revolver in der Hand einige Militärflieger, sie auf zwei Flugzeugen über die russische Grenze zu bringen. Das eine dieser Flugzeuge scheint in Rußland angekommen zu sein, das andere ging so nahe der Grenze nieder, daß die estnische Grenzwache sich seiner nebst allen Insassen bemächtigen konnte.

Ungeheure Zunahme der Einwanderung in Amerika.

Washington, 8. Dez. Der Generalkommissar für die Ein­wanderung stellte fest, daß trotz der durch Gesetz sestgelegten Eiuwanderungsquote in dem am 30. Juni 1924 endenden Be­richtsjahr die Zahl der zugelassenen Einwanderer auf 706 896 gestiegen war. Die Ueberschreitungen der Quote beruhen da­rauf, daß die Beschränkungen der Einwanderung nicht für die Staaten der westlichen Halbkugel gelten und daß ferner das Gesetz Ausnahmen in besonderen Fällen zuläßt. Deutschland, England und Skandinavien sind die Hauptländer der europäi­schen Einwanderung. 75 091 Einwanderer werden aus Deutsch­land zugelassen gegen 17 931 im Berichtsjahr 1922. In zwei Jahren hat sich die Einwanderung nach Amerika mehr als ver­doppelt. Der deutsche Anteil ist der größte, der im letzten Be­richtsjahr irgend woher zugelassen wurde.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung-

Der Herr Staatspräsident hat n. a. eine Lehrstelle an der evangelischen Schule in Salmbach dem Untzrlehrcr Adolf Spieth in Enztal-Enzklösterle übertragen.

(Wetterbericht.) Das Schwergewicht des Hochdrucks hat sich nach Osten verlegt. Für Donnerstag und Freitag ist zeitweise aufheiterndes, trockenes und ziemlich kaltes Wetter zu erwarten.

Wükiremoerg

Stuttgart, 9 .Dez. (Ein Reinfall.) Die Interalliierte Mi­litärkontrollkommission erschien am Samstag vor einem Schup­pen in der Taubenheimerstraße in Cannstatt, in dem Waffen verborgen sein sollten. Der Besitzer war verreist. Noch in den Abendstunden sah man die Herren in strömendem Regen und mit wassevgefüllten Stiefeln vor dem Schuppen stehen. Wenn sie nicht allmählich des Wartens überdrüssig geworden sind und die Tore versiegelt haben, so haben sie bis Momag nachmittag warten müssen. Denn erst um diese Zeit kam der Besitzer von der Reise zurück. Als der Schuppen geöffnet wurde, zeigte sich, daß die ganze Denunziation Schwindel gewesen war.

Plochingen, 9. Dez. (Giftiger Trank.) Ein hiesiger, von auswärts zugereister und verheirateter 24 Jahre alter Mecha­niker machte durch Trinken von Lysol einen Selbstmordversuch. Er wird voraussichtlich am Leben erhalten werden. Krankheit und eheliche Zwistigkeiten sollen den Mann zu dieser Tat ver­anlaßt haben.

Kirchheim u. T., 9. Dez. (Einbrüche) In Owen wurde in der Herrenschneiderei von Gebr. Kiedaisch und m Dettingen im Gasthaus zurTeck" eingebrochen. In beiden Fällen wurden die Fensterläden und Schaufenster eingedrückt. Jir Dettingen hat der Täter in raffinierter Weise die Ladenkasse weg- geschraubt. Weiter sind Schokolade, Rauchartikel und Lebens­mittel entwendet worden. In Owen mußte der Einbrecher leer abziehen. Der auf die Spur gesetzte Kirchheimer Polizeihund verfolgte sie bis zum Vorstandtbahnhof Kirchheim.

Weilheim OA. Kirchheim, 9. Dez. (Den Bruder erschossen.) In der Nacht auf Montag wurde der 31 Jahre alte Eugen Gunzenhanser Sohn des Landwirts Jakob Gunzenhaui'er in der Neidlingerstratze, in der elterlichen Wohnung erschossen. Nach der bisherigen Erhebung kommt als der Täter der 19jäh- rige Bruder Karl Gunzenhanser in Betracht. Der Täter ist vorläufig in Hast genommen.

Blaubeuren, 9. Dez. (Religiöser Wahnsinn.) DerSchwab. Volksbote" schreibt: Schon die ganze vergangene Woche war das benachbarte Gerhausen in humorvoller Auflegung. Ein in den 60er Jahren stehendes Ehepaar wollte am zweiten Ad­ventssonntag in den Himmel fahren. Es glaubte sest daran, daß es, wie einst Prophet Elias, mit feurigem Wagen abyeholt werde. Der Mann hatte bereits seine Arbeitsstelle gekündigt und die Frau ihre Kleider verschenkt und sich dafür ein Weißes machen lassen. Sie betrachteten sich beide als mit Christus ver­mählt. Die bevorstehende Himmelfahrt hatte sich in der ver­gangenen Woche nun in der Umgebung heru-mgesprochen, und bekanntlich ist nichts so dumm, es findet doch sein Publikum. Am Sonntag hatten sich um die Mittagsstunde neben einer zahlreichen Kinderschar auch Neugierige aus Len umliegenden Ortschaften vor dem Hause eingefunden. Und als zufällig um diese Zeit die Sonne durch die hellberänderten Wolken trat, glaubten die Himmelfahrer, die ersehnte Stunde wäre gekom­men. Psalmen und Loblieder singend, warteten sie aus den feurigen Wagen doch der kam nicht, statt Lessen aber nahm sich die Polizei der Sache an und zerstreute die Ansammlung. Das Ehepaar wird nun auf den Geisteszustand untersucht werden.

Rechtenstein OA. Ehingen, 9. Dez. (Todesfall.) Hier ver­starb der 1844 geborene Postbote Anton Heufchmied. Er war stets ein witziger Mann und hat sich früher einmal eine Grab­schrift verfaßt, die sür seinen Humor das beste Zeugnis ab legt: Hier ruht in Gott Der Rechtensteiner Bot' O Herrgott sei ihm gnädig! Wie er es war, wenn er war Gott, Und Lu der Rechtensteiner Bot!

Ulm, 9. Dez. (Zum Wettbewerb für die Münsterplatzüber- bauung) sind rund 400 Entwürfe eingegangen. Nach übersicht­licher Auflegung der Entwürfe wird das Preisgericht anfangs Januar in Tätigkeit treten. Die sämtlichen Entwürfe werden sodann anschließend der Oeffentlichkeit in einer Ausstellung zu­gänglich gemacht.

Ulm, 9. Dez. (Abtreibung.) Der letzte Fall auf der Tages­ordnung der diesmaligen Schwurgerichtsperiode war die An­klage gegen den Kaufmann Alfred Petermann aus Laupheim und den Händler Konrad Wörz aus Baustetten OA. Laupheim wegen Körperverletzung mit Todessolge. Petermann unterhielt längere Zeit mit der 22 Jahre alten Anna Herrmann in Laup­heim ein Liebesverhältnis. Dessen Folgen versuchte er im Einverständnis mit der Herrmann auf unerlaubtem Wege zu