ins Gesicht der ganzen Lehrerschaft! Wider aber führte nur als Beispiel an, ein Lehrer werde keine Schuhe machen wollen und können, und ein Schuhmacher werde sich incht anmaßen, lehren zu können. Die seitherigen Regierungen haben aber viele Beamte eingestellt, denen die Kenntnisse fehlen.

Wildbad, 29. Nov. Am nächsten Samstag und Sonntag, den 6. und 7. Dezember, findet in der erweiterten und neu reno­vierten Festhalle in Wildbad eine Gau-Geflügel- und Kaninchen-Ausstellung, verbunden mit einer Tier- und Gabenverlosung statt. Als Verlosungsware stehen, nebst einem reichen Gabentisch, 120 Tiere zur Verfügung: Hühner, Hahnen, Tauben, Enten, Gänse und Kaninchen. Ohne der of­fiziellen Einweihung der Festhalle vorzugreifen, hat der Ge­flügel- und Kaninchen-Verein Wildbad keine Kosten gescheut, um aus Anlaß der ersten Veranstaltung nach der Vergrößerung und Neurenovierung der Fest- und Turnhalle, dieselbe fest­lich zu dekorieren. Der Eintrittspreis ist sehr nieder gehalten, sodaß es jedem Tierfreund möglich ist, die viele uneigennützige Arbeit der Aussteller mit einem Besuche zu erfreuen. Tie aus­gestellten Tiere, die sich aus dem ganzen Öberanüsbezirk Neuen­bürg zusammenfinden, werden den Beweis leisten, daß trotz der Kriegswirren und Futternot, die Bezirksvereine der Geflügel- und Kaninchenzüchter, nicht nur die bestandenen blassen über die Not durchgehallen, sondern durch Einführung neuer Rassen, besonders der Hühnerrassen, vergrößert haben. Wir haben schon oft darauf hingewiesen, daß unsere Bestrebungen in der Hebung der Kleintierzucht liegen, unsere Devise ist: Durch Rassezucht zur Leistungszucht. Es ist statistisch uachgewiesen, daß speziell die Geflügelzucht in Deutschland, im Vergleich zu andern Ländern auf einer niederen Stufe steht. Während Eng- land und Frankreich eine Durchschnittslegeleistung von 90 bis 100 Eier pro Huhn erreichen, beträgt die Durchschnittsleistung in Deutschland kaum 65 pro Huhn. Nachgewiesen ist, daß die meisten der nur allzuoft verkreuzten Hühnerrassen ihr Futter nicht verdienen, deshalb fort mit ihnen. Kommt in die Aus­stellung und seht was für eine Raffe ihr in Zukunft wählen wollt. Die Vorstände, dies als ein Ideal betrachtend, werden euch bei der Zuchtwahl an die Hand gehen. Denn ob ich bei demselben Futterverbrauch, anstatt 65 Eier, 100 bekomme, ist ein großer Unterschied, der nicht nur den einzelnen betrint, sondern um der horrenden Eiereinfuhr zu dämmen ein großer Macht­faktor werden kann, dadurch, daß wir endlich es irr Deutschland soweit bringen, daß wir unfern Bedarf an Eiern, ähnlich wie England und Frankreich selbst decken. Die Eiereinfuhr vor dem Kriege betrug 300 Millionen Goldmark Pro Jahr, wenn wir bedenken, daß die Einfuhr an Weizen weit weniger betrug und die Einfuhr von Rohgummi, nicht mal 100 Millionen, so sehen wir, welcher Machtfaktor die Geflügelzucht werden kann, vor­ausgesetzt, daß sie rationell betrieben wird. Hier mitzuwirkcn haben es sich die Geflügel- und Kaninchenvereme zur Aus­gabe gemacht, die Kleintierhalter in Form von Vorträgen und Ausstellungen aufzuklären, dies als ein Glied in der Kette, die zum Aufstieg unseres verarmten deutschen Vaterlandes füh­ren muß.

Stuttgart, 5. Dez. Der ALg. Gauß hat »rügende Kleine Anfrage gestellt: Durch die Mißernte ist die weinbautreibende Bevölkerung des württembergischen Unterlandes in große Not geraten. Dazu kommt, daß die produzierten Weine nicht abge­setzt werden können. Ist das Staatsministerium bereit, Kre- d-ithilfe mit mäßigem Zinsfuß, Steuerstundung oder gegebe­nenfalls Steuernachlaß zu gewähren?

Stuttgart, 5. Dez. Finanzminister Dr. Dehlinger hat dem württembergischen Beamtenbund auf Anfrage mitgeteilr, daß die württembergische Gesandtschaft in Berlin angewiesen wor­den sei, bei der demnächstigen Beratung der Tag- und Ueber- nachtungsgelder der Beamten bei Dienstreisen im Reichsfinanz­ministerium für deren Erhöhung einzutreten.

Stuttgart, 5. Dez. Eine Abordnung des Gesamtbeamten­beirats hatte dieser Tage eine Besprechung nit dem Staats­präsidenten Bazille, aus der folgendes mitgeterlt wird: Ter Personalabbau ist beendigt. Die Einstufungen, die noch aus­stehen und erst nach Erledigung des Etats vollzogen werden können, werden auf 1. Oktober rückwirkend gemacht werden In dem neu zu bearbeitenden Beamtengesetz wird eine Bestimmung ausgenommen werden, durch die die außerplanmäßigen Beam­ten gegen sofortige Kündigung geschützt werden. Außerdem wird ein besseres zahlenmäßiges Verhältnis der planmäßigen und außerplanmäßigen Beamten geschaffen werden. Wenn die finanziellen Verhältnisse sich in der Weise, wie in letzter Zeit, günstig weiter entwickeln, so wird es möglich sein, die Be­amtengehälter so zu gestalten, daß die Beamten zufrieden sein können.

Stuttgart, 5. Dez. Von dem Büro der Deutschen demokra­tischen Partei wird uns mitgeteilt: Zu der in amtlicher Auf­machung verbreiteten Aeußerung des württ. .Staatspräsidenten Der Staatspräsident und die Demokratie" nimmt die Leitung der Deutschen demokratischen Partei in folgender Erklärung Stellung: In keiner parteiamtlichen Aeußerung und in keinem einzigen Flugblatte der Deutschen demokratischen Partei ist ir­gend eine der von Staatspräsident Bazille der Deutschen demo­kratischen Partei zugeschriebenen Aeußerung enthalten. Die Deutsche demokratische Partei hat trotz unerhörter Angriffe von rechts den ganzen Wahlkampf mit größter Ruhe und Sach­lichkeit geführt und verwahrt sich mit aller Entschiedenheck gegen die Behauptungen des Staatspräsidenten Bazille. Sie spricht gleichzeitig ihr Erstaunen darüber aus, daß das Staatsministe- rium als solches, wie aus derSüddeutschen Zeitung" vom 5. Dezember Hervorgeht, in den Wahlkampf eingreift und zu Gunsten eines deutschnationalen Bewerbers um einen Reichs­tagssitz in einseitiger Weise Stellung nimmt. Die demokra­tische Partei vertraut auf das gesunde Empfinden des würt­tembergischen Volkes, daß es mit Recht eine derartige e.nseitige Wahlbeeinflussung auf das entschiedenste zurückweisen wird.

Berlin, 6. Dez. Das Schwurgericht in Trier verurteilte den 23jähvjgen Ackergehilfen Nikolaus Schmidt und die 33jäh- rige Ehefrau Dax zum Tode, weil sie im Herbst 1922 gemein­schaftlich den Arbiter Dax vorsätzlich und mit Ueberlegung ge­tötet hoben.

Berlin, 6. Dez. Der neue Reichstag tritt spätestens am 5. Januar zusammen. Bei den Boxkämpfen im Sportpalast wurde der Engländer Frank Goddard von Hans Breitensträter im 10-RundenkamPf nach Punkten geschlagen. Goddard zeigte schlechte Form. Er mußte in der ersten Runde viermal, in der siebten Runde einmal zu Boden. Zwei Verkehrsflugzeuge der Junker-Expedition in Buenos Aires sind am 4. DezemvA nach Ueberfliegung der Kordilleren in Sankt Diago de Chile glatt gelandet. Dieser 1250 Kilometer lange Flug vom atlan­tischen Ozean bis zum Stillen Ozean ist die '-rste llcberwindung der Anden unweit ihrer höchsten Erhebung.

Kiel, 5. Dez. Die hiesige Kriminalpolizei hat in einem Kieler Vorort eine Falschmünzerwerkstätte ausgehobe.r und die beteiligten Fälscher verhaftet. Die Fälscher haben hauptiäch- lich 3-Markstücke und Fünfzig-Pfennigstücke angefertigt. Die letzteren sollen bereits seit Frühjahr dieses Jahres im Ver­kehr sein.

Zürich, 5. Dez. Die höheren Berglagen diessecks der Alpen­kette haben seit 24 Stunden die erste gute Schneedecke erhalten. Bei 1000 Meter und höher erreichte der Schnee zehn bis zwan­

zig Zentimeter Höhe. Davos meldet eine Schneedecke von zwölf, Grindelwald zehn, Pilatus 2530 und der Gotthardt 90 Zenti­meter.

Bern, 5. Dez. Die Vereinigung schweinischer Republi­kaner richtete einen offenen Brief an die Mitglieder der Bun­desversammlung, worin erneut die schärfsten Maßnahmen gegen eine Ileberfremdung verlangt werden.

Rom, 5. Dez. Der Senat nahm ckne Tagesordnung Maz- ziotti mit 206 gegen 54 Stimmen an, die die Innenpolitik der Regierung billigt. Die Regierung hatte die Vertrauensfrage gestellt. 35 Senatoren enthielten sich der Abstimmung.

Paris, 6. Dez. DerTemps" meldet aus Quimper in der Bretagne: Auf Anordnung des Ministers des Innern hat der Präfekt des Departements Finistere gestern den Bürgermeister von Douarnenenz vom Dienst suspendiert. Die Suspension er­folgte, weil der kommunistische Bürgermeister sich an die Spitze der streikenden Sardinenfischer und Fabrikarbeiter stellte. Der kommunistische Abgeordnete Marcel Cachin hat über diese Angelegenheit eine Interpellation in der Kammer eingebracht.

London, 5. Dez. Eine Pariser Exchange Meldung besagt, daß auf der Pariser Konferenz zwischen Ehamberlam und Her- riot auch die Frage der Räumung der Kölner Zone erörtert wurde.

London, 5. Dez. In dem Kohlenbergwerk von Wrexham in Nordwales wurden heute früh neun Bergleute durch schla­gende Wetter getötet.

Kairo, 6. Dez. Das Kriegsgericht verurteilte vier an dem Aufstand des sudanesischen Bataillons in Khartun beteiligte Of­fiziere zum Tode. Drei wurden bereits gestern erschossen. Ein Todesurteilt wurde in 15 Jahre Gefängnis umgewandelt.

Port Said, 5. Dez. Aus Malta ist hier ein Bataillon Gor- donhochländer eingetroffen.

Washington, 5. Dez. Von amtlicher amerikanischer Seite wird gegenüber den Londoner Meldungen sestgsstellt, daß das englisch-amerikanische Schuldenabkommen als endgültig anzu­sehen sei.

Zum Haiger Massenmord.

Frankfurt a. M., 5. Dez. Wie derFrankfurrer General­anzeiger" erfährt, heilen die Wunden Angersteins gut Er ist zurzeit in der chirurgischen Klinik in Gießen und wird nach seiner Wiederherstellung in das Landgerichtsgefängnis in Lim­burg überführt werden, wo er sich auch vor dem Schwurgericht zu verantworten halben wird. Der Staatsanwalt und der Un­tersuchungsrichter sind in Gießen eingetroffen, um Angerstein zu vernehmen. Dies wird diesmal ausführlicher geschehen kön­nen, da sich sein Zustand wesentlich gebessert hat.

Siegen, 5. Dez. Heute nachmittag fand m Haiger unter ungeheurer Beteiligung die Beerdigung der Angerstein'schen Opfer statt. Die aus Niederscheld bzw. Dillenburg stammen­den Opfer waren bereits in ihre Heimatorte übergeführt wor­den, sodaß in Haiger selbst nur sechs der Ermordeten die letzte Ruhe fanden. Die Leiche der 17jährigen Schwägerin Anger­steins wurde morgens aufs neue beschlagnahint und erst frei­gegeben, als die übrigen Leichen sich bereits auf dem Friedhöfe befanden. Sie wurde auf den Friedhof nachgebracht Ten Särgen folgten die Angehörigen der Toten, die Behörden, sämt­liche Vereine mit Fahnen und eine riesige Menschenmenge. Am Grab hielten evangelische und katholische Geistliche Ansprachen.

Prozeß Haavmann.

Hannover, 5. Dez. Der zweite Verhandlungstag begann mit der weiteren Vernehmung Haarmanns über die Verwen­dung der Kleider seiner Opfer, die Fortschaffung der Leichenteile und über seine Verhaftung, sowie des Angeklagtem Grans über sein Zusammenleben mit Haarmann. Grans erklärte, von Haar­mann viele Vorteile gehabt zu haben. Es sei aber nicht richtig, daß er von dessen Geld gelebt habe. Es sei ein rein freund­schaftliches Verhältnis gewesen. Grans stellte seine Erwerbs­tätigkeit als vollkommen rechtschaffen dar, wogegen allerdings festgestellt wird, daß der Nachweis seiner Arbeitszeit sehr gering war. Während Haarmann wiederholt erklärte, von Grans be­stohlen worden zu sein, bestreitet dies Grans aufs entschiedenste. Die allgemeine Vernehmung der Angeklagten wurde mit der Feststellung beendet, daß Haarmann nur in wenigen Fällen und zwar von sich aus, um sich Geld zu verdienen, oer Polizei Mit­teilungen über ihm bekannt gewordene Straftaten gemacht habe, von der Polizei aber keine Entlohnung dafür erhalten habe. Es begann sodann die Vernehmung Haarmanns über die 27 Einzelfälle, zunächst über die Tötung des Fritz Rothe, wobei die Oeffentlichkeit wieder ausgeschlossen wird. An die Einzel­heiten dieses Falles kann er sich nicht vollständig erinnern. Er schildert im allgemeinen die Art des homosexuellen Verkehrs, der nur in seltenen Fällen zu einem tätlichen Biß in die Kehle geführt habe. Er habe sich infolge dieses Ausgangs gesträubt, junge Leute in seine Wohnung mitzunehmen. Diese Härten jedoch alle Mittel angewandt, um ihn umzustimmen. Bei dem folgenden Falle des Lehrlings Fritz Franke aus Berlin wurde die Oeffentlichkeit wieder hergestellt. Grans bestreitet, tvas Haarmann über seine Kenntnisse von seinen Straftaten er­zählte. Darauf erklärte Haarmann, Wilkowski und Grans hätten den Henjes ermordet. Wilkowski sei deshalb ebenfalls zu verhaften. Grans bestreitet das entschieden. Im weiteren Verlauf seiner Vernehmung gibt Haarmann auch die Tötung des Richard Gräf, des Wilhelm Erdner und des dreizehnjähri­gen Heinz Brinkmann zu, bestreitet aber die des Herrn. Wolfs. Haarmann erklärt:Die Annahme, ich hätte 30 umgebracht, will ich gern auf meine Kappe nehmen, aber man soll mich nicht dafür verantwortlich machen, was ich nicht getan habe." Nm drei Uhr wird die Verhandlung auf Samstag vormittag neun Uhr vertagt.

Kommunistische Wahltagspläne.

Wie eine Berliner Nachrichtenstelle meldet, planen die Kom­munisten für die Nacht vor den Wahlen einen sysiematrschcn Anschlag auf die Plakatsäulen. Der Rote Fronftämpserbund Berlin und der Rote Jungsturm haben die Aufgabe erhalten, in der Nacht vom Samstag zum Sonntag von allen Säulen und anderen Anschlagstellen die Wahlplakate und Transparente der Gegner zu beseitigen und durch Plakate der KP D. zu er­setzen. Die Kolonnen sollen abwarten, bis die Gegenparteien mit ihren Anschlägen fertig sind und deshalb erst in den frühen Morgenstunden Vorgehen. Es soll den Gegnern die Möglich­keit genommen werden, den angerichteten Schaden noch in aller­letzter Stunde wieder gut zu machen. Wo nicht alle gegnerischen Plakate beseitigt werden können, sollen sie wenigstens mit denen der K.P.D. überklebt werden. Danken sollen auch die Bürger­steige und die Hausgänge mit kurzen Aufforderungen zur Wahl von Kommunisten versehen werden. Natürlich in roter Farbe.

Eitle wackere Schwedin.

Nach der Uebergabe der Regiebahnen an die Deutsche Reichsbahn kehrt Frau Baronin Linder, nachdem sie 20 Monate im Ruhrgebiet für die Aermsten der Armen überaus segensreich tätig war, in ihre schwedische Heimat zurück. Vor allem galt ihre Sorge den Waisenhäusern und Kinderheimen. Weiterhin unterhielt sie im besetzten Gebiet Nähstuben >ur Kriegshinter­bliebene. Sie nahm sich ferner der Mittelstandshilfe erfolgreich an und brachte im besonderen den politischen Gefangenen Hilfe und Unterstützung. Bei schweren Strafmaßnahmm trat Baro­nin Linder persönlich bei den französischen Befehlsstellen für die deutschen Verurteilten ein. Endlich machte sie stets mutig den Ausländern, die das Ruhrgebiet besuchten, Mitteilung über die wahren Verhältnisse und die Not, die durch die wider­

rechtliche Besetzung hervorgerufen wurde. Der Dank der Be­völkerung des Ruhrgebietes und der Dank des deuCchen Volkes gilt der tapferen und. gütigen Schwedin, der Schwedenhilfe und dem schwedischen Heimatlande der Baronin Linder.

Deutsche Völkerbunds-Kontrolle unter französischer Leitung?

Paris, 5. Dez. Die englische Regierung hat der französi­schen mitgeteilt, sie werde dafür eintreten, oaß der vom Völker­bund vorgesehene Ausschuß zur Ueberwachung der deutschen Rüstungen von einem Franzosen geleitet wird. Der von dem Sozialisten Paul Boncour, dem französischen Delegierten beim Völkerbund, geleitete Oberste Rat für die nationale Verteidi­gung hat auf Ersuchen Herrivts heute vormittag eine Sitzung abgehalten, um zu dem Entwurf des Völkerbundsvars über die Durchführung der Ueberwachung der deutschen Rüstungen Stellung zu nehmen. Herriot hatte den Wunsch, die Auffas­sung dieses Ausschusses vor seiner Unterhaltung mit Chamber- lain kennen zu lernen.

Die Gehälter der Reparationsangestellten.

Die Reparationskommission hat am 28. November die Ge­hälter der mit der Ausführung des Sachverständigenberichts in Deutschland beauftragten Persönlichkeiten festgesetzt. Der Ge­neralagent für die Reparationszahlungen bezieht ein Jahrcs- gehalt von 190 000 Goldmark, der Eisenbahnkommusar 105 00v Goldmark, der Reichsbankkommisiar 95 000, die anderen Kom­missare je SO 000 Goldmark. Das Jahresgehalt der Treuhänder beträgt 75 000 Goldmark. Die Mitglieder des Uebertragunzs- ausschusses^Ke nur einmal im Monat zusammentreten, beziehen eine feste Monatsentschädigung von je 1500 Goldmark neben den Reisespesen. Es handelt sich hierbei wohlgemerkr nur um Gehälter der Angestellten der Entente, nicht etwa um die deut­schen Direktoren und Beamten von Reichsbahn und Reichsbank.

Bersplauderei.

Der große Tag steht vor der Tür', Der Tag der kritischen 7, An dem es gilt, zu Deutschlands Heil, Sein Wahlrecht aus- zuüben! Zur Wahl! Zur Wahl! so mahnen rings Die Werber und Plakate; Nützt durch die Wahl gewissenhaft Dem Volke und dem Staate!Der Staat bin ich!" Sv Prahlte einst, Ein stolzer welscher König;Der Staat bin ich!" kann rufen jetzt Das Volk millionentönig; Denn jeder Wähler nimmt nun teil An der politischen Führung: Der Stimmzettel schafft Einfluß ihm Auf Reichstag und Regierung Sein Schicksal schafft sich selbst das Volk, Drum gilt es klug zu wäh­len, Und Schimpf und Schande wär' cs gar, Beim Wahlakt ganz zu fehlen! Vollzählig müssen diesesmal Herbei die Wählerscharen! Bist altersschwach du oder krank? Laß dich zur Urne fahren! Ein Tropf, der seine Pflicht nicht tun! Er darf nicht schelten, klagen. Wird schlecht regiert und gibt es dann Aufs neue Not und Plagen! Wer träge und gewissenlos Nicht mithilst an dem Werke, Vermehrt durch seine Lässigkeit, Der Gegner Macht und Stärke. Zur Wahl! Zur Wahl! Herbei! Herbei, Ihr Männer und ihr Frauen! Wählt jene Kandidaten aus, Auf die ihr fest könnt bauen. Daß sie auch nach vollzogner Wahl Im Eifer nicht erschlaffen Und pflichtgetreu, besonnen, klug. Im Bolksrat tüchtig schassen!

AM" Der heutigen Nummer liegt je ein Wahlflugblatt der Deutschnatronalen Volkspartei (Württ.. Bürger-Partei), der Deutschen Volkspartei sowie ein Lotterie-Prospekt der bekannten Lotteriefirma I. Schweikert, Stuttgart, bei, worauf wir hier­mit Hinweisen.

Bkkamttlnchuiis bktr. Rkichrtaßsmhl.

Es besteht Veranlassung, auch vom Oberamt nochmals auf folgendes hinzuweisen:

1. Eine amtliche Versendung der NeichstagSftimmzettel für die Reichstagswahl an die einzelnen Stimmberechtigten findet nicht statt. Es wäre auch unzulässig, die amtlichen Stimmzettel an die Parteien auszusolgen zwecks Verteilung an die Wähler. Die Parteien dürfen auch keine eigenen Stimmzettel drucken und verteilen lassen; derartige Stimm­zettel wären bei der Feststellung des Abstimmungsergebnisses als ungültig zu behandeln.

Der Wähler erhält den Stimmzettel erst beim Be­treten des Abstimmnngsranmes. Er hat sich als­dann in den Nebenraum oder den Wahlverschlag zu begeben, dort den Stimmzettel zu kennzeichnen (anzukreuzen) und so­dann den so hergerichteten Stimmzettel in den amtlichen Wahlumschlag zu legen. Hernach tritt der Wähler an den Vorstandstisch und übergibt dort unter Nennung seines Namens den Wahlumschlag mit dem Stimmzettel darin dem Wahlvorsteher, der ihn ungeöffnet in die Stimmurne legt.

Die Kennzeichnung (Ausfüllung) der Stimmzettel hat also im AbftimmungSranm (nicht außerhalb) zu geschehen, und der Wähler hat sich im ««mittelbaren Anschluß daran an den Vorstandstisch zu begeben.

Die zur Aufsichtsführung berufenen Personen haben strengstens darüber zu wachen, daß die Stimmabgabe ord­nungsmäßig vor sich geht und mit den Stimmzetteln kein Mißbrauch getrieben wird.

2. Die Abstimmungsvorsteher sind berechtigt und ver­pflichtet, die Personengleichheit eines Wählers mit der in der Stimmliste oder Stimmkartei eingetragenen Personen sowie die Echtheit eines Stimmscheins zu prüfen und zu diesem Zwcck die Vorlegung von Ausweise« zu verlangen, wenn in dieser Hinsicht Zweifel bestehen.

Neuenbürg, den 6. Dezember 1924.

Oberamt:

Lempp.

Maul und XlauLnleuch«.

Infolge Ausbruchs der Seuche in Weiler Vez.»Amt Pforzheim fallen auch weiterhin die Gemeinden Arnbach, Birkenfeld, Conweiler, Feldrennach und Pfinzweiler, Gräfen- hausen und Obernhausen, Neuenbürg, Ober- und Unter­niebelsbach, Ottenhausen und Schwann in den 18 Am.» Umkreis.

Der Handel mit Klauenvieh und die Abhaltung von Klauenviehmärkten in diesen Gemeinden ist verboten.

Auf die oberamtl. Bekanntmachung vom 21.8.24 (Enzt. Nr. 196), wonach das von außerhalb Württemberg eingeführte Vieh (Wiederkäuer und Schweine) 5 bezw. 10 Tage unter poli­zeiliche Beobachtung zu stellen und zu diesem Zweck bei der Ortspolizeibehörde anzumelden ist, wird erneut hinge­wiesen.

Neuenbürg, den 5. Dez. 1924. Overamt:

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