ten und dem Publi- he Arten von Tieren .m die Geflügelzucht bildete ja lange und nzweig der Landwirt- n heutiges Geflügel wird, keinen Nutzen ih bei schlechter Be­elzucht lohnbringend Linie fein Borurteil cteiische Anschauung wenn er solche Aus­ten war. Da konnte estellt waren an Ge- iße Wyandott, Mi- irbige, silberhalsige, el waren die Haupt- Riesen-Peking. Die wn Brieftauben auf. ine Tiere zu sehen: schwarz-Loh, Vlau- usstellung war sehr eisschießen und eine

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ten in Liebenzcll die Mission hoch gingen, volle Feier im Schül­ler Herren des Vor- uttgart, der sein Er­der Kirchengcmeinde dienste. Dieses erhielt n Hauptlehrers Olpp u Umgebung, leiteten »den Quartett:Mit : Instrument, teils im ello, in seiner vollen gelungen und weihe­st des Ortsgeistlichen ann nach der Weihe- ae, der nur selten ein Mitwirkenden, deren ikbar und die Weihe­ine schöne Erinnerung

d den Menschen an.) >g beim Ableben des ateten Familienvaters em Abend nach einer illtlich beim Schoppen, örbe auf ihre Stärke »ie entgegengchaltene bot seine breite Brust s dieser drausschlug, rzer Zeit eine Leiche, escm Spiel muß die

als internationales ger- und Sparer- rng der 3)Hprozeii-

tigen Preußischen Konsols schreibt dieFinanzial Ti-meS" vom 14. v. M., daß englische Besitzer erheblicher Posten deutscher Vorkriegsanleihen, vertreten durch Dr. Moseley, ein Rechts­verfahren einleiten, durch welches die Lage beim Anspruch auf Wiederaufwertung an das Deutsche Reich klargestellt werden soll. In englischen juristischen Kreisen sei man der Ansicht, daß derartige Ansprüche auf guten Rechtsgrundlagen beruhen. Auf jeden Fall solle man dadurch eine Erklärung der deutschen Regierung zur Sache herausholen. Das Anleiheproblem scheint also tatsächlich eine internationale Angelegenheit zu werden, nachdem bereits in Frankreich den englischen Bestrebungen ent­sprechende Tendenzen aufgetreten sind. Von dieser Seite aus dürste also in nächster Zeit ein Druck auf die Regierung zur endlichen Erledigung bzw. Klarstellung der Aufwertungsfrage ausgehen, dessen praktische Folgen freilich noch nicht übersehen werden können, da sich die Regierung andauernd hinter die finanzielle Leistungsfähigkeit des Reichs verschanzt.

Stuttgart, 17. November. (Im Dienste des Mittelstandes.) Der Landtagsabgeordnete Hermann Hiller hat in diesem Jahre als Ge­schäftsführer des WUrtt. Mittelstandsbundes für Handel und Gewerbe 25 Jahre treuer Arbeit für den Mittelstand geleistet. Bei einer aus diesem Anlaß abgehaltenen kleinen Feier würde ihm in Würdigung feiner unermüdlichen Arbeit eine Ehrengabe überreicht.

Ludwigsburg, 17. Noo (Zahlungseinstellung.) Die im No­vember 1921 gegründete Ludwigsburger Schuhfabrik-A.-G. ist in Konkurs geraten. Die Aktien wurden im Freiverkehr an der Stutt­garter Börse lebhaft gehandelt, gelegentlich auch in Mannheim und München.

Heilbronn, 17. Nov. (Tödlicher Unfall.) Der verheiratete 47 Jahre alte Postbetriebsossistent Hölzer von hier, der gemeinsam mit zwei weiteren Postbeamten einen mit Paketen beladenen Posthand­wagen auf dem Hauptbahnhos vom Bahnsteig 3 zum Bahnsteig 2 befördern wollte, wurde zwischen den Bahnsteigen durch die Loko­motive einer von Neckarsulm einfahrenden Zuges erfaßt und zwischen das die Bahnsteige trennende Eisengeländer und den Postwagen ge­drückt, wodurch er starke Verletzungen erlitt und auf dem Transport zum Krankenhaus gestorben ist. Der Unfall ist darauf zurückzuführen: daß während des Postwagens ein Paket herunterfallen wollte, das der Getötete noch zu halten versuchte und dadurch'abgelenkt den im Nebel daherkommenden Zug nicht bemerkte. Der Lokomotivführer des Zugs hatte die Gefahr im letzten Augenblick erkannt, konnte aber Len Zug nicht mehr anhalten.

Biberach, 17. Noo. (Reicher Bettler.) Neulich hat die Polizei einen ziemlich elegant gekleideten, taubstummen Bettler auf seine Bedürftigkeit geprüft. Vermöge seines gewandten Auftretens und seiner auffallenden Schreibgewandtheit war es ihm möglich, in ganz kurzer Zeit in Hotels und Gasthäusern über 177 Mark zusammen­zubetteln.

Vom Oberland, 17. Noo (Strenger Winter?» In den letzten Hellen Nächten konnte man an verschiedenen Orten beobachten, wie die Füchse ihr Bellen ertönen ließen und sich bis in die Bauernhöfe hereinwagten und beim Nahen der Bewohner sich nicht beeilten, den Hof zu verlassen. Hoffentlich bleibt die Regel nicht wahr, daß das frühe Nahen dieser Raubtiere einen strengen Winter anzeigt.

Der Weinherbst. Zum diesjährigen Weinherbst schreibt Der Weinbau": Die Witterung des Oktober war redlich be­müht, das gut zu machen, was seine Leiden Vorgänger ver­säumt hatten. So waren zu guter Letzt die Bedingungen zu einem befriedigenden Ausreisen der Trauben gegeben. Mit dem Beginn der Weinlese so lange wie möglich hinzuwarten, war das Gegebene; trotzdem konnten es einige Bezirke des Unterlandes es sind alle Jahre dieselben nicht über sich bringen, den Trauben ein längeres Hängen am Stock zu ver­gönnen; schon in der zweiten Oktoberwoche begannen sie, sich selbst um die Qualität betrügend, mit dem Herbsten. Die Quittung über diese Voreiligkeit blieb nicht aus: Die betref­fenden Orte mußten sich mit niederen Weinpreisen, 60-80 Mark, Pro Hektoliter, abfinden, mehr waren diese Weinmoste, deren Mostgewicht an 60 Grad meist kaum heranreichten, auch nicht wert. Wo man mit der Lese erst am 20. Oktober be­gann, erfuhr die Güte des Weinmostes eine bedeutende Ver­besserung, die Mostgewichte erklommen 70, in guten Lagen 80 Grad; beste Lagen brachten es vereinzelt wohl auch auf über 80 Grad. Mostgewichte von 90 und mehr Grad, wie man sie in den Tageszeitungen las, sind in das Reich der Fabel zu verweisen. In steigender Tendenz wurden 100 bis 140 Mark für den Hektoliter bezahlt. Herrschaftliche Güter brachten es für Spitzenweine auf 200 bis 300 Mark! Die Güte des 1921er wird diejenige des 1923ers nicht nur erreichen, sondern nicht gar selten übertreffen. Ein großer Teil der Weine kann un­gezuckert seinen Weg gehen; kleinere Weine sind zuckerungs­bedürftig.

Bermirchtes.

Zwei gute Züge. Zwei Fischern von Dillin gen ist dieser Tage ein seltener Fang geglückt. Sie warfen in der hochgehen­den Wörnitz ihre Netze aus und brachten einen sogenannten Weller", auch Wels genannt, an Len Tag, der das stattliche Gewicht von 86 Pfund hatte. Der Fisch hatte einen Umsang wie ein schlanker Mensch. Als die Fischer einen zweiten Ver­such unternahmen, ging ihnen abermals ein Weller ins Netz, der 30 Pfund wog.

Neue Verbrecherart. Die Ehestau eines Bürgers in Flensburg wachte nachts infolge leichten Unwohlseins auf. Sie weckte ihren Mann und 'beide stellten fest, daß das Schlafzimmer mit einem durchdringenden süßlichen Geruch gefüllt war. Als sie, noch ohne zu ahnen, was los war, die Balkontüre östncten, um frische Luft hereinzulaffen, sprang ein Mann vom Balkon in den Hof hinab und entlief in den angrenzenden Stadtpark. Nun erst merkte man, daß ein Einbruch versucht worden war. Der Verbrecher hatte zwei größere Löcher in die Balkontüre gebohrt und durch die Löcher Aether ins Schlafzimmer gestutzt, der die Schlummernden betäuben sollte. Es wurde ermittelt, daß der gefährliche Aether von einem Einbruchsdiebstahl in einer Flensburger Apotheke herrührte.

Eine Manövereriuneruug aus dem Elsaß. Die Franzosen erleben es heute im Elsaß, wie wir früher, daß der Elsässer in erster Linie Elsässer ist. Daran hält er mit alemannischer Zähigkeit fest. Wenn man aber unter dieser Erkenntnis ihm gegenübertrat, kam man nicht allzuschwer zu einem Berständnis. Unser Regiment hatte zeitweise in seinem Bestand ein Drittel Elsässer, es waren gute Soldaten, und sie haben das auch im Krieg gezeigt. Im Manöver kamen deshalb unsere Leute in ihren Quartieren sehr gut zurecht, während wir Offiziere bei unfern Gastgebern, namentlich Lei den Notabeln, wenig Ent­gegenkommen fanden. Ich war einmal kurz vor dem Kriege in einem der reizenden Oertcl-en am Vogesenhange bei einem Wein- gutsbesitzer in einem alten Schlößchen im Quartier. Wie ge­wöhnlich wurde für einen Besuch gedankt, ich ließ mich aber nicht abweisen und bestand darauf, Madame kennen zu lernen. Schließlich konnte sie mich nicht abweiseu und lud mich nach einer lebhaften Unterhaltung gar zum Essen ein, wozu ich ihr die Regimentsmusik in den Hof ihres Besitztums schickte. So­gleich erschien dann der Manu bei mir. und das Eis war ge­brochen. Ich verlebte einen sehr angeregten Abend in der Fa­milie und war noch den folgenden Sonntag lange bei ihr, zum Teil in einem feinen Gartenhaus mit wundervoller Aussicht, wo wir ausgezeichnete Weine kosteten. Die Leute waren mit einem Divisionskomandeur in Luuoville verschwägert, hatten noch nie einen deutschen Offizier kennen gelernt und wunderten

sich, daß wir nicht anders waren, als die drüben. Ich hörte recht verständige Ansichten. Später in Straßburg bekam ich noch Besuche von meinem Gastfreund, der sich auch nicht scheute, meine Unterstützung bei Behörden in Anspruch zu nehmen, von denen er bisher nichts hatte wißen wollen. Er meinte, er sehe nun die deutsche Frage anders an.

Furchtbare Kesselerplosion. Eine Katastrophe, deren Um­fang noch nicht voll übersehen werden kann, hat sich, wie aus Helsingfors gemeldet wird, gestern nachmittag im Hafen von Äotka ereignet. Auf einem Dampfer, auf dem sich 65 Passagiere befanden, ereignete sich aus noch nicht festgestellten Ursachen eine Kesselexplosion, durch welche zahlreiche Passagiere über Bord geschleudert wurden und ertranken. 25 Personen werden vermißt. Von den übrigen Fahrgästen haben 22 Beinbrüche, Armbrüche oder Brandwunden erlitten. Drei von ihnen sind bereits gestorben. Nähere Einzelheiten fehlen noch.

Der gute Rattenbeißer.Mein Hund ist der beste Ratten­beißer in der ganzen Gegend", rühmte sich der Wirt des Gast­hauses. Gerade als er das sagte, liefen zwei große Ratten durch das Gastzimmer. Der Hund schnupperte nur mit der Nase.Such doch die Ratte, such doch!" hetzte der Reisende. Pah", sagte der Gastwirt hochmütig,die kennt er doch! Aber Sie sollten ihn sehen, wenn eine fremde Ratte hierher kommt!"

Handel und Verkehr-

Stuttgart, 17. Noo. (Landesproduktenbörse.) Trotz höherer Kurse am Weitgetreidemarkt ist bei uns das Geschäft außerordentlich klein, weil der Konsum noch reichlich gedeckt und das Angebot in Landware ziemlich groß ist. Es notierten je 100 Kilo: Weizen 21 bis 24 (unv.), Sommergerste 21,5-25 (uno.l, Roggen 2123 (unvg, Weizenmehl 38,540 snno.), Brotmehl 34,536 (unv.), Kleie 12 bis 12,5 (11,512), Wiesenheu 6,58 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 3.- bis 5. (unv.) Mk.

Schweinepreise. In Aalen kosteten Milchschweine 3862, in Balingen 32-66, in Crailsheim Läufer 80-130, Milch- schweine 3558, in Güglingen 76130 beziv. 2842 Mark, in Mengen Milchschweine 3045, in Rottweil 3050, in S a u l° gau Ferkel 3848, Läufer 5056 Mark pro Paar.

Reseste Rachrickte»,

Stuttgart, 17. Nov. Auf dem Wahlvorschlag des Wünt Bauern- und Weingärtneroerbands stehen wieder die bisherigen Abgeordneten Vogt, Körner, Haag und Frhr. von Stauffenberg.

München, 17. Nov. DerMünchener Zeitung" zufolge hat die Position der bayerischen Regierung in ihrem Streben auf Erfüllung des Abkommens über die Besetzung des süddeut­schen Senats im Staatsgerichtshofe zum Schutze der Republik eine sehr beachtenswerte Stärkung dadurch erfahren, daß sich Württemberg dem bayerischen Protest gegen die Art der Stel­lung von parteipolitisch eingestelltem Ersatz für behinderte bayerische ordentliche Senatsmitglieder angeschlossen hat. Wie das Blatt weiter erfährt, ist dem bayerischen Protest praktisch bereits bei dem in Freiburg gegenwärtig verhandelten Prozeß insofern Rechnung getragen worden, als zu ordentlichen Mit­gliedern bzw. Stellvertretern ernannt worden sind nach dem Vorschlag Bayerns Senatspräsident a. D. Höchststter-Augs- burg und Landgerichtsprästdent a. D. Lehmerer-Ansbach, sowie Landgerichtspräsident a. D. Dr. von Korn-Stuttgart.

Königswtnter, 17. Nov. Der neutrale Streifen zwischen Königs- winter und Honnef, der auch nach dem vor Monaten erfolgten Ab­zug der Besatzungstruppen noch so lang« als besetz» galt wie die Regie die Eisenbahn in Händen hatte, würde auf Grund einer Ver­fügung des Kreisdelegierten in Eiegburg nunmehr endgültig geräumt. Die Uebergabe hat sich glatt vollzogen.

Essen, 18. Nov. Das Kohlensyndikat Essen, die jetzige Ruhr­kohle A.-G., bezieht am 18. November wieder ihr altes Gebäude in der Frau Berta Krupp-Straße Nr. 4. Von Donnerstag den 27. No­vember ab befindet sich dort wieder der gesamte Geschäftsbetrieb

Herne, 18. Nov. Die Uebergabe der Eisenbnhnregie hat sich auch hier glatt vollzogen. Nur der erste französische Bahnhofskomman- dant blieb zur Abwicklung der Geschäfte zurück, wahrend das Per­sonal am Tage zuvor in Trupps von zehn bis zwanzig Mann nach Frankreich abtransportiert wurde.

Hirschberg, 17. Nov. Im Riesengebirge schneit es seit Sonntag. Im Hochgebirge liegt der Schnee bereits gegen 10 Zentimeter hoch, an verschiedenen Stellen noch höher. Auch im Tale bleibt der Schnee liegen. Es schneit weiter.

Dresden, 17. Noo. Die Behauptung, daß in Dresden wieder Zeitfreiwillige ausgebildet werden, ist vollständig frei erfunden.

Berlin, 17. Nov. Wie das Polizeipräsidium mitteilt, sind noch unaufgeklärte Beziehungen zwischen dem in Untersuchungshaft befind­lichen Russen Michael Holzmann und Regierungsrat Bartels fest- gestellt worden Bartels ist daher unter Einleitung eines Disziplinar­verfahrens seines Postens sofort enthoben worden, da sich im Ver­laufe der Untersuchung weiterhin der dringende Verdacht einer straf­baren Handlung gegen H 332 des Strafgesetzbuches ergab. Bartels ist auf Grund eines richterlichen Haftbefehls vorläufig festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis eingeliefert worden.

Berlin, 17. Novbr. Die deutsch-schweizerischen Verhandlungen betreffend den Abbau der beiderseitigen Einfuhrbeschränkungen ge­langten heute zum Abschluß. Der Vertrag wurde heute morgen um 10 Uhr im Auswärtigen Amte von den Vertretern der beiden Mächte, deutscherseits Ministerialrat Dr. Köpke, schweizerischerseits von dem schweizerischen Gesandten Rüfenacht und Dr. Wetter unterzeichnet. Es wird noch die Genehmigung der beiden Mächte einzuholen sein und dann wird der Vertrag 14 Tage nach der Ratifizierung in Kraft treten.

Berlin, 18. Nov. Gestern abend gegen 7 Uhr wurde an der Ecke der Kronen- und Markgrafen-Straße ein Iuwelenhändler von drei angetrunkenen Arbeitern überfallen und zu Boden geworfen. In der Notwehr zog der Ueberfallene seinen Revolver, tötete einen der Angreifer durch einen Herzschuß und verletzte einen anderen durch zwei weitere Schüsse. Der dritte Angreifer, der unverletzt blieb, wurde verhaftet. Der Ueberfallene, der, wie zahlreiche Zeugen bestä­tigen, die Schüsse in der Notwehr abgegeben hat, wurde nach der polizeilichen Vernehmung wieder freigelassen.

Berlin, 17. Novbr. Heute nachmittag findet unter dem Vorsitz des Reichskanzlers eine Ministerbesprechung statt, in der die neuen Instruktionen für die deutschen Unterhändler bei den deutsch-franzö­sischen Handelsoertragsverhandlungen festgclegt werden sollen. Mit diesen Instruktionen wird Staatssekretär Trendelenburg wieder nach Paris reisen, um die Verhandlungen fortzusetzen.

Berlin, 17. Nov. Anläßlich der gemeldeten Erschießungen von Justizwachtmeistern bei Ausübung ihres Berufes in Halbau und Magdeburg veranstalteten die Justizwachtmeister im ganzen Reich Proteslversammlungen gegen ihre unzulängliche Sicherung bei der Ausübung ihres Dienstes. In Berlin wurde in der Versammlung in einer Entschließung gefordert, daß die Justizverwaltung die Justiz­wachtmeister als. öffentliche Sicherheitsorganr anerkennt und für eine allgemeine neuzeitliche Bewaffnung sorgt.

Berlin, i7. Nov. Der bekannte ehemalige Führer der Deutsch- Konservativen von Heydebrand und der Lasa ist 73 Jahre alt auf seinem Gute Klein-Tschunkawe gestorben. Die endgültige Entscheidung über die 26prozentige Repärationsabgabe wird Ende November durch das Transferkomitee erfolgen. Zwei zehn- und 4jährige Knaben, Söhne eines Fabrikarbciiers, gerieten auf dem Bahnhof Haßfurt in Untersranken unter Baumstämme, auf denen sie gespielt und die sie zum Abrollen gebracht hatten. Beide Kinder winden totgedrückl.

Auf einem Dominium im Kreise Glogau sind 3 Kinder >»> Alter von 1 4 Jahren, die von ihrer Mutter allein zurllckgelassen worden waren, einem Etubenbrand zum Opfer gefallen.

Breslau, 17. Nov. Ein schweres Autounglück ereignete sich am Sonntag nacht auf der Chaussee von Oberneck nach Breslau. Der dem Direktor des Thalia-Theaters Stösser gehörige Wagen fuhr gegen einen Bretterzaun und wurde völlig zertrümmert. Ein Insasse wurde aus dem Wagen geschleudert und erlitt schwere Kopfwunden. Der Chauffeur und die andern Mitfahrenden blieben unverletzt.

Reichenberg, 17. Novbr. Ein ungeheurer Brand wütete gestern im hiesigen Gütermagazin des Staatsbahnhoses. Der Schaden be­trägt über II Millionen tschechische Kronen. Bei den Rettungsar­beiten wurden zahlreiche Personen verletzt.

Memel, 18. Nov. Das Esthnische KanonenbootMemel" wurde, einer Meldung desBerliner Lokalanzeigers" zufolge, beim Absuchen eines Minenfeldes von einer Mine berührt, die sofort explodierte und das Kanonenboot zum Sinken brachte. Von der Besatzung wurden zwei Mann getötet und fünf ver­letzt.

Wien, 17. Nov. Die Verhandlungen über die Schaffung der von Dr. Seipel geforderten Garantien gestalten sich derart schwierig, daß mit einem Regierungsverzicht Dr. Seipels ernst­lich zu rechnen ist.

Paris, 17. Nov. Die Sowjetregierung beabsichtigt von der französischen Regierung außer der Ablieferung der in Bizerta vor Anker liegenden russischen Kriegsschiffe die Rückgabe von 150 russischen Dampfern sowie 50 Millionen Franken, die den Gegenwert der 12 russischen Dampfer bilden, die von Frankreich 1918 übernommen wurden, zu fordern.

Brüssel, 17. Nov.Libre Belgique" teilt in ihrer Morgenaus­gabe mit:Wir glauben zu wissen, daß die belgische Regierung sich entschlossen hat, Deutschland das Vorrecht der meistbegünstigten Nation zu bewilligen." Die Nachricht hat in den Kreisen der französischen Kolonie eine lebhafte Aufregung hervorgerufen, da Frankreich sich gegen die Anwendung der Meistbegünstigungsklausel aus Deutschland sträubt.

London, 17. Nov. Der diplomatische Berichterstatter deS Daily Telegraph" schreibt, es sei befriedigend zu erfahren, daß mit Ausnahme des Zwischenfalls in Ingolstadt trotz verschie­dener in Umlauf befindlichen Gerüchte die britischen Kreise die Ansicht vertreten, daß die Inspektion der deutschen Abrüstung durch die interalliierte Kommission glatt vonstatten gehe.

Jersey-City, 17. Nov. Die Stadt wurde von einem zweiten großen Brande innerhalb einer Woche heimgesucht. Zwei Quai­anlagen der Erie-Eisenbahn mit Inhalt und 14 Flußbaracken sind verbrannt. Der Schaden wird auf zwei Millionen Dollar geschätzt.

Die okerbadische Aommunisten-Rebolte vor dem Staats­gerichtshof.

Freiburg, 17. Nov. Am heutigen vierten VerhandlungS- tag des Hochverratsprozesses vor dem süddeutschen Senat deS Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik nahm die Zeu­genvernehmung bezüglich der Lörracher Unruhen ihren Fort­gang. Das Bestreben der Verteidigung ging in den ersten Verhandlungstagen dahin, nachzuweisen, daß es sich bei den Ereignissen in und um Lörrach nicht um einen wohlvorbereite­ten kommunistischen Plan, sondern um eine spontan aus der Bevölkerung infolge der großen Notlage ausgebrochene Bewe­gung handelte. Eine Reihe von Zeirgen, vornehmlich die in dieser Eigenschaft geladenen Arbeiter und Gewerkschaftssekre- täre schilderten die drückenden wirtschaftlichen Verhältnisse im Grenzgebiet zur damaligen Zeit und die immer inehr zuneh­mende Erregung der Arbeiterschaft, die besorgt war, daß die Unternehmer die Abmachungen wegen der Goldlöhne nicht An­halten würden. Diese Erregung sei gesteigert worden durch das Erscheinen der Schupo. Mehrere von der ReichZauwalt- schaft geladene Schupobeamte und Schupooffiziere bekundeten einstimmig die weitgehende Zurückhaltung der Schupo, die erst in äußerstem Notfälle von der Waffe GÄrauch gemacht hatte. Dann wurde zur Vernehmung der Angeklagten geschritten, die nach der Anklage der militärischen Kampforgannativn der K.P.D. angehört haben sollen. Diese Behauptung der Anklage wurde von den Angeklagten Kaufmann Steiner aus Mann­heim und Kaufmann Langeudorf aus Friedrichsseld, deren Anwesenheit in Lörrach und Umgebung nur Zwecken des Be­suches und der Erholung gedient habe und rem zufällig ge­wesen sei, bestritten. Demgegenüber batte aber der Angeklagte Scheier aus Neustadt im Schwarzwald bereits früher protoko- larische Aussagen gemacht, die sich mit den Angaben der An­klageschrift decken und die der Angeklagte Scheier auch heute aufrecht erhält. Nach seinen Angaben hat insbesondere der Angeklagte Steiner Angaben über die Einteilung des Bezirks Oberbadens der K.P.D. sowie über eine Marschroute der ober­badischen und Freiburger Kommunisten nach Stuttgart gemacht. Steiner gab den «beabsichtigten Marsch auf Stuttgart zu. Aller­dings sollte erst die faschistische Bewegung in Oberbaden unter­drückt werden. Ein Teil der Zeugen, größtenteils Mitglieder der K.P.D., verweigerte die Aussage oder wollte von den Vor­gängen nichts wissen.

Bürgervorsteher- und Stadtverordnetenwahlen.

In der aus den beiden Städten Lehe und Geestemünde neu- gebildeten Stadt Wesermünde erhielten bei der Bürgervor- steherwahl am letzten Sonntag die Sozialdemokraten 19 Mandate mit 14 022 Stimmen, die Kommunisten 4 Mandate mit 2983 Stimmen, die Demokraten 3 Mandate mit 2113 Stimmen, die bürgerliche Arbeitsgemeinschaft 20 Mandate mit 14 316 Stim­men. DemVorwärts" zufolge haben die Kommunisten 1500 und die bürgerliche ArbAtsgemeinschaft 3300 Stimmen ver­loren.

Dessau, 17. Nov. Nach dem Ergebnis der gestrigen Ge­meindewahlen verteilen sich die Stadtverordnetenmandate in den auhalttschen Kreisstädten folgendermaßen: Dessau: 16 So­zialdemokraten (15), 4 Demokraten (5), ein Kommunist (2), 15 Volksgemeinschaft (14). Bernburg: 16 Bürgerliche gegen 14

Literarisches.

Pfarrer Heumanu-Kalendvr für das Jahr 1924. Ein Buch

von guten und nützlichen Dingen, brosch., 200 Seiten, reich illustriert. Preis 85 Pfg., Verlag Ludwig Heumann 6i Eo., Ein Volkskalender wie er sein soll: Belehrend, unter­haltend und interessant. In reichster Abwechslung folgen Auf­sätze und Ratschläge über Gesundheitspflege, Landwirttchaft- liches, Naturwissenschaftliches, Sport und Spiel; daun inter­essante Erlebnisse und Erzählungen usw. usw. Auch der gol­dene Humor kommt durch eine hübsche Auslese wirklich herz­erfrischender Erzählungen zu seinem Recht. Drei große Vreis- aufgaben bieten dem Grübler viele Anregungen und Aussicht auf hübsche Preise. Der reiche Bikderschmuck (insbesondere die Monatsbilder) läßt die Mitarbeit erster Künstler erkennen. Mit einem Wort: Ein Kalender, der jedermann Freude bereite» wird.

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