irationihahlungen, Gil.

ab die gemäß der Re- en Reparationen nicht s Aufsehen erregt. Eine itungEvening -News" ze, sei das ganze Lon. llen englischen Kreisen mg der Meldung abzu-

tsche Konknrrcnz"

Versammlung der eng- Vorsitzende Mae Hien lischen Wirtschaft. Er lischen Ministerien von fund jetzt aus die Ziffer en. Die Ausgaben der rd in derselben Zeit auf >ü das Volkseinkommen len sei. Aus dieser un- Einkommrn folgert der creform, die die Lasten ids verlangten jetzt Iln- Behinderung und Be- )bwohl der Dawesplan gig betrachten und der a er den Wiederaufbau ^ - Zugleich könne man >ustrien durch die Lage, istlich in Mitleidenschaft > mg dürfe unter diesen ! ssen, daß unsere Jndu- > nden arbeiten als Eng» !

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mt-stadt Neuenbürg.

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»stsg, 18. November,! abeubS 6 Utzr. !

agesordnung: echtssache Buchter gen Müller. Wohnungsbau 1925. adischultheiß Knödel. mtSstadt Neuenbürg.

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zen Sevchengefahr Nicht en.

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llweg ist wegen Holz- bis auf weiteres ge»

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ständ. Arbeiter (44. in gut. Verhält«, und >eim sucht christl. ge- ksund. Fra« »d. Frl. Angaben unter >V. ll. mrtäler-Geschäftsftelle.

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KsSekt.- Mtzeis« IM->^Z«äjchlag. Offerte u»d Ärxchanft- L) G-ridpfg. Bei Mchtr-ige«

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A-chdrsg sicht '«mechnld SLa-g« »sch Mchm-itgs- ds«M«ch»hkt. VeiTaris- serSvds«»»« »r«ts« so- jE sLe ch m« Der- rist»ar«l»S«» «rcherZkrast.

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Reu enbürg, D ienstag, den 18. November 1924.

82. Jnhrgnng.

Deutschland.

München, 17. Nov. Der Plan General Ludendorfss, sich aus München zurückzuziehen, soll in der nächsten Zeit verwirk­licht werden. Der letzte Anstoß dürste gegeben sein durch den Konflikt mit dem Kronprinzen Rupprecht und den dadurch ver- anlaßten Boykott Ludendorffs durch die bayerischen Ofnzicrs- verbände. Ludendorff fühlt sich auf Münchener Boden nicht mehr recht Wohl, da es kein Geheimnis ist. Laß der von den Sympathien, die chm anfänglich in reichem Matze von der Münchener Bevölkerung entgegengebracht wurden, durch seine politischen Seitensprünge beträchtlich eingebüßt hat.

Dresden, 17. Nov. Der Konflikt in der sächsischen Sozial­demokratie hat eine weitere Verschärfung erfahren. Der Be­zirkstag der Ostsächsischen Sozialdemokraten, der gestern hier zusammengetreten ist, nahm eine Entschließung an, die sich in schärfster Form gegen die Haltung der 23 ostsächsifchen Abge­ordneten ausspricht. Der Parteitag fordert den Bezirksvorstand der S.P.D. auf, die Landtagsabgeordneten des Bezirks Ost­sachsen, die gegen die Laudtagsauflösung gestimmt haben, ihrem Abgeorduetenmandat zu entheben. Kämen sie der Ab­berufung nicht freiwillig nach, so soll dev Ausschluß aus der Partei durchgeführt werden. Es hat noch nickt den Awchein, daß die Vermittlungsversuche der Berliner Zentralstelle auf die sächsischen Radikalen eine Wirkung ausgeübt haben.

Berlin, 17. Nov. In der Nacht zum Donnerstag wurde von unbekannten Tätern vom Denkmal Kaiser Wilhelm l in der Siegesallee in Berlin ein Stück von der am linken Bank­aufbau angebrachten Krone abgeschlagen und am Denkmal Otto II. ein Stück vom Kranz. Das ist seit dem letzten Sonn­tag bereits der dritte Fall, daß sich unbekannte Verbrecher an den Denkmälern in der Siegesallee vergangen haben. 2400 deutsche Angestellte, die während des passiven Widerstands in den Dienst der Franzosen getreten waren, gehen nach Frank­reich, wo sie zum Teil in Fabriken untergebracht werden. Ein kleiner Teil geht in die Kolonien..

Berlin, 16. Nov. Die ZeitungPolska Zbrojna" brachte kürzlich die Nachricht, daß unlängst eine geheime Konferenz sämtlicher Admirale und anderer Offiziere der kaiserlichen Ma­rine stattgefunden habe, um über den schnellen Wiederaufbau der deutschen Kriegsflotte zu beraten, ferner daß, um diesen Zweck zu verheimlichen, eine Handelsschiffahrtsgesellschaft mit finanzieller Unterstützung der Reichsregierung gebildet worden sei. Die Nachricht ist von Anfang bis zu Ende erfunden. Es fand nirgends weder eine Versammlung von inaktiven oder aktiven Seeoffizieren statt, noch wurde von ihnen eine Han­delsgesellschaft gegründet. Ebenso unsinnig ist eine weitere Be­hauptung derPolska Zbrojna", daß zwei Kreuzer im Bau seien, die äußerlich das Ansehen von Handelsschiffen hätten, Im Bau ist zurzeit nur ein Kreuzer normalen Typs, wie er von den gesetzgebenden Körperschaften genehmigt wurde und wie er den Bedingungen des Versailler Vertrags entspricht.

Bremen, 17. Nov. Ein englischer und ein rranzönscher Hauptmann der interalliierten Militärontrollkommjsston statte­ten am Mittwoch dem technischen Betrieb des Norddeutschen Lloyds einen Besuch ab. Deutscher Verbindungsoffizier war Oberstleutnant Büttner. Wie dieNord-Westdeutsche Zeitung" erfährt, wurde nichts gefunden, was zu irgendwelchen Bean­standungen hätte Anlaß geben können.

Eine schwere Belastung der Dawesgesetze.

München, 16. Nov. In einer Festsitzung im Rahmen deS Bundestages des Bayerischen Beamtenbundes, woran auch Mi­nisterpräsident Held und der Minister des Innern Stütze!, teil- nahmen, sprach heute Vormittag Reichswirtjchastsminister Hamm über wirtschastspolitische Tagesfragen. Er erklärte u. a.: Wir empfinden die Dawesgesetze als eine schwere Belastung des deutschen Volkes. Wir werden tun, was irgend getan wer­den kann, um diese Leistungen aufzubringen. Das liegt aller­dings nicht allein an uns, sondern auch an den Vertragsgeg­nern Man erkannte, daß das Barometer für die Leistungs­fähigkeit die Währung ist. Darum ist die Voraussetzung, daß die Reparationsleistungen die deutsche Währung schonen müs­sen. In diesem Zusammenhang kam der Minister eingehend auf die Handelsvertragsverhandlungen zu sprechen. Man werde Deutschland den ungehemmten Eintritt in die Welt­wirtschaft wieder freigeben müssen. Auch bei der Regelung des Einfuhrwesens sei daher zu beachten, daß wir wieder zu einer vernünftigen Eingliederung in die Weltwirtschaft kämen. Be­züglich der Aufwertungsfrage hob der Minister den Willen der Reichsregierung hervor, hier bis zu den Grenzen zu gehen, die die Lage der deutschen Wirtschaft vorschreibc. Darüber Werde der neue Reichstag zu sprechen haben. Schließlich be­tonte der Minister, das deutsche Beamtentum möge seine Staatsberufsauffassung in das Volk hineintragen, aber auch aus der Wirtschaft den Geist der Selbstveraniworiung über­nehmen.

Das Märchen von Deutschlands Rüstungen.

Berlin, 16 Nov. Die Verbreitung von erfundenen Mel­dungen über angebliche heimliche Rüstungen in Deutschland, die im Laufe der Generalinspektion festgestellt worden sein sollen, hat nunmehr von der französischen Presse auch auf die Times" übergegriffen. Dieses Blatt hat in den letzten Tagen eine Reihe von Artikeln eines Berliner Sonderberichterstatters veröffentlicht, in denen ebenfalls Deutschlands Verstöße gegen die Abrüstungsbestimmnngen des Vertrages von Versailles vorgeworfen werden. Obgleich angenommen werden kann, daß auch ein Dementi dieser neuen falschen Nachrichten die systema­tisch getriebene Hetze nicht zum Stillstand bringen wird, sei gegenüber den einzelnen falschen Behauptungen derTimes" folgendes festgestellt:

1. In Dresden sind keine großen Waffen- und Munitions- stmde gemacht worden. Festgestellt wurden tatsächlich nur 30

völlig unbrauchbare Armeesättel, 10 verrostete Karabiner und 15 Maschinengewehrläufe. Bei Krupp ist nicht die Fabrikation von Gewehrläufen festgestellt worden. Die Behauptung, daß gerade bei Krupp unter den Angen der Besatzungsbehörden 20 000 Gewehrläufe heimlich hergestellt werden könnten, richtet sich selbst. 2. Die zugelassene und von den Kontrolloifizieren mehrfach besichtigte Festungsartillerie in Königsberg steht nach wie vor unbeweglich auf betonierten Bettungen. 3. Die Kon­trollkommission hat sich in den letzten Monaten durch an­nähernd 600 Besuche davon überzeugt, daß sich in den Kam­mern der Reichswehr auch nicht ein Stück Ausrüstung mehr befindet, als durch den Vertrag von Versailles genehmigt ist. 4. Es gibt in Deutschland kein Institut, das sich mit der Her­stellung von Kampfgasen beschäftigt. Das Kaiser - Wilhelm- Institut in Berlin sowie das ihm angeschlossene Institut für Physikalische Chemie und Elektro-Chemie beschäftigt sich ledig­lich mit Humanitären wissenschaftlichen Forschungen. Tie im Kriege für die Herstellung von Kampfgasen errichteten Anlagen sind zerstört. Diese Tatsache ist der Kontrollkommission, unter deren ständiger Kontrolle diese beiden Institute stehen, sehr gut bekannt. Die Behauptungen über Differenzen zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Reichswehrministerium entbehren jeder Grundlage."

Aufruf der Reichsregierung für die Hochwaffergebirte.

Reichspräsident und Reichsregierung erlassen folgenden Aufruf: Hochwasser im Westen und Süden Deutschlands!

Blühende Ortschaften, gepflegte Aecker sind überflutet worden. Wohnungen wurden zerstört, Hab und Gut sortgeschwemml, Arbeitsgerät unbrauchbar gemacht. Tausende verloren in we­nigen Stunden ihr Heim und die Früchte jahrelanger Arbeit. Die Schäden zu heilen ist doppelt schwer bei der wirtschaftlichen Not der Gegenwart, dreifach schwer in den heimgesuchten be­setzten Landesteilen. Der Staat hilft nach Kräften, aber seine Mittel genügen nicht. Alle Volksgenoffen rufen wir deshalb ans: Helft! Gebt schnell! Gebt reichlich!

Der Reichspräsident. Die Reichsregierung.

Mit der Durchführung der Sammlung ist die Reichs­geschäftsstelle der Deutschen Nothilfe, Berlin W. 8, Wilhelm­straße 62, beauftragt worden. Spenden werden auf das Konto Deutsche NothilfeHochwasserschäden" bei der Zentrale der Deutschen Bank, Berlin oder ans das Postscheckkonto Berlin 55 770 erbeten.

Ausland.

Chicago, 17. Nov. General Dawes unterzog sich in Chi­cago einer Bruchoperation. Die Aerzte bezeichnen den Zustand als gut, er ist jedoch gezwungen, zwei Wochen im Krankenhaus zu verbleiben.

Ei» neuer Zeuge für Poiucares Kriegsschuld.

Die in Paris erscheinende ZeitschriftEurope" gibt die Erinnerungen des ehemaligen französischen Botschafters in Pe­tersburg, George Louis, der bekanntlich auf Wunsch Jswolskis im Jahre 1913 von seinem Posten in Petersburg entfernt wurde, heraus.. Das Blatt ist in der Lage, bereits heute einige der Schriftstücke zu veröffentlichen. Nach dem ersten Schriftstück hatte Louis am 21. Mai 1912 mit dem damaligen Außenminister Pichon eine Unterredung. Louis sprach seine Verwunderung darüber aus, daß Pichon trotz der Anerken­nung, die er seiner Tätigkeit zolle, seinen Rücktritt verlangte. Pichon erwiderte, die Erklärung dafür liegt in der Haltung Jswolskis. Ein zweites Schriftstück bezieht sich auf eine Unterredung, die Louis damals mit dem französischen Bot­schafter in Berlin, Jules Cambon, hatte. Das Schriftstück trägt das Datum vom 1. November 1924. Cambon sagte: Kaiser Wilhelm sagte am 1. Januar 1912 (also nach dem Marokko-Abkommen)) zu mir: In sechs Monaren wird man uns Denkmäler errichten, daß wir einen Krieg vermieden haben. Poincare war noch nicht Präsident der Republik. 1913 sagte der Kaiser zu mir: Ich tat alles, um zu guten Beziehun­gen zu gelangen, aber das ist zu Ende. Cambon sagte wörtlich: Poincare ist zum Teil am Kriege schuld. Botschaf­ter Louis habe hinzugefügt: Jawohl, mit Jswolski. Cambon habe darauf gefragt: Konnte der Krieg vermieden werden? Louis antwortete: Nicht Ende Juli 1914, aber 1912; Poincare machte sich zum Instrument Jswolskis. Die dritte Veröffent­lichung betriffst eine Unterredung, die Pichon am 14. Januar 1915 mit Louis hatte. Pichon rief aus: Wenn Sie in Peters­burg geblieben und ich Außenminister gewesen wäre, hätten wir keinen Krieg bekommen. Louis erwiderte: Gewiß, wenn Sie im Pariser auswärtigen Amt und Fallieres im Elysee gewesen wären, wäre der Krieg nicht ausgebrochen. Im wei­teren Verlauf der Unterredung sagte Pichon: Die beiden Bot­schafter, die Ihnen folgten, waren sehr gefährlich, besonders Paleologue, aber auch Delcaffe. Paleologue trieb die Russen zum Krieg. Hierauf erklärte Louis: Die Präsidentschaft Poin- cares war verhängnisvoll, weil er frei hat den Krieg entfesseln können.

Diese Veröffentlichungen haben in der französischen Presse große Aufregung verursacht, wird doch darin sestzestellt, daß Poincare für den Weltkrieg verantwortlich ist. Auch die eng­lische Presse nimmt zu diesen Enthüllungen Stellung.Wcst- minster Gazette" trägt am Kopf die fettgedruckte Ueberschrift: Kriegsschuldanklage Poincares" und erklärt, die diplomatischen Kreise in ganz Europa würden unvermeidlich durch die gestri­gen Enthüllungen desOeuvre" erregt werden.Morning Post" veröffentlicht das Telegramm ihres Pariser Bericht­erstatters über die Enthüllungen desOeuvre" unter der UeberschriftNeue Theorien über die Kriegsursachen."

Gegen die Zerstörung der Friedrichshafener Werst.

Der Aeroklub in Spanien hat an dieFöderation aeronau- tigue internationale", der auch Deutschland bis zum Weltkriege angehörte, zu Händen des Aeroklubs in Argentinien folgendes

Telegramm gerichtet: Der Aeroklub in Spanien Littet die Föderation dringend, bei den alliierten Regierungen vorstellig zu werden, daß sie Lustschisfhalle in Friedrichshasen im Inter­esse der Weltluftfahrt nicht zerstört werde. Der Aeroklub von Spanien ist überzeugt, daß die Halle in Friedrichshafen ein Element ersten Ranges für Len Fortschritt der Weltlustfahrt darstellt und bittet die F.A.J., bei den alliierten Regierungen seinen Wunsch, daß diese Halle nicht zerstört werde, zu unter­stützen.

Eröffnung der deutsch-russischen Verhandlungen.

Moskau, 17. Nov. Die feierliche Eröffnungssitzung der deutsch-russischen Handelsvertragsverhandlnngen fand am letz­ten Samstag im großen Konferenzsaal des Außenkommissariats statt. Krassin eröffnete die Sitzung mit einer längeren An­sprache, worin er betonte, daß die Sowjetregierung an dem Grundsatz des Außenhandelsmonopols als wesentlichster Stütze des politischen und wirtschaftlichen Systems der Sowjetunion unentwegt festhalte. Er drückte aber gleichzeitig die Ueberzeu- gung aus, daß eine deutsch-russische Zusammenarbeit auf allen Wirtschaftsgebieten durchaus möglich sei. Botschafter Graf Brockdorff-Rantzau nahm dann das Wort zu einer Erwiderung und sagte:Auch ich verhehle mir nicht die Schwierigkeiten, die im Laufe der Verhandlungen entstehen können. Bei dem festen Willen beider Regierungen, diese Schwierigkeiten zu überwinden, werden sie aber, wie ich hoffe, ans dem Wege ge­räumt. Das deutsche Volk weiß, was der ihm in Freundschaft freigehaltene Weg nach Osten bedeutet. Es ist entschlossen, ihn zu betteten, nicht als Bittsteller und nicht als Eindringling, sondern als aufrichtiger Freund, um gemeinsam nrit den Völ­kern der Sowjetunion aufzubanen, was durch den Krieg zer­stört wurde. Aber wenn Rußland Deutschland hilft und Deutsch­land Rußland unterstützt, so bedeutet das Selbsthilfe. Es ist der aufrichtige Wunsch der deutschen Regierung, daß die Ver­handlungen zu einem Erfolg führen. Durch dlcie positive Arbeit wird der Sache des Friedens und dem Wohle der Menschheit ehrlicher gedient, als die blendendsten Phrasen."

Aus Stadt» Bezirk und Nurgev»mg°

* Neuenbürg, 17. Nov. Zu dem gestrigen Bodelschwingh-Abend im Gemeindehaus hatten sich so viele Gemeindeglieder eingefunden, daß nicht wenige mit einem Stehplatz sich begnügen mußten. Der erste Bortrag von Dekan Dr. MegerlinZüge aus Bodelschwinghs Leben" zeigte uns Bodelschwingh in seinem Werden und auf der Höhe seiner Tätigkeit. Wir erlebten mit, wie er seinen Berus fand, wie er in Paris unter den Gassenkehrer-Kindern wirkte und wie er als Vater der Elenden in Bethel sich betätigte. Der zweite Vortrag von Stadtvikar vonIan schilderte persönliche Eindrücke von Bethel und Eckartsheim. Man bekam einen Begriff davon, wie schwierig die Arbeit in einem Fllrsorgeheim ist, aber auch wie befriedigend die Tätigkeit bei den Epileptischen für den ist, der Liebe zu Kranken hat. Wir sind eine Gemeinde von Sterbenden" hat Vater Bodelschwingh oft gesagt, aber trotzdem ist Bethel eine Gemeinde von fröhlichen Menschen. Den Schluß des Abends bildete eine kleine Aufführung Der treue Bartel". Die jungen Leute spielten mit Hingebung und Eifer und die Hörer freuten sich an der deutschen Treue, die in dem Stück verherrlicht wird. Auch die musikalischen Beigaben !Wir preisen alle Gottes Barmherzigkeit" gesungen von einem Mädchen­chor und ein Stück aus einer Sonate von Schubert für Violine und Klavier) wurden dankbar entgegengenommen. Der nächste Ge­meinde- und Volksbundabend wird am nächsten Sonntag stattfinden. Dabei wird der neue Geschäftsführer des Volksbundes, Pfarrer Lic. Waldenmaier, der seit Mitte Oktober an die Stelle von Dr. Lempp trat, den Hauptvortrag UberKirche und Sekten" halten. Es wird den Gemeindegliedern von Interesse sein, den neuen Ge­schäftsführer, der ein für unsere Kirche so wichtiges Amt übernommen hat, persönlich kennen zu lernen.

Neuenbürg, 17. Nov. Der Besuch der Wahlversamm­lung der Württ. Bürgerpartei (Deuischnationale Partei) am Sonntag Abend imBären" stand unter einem ungünstigen Stern, woran der für die gleiche Zeit angesetzte Bodelschwingh-Abend im Gemeindehaus von Einfluß gewesen sein dürfte. Die Zahl der Anwesenden dürste etwa 60 be­tragen haben. Der Vorsitzende, Bezirksnotar Reuß, führte in seiner Begrüßungsansprache aus, daß diese nach kurzer Zeit schon wieder der Wählerschaft zugemutete Neuwahl zum Reichstag bei einigermaßen Verträglichkeit hätte vermieden werden können. Es gab im deutschen Volke Parteien, die in ihrem Haß gegen alles, was deutschnational fühle und denke, es nicht über sich bringen, mit den Dcutschnationalcn am Re­gierungstisch zu sitzen, obgleich die Deutschnationalen als die stärkste Partei berechtigt gewesen wären, an der Regierung teil­zunehmen. Zu den Schwierigkeiten, Widerwärtigkeiten und Kosten eines Wahlkampfes komme noch hinzu die Befehdung Deutscher gegen Deutsche. Er begrüßte den Redner des Abends, Dr. Haller, Ludwigsburg, der die Frage auswarf, warum das deutsche Volk nach sieben Monaten schon wieder zur Wahl­urne schreiten müsse, als ob es sonst nichts besseres zu tun hätte. Er wies auf eine Pressenotiz von Lloyd George in der Deutschen Allgemeinen Zeitung" hin, in der dieser ausführte, daß gegenwärtig eine konservative Welle über England, Ame­rika, Italien und Deutschland gehe; Redner wünschte, daß Lloyd George mit dieser Aeußerung in bezug auf Deutschland recht hätte. Ten Deutschnationalen werde die Schuld zuge­messen, daß wieder gewählt werden müsse, diese aber schieben die Schuld der Demokratie und der Sozialdemokratie zu. Zum Beweise stelle er fest, daß die Deutschnationale Partei als die stärkste Partei mit 106 Mandaten aus dem Wahlkampf am 4. Mai hervorging. Es wäre ganz selbstverständlich gewesen, daß Reichspräsident Ebert diese stärkste Partei mit der Regie­rungsbildung beauftragt hätte, so sei es Recht und Gebrauch in den parlamentarischen Staaten Und Deutschland soll doch seit sechs Jahren ein demokratisch regierter parlamentarischer Staat sein. Wäre Deutschland ein richtig demokratisch regierter Staat, so hätte man sagen sollen, jetzt, ihr Deutschnationalen, ist an