bracht, daß die württembergischen Städte ihren tatsächlichen Mietsausgaben entsprechend nicht richtig eingewiesen worden sind und daß insbesondere Heibronn eine geradezu unbegreiflich ungerechte Behandlung erfahren habe. Es wurde beschlossen, beim Staatspräsidenten und bei der Reichsregierung Vorstellun­gen gegen die neue Ortsklaffeneinteilung zu erheben.

Heilbronn, 13. Nov. (Bauglück.) Ein besonderes Glück hat den Postkraftwagenführer Kümmel in Heidenheim a. Vr. be­troffen. Er schloß im Frühsommer mit der Treuhand-Bau­sparkaffe der Geineinschaft der Freunde in Wüstenrot bei Heil­bronn einen Bausparvertrag ab. Diese rein gemeinnützige Ge- sellschaft hat nun einen solchen Anklang gefunden, daß bereits über eine Million Goldmark Bausparverträge bei ihr abge­schloffen sind, sodaß nicht, wie vorgesehen, erst im Sommer 1925, sondern bereits jetzt schon die erste Bausumme zur Aus­losung kommt.

Tübingen, 13. Novbr. Won der Gewerbebank.s Im Konkurs der Gewerbebank Tübingen können rund 80(X>0 Mk. zur Abschlags- Verteilung gebracht werden. Die zu berücksichtigenden Forderungen betragen 292334 Mark. Nach Ablauf der 14 tägigen Ausflußfrist kommen 25 Prozent zur Ausschüttung.

Ulm, 13. Nov. (Die Jagd nach den Verbrechern) Als am 11. November der Mechaniker Huber von Attenhauüm nach Wo­ringen auf seinem Motorrad fuhr, wurde er oberhalb Dickenreis von einen! auf der Straße lauernden Räuber zweimal ange­schossen, wobei die Schüsse die Laterne des Motorrads beschä­digten. Huber stieg sofort ab und gab auf den Räuber mehrere Schüsse ab, worauf dieser in den Wald flüchtete. Die Polizei­lichen Erhebungen wurden sofort eingeleitet; es steht aber noch nicht mit Sicherheit fest, ob die Tat mit dm beiden Mördern Köstler und Wiedemann im Zusammenhang steht. In Fell­heim wurde ein Einbruch in die Bahnstation verübt und Geld aus der Stationskaffe gestohlen. Dabei sind die Photogra­phien Kösters und Wiedemanns verschwunden, die am Bahnhof angeschlagen werden sollten. Nach einem weiteren Bericht sind die beiden Mörder mit Waffen und Munition gut versehen Bei einem Einbruch in einen S chäferkarren entwendeten sie Bei einem Einbruch in einen Schäferkarren entwendeten sie Wicdemann sind bald als Landstreicher, bald wieder 'ehr elegant gekleidet, um durch solche Verwandlungskünste ihre Verfolger irrezuführen. Wiedemann ist in der Gegend gut bekannt, da er sich in der Inflationszeit dort als Schieber herumlrieb. Seine Eltern wohnen in Ay bei Senden. Sein Vater wird ebenfalls steckbrieflich gesucht.

kse Ulm, 13. Nov. (Leichenfund.) In nächster Nähe der Brücke bei Grünwald fanden laubsammelnde Kinder den 23jährigen Unter­offiziers-Aspiranten Franz Noel aus Ulm mit einem schweren Kopf­schuß bewußtlos auf. Er ist im Krankenhaus gestorben. Der junge, hoffnungsvolle Mann, der dem 13. Reichswehr-Infanterie-Regiment angehörte und vor seinem Offiziersexamen stand, ließ sich eine Ur­laubsüberschreitung zuschulden kommen.

Ravensburg, 13. Nov. (Aufgeklärte Brandstiftung.) Als Ur- Heber des Brandes, dem die die ganze Getreideernte enthaltende Scheuer des Gutsbesitzers Max Sandholz in Locherhof zum Opfer fiel, wurde der zur Zeit des Brandes auf dem Gut beschäftigt ge­wesene 58 Jahre alte Wagner festgenommen. Er hat die Tat ein­gestanden.

Friedrichshofen, 13. Nov. (Abreise der Zeppelin ^Ingenieure ) Zwölf Ingenieure und Konstrukteure vom Luftschiffbau Zeppe­lin sind geistern unter Führung von Dr. Arnstein von Berlin nach Bremen abgereist, von wo sie am 15. November nach Washington auf dem DampferGeorge Washington" sich ein­schiffen werden. Von dort werden sich die Deutschen nach Acron begeben, um dort mit der Goodhear-Gesellschaft die Projekte zum Bau von weiteren großen Luftschiffen auszuarbeiten.

Weinsberg, l 3. Nov. (Auflösung des Oberamtsbezirks?) Nach­dem in letzter Zeit die Gemeinden Mainhardt, Maienfels, Geddcls- bach und Bretzseld um ihre Verlegung zu einem benachbarten Ober­amtsbezirk beim Ministerium nachgesucht haben und auch im Tale verschiedene Gemeinden die Aufteilung des Oberamtsbezirks betreiben, hat nunmehr lt. Neckar-Echo das Ministerium des Innern angeordnet, daß bis I. Dezember sämtliche Gemeinderäte des Oberamtsbezirks Weinsberg wegen ihrer ferneren Zugehörigkeit zum Oberamtsbezirk befragt werden sollen. Nach der Stimmung der letzten Amtsoer sammlung im April d. I. zu schließen, dürfte die Existenz des Ober­amtsbezirks Weinsberg damit besiegelt sein.

Rudrrsburg, OA. Welzheim, 13. Novbr. (Oberamtsaufteilung.) Der Gesamtgemeinderat hat einstimmig beschlossen, für den Fall, daß daß das Staatsministerium den Anträgen der sechs Welzheimer Be­zirksgemeinden Alfdorf, Großdeinbach, Lorch, Plllderhausen, Wald­hausen und Wäschenbeuren um Zuteilung zu einem anderen Ober­amtsbezirk stattgidt, die gleichzeitige Zuteilung der Gesamtgemeinde Nudersberg zum Oberamtsbezirk Schorndorf zu beantragen.

Baden«

Lahr, 12. Nov. Der vorbereitende Ausschuß setzt sich zu­sammen aus Fabrikant Dr. Waeldin, Architekt Meurer und Schalk. Es wird zur Erbauung der Stadthalle ein Verein ge­gründet (Verein Stadthalle e. V."), der alle großen und kleinen Kräfte, die zur Verwirklichung der Stadthallenidee gebraucht werden zusammenfassen soll. Sämtliche in Lahr ansässigen Vereine sollen aufgesordert werden, nach Möglichkeit größere und kleinere Veranstaltungen in den nächsten Jahren zu unter­nehmen mit dem ausgesprochenen Zweckzugunsten des Bau­fonds der Stadthalle". Der Reinertrag soll demVerein Stadt­halle e. V." überwiesen werden. Entsprechend der Höhe die'er Zuweisungen sollen die Vereine Vergünstigungen erhalten hin­sichtlich der Saalmiete in der neuen Stadthalle. Die Stadt­gemeinde soll den angeforderten Baüzuschuß auf mehrere Jahre verteilen, damit die Umlageerhöhung tragbar bleibt. Ferner soll zur Finanzierung des Unternehmens eine Stadthallenbau­lotterie veranstaltet werden.

Enge«, 13. Nov. In Mülhausen brach in der Diethfurt- mühle von Otto Villinger ein Brand aus. Dieser fand an den vielen Holzvorräten, die in dem Werk aufgestapelt waren, reich­lich Nahrung und griff mit großer Schnelligkeit um sich, so Laß in kurzer Zeit das ganz« Sägewerk in Hellen Flammen stand. Den Feuerwehren von Mülhausen und Eningen gelang es, wenigstens das Wohnhaus, dessen Giebel bereits Feuer gefan­gen hatte, zu retten. Das Werk brannte vollständig nieder, wo­bei beträchtliche Holzvorräte und vor allem wertvolle Maschinen zugrunde gegangen sind. Die Ursache des Brandes ist bis jetzt noch unaufgeklärt.

Mannheim, 13. Nov. Der hier wohnende Professor Richter er­schoß in der vergangenen Nacht seinen 10'jährigen Sohn und verletzte seine 16 jährige Tochter durch Revolverschüsse schwer. Professor Richter lebt in Ehescheidung. Der Grund für die Tat ist wahrscheinlich in Familienzwistiqkeiten zu suchen.

Mannheim, 13. Nov. Zu der furchtbaren Familienrragödie, die sich heute vormittag hier ereignete, wird noch berichtet, daß Christian Richter Studienprofessor an der Oberrealschute in Ludwigshafen war. Er war seit 1922 in zweiter Ehe verheiratet. In einem hinterlassenen Briefe behauptet Richter, es sei ihm von seiner zweiten Frau Unrecht geschehen und deshalb habe er den Entschluß gefaßt, sich selbst und die Kinder der Frau aus erster Ehe aus dem Leben zu schaffen. Beim Kaffeetrinken griff er Plötzlich zum Jagdgewehr und tötete seinen zehnjährigen Sohn durch Kopfschuß, während die sechzehnjährige Tochter durch einen Schuß in die linke Schulter verletzt wurde. Dann begab er sich in ein anderes Zimmer und erschoß sich dort mit einem zweiten Jagdgewehr. Zuvor hatte er auch seinen Hund

vergiftet, lieber das Motiv zur Tat kursieren verschiedene Ge­rüchte. Es heißt, Richter habe sich und seine Kinder wegen ehe­licher Zwistigkeiten aus dem Löben schaffen wollen, nach einer andern Lesart soll er in geistiger Unmachtung gehandelt haben. Richter stand im 54. Lebensjahre. Seine Frau hielt sich zwar noch in der gemeinsamen Wohnung auf, lebte aber von ihrem Manne getrennt. Die Tochter wurde schwer verletzt ins Städ­tische Krankenhaus gebracht.

Mannheim, 12. Nov. DieArbeiterzeitung" berichtet: Ter Angestellte des Mannheimer Arbeitsamtes Emil Günther hat sich am Sonntag nachmittag der Polizei gestellt und angegeben, daß er große Summen aus der Erwerbslosensürwrge für sich verbraucht habe. DieArbeiterzeitung" behauptet, die Summe, die ei' unterschlagen habe, belaufe sich auf über 100 000 Mark. Wie verlautet ist die Summe nicht so hoch, aber immer noch be­deutend genug; es sollen 81000 Mark sein. Der Verhaktest-, ein junger Mann von 24 Jahren, ist Obersckretär und Kassen­beamter bei der Erwerbslosenfürsorge. Er soll durchaus nicht verschwenderisch gelebt haben. Er gab das Geld seinem 19 Jahre alten Schwager, der damit, wie er angab, in Tabak, Zigarren und Effekten spekulierte. Dieser junge Mann ist ilüchtig.

Mannheim, 12. Nov. Da viele Radfahrer sich nicht um die polizeilichen Vorschriften kümmern, fand Ende letzter Woche eine scharf gehandhabte polizeiliche Radfahrerkontrolle statt, bst der 280 Personen zur Anzeige kamen, die teils auf der falschen Straßenseite, teils zu schnell fuhren, teils ihr Fahrrad nicht beleuchtet oder keine Bremsvorrichtung hatten. Die ermittelten Personen werden empfindlich bestraft.

Vermischtes»

Der Selbstbinder. Ein Landwirt aus Westfalen hatte in der Lotterie einenSelbstbinder" gewonnen. Hocherfreut, so zu einer Prächtigen landwirtschaftlichen Bindemaschine zu kommen, trabte er alÄald mit drei seiner besten Pferde der Empfangs­stelle in Münster zu und landete vor einem Herrengarderobc- geschäft. Das konnte doch eigentlich nicht stimmen, aber Straße und Hausnummer waren richtig. Also mußte er dort auch den Selbstbinder" erhalten. Und er erhielt ihn. Und es haben dann drei Pferde den Schlips nach Borghorst hineinzesahrcn, wo das Bäuerlein mit großem Hallo begrüßt wurde.

16 Namen und 42 Bräute. In Wien hatte eine Schneiderin auf ein Inserat hin einen jungen Mann kennen gelernt, der sich Eduard Mohr nannte und schon bei der zweiten Zusammenkunft um ein Darlehen bat. Der Schneiderin kamen am nächsten Tag Bedenken und sie ließ Herrn Mohr festnehmen. Dieser war anfangs sehr entrüstet, im Verhör wurde er aber kleinlaut. Man fand nämlich bei ihm ein Tagebuch, in dem er alles genau und sehr korrekt notiert hatte: die Namen aller seiner Bräute, die Namen, die er sich selbst diesen gegenüber beigelegt hatte und endlich Ort und Stunde der zahllosen Rendez-vous. Diese Buch­führung war nötig, weil es beim besten Willen unmöglich ge­wesen wäre, alles im Kopf zu behalten. Die Leporelloliste des Mohr, der in Wirklichkeit ein 26jähriger, in Budapest ge­borener Commis Julius Grünwald ist, umfaßte nämlich nicht weniger als 42 Bräute, denen er sich unter 16 verschiedenen Namen vorgestellt hatte. Grünwald pflegte sich jeden Abend einen förmlichen Stundenplan für den nächsten Tag zu machen, in dem er feststellte, welche Bräute er morgen zu treffen und mit welchem Namen er sich zu nennen habe. Der Schwindler wurde dem Gericht übergeben.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, l 3. Nov. (Schlachtviehmarkt.) Austrieb: 69 Ochsen, 17 Bullen, 297 Fungrinder (Färsen), 67 Kühe, 549 Kälber, 607 Schweine, 48 Schafe. Preise für l Pfund Lebendgewicht: Ochsen a) und b) 44-48, c) 38-42. ci) 32-37; Bullen --) und b) 44-47, c) 4043, ll) 3237; Fungrinder a) und b) 4852, c) 4045, cl) 31-37; Kühe s) und b) 32-42, <0 30-33, cl) 12-18; Kälber s) und b, 74-76. c) 66-72, ci) 56-64; Schafe g) 55-62, b) und c) 35 bis 50; Schweine c) 82-84, ci) 7880, e) und k) 7176, g) 63 bis 79. Marktverlauf : langsam.

Stuttgart. 13. Nov. (Landesproduktenbörse.) Trotz höherer Notierungen, welche in den letzten Tagen von Amerika gemeldet wurden, konnte sich auf dem Getreidemarkte kein lebhaftes Geschäft entwickeln und bleiben die Umsätze nach wie vor klein. Preise un­verändert.

Neueste Nachrichten

Stuttgart, 13. Nov. In einer Besprechung zwischen Vor­standsmitgliedern der württembergischen und badischen Deutsch­nationalen wurde beschlossen, den württembergischen deutsch­nationalen Wahlvorschlag mit dem badischen zur Aufrechnung der Reststimmen zu verbinden. Die Liste, die das letztem«! den NamenVaterländisch-Völkischer Rechtsblock" trug, wird dies­mal die BezeichnungDeutschnationale Volk-Partei" führen.

München, 13. Noobr. Der Völkische Block hat im bayerischen Landtag eine Anfrage eingereicht, in der darauf hingewiesen wird, daß die Lage der reellen pfälzischen Holzindustrie, die es in den Jahren 1923 und 24 abgelehnt hatte, in den von den Franzosen in der Pfalz beschlagnahmten bayerischen Staatsforsten Holz zu kaufen, im Zusammenbruch sei. Heute sei die Lage so, daß die großen Werke, die sich aus Gewinnsucht mit Holz aus den bayerischen Staatsforsten eingedeckt haben, mit einem äußerst niedrigen Angebot den Holzmarkt drückten. Die Etaatsregierung wird gefragt, was sie zu tun gedenke, um die kleineren und mittleren Werke der Pfalz vor dem Untergänge zu bewahren.

München, 13. Novbr. Das Amtsgericht München erkannte am 12. November in einem Falle der unbefugten Errichtung einer Funk­anlage auf eine Gefängnisstrafe von 14 Tagen. Eine große Anzahl von Personen, die Funkanlagen ohne vorherige Genehmigung errichtet haben, wurden zur Anzeige gebracht. Ihre Aburteilung steht in nächster Zeit in Aussicht. ,

Berlin, 13^Noo. DerTag" berichtet: Der Oberreichsanwalt hat aufgrund der bekannt gewordenen Beschuldigungen gegen Ge­neral Nathusius ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Schon jetzt liegen zahlreiche Aussagen vor, aus denen einheitlich heroorgeht, daß Nathusius wegen seiger Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit überall bekannt war.

Berlin, 13. Nov. In der heutigen Verhandlung im Friesenacker- Mordprozeß wurde gegen den Angeklagten Treschow wegen Mord auf Todesstrafe und dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt. Der Mitangeklagte 17jährige Schulz wurde wegen Beihilfe zu 7 Jahren und 6 Monaten Gefängnis verurteilt. In Anbetracht der Verstocktheit und Rohheit, mit der die Tat begangen wurde, wird beiden Angeklagten die Untersuchungshaft nicht angerechnet. Die Verurteilten erklärten, daß sie die Strafe nicht annehmen.

Berlin, 14. Novbr. Der Reichsverband der deutschen Industrie und die Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände haben nach eingehender Erörterung in einer gemeinsamen Sitzung ihrer Haupt­ausschüsse die Forderung aufgestellt, daß die Umsatzsteuer, die Luxus­steuer und ähnliche Steuerarten noch mehr ermäßigt und daß der Export viel mehr gefördert werden müsse. Die Einkommens- und die Körperschaftssteuer müßten nach Ablauf des Jahres 1924 richtig 'veranlagt werden. Im Jahre 1925 dürften die Vorauszahlungen ! nicht mehr in der bisherigen Weise erhoben werden.

I Berlin, 14. Novbr. Der preußische Landesausschuß des Allge- t meinen deutschen Beamtenbundes hat auf eine Eingabe an die preußische ^ Etaatsregierung, den Personalabbau in Preußen für beendet zu er- ; klären, vom preußischen Finanzministerium den Bescheid erhalten, i daß das Etaatsministerium z. Zt. die Frage der Herbeiführung eines (Beschlusses prüfe, wonach auf Grund des § 1 der Personalabbau-

Verordnung die vorgeschriebene Perfonalverminderung als durchgefühct anzusehen sei.

Stettin, 13. Nov. Der Regierungspräsident hat die Belohnung für die Ergreifung des aus dem Gefängnis in Stettin entflohenen, im Grass-Prozeß zum Tode verurteilten Polizeioberwachtmeisters Kaws von lOOO auf 3000 Mark erhöht.

Stockholm, 14. Nov. Die schwedische wissenschaftliche Akademie beschloß, die Schwesterakademien der neutralen Länder auszufordern, gemeinsam für die Beseitigung der Schwierigkeiten zu arbeiten, die einer weiteren Herstellung von Zeppelinluftschiffen im Wege stehen.

Rom, 14. Nov. Ein auf der Adria umherirrendes Schiff mit 32 Arbeitern wurde von zwei Schleppern, die nach ihin ausgesandt worden waren, an der Po-Mündung aufgefunden, wo es auf einer Sandbank festlag. Zuerst wurden die Insassen gerettet. Schließlich gelang es auch, dar Schiff wieder flott zu machen.

Paris, 13. Nov. Staatssekretär Dr. Trendelenburg, der Führer der deutschen Delegation für die deutsch-französischen Handelsvertrags- Verhandlungen, begibt sich heute abend zur Berichterstattung über den Stand der Verhandlungen nach Berlin. Die Mitglieder der Dele­gation selbst verbleiben in Paris.

Paris, 14. Nov. Wie die Agentur Havas aus Lille berichtet, ist der Antrag auf provisorische Haftentlassung des Generals Nathusius abgelehnt worden. Die Verhandlung gegen den General wird vor dem Kriegsgericht in Lille am Donnerstag, den 20. ll., stattfinden.

Paris, 14. Novbr. Bei der Erörterung über das Budget des Ministeriums des Innern, welche die Kammer gestern begonnen hat, forderte die kommunistische Fraktion die Ablehnung des Kredits für die politische Polizei, was ein Eingreifen des Ministerpräsidenten her- oorricf, der erklärte, die Regierung habe die Pflicht, wachsam zu sein. Leon Blum erklärte, daß seine Fraktion die verlangten Kredite be­willige. Hierauf wurde der kommunistische Antrag Ehachin mit 237 gegen 200 Stimmen abgelehnt.

Madrid, 13. Nov. 36 Personen verschiedener revolutionärer Banden in der Provinz Navarra wurden verhaftet und dem Kriegs­gericht übergeben Im Zusammenhang damit wurdet! weitere Ver­haftungen in Saint Jean, Deluz, San Sebastian und Bilbao vor- genommen.

Ei« unberechtigter Angriff.

Stuttgart, 13. Nov. DieSüddeutsche Arbeiterzeitung" brachte dieser Tage unter der Ueberschrift ..Ein ungeheurer Justizskandal" einen Bericht über einen großen Abtreibungs- Prozeß in Pforzheim, in dem 45 Angeklagte zu Freiheitsstrafen von 6 Monaten Gefängnis bis zu 5 Jahren Zuchthaus verur­teilt worden sein sollen. Der Bericht schließt mit der Bemer­kung daß dasungeheuerliche Urteil" alle bisherigen Leistungen der Minister Bolz und Beherle in Verfolgung der Opfer des Schandparagraphen übertrefft und forderte das württember- gische Volk aus, gegen diese Kulturschande Wüxttembergs Stel­lung zu nehmen und über die Verantwortlichen für diese Bar­barei bei den bevorstehenden Reichstagswahlen das Urteil zu sprechen. Darnach glaubt anscheinend, wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, dieSüddeutsche Arbeiterzeitung" zu ihrem Feldzug gegen die württembergische Justiz sogar Urteile badi­scher Gerichte verwerten zu müssen, denn die Tatsache, daß Pforzheim zu Baden und nicht zu Württemberg gehört, wird auch bei derSüddeutschen Arbeiterzeitung" als bekannt vor­ausgesetzt werden dürfen.

Die obertadische Konnnunrsten-Revolte vor dem Staats­gerichtshof.

Freibnrg, 13. Nov. Vor dem süddeutschen Senat des Staats­gerichtshofes zum Schutze der Republik begann heute vormittag hier der Hochverratsprozeß, in dem die Vorgänge während der Ausschreitungen im oberbadischen Wiesental vom September des vorigen Jahres zur Aburteilung gelangen soll. Die Ange­klagten, die im allgemeinen seit Oktober resp. November des vergangenen Jahres in Untersuchungshaft sitzen, sind vollzählig erschienen, mit Ausnahme des badischen Landtagsabgeordneten, der nicht verhandlungsfähig ist. Gegen ihn soll in einem be­sonder« Verfahren noch verhandelt werden. Nach der offiziellen Anklageliste ist auch die badische Landtagsabgeordnere Frau Frieda Unger augeklagt. Sie ist jedoch seit längerer Zeit flüch­tig. Ein Teil der Angeklagten ist bereits vorbestraft wegen unerlaubten Waffenbesitzes, Diebstahl, Urkundenfälschung und; so weiter. Die in politischer Hinsicht der K. V. D. angehören- Len Verteidiger Dr. Seckel-Franksurt und Dr. Horstmann- Düsseldorf, sowie Dr. Cuntz-Waldkirch, begründen - eingehend ihren Antrag auf Ablehnung des Senatsvorsitzenden Dr. Nied- ner aus Besorgnis der Befangenheit. Nach halbstündiger Be­ratung verkündete der Gerichtshof, daß diesem Antrag nicht stattgegeben werde. Der Antrag war von den beiden anderen Verteidigern nicht unterstützt worden. Im weiteren Verlaus der Verhandlungen wurde die sehr umfangreiche Anklage ver­lesen, die den Angeklagten verschiedene Vergehen gegen das Ge­setz zum Schutz der Republik, den Versuch zur Beseitigung bezw. Aenderung der Staatsverfassung, unerlaubten Waffenbesitz, Verabredung zur gewaltsamen Beschaffung von Waffen usw., zur Last legen. Dann begann die Vernehmung oer Angeklagten, und zwar zunächst des Stadtrats Herbster aus Lörrach, der als Unterbezirksleiter der K. P. D. tätig .gewesen ist.

Bayerische Maßnahmen gegen die Teuerungswelle,

Im Wirtschaftsausschuß des bayerischen Landtags wurde gestern ein umfangreicher Antrag angenommen, der bezweckt, daß das Reich und Bayern entsprechende Maßnahmen ergreife, um der neu einfetzenden Preistreiberei wirksam cntgegenzuar- beiten. Bei dieser Gelegenheit wies Handelst»inistsr von Meine! darauf hin, daß die neue Teuerungswelle hauptsächlich vom Lebensmittelmarkt ausgehe. Preistreibend hätten auch die über­triebenen Gerüchte über eine schlechte Ernte gewirkt. Alle AL- hilfemaßnahmeu müßten von der Voraussetzung ausgehen, daß die Aufrechterhaltnng unserer Währung oberstes Gesetz sei. Gegenüber Wucher müsse unbedingt eingeschritten werden. Die Preistreibereiverordnung könne nicht aufgehoben werden.

Urteil im Prozeß Hermann.

Weimar, 13. Nov. Im Prozeß Hermann beantragte der Oberstaatsanwalt im Falle der Waffenaufkäufe bei beiden An­geklagten die Freisprechung. Dagegen hielt er im Falle des Regierungsrats Kunze die Untreue und Amtsunterschlagnng kür erwiesen. Kunze war von der thüringischen Regierung entlassen worden und hatte nichts-mehr zu verlangen, wurde aber aus

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