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neue Linie Maulbronn KnittlingenBreiten soll eingerichtet werden. Ein Schmerzenskind besonderer Art ist der unterbrochene Bahnbau Bretter,Kürnbach. (Die Teilstrecke Knittlingen-Breiten ist fast vollendet). Die von den betreffenden Gemeinden verlangten Leistungen sind untragbar. Die Versammlung beschloß eine Eingabe an die Reichsbahn wegen Fortführung dieser Arbeit.

Schwaigern, 21. Oktober. (Warnung für die Landwirte.) Die beiden Kühe des Bauern Gottlob Schmid in Nordheim fraßen auf dem Acker zu viel Stoppelklee und liefen auf. Auf dem Heimweg verplatzte die eine Kuh völlig und die zweite konnte nur durch das rasche Zugreifen des Schmiedmeisters Frank vorläufig gerettet werden, der bei dem Tier den Wanststich vornahm.

Salach, 21. Okt. (Zur Mordtat.) Gegen den Ehemann der er­mordeten Frau Schlotterbeck richtete sich der Verdacht der Beihilfe zum Mord. Dieser Verdacht hat sich im Laufe der letzten Tage so verdichtet, daß die Staatsanwaltschaft zur Verhaftung geschritten ist. Echlotterbeck wurde nach Ulm ins Untersuchungsgefängnis abgesührt.

Riedlingen, 21. Okt. (Vom Auto überfahren.) Am Sonntag wurde auf der Landstraße zwischen Daugendors und Riedlingen von einem Personenauto aus Reutlingen ein alter, aus Gossenzugen bei Zwiefalten stammender Mann überfahren und sofort getötet. Dem Bericht eines Augenzeugen zufolge geschah das Unglück dadurch, daß der Verunglückte, der aus das Signal des Kraftwagens hin die Straße gekreuzt hatte, unmittelbar vor dem Wagen auf die andere Straßenseite zurückzukehren versuchte, sodaß von dem Führer des Fahrzeuges trotz starken Bremsens und Hineinsahrens auf die Stra- ßenkante, das Unglück nicht mehr verhütet werden konnte.

Btberach, 21. Okt. (Einarmer" Mann bittet . . . .) Neulich wurde hier ein taubstummer Bettler angehalten und auf seine Be­dürftigkeit geprüft. Bei der Visitation seiner geheimnisvollen Taschen wurden über 120 Rentenmark vorgefunden. Mit Hunderten von Bettelbriefen ausgestattet, ging er von einem Geschäftshaus zum andern, wo er oft reichlich beschenkt wurde. Es handelt sich um einen ge­rissenen Kunden, mit sehr vielen Vorstrafen, der nun auf den Ried­hof verbracht wurde.

Ochsenhausen, 21. Okt. (Ertappter Wilderer.) Als der Land­jäger von einer Nachtstreife nach Ringschnait hierher zurückkehrte, stieß er auf eine Person, die ein Wägelchen zog. Sie ließ das Wägelchen stehen, ergriff die Flucht und verschwand im nahen Ge­meindewald. Beim Durchsuchen des Wagens stellte sich heraus, daß darauf drei Rehe lagen. Das Haus des mutmaßlichen Wilderers wurde durchsucht. Währenddessen kam der Flüchtige vom Walde her nach Hause. Man nahm ihn sofort fest undmit ihm noch eine zweite Person.

Hochberg, OA. Saulgau, 21. Okt. (Ein Minister als Pfarrer.)' Minister a. D. I. Baumann, der seit 7. August als Stellvertreter für den erkrankten Pfarrer Holdschuer in der hiesigen Seelsorge tätig war, hat jetzt unsere Gemeinde wieder verlassen, um in München weiter zu studieren. Durch seinen Eifer und sein leutseliges, freund- liches Benehmen hat er sich großes Vertrauen und allgemeine Be­liebtheit erworben.

Ellwangen, 21. Okt. (Günstiger Bodenkauf.'! In nächster Zeit wird durch das Entgegenkommen der Fürst!. Oettingen-Wallenstein- schen Verwaltung eine größere abgeholzte Waldfläche mit rund 70 Morgen an die Bürger der Teilgemeinde Forstweiler, Gde. Tann­hausen, die sich in sehr ungünstiger wirtschaftlicher Lage befindet und fast nur aus ganz kleinen Söldnern besteht, zur landwirtschaftlichen Benützung zur Verteilung kommen. Ein württembergischer Morgen 33 Ar) soll voraussichtlich auf nicht über 100 Mk. zu stehen kommen.

Baden«

Pforzheim, 21. Okt. Heute nacht 11 Uhr 17 Minuten hat sich ein bisher noch vollständig unbekannter junger Mann wohl in selbst­mörderischer Absicht von dem Zug Calw-Psorzheim in der Nähe des Kelterplatzes in Brötzingen überfahren lassen. Der Tote ist etwa 1820 Jahre alt, 1,65 Meter groß, hat hellblonde hochgestellte Haare, hohe Stirn, schmales Gesicht, bekleidet ist er mit schwarzgräulicher Joppe, schwarzer Trikothose, Art Militärhose, schwarzen, braunen, wollenen Socken, mit roten eingestrickten Längstreifen, genagelten Herrenschnürstiefeln, schwarz mit Haken, bläulichem Flanellhemd, schwarzen Hosenträgern mit gelblichen Streifen. Außerdem hat die Leiche ein bläuliches Taschentuch mit weißer Umrandung bei sich. Es wurden außerdem bei der Leiche 15 Pfennig Bargeld und 4 kleine Schlüssel, wovon 3 Stück an einer kleinen Kette sich befinden, oor- gefunden. Die Leiche befindet sich in der Leichenhalle vom Stadtteil Brötzingen auf dem dortigen Triedhof.

Königsbach, 21. Okt. Die Gemeinde ließ auf Gemeindekosten 200 Kilogramm Obftbaumkarbolineum kommen, um während des Winters möglichst alle Obstbäume der Gemarkung durch Arbeitslose unter Leitung von Mitgliedern des dortigen Obstbauvercins sachge­mäß behandeln zu lassen. Ein ähnliches Vorgehen wäre auch be­züglich der Klebgürtel sehr zu empfehlen.

Malsch bei Ettlingen, 21. Okt. Der Herbst beginnt morgen Dienstag. Es ist ein Vollherbst der amerikanischen Trauben zu er­warten. Ueber 200 Trauben wurden an einzelnen Stöcken gezählt.

Windenreut bei Emmendingen, 21. Okt. Eheliche Zwistigkeiten in der Familie des Taglöhners Bauer nahmen ein böses Ende. Auf Drohungen des Ehemannes hin griff die etwa 28jährige Frau zu einem Bengel und schlug damit zu. Als dann später der Mann auch noch die Treppe hinunterfiel, trat nach einiger Zeit der Tod ein. Die Frau wurde verhaftet und ins Amtsgefängnis eingeliefert. Ob die von ihr dem Ehemann verabreichten Schläge die alleinige Todes­ursache waren, wird die Untersuchung ergeben.

^ Ich hsZb dich Lieb.

Roman von Erich Eben st ein.

Urheberschutz durch Stuttgarter Romanzentrale C. Acker­mann, Stuttgart.

Dann werde ich sie ihr verweigern. Nach dem, was heute geschah, brauche ich diese Papiere als Deckung für den Wahrheitsbeweis, den ich für meine Worte erbringen werde. Das werde ich der Frau schon b'irci stich machen. Sie muß es einsehen."

Die Mutter sah ihn starr an.

Bernd, tu es nicht! Ich verstehe ja mchi v..i von Gesetzen, aber das verstehe ich! Es wäre nicht nur grau­sam, sondern auch ungesetzlich. Was du da tun willst, ginge über die Grenzen deines Rechtes als Anwalt hin­aus!"

Er stand ungeduldig aus.

Liebe Mama, willst du es nicht mie überlaßen zu ent­scheiden, was ich tun darf, was nicht?"

In ihr stürmte die angeborene Leidenschaftlichkeit wild --mpor. Und aus der tiefen Bitterkeit, die sich immer wie­der ni ihr ansammelte gegen seine unerbittliche Selbst­gerechtigkeit ries sie:

Und selbst, wenn du die Grenzen deines Rechtes nicht überschrittest oabei, Sie Grenzen der Menschlichkeit ließest du wieder einmal weit hinter dir wie immer! Hast du Venn gar kein Herz, Bernd?"

Nicht für Schuldige! Und nun laß es genug sein, Mama. Du wirst mich nicht ändern . .

Tann gebe Gott, daß cs nicht eines Tages die Reue ist, die dich anvert, und die dir zeigt, wie arm ein Mensch nnrven kann, der immer nur nach Gerechtigkeit schreit uns nie Liebe.sät!"

Konstanz, 21. OK-. Die in einer Billa in Hinterhausen bedienstete ledige 42 jährige Köchin Maria Bächle aus Wolfach wurde in ihrem Zimmer vor dem Bett, auf dem Boden liegend, tot aufgefunden. Durch die Untersuchung wurde festgestellt, daß die Verstorbene am Abend vorher in dem neben ihrem Schlafraum gelegenen Zimmer den Bügelofen mit Holzkohlen geheizt hatte und diese beim Zubettgehen der B noch gebrannt haben muß. Da die Abzugsklappe des Ofens fast vollständig geschlossen war, hat sich das Zimmer mit Kohlen- axydgas gefüllt und dieses ist durch die Verbindungstllre in den Schlafraum der B. gedrungen, diese im Schlafe betäubend.

Vermischtes.

Ei« Wolkenkratzer in Thüringen. Eine amerikanische Fir­ma, die zur Sonnebevger SpieLwarenindustrie in engen Be­ziehungen steht, errichtet gegenwärtig am Sonneberger Bahn­hofplatz ein Geschäftshaus von 50 Dieter Hohe, das natürlich zu dem baulichen Charakter der thüringischen Stadt in eigen­artigem Gegensatz steht. Der Hochhausbau erregt das größte Interesse und lockt viele Besucher an.

Einen eigenartige« Totenstill trieb, wieDie Zeit" mel­det, ein Artist K. in Neukölln. Frau K. starb vor drei Jah­ren. Ihr Mann konnte den Verlust nicht verwinden. Immer häufiger begab er sich nach dem Friedhof an der Hermann­straße und besuchte das Grab der Verschiedenen. Aber auch das genügte ihm endlich nicht mehr. Jetzt grub er von einein benachbarten Erbbegräbnis ans einen Schacht nach dem Grabe seiner Frau hin, schnitt ein Stück aus dem Deckel des Sarges, um ihre Ueberreste zu sehen und legst ab und zu eine Wärmeflasche hinein. Außerdem opferte er der Toten ihren Trauring und viele Blumensträuße. Im Dunkel der Nacht stieg er jedesmal über die Mauer, um bis zum Mor­gengrauen bei der Verstorbenen zu weilen, dann deckte er den Schacht mit Bohlen und diese wieder mit Erde zu, so daß nichts zu sehen war. Zuletzt hatte er das ganze Grab aus­gehöhlt und mit Bohlen abgesteist. Früh morgens verließ er immer den Friedhof wieder über die Mauer hinweg. Endlich wurde der ungewöhnliche Kult des Mannes entdeckt.

Pelzdiebstähle einer Offiziersgattin. Vor dem Straige- richtshof Budapest wurde ein interessanter Prozeß gegen die des Diebstahls angeklagte Gattin des Oberstleutnants Milesz verhandelt. Anläßlich einer Jour bei einem Obersten, an dem hervorragende Vertreter der Aristokratie, Abgeordnete und Gutsbesitzer tcilnahmen, wurde das Verschwinden wertvoller Pelze entdeckt. Die Untersuchung ergab, daß die Oberstleut­nantsgattin die Täterin war. In der Verhandlung vertei­digte sie sich damit, daß sie von unbekannten Männern hypno­tisiert worden sei und im hypnotischen Zwang den Diebstahl begangen habe. Der Gatte führst zur Verteidigung seiner Frau an, >daß seinerzeit auf sein Betreiben jüdische Hochschülcr von der Universität entfernt worden waren, die nur sein Ver­derben gewollt und seine Frau hypnotisiert hätten. Der Ge­richtsarzt erklärte diese Behauptung für unrichtig und gab an, >daß die Frau sich im Besitze ihrer geistigen Kräfte befun­den habe. Sie wurde zu acht Tagen Gefängnis, ihre Schwe­ster als Hehlerin zu fünf Tagen Gefängnis verurteilt.

Handel und Verkehr.

Stuttgart. 21. Okt. Dem Schlachtviehmarkt wurden zugeführt: 70 Ochsen, 30 Bullen, 145 Iungbullen, 140 Iungrinder, 81 Kühe, 457 Kälber, 489 Schweine, 123 Schafe, 1 Ziege. Unverkauft blieben 20 Ochsen, 15 Iungbullen, 10 Iungrinder, 5 Kühe. Es kosteten je 50 Kg. Lebendgewicht in Goldmark: Ochsen 1. 4044, 2. 3038, Bullen 1. 42 -45, 2. 33-40, Iungrinder 1. 4852, 2. 40 46. 3. 30-37, Kühe 1. 3238, 2. 19-29, 3. 12 17, Kälber I 7679, 2. 70-75, 3. 64-68, Schweine I. 8688, 2. 80 -83, 3.69 - 77. Hammel geschlachtet 6570. Verlauf: mäßig belebt, Ueberstand bei Großvieh.

Stuttgart, 21. Okt. Kartoffelgroßmarkt: Zufuhr 1600 Kilo. Preis 5 Mk. per 50 Kilo. Mo st ob st markt: Zufuhr 3000 Kilo. Preis 66.50 G.-Mk. per 50 Kilo. Fild erk ra ui m a rkt: Zufuhr 300 Kg. Preis 5 G.-M, per 50 Kilo.

Weilderstadt, 21. Okt. (Viehmarkt., Auf dem Kirchweihmarkt waren 245 Stück Vieh zugefllhrt. Bezahlt wurde für Ochsen 600 bis 700, Stiere 250 - 280, Iungstiere 120200, Kälberkühe 500 bis 600, Kalbinnen 420500, Kühe in Milch 360 400, Einstelloieh 120 bis 230 Mk. je das Stück. Auf dem Schweinemarkt wurden für gutfleischige Läufer 180200, Milchschweine 1. Sorte 70 - 85, 2. Sorte 4560, 3. Sorte 3540 Mark für das Paar bezahlt.

Herbstnachrichten. In tzeilbronn verkündete heute früh Glockenläuten den Beginn des offiziellen Herbstes. Das Frühgewächs ist völlig eingeheimst. Die Qualität des Heurigen verspricht gut zu werden. InErlenbach O.-A. Neckarsulm hat die Weinlese heute allgemein begonnen. Die Trauben sind recht gesund. Die Ge­rüchte, als ob der 1924 er weniger brauchbar werde, sind unrichtig, denn der Heurige übertrifft den 23 er an Güte bedeutend. In Flein ist die Qualität besser, als man erwartet hat. Mostgewichte nach Oechsle Schwarzriesling 9096. In 6 chozach ist das Er­gebnis der Lese der Menge nach bescheiden: ca. 200 Hkltr., der Güte nach zufriedenstellend. Ein Eimer Weißrießling kostet 300 Mark. In Stetten a H. wurden viele Käufe abgeschlossen zu 200 Mark, in Dürrenzimmern zu 250 Mark pro Eimer.

Er schwieg. Aber chm war, als höre er eine anders ähnliche Worte predigen, unv ein Schauer schlich durch seine Glieder.

Als ob sie sich beide verabredet hätten Wider mich!" dachte er finster. Dann griff er nach seiner Zigarren­tasche und steckte sie ein.

Leb.' wohl, Mama. Und was ich noch sagen wollte: heute Abend bin ich nicht daheim. Herr Meinung, ein neuer Klient, der fremd hier ist, will durchaus, daß ich ihn abends insOrpheum" begleite."

Wie ruhig und leidenschaftslos seine Stimme klang! Me alte Frau, in der noch alles vor Erregung fieberte, empfand es mit Bitterkeit.

Es ist gut", sagte sie kurz, und man merkte ihr ordentlich an, daß sie erleichtert aufatmete bei der Aus­sicht, den Abend allein zu verbringen.

XVI.

Ich habe eine Loge separs genommen", sagte Herr Menning, Bernd den Vortritt lassend.Da vermutlich, nur die Wiesenthals von Interesse sein werden, können wir während den anderen Vorführungen nach Belieben die Vorhänge zuziehen und in dem dann vom Publikum abgeschlossenen Raum von unseren Geschäften reden."

Bernd, der noch nie imOrpheum" gewesen war, da er kein Freund von Varietes war, sah sich überrascht in dem kleinen eleganten Raum um, dessen Mitte ein ge­deckter Tisch einnahm.

Dre Ausstattung war wirKich gar nicht übel. Ein schwellender Teppich bedeckte den Boden, rechts und links gab es dunkle Holzwände mit Spiegeln und kleinen Bil­dern. Schwere Delaurvorhänge maskierten den Eingang und waren gegen die Bühne zu seitwärts gerafft, konnten aber seden Moment herabgcklffen werden.

Afaltrach hat einen ausgesprochenen Fehlherbst. In Groß­bottwar ergab bei Vornahme einer Wägung von Portugieser und Trollinger Dein sich das Gewicht von 79 nach Oechsle. In Mundelsheim wurden mehrere Käufe abgeschlossen zu 23024S Mark je 3 Hkltr. In Güglingen wurden die meisten Käufe zu 206 Mark pro Eimer abgeschlossen.

Neueste Nachrichten.

Mönche«, 21. Okt. Das Schöffengericht Münche« hatte am 20. Mai einen Kaufmann wegen Leistungswuchers verurteilt, weil er außergewöhnlich hohe Zinsen für Darle­hen gefordert hatte. Das Reichsgericht hat sich dieser An­sicht des Börsengerichts nicht angeschlofsen (!)

Cleve, 21. Okt. Die östliche Zollgrenze wurde heute nacht aufgehoben. Das deutsche Zollpersonal nahm den Dienst an den Zollstellen auf. Die Paß- und Außenkon­trolle an der holländischen und belgischen Grenze wird in­dessen weiterhin durch die Gendarmerie der Besatzungsmächte ausgeübt.

Saarbrücken, 22. Okt. Vorgestern abend wurde durch den Oberstaatsanwalt der Saarbrücker Kommandant der Schutzmannschaft Dörffert und sein Adjutant, Reinsbacher, verhaftet. Beide «erden wegen großer Schiebungen in Gold, Silber und Effekten, sowie wegen Fluchtbegünstigung der an dem Bankerott der Saarländischen Effekten- und Wechsel­bank in Saarbrücken Schuldigen angeklagt. Dörffert war z. Zt. des Waffenstillstandes einfacher Wachtmeister und ist unter französischer Herrschaft allmählich bis zu seinem jetzigen Posten emporgestiegen.

Leipzig, 21. Okt. Vor dem süddeutschen Senat des Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik beginnt morgen der Prozeß gegen die Organisation Consul. Angeklagt find 24 Personen, die früher der Brigade Ehrhardt angehörten und dann in der Organisation Consul eine führende Rolle spielten. Sie haben sich wegen Geheimbündelei im Sinne des § 128 des Strafgesetzbuches und § 8 Ziffer 3 des Re­publikschutzgesetzes zu verantworten. Den Vorsitz führt Se­natspräsident Medner. Die Voruntersuchung wurde bereits während der Ermittlungen betreffend der Teilnehmer am Rathenaumord eingeleitet. Abgetrennt wurde das Verfahren gegen die Urheber der Hamburger Sprengstoffattentate und dasjenige gegen den Studenten Günther-Brandt, der wegen Begünstigung der Rathenaumörder gesucht, aber erst im Frühjahr verhaftet wurde. Die Verhandlungen sollen drei Tage in Anspruch nehmen.

Leipzig, 21. Okt. Der Reichsdisziplinarhof fällte heute für das Petitionsrecht der Beamten eine wichtige Entschei­dung. Finanzinspektor Lemke vom Finanzamt Berlin richtete im Juli 1922 an den Vorsitzenden der Deutschen Demokra­tischen Partei, Dr. Petersen, ein Schreiben, worin er die höchsten Beamten der Reichsfinanzverwaltung des Verfassungs­bruches und schwerer Gesetzesverfehlungen beschuldigte. Dieser Brief wurde vom Geschäftsführer der Demokratischen Partei dem damaligen Finanzminister Hermes zur Aufklärung zu­gestellt. Hermes eröffnete das Disziplinarverfahren gegen den Beamten. Die erste Instanz fällte im März 1924 einen Spruch zu Gunsten des Beamten, da in einer Maßregelung eine Beugung des Petitionsrechts und des allgemeinen Staats­bürgerrechts liegen würde. Gegen dieses Urteil legte Reichs­finanzminister Dr. Luther Berufung ein. Der Reichsdiszi­plinarhof verwies die Angelegenheit an die Vorinstanz zurück. Das Recht der freien Meinungsäußerung und das Petitions­recht müßten sich in den Grenzen der allgemein gültigen Ge­setze halten. Das gelte auch für Beamte hinsichtlich des Disziplinarrechts. Da das Schreiben des Beamten Belei­digungen enthielt, war der Reichsfinanzminister berechtigt, das Disziplinarverfahren einzuleiten.

Berlin, 21. Okt. Die Verhandlungsführer der Deut­schen Volkspartei im Reichstage veröffentlichten eine Erklä­rung, worin betont wird, daß die Deutsche Volkspartei seit Jahresfrist für die Bildung einer tragfähigen Mehrheitsre­gierung aus den staatsbejahenden bürgerlichen Parteien kämpfe. Die Mitübernahme der Regierungsverantwortung durch die Deutschnationale Volkspartei und die Bindung ihrer politi­schen, sozialen und wirtschaftlichen Kräfte seien Garantien für eine im europäischen Interesse erforderliche Stetigkeit der

Auf dem für zwei Personen gedeckten Tischverbrestete eine elektrische Stehlampe ein durch grünes Metallblatt- werk angenehm gedämpftes Licht.

Ganz behaglich, nicht wahr?" sagte Menning.Wenn die Vorhänge vorne zu sind, wird es sein, als wäre man in irgend einem netten, kleinen Herrenzimmerchen da­heim."

Bernd nickte. Dann betrachtete er die Seitenwände und meinte lächelnd: »Geheimnisse dürfte man freilich da­bei nicht verhandeln. Durch die dünnen Holzwände, die nicht einmal bis an die Decke reichen, müßte man jedes Wort in den Nebenlogen hören."

Gewiß, aber heute sind die beiden Nebenlogen unbe­setzt, wie man mir sagte. Uebrigens haben wir ja auch gerade keine Geheimnisse zu verhandeln."

Ein Kellner erschien mit der Speisenkarte. Menning wählte mit Kennerschaft ein feines, kleines Souper aus.

Als der erste Gang ausgetragen wurde, begann unten im Saal das Orchester zu spielen, und eine Schlangen­bändigerin in gleißendem Flittergewand betrat mit ihren Tieren die Bühne.

Dann folgte Nummer auf Nummer in ,rascher Folge. Die beiden Herren zeigten nicht viel Interesse dafür. Sie aßen behaglich und plauderten leise über dies und jenes. Das heißt, Menning plauderte, und Bernd hörte ziemlich zerstreut zu.

Da gegen zehn Uhr im Programm war eben dis große Pause eingetreten, nach der die Wiesenthals auf- treten sollten horchten beide ans. In einer der an­stoßenden Lagen waren verspätete Gäste getreten.

Man hörte das leise Lachen einer Frau und die ge­dämpfte Stimme eines Mannes. Gläser und Teller klirr­ten, man deckte hastig einen Tisch, servierte Speisen.

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