April 1925 jedem selbständigen Handwerker auf lliechnung der Kammer wieder zugeistellt werden. Eine Anregung, die dahin geht, in das Gesellenprüfungszeugnis auch das Ge­werbeschulzeugnis aufzunehmen, damit Lei den jungen Leuten die Achtung vor dem Gewerbeschulzeugnis besonders gestärkt wird, wird vom Vorstand der Kammer anerkannt und werden entsprechende Vorschläge über die Praktische Durchführung dem Arbeitsministerium unterbreitet. Ehrenurkunden iür langjährige treue Dienstzeit in ein und demselben Betrieb konnten wieder an drei Gesellen verliehen werden. Dem Friseurmeister Armleder in Rottweil a. N- wurde aus Anlaß seines 50jährigen Meisterjubiläums ein Ehrenmei­ster L r ie f überreicht. Nachdem noch die Kreditkrage zur Aussprache kam, wurden zum Schlüsse eine Reihe Lehr­lings-, Gesellen- und Meisterprüfungsange­legenheiten zur Erledigung gebracht.

Baders

Pforzheim, 9. Okt. Zur Lohnbewegung in der Schmuck­warenindustrie veröffentlicht der Metallarbeiterverband >ot- gendes:Die Metallarbeitergewerkschaften hatten an den Ar­beitgeberverband im vorigen Monat eine Lohnforderung gestellt. Gefordert wurde eine Erhöhung der Mindestlöhne um 15 Pro­zent, um eben diesen Betrag sollten die Akkordbasis und die Akkordpreise erhöht werden. Für die tatsächlich bezahlten Löhne sollte je nach Leistung eine über die Mindestaufbesserung Hin­ausgehende Zulage gewährt werden. Auch war eine Erhöhung der Lehrlingslöhne und besonderen Zulagen verlangt worden. Der Arbeitgeberverband lehnte diese Forderungen ab. Am Dienstag hatte über die Forderungen der Schlichtungsaus­schuß zu entscheiden. Derselbe fällte einen Schiedsspruch, nach welchem nur eine Erhöhung der Mindestlöhne der männlichen Arbeiter um 13 Pfg. eintreten sollte. Auch die Akkordbasis wurde für die männlichen Arbeiter um 3 Pfg. erhöht. Die Ver­trauensleute aller Metallarbeitergewerkschasten naymen in ei­ner gestrigen, gut besuchten Versammlung hierzu Stellung und lehnten den Schiedsspruch in geheimer Abstimmung mit über­wältigender Mehrheit ab. Der Schiedsspruch brachte für die übergroße Mehrheit der Arbeiter keine Lohnerhöhung. Ins' c- sondere trifft dies auf die qualifizierten Arbeiter wie Akkordar­beiter zu. Nicht zu verantworten war, daß insbesondere die Arbeiterinnen keine Lohnzulage erhalten sollten. Sticht ein ein­ziger Diskussionsredner sprach sich für Annahme aus. Be­schlossen wurde, in den Betrieben zur Lohnfrage Stellung zu nehmen und unter Hinzuziehung der Gewerkschaften das Un­tere zu besprechen; denn da ein Lohnabkommen nicht mehr be­steht, ist jedem Arbeiter in der Lohnfrage freie Hand gegeben. Der Aufenthalt derjenigen Arbeiter, die hier nicht ansä'sig sind, während der Mittagspause, war der weitere Tagesord­nungspunkt. Bekannt ist, daß sehr viele Arbeitnehmer nicht in.der Lage sind, während der Mittagpause ein warmes Mit­tagessen in einer Wirtschaft oder Kostgeberei einzunehmen, weil eben die Mittel dazu fehlen; der Verdienst für eine solche Aus­gabe ist bei weitem nicht ausreichend. Bei Wind und Wetter sind diese Leute der Straße überantwortet Die kommende Win­terszeit nötigte die Arbeiterschaft, tue Behörde auf diese un­haltbaren Zustände aufmerksam zu machen und für Abhilfe zu sorgen. Das Gewerbeaufsichtsamt hat auch pflichtgemäß ein­begriffen und den Unternehmern aufgegeben, für genügende Aufenthältsräume zu sorgen. Verlangt muß Wersen, daß dort, wo solche Räume nicht geschaffen werden können, die Arbsits- räume der Arbeiterschaft wieder zur Verfügung gestellt wer­den. Man sollte glauben, die Unternehmer würden dies von sich aus tun; denn was will ein halbverfrorener Goldschmied nach Wiederaufnahme der Arbeit leisten? Er braucht längere Zeit, bevor er wieder arbeitsfähig wird. Um diese Frage einer Entscheidung zuzuführen, wurde von der Versammlung folgender Beschluß gefaßt:

1. Bis spätestens den 15. d. Mts. hat der Unternehmer der Belegschaft einen ausreichenden, den gesundheitlichen Verhält­nissen entsprechenden Aufenthaltsraum zur Verfügung zu stel­len. 2. Kann ein solcher Aufenthaltsraum nicht zur Verfügung gestellt werden, so hat der Fabrikant die Arboitsräume der Be­legschaft zur Verfügung zu stellen. 3. Werden die Forderungen unter Ziffer 1 und 2 vom Unternehmer nicht erfüllt, G ist so­fort in einer Betriebsversammlung, zu welcher die Verbands­leitung hinzuzuziehen ist, hierzu Stellung zu nehmen, um die nötigen Schritte bei der zuständigen Behörde einzuleiten.

Die Vertrauensleute hoffen, daß durch diesen Beschluß endlich den Unternehmern beigebracht wird, daß sie auch Pflich­ten gegenüber dem Teil ihrer Arbeiterschaft zu erfüllen haben, die während der Mittagpause kein Dach über dem Kop' haben und durch -die Hartnäckigkeit maßgebender Kreise im Arbeitge­berverband gezwungen sind, ihre kostbare Gesundheit zu rui­nieren. Aufgabe der Arbeiterschaft ist es nun, diese Beschlüße auch durchzuführen. Nach fast dreistündiger Dauer konnte die Versammlung, die von gutem Geiste durchweht war, ge­schlossen werden.

Malsch bei Ettlingen, 9. Okt. Dem Feldhüter Maisch wurden in einer Nacht 40 Rebstöcke von bübischer Hand am Boden abge­schnitten. Man vermutet einen Racheakt. Schon im Frühjahr wurden auf dem gleichen Grundstück Rebstöcke abgeschnitten. Schon des öfteren mutzten die Rebbesitzer Klage darüber führen, datz Beschädi­gungen in großem Maße vorgekommen sind. Hoffentlich gelingt es bald des Täters auf frischer Tat habhaft zu werden.

Breiten, 9. Okt. Heute nacht um 2 Uhr brannte die Holzwaren­fabrik I. u. E. Harsch fast völlig nieder. Dabei wurde das Lager­haus, sowie das fast ganz neue Maschinenhaus mit wertvollen Maschinen ein Opfer der Flammen. Die Entstehungsurfache ist noch unbekannt. Die Feuerwehr, die alsbald auf den Sirenenruf hin ein­traf, konnte wegen der ungeheueren Hitze nicht viel zur Löschung bei­tragen. Der Schaden beläuft sich aus etwa 35000 Mark.

Konstanz, 9. Okt. Dieser Tage wurde eine Prachtvolle See­forelle im Gewicht von etwa 20 Pfund gefangen.

Vermischtes,

Unglück. Als Ludwig Genfer von Unterreichenbach bei Weißenhorn ackerte, ließ er seine zwei Kühe im Kleeacker län­gere Zeit weiden. Bald bemerkte er, daß sie auflieren. Beide Stücke mußten sofort geschlachtet werden. Das Unglück ist umso größer, weil Gcriser nur die zwei Milchkühe besaß, die seine zahlreiche Familie mit Milch versorgten und mit denen er die Arbeit verrichten konnte.

Tod auf dem Tanzboden. Der 77jährige Ludwig HeLlich aus Altenbamberg besuchte in Bingert -die Kirchweche, wo er sich nach Begrüßung seiner zahlreich erschienenen Verwandten in den Tanzsaal des Gastwirts Kurz -begab. Der von der Mu­sik eben gespielte Walzer veranlaßt« den alten Mann, die Toch­ter des Wirts zu einem Ehrentanze aufzufordern. In der er­sten Runde brach er plötzlich infolge eines Herzschlages zu­sammen.

Das Stammschloß der Wettiner in holländischen Händen.

Das Schloß Wettin in Wettin an der Saale, das Stammschloß des sächsischen Königshauses, kommt bekanntlich zur öffentlichen Versteigerung. Die Stadt Wettin hat sich eifrig bemüht, es zu erwerben; es besteht aber keine Aussicht, daß -es der Stadt zu­fällt. Wie thüringische Zeitungen berichten, kommt als wahr­scheinlicher Käufer ein Holländer, der bereits das Wettiner Restgut erworben hat, auch als Käufer des Schlosses ernstlich in Frage.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 9. Okt. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 101 Ochsen, 29 Bullen, 184 Iung- bullen, 182 Iungrinder, 61 Kühe, 473 Kälber, 653 Schweine, 93 Schafe und 1 Ziege. Verkauft wurde alles. Erlös aus je einem Pfund Lebendgewicht in Goldpfennigen: Ochsen 1. 4347 (letzter Markt: unv.), 2. 34 40 (34-39), Bullen 1. 4548 (4447), 2. 34 bis 41 (unv.), Iungrinder l. 5255 (uno.), 2. 4348 (uno.), 3. 35 bis 41 (3440), Kühe 1. 3439 <uno.), 2. 2031 (unv.), 3. 14 bis 18 (unv.), Kälber 1. 7880 (80-82), 2. 71-76 (7879), 3. 62 bis 69 (67-74). Schweine 1. 88-90 «90 -94), 2. 82-86 ch5-89), 3. 7078 (76-82). Verlauf des Marktes mäßig belebt, später ab­flauend.

Stuttgart, 9. Okt. (Landesproduktenbörse.) Die Stimmung auf dem Getreidemarkte ist unverändert fest. Käufer sowohl als auch Verkäufer beobachten Zurückhaltung. Es notierten je 100 Kilo: Weizen 2326 (am 6. Oktober 2326), Sommergerste 2326,75 (unv.), Roggen 23 25,5 (uno.), Hafer 15,520 (unv ), Weizenmehl 4041,5 (40-50), Brotmehl 36-37,5 (36-50), Kleie 1212,5 (unv.), Wiesenheu 6,5 8 (uno.), Kleeheu 89,5 (unv.), drahtgepretztes Stroh 45,5 (unv.) Mark.

Weilderftadt, 8. Okt. (Schweinemarkt.) Der heutige Markt war mit 62 Milchschweinen befahren. Bezahlt wurde für 1. Sorte 5860 Mark, 2. Sorte 4548 Mk., 3. Sorte 3639 Mark das Paar. Obwohl die Händler wirklich schöne Tiere feil boten, war vonseiten der Landwirte wenig Kauflust vorhanden. Gegenüber dem letzten Markt ist ein kleiner Preisrückgang zu beobachten.

Fruchtpreise. In Ebingen kostete Haber 10 50 -13, Dinkel 1313,50, Gerste 14, Weizen 14 M-, in Wangen i. A. Saatweizen 1718, Gerste 14, Haber 1315 Mk., in U l m alter Weizen 12 bis 15, neuer 10i3.50, Roggen II14, alte Gerste 12 5014, neue II bis 12, neuer Dinkel 1314, alter Haber 9.5014, neuer 813 Mk. je der Zentner.

Neuem. Nachrichten.

München, 9. Oktober. Vom Schwurgericht wurden gestern drei kommunistische Funktionäre wegen Fortführung der kommunistischen Partei in Bayern verurteilt, der Berliner Schlosser König zu vier Monaten und die beiden anderen zu drei Monaten.

Gelsenkirchen, 9. Okt. Auf der ZecheHolland", Schacht 3 und 4 brach Mittwoch gegen 2 Uhr nachmittags im Anthrazitlager Feuer aus, das in kurzer Zeit das ganze Lager in Brand setzte. Die hinter dem Lager liegende Teerdestillation geriet gleichfalls in Brand, Riesige schwarze Rauchwolken zogen in der Richtung des Bahn­hofes von Gelsenkirchen nach Wattenscheid. Zeitweise mußte die Straßenbahn und der Automobilverkehr infolge der dichten Rauch­wolken eingestellt werden. Der entstandene Schaden dürfte sehr groß sein. Menschenleben sind nicht zu Schaden gekommen.

Magdeburg, 9. Okt. DerMagdeburger Tageszeitung" zufolge wurden unter dem Verdacht der GeheimbUndelei nach H 7, Ziff. 4 des Republikschutzgesetzes folgende Personen vorläufig festgenommen: Stadtverordneter Dr. Greiner, Gewerbeassessor Neubauer, Oberingenieur Owe, Redakteur Musweiler und Schriftsteller Bernhard Reiter.

Berlin, 9. Okt. Zu dem Millionenbetrug mit gefälschten Aktien wird mitgeteilt: Den Kriminalbeamten gelang es heute Nacht, den Baron Blumenthal zu verhaften. Auch der Chauffeur Braun, der mit Direktor Böck weggefahren sein sollte, wurde ermittelt. Er be­streitet, weggewesen zu sein.

Berlin, 9. Okt. Der Kassenbote Grabov der Firma Groß und Graf wurde auf dem Bahnkörper der Industriebahn in Hohenschönhausen von einem unbekannten Mann überfallen, der Grabov mit einem Gummiknüppel mehrere Schläge versetzte und ihm die Geldtasche entriß und die Flucht ergriff. Polizeibeamte spürten den Räuber im Schiffe des Hohenschönhausen» Parkes auf und erschossen ihn, als er auf die-Beamte Revoloerschüsse abgab.

Berlin, 9. Okt. DieVossische Zeitung" meldet, daß gestern zwischen den zuständigen Stellen Beratungen über weitere Maß­nahmen im Rahmen der Preisabbauaktion stattgefunden hätten. Man gehe mit dem Plane um, mit Hilfe einer Lockerung verschiede­ner Einfuhrverbote Einfluß auf die Preisbildung auszuüben. Des­gleichen sei ein Vorgehen auf dem Kredit- und Kartellgebiet ins Auge gefaßt.

Berlin, 9. Okt. Wie dieVossische Zeitung" hört, ist die Ver­ordnung über den Abbau der Devisengesetze sertiggestellt und bedarf noch der notwendigen Unterschriften. In dem Verordnungsentwurf wird der Begriff der Devisenbanken beibehalten, jedoch wird der Cha­rakter einer Devisenbank in Zukunst von den obersten Landesbehör­den verliehen werden und nicht mehr durch den Deoisenkommissar, der abgebaut wird. Verboten bleibt der Deoisenterminhandel, soweit er sich auf Geschäfte in Devisen gegen Mark erstreckt. Beibehalten wird auch der Einheitskurs, doch wolle man diese Bindung möglichst bald in Fortfall kommen lassen. Auch die Auskunftspflicht der De­visenbanken wird in begrenztem Umfang beibehalten. Den Wechsel­stuben wird durch die Verordnung bis zu einem gewissen Grad die Abgabe von Valuten gestattet.

Berlin, 9. Okt. Der Reichsrat erklärte sich mit der Ausprägung von weiteren Renienpfennigmllnzen, die in Zukunft Reichspfennige heißen sollen, im Betrage von 30 Millionen Mark einverstanden. Genehmigt wurde die erste Verordnung zur Durchführung des neuen Münzgesetzes. Danach sollen die jetzt im Umlauf befindlichen Reichs­banknoten ihre Eigenschaft als gesetzliche Zahlungsmittel noch eine zeitlang über das Inkrafttreten des neuen Mllnzgesetzes hinaus be­halten und zwar bis zum Ablauf von drei Monaten nach ihrem Auf­ruf. In der Verordnung wird weiter bestimmt, daß als Abkürzung für Reichsmark im Verkehr die BuchstabenRM" gelten sollen.

Berlin, 10. Okt. Pariser Blätter melden aus Berlin, daß in einer Kaserne in Dresden von der interalliierten Kontrollkommission zwanzig vergrabene Geschütze gefunden worden seien. Die Vossische Zeitung erfährt dazu aus Dresden, daß tatsächlich zwanzig Geschütze gefunden worden sind, doch handle es sich um alte ausrangierte Stücke, die schon seit zwanzig Jahren auf dem Königsbrücker Schieß­platz als Schießscheiben verwendet wurden und vollständig unbrauch­bar und ohne Verschluß seien.

Harburg, 9. Okt. Wie die Tel.-Union erfährt, ist zum Ober­bürgermeister der Stadt Harburg der sozialdemokratische Stadtvxr- ordnete Duaek aus Dortmund gewählt worden. Zu Beginn der Wahl erhob Bürgeroorsteher Fricke im Namen der kommunistischen Fraktion Einspruch gegen die Vornahme der Wahl, die er einen Kuhhandel nannte.

Wien, 9. Okt. Der Generaldirektor der Nordisch-österreichischen Bank, Kaldegg, wurde im Verdacht des Betruges dem Landgericht eingeliefert.

Budapest, 9. Oktober. Auf Ersuchen des Gerichtshofes hob die ungarische Staatsanwaltschaft die Haft für Schulze-Förster auf. Seine Ueberführung zur Budapest» Oberstaatshauptmannschaft behufs Fest­stellung seines Aufenthaltsortes wurde angeordnet.

Budapest, 9. Okt. Heinrich Schulze-Förster wurde heute in die Kanzlei des Gefängnisses der Staatsanwaltschaft gebracht, wo ihm der Freilassungsbescheid verkündet wurde. Das Freiiaffungsprotokoll wurde unterzeichnet und da zwei Detektive der Staatspolizei an­wesend waren, die sofort Aufzeichnungen über den von Schulze-Förster

Fm Kinde liegt die Zukunft. Darum ist cs notwendig, das Heranwachfen einer gesunden Jugend zu fördern. Schon bei den Säuglingen muß der Grundstein zur Kraft und Gesundheit gelegt werden und weitblickende Eltern wählen deshalb bei unzureichender Etillsähigkeit oder beim Entwöhnen das altbewährte und stets zuver­lässige Nestle's Kindermehk. Biele der jetzigen Eltern sind in ihrer eigenen frühesten Jugend mit Nestle's Kindermehl ernährt worden und zu tüchtigen Menschen herangewachsen: gewiß Beweis genügend für den hohen Gesundheitswert des Nestle'schen Ktndermehles. Eine Originaldose ist in allen Apotheken und Drogerien zum Einheitspreis von Mk. 1.50 erhältlich. Illustrierte Broschüren über Säuglingspflege kostenlos durch:Linda".Gesellschaft m. b. H., Abt. 6, Berlin IV 57.

gewünschten Aufenthaltsort machten, erschien seine zu diesem Zwecke« angeordnete Vorführung bei der Oberstaatshauptmannschast überflüssig. Schulze-Förster verließ mit einem kleinen Paket, in dem er seine Utensilien hatte, und 35000 Kronen Bargeld sofort das Gefängnis und soll sich wieder nach dem Nagyteteny begeben haben.

Budapest, 9. Okt. Gegen Schluß der Sitzung der National­versammlung, die bis in die späten Nachtstunden dauerte, kam es zwischen dem Abgeordneten Ulain, der in einem Zwischenruf den Präsidenten beleidigt hatte und dem Abgeordneten Hedry von der Regierungspartei zu einer Schlägerei. Hedry versetzte Ulain einen Schlag ins Gesicht, worauf dieser sich auf seinen Angreifer stürzte. Nur mit großer Mühe gelang es einigen Abgeordneten, die Streiten­den zu trennen.

London, 9. Okt. Im laufenden Jahre haben sich in der englischen Luftflotte 62 Unglücksfülle mit tödlichem Ausgang ereignet. Me eng­lische Presse kritisiert das Verhalten des Ministeriums für Luftschiffahrt sowohl hinsichtlich des Versuches, die Zahl der Unglücksfälle totzu­schweigen, als auch ivegen der mangelhaften Ausbildung der englischen Flieger.

London, 9. Okt. Reichsfinanzminister Luther ist zum Abschluß der Anleiheverhandlungen heute vormittag in London eingetroffen. Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, steht der Zeitpunkt der Unterzeichnung des Abkommens der deutschen Regierung mit den alliierten Banken noch nicht fest.

London, 9. Okt. Das Oberhaus hat heute in dritter Lesung das Gesetz Uber die Regelung der Grenze zwischen Nord- und Südirland angenommen. Die Vorlage ist nunmehr von beiden Häusern geneh­migt, ohne Abänderungen zu erfahren. Nach Unterzeichnung durch den König ist das Gesetz sofort in Kraft getreten.

Moskau, 9. Okt. Nach Angaben der kommunistischenKras- naja Gaseta" betrug die Zahl der Mitglieder der Kommunistischen Partei am I. Juli d. I, 336000, die Zahl der zur Aufnahme ange­meldeten Anwärter 310400, zusammen 546400. Die Zahl der Kom­munisten würde demnach etwas mehr als 0,5 Prozent der Bevölkerung der Allrussischen Sowjetrepublik ausmachen.

New-Pork, 9. Okt. Drei Millionen Dollars Akzepte, die auf Grund des Abkommens mit der deutschen Golddiskontbank von amerikanischen Banken übernommen worden waren, wurden bei ihrer Fälligkeit bezahlt.

Aus dem württ. Staatshaushalt.

Stuttgart, 9. Okt. Die Erläuterungen zu dem Etat, des­sen .Hauptzahlen wir bereits mitgetei.lt haben, enthalten ei­nige bemerkenswerte Einzelheiten. So werden für die Ver­breiterung «der St. Wolffangsbrücke in Mergentheim 80 000 Mark gefordert. Diese Verbreiterung ist dringend, da bei der geringen Breite der Brücke (3,6 Meter zwischen den Brüstun­gen) die Sicherheit der die Brücke begehenden Personen ge­fährdet ist. Für die Neckar - Ecl>az - Wassern ers org nngsgruppe werden 190 000 Mark angefordert. Dieser Betrag soll im Hin­blick auf die Schwierigkeiten, in die das Unternehmen geraten ist, nicht auf zwei Jahre verteilt, «sondern vollständig 1924 «gewährt werden. Die Milchwirtschaftliche Lehr- und For- schungsanfftalt in Wangen i. A., «bisher vom Württ. milch­wirtschaftlichen Verein mit staatlicher Unterstützung geführt, soll rückwirkend vom 1. April d. Js. ab vom Staat übernommen werden. Der Verein ersetzt dem Staat die Hälfte der Personal­lasten für den Schulbetrieb, trägt die gesamten sachlichen La­sten und führt den mit der Anstalt verbundenen Käsereibetrieb auf eigene Rechnung weiter. Die Anstaltsgeb äut>e blechen im Eigentum des Vereins. Eine Umstellung der Bauhanüwer- kerschulen, die voraussichtlich mit -den Gewerbeschulen in enge­ren Zusammenhang «gebracht werden sollen, ist ».geleitet und wird im Lause des Jahres ünrchgeführt werden. An der Tech­nischen Hochschule ist die Errichtung einer außerordentlichen Professur für Maschinenelemente, Getriebelehre und Maschinen­kunde ein unabweisbares Bedürfnis geworden. Der Beitrag fürs Landesthsater beträgt 300 000 Mark. Der Pewonalstand ist von 531 im Jahre 1922 auf 483 zurückgegangen. Die Zahl der planmäßigen Stellen wurde von 510 aus 476 herabgesetzt und der Znffchußbedarf von 549 000 auf 300 000 Mark vermin­dert. Was -die Staatseinnahmen anlangt, so stehen die Er­trägnisse aus den Forsten mit 10 842 000 Mark weitaus an erster Stelle. Nach -den neuesten Untersuchungen der Forstein­richtungsanstalt ist es unmöglich, eine höhere Nutzung als 1 050 000 Festmeter einzustellen. Als Einheitspreis für 1 Fest­meter werden nach dem Stand vom August 1924 etwa 19 Mark angenommen. Durch die Abgabe von Bauholz an die Woh- nungskreditanstalt und für staatliche Bauten, sowie von Brenn­holz -an Staatsanstalten unter Preisermäßigung haben sich Nicht unbedeutende Einnahmeausfälle ergeben.

Die letzte Probefahrt des Z. R. 3.

Friedrichshofen, 9. Okt. R. Z. 3 hat heute irwrgen ein« zweistündige Probefahrt gemacht und ist um 8.25 Uhr aufge­stiegen und um 10.40 Uhr glatt gelandet. Die Fahrt galt der Durchprüfung des ganzen Mechanismus und ist gut verlaufen. Das Luftschiff kreuzte die ganze Zeit über Friedrichshafen und dem Seegebiet. Die heutige zweistündige Probefahrt erstreche sich auf «das Bodenseegebiet bis Konstanz und Ueberlingen. Die Fahrt ist -durchaus zur Zufriedenheit der Leitung verlau­fen. Die Motoren haben einwandfrei gearbeitet. Das Schiff ist jetzt zur Ueberfahrt nach Amerika klar. Der Termin der Ueberfahrt wird nach der Wetterlage festgesetzt werden.

Amerikafahrt des Z. R. 3 am Samstag.

Blättermeldungen aus Friedrichshafen zufog-e ist der Ter­min für die Abfahrt des Z. R. 3 nach Amerika nunmehr auf Samstag vormittag 8 Uhr festgesetzt worden. Für Heute Frei­tag haben sich mehrere südamerikanische Diplomaren zum Be­such in Friedrichshafen angesagt, die das Luftschiffs vor der Abfahrt besichtigen wollen.

Der Streit zwischen Ludendorff und Wittelsbach.

München, 9. Okt. ImVölkischen Kurier" erscheint eine anscheinend aus der Umgebung Lu-dendorffs stammende Dar­stellung des Streits des Generals mit «dem Kronprinzen Rupprecht. Sie stimmt im «wesentlichen mit der bereits von uus gebrachten Meldung überein. Zu erwähnen ist noch, daß der Kronprinz angeblich den Wunsch geäußert haben soll, daß die alten bayerischen Offiziere sich hinter Kahr sind Lossow stellen sollten. So habe es jedenfalls «in Aufruf der Offiziersver- hände am Morgen des 9. November 1923 besagt. Ludendorff

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