Der untröstliche Poincare.
Paris, 7. Okt. In Dieuze wurden am Sonntag die Ehrentafeln für den dort geborenen Schriftsteller About und den ebenfalls von dort stammenden Hermite eingeweiht. „Ere Nou- velle" berichtet dazu: Poincare wurde aufgefordert, die Gedenkrede zu halten. Er fragte bei dem Komitee an, ob er über Deutschland sprechen dürfe. Die Antwort lautete ablehnend. Poincare war untröstlich; denn es war seine erste Sonntagsrode, worin er nicht über Deutschland herfallen konnre.
Kritik Lloyd Georges.
London, 7. Okt. Lloyd George hielt gestern in Leicester eine Rede, worin er u. a. ausführte: „Macdonald ist der Führer einer Partei, welche wünscht, daß die Fabriken, Eisenbahnen, Bergwerke usw. Len Privatleuten genommen und dem Staate gegeben werden, daß das Kapital abgeschafft, und die bestehende Gesellschaftsordnung beseitigt wird. Dennoch sagt er, er sei für die Aufrechterhaltung des status quo. Was ist dieser status quo? Nur Macdonald selbst! Nach zwei Jahren ist man zur dritten Unterhauswahl gezwungen, weil eine Gruppe von radikalen Elementen hinter dem Ministerpräsidenten diesen zwingen, eine Haltung einzunehmen, der er sich noch vor einiger Zeit widersetzt hätte. Aber dem Druck dieser Radikalen kann Macdonald nicht länger widerstehen. Unter diesem Politischen Druck hat die Regierung sich in den Gang der Justiz eingemischt. Was soll man von einem Ministerpräsidenten lagen, der das Land in Ausgaben, Unannehmlichkeiten und Unordnung stürzt, die die Neuwahlen herbeiführen, ehe er zugeben würde, daß eine Untersuchung über die Angelegenheit des Direktors der kommunistischen Wochenschrift stattfindet? Die Hauptursache für die Krisis liegt aber in der russischen Anleihe, für welche keine Garantie gegeben wird. Man möge doch einmal ein Mitglied einer Gewerkschaft fragen, ob er seine Gewerkschaft auffordern würde, die russische Anleihe zu zeichnen? (Lebhafte Hochrufe.) England braucht sein Geld für leinen eigenen Handel, «wer nicht für russische Revolutionen. Das englische Volk wird entscheiden, wer Recht hat, die Regierung oder die Opposition". Lloyd George ist überzeugt, daß die Regierung vom Lande mit überwiegender Mehrheft gestürzt werden wird.
Die letzten Stunden des Kabinetts Macdonald.
London, 7. Oft. Die Liberalen haben gestern der Anschau
ung Ausdruck gegeben, daß die Regierung zweifellos am Mittwoch fallen werde. Asquith erteilte Instruktionen, daß eine große Kundgebung, welche am Donnerstag in seinem Wahlkreis stattfinden sollte, vertagt werde. Auch in konservativen Kreisen ist man überzeugt, daß die Regierung am Mittwoch fallen wird. Heute treten die früheren konservativen Minister zusammen, und zwar sofort nach Nlacdonalds Rede vor der Jahreskonferenz der Labour Party.
Bulgarien wünscht Ermäßigung der Reparationslasten.
Paris, 7. Okt. Der bulgarische Außenminister Kalkoff erklärt in seiner gestrigen Besprechung mit dem Ministerpräsidenten Herriot nach einer Meldung des „Petit Pärchen", Laß Bulgarien auf eine Abänderung seiner Reparationslasten bestehen müßte. Dies wäre auch eine wertvolle moralische Ermunterung für Bulgarien. Kalkoff wird in dieser Angelegenheit auch mit dem Präsidenten der Reparationskommission, Louis Barthou, und in London mit Macdonald konferieren.
Vereitelter Kommunistenputsch in Estland.
Reval, 7. Oft. Die Verhaftung des estnischen kommunistischen Zentralkomitees in Dorpat nebst Beschlagnahme aller Geheimdokumente der Partei hat der Polizei Einblick in gefährliche Pläne ermöglicht, die in allernächster Zeft zur Tat werden sollten. Wie aus den konfiszierten Papieren hervorgeht, war für den 28. Oftober ein Putsch in Dorpat in Aussicht genommen, wobei man die Offiziere der in der Stadt in Garnison liegenden Truppenteile und die maßgebenden Staatsbeamten gefangen nehmen wollte, während die Soldaten bis zu dein betreffenden Tage von Agitatoren bearbeitet und zu einer „wohlwollenden Passivität" überredet werden sollten. Der Prozeß gegen die verhafteten Kommunisten wird demnächst beginnen. Den meisten von ihnen hat übrigens ihr Führer, ein gewisser Heidemann, in einem gleichfalls beschlagnahmten Geheimbericht an die Drahtzieher in Petersburg ein sehr schlechtes Zeugnis ausgestellt: sie seien überzeugungslose Abenteurer, die nur um des Gewinnes willen putschen wollen.
Uebergabe der mandschurischen Eisenbahn an Rußland.
Chardin, 7. Oft. Die während der ganzen vorigen Woche in Mukden fortgesetzten Verhandlungen zwischen den Vertretern
Sowjetrußlands und Tschang-Tsu-Lins zwecks lieber gäbe der mandschurischen Eisenbahn an Rußland sind gestern zum Abschluß gekommen. In der Stadt herrscht reges Treiben anläßlich der offiziellen Uebergabe der Eisenbahn an Rußland. Auf dem russischen Konsulat wurde die Sowjetfahne gehißr. Der russische Konsul sprach in einer öffentlichen Rede übcc die gemeinsamen russisch-chinesischen Interessen. Die öffentlichen Gebäude der Stadt, vornehmlich die Börse und die Handelskani- ^ mer, prangen im reichen Schmuck roter Fahnen. Das neue Abkommen stimmt in seinen Hauptpunkten mit dem am A > Mai abgeschlossenen überein. Ueber dieses hinaus enthält es nur wenige wichtige Abänderungen, wie die, die sich am die Zahl der Jahre bezieht, in der China die Bahn von Rußlaich zurückerwerben kann, sowie die Regelung der Frage der Schifffahrt auf den mandschurischen Strömen. Gleichzeitig mit den Verhandlungen über die Uebernahme der Eisenbahn wurden Verhandlungen über den Abschluß eines Sonderabkommens zwischen der Sowjetregierung und Tschang-Tsu-Lin geführt. Dieses Abkommen soll unabhängig von dem bestehenden chinesisch-russischen Vertrag sein. Die Verhandlungen über das Sonderabkommen sind noch nicht abgeschlossen.
Der Vormarsch auf Peking zum Stehen gebracht.
Peking, 7. Oft. In Peking wird verbreitet, daß es den Truppen des Marschalls Wu-Pei-Fu gelungen sei, den Vormarsch der mandschurischen Truppen bei Schan-Hei-Kwan zum ^ Stehen zu bringen. Ein britisches Unterseeboot und ein Kriegs- ! schiff der Tschilli-Flotte sind in Schan-Hei-Kwan eingelaufen.
Eine nationalistische Verschwörung in Japan?
Newhork, 7. Oft. Aus Tokio wird gemeldet: Ein Gerücht, das bereits sehr positive Formen angenommen hat, versetzt die japanische Hauptstadt in große Aufregung. Es soll ein Komplott aufgedeckt worden sein, das die Ermordung des Außenministers, des Kriegsministers und mehrerer anderer hoher Beamter bezweckt. Es soll sich um eine Verschwörung von Nationalisten handeln, denen der augenblickliche Kurs der japanischen Außenpolitik nicht zusagt. Die Frage der Einwanderungsquote Amerikas an Japan und die Haltung Japans gegenüber den chinesischen Wirren hätten diese Verstimmung Unter den japanischen Nationalisten hervorgerufen.
Oberamtsstadt Neuenbürg
Eiukommenstener- Ueranlagimg 1934.
In den nächsten Tagen werden Wohnnugslisten ausgegeben, die nach dem Stand vom 1V. Oktober 1924 auszufüllen und zu unterzeichnen sind. Mieter haben die ausgefüllten Listen ihrem Hausbesitzer zu übergeben, welcher sie vom 13. ds. Mts. an zur Abholung bereit zu halten hat.
Gteuerratschreiberei.
Schömberg.
Vergebung von Bauarbeiieu.
Zum neuen Postamtsgebaude sind auf Grund der Bestimmungen über Vergebung von Arbeiten und Lieferungen in der Fassung vom Jahr 1912 (Reg.-Bl. Nr. 6, S. 37) die
Schlosser- und Maler-Arbeiten
zu vergeben.
Die Verdingungsunterlagen sind auf dem Büro des Unterzeichneten aufgelegt, und wollen schriftliche Angebote bis Dienstag, den 14. Oktober, vormittags 12 Uhr, daselbst eingereicht werden. Zuschlagsfrist 8 Tage.
Calw, den 4. Oktober 1924.
Im Auftrag der Oberpostdirektiou:
Architekt Köhler.
Gemeinde Loffenau — Bahnstation Gernsbach.
Es wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß der für hier fällige
RrSmermarkt
am Dienstag, den 14. Oktober 1924, wieder abgehallen wird. Zu zahlreichem Besuch dieses Marktes ergeht hiemit an alle Interessenten freundl. Einladung.
Loffenau, den 4. Oktober 1924.
Gemeinderat:
Bors. Keim.
Schwarzenberg.
Stammholz-
Verkauf.
Die hiesige Gemeinde bringt am nächsten Samstag, de« 11. Oktober 1S24, nachmittags 2 Uhr, auf dem Rathaus ca. 169 Am. Ta. an den Meistbietenden, in 4 Losen eingeteilt, zum Verkauf. Kaufsliebhaber sind eingeladen. Den 8. Oktober 1924.
Gemeinderat.
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Pfinzweiler, 7. Oktober 1924.
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren lieben Vater, Groß- und Schwiegervater
LuSwig MrrklL, HüMMer.
im Alter von 71 Jahren nach kurzem Leiden in die ewige Heimat abzurufen.
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Familie Wilhelm Rapp, Pfinzweiler. Familie Gottlteb Merkte, Welsch-Neureuth.
Die Beerdigung findet am Donnerstag mittag 3 Uhr statt.
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der Freien S'chuhMcherinnW!
für den OberamtS-Bezirl! Neuenbürg E. G. m. L. H.
ist am 22. September 1924 aufgelöst worden.
Gläubiger der Genossenschaft werden aufgefordert, sich unverzüglich zu melden.
Die Liquidatoren: August Scheuerte, Neuenbürg,
Leouhardt Dangelmeier, Birkenfeld.
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1 pol. Zimmerbüffet, 1 pol. Tisch, 1 polierter Umbau mit Spiegel und Sofa, 1 gebr. Kücheuschrank, zwei lackierte - Schranke, ein Diplomatenschreibtisch, 1 lack. Waschkommode, Blumenkrippen und kl. Bücherregale, einige Tische und Stühle, ein kl. Sekretär, ein Sofa, einige j lack. Bettstellen, Röste, Mat- razen nsw.
An- und Verkaufsgeschäft
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Dillsteinerstr. 18,Telefon2165.
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Umsonst wichtige Mitteilung d. Jnteress.-Gemeinschast der Bes. von Vorkriegsgelb
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