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Neuenbürg, Freitag, den 26. September 1924

82. Jahrgang.

Die Steuereinnahmen des Reichs und die Steuervelastuns.

Die Einkommensteuer für 1924 ist im Reichshaushaltsplan veranschlagt mit 1344 000 000 Mark; die ersten vier Monate April bis Juli haben rund 658 000 000 Mark gebracht, so daß sich im Jahre ein Mehr von beinahe 50 Prozent ergibt. Die Körperschaftssteuer ist veranschlagt auf 144 000 000 Mark; sie hat in vier Monaten fast 94 000 000 Mark ergeben, also ein Mehr von fast 100 Prozent. Die allgemeine Umsatzsteuer ist veranschlagt mit 1260 000 000 Mark; sie hat in vier Monaten 579 000 000 Mark erbracht, also ein Mehr von fast 40 Prozent. Bleiben die Reichseinnahmen auch in den übrigen Monaten so, dann dürfte sich ein Mehr von über einer Milliarde Mark ergeben. So erfreulich dieses Ergebnis für den Reichsfinanz­minister sein mag, so erschreckend ist es für die Wirtschaft, die ihre Steuerbeträge znm großen Teil aus der Substanz nehmen muß. Denn zu diesen Reichssteuern treten noch die Landes­und Gemeindesteuern, deren Ziffern nicht greifbar vorliegen. Der Ruf nach Herabsetzung der Steuern, der in letzter Zeit von allen Körperschaften der Wirtschaft erscholl, ist darum nur zu berechtigt. Die Herabsetzung der Umsatzsteuer um -L Prozent bedeutet nichts gegenüber einem Mehreingang von 50 Prozent allein bei dieser Steuer.

Tagung der deutschen Auslandshandelskammern.

Berlin, 24. Sept. Auf der Tagung der deutschen Anslands­handelskammern ergriff heute Reichswirtschaftsminister Dr. Hamm das Wort. In seiner Begrüßungsansprache erklärte er u. a.: Ich bitte ein Wort darüber sagen zu dürfen, was wir von Ihnen erwarten und erbitten. Den Ausländsdeutschen liegt vor allem an der Erhaltung deutschen Volkstums, deutschen Wesens und deutscher Sprach. Staat und Wirtschaft sind ja eine untrennbare Einheit. Wir haben das erlebt im Glück und Unglück, im Niederbruch, und wir erleben es jetzt wieder im Aufbau. Aber wir sind uns darin einig, daß ein wirklich ge­sundes Volksleben sich nicht aufbauen laßt außer auf den: Boden einer gesunden Wirtschaft. Soll unser Schicksal sich zum Guten wenden, so muß die Weltwirtschaft uns offen stehen. -Wir müssen in die Weltwirtschaft noch stärker hineinstreben als vor dem Kriege. Ueberall, wo Arbeit in der Welt zu leisten ist, da sind auch Deutsche. Kein Privileg schützt sie, nur das Privileg der Leistung und Tüchtigkeit. Gerade wenn wir jetzt stärker als vor dem Kriege in die Weltwirtschaft hineinstreben und einen Austausch der Güter anstreben müssen, dann ist Las Auslandsdentschtum für uns von so ungeheurer Wichtigkeit. Was wir von ihm brauchen, sind wechselseifiges Geben und Nehmen. Wir im Vaterlande müssen in Zukunft noch mehr als bisher bei allen staatlichen und wirtschaftlichen Maßnahmen überlegen, wie die Wirkung nicht allein auf das Deutschtum fin Jnlande, sondern auch auf die große Zahl der Deutschen drau­ßen ist. Es ist für uns etwas Beruhigendes im Jnlande, zu wissen, daß war nicht allein kühle Rechner und Wirtschaftler draußen haben, sondern warmherzige Freunde, die mit der deutschen Wirtschaft auch dem deutschen Vaterlande viele Dienste leisten wollen. Wir müssen Waren und Menschen ausführen. Es müssen gute Waren sein, und es müssen -gute, tüchtige Men­schen sein, die gute Deutsche bleiben wollen. Wie wir Ihnen offen und ehrlich unsere Nöte und Schwierigkeiten darlegen, so erbitten wir auch von Ihnen Aufhellung der Zusarmnenhänge -der Weltwirtschast draußen. Darum hoffe ich, daß diese Tagung ein Anfang ist, kein Ende. Möge diese Tagung dahin wirken, daß über alle Zeiten hinweg -das deutsche Volk draußen in der Welt wieder seinen Weg vorwärts findet. Ich wünsche Ihnen im Namen der Reichsregierung vollen Erfolg zu Ihrer Arbeit zum Wohl -des deutschen Vaterlandes. (Lebhafter Beifall.)

Berlin, 24. Sept. Beim Abschluß der Tagung der deutschen Auslandshandelskammern wurde einstimmig eine Entschließung angenommen, worin es u. a. heißt: Von dem Wunsche beseelt, ihre Zusammenarbeit mit den deutschen Auslandsvertretungen und mit der Heimat immer inniger zu gestalten, bekennen sich die in Berlin vertretenen sämtlichen deutschen Anslandshandels­kammern zu der Pflicht, an ihrem Platze mit allen Kräften an dem Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft, insbesondere an dem Güteraustausch zwischen der Heimat und den Gaststaaten, mitzuarbeiten. Sie stellen ihre Organisation und ihre Er­fahrungen nicht nur ihren Mitgliedern und den an diesem Gü­teraustausch beteiligten Kreisen, insbesondere den der deutschen Exportwirtschaft gewidmeten deutschen Jnlandsorganisationen zur Verfügung, sondern auch den Behörden des Reichs und der Gaststaaten. Sie richten an die Regierungen des Reichs und der Länder, sowie an die dem Handel und der Industrie gewidmeten Organisation die Bitte, die deutsche Oeffentlichkeit und die deutschen Jnlandsbehörden über das Wesen und die Zweckmäßigkeit der deutschen Auslandshandelskammern aufzu­klären. Die deutschen Handelskammern im Auslande sind über­einstimmend der Auffassung, daß eine innere Zusammenarbeit der kaufmännischen Interessenvertretungen im Auslände mit dem Deutschen Industrie- und Handelstag anzustreben ist. Sie geben dabei dem Wunsche Ausdruck, daß der Deutsche Jndusttie- und Handelstag in allen Fragen, die -die deutschen kaufmänni­schen Interessen im Auslande berühren, bereits die im Auslande bestehenden deutschen Organisationen zu Rate zieht, die ihre besondere Kenntnis der ausländischen Verhältnisse den deutschen Interessen gern im weitesten Maße zur Verfügung stellen werden.

Ausland.

Paris, 25. Sept. Die Verhandlungen der deutschen Dele­gierten mit der Reparationskommission über den Preis der Kohlenlieferungen im September haben, wie ich erfahre, ge­stern mit einer Kompromißeinigung geendet. Der Kohlen­preis wurde festgesetzt mit der ausdrücklichen Vereinbarung, daß der Septemberpreis für die nächsten Monate nicht maß­gebend sein soll.

Genf, 25. Sept. Die Völkerbundsversammlung wird vor­aussichtlich Ende Januar zu einer Sondertagung zuscnnmen- trete, die gegebenenfalls auch ein deutsches Aufnahmegesuch behandeln könnte.

Die Formulierung der Sanktions-Verpflichtungen.

Genf, 25. Sept. Der 3. Versammlungsausschuß beriet ge­stern bis in die späten Abendstunden hinein über Artikel 12, der die Sanktionsverpflichtungen festlsgt. Der größte Teil der Debatte galt einem -belgischen Antrag, der den Anfang des Artikels über den Beginn der Sanktionsverpflichtunqen in Einklang bringen wollte mit einem neuen im ersten Ausschuß zur Verhandlung stehenden Artikel über die Feststellung des Angreifers. Es wurde schließlich ein Kompromißantrag, Len Henderson, Schanzer und de Jouvenel unterstützten, angenom­men. Die bisherige Fassung lautete:Sobald die Angrisfser- klärung und die Jnachterklärung des Angreifers vollzogen sind, treten die Verpflichtungen der vertragschließenden Mächte, was die Sanktionen -betrifft usw., in Kraft." Die neue Fassung lau­tet:Sobald der Rat entsprechend Artikel 6 den Signatarmäch- ten die Anwendung einer Sanktion angeboten hat, treten usw."

Der BegriffAngreifer".

Genf, 24. Sept. Die fünfte Unterkommission der ersten Kommission hat nun endlich nach harten Kämpfen heure nacht den Artikel über die Bestimmung des Angreifers für das Protokoll über die Schiedsgerichtbarkeit fertiggestellt. Darnach ist Angreifer jeder Staat, der unter Verletzung der im Völker­bundspakt oder in dem gegenwärtigen Protokoll vorgesehenen Verpflichtungen znm Kttege schreitet, der Vornahme von Kriegshandlungen gleich achtet wie die Verletzung des -Statuts einer entmilitarisierten Zone, ferner jeder Staat, der es abge- lehnt hat, sich einem für die friedliche Regelung vorgesehenen Verfahren zu unterwerfen, oder sich über den einstimmigen Be­richt -des Rates oder einer gerichtlichen oder schiedsgerichtlichen Entscheidung hinwegsetzt, ebenso jeder Staat, der eine proviso­rische Maßnahme verletzt hat, die der Rat im Verlaufe des Verfahrens ungeordnet hat.

Rücksichtnahme auf elsässische Souderinterefsen.

Paris, 25. Sept. Die Blätter wenden sich mit wachsendem Interesse den französisch-deutschen Wirtschaftsverhandlungen zu. Nach gewissen Anzeichen zu schließen, dürfte die Rücksichtnahme auf die elsäsfischen Sonderinteressen auf die Haltung der fran­zösischen Unterhändler und folglich ans den Gang der Bespre­chungen einen weitgehenden Einfluß ausüben.Ere Rondelle", das Blatt Herriots, beschäftigt sich heute früh cm leitender Stelle mit dem Thema in einer Reihe von Ausführungen, die weit­gehende Beachtung verdienen. Zunächst macht das Blatt die interessante Feststellung, daß die Pressemeldung, wonach Han­delsminister Rahnaldh sich im Verlauf einer am 14. September abgehaltenen Sitzung des Ausschusses für Handel und Industrie gegen den Abschluß eines französisch-deutschen Handelsvertrags aussprach, -den Tatsachen entspreche. Das offizielle Dementi ändere daran nichts und beweise lediglich, daß der Handelsmi­nister den unangenehmen Eindruck, den seine Erklärung hcr- vorrief, zu verwischen bemüht ist.Ere-Rondelle" fährt -dann fort:Die Stellung Frankreichs in der -bevorstehenden Aus­sprache ist ziemlich heikel und wird von zwei Faktoren be­stimmt: Rücksichtnahme auf Belgien und -das Elsaß. Die Wirt­schaftspolitik Poincares hat einen Bruch mit Belgien zur Folge gehabt. Die Herren der Textil-Jndustrie in Genf haben die Gelegenheit benutzt, um Sonderverhandlungen mit Deutsch­land anzuknüpfen, was unsere Interessen in hohem Maße ge­fährdete. Glücklicherweise konnten wir die Situation wieder Herstellen und die deutsch-belgischen Besprechungen wurden ab­gebrochen. Wir glauben, daß einer unserer hervorragendsten Beamten sich nach Deutschland begeben wird, um die seit meh­reren Monaten ruhenden Verhandlungen wieder aufzunehmen. Die französischen und belgischen Textilindustrien würden zu­grunde gerichtet, wenn der Handelsvertrag zwischen Frankreich, Belgien und Deutschland nicht zustandekomme. Ueber den Poli­tischen Widersprüchen, die diese drei Länder entzweien, steht das Gesetz der wirtschaftlichen Interessen, das eine Solidarität zwischen ihnen begründet. Elsaß-Lothringen, das gefühlsmäßig an Frankreich zurückgegeben wurde, ist in Praktischer Bezie­hung mit dem Reiche noch durch mächtige Bande verbunden. Man kann sogar behaupten, daß es auf materiellem Gebiet sich ohne unseren früheren Gegner nicht entwickeln und nicht exi­stieren kann. Der Präsident der Straßburger Handelskammer hat das deutlich und unumwunden zum Ausdruck gebracht. Diese Tatsache muß in weitgehendem Maße beachtet werden, da sie eine innige Verständigung mit Deutschland anempfiehlt und alles aufgeboten werden muß, um sie unter den günstigen Voraussetzungen zu verwirklichen. Maßnahmen, wie die Auferlegung einer 26prozentigen Abgabe für deutsche Einfuhr­warn bedeute einen Unsinn. Ein Abkommen, das in der Haupt­sache -Lurch Tariffragen bestimmt wird, darf nicht mit der Er­öffnung eines Zollkrieges vorbereitet werden. Der Präsident der Straßburger Handelskammer, Robert de Wendel, veröffent­licht einen offenen Brief imMafin", in dem er nachzuweisen versucht, daß die lothringische und -die deutsche Industrie auf einander angewiesen sind. De Wendel tritt für die Fortsetzung der zollfreien Ausfuhr elsaß-lothringischer Artikel nach Deutschland ein mit -der Begründung, daß bet sofortiger Aufhe­bung der Zollfreiheit in verschiedenen Zweigen der wirtschaft­lichen Tätigkeit Elsaß-Lothringens eine Störung eintteten werde, ohne daß sich für Deutschland ein Vorteil daraus er­geben würde.

Pariser Opposition rege« Deutschlands Völkerbunds-Eintritt.

Paris, 25. Sept. Die angekündigten Schritte Deutschlands in der Völkerbundsfrage werden von den politisch interessierten Pariser Kreisen mit Spannung erwartet. Am Quai L Orsah wurde den Pressevertretern gestern abend erklärt, bis jetzt sei kein deutscher Schritt bei Frankreich unternommen worden. Die

französische Regierung sei deshalb noch nicht darüber unter­richtet, ob Deutschland Bedingungen für seinen Eintritt in den Völkerbund stellen oder nur gemeinsame Fragen formulieren wolle. Frankreich halte auf jeden Fall an dem von Herriot dargelegten Standpunkt fest, dessen kurze Formel lautet: Weder Vorrechts- noch Ausnahmebedingungen. Frankreich werde nichts gegen Deutschlands Aufnahme einwenden, falls Deutsch­lands Aufnahmegesuch den Vorschriften des Völkerbundspaktes entspricht. Dagegen könne heute noch nicht gesagt werden, wie sich die französische Regierung Verhalten würde, falls Deutsch­land eine Ausnahmebehandlung verlangt. Die Pariser Blät­ter aller Parteirichtungen äußern weiterhin Bedenken gegen den Beschluß des deutschen Reichskabinetts und sprechen nur von unberechtigten Ansprüchen Deutschlands, welches nach ihrer Ansicht eine Vorzugsbehandlung verlangt. Die meisten Blätter versuchen nachzuweisen, daß die Verbündeten allen Grund haben, vor den angeblichen Absichten Deutschlands auf der Hut zu sein.

Die Auffassung in London.

London, 24. Sept. Die im gestrigen Berliner Kaüinettsrat getroffene Entscheidung Wer Deutschlands Beitritt zum Völ­kerbund wird hier allgemein mit Befriedigung begrüßt, be­sonders von liberaler Seite.

Befriedigung in Amerika.

Als das erste amerikanische Echo des Beschlusses der Reichs­regierung, -dem Völkerbund beizutreten, kann der Leitartikel der Washington-Post", die der Regierung nahe steht, gelten.An­gesichts -des Umstandes, daß die den Völkerbund beschäftigenden Fragen fast ausschließlich europäische Interessen berühren", schreibt das Blatt,ist es nur recht und billig, daß Deutschland an ihrer Lösung teilnehme". Das Blatt hält zwar an dem Standpunkt fest, daß die Vereinigten Staaten dem Völkerbund nicht Leitreten sollen, erklärt aber, daß es erwünscht sei, daß die europäischen Nationen sich mus Gründen der Sicherheit und der friedlichen Zusammenarbeit im Völkerbunde vereinigen.

Ausgabe der deutschen Anleihe am 15. Oktober?

Eine englische Nachrichtenagentur meldet aus Washington, daß die deutsche Reparationsanleihe am 15. Oktober m den Vereinigten Staaten zur Ausgabe gelangen werde. Der Aus­gabekurs werde 95 und die Verzinsung Prozent sein. DerEvening Standard" kommentiert diese Meldung dahin, daß die Vereinigten Staaten 20 Millionen Pfund, England einen noch nicht -genau festgesetzten Bettag zwischen 10 und 15 Millionen Pfund zur Zeichnung anflegen werde. Diese An­leihe wird von der Bank von England zur Zeichnung aufge­legt werden und in England zum Kurs von 95 Prozent und 8 Prozent Verzinsung zur Ausgabe gelangen.

Englische Berater der Riff-Kavhle«.

London, 25. Sept. DerStar" veröffentlicht heute sen­sationelle Enthüllungen über die Beziehungen, die zwischen dem Führer der Marokkaner^ Abd el Karim, und gewissen englischen Kreisen bestehen. Das Blatt hat behauptet, daß der militärische Berater des marokkanischen Häuptlings ein ehe­maliger schottischer Gardeoffizier sei, der jetzt den Versuch ge­macht habe, bei einem Besuch in England ausrangierie englische U-Boote anzukaufen, welche bemannt mit Matrosen und ehema­ligen Seeoffizieren für die Marokkaner kämpfen sollten. Als Sold bot der Schotte bis zu 30 Schilling pro Mann und Tag.

Aus Stadt» Bezirk und Umgebung

Neuenbürg, 25. Sept. In Anwesenheft des Bezirks- uird Stadtvorstandes, -der evang. u. kath. Stadtgeistlichkeit, mehrerer Lehrer, sowie weiterer Teilnehmerinnen und Teilnehmer fand Mittwoch nachmittag im Zeichensaal des Schulhauses eine würdige Kinder dankfeier für die Kinderspci- sung durch die Quäkerhilfe und solche edler Menschenfreunde unter Leitung von Rektor Vollmer statt. Einzeleitet wurde die Feier durch -den gemeinsamen Gesang des LiedesLobe den Herren", die Pausen wurden ausgefüllt durch ein- und mehr­stimmige Gesänge von Schülerinnen und Schülern des 4. und 6. Schuljahres und Deklamationen der Kleinsten, Mittleren und Großen. In für die Kinderherzen verständlichen Worten gab -der Lester ein kurz umrissenes Bild über Anlaß und Zweck dieses von edlen amerikanischen Menschenfreunden, den Quä- kern, vor mehreren Jahren begonnenen Hilfswerkes, der ent­setzlichen Folgen, welche der Weltkrieg und die von unseren Feinden über Deutschland verhängte Hungerblockade bei Groß und Klein hervorgerufen. Wie in allen Gegenden Deutsch­lands solle auch hier eine einfache, würdige Feier den Dank von Groß und Klein zum Ausdruck bringen für die empfange­nen Wohltaten dieser amerikanischen Menschenfreunde. Stadt­schultheiß Knödel wies darauf hin, daß der furchtbare Krieg gegen Deutschland nicht nur mit den Waffen, sondern auch nrft dem Hunger geführt wurde und entsetzliche Folgen zeitigte, in­dem Tausende und Abertausende aller Altersklassen an Entkräf­tung starben oder dem Siechtum verfielen. Die amerikanischen Menschenfreunde, die Quäker,»hätten Geld und Lebensmittel gesammelt und nach Deutschland verbracht und so es ermöglicht, daß das Hilfswerk jahrelang weitergeführt werden konnte, wo­durch viele Kinder in der Nachkriegszeit dem Hungertod ent­rissen, gekräftigt und dem Leben erhalten blieben. Dank der Mithilfe weiter Kreise konnten auch im Enztal und hier solche Kinderspeisungen durchgeführt werden; in Neuenbürg hätten anfangs 50, dann 75 und später 95 Kinder täglich daran teil- genomrnen. Von dem Umfang könne man sich ein Bild ma­chen, wenn man erfahre, daß in ganz Deutschland 540 Millionen Mahlzeiten verabreicht wurden und einen Wert von 69 Milli­onen Goldmark darstellen,. 9500 Eisenbahnwagen waren erfor­derlich zur Beförderung dieser Lebensmitftlmengen. Viele blut­arme und unterernährte Kinder, denen von zu Haus infolge Verarmung oder Arbeitslosigkeit nicht die nötige Nahrung ver-

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