>te, liege jetzt auf iche Entwicklung ben müßten, die Opposition gegcn tc, seien derart ! zu fassen perlen der deutschen
rrbeiterführer be- ) einen Plan zum gen. Sie regten ürzere Arbeitzeit enprodukrion her- lrie die Möglich- ne oder der Ver- en. Heute werde l zusammenkom- mit der gestrigen Föderation ent-
Wasser gesetzt, in den Straßen, an die Unglücks - Moskau gesandt i erfolgreich auf- Petersburg seit Häuser an den Vasfilewiski-Jnsel id Warenhäuser r. Das Pflaster rs Telephon sind der Verkehr un- um Hilfe, denen hen kann. Das urm auf der See, en in die Newa, ie Fluten in die willkommen über- ^ überschwemmt, rom verwandelt, en schlammigen >en umgestürzten kanälen, gestaltet anenen Menschen
e auch der
r 28 . Sep-
kbüi-g
nühen. Sie
i.
abe wirklich Ware sehr
-NlK,
-Straße.
Neuenbürg.
I Smemlt.
<s
K
Heutig
Kurs
Vorig.
Kurs
. 3.5
3.6
10.3
10,5
22.4
22-/4
4
2.8
6-/4
6V4
10,5
10
MV»
69
14-/8
14-/.
3>/8
8V.
8°/.
8.8
20
18,1
6V.
6.5
6-/8
6.5
1.9
1.9
4
4
4,5
4.5
5,9
508
3,8
3.9
38
40
3.4
3.4
4.5
4.8
—
SV.
bra nd. ^/«jähriges und
eichftetter,
schmied.
Bezugspreis:
Halbmonatl. in Neuenbürg 75 Goldpsg. Durch diePoftimOrts-u.Ober- amtsoerkehr, sowie im sonst. inl.Verk. 75 G.-Ps. m.Postbeftellgeb. Preise sreibleib., Nacherhrbung Vorbehalten. Preis einer Nummer 10 Goldpsg.
In Fällen höh. Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung od. aus Rückerstattung des Bezugspreises.
Bestellungen nehmen alle Poststellen, sowie Agenturen u. Austrägerinnen jederzeit entgegen.
Gtr»-Konto Nr. 24 O.A.-Sparkasse Neuenbürg.
Knseiger wr Sas Lnztal und Umgebung.
Amtsblatt wr Sen Oberamtsbezirk Neuenbürg.
Erscheint täglich mit Ausnahme Ser Som>- »mV Keiertag«.
Druck und Verlag der L. Meeh'schen Snchdrnckerei tInhaber v. Strom». Für di« Schriftteit»», o er a»ta x»r tl ich v. Sktom in rieuenbürg.
Anzeigenpreis:
Die einsp. Petitzeile oder deren Raum im Bezirk 15, außerh. 20 Goldpsg., Rekl.-Zeile 50 Goldpsg. m.Ins.-Steuer. Kollekt.» Anzeigen 100«/i,Zuschlag. Offerte und Auskunfterteilung 20 Goldpsg. Bei größeren Aufträgen Rabatt, der im Falle des Mahnverfahrens hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 3TagennachRechnungs- datum erfolgt. BeiTarif- veränderungen treten sofort alle früheren Vereinbarungen außerKraft.
Fernsprecher Nr. 4. Für telefonische Aufträge wird keinerlei Gewähr übernommen.
Neuenbürg, Freitag, den 26. September 1924
82. Jahrgang.
Die Steuereinnahmen des Reichs und die Steuervelastuns.
Die Einkommensteuer für 1924 ist im Reichshaushaltsplan veranschlagt mit 1344 000 000 Mark; die ersten vier Monate April bis Juli haben rund 658 000 000 Mark gebracht, so daß sich im Jahre ein Mehr von beinahe 50 Prozent ergibt. Die Körperschaftssteuer ist veranschlagt auf 144 000 000 Mark; sie hat in vier Monaten fast 94 000 000 Mark ergeben, also ein Mehr von fast 100 Prozent. Die allgemeine Umsatzsteuer ist veranschlagt mit 1260 000 000 Mark; sie hat in vier Monaten 579 000 000 Mark erbracht, also ein Mehr von fast 40 Prozent. Bleiben die Reichseinnahmen auch in den übrigen Monaten so, dann dürfte sich ein Mehr von über einer Milliarde Mark ergeben. So erfreulich dieses Ergebnis für den Reichsfinanzminister sein mag, so erschreckend ist es für die Wirtschaft, die ihre Steuerbeträge znm großen Teil aus der Substanz nehmen muß. Denn zu diesen Reichssteuern treten noch die Landesund Gemeindesteuern, deren Ziffern nicht greifbar vorliegen. Der Ruf nach Herabsetzung der Steuern, der in letzter Zeit von allen Körperschaften der Wirtschaft erscholl, ist darum nur zu berechtigt. Die Herabsetzung der Umsatzsteuer um -L Prozent bedeutet nichts gegenüber einem Mehreingang von 50 Prozent allein bei dieser Steuer.
Tagung der deutschen Auslandshandelskammern.
Berlin, 24. Sept. Auf der Tagung der deutschen Anslandshandelskammern ergriff heute Reichswirtschaftsminister Dr. Hamm das Wort. In seiner Begrüßungsansprache erklärte er u. a.: Ich bitte ein Wort darüber sagen zu dürfen, was wir von Ihnen erwarten und erbitten. Den Ausländsdeutschen liegt vor allem an der Erhaltung deutschen Volkstums, deutschen Wesens und deutscher Sprach. Staat und Wirtschaft sind ja eine untrennbare Einheit. Wir haben das erlebt im Glück und Unglück, im Niederbruch, und wir erleben es jetzt wieder im Aufbau. Aber wir sind uns darin einig, daß ein wirklich gesundes Volksleben sich nicht aufbauen laßt außer auf den: Boden einer gesunden Wirtschaft. Soll unser Schicksal sich zum Guten wenden, so muß die Weltwirtschaft uns offen stehen. -Wir müssen in die Weltwirtschaft noch stärker hineinstreben als vor dem Kriege. Ueberall, wo Arbeit in der Welt zu leisten ist, da sind auch Deutsche. Kein Privileg schützt sie, nur das Privileg der Leistung und Tüchtigkeit. Gerade wenn wir jetzt stärker als vor dem Kriege in die Weltwirtschaft hineinstreben und einen Austausch der Güter anstreben müssen, dann ist Las Auslandsdentschtum für uns von so ungeheurer Wichtigkeit. Was wir von ihm brauchen, sind wechselseifiges Geben und Nehmen. Wir im Vaterlande müssen in Zukunft noch mehr als bisher bei allen staatlichen und wirtschaftlichen Maßnahmen überlegen, wie die Wirkung nicht allein auf das Deutschtum fin Jnlande, sondern auch auf die große Zahl der Deutschen draußen ist. Es ist für uns etwas Beruhigendes im Jnlande, zu wissen, daß war nicht allein kühle Rechner und Wirtschaftler draußen haben, sondern warmherzige Freunde, die mit der deutschen Wirtschaft auch dem deutschen Vaterlande viele Dienste leisten wollen. Wir müssen Waren und Menschen ausführen. Es müssen gute Waren sein, und es müssen -gute, tüchtige Menschen sein, die gute Deutsche bleiben wollen. Wie wir Ihnen offen und ehrlich unsere Nöte und Schwierigkeiten darlegen, so erbitten wir auch von Ihnen Aufhellung der Zusarmnenhänge -der Weltwirtschast draußen. Darum hoffe ich, daß diese Tagung ein Anfang ist, kein Ende. Möge diese Tagung dahin wirken, daß über alle Zeiten hinweg -das deutsche Volk draußen in der Welt wieder seinen Weg vorwärts findet. Ich wünsche Ihnen im Namen der Reichsregierung vollen Erfolg zu Ihrer Arbeit zum Wohl -des deutschen Vaterlandes. (Lebhafter Beifall.)
Berlin, 24. Sept. Beim Abschluß der Tagung der deutschen Auslandshandelskammern wurde einstimmig eine Entschließung angenommen, worin es u. a. heißt: Von dem Wunsche beseelt, ihre Zusammenarbeit mit den deutschen Auslandsvertretungen und mit der Heimat immer inniger zu gestalten, bekennen sich die in Berlin vertretenen sämtlichen deutschen Anslandshandelskammern zu der Pflicht, an ihrem Platze mit allen Kräften an dem Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft, insbesondere an dem Güteraustausch zwischen der Heimat und den Gaststaaten, mitzuarbeiten. Sie stellen ihre Organisation und ihre Erfahrungen nicht nur ihren Mitgliedern und den an diesem Güteraustausch beteiligten Kreisen, insbesondere den der deutschen Exportwirtschaft gewidmeten deutschen Jnlandsorganisationen zur Verfügung, sondern auch den Behörden des Reichs und der Gaststaaten. Sie richten an die Regierungen des Reichs und der Länder, sowie an die dem Handel und der Industrie gewidmeten Organisation die Bitte, die deutsche Oeffentlichkeit und die deutschen Jnlandsbehörden über das Wesen und die Zweckmäßigkeit der deutschen Auslandshandelskammern aufzuklären. Die deutschen Handelskammern im Auslande sind übereinstimmend der Auffassung, daß eine innere Zusammenarbeit der kaufmännischen Interessenvertretungen im Auslände mit dem Deutschen Industrie- und Handelstag anzustreben ist. Sie geben dabei dem Wunsche Ausdruck, daß der Deutsche Jndusttie- und Handelstag in allen Fragen, die -die deutschen kaufmännischen Interessen im Auslande berühren, bereits die im Auslande bestehenden deutschen Organisationen zu Rate zieht, die ihre besondere Kenntnis der ausländischen Verhältnisse den deutschen Interessen gern im weitesten Maße zur Verfügung stellen werden.
Ausland.
Paris, 25. Sept. Die Verhandlungen der deutschen Delegierten mit der Reparationskommission über den Preis der Kohlenlieferungen im September haben, wie ich erfahre, gestern mit einer Kompromißeinigung geendet. Der Kohlenpreis wurde festgesetzt mit der ausdrücklichen Vereinbarung, daß der Septemberpreis für die nächsten Monate nicht maßgebend sein soll.
Genf, 25. Sept. Die Völkerbundsversammlung wird voraussichtlich Ende Januar zu einer Sondertagung zuscnnmen- trete, die gegebenenfalls auch ein deutsches Aufnahmegesuch behandeln könnte.
Die Formulierung der Sanktions-Verpflichtungen.
Genf, 25. Sept. Der 3. Versammlungsausschuß beriet gestern bis in die späten Abendstunden hinein über Artikel 12, der die Sanktionsverpflichtungen festlsgt. Der größte Teil der Debatte galt einem -belgischen Antrag, der den Anfang des Artikels über den Beginn der Sanktionsverpflichtunqen in Einklang bringen wollte mit einem neuen im ersten Ausschuß zur Verhandlung stehenden Artikel über die Feststellung des Angreifers. Es wurde schließlich ein Kompromißantrag, Len Henderson, Schanzer und de Jouvenel unterstützten, angenommen. Die bisherige Fassung lautete: „Sobald die Angrisfser- klärung und die Jnachterklärung des Angreifers vollzogen sind, treten die Verpflichtungen der vertragschließenden Mächte, was die Sanktionen -betrifft usw., in Kraft." Die neue Fassung lautet: „Sobald der Rat entsprechend Artikel 6 den Signatarmäch- ten die Anwendung einer Sanktion angeboten hat, treten usw."
Der Begriff „Angreifer".
Genf, 24. Sept. Die fünfte Unterkommission der ersten Kommission hat nun endlich nach harten Kämpfen heure nacht den Artikel über die Bestimmung des Angreifers für das Protokoll über die Schiedsgerichtbarkeit fertiggestellt. Darnach ist Angreifer jeder Staat, der unter Verletzung der im Völkerbundspakt oder in dem gegenwärtigen Protokoll vorgesehenen Verpflichtungen znm Kttege schreitet, der Vornahme von Kriegshandlungen gleich achtet wie die Verletzung des -Statuts einer entmilitarisierten Zone, ferner jeder Staat, der es abge- lehnt hat, sich einem für die friedliche Regelung vorgesehenen Verfahren zu unterwerfen, oder sich über den einstimmigen Bericht -des Rates oder einer gerichtlichen oder schiedsgerichtlichen Entscheidung hinwegsetzt, ebenso jeder Staat, der eine provisorische Maßnahme verletzt hat, die der Rat im Verlaufe des Verfahrens ungeordnet hat.
Rücksichtnahme auf elsässische Souderinterefsen.
Paris, 25. Sept. Die Blätter wenden sich mit wachsendem Interesse den französisch-deutschen Wirtschaftsverhandlungen zu. Nach gewissen Anzeichen zu schließen, dürfte die Rücksichtnahme auf die elsäsfischen Sonderinteressen auf die Haltung der französischen Unterhändler und folglich ans den Gang der Besprechungen einen weitgehenden Einfluß ausüben. „Ere Rondelle", das Blatt Herriots, beschäftigt sich heute früh cm leitender Stelle mit dem Thema in einer Reihe von Ausführungen, die weitgehende Beachtung verdienen. Zunächst macht das Blatt die interessante Feststellung, daß die Pressemeldung, wonach Handelsminister Rahnaldh sich im Verlauf einer am 14. September abgehaltenen Sitzung des Ausschusses für Handel und Industrie gegen den Abschluß eines französisch-deutschen Handelsvertrags aussprach, -den Tatsachen entspreche. Das offizielle Dementi ändere daran nichts und beweise lediglich, daß der Handelsminister den unangenehmen Eindruck, den seine Erklärung hcr- vorrief, zu verwischen bemüht ist. „Ere-Rondelle" fährt -dann fort: „Die Stellung Frankreichs in der -bevorstehenden Aussprache ist ziemlich heikel und wird von zwei Faktoren bestimmt: Rücksichtnahme auf Belgien und -das Elsaß. Die Wirtschaftspolitik Poincares hat einen Bruch mit Belgien zur Folge gehabt. Die Herren der Textil-Jndustrie in Genf haben die Gelegenheit benutzt, um Sonderverhandlungen mit Deutschland anzuknüpfen, was unsere Interessen in hohem Maße gefährdete. Glücklicherweise konnten wir die Situation wieder Herstellen und die deutsch-belgischen Besprechungen wurden abgebrochen. Wir glauben, daß einer unserer hervorragendsten Beamten sich nach Deutschland begeben wird, um die seit mehreren Monaten ruhenden Verhandlungen wieder aufzunehmen. Die französischen und belgischen Textilindustrien würden zugrunde gerichtet, wenn der Handelsvertrag zwischen Frankreich, Belgien und Deutschland nicht zustandekomme. Ueber den Politischen Widersprüchen, die diese drei Länder entzweien, steht das Gesetz der wirtschaftlichen Interessen, das eine Solidarität zwischen ihnen begründet. Elsaß-Lothringen, das gefühlsmäßig an Frankreich zurückgegeben wurde, ist in Praktischer Beziehung mit dem Reiche noch durch mächtige Bande verbunden. Man kann sogar behaupten, daß es auf materiellem Gebiet sich ohne unseren früheren Gegner nicht entwickeln und nicht existieren kann. Der Präsident der Straßburger Handelskammer hat das deutlich und unumwunden zum Ausdruck gebracht. Diese Tatsache muß in weitgehendem Maße beachtet werden, da sie eine innige Verständigung mit Deutschland anempfiehlt und alles aufgeboten werden muß, um sie unter den günstigen Voraussetzungen zu verwirklichen. Maßnahmen, wie die Auferlegung einer 26prozentigen Abgabe für deutsche Einfuhrwarn bedeute einen Unsinn. Ein Abkommen, das in der Hauptsache -Lurch Tariffragen bestimmt wird, darf nicht mit der Eröffnung eines Zollkrieges vorbereitet werden. Der Präsident der Straßburger Handelskammer, Robert de Wendel, veröffentlicht einen offenen Brief im „Mafin", in dem er nachzuweisen versucht, daß die lothringische und -die deutsche Industrie auf einander angewiesen sind. De Wendel tritt für die Fortsetzung der zollfreien Ausfuhr elsaß-lothringischer Artikel nach Deutschland ein mit -der Begründung, daß bet sofortiger Aufhebung der Zollfreiheit in verschiedenen Zweigen der wirtschaftlichen Tätigkeit Elsaß-Lothringens eine Störung eintteten werde, ohne daß sich für Deutschland ein Vorteil daraus ergeben würde.
Pariser Opposition rege« Deutschlands Völkerbunds-Eintritt.
Paris, 25. Sept. Die angekündigten Schritte Deutschlands in der Völkerbundsfrage werden von den politisch interessierten Pariser Kreisen mit Spannung erwartet. Am Quai L Orsah wurde den Pressevertretern gestern abend erklärt, bis jetzt sei kein deutscher Schritt bei Frankreich unternommen worden. Die
französische Regierung sei deshalb noch nicht darüber unterrichtet, ob Deutschland Bedingungen für seinen Eintritt in den Völkerbund stellen oder nur gemeinsame Fragen formulieren wolle. Frankreich halte auf jeden Fall an dem von Herriot dargelegten Standpunkt fest, dessen kurze Formel lautet: Weder Vorrechts- noch Ausnahmebedingungen. Frankreich werde nichts gegen Deutschlands Aufnahme einwenden, falls Deutschlands Aufnahmegesuch den Vorschriften des Völkerbundspaktes entspricht. Dagegen könne heute noch nicht gesagt werden, wie sich die französische Regierung Verhalten würde, falls Deutschland eine Ausnahmebehandlung verlangt. Die Pariser Blätter aller Parteirichtungen äußern weiterhin Bedenken gegen den Beschluß des deutschen Reichskabinetts und sprechen nur von unberechtigten Ansprüchen Deutschlands, welches nach ihrer Ansicht eine Vorzugsbehandlung verlangt. Die meisten Blätter versuchen nachzuweisen, daß die Verbündeten allen Grund haben, vor den angeblichen Absichten Deutschlands auf der Hut zu sein.
Die Auffassung in London.
London, 24. Sept. Die im gestrigen Berliner Kaüinettsrat getroffene Entscheidung Wer Deutschlands Beitritt zum Völkerbund wird hier allgemein mit Befriedigung begrüßt, besonders von liberaler Seite.
Befriedigung in Amerika.
Als das erste amerikanische Echo des Beschlusses der Reichsregierung, -dem Völkerbund beizutreten, kann der Leitartikel der „Washington-Post", die der Regierung nahe steht, gelten. „Angesichts -des Umstandes, daß die den Völkerbund beschäftigenden Fragen fast ausschließlich europäische Interessen berühren", schreibt das Blatt, „ist es nur recht und billig, daß Deutschland an ihrer Lösung teilnehme". Das Blatt hält zwar an dem Standpunkt fest, daß die Vereinigten Staaten dem Völkerbund nicht Leitreten sollen, erklärt aber, daß es erwünscht sei, daß die europäischen Nationen sich mus Gründen der Sicherheit und der friedlichen Zusammenarbeit im Völkerbunde vereinigen.
Ausgabe der deutschen Anleihe am 15. Oktober?
Eine englische Nachrichtenagentur meldet aus Washington, daß die deutsche Reparationsanleihe am 15. Oktober m den Vereinigten Staaten zur Ausgabe gelangen werde. Der Ausgabekurs werde 95 und die Verzinsung Prozent sein. Der „Evening Standard" kommentiert diese Meldung dahin, daß die Vereinigten Staaten 20 Millionen Pfund, England einen noch nicht -genau festgesetzten Bettag zwischen 10 und 15 Millionen Pfund zur Zeichnung anflegen werde. Diese Anleihe wird von der Bank von England zur Zeichnung aufgelegt werden und in England zum Kurs von 95 Prozent und 8 Prozent Verzinsung zur Ausgabe gelangen.
Englische Berater der Riff-Kavhle«.
London, 25. Sept. Der „Star" veröffentlicht heute sensationelle Enthüllungen über die Beziehungen, die zwischen dem Führer der Marokkaner^ Abd el Karim, und gewissen englischen Kreisen bestehen. Das Blatt hat behauptet, daß der militärische Berater des marokkanischen Häuptlings ein ehemaliger schottischer Gardeoffizier sei, der jetzt den Versuch gemacht habe, bei einem Besuch in England ausrangierie englische U-Boote anzukaufen, welche bemannt mit Matrosen und ehemaligen Seeoffizieren für die Marokkaner kämpfen sollten. Als Sold bot der Schotte bis zu 30 Schilling pro Mann und Tag.
Aus Stadt» Bezirk und Umgebung
Neuenbürg, 25. Sept. In Anwesenheft des Bezirks- uird Stadtvorstandes, -der evang. u. kath. Stadtgeistlichkeit, mehrerer Lehrer, sowie weiterer Teilnehmerinnen und Teilnehmer fand Mittwoch nachmittag im Zeichensaal des Schulhauses eine würdige Kinder dankfeier für die Kinderspci- sung durch die Quäkerhilfe und solche edler Menschenfreunde unter Leitung von Rektor Vollmer statt. Einzeleitet wurde die Feier durch -den gemeinsamen Gesang des Liedes „Lobe den Herren", die Pausen wurden ausgefüllt durch ein- und mehrstimmige Gesänge von Schülerinnen und Schülern des 4. und 6. Schuljahres und Deklamationen der Kleinsten, Mittleren und Großen. In für die Kinderherzen verständlichen Worten gab -der Lester ein kurz umrissenes Bild über Anlaß und Zweck dieses von edlen amerikanischen Menschenfreunden, den Quä- kern, vor mehreren Jahren begonnenen Hilfswerkes, der entsetzlichen Folgen, welche der Weltkrieg und die von unseren Feinden über Deutschland verhängte Hungerblockade bei Groß und Klein hervorgerufen. Wie in allen Gegenden Deutschlands solle auch hier eine einfache, würdige Feier den Dank von Groß und Klein zum Ausdruck bringen für die empfangenen Wohltaten dieser amerikanischen Menschenfreunde. Stadtschultheiß Knödel wies darauf hin, daß der furchtbare Krieg gegen Deutschland nicht nur mit den Waffen, sondern auch nrft dem Hunger geführt wurde und entsetzliche Folgen zeitigte, indem Tausende und Abertausende aller Altersklassen an Entkräftung starben oder dem Siechtum verfielen. Die amerikanischen Menschenfreunde, die Quäker,»hätten Geld und Lebensmittel gesammelt und nach Deutschland verbracht und so es ermöglicht, daß das Hilfswerk jahrelang weitergeführt werden konnte, wodurch viele Kinder in der Nachkriegszeit dem Hungertod entrissen, gekräftigt und dem Leben erhalten blieben. Dank der Mithilfe weiter Kreise konnten auch im Enztal und hier solche Kinderspeisungen durchgeführt werden; in Neuenbürg hätten anfangs 50, dann 75 und später 95 Kinder täglich daran teil- genomrnen. Von dem Umfang könne man sich ein Bild machen, wenn man erfahre, daß in ganz Deutschland 540 Millionen Mahlzeiten verabreicht wurden und einen Wert von 69 Millionen Goldmark darstellen,. 9500 Eisenbahnwagen waren erforderlich zur Beförderung dieser Lebensmitftlmengen. Viele blutarme und unterernährte Kinder, denen von zu Haus infolge Verarmung oder Arbeitslosigkeit nicht die nötige Nahrung ver-
! I
> -I