sichts -der Vorgänge in Transkaukasten den Jahrgang 1903 un­ter die Waffen.

Anleihe-Ersuchen deutscher Unternehmungen.

New-Aork, 17. Seht. Die deutschen Bankiers Heinrich Kö­nig und Heinrich Wichert sind hier angekommen und bemühen sich, bei internationalen Bankinstituten eine langfristige Anleihe für deutsche Unternehmungen zu erhalten.

Die Deutsch-Amerikaner das Zünglein an der Wage.

Neiv-Uork, 17. Seht. Der Manager des demokratischen Prä­sidentschaftskandidaten, Dawes, hat sich in einem Interview über die Wahlaussichten der drei Kandidaten Coolidge, Davis und La Foletta iausgesprochen und u. a. gesagt: Die Stimmen der Deutsch-Amerikaner werden zweifellos einen grossen, wenn nicht überhaupt entscheidenden Einfluß auf die Wahlen aus­üben. Sie bilden für Coolidge deshalb einen so wichtigen Fak­tor, weil durch die Unterstützung La Folettes seitens der Deutsch-Amerikaner eine sehr große Wahrscheinlichkeit besteht, daß die endgültige Mahl in ten Kongreß verlegt wird. In diesem Falle wird die Lage für Präsident Coolidge kritisch wer­den, denn La Folette und seine Anhänger bilden im Kongreß das Zünglein an der Wage.

Fortdauer der Beschlagnahme des deutschen Dampfers Nordmark".

Wie aus Südafrika berichtet wird, bildet die Beschlag­nahme des Hamburger DampfersNordmark" in Durban, der einen großen Vorrat von Waffen und Munition an Bord hat, Gegenstand von Verhandlungen zwischen den beteiligten Regierungen. Der Dampfer wird von den südafrikanischen Zollbehörden nach wie vor fostgehalten.

Aus Stadt. Bezirk urrd Umgebung.

Neuenbürg, 19. Seht. Heute kann das Drechslermeister Albert Weik'sche Ehepaar auf die 46. Wiederkehr feiner Ehe­schließung zurückblicken; beide Ehegatten sind noch rüstig und gesund, doch läßt bei Herrn Weik das Gehör zu wünschen übrig. Auch fährt es sich Heuer, «daß Herr Weik 50 Jahre dem Lieder­kranz augvhört und 25 Jahre Ehrenmitglied desselben ist. In früheren Jahren längere Zeit Ausschußmitglied und auch einige Zeit Vorstand nahm er bis in die letzte Zeit hinein mit regem Interesse an dessen Geschicken teil. In dankbarer Würdigung für seine Verdienste um den Verein und seine hingebendc Treue brachte der Liederkranz dem Jubilar gestern abend ein wohl­gelungenes Ständchen, dem sich die besten Wünsche für den Ju­bilar mit Familie anschlossen.

Neuenbürg, 19. Scpt. (Pferdeschau und Reitertournier am 5. Oktober in Pforzheim.) Im Inseratenteil werden die Fuhr­werks- und Pserdsbesitzer, die sich an dem Festzug beteiligen wollen, gebeten, sich bei Herrn Dr. Ostermayer, Marktplatz­drogerie und Herrn Kanzleirat Dürr, obere Rodstraße 16 in Pforzheim zu melden. Dieser Festzug soll groß und künstlerisch gestaltet werden. Den Teilnehmern stehen die Herren Archi­tekt Deichsel, Garteninspektor Hoffmann und Professor Schmidt beratend zur Seite. Mit den Vorbereitungen der ganzen Vcr- .anstaltung ist bereits begonnen. Vom Lande liegen zahlreiche Anmeldungen vor.

Neuenbürg, l8.Sept. Unsere Zugvögel unternehmen fast täglich ausgedehnte Probeflüge mit ihren Jungen, um sie aus die demnächst anzutretende große Reise nach dem Süden vorzu­bereiten. Besonders eifrig und geschäftig in ihrem Training für den großen Ueberla-nd- und Meerflug betätigen sich die Schwalben, dieSchwälmli", wie man im Alemannischen sagt, die lieben Hausgenossen der Dorfbewohner. Bald werden diese kleinen gefiederten Freunde uns verlassen haben und imnrer öder und kahler wird es dann werden in Flur und Feld. Kein lustiges Gezwitscher dringt des Morgens mehr in das geöffnete Schlatztmmersenster und auch hieran merken wir, daß es Herbst wird, dem nur zu bald der Winter folgen wird.

(W etterbericht.) Süddeutschland liegt im Bereich eines mitteleuropäischen Hochdruckes. Da anzunehmen ist, daß die nördliche Depression nordöstlich abwandert, ist für Samstag und Sonntag aufheiterndes und hauptsächlich trockenes Wetter zu erwarten.

WüeEmvergo

Stuttgart, 18. Septbr. (Teilweise Fleischpreiserhöhung.) Ent­sprechend der Steigerung der Viehpreise hat die Stuttgarter Metzger­innung die Preise folgender Fleischsorten mit sofortiger Wirkung neu festgesetzt. Es kostet Ochsen- und Rindfleisch 1. Güte Mark 1. bis 1.05, Rindfleisch 2. Güte 90 Pfennig, Kuhfleisch 1. 5560, 2. 40 bis 50 Pfennig. Die Preise der übrigen Fleischsorten bleiben unverändert.

Stuttgart, 18. Sept. (Getäuschtes Vertrauen.) Der Packer eines hiesigen Geschäfts ließ nicht nur für 350 Mark Schreibmateria­lien mitlaufen, sondern sich auch beiläufig 1000 Mark für angeblich gekauftes Packmateriul ausfolgen. Als schließlich die Arbeitgeberin Belege verlangte, ließ der Ungetreue sich einen falschen Stempel und Quittungen anfertigen und benützte diese zu weiteren Betrügereien. Eine Unvorsichtigkeit brachte schließlich die Unredlichkeiten an den Tag. Das Schöffengericht verurteilte ihn wegen fortgesetzten Diebstahls zu der Gesamtstrafe von fünf Monaten Gefängnis.

Reutlingen, 18. Septbr. (Ein Schutzmann verletzt.) Auf dem Karlsplatz trieben sich abends zwei Betrunkene herum, die von dem patrouillierenden Schutzmann zur Ruhe gewiesen werden mußten. In diesem Augenblick kam eiu Dritter aus der Wirtschaft zumAlten Faß" heraus und nahm gegen den Schutzmann Stellung. Dieser wies ihn zurück. Nach einiger Zeit kam er aber wieder aus der Wirtschaft mit einem Bierglas in der Hand und schlug es dem Schutz­mann von rückwärts auf den Kopf, so daß dieser ärztliche Behand­lung aussuchen mutzte. Der Täter ist geflüchtet, aber seine Personalien bereits festgestellt.

Dettingen, OA. Kirchheim, 18. September. (Tödlicher Sturz.) Schmiedmeister Hahn machte sich abends noch auf dem Heuboden zu schaffen und stürzte dort wohl infolge der Dunkelheit ab. Nachdem er längere Zeit nicht in die Wohnung zurückkehrte, machte man sich auf die Suche nach ihm und fand ihn in der Scheune tot vor.

Binsdorf, OA. Sulz, 18. Sept. (Ein trauriger Gedenktag.) Am 17. September, vormittags l l Uhr, waren es zwanzig Jahre, daß der größte Teil des Städtchens Binsdorf in Flammen stand. Bis abends 5 Uhr waren 86 Haupt- und 35 Nebengebäude ganz oder teilweise niedergebrannt. Die im In- und Ausland veranstaltete Sammlung ergab die bedeutende Summe von 271404 Mark. Dazu kam noch eine große Menge von Naturalgaben. Schon nach Jahres­frist war das Städtchen schmucker und schöner als zuvor beinahe wie­der aufgebaut.

Alm, 18. Sept. (Tagung des Verbands württ. Gewerbevereine und Handwerkeroereinigungen.) Die Verbandstagung hier vom 20. bis 22. September läßt auf einen zahlreichen Besuch schließen. Zahl­reiche Abgeordnete haben ihr Erscheinen zugesagt. Auch der Staats­präsident wird bei einem Teil der Veranstaltungen anwesend sein. Die Angehörigen des gewerblichen Mittelstands werden aus diese bedeutsame Tagung aufmerksam gemacht.

ß) Ehingen, 18. Sept. (Vom Manöver.) In Schaiblishausen ge­währte gestern General Reinhardt den an der Feldllbung teilnehmen­den Pressevertretern eine Unterredung, in der er sich in sehr aner­kennenswerter Weise über die Haltung der Truppen aussprach und mit Genugtuung feststellte, daß die Mannschaften regen Anteil an den Operationen nehmen und großen Eifer entwickeln. Der Ausfall an Mannschaften sei nur ganz gering.

Laupheim. 18. Sept. (Jäher Tod.) Pfarrer Kley von Sießen wurde gestern früh in der Nähe des Kirchenwegs Hörenhausen-Sießen tot ausgesunden. Nach Lage der Sache liegt ein reiner Unglücksfall

vor, denn sämtliche Wertsachen wurden noch bei dem Toten vor- gefunden. Hiezu wird noch gemeldet, daß Pfarrer Kley abends auf dem Heimwege beim Ortsausgang in tzörenhausen, wo zurzeit Masten für die Neuanlage der elektrischen Leitung errichtet werden, in der Dunkelheit über einen Erdhaufen kopfüber in ein ca. 2 Meter tiefes, mit Wasser gefülltes Mastenloch stürzte. Infolge der Enge und Tiefe dieses Loches war es dem Verunglückten unmöglich, sich herauszuarbeiten, sodaß er den Erstickungstod erlitt.

Riedhausen, OA. Saulgau, 18. Septbr. (Verhütetes Unglück.) Eine 17jährige Bauerntochter mußte einem Nachbarn beim Dreschen aushelfen, indem sie die Garben vom Stock aus auf die Maschine zu werfen hatte. Plötzlich kan, eine Anz ihl Garben ins Rutschen und sie stürzte mit denselben durchs Orbeloch direkt auf die Trommel der Dreschmaschine. Nur weil sich noch Garben unter ihr befanden, konnte der dort befindliche Arbeiter sie noch wegreißen, sodaß ein Unglück verhütet wurde.

Königseggwald, OA. Saulgau, 18. Septbr. Das Fahren mit der Sensey Als ein 25 jähriger Mann mit dem Fahrrad und mit der aufgemachten Sense auf der Achse! ins Riedhäuser Ried fuhr, um dort Gras zu mähen, begegnete ihm an einer abschüssigen Stelle ein Fuhrwerk. Da er nur mit einer Hand das Rad lenken konnte und in schneidigem Tempo daherfuhr, verlor er die Herrschaft über sein Rad und geriet in den mit Wasser angefüllten Straßengraben. Durch den Sturz fiel die Sense nach vorne, wobei er sich erhebliche Schnitt­wunden an beiden Armen zuzog.

W Waldsee, 18. Sept. (Eine jugendliche Mörderin.) Anfang dieses Monats war in Hedelberg, Gde. Eberhardzell, ein zweijähriges Kind, das einer bei einem dortigen Bauern bediensteten Magd gehörte, in einem Weiher ertrunken. Zunächst wurde ein Unfall angenommen. Jetzt stellte es sich aber heraus, daß nicht Unfall, sondern ein Mord vorliegt. Eine zweite, bet dem Bauern bedienstete Magd, die Igjährige Creszentia Casper, hat das Kind in den Weiher geworfen. Die Mörderin hatte schon länger einen Haß auf das Kind der anderen Magd, weil dieses von dem Arbeitgeber oftmals kleine Wohltaten erhielt und liebevoll behandelt wurde. Sie benutzte einen Augenblick, als die Mutter des Kindes auf dem Feld beschäftigt war, zu ihrer Rache und warf das Kind in den Weiher. Als der kleine Körper, den sie mit beiden Händen zum Wurfe faßte, nicht sogleich ganz ins Wasser fiel, sondern die Beine noch an dem User blieben, gab sie ihm mit dem Fuß noch einen Stoß. Die Mörderin ging dann lang­sam nach Hause und meldete, daß das Kind in das Wasser gefallen sei, was ihr auch zunächst geglaubt wurde. Jetzt erst gestand sie ihr Verbrechen an der kleinen zweijährigen Paula Beck ein. Sie wurde verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis Waldsee eingellefert.

Ellwangen, 18. Sept. (Ententekontrolle.) Eine Kommission des Interalliierten Ueberwachungsausschusses traf zu einer Kontrolle der Schutzpolizei hier ein. Sie verlief ohne Zwischenfall.

Badens

Pforzheim, 18. Sept. Auf bedauerliche Weise ist der Wirt des Schwarzwaldkaffees, Herr Philipp Werner, ums Leben gekommen. Während eines kurzen Besuches von Wilddad vor acht Tagen fiel er in einer dortigen Wirtschaft infolge mangelhafter Sicherung einer Treppe ein Paar Stufen herab und, brach das Bein. Der Bruch, der sich erst später als recht kompliziert erwies, wurde gleich von einem dortigen Arzt eingerichtet, eine Gefahr schien nicht vorzuliegen, und Herr Werner wurde hierher gebracht. Bald zeigte sich aber, daß eine neue eingreifende Behandlung notwendig war, der Zustand des Kranken, der auch noch von einer Lungenentzündung befallen wurde, verschlimmerte sich rasch und so starb der erst 38 jährige Mann gestern unerwartet.

Pforzheim, 18. Sept. Die Stadtverwaltung hat bis jetzt durch Hingabe von 300000 Mk. für hypothekarisch gesicherte Baudarlehen und durch Verwendung von 130000 Mk. Landesdarlehen die Er­richtung von etwa 90 Wohnungen ermöglicht. Durch weitere Hin­gabe von 200 OM Mk. aus Aufwertungsgeldern und etwa 400000 Mk. aus dem Ertrag der Gebäudesondersteuer für 1924 soll in der Zeit bis zum 1. April 1925 der Bau von weiteren etwa 75 Wohnun­gen unterstützt werden, sodaß im Wirtschaftsjahr 1824 von der Stadt etwa 1030000 Mk. zur Schaffung von etwa 170 Wohnungen aus­gebracht worden sind.

Kehl, 18. Sept. Auf Veranlassung der Münchener Polizei ver­haftete die hiesige Gendarmerie einen gewissen Emil Kaltenbach aus Altensteig (Oberamt Nagold) und einen gewissen Joses Zapf von Degenweiler (Oberamt Tettnang), wohnhaft in München, wegen Scheckbetrugs. Beide erschwindelten in Zürich goldene Damenuhren und Brillanten im Gesamtwerte von 40OM Schweizer Franken. Die Gegenstände wurden bei ihnen noch vorgefunden. Sie hatten sich hier seit einigen Tagen ausgehalten.

Freiburg, 18. Sept. Das unvorsichtige Umgehen mit Schuß­waffen hat abermals ein Menschenleben gekostet. Zwei Studierende aus Freiburg, die während der Ferien als Werkstudenten tätig waren, hantierten mit einer Pistole. Plötzlich entlud sich die noch im Lauf steckende Patrone und das Geschoß drang dem einen in den Leib. Der Getroffene, ein Sohn des Briefträgers Eisenmann in Freiburg, ist jetzt nach viertägigen schweren Qualen feinen Verle­tzungen erlegen.

Lörrach, 17. Septbr. An zwei aufeinanderfolgenden Märztagen wurde die VillaBergsried" an der Tüllinger Höhe von einem Diebestrio beinahe völlig ausgeraubt. Der Magaziner Karl Friedr. Schmidt aus Tuttlingen und der Bäcker Ernst Probst aus Müllheim hatten die Türen der Villa mit Hammer und Stemmeisen aufgesprengt, am zweiten Tage befand sich in ihrer Begleitung die Schwester des Schmidt, die 28 jährige Frieda Schmidt. Diese versteckte einen Teil der gestohlenen Wäsche und Haushaltungsgegenstände, um die Sachen später zu ihrer Aussteuer zu verwenden. Das Schöffengericht Frei­burg verurteilte den K. F. Schmidt, der noch einen Diebstahl in einer Karlsruher Strafanstalt auf dem Kerbholz hat, zu 2 Jahren > Monat Gefängnis, gegen Probst und Frieda Schmidt wurde aus 2 Jahre Gefängnis erkannt.

Dom Bodensee, 17. Sept. Gegenwärtig wird aus der Schiffs­werft Isidor Beck auf der Insel Reichenau ein 15 Meter langes und 3,20 Meter breites, etwa IM Personen fastendes Motorboot gebaut, das im Frühjahr 1925 als Fähre zwischen Reichenau und Allensbach dienen soll, womit in Verbindung mit dem Motorbootdienst des Schiffsmannes Hund in Allensbach eine ständige Schiffsverbindung zwischen der Insel und dem Festland hergestellt sein wird.

Vermischtes

Die Kuh als Verkehrshindernis. Ein hübsches Stückchen wird aus Basel berichtet: Kam da durch eine belebte Straße der Großstadt ein biederer Bauersmann mit einem Kuygespann -gezogen, als plötzlich eines der beiden Kühlein sich behaglich quer auf die Tramschienen legte und gemächlich wiederzukauen begann. Durch nichts ließ es sich in diesem angenehmen und nützlichen Tun stören. Hinter ihm aber auf den Schienen bil­dete sich allmählich eine lange Kette von Tramwagen, die je­doch das Kuhgemüt wenig genierte. Erst als ein Anwohner zwei tüchtige Kübel kalten Wassers dem pflichtvergessenen Küh­lein über Kopf und Rücken goß, schien es das Ungewöhnliche und Un-Vorschriftsmäßige der Situation zu empfinden, ohne sich jedoch dadurch sogleich zum Ausstichen entschließen zu können. Da erschien jedoch ein offenbar mit dem Tiergemüt sehr ver­trauterFachmann" und ließ dem Tier kunstgerecht einen Strahl Wasser ins Ohr fließen. Gegen diesen Kunstgriff menschlicher Tücke war -die Kuh nicht mehr gewappnet. Sie brummte unwillig, erhob sich schwerfällig und trottete zum großen Leid­wesen der zahlreich versammelten Schuljugend mit ihrer Ge­fährtin -davon.

Mißbräuchliche Einfuhr von Tafeltrauben. Es ist sehr auf­fallend, daß nach der großen Orangen-Einfuhr nunmehr auch in noch nie dagewesenem Umfange Tafeltrauben und anderes Obst aus Frankreich und Italien eingeführt werden, während der

Absatz des einheimischen Obstes unter dieser Einwirkung sehr darniederliegt. Es ist gewiß angenehm, wenn die Möglichkeit geboten wird, Trauben zu mäßigem Preise zu kaufen; die Ein­fuhr geschieht aber zurzeit in einem Umfange, die unsere Ein- imd Ausfuhrbilanz sehr verschlechtert und bei der wirtschaft­lichen Lage des Reichs als eine Verschwendung bezeichnet wer­den muß. Aus allen Teilen des Landes kommen Klagen, daß der Absatz des einheimischen Tafelobstes darniederliegt und viel besseres Obst aus diesem Grunde zu Branntwein gebrannt oder zur Obstweinbcreitung verwendet werden muß oder verdirbt. Neuerdings wird auch bekannt, daß große Mengen Trauben, die als Tafeltrauben eingeführt werden, den bestehenden Vor­schriften entgegen zur Weinherstellung Verwendung finden. Die einheimische Produktion hat nicht nur -den Schaden davon, das Reich wird vielmehr auch noch um die ihm zukommenden Zoll- beträge betrogen.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 18. Sept. Dem Domierstacimarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugesührt: 70 Ochsen, 42 Bullen, 146 Iungbullen, 130 Iungrinder, 68 Kühe, 518 Kälber. 434 Schweine, 256 Schafe und I Ziege. Erlös aus je einem Pfund Lebendgewicht in Gvld- pfennigen: Ochsen 1. 44-47 (letzter Markt: 42-50). 2. 33-40 (31 bis 38 , Bullen l. 4345 (4l 43), 2. 3440 (32381, Iungrinder l. 51-54 (48-52-, 2. 41 -48 (38-451, 3. 3238 (30-36),' Kühe

1. 32-39 (30-36), 2. 20-29 (l9-27>, 3. 13-18 (12-17). Kälber

l. 70-73 (69 71,. 2. 65-69 (63 -67), 3. 59-63 (56 -61). Schweine

1. 8789 (86-89), 2. 8185 (80 84), 3. 7278 (7077). Verlauf

des Marktes: mäßig belebt.

Stuttgart, 18. Sept. (Landesproduktenbörse.) Die Stimmung ist etwas ruhiger. Es notierten je 100 Kilo Weizen 2225,50 (am. 15, Sept. 22-26), Sommergerste 21»/^25»/, (unv.), Roggen 18»/, bis 22 (unv.), Hafer 15»/, 20 (unv.), Weizenmehl Nr. 0 3738»/, (unv.), Brotmehl 33-34»/, (unoh Kleie 12 ,-13 (unv.), Wiesenheu 5»/,6 (unv.), Kleeheu 6»/,7 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 45 (unv.).

Crailsheim, 18. Sept. (Schafmarkt.) Auf dem Schafmarkt kosteten Hämmel 5080 Mk., Mutterschafe 3845, Geltschafe 30 bis 32, Jährlinge 40 Mk., Lämmer 2040 Mark.

Schweinepreise. In Aalen kostete das Paar Milchschweine 35-55, Läufer 8085 Mk., in Oehringen Milchschweine 40 bis 60 Mk,, in Schwenningen 1648 Mk., in Tuttlingen Milchschweine 2444 Mk., Läufer 70-80 Mk. pro Paar, in Lud­wigsburg Läufer 140160 Mk., Milchschweine 34-68 Mark.

Fruchtpresse. In Aulendorf kostete alte Gerste 12.50 bis 13 Mark, in Leutkirch Roggen 16, Gerste 13.50, Haber 13, Saatdinkel 14. Mahldinkel 11 Mark, in Riedlingen neue Gerste 10 Mk., alte 13 Mk.. Roggen 10-10.50, Dinkel 11.50, Haber 12 Mk., in Weilderstadt Samendinkel 1213 Mk. pro Zentner. >

Pforzheim, 17. Sept. (Schlachtoiehmarkt.l Austrieb: 7 Ochsen (unverkauft 5), 4 Kühe (4), 8 Rinder (4), 3 Farren (2), 55 Kälber (0), 16 Schafe (0). 103 Schweine (5). Erlös aus je einem Pfund Lebendgewicht ohne Zuschlag: Ochsen 1. 5052, Rinder 1. 4850,. Farren 38, Kälber 6468, Schweine 8490. Marktverlauf: Groß­vieh schleppend, Kälber und Schweine lebhaft.

Neueste Nachrichten

Darmstadt, 18. Sept. Die Sperren und Posten am Bahnübergang nach Griesheim, sowie auch in der Lokomo- tivwerkstätte und im Werkstättenamt 2 wurden von den Franzosen zurückgezogen) Sie haben ihre Posten hinter dem Waldfriedhof aufgestellt, wo sie vor der Ruhrbesetzung stan­den. Ueber die Räumung der Lokomotivwerkstalte selbst, die vorläufig noch besetzt ist, schweben Verhandlungen.

Mainz, 18. Sept. Der Oberbürgermeister von Mainz Dr. Külb, dem von der Rheinlandkommission die Erlaubnis zur Rückkehr und Wiederaufnahme seiner Tätigkeit erteilt worden ist, hat am Mittwoch seine Amtsgeschäfte wieder ausgenommen. Auf dem Rathaus wurde ihm von den Bürgermeistern, dem Stadtrat und den Direktoren der städti­schen Werke ein feierlicher Empfang bereitet.

Kable«), 18. Sept. Die Rheinlandkommiffion ver­öffentlicht eine vom 12. September datierte und sofort in Kraft tretende, auch auf den Brückenkopf Kehl ausgedehnte Sonderverordnung Nr. 267 betr. die in Artikel 7 Anlage 3 des Londoner Protokolls vorgesehenen Amnestiemaßnahmen, die u. a. bestimmt, daß alle in den besetzte» Gebieten seit dem II. 1. 1923 bis zum Inkrafttreten der gegenwärtigen Verordnung verhängten Strafverfolgungen endgültig eingestellt werden, ausgenommen die, bei denen es sich um ein Ver­brechen gegen das Leben handelt, das den Tod herbeiführte. Die Behandlung der letzten Straftaten geht auf die deutsche Gerichtsbarkeit über.

Koblenz, 18. Sept. Die Rheinlandkommiffion ver­öffentlicht eine vom 19. September datierte Sondervrrord- nung Nr. 268 betr. die Aufhebung der Zollinie an den Ost­grenzen der besetzten Gebiete und die Anwendung der im unbesetzten Deutschland gellenden Gesetze und Tarife auf die durch die alliierten Dienststellen ausgeführten Erhebungen, sowie auf das Außenhandelswessn.

Hannover, 19. Sept. Oberbürgermeister Leinert erlitt einen schweren Nervenschock, der ihn veranlaßte, auf längere Zeit ein Sanatorium aufzusuchen.

Hannover, 18. Sept. Vor dem großen Schöffengericht in Hannover stand gestern der kommunistische Bombenan­schlag zur Verhandlung, der im Dezember vorigen Jahres auf das Regierungsgebäude verübt worden ist. Die Oeffent- lichkeit war während der ganzen Dauer der Verhandlung ausgeschlossen. Das Gericht verurteilte nach mehrstündiger Verhandlung den Angeklagten Tischler Karl Rubbert wegen Verbrechens gegen das Sprengstoffgesetz zu 2 Jahren und

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