n.

amstag eine Kon- k Pommerensdorf rttgefunden hatte, Hemischer Kampf- m am Montag ^ : einen Besuch ab. ^ ekleidungsamt be- ßommernkauf un- - lien. Das Lager ! worden, Herings- i r umgekehrt. Ver- n können.

ina.

bt am Flusse Zu- - Lsu Lin und oem !

alle verfügbare ! Mgeworfcn, hat. e zum Itahkampf i llone griffen mit )ie schweren Ver- ' des Feindes er­terstatter liehaub- :n Schlachten des hält die Stellung iefeuer. Doch ist c nordchincsischen >on Augenzeuge» Tagen ballen.

)UNg.

freunde und

r 1924, totensol

eier

ies als per

Aldirrger,

««nach.

'bei.?

mng.

ide und Be-

1924 ,

eier

lelsbraud

als persön-

-ngelsbrand

>ung. G

>de und Be- ^

r 1921, H

chSmberg M

er

»irrbach.

berg.

m-

»reuenbürg.

Q Lom­ir

Bezugspreis: Halvmonatl. in Neuen­bürg 75 Goldpfg. Durch die Post im Orts- u.Ober- amtsverkehr, sowie im sonst, int. Berk. 75 G.-Pf. m.Postbestellgeb. Preise sreibleib., Nacherhebung Vorbehalten. Preis einer Nummer 10 Goldpfg.

In Fällen höh. Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung od. auf Rückerstattung des Bezugspreises.

Bestellungen nehmen alle Poststellen, sowie Agen­turen u. Austrägerinnen jederzeit entgegen.

Giro-Konto Nr. 24 O.A.-Sparkasse Neuenbürg.

^ 221 .

klnzeiger Wr Sas Lnztal und Umgebung.

Amtsblatt für Sen OberamlsLezirk Neuenbürg

Erscheint iS glich mit Kusnahm« Ver Soun- na- Feiertage.

Druck und Verlag der L. M-eh'schen Buchdruckerei (Inhaber v. Strom). Für dl, Schriflleit«- oeraurworltich v. Strom in rieuenbuig.

Anzeigenpreis:

Die einsp. Petitzeile oder deren Raum ini Bezirk 15, außerh. 20 Goldpfg., Rekl.-Zeile 50 Goldpfg. m.Ins.-Steuer. Kollekt.- Anzeigen 100»/,.Zuschlag. Offerte und Auskunft- erteilung 20 Goldpfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt, der im Falle des Mahnverfahrens hinfäl­lig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 3Tage» nach Rechnungs­datum erfolgt. Bei Tarif­veränderungen treten so­fort alle früheren Ver­einbarungen außerKraft.

Fernsprecher Nr. 4. Für telefonische Aufträge wird keinerlei Gewähr übernommen.

Neuenbürg, Freitag, den 19. September 1924

82. Jahrgang

Ein ernstes Wort in ernster Stunde.

Von Karl Freihöfe r, Stuttgart.

Der Chef der Heeresleitung, General v. Seeckt, trifft heute in Württemberg ein, um sich bei den Feldübungen der 5. Divi­sion von dem militärischen Können besonders der süddeutschen Soldaten zu überzeugen. Er wird sich davon überzeugen, daß jeder Mann vom einfachen Soldaten bis zum höchsten verant­wortlichen Führer seine Pflicht in freiwilliger selbstloser Hin­gabe im Dienst am Volke tut. Er wird mit Stolz ans die ein­fachen Söhne unseres Volkes blicken, auf deren Schultern die schwere Verantwortung des Schutzes der friedlichen Arbeit in unserem Vaterlande ruht. Bei solch opferricher Pflichterfüllung wird er sich aber auch die -Frage vorzulegen haben:Haben Regierung und Volk ihrerseits in gleicher Weise wie diese ein­fachen Volkssöhne diesen gegenüber auch nur bescheiden ihre Pflicht getan, nämlich diesen braven Menschen nach jahrzehnte­langer treuer Staatsdienstzeit durch eine sichere Civilversorgung eine kleine Belohnung für ihren Dienst am Vaterland zu ge­ben?" Und würde er diese Frage an die Soldaten des ihm un­terstellten Reichsheeres richten und darüber hinaus an das Heer der seit langen Jahren schon entlassenen, immer noch un­versorgten Soldaten, es würde ihm eine einzige, ernst mah­nende, in berechtigter Erbitterung auch grollende Antwort zu teil: Nein! Er selbst wird sie nicht anders beantworten können!!

Die Civilversorgung der alten Soldaten in ihrer heutigen Auswirkung droht zu einer katastrophalen Gefahr für den Staat zu werden. Ein Wort ans Regierungsmunde bis zum letzten Mann der altgedienten Berufssoldaten für unmöglich gehalten, hat in-deutlicher Weise die Versorgungslage dieser treuenStaats- diener blitzhell erleuchtet und wird ungeahnte Folgen haben, wenn nicht sofort -durch die Tat Abhilfe geschaffen wird, umso­mehr, als ja die Regierung über die Äersorgungslage ihrer al­ten Soldaten genügend unterrichtet zu sein scheint.

Der Herr Reichsarbeitsminister hat nämlich in einer Ant­wort an den Reichsbund der Civildienstberechtigten, der Spitzen­organisation der alten Soldaten, mit Tagebuch Nr. 3317 I sich zur Versorgungslage wie folgt geäußert:

Bei dem heutigen Behördenabbau ist aber die wirtschaft­liche Lage zahlreicher Versorgungsanwärter durchaus unsicher, sodaß sie sehr Wohl in die Lage kommen können, die Erwerbs­losenfürsorge in Anspruch nehmen zu müssen."

12 Jahre und mehr Soldat und als Dank des Vater­landes für das große Opfer bester Lebensjahre unter Einsatz von Gesundheft, Leib und Leben im Schutzdienste seines Volkes

Arbeislosennnterstützung! Dazu nur ein Beispiel dieser Tage! Ein 17 Jahre trengedienter, mit glänzenden Zeugnissen qualifizierter Wachtmeister hat sich in Stuttgart notgedrungen um Len Posten eines Beifahrers Lei einem Bierfüürer gemeldet und ist, da er angeblich um ein Paar Stunden zu spät kam, ab­gewiesen worden.

Schon tritt das Wehrmachtverordnungsgesetz für Tausende außer Kraft und diese werden auf nackte ErwerLslosenunter- stützung angewiesen, da sie nach 3 Jahren bis heute nirgends im Staatsdienst nnterkamen. Es beginnt das Massenelend alter Soldaten, die heute -den Hunderttausenden gleich schlecht bedank­ter Kameraden, den Kriegsbeschädigten, ihre volle Sympathie aussprechen.

Ein ernstes Wort in ernster Stunde!

Unaufschiebbar ist der Zeitpunkt gekommen, um in der Frage -der Civilversorgung der Berufssoldaten -das entscheidende Wort zu sprechen.

Nicht Unsicherheit der Existenz in freien Berufen, keine Ar­beitslosenunterstützung, keine Ueberganasgebührnisse nach irgend einem Versorgungsgesetz, sondern Arbeit als Beamter 'im Staatsdienst im unmittelbaren Anschluß an die Militärdienst­zeit, -geregelt auf gesetzlicher Rechtsgrundlage! Doch heute schon sofortige Aufhebung der Einbernsungssperre für die Bersorg- ungsanwärter in -der gesamten Verwaltung des Staates!

Das ist eine Frage der gesamten Nation! Sie steht über den Parteien! Alle staatserhaltend-en Kräfte müssen -deren Lösung sofort in die Hand nehmen! Regierung und Reichstag hat nun­mehr -das entscheidende Wort!

VeMchlrmd.

Berlin, 18. Sept. Der sozialdemokratischen Parteileitung liegt seit Sonntag ein Antrag vor, auf Ausschließung des Oberbürgermeisters und Landtags-Präsidenten Leinert aus der Partei. Die in den letzten Tagen abgshaltenen Betriebsräte­wahlen der Provinz Brandenburg haben -den vaterländischen Arbeitervereinen rund 16 Prozent der Stimmen gebracht. Die kommunistischen Listen -gewannen im allgemeinen 13 bis 15 Pro­zent gegenüber den letzten Wahlen, während die Sozialdemo­kraten über 30 Prozent ihres Besitzstandes weiter eiubüßten.

Die ZecheStralsund" bei Witten a. Ruhr hat den Betrieb eingestellt. Der Belegschaft konnte der rückständige Lohn nicht bezahlt werden, da die Mittel -der Zeche erschöpft sind.

Nicht Räumung, sondern Truppenverschiebungen.

Essen, 17. Sept. Von maßgebender Seite wird mivgetellt, daß die in der Presse verbreiteten Meldungen, welche die Trup­penbewegungen im besetzten Gebiet als Räu-mungsmaßnahmen hinstellen, durchaus unrichtig find. Insbesondere sind die Mel­dungen über eine Räumung der Oberhausener und Reckling- hausener Zone vollständig aus der Luft gegriffen. Zwar wur­den -die bisher in Oberhansen stationierten französischen Trup­pen aus der Stadt zurückgezogen und auf die südlich gelegenen Orte -verteilt. Die bei Oberhausen gelegen Orte Hamborn, Sterkrade und Osterfeld bleiben nach wie vor besetzt. Die zur Zeit von den französischen Truppen -geräumte Stadt Oberhausen gilt weiter als besetztes Gebiet. Ebenso unzutreffend sind die Meldungen über eine Räumung von Recklinghausen. Bisher sind in Recklinghausen keinerlei Truppenverminderungen erfolgt.

Nachspiel zum Deutschen Tag in Nordhausen.

Nordhausen, 17. Sept. In einer öffentlichen Erklärung Pro­testieren -die Dentschnationale Volkspartei und die Deutsche Volkspartei in Nordhausen scharf gegen das Auftreten der Schupo beim Deutschen Tag am vorigen Sonntag in Nord­hausen. In der Erklärung heißt es, die Polizeiorgane hätten sich in zahlreichen Fällen Uebergriffe und Vergewaltigungen gegen Mitglieder der vaterländischen Verbände wie auch gegen unbeteiligte Bürger zu Schulden kommen lassen. Selbst Kin­der und Frauen seien angegriffen und mißhandelt worden. In der Entschließung, die dem Preußischen Minister des Innern, dem preußischen Landtag und den Fraktionen der beiden Par­teien im Reichstag und Landtag übermittelt worden ist, wird gefordert, die für diesen Skandal verantwortlichen Persönlich­keiten zur Rechenschaft zu ziehen, und darauf hingewiesen, daß am gleichen Sonntag das Reichsbanner Schwarz-rot-gold in den Nachbarstädten ungehindert öffentliche Umzüge mit fliegenden Fahnen veranstalten durfte.

Neues Vorgehen gegen Leinert.

Zum Fall Leinert hat die bürgerliche Mehrheit des Han­noverschen Bürgervorsteherkollegiums beschlossen, den Magistrat zu -ersuchen, Leinert für unwürdig zur Bekleidung der Beam­tenstelle zu erklären und beim Regierungspräsidenten gegen ihn ein Disziplinarverfahren mit dem Ziele der Dienstenthebung einzuleiten. Eine Pension sei Leinert überhaupt nicht zu ge­währen, da er noch fähig sei, seinen erlernten Beruf auszu­üben. Das heißt wie dieRote Fahne" es unzart ausdrückt, wieder den Maler kitte! anzuziehen".

Ehrung der belgischen Unterhändler.

Zu Ehren -der belgischen Delegation, die sich augenblicklich zum Abschluß eines Handelsvertrags in Berlin aushält, gab der Reichsanßenminister Dr. Stresemann -gestern abend ein Es­sen. Der Einladung waren außer der belgischen Delegation unter Führung des belgischen Gesandten in Berlin und dem diplomatischen Vertreter Luxemburgs in Berlin Minister Kirsch- Purizelli, der Finanzmini-ster Dr. Luther, Staatssekretär Frei­herr von Maltzahn, Botschafter von Hösch, Ministerialdirek­tor von Stockhanrmer, sowie führend Persönlichkeiten der deutschenBankwelt und Industrie gefolgt. Dr. Stresemann be­grüßte -die Delegation mit dem Wunsch, Laß ihre Arbeiten zu einem gedeihlichen Erfolg führen möchten.

Deutscher Koloniakkongretz.

Berlin, 17. Sept. In der Abteilung I für koloniale Politik sprach heute Ministerialdirektor z. D. Meyer-Gerhard (Berlin) über -das ThemaSüdafrikanische Politik unter Bezugnahme auf Deutschsüdwestafrika", wobei er zu dem Schluß kam daß die Deutschen in dem ehemaligen ^Deutschsüdwestasrika weise handeln würden, wenn sie die dem Mandatsl-and zugestandene Selbst­verwaltung annehmen und der Zwangseinbürgerung in die süd­afrikanische Union nicht widerstreben würden. Der Ausbau der Selbstverwaltung sei weitgehendst zu fördern, eine Vertretung von Südwest in Parlament und Regierung aber abzulohnen und eine Stärkung der dortigen deutschen Wirtschaft durch deutsches Kapital dringend zu wünschen. In einem Referat über die Südseepolitik betonte -der frühereGouverneur von Samoa, Dr. Schultz-Ewerth, in der Südsee habe die deutsche Kolonialtätig­keit die absolute Nichtswürdigkeit der kolonialen Schuldlüge mit ganz besonderem Nachdruck dargetan. In der Abteilung für Kolonialwirtschaft betonte Lex Vorsitzende Fuchs-Berlin, die deutschen Kolonialwirtschaftler und die Pflanzer würden niemals den jedem Völkerrecht hohnsprechenden Raub des Privatbesitzes durch die Entente anerkennen. Syndikus Dr. Hartmann sprach über die neue Form der Ueberseegesellschaften, wie sie jetzt ein der Regierung vorliegender Entwurf vorsieht. Einstimmig wurde eine im Sinne des Referats gehaltene Entschließung an­genommen, worin für die neuzubildenden Auslandsgesellschaften­gefordert wird: Bewegungsfreiheit hinsichtlich der Organisation, der Kapitalbeschaffung und der Währung, worin sie balanzieren, ferner Ermäßigung der öffentlichen Lasten und Steuern. In der Aussprache wurde die Wiederaufrollung -der EntschädigUngs- fra-g-e verlangt.

Ausland

Paris, 17. Sept. Der Präsident der Republik von Mexiko, Calles, der sich gegenwärtig in Deutschland befindet, wird in den nächsten Tagen in Paris eintreffen.

London, 18. Sept.Daily Mail" kündigt an, daß deutsch- englische Handelsvertragsverhandlnngen in der nächsten Woche in Berlin beginnen werden.

Verbotene Ruhrhilfe.

Aus Eger wird berichtet: Die tschechoslowakische Negierung, die in der letzten Zeit reichsdeutschen Kindern, welche zu ihrer Erholung nach Böhmen kommen sollten, die Einreisebewilligung versagt und seinerzeit Sammlungen zugunsten der hungern­den reichsdeutschen Kinder verboten hat, verfügte vor längerer Zeit, daß Widmungen und Spenden für die durch die Besetzung des Ruhrgebietes notleidend gewordenen Bergarbeiter unzulässig seien. Es waren in verschiedenen deutschen Gemeinden Böh­mens Sammlungen für die Ruhropfer durchgeführt, infolge des von der Regierung erlassenen Verbots jedoch nicht ihrer Bestimmung zugesührt worden. Die Staütgemeinde Komotau, die dem gleichen Zwecke seinerzeit 10 000 tschechische Kronen zu widmen beschlossen hatte, hat gegen die Aufhebung dieses Beschlusses durch die zuständige tschechische Behörde Protest er­hoben. Der von der Stadtgemeinde in dieser Angelegenheit übereichte Rekurs ist nunmehr abgewiesen worden.

Ausnahmezustand in Bulgarien.

Graz, 17. Sept. Wie dieGrazer Tagespost" aus Sofia meldet, hat die Regierung über -ganz Bulgarien den Ausnahme­zustand verhängt. Die Stadt ist in ein Militärlager verwan­

delt. Jedes politische Vergehen wird mit dem Tode bestraft. In Sofia müssen alle Lokale um 8 Uhr abends geschlossen sein. Es finden heftige Kämpfe zwischen -den Anhängern der maze­donischen Autonomie und den Anhängern der föderalistischen Idee statt. Nach weiteren Meldungen wurden auf Befehl der revolutionären Organisationen der Mazedonier nenn bekannte Persönlichkeiten in Sofia und in anderen Orten ermordet. Diese Morde wären Vergeltungsmaßregeln für Verbrechen, die die Getöteten gegen die mazedonische Organisation begangen hätten.

Ein Franzose in Marokko ermordet.

Ein Franzose namens Harold, der beim Eisenbahubau zwi­schen Tanger und Fez beschäftigt war, ist nicht weit von Lar­rasch durch Marokkaner ermordet worden. Seine Frau wurde durch die Ryffkabilen entführt. Nach einer Meldung soll die französische Regierung Verhandlungen mit Md el Krim über den Rückkauf dieser Gefangenen angeknnpft haben; nach einer anderen Meldung hat die französische Regierung ihren Bot­schafter in Madrid beauftragt, bei der spanischen Regierung vorstellig zu werden, um die Befreiung der entführten Frau zu betreiben und ans einen wirksamen Schutz der französischen Staatsangehörigen in der spanischen Zone zu drängen. Es wird dazu gesagt, daß die Eingeborenen in der betreffenden Gegend meist Anhänger von Raisuli seien, der zurzeit mit den Spaniern auf gutem Fuße stehe.

Englische Kriegsvorbcreitungen bereits im Februar 1914.

Immer zahlreicher werden die Stimmen auch aus dem feind­lichen Lager, die gegen die Lügen von Deutschlands Schuld am Weltkriege sprechen. Das neueste Bekenntnis ist die Schrift eines englischen Majors W. Cyprian Bridge, der früher Mit­glied des englischen Generalstabs war. Er erzählt in Nr. 15 derGerman American World" persönliche Erinnerungen aus den Tagen des Kriegsausbruchs, um der Lüge von der Kriegs­schuld entgegenzutreten. Nachdem er die russischen Kriegsvor­bereitungen geschildert hat, fährt er fort: Als ich eines lliach- mittages während der kritischen Tage Ende IM 1914 das eng­lische Kriegsministerium verließ, traf ich einen Kameraden, der eine leitende Stellung beim Stabe der Heimatsarmee hatte. Auf meine Bemerkung, daß er übermüdet und schläfrig aussehe, winkte -er mir bedeutsam zu und antwortete:Ich war die bei­den ganzen letzten Nächte ans beim Ausstelle« von Mobil­machungsbefehlen". Am Abend des 2. August wurde ich an das Hauptpostamt befohlen und mußte die ganze Nacht die deut­sche Post von Amerika durchsehen, die beschlagnahmt war. Ich hatte Befehl, alle Geldscheine herauszunehmen. In keinem Brief fand ich ein Wort, daß -der Schreiber auch nur die geringste Idee -davon hatte, daß Krieg bevorsteht. Was auf mich aber den stärksten Eindruck machte, war, daß eine Stunde nach der Kriegserklärung des fatalen 4. August ein -dickes Schriftstück mit der MarkeGanz geheim" in französischer Sprache mir zur Uebersetzung zuging. Es war ein ausgear-beiteter Vertrag zwi­schen der englischen und der französischen Regierung darüber, wie Zahlungen an das britische Expedittonskorps bei seinen Operationen in Nordfrankreich zu regeln seien, und zwar Dis in Einzelheiten, zum Beispiel den Devisenkurs, nach dem die Berechnungen zu machen wären. Das Dokument war datiert und unterzeichnet Anfang Februar (ich glaube den 4. Februar) 1914. Aus dem Bericht des Majors Bridge ergibt sich also mit aller Deutlichkeit, daß England bereits vor EndeJnli mobilisierte, bereits vor der Kriegserklärung und dem Einmarsch in Belgien deutsches Privateigentum beschlagnahmte und den Angriff gegen Deutschland nicht nur vorbereitet, sonder« dieses Geschäft auf Heller und Pfennig ausgerechnet hat.

Spanisches Verhandlungsangebot an die Kabhleu.

London, 18. Sept. Der Berichterstatter derTimes" er­fährt aus Tanger: Das spanische Direktorium wünsche in so­fortige Verhandlungen mit dem Rifführer Abd-el-kerim einzu­treten, um eine Vereinbarung herbeizuführen. Spanien sei be­reit, Abd-el-kerim ein weites Maß von wirtschaftlichen und ad­ministrativen Freiheiten außerhalb der spanischen Besetzungs­zone zuzusichern und verlange dafür die Anerkennung des Sul­tans von Marokko und des spanischen Protektorats. Die Ge­genforderungen Abd-el-kerims umfaßten die Räumung von De­ttum und anderen Gebietsteilen, die vor dem französisch-spani­schen Vertrage von 1912 noch nicht besetzt waren. Dies würde bedeuten, daß die Spanier nur noch Ceuta und Melilla mit geringen Streifen Hinterlandes, sowie die Inseln Alhucemas und Kenon Le la Gomera, die seit Jahrhunderten spanisch seien, behalten.

Japanisches Ultimatum zur Sachalin-Frage .

Paris, 18. Sept. Der Sonderberichterstatter derDaily Mail" in Tokio meldet, daß der japanische Außenminister im Verlauf einer Kabinettssitzung mitgeteilt habe, daß, wenn die Sowjets nicht in ein bis zwei Tagen ihre Haftung in der Frage der Petroleum- und Grubenfelder auf der Insel Sacha­lin ändern Japan die Besprechungen abbrechen wird. Der Außenminister hat an den russischen Gesandten in Peking, Kara- chan, vorgestern ein Ultimatum gerichtet. Eine Antwort war gestern noch nicht eingelaufen.

Schwere Niederlage der Georgier?

London, 18. Sept. Nach Meldungen, die in London über die Kämpfe in Georgien vorliegen, soll die Sowjetarmee die unter dem Befehl des Generals von Puüjewi steht, den Geor- diern eine schwere Niederlage Leigebracht haben.

Russische Mobilisation gegen Georgien.

Paris, 17. Sept.Chicago Tribüne" berichtet aus War­schau: Während in Rußland tmrsende von Versammlungen statt- sinden, um Las Proletariat der Vereinigten Staaten, England und Frankreich zu veranlassen, ihre Regierungen von einem Eingreifen in China aibzuhalten, ruft die Rät-eregierung ange-