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Z Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust, die Frau Hermine Meyer und deren Tochter zu je 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis, den Former Bruno Ebensin zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis und den Arbeiter Erich Scheffler zu 1 c?ahr Gefängnis. Der Arbeiter Karl Scharfbier wurde frei- qesprochen. Allen Verurteilten wurde die lange Untersuchungshaft voll angerechnet.
i Essen, 18. Sept. Auf dem Abteufschacht „Booth 11" bei Duisburg wurden durch den Einsturz einer Betonmauer fünf Bergleute getötet, einer schwer und einer leicht verletzt.
! Die Leichen wurden'sofort geborgen.
Dresden, 18. Sept. Der „Berliner Lokalanzeiger" meldet: Eine sozialdemokratische Abordnung unter Führung des Landtagsabgeordneten Arzt ersuchte dieser Tage beim sächsischen Ministerpräsidenten um die Begnadigung Zeigners. Die Begnadigung wurde jedoch als gegenwärtig nicht angängig abgewiesen.
Berlin, 18. Septbr. Auf Grund des Artikels 3 § 2 Anlage 3 zu dem Schlußprotokoll der Londoner Konferenz stellte die Repko in ihrer Sitzung vom 1. September fest, daß die für die Durchführung des Sachverständigenplanes erforderlichen deutschen Gesetze in der von ihr gebilligten Fassung ! verkündet wurden und daß der Generalkommissar für die Reparationszahlungen seine Tätigkeit an diesem Tage aufnahm. Der 1. Sept. 1924 null Uhr hat sonach als Tag zu gelten, an dem alle vorgesehenen Fristen zu laufen beginnen. Es sind somit den in der Anlage 3 zum Londoner Schlußpro- lokoll vorgesehenen Terminen nicht 17, sondern 16 Tage zuzuzählen.
Berlin, 19. Sept. Die Blätter hören von Setten des Reichskohlenverbands, daß die Verhandlungen über eine Ermäßigung der Ruhrkohlenpreise nicht vor dem 1. 10. statt - sinden werden, da von diesem Tage ab erst das neue Kohlensyndikat in Kraft tritt. Es sei mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß eine Preisermäßigung beschlossen werde.
Berlin, 19. Sept. Die Blätter veröffentlichen eine parteiamtliche Mitteilung der deutschnationalen Volkspartei, wonach gestern eine Sitzung der Landesverbandsvorsitzenden der Partei stattgefunden hat. Nach eingehender Aussprache wurde den Vorschlägen Hergts entsprechend folgende Entschließung angenommen: Einmütig ist die Versammlung der Vorsitzenden der Landesverbände gewillt, die Geschlossenheit der Partei zu wahren. Sie ist die notwendige Voraussetzung für die Entwicklung Deutschlands im nationalen Sinne. Die Versammlung billigt es, daß die deutschnationale Volkspartei in die Regierung eintritt, falls sie in dieser Regierung maßgebenden Einfluß erhält. Gelingt dies nicht, so muß die Partei in die stärkste Opposition gegen die Reichsregierung eintreten.
Der Beschluß der Landesvcrbandsvorsitzenden der deutschnationalen Volkspartei, der — wie vorsichtig hinzugefügt ist — auf Vorschlag des Parteivorsitzenden Dr. Hergt gefaßt ist, bedeutet zweifellos ein Kompromiß. Deswegen vermeidet er jedes Wort der Kritik, vermeidet aber auch, zu dem Dawes- gutachten selbst Stellung zu nehmen. Der Zweck ist offenbar lediglich der, den deutschnationalen Unterhändlern den Weg für die Fortsetzung ihrer Besprechung über die Umbildung der Reichsregierung freizumachen, aber gleichzeitig auch für den Parteitag am 30. September alle Möglichkeiten offen zu halten.
Berlin, 19. Sept. Das Berliner Tageblatt glaubt, daß im Zusammenhang mit der großen Sitzung des Reichskabinetts am 23. d. M., die sich insbesondere mit der Frage der Kriegsschuldnote und dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund beschäftigen wird, der Reichskanzler die Parteiführer empfangen und dann auch der auswärtige Ausschuß einberufen werden dürfte.
Berlin, 18. Sept. In der Auslandspresse tauchte in den letzten Tagen die Nachricht auf, wonach beabsichtigt sei, einen Schweizer zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates zu ernennen. Demgegenüber weisen die Blätter darauf hin, daß nach dem Gesetz über die neue Reichsbahntzesellschast der Vorsitzende im Verwaltungsrat ausdrücklich einem Deutschen Vorbehalten ist. Wenn jetzt versucht werden sollte, diesen Posten etwa einem Ausländer zu übertragen, so würde das dem vom Reichstag angenommenen Gesetz widersprechen. Die Blätter erwarten, daß die zuständigen deutschen Stellen einem solchen Begehren sofort mit allen Nachdruck entgegentreten.
Berlin, 18. Sept. Der Reichspräsident ist von seinem Erholungsaufenthalt aus Freudenstadt wieder in Berlin ein- 1 getroffen. — Die „Vossische Zeitung" hört, daß die Ausschußanträge über den Personalabbau sofort nach dem Wiederzusammentritt des Reichstages dem Plenum zur Beratung vorgelegt werden.
Stettin, 19. Sept. Gestern starb an den Folgen einer Darmoperation der deutschnationale Reichstagsabgeordnete und Landesvorsitzende der Deutschnationalen Volkspartei für Pommern Gustav Malkewitz.
Wien» 18. Sept. Während der gestrigen Sitzung der Betriebsmänner der Metallarbeiter im Arbeiterheim versuchte die Volksmenge, unter der sich hauptsächlich Kommunisten befanden, mehrfach das Gebäude zu stürmen. Bei der Abwehr des Ansturmes erlitten zehn Mann der absperrenden sozialdemokratischen Ordnerwehr, die, wie die „Arbeiterzeitung" hervorhebt, trotz fortgesetzt Beschimpfungen und tätlicher Angriffe die größte Ruhe bewahrten, erhebliche Verletzungen.
Graz, 18. Sept. Ein Mörder, der seine Mordtaten in Oesterreich verübte ist festgenommen worden. Es ist dies der Schuster Anton Jehle, der verhaftet wurde, weil er die Prostituierte Strobel mit einem Schustermefser umgebracht hatte; es wird ihm ferner zur Last gelegt, auch ein Dienstmädchen und eine Gutsbesitzerin mit dem gleichen Werkzeug ermordet zu haben. Es besteht der Verdacht, daß er auch eine Kassiererin in Laibach mit einem Schustermesser umge- - bracht hat, da sich in seinem Koffer eine Zeitung ! befand, in der diese Taten geschildert wurden. Unter ! stinen Habseligkeiten fanden sich weitere zahlreiche Bildnisse ! von Frauen. Die Briefe, die Jehle schrieb, lassen erkennen.
daß er sadistisch veranlagt ist. Eine Untersuchung wurde eingeleitet.
Budapest, 18. Sept. Auch der Untersuchungsrichter stellte nach Prüfung der Offenburger Dokumente die Identität des in Budapest verhafteten angeblichen Försters mit dem Mörder Erzbergers, Schulz, fest. Der Senat des Staatsgerichtshofes hat heute Mittag nach kurzer Beratung auf Grund der von dem Offenburger Gericht zur Verfügung gestellten Beweise, sowie auf Grund der Konfrondation zweier deutscher Kriminalbeamten mit dem Verhafteten sich dahin ausgesprochen, daß der in Budapest in Haft befindliche junge Mann, der sich Heinrich Förster nennt, mit Heinrich Schulz identisch ist. der des Mordes an Erzberger bezichtigt wird. Der Gerichtshof übergab sämtliche Akten sofort der Staatsanwaltschaft, damit sie in der Angelegenheit der Auslieferung des Schulz einen Antrag stelle. Auf Grund dieses Antrags wird der Gerichtshof dem Justizminister ein Gutachten unterbreiten, dem die Anordnung oder die Verweigerung der Auslieferung zusteht.
Genf, 18. Sept. Vom Völkerbundssekretariat wird der bekannt gewordene Schiedsgerichts- und Sanktionsplan lediglich als Entwurf bezeichnet. Die Arbeiten der Völkerbundsversammlung sollen der bestimmten Absicht der einzelnen Delegationen gemäß am 27. September abgeschlossen werden.
Amsterdam, 18. Sept. Das niederländische Panzerschiff „Zeven Provinzien", das sich in niederländisch Indien befindet, erhielt Befehl, nach Schanghai abzugehen, um die niederländischen Interessen zu schützen.
Paris, 18. Sept. Die georgische Gesandtschaft teilt mit, daß der 78 jährige Metropolit Mazaxi in Kutais durch sowjetrusstsche Truppen erschossen worden ist.
Madrid, 18. Sept.. Eine amtliche Madrider Bekanntmachung bestätigt die Meldung der „Times" über die Verhandlungsbereitschaft der spanischen Regierung mit den Kabylen.
London, 18. Sept. Nach Telegrammen aus Schanghai steht eine große Schlacht um den Besitz Pekings unmittelbar bevor. Nach einer amtlichen Meldung aus Peking ist der Vormarsch der mandschurischen Armee Tschangsolins auf Peking in vollem Gange. Die Pekinger Regierung wirft Truppen nordwärts, um den Angriff abzuschlagen.
London, 19. Sept. Der Dampfer „Asian" ist auf der Fahrt von New-Orleans nach Liverpool bei Galley Head (Neu-Jrland) gescheitert. Die Besatzung und die Passagiere wurden durch einen britischen Zerstörer gerettet. Ein Heizer fand bei dem Schiffbruch den Tod.
Moskau, 18. Sept. Nach einer Meldung der Ruff. Tel.-Ag. hißte ein russisches Schiff am 20. 8. auf der Wrangel-Jnsel die Sowjet-Flagge. Auf der Insel war am 21. 9. 23 von dem Polarforscher Stefansson die britische Flagge gehißt worden.
Räumung der Limburger Besatzungszone.
Frankfurt a. M., 18. Sept. Die Franzosen haben begonnen, Len sogenannten Flaschenhals bei Limburg zu räumen. Sie haben ihre Truppen bereits aus Niederselters, Camberg und Oberbrechen zurückgezogen. Sie haben weiter seit gestern die Sperren, Drahtverhaue und Posten sowohl am Bahnübergang in Griesheim, wie auch an der Lokomotivwerkstätte bezw. dem W-erkstättenamt II zurückgezogen. Die Posten sind jetzt wieder hinter -dem Waldfriedhof ausgestellt, wo sie vor der Nuhrbejetz- ung WEN. Die Lokomotivwerkstätte ist vorläufig noch besetzt, jedoch schweben über ihre Räumung Verhandlungen. l'iach der süddeutschen Ausgabe der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" wurden auch die beiden Orte Dauborn und Kirberg von den Franzosen geräumt. Dagegen sind das Gymnasium und der Bahnhof Limburg, sowie der Bahnhof Eschhofen noch besetzt. Mit der Räumung dieser Plätze soll jedoch mit dem Aufhören -der Regieverwaltung zu rechnen sein. Im Gegensatz dazu wurde der Stadtverwaltung von Oberhausen von französischer Seite mitgeteilt, daß mit neuer Einquartierung von französischen Truppen in der Stadt Oberhausen gerechnet werden müsse.
Unverschämte Forderungen der Speherer Besatzungsbehörde.
Speyer, 18. Sept. Die Besatzungsbehörde fordert, wie verlautet, die Stadt Speyer und die Gemeinde Dudenhofen auf, in kürzester Frist einen Quadratkilometer Hochwald — davon js von Speyer und von Dudenhofen — für einen Bombenabwurfplatz niederlegen. Die Notwendigkeit eines Bombenab- wurfplatzes besteht umsoweniger, als vor drei Jahren in En- kenbach bei Kaiserslautern ein größerer Flugplatz auf reinem Ackergeläude errichtet werden mußte, der bisher noch nicht benutzt wurde.
Abbau der Regiebahnen.
Frankfurt, 18. Sept. Die in Mainz geführten Verhandlungen zwischen den Vertretern der deutschen Reichsbahn und der Direktion der Regiebahu über die Rückleitung der Bahnen im besetzten Gebiet in die deutsche Verwaltung sind heute zu Ende geführt worden. Sie haben einen durchaus inoffiziellen Charakter und die Ergebnisse sind keineswegs schon definitiv. Der Organisations-Ausschuß der deutschen Reichsbahn muß tonen erst seine Zustimmung erteilen. Die lieber nähme der Verwaltung durch die deutschen Behörden dürste deshalb erst in einigen Wochen erfolgen. Der Abbau wird nicht etappenweise vor sich gehen, sondern an einem vom Organisationsausschuß fostzu- setzenden Zeitpunkt wird die Regie auf einmal ausschejden und der gesamte Verwaltungsapparat von den deutschen Behörden übernommen werden. Aus technischen Gründen ist dafür ein Sonntag Vorgesehen, La an diesem Tage der Güterverkehr fast ganz zu ruhen pflegt. Vorbereitungen zur Uobernahme der Regiebahn durch -die deutsche Verwaltung werden troyd-m schon jetzt getroffen. Einige Mainzer Direktionsgebäume, die die Regieverwaltung ganz für sich in Anspruch genommen lxll, sind heute vormittag schon für jene deutschen Beamten sreigegeben worden, deren Aufgabe die Bereitstellung des notwendigen Maschinen- und Fuhrparks ist. Zu lösen bleibt noch die Frage, der nach dem Abzüge der Regie freiwerden-den Wohnungen. Es ist klar, daß diese Wohnungen ohne Einschränkung freigegeben werden nrüssen. Sie sind seinerzeit jedoch durch die militärische Einquartierungsbüros beschlagnahmt worden, so daß die letzte Entscheidung bei den militärischen Stellen liegt. Man nimmt jedoch an, daß Herriot darauf dringen wird, daß andererseits diese Wohnungen freigogeben werden, da sonst bei der Rückkehr der Mehrheit der Äusgewiesenen die Wohnungsnot katastrophalen Umfang annchmen würde.
Die sächsische Industrie gegen Nebcrbesteuerung.
Der Verband sächsischer Industrieller hat an den Reichsfinanzminister einen offenen Brief gerichtet, der eine sofortige Milderung der Steuersätze fordert. Um einen Stillstand der Wirtschaft zu vermeiden und die deutsche Wirtschaft mir den
Weltmarktpreisen wieder in Wettbewerb treten zu lasten, seien unverzüglich Maßnahmen erforderlich. Der bevorstehende Winter müsse auch aus Staatsinteresten eine wesentliche Milderung der Arbeitslosigkeit bringen und er wird es, wenn man die Wirtschaft aus der gegenwärtigen doppelten Umklammerung der Kreditnot und der Üeberbestenernng erlöst.
Um dm deutschen Antrag betr. Aufnahme Deutschlands in de« Völkerbund.
Der Berliner Berichterstatter des „Daily Telegraph" meldet daß unmittelbar nach der Sitzung des Reichskabinetts am 23.'September mit der Bekanntgabe des deutschen Antrags auf Eintritt in den Völkerbund gerechnet werden könne. Deutschland werde den Antrag an zwei Voraussetzungen knüpfen, politische Gleichberechtigung und Zusicherung Deutschlands eines ständigen Sitzes im Wölkerbundsrat. Die „Zeit" bemerkt zu dieser Nachricht, daß für Deutschland die Frage des Eintritts in den Völkerbund eine Frage der rein politischen Zweckmäßigkeit ist, wobei in erster Linie die deutschen Interessen gewahrt werden müssen. Dies dürfte auch als allgemeine grundsätzliche Auffassung des Kabinetts gelten. Tue oft berührten Voraussetzungen, die vor dem Eintritt Deutschlands erfüllt sein Müssen, sind öffentlich bekannt. Was darüber hinaus in der Mel- düng des „Daily Telegraph" über einen lbestimmt bevorstehenden Schritt Deutschlands gesagt wird, ist reine Kombination. Gegen die koloniale Schuldlüge. — Heraus mit den Kolonien!
Berlin, 18. Sept. Auf dem hier zurzeit tagenden deutschen Kolonialkongreß fanden folgende Anträge einstimmige Annahme:
„Der Deutsche Kolonial-Kongreß fordert von der Reichs- regierung, daß sie sich nicht mit einem Beitritt Deutschlands in Len Völkerbund einverstanden erklärt, wenn nicht gleichzeitig eine Regelung der Kolonienfrage erfolgt, welche den Wiedereintritt Deutschlands in die überseeische Kolonisation znm min-- desten durch Mandatsübcrtragung sicherstellt."
„Mehr als tausend anläßlich des Deutschen Kolonial-Kon- gresses am 18. September 1924 aus allen Testen unseres Vaterlandes in Berlin versammelte Deutschen namentlich auch die Vertreter der deutschen Kolonialwissenschaft, erheben erneut Einspruch gegen die Ausführung des Ultimatums vom 16. Juni 1919, wonach Deutschland kolonialer Mitarbeit unwürdig sei und seine Kolonien aus militärischen Gesichtspunkten rrworben hätte. Das Gegenteil ist der FM und durch viele Aussagen ehemaliger Kriegsgegner bestätigt. Die deutsche Kolonialarbeft galt der Erzeugung von Rohstoffen für das Mutterland, der Schaffung von Siedlungsland für den deutschen Menschenüber- schntz und der Gewinnung eigener Absatzmärkte für die deutschen Waren. In der geistigen, körperlichen und wirtschaftlichen Fürsorge für die Eingeborenen wurden wir von keiner anderen Kolonialmacht übertroffen. In der Kolonialwissenschaft WEN wir auf den wichtigsten Gebieten führend. Der Raub d«r deutschen Kolonien ist daher nicht nur ein die deutsche Ehre im tiefsten verletzendes Unrecht, sondern gleichzeitig eine große Kurzsichtigkeit, die im Interesse des Politischen und wirtschaftlichen Bölkerfriedens alsbaldiger Abstellung bedarf".
Die englische Oeffentlichkeit x-g-n Parmoox.
Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß Lord Par- moor seine Instruktionen überschritten hat, als er in Genf die Mitteilung machte, England würde dem Völkerbund seine Alajte zu Polizeizwecken zur Verfügung stellen. Die gesamte öffentliche Meinung wendet sich dagegen, daß ein Mehrheitsbeschluß des Völkerbundes genügen könne, um die englische Flotte zu mobilisieren. Mn aller Bestimmtheit kann gesagt werden, daß -das englische Parlament eine derartige Politik niemals ratifizieren wurde. England will über seine Flotte nach eigenem Gutdünken verfügen und allein entscheiden, wenn und wie diese dazu beittagen könnte, Uoungs Beschlüße des Völkerbundes auszuführen.
Eine Aufforderung zur Zeichnmtg.
Aus Atlantic City wird gemeldet: Die National Association der amerikanischen Kreditgeber fordert die amerikanischen Geschäftsleute in einem Aufrufe auf, geschäftliche Verbindungen mit Deutschland anzuknüpfen, um Deutschland wieder finanziell auf -die Beine zu bringen. In dem Aufruf heißt es weiter, die Anleihe sei eine sympathische und geschäftstüchtige Form der Hilfe, die dazu beitragen werde, den Frieden und den Wohlstand auf der ganzen Welt zu fördern. Die National Association fordert daher die amerikanischen Geschäftsleute dringend auf, sich an der Anleihe zu beteiligen.
Blutige Eifersuchtstat. Eine furchtbare Bluttat ereignete
sich in Lübeck. Der Scherenschleifer Emil Göpfert wurde in seiner Wohnung von seinem Gehilfen, dem Arbeiter Adolf Brambor, ermordet. Im Verlaufe eines Wortwechsels stach Br-ambor plötzlich mit einem Taschenmesser dem Göpfert zweimal in die linke Halsseite. Durch -diese Stiche wurde die Schlagader des G. verletzt, so daß er an Verblutung starb. Der Täter -wurde in Haft genommen und die Leiche beschlagnahmt. Der Mörder enschuldigt seine Tat mit Bewußtlosigkeit, doch ist fesigesdellt worden, daß er -die Frau des Göpfert in letzter Zeit mit Lichesanttägen behelligt und deshalb ist Eifersucht als Motiv der Tat nicht von der Hand zu weisen.
Der tolle Dachdecker. Ein Dachdeckergeselle in Frankenthal (Pfalz) bedrohte seine Geliebte mit Erstechen. Die Eltern des Mädchens fürchteten, daß der rohe Mensch seine Drohung ausführen könnte und brachten die Tochter nach Ludwigshafen. Der Bursche sprang in Frankeuthal auf den schon in Gang befindlichen Zug und ging auf den äußeren Trittbrettern entlang, um das Mädchen zu suchen. Endlich fand er es; er öffnete die Abteststüre und versuchte nun das Mädchen aus dem Zuge zu werfen. Mit Mühe konnten die Mitreisenden den Wütenden überwältigen. Er wurde, nachdem der Zug durch die Notbremse zum Halten gebracht war, festgenommen.
Unter der Anklage des Gattenmordes. Ein Mordprozeß, der mit seinen spannenden Verwicklungen einem Kriminalroman gleicht, fesselt seit einigen Tagen die Pariser Zeitungs- leserinnen. Die Gräfin de Kerninon ist unter dem Verdacht verhaftet worden, ihren Ehemann, Len allen Siachkommen eines bretonischen Geschlechts, erschossen zu haben. Die Gräfin ist bürgerlicher Herkunft, ihre Ehe war sehr unglücklich. Der Graf tröstete sich mit einer Geliebten, -der er aus -dem Sterbebett anvertraut haben soll, daß seine Frau ihn getötet habe. Aber diese Aussage wird durch das Attest >des Arztes widerlegt, der au einen Selbstmord glaubt. Der Arzt ist mit der Gräfin befreundet, der durch ein Testament des Verstorbenen das Vermögen entzogen wäre, wenn nicht — die Geschichte wird immer verwickelter — dieses Dokument verschwunden wäre. Ist der Arzt -bestochen? Ist die Gräfin die Mörderin? Soll das Mädchen -aus -dem Volk, -das dem Grasen viele Jahre hindurch nahe- gestanden hat und der -der Haupttest des Geldes vermacht war, ohne einen Pfennig auf die Straße gejagt werden? — Die Geschichte ist bisher noch völlig dunkel. Alle Pariser Portiersrauen sichern. Reporter und Photographen überwachen Lannion, den Ort der geheimnisvollen Tat.
Eine Liebestragödie unter den Aussätzigen. In einem Le- prosorium unweit von Petersburg hat sich ein Drama abgespielt. Der Hauptarzt, ein Spanier hat aus Eifersucht eine Krankenschwester, mit der er ein Verhältnis unterhielt, ermordet. Sowohl der Mörder wie die Ermordete waren Aussätzige. Der Verbrecher mußte in der Kolonie belassen werden, da er als Aussätziger nicht ins Gefängnis gebracht werden konnte.