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Heidelberg, 9. Septbr. In dem benachbarten Handschuhsheim lauerte in der Nacht zum Montag der jugendliche Unterlehrer Her­mann den Bäckermeister Frey auf dem Nachhausewege auf, um ihn wegen eines alten Wohnungszwistes zur Rechenschaft zu ziehen. Der als jähzornig bekannte Hermann versetzte im Perlaufe des Streites seinem Gegner mehrere Messerstiche in den Rücken und bewarf den Fliehenden mit Steinen. Frey ist während der Operation im Kran­kenhaus an seinen schweren Verletzungen gestorben. Unterlehrer Her­mann wurde aus seinem Bett heraus verhaftet.

Etwas vom Sparen und Borgen.

Leuten wir heute das Gespräch auf die Notwendigkeit der Wiederbelebung des Sparsinns, so begegnen die Männer vom Fach soviel Ablehnung, Vorurteil und Zweifel, was sich schließ­lich in dem Ausspruch Luft macht:Gebt uns erst einmal un­sere Spargroschen aus der Zeit vor dem Kriege zurück, dann wollen wir auch wieder anfangen zu sparen."

Dieser Ausspruch findet seine Ergänzung in dem weitver­breiteten irrigen Glauben, daß die Banken und Sparkassen die sparende Bevölkerung um ihr gutes Geld betrogen hätten. Wenn dies wirklich der Fall wäre, hätten wir heute ganz ge­wiß nicht die furchtbare KreLitnot, sondern es würden die Banken und Sparkassen bei den sündhaft teuren Zinsen jede Gelegenheit benutzen, um ihre Gelder auszuleihen und große Gewinne einzuheimsen. Obige Redensart, die man immer und immer wieder selbst aus dem Munde hochintelligenter Menschen zu hören bekommt, offenbart einen solchen Mangel an Ver­ständnis für den Zusammenhang einfachster Dinge des Wirt­schaftslebens, daß es sich verlohnt, kurz darauf einzngelien.

Geld erfüllte vor dem Kriege, wie auch heute noch, genau die Funktion, welche das Blut im menschlichen Körper zu er­füllen hat. Es durchpufft unser Wirtschaftsleben bis in die letz­ten und kleinsten Aederchen. Es gibt ihm Kraft und Rück­halt, es spornt den Wirtschaftskörper zu immer neuen Höchst­leistungen an. Voraussetzung ist nur, daß dies Blut gesirnd ist. Infolge der Nichtachtung eherner wirtschaftlicher Gesetze ver­seuchte unser wirtschaftliches Blut, nachdem der Wirtschaftskör- per infolge des verlorenen Krieges sowieso schon aufs empfind­lichste geschwächt war. Brachte in der Vorkriegszeit jemand hundert Mark zur Bank so wußte er, diese Mark 100-- kann ich jederzeit im gleichen Werte in Gold, Silber oder Papier auf Verlangen zurückhaben. Eine Mark war eine Mark. Es kam der Krieg er ging verloren, Mark blieb Mark im Geldverkehr nach dem Willen einer hochweisen Regierung, lei­der Gottes. Banken und Sparkassen mußten stille halten, ja sie mußten sich wissentlich ausplündern lassen durch ihre Schuld­ner. Galt früher der Satz:Einer für Alle und Alle für Ei­nen", so hieß es jetzt:Jeder für sich und den letzten beißen die Hunde". Alle Welt flüchtete in die Sachwerte, Geld war Lurch die Inflation gänzlich mißachtet worden. Es kam die Renten­mark. Mit ihrem Erscheinen wurde offenbar, daß nächst den Rentnern kein Stand so schlecht abgeschnitten hatte, wie die Mittelstandsbanken und Sparkassen. Die 3. Steuernotverord­nung sargte letzten Endes dafür, daß außer dem Geld auch noch der Kredit und das Vertrauen des Publikums zum Teufel ging. Nie wieder sparen, lautete -die Devise der Masse, wir sind ein­mal betrogen worden. Man will es nicht mehr wahr haben, - von Len unscheinbaren Sparbüchelchen vor dem Kriege jahr­zehntelang doch ein Segen ausgegangen ist, der in den Wechsel­fällen des Lebens hohe sittliche Werte in sich barg. Erinnern wir uns doch einmal dieser Zeit, -denn es. kann sehr Wohl der Fall eintreten, -daß der Flucht in die Sachwerte bald eine Flucht in -die Geldwerte folgt. Ja, die Zeit ist schon da, denn Geld ist -heute alles. Früher hatte fast jedes neugeborene Kind sein Sparbuch. Bei der Taufe brachte irgend ein praktisch veran­lagter Pate ganz gewiß ein Büchlein mit 10 Mark Stamm­einlage und sobald das Verständnis wach wurde, batten die Kinder ihre Sparbüchse, in die Pfennige, Nickel- und Silber­münzen wanderten und wer wollte leugnen, welch erzieherischer Wert in dieser Art des Sparens lag.

Die Stabilisierung ist da, der Devisenmarkt hat vollständig an Bedeutung verloren, da die Reichsbank in der Lage ist, jeden Posten voll zuzuteilen. Sparen ist nun nicht nur möglich, son­dern wird zur gebieterischen Pflicht. Es gibt -auch schon ein­zelne, die trotz aller Enttäuschungen wieder angefangen haben. Die große Masse, auf die es ankommt, steht aber noch abseits. Wenn aber die Preise fallen sollen und wir in der Lebenshal­tung Len Friedensstand erreichen wollen, ist es erforderlich, daß das ganze deutsche Volk wieder spart. Nur auf die Weise läßt sich die heutige Kreditnot beseitigen, der Zinsfuß für Leihgeld Herabdrücken. Lassen wir den -guten Schacht zu Hause und be­sorgen wir uns anstatt der Auslandskredite Kredit im Julande.

Sparen, das ist leichter gesagt, als -getan. Woher nehmen und nicht stehlen, bei diesen Zeiten, ist die landläufige Antwort. Freilich, -das Schielen nach Auslandskreüiten ist weit weniger anstrengend. Fast täglich findet man in seinem Leiborgan ein allerneuestes Telegramm. Amerika bewilligt 10 Millionen Dollars Lebensmittelkr-edite für Deutschland oder Morgan ist für einen 800 Millionenkredit an Deutschland. Also brauchen wir nur Wechsel zu unterschreiben und schon ist uns -geholfen. Lassen wir uns nicht bluffen. Wir müssen ganz klein in punkto Geld anfangen, genau wie unsere Vorfahren, die sich auch ab und zu einmal das Vergnügen geleistet haben, einen Krieg zu verlieren.

Wer glaubt, noch nicht recht ans Sparen zu kommen, soll sich trotzdem ein Buch zur täglichen Verfügung nehmen. Wenn es möglich ist, ab und zu 10 Mark auf 8 oder 10 Tage einer Bank zu überlassen, um sie sich dann wieder abzuholen, so leistet er damit -der Volkswirtschaft einen Dienst.Viele wenig machen ein Viel". Machen dies Experiment recht viele, so kommt in -der Bank Mark zu Mark, und es kann -dem einen oder anderen Geschäftsmann mit diesem G-elde ein kurzer Kredit be­willigt werden.

Schickt auch die Kinder wieder mit 50 Pfennig, mit einer Mark zur Bank und lehrt sie wieder die Freude am Selbster­sparten.

Für die reifere Jugend ist es besser, um einen neuen An­zug oder ein neues Kleid zu erstehen, vorher Mark zu Mark in einem Sparbuch zu sammeln, als mit einer Anzahlung znm Ge- schäftsmann zu gehen und hinterher, wenn die Sachen schon un­scheinbar werden, -den Rest nach und nach abzutragen.

Der junge Mann spare wieder für die Selbständigmachnng, das junge Mädchen für ihre Aussteuer.

Aeltere einzelstehende Personen mögen wieder für ihr Al­ter und für die Wechselfälle des Lebens sparen, denn ohne Notgroschen ist das Leben heute gefährdeter, denn je.

Ehepaare sparen für die Erziehung ihrer Kinder, für Som­merreffen, für Anschaffungen zu Geburtstagen, znm Weihnachts­fest und dergl.

Der Geschäftsmann und Landwirt -aber sparen, indem sie versuchen, ihre Betriebe mit eigenen Mitteln in Gang zu halten und möglichst -wenig Kredite von den Banken zu beanspruchen. Sie leisten sich damit selbst den größten Dienst, denn Lei den abnorm Hohen Zinsen ist an großen Verdienst mit geborgtem Geld doch nicht zu denken.

Die Mittelstandsbanken und Sparkassen wollen das Sparen aber dadurch unterstützen und anspornen, indem sie höchste Zin­sen für Spareinlagen zahlen und die Wertbeständigkeit aller «Pargelder auf Grundlage des amtlichen Dollarkurses garan­tieren. Gegenwärtig beträgt der Zinsfuß für Spargelder 12 bis 15 Prozent pro Jahr,

je nach Kündig-ungszeit. Es lohnt sich bei -diesen Sätzen schon, Gelder von Mark 10. an zur Kasse zu bringen, die bisher nutzlos 810 Tage in der Brieftasche herumgetragen wurden.

Bürger! Habt wieder Vertrauen trotz aller Wirrnisse der letzten Jahre. Keine Regierung wird es wieder wagen. Euch noch einmal durch Inflation um Euer Erspartes zu bringen. In der Answertungsfrage stehen wir Genossenschaftsbanken nicht gegen Euch, sondern fordern mit Euch die Beseitigung der dritten Steuernotverordnung. Macht aber wieder einen Anfang mit Sparen in der einen oder anderen Weise. Es liegt noch von den im Verkehr befindlichen drei Milliarden Nenten- mark zuviel ungenutzt in Schubladen und Brieftaschen brach, daher -die Kreditnot, die teuren Zinsen, die hohen Warenpreise. Arbeitet alle wieder mit am Gesamtwohl, indem Ihr spart. Denn das Wohl des Einzelnen ist untrennbar verknüpft mit dem Wohle des Ganzen.

Wer kann die Sparbewegung unterstützen?

1. Der neue Reichstag, indem er die dritte Steuernotver- ordnung mit seinem Unrecht gegenüber den alten Sparern schleunigst Wieder -aufhebt.

2. Das Finanzministerium, dadurch, daß es -gerechtere und einfachere Stenergesetze ausarbeitet, die den Geschäftsmann nicht wie bisher der Bank fernhalten; die Finanzämter sollten aus­hören, durch Festsetzung höchster Strafen die Wirtschaft schwer zu beunruhigen. Wir fordern an diese Stellen Männer, die ein besonders wirtschaftliches Verständnis haben.

3. Oeffentliche Gelder des Reiches, der Reichsbahn, der Post, der Kreise und Gemeinden sind durch Verfügung der zu­ständigen Stellen möglichst billig auszuleihen. Diese Gelder sollten -dazu benutzt -werden, um die Zinsen am Geldmarkt her- abzudrücken. Gegenwärtg scheint das Gegenteil der Fall zu sein.

4. Lehrer und Erzieher sollten sich wieder in den Dienst der guten Sache stellen und die Jugend zur Sparsamkeit an- halten.

Lernen wir aber trotz allem nicht wieder sparen, so geben wir uns als Volk den eigenen Todesstoß. Aus die Dauer können wir mit geborgtem Gelde nicht unsere Wirtschaft in Gang hal­ten. Es ist doch schon in der Einzelwirtschaft jedem klar, -daß man durch Aufnahme von Schulden seine finanzielle Lage nicht verbessert.

Darum stellt durch Sparen den Kreislauf des Geldes wie­der her und setzt die Banken durch Errichtung von Scheck- und Sparkonten in den Stand, ihre Aufgabe als Geldausgleichs­institute wieder in vollem Umfange wie vor dem Kriege zu erfüllen. Wenn wirklich alles ungenutzte Geld dem Ansleih­verkehr nutzbar gemacht wird, läßt sich auch mit den erzielten Gewinnen die Auswertungsfrage in befriedigender Weise lösen.

Vermischtes

Mord und Selbstmord im Pfarrhause. Bei Worms erschoß im evangelischen Pfarrhaus in Pfeddersheim der 40 Jahre alte Henrich aus Mannheim, der wiederholt die Gastfreundschaft des evangelischen Pfarrhauses in Anspruch genommen hatte, die 19jährige Tochter -des Pfarrers aus unbekannten Gründen. In dem Augenblick, als die Mutter der Erschossenen das Zimmer betrat, erschoß sich der Mörder vor ihren Augen.

Opfer der Inflation. Die letzte Berliner Stadtverordneten­versammlung beschäftigte sich im nichtöffentlichen Teile mit einer Unterstützung-sangelegenheit, die für weitere Kreise Interesse ha­ben dürfte. Es handelt sich um -die jüngste Tochter eines frühe­ren Ehrenbürgers Berlins, die sich in der größten Not befindet. Sie ist über 50 Jahre alt, leidend, und -daher nicht imstande, ei­nen Berus -anszuüben. Infolge der Inflation ist ihr Vermö­gen vollständig verloren gegangen oder ertraglos geworden. Auch -das Wbvermieten von Zimmern bringt ihr keinen nam­haften Gewinn mehr, und sie müßte der Wohlfahrtspflege an­heim fallen, da sie von keiner Seite Unterstützung zu erwarten hat. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligte der Dame gemäß dem Antrag -des Magistrates eine widerrufliche lausende Unterstützung in Höhe von 225 Mark monatlich. DasBerli­ner Tageblatt" fügt diesen Mittellungen den Namen des um Ber­lin besonders verdienten Ehrenbürgers bei. Er heißt: Rudolf Virchow.

Handel und Derkebr.

Stuttgart, 9. Sept. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlacht­hof waren zugefühct : 80 Ochsen, 29 Bullen. 244 Iungbullen, davon unverkauft 40, 200 Iungrinder, 76 Kühe, 715 Kälber. 810 Schweine und 50 Schafe. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht in Goldpfen­nigen: Ochsen 3843 (letzter Markt 3742), 2.2835 (26-34), Bullen I. 38-41 (37 - 40). 2. 29-35 (2735). Jungrinder 1.47 bis 50 (45-49), 2. 35 - 44 (34-42), 3. 29 - 34 (26-321, Kühe I. 29 bis 35 (28-34). 2. 17-25 (uno.), 3. 12-16 (unv.), Kälber l. 66 bis 68 (64 67). 2. 61-64 (59-62). 3. 50-58 (50-56), Schweine I. 86 bis 88 (83-85), 2. 82-84 (79-82), 3. 70-78 (68-76). Verlauf des Marktes bei Großvieh mäßig belebt, bei Kälbern und Schweinen lebhaft.

Pforzheim, 8. Septbr. (Wochenmarkt.) Die Anlieferung an Grüngemüse zu den letzten Märkten genügte der Nachfrage. Das Angebot von ausländischem Blumen-, Rot- und Weißkohl ist eben­falls günstig. Die Zufuhr von Kartoffeln war reichlich. Butter und Eier werden der Nachfrage entsprechend angeboten. Die Zufuhr an Obst aller Arten war außerordentlich reichlich. Das Angebot von Pilzen ist z. Zt. sehr gut, leider wird sehr wenig Gebrauch davon gemacht. Der Seefischverkauf war mäßig. Der Obstgroßmarkt war gut beliefert. Der Markt findet jeden Mittwoch und Samstag auf dem Reuchlinschulplatz statt.

Pforzheim, 8. Sept. (Schlachtviehmarkt.) Auftrieb : 7 Ochsen, 32 Rinder (unverkauft 2), 8 Facren (4), 2 Kühe (1), 8 Kälber, 92 Schweine, lO Schafe. Erlös aus je einem Pfund Lebendgewicht nüchtern gewogen ohne Zuschlag: Ochsen I. 48-52, Rinder 1. 46 bis 52. Farren 3240, Kühe 2532, Kälber 66 -70, Schweine 8688. Marktverlauf: Lebhaft.

Ermäßigung der Kohlenpreise? Aus Berlin wird derFrkf. Zeitung" gemeldet:Wie man hört, steht eine Ermäßigung der Koh­lenpreise, angeblich um lO Proz., unmittelbar bevor."

Neueste Nachrichten

München, 9. Septbr. Die Kommunisten erlitten gestern im Münchener Stadtrat eine empfindliche Niederlage. Sowohl ihr An­trag gegen den Erwerb des Hotolaktienpaketes der Bayerischen Staatsbank, als auch ihr Antrag auf ein Mißtrauensvotum gegen den Ersten Bürgermeister wegen seines Beglllckwllnschungstelegramms an die Reichsregierung in der Angelegenheit des Londoner Abkom­mens wurde abgelchnt. Vor dem Uebergaug zur Tagesordnung haben die Kommunisten den Saal verlassen.

Speyer, 9. Sept. Wegen der Zwischenfälle in Lauterecken, wo der französische Bezirksdelegierte wegen angeblicher Unruhen den Belagerungszustand verhängte, wurde zwischen den deutschen und französischen Behörden eine Regelung der Lage herbeigeführt. Der Belagerungszustand wurde heute aufgehoben.

. Recklinghausen, 9. Septbr. Heute nacht wurde ein Straßen­bahnwagen, der von Marl kam, von zwei maskierten Räubern an­gehalten, die das Personal mit vorgehaltencr Pistole zwangen, die Tageseinnahme und ihre Brieftaschen auszuiiesern. Ein Schaffner wurde durch Schläge mit der Pistole am Kopfe verletzt.

Hannover, 9. Sept. Durch die ärztliche Untersuchung Haar­manns hat sich seit der Ueberführung des Sexualmörders in die Provinzialheilanstalt nach Göttingen kein neues Moment ergeben. Der Psychiater, Geheimrat Schulze, hat noch kein abschließendes

Urteil vorgelegt. Jedenfalls soll die Voruntersuchung mit Beschleuni­gung durchgefllhrt werden, sodaß man wohl noch im November mit der Hauptverhandlung in Hannover beginnen kann. Bis jetzt steht lediglich fest, daß Haarmann 17 Sexualmorde auf dem Ge­wissen hat.

Gelsenkirchen, 9. Sept. Das Netz der Polizei um die Kommu­nisten scheint sich immer enger zusammenzuziehen. Nach den Ver­haftungen in Buer in den letzten Tagen ist nunmehr hier der steck­brieflich verfolgte kommunistische Landtagsabgeordnete und Bezirks­revisor Karl Beyer verhaftet morden, der sich in Essen monatelang unter faschem Namen Herumgetrieben hatte.

Berlin, 9. Sept. Der gegen 5 evangelische Pfarrer von den litauischen Behörden im Memelgebiet verhängte Ausweisungsbefehl erfuhr auf deutsche Vorstellungen eine Abänderung dahin, daß die Ausweisung der Pastoren Kerschieß und Hochleiter zurückgenommen und bezüglich der anderen die Durchführung vorläufig sistiert wurde.

Berlin, 10. Sept. Wie die Bossische Zeitung aus Budapest be­richtet hat die ungarische Regierung sich nunmehr auf den Stand­punkt gestellt, daß der verhaftete Deutsche tatsächlich der Erzberger- Mörder Heinrich Schulz ist. Man erwartet, daß das Auslieferungs- Verfahren vor Ablauf der vorgeschriebenen 6 Wochen erledigt sein wird.

Berlin, 9, Sept. Wie die Blätter erfahren, werden die Ge­spräche von und nach den besetzten Gebieten innerhalb der letzteren noch immer von den Franzosen kontrolliert. Die Verordnung be- zügiich der Gespräche reicht noch bis 31. 12. Die Kontrolle erfolgt stichprobenweise. Großadmiral Tirpitz entschloß sich zur Veröffent­lichung seines Archivs ohne Einschränkung. Die Publikation wird noch im Spätherbst im Cotta'schen Verlag erfolgen. Die vier Bergarbeiterverbände haben den Schiedsspruch über die Lohnregelung bei den südlichen Randzechen des Ruhrgebiets abgelehnt. Die Heizer, Maschinisten und Uebertagearbeiter der christlichen Metallar­beiter lehnten den Schiedsspruch ebenfalls ab. DemBerliner Tageblatt" zufolge begibt sich der Staatssekretär z. D. Prof. Hirsch auf Einladung amerikanischer Wirtschaftskreise zu einer 6 wöchigen Bortragsreise nach Amerika. Wie dieBossische Zeitung" hört, wird der Mitinhaber des Bankhauses Mendelsohn und Co. Rudolf Löb, anfangs Oktober nach Newyork reise», um die Beziehungen seines Bankhauses zu Amerika noch inniger als bisher zu gestalten.

Genf, 9. Sept. In der Dienstagsitzung des Völkerbunds unter­stützte Graf Apponyi-Ungarn die Forderung nach allgemeiner Ab­rüstung. Der Bölkerbundsrat erörterte unter anderem Danziger Fragen und behandelte in geheimer Sitzung die Militärkontrolle.

Madrid, 9. Sept. Es wird versichert, daß General Rioera be­absichtige, die von den spanischen Truppen unterbrochene Offensive wieder aufzunehmen, um den Mut der Truppen wieder aufzurichten. Er richtete zu diesem Zwecke ein Manifest an die Truppen. Der General befinde sich mit den übrigen Mitgliedern des Direktoriums in Tetuan und erstattete den in Madrid weilenden Mitgliedern des Direktoriums über die Ergebnisse seiner Unterredung mit dem Ober­kommissar Hericht.

Warschau, 9. Septbr. Heute früh entgleiste aus der Strecke Grodno-Wilna bei Olkienniki, hart an der litauischen Grenze, ein mit Militär besetzter polnischer Panzerzug. Zwei Soldaten wurden getötet und 13 verletzt.

Moskau, 9. Sept. Wie die Ruff. Tel.-Ag. meldet, wurde das auf Erschießen lautende Urteil gegen 24 Organisatoren der Banden­überfälle in Georgien, darunter Mitglieder des Zentralkomitees und des ausländischen Büros der Menschewiki, vollstreckt.

Newyork, 9. Sept. Die Person, die dem Prinzen von Wales einen Drohbrief schickte, wurde wegen Geistesgestörtheit in eine Irren­anstalt gebracht.

Noch kein Abzug der Franzosen im Rheinhafe«.

Karlsruhe, 10. Sept. Die Frage der Räumung des im Januar 1923 widerrechtlich besetzten Gebiets durch die Franzosen in unserm Lande, besonders im Rheinhafen und in Maxau- Maximfliansau wird natürlich, nachdem der angekündigte Ter­min herangerückt ist, von der Bevölekrung lebhaft besprochen. In den gestrigen späten Abendstunden war noch nichts von ei­nem Abrücken der Franzosen im Rhcinhafen und im Maxauer Gstbiet zu bemerken. Im Maxauer Bahnhof ist noch immer eine Abteilung Franzosen untergebracht. Die Schifsbrückwache ist bis ans einige wenige Posten reduziert, die auf badischer Seite stehen. Die Passage ans der Maxauer Brücke ist vollstän­dig frei. Der Zugverkehr über die Brücke wird immer noch durch die Regie betrieben. Durchgangsfahrkarten gibt es noch nicht. Wer Wer den Rhein von der Pfalz Verfahren will, muß in Frankenwährung bezahlen, ein teuerer Spaß, so daß die meisten den Weg über die Brücke zu Fuß znrücklegen. Im übri­gen wartet manhüben wie ÄrWen" auf die Stunde der Er­lösung, von der man sich eine wesentliche Besserung der Ge­schäftsverhältnisse verspricht.

Die Zollschranke am Rhein gefallen.

Köln, 9. Sept. In der vergangenen Nacht erfolgte an al­len Zollstellen die Einstellung der Zollerhebung. Der Waren­verkehr zwischen besetztem und unbesetztem Gebiet geht wieder ohne Einschränkung vor sich. Die Aufhebung gestaltete sich überall ohne besondere Formalitäten und ohne irgendwelche besonderen Ereignisse. Die französischen Büros in den Zoll­ämtern werden jedoch noch einige Tage bestehen bleiben und auch die Zollbeamten sind noch bis zur Abwicklung der Geschäfte an­wesend. Als Folge des Wegfalls der Abgabenerhebung dürfte sich ein rasch ansteigender Güterverkehr zwischen dem besetzten und dem unbesetzten Gebiet bemerkbar machen. An den Gren­zen des besetzten Gebiets sind seit Tagen große Warenvorräte ansigestapelt, besonders in Elberfeld, die nunmehr aus einen Schag mit Lastautos und per Achse an ihren Bestimmungsort rollen.

Karlsruhe, S. Sept. Die Zollkontrolle nach dem besetzten Gebiet ist auch hier heute nacht gefallen. Der Warenverkehr zwischen dem besetzten und dem unbesetzten Gebiet ist rummehr allgemein zollfrei. Der Verkehr mit Waren, die für das Deut­sche Zollausland (z. B. England, Belgien usw.) bestimmt sind, wird erst ab 20. ds. zollfrei-

Ludwigshafen, 9. Sept. Das Zollhaus auf der Rheinbrücke wurde heute vormittag geräumt. Dagegen bleibt das Zollbüro am Lokalbahnhof zur Abwicklung der lausenden Geschäfte, ins­besondere zur Zurückgabe der für Frachtwagen hinterlegten Kautionen, geöffnet.

Neuer Abbaubeschluß gegen Scheideman«.

Kassel, 9. Sept. In einer vertraulichen Sitzung beschloß die Stadtverordnetenversammlung, ihren Abbaubeschluß vom 14. 7. aufzuheben und ihn durch eine neue Formulierung zu ersetzen. Nach dieser sollen Oberbürgermeister Scheidemann und Stadt- rat Rosenstock zum 1. 11. in den vorläufigen Ruhestand versetzt werden. In Abänderung des alten Beschlusses wird ausdrück­lich festgestellt, daß mit dem neuen Beschluß der Abbau der Stellenihaber und nicht der Stellen selbst herbeigeführt werden soll. Seinerzeit hat die Regierung wegen der Unklarheit der ersten Fassung in dieser Beziehung die Gültigkeit der Beschlüsse vom 14. 7. Nicht anerkannt.

Herbstmanöver des Reichsheeres.

Berlin, 9. Sept. Die Manöver des Reichsheeres haben heute in einer Parade vor dem Höchstkommandiersnden auf dem Gelände in der Nähe von Strausberg ihren Abschluß ge­funden. Punkt 12 Uhr mittags marschierten die Truppen in geschlossenen Formationen unter den Klängen >des Parademar­sches an General von Seeckt und den anderen Offizieren vor­über. Den Anfang machte wie gewöhnlich die Infanterie, es folgten dann Pioniere und darnach mehrere Artillerieabteilun­gen, denen sich vier Panzerwagen anschlossen. Wetter sah