Nullpunkt gesunken; es dürste mit wenigen Ausnahmen eine Säure geben.

Neuenbürg, 6. Sept. (Heimatbeilage.) Noch regiert der Sommer im Land, noch hofft man auf schöne Tage, noch schweift das Auge des Wanderers nach den blauen Bergen und nach den schattigen Wäldern. Unsere heutige Nummer der Hei­matbeilage will uns in den prächtigen Schönbuch führen, ein Waldgebiet von einer solchen Geschlossenheit und Eigenart wie wir wenige mehr besitzen. Ein besonderer Beitrag gilt der alt­historischen Poststraße von Stuttgart über die sieben Berge nach Tübingen, und ein Erzählerbeitrag von Anna Bechler rollt das ergreifende Schicksal auf, das Hans von Hutten unter dem Schwert des Herzogs Ulrich gefunden hat, ein Menschenschick­sal, das der Anfang war für eine lange Kette von Unglück, die ein ganzes Volk betroffen hat.

Baden.

Billingen, 4. Sept. Im Oekonomiegebäude des früheren Adlerwirts Ummenhofer in der Rosengasse brach Feuer aus, das in dem mit Heu und Oehmd vollgepfopften Gebäude reiche Nahrung fand. Das Haus ist vollkommen ausgebrannt, doch konnte das Vieh und einige Fahrnisse gerettet werden. Große Gefahr bestand für die anliegenden alten Häuser, die aber die Feuerwehr retten konnte. Der Schaden ist sehr erheblich. Es wird Selbstentzündung durch das in den letzten Tagen schlecht eiugebrachte Oehmd vermutet.

Wiesental, 5. Sept. Nach dein Genuß von Mohnbrühe starb plötzlich das Kind des Arbeiters Scholl. Es besteht noch vielfach auf dem Lande die Unsitte unruhige kleine Kinder durch den Genuß von Mohn zur Ruhe zu bringen. Es kann vor dieser Unsitte nicht genug gewarnt werden.

Konstanz, 5. Sept. Zwei Karlsruher Studenten, die in einem kleinen Paddelboot mit Segel in Horn auf den See hin­ausfuhren, gerieten in starken Wellengang und wurden um­geworfen. Beide Insassen fielen ins Wasser, konnten sich aber an dem umgekippten Boot festhalten, bis sie in halb erstarr­tem Zustande geborgen werden konnten.

Furtwangen, 4. Sept. Letzte Woche lag am Mittwoch früh auf der Höhe der Martinskapelle eine ziemlich starke Schnee­decke. Da es im Mai noch schneite, so waren in diesem Som­mer nur zwei Monate schneefrei. Für das gepflanzte Getreide besteht bei Fortdauer der naßkalten Witterung die Gefahr, daß es nicht zur Reife gelangt.

Rheinfelden, 5. Sept. Im Rhein wurde kürzlich ein merk­würdiger Fang gemacht. Am Angelhaken einer sogenannten Grundschnur hatte sich ein Aal gefangen, der bei seinen Befrei- ungsversuchen die Schnur zu einem Knäuel um sich herum­gewunden hatte. Ms am Morgen Aal und Schnurknäuel ge­hoben wurden, schnappte ein Hecht nach der vermeintlichen Beute und verwickelte sich derart mit den Zähnen im Knäuel, daß er nach längerem Widerstreben in den Kahn gehoben wer­den konnte. Er wog bei einer Länge von 1,15 Metern etwas über 20 Pfund.^,

Handel und Verkehr.

Besigheim, 5. Sept. (Weinversteigerung.) Die von der Wein- gärtnergenossenschast Flein abgehaltene 3. Weinversteigerung hatte ein glänzendes Ergebnis und war aus allen Teilen des Landes stark be­sucht. Es kamen ca. 100 Hektl. naturreine, elstklassie Oualitätsweine in Rot und Weiß (Weißriesling! zur Versteigerung, die durchweg schlanken Absatz fanden. Für Rotweine wurden erzielt 180189 Mk. pro Hektl., für Weißriesling 140-170 Mark pro Hektoliter, b? Tuttlingen, 5. Septbr. (Ziegenmarkt.) Zufuhr: 23 Ziegen, 14 Böcke und 9 Lämmer. Verkauft wurden 8 Ziegen (Preis 1621 Mk.), 11 Zuchtböcke (Preis 3065MK.) und 4 Lämmer (Preis 14-16MK.).

Fruchtpreise. 2n Ebingen betrug der Preis für Haber 10,2g, für Gerste 10,50 Mark, in Wangen i. A. Weizen 15, Roggen 12 bis 14. Gerste 13. Haber 12 Mark je der Zentner.

Viehpreise. In Bietigheim kosteten ein Paar Stiere, zwei Jahre alt, mit 760 Kilogr. 600 Mk., ein Paar Stiere, 30 Monate alt, mit 960 Kg. 860 Mk., ein Paar Ochsen mit 970 Kg. 960 Mk., ein Paar Ochsen mit 1170 Kg. 1200 Mk., ein Rind, l Jahr alt, 220 Kg., 220 Mk.. ein Rind, 18 Monate alt, 290 Kg., 255 Mk., ein fettes Rind, 460 Kg., 450 Mk., eine Kalbin, 470 Kg., 500 Mk., mit 520 Kg. 550 Mk., eine ältere Kuh, 470 Kg., 350 Mk., eine trächtige Kuh, 500 Kg-, 480 Mk. - 2n Crailsheim kosteten Stiere 190520, Kühe 148450, Rinder 180650 Mk., in Ehingen Farren 280-300. Kühe 230 - 300, Kalbeln 4M-480 Mk.. in Giengen a. Br. ein Paar Ochsen 9201260, Stiere 4M740, eine Kuh 2M 5M, ein Kalbel 300525, ein Stück Jungvieh 90 bis 250, ein Farren 150-640 Mk., in Hall Ochsen 9M-14M Mk. pro Paar, Kühe 180630, Jungvieh IM4M Mk. pro Stück, in Laupheim Jungvieh 75 - 240, Farren 180230 Mk. je das Stück.

Schlechte Weinernte in Rheinhessen. Durch den andauernden Regen ist eine einigermaßen gute Ernte nicht mehr zu erwarten, da die Trauben, die nach und nach reifen, sofort in Fäulnis übergehen. Ein großer Teil reift durch die ungünstige Witterung überhaupt nicht aus, wenn nicht in kürzester Zeit noch trockenes, warmes Wetter eintritt. Qualitativ ist mit einem schlechten Jahrgang zu rechnen. Die noch lagernden Weine sind daher gesucht und im Preis ganz wesentlich gestiegen.

Obsterlöse. Beim Obstverkauf in Gomaringen wurden bei der Gemeindeobstversteigerung bei einem Ertrag von 44 Ztr. 93 M. erlöst, durchschnittlich also für den Zentner 2,l0 Mark. Der Ver­kauf des auf 660 Zentner geschätzten Gemeindeobstes in Löwen- stein ergab einen Erlös von rund 22M Mk. Der Zentner kommt also aus 3,50 Mark. Der Stadt. Obstertrag in Pfullingen war geschätzt zu 500 Simri. Erlöst wurden dafür 1325 Mark. I Simri stellt sich hienach durchschnittlich auf 2,65 Mk., der Zentner auf etwa 8 Mark.

Wirtschaftliche Wochenrundscha«.

Börse. Die Börse hat wieder einmal Ndorgenluft ge­wittert. Ist sie an sich schon gerne geneigt, alles aufzugreifen, was geeignet ist, zu einer GeschäftsbÄebung zu führen, so war die Annahme des Londoner Abkommens Lurch den Reichstag erst recht eine Gelegenheit, dem Börsengeschäft einen neuen Impuls zu geben. Die deutsche Wirtschaft glaubt sich von ei­nem Alpdruck befreit fühlen zu dürfen und man versprach sich von der SM-Millionen-Änleihe eine Beseitigung der bisher dem Wirtschaftsleben sich entgegensetzenden Hemmungen. Der ru­hige Weiterlmrf der außenpolitischen Verhältnisse und der Wäh­rung gelten als gesichert und als Folge hiervon erwartet man auch umfassende Auslandsprivatkräste sowie eine Förderung der Produktion. Das zurückgekehrte Vertrauen äußerte sich zu- ächst in ansehnlichen Kaufaufträgen und Kurssteigerungen, rdererserts verhehlt man sich aber auch nicht, daß das Lon- 'er Abkommen auf Jahre hinaus schwerste Verpflichtungen

auferlegt, so daß die künftige Arbeit weniger dem eigenen n und Vorteil als -der Befreiung von drückenden Lasten, s Ausland auferlegt, zu dienen vermag. Im Aktien- war deshalb die feste Grundstimmung nicht von Inn­rer, obwohl sich die Hausse ruhige gleichmäßige Formen und bei maßvoller Einstellung auf die treuen Ver- ibertriebene Bewegungen vermieden hatte, wobei die g mitwirkte, daß die Zusammenlegung des Aktien- den meisten Gesellschaften leicht zu Kursrückgängen en. Dagegen wies der Anleihemarkt bei sehr gro- mungslust sowohl des Inlands wie des Auslands ische Hausse auf. Er ist zum Tummelplatz -der norden, wobei der zunächst Lurch nichts be- mitwirkt, daß das Reich doch einmal etwas für

seine in der^ernotverordnung verleugnet« Emissions-Papiere

werde tun müssen. ^ ..

Geldmarkt. Dre Devisen weisen eine ruhige Haltung auf und die Schwankungen sind nur geringfügig. Dis Zutei­lung kann nach wie vor /eicht und voll erfolgen. Die Reichsbank befriedigt dabei das Ausland ebenso vollkommen wie Las In­land. Der Geldmarkt ist zwast immer noch angespannt, doch ist - ein etwas reichlicheres Angebot ZU bemerken und man erwartet den Zuschuß größerer Summen voll Auslandsgeldern. Bemer­kenswert ist, Laß die Banken jetzt wieder in stärkerem Maße kurzfristige Wcchselkredite für die Industrie zur Verfügung stellen und -daß Monatsgeld fast gär nicht Mehr begehrt wird. Die Zinssätze für täglich Geld stellten sich am Schluß der- Be­richtswoche auf 0,5 vom Tausend, für Monatsgeld auf 1,5 vom Hundert.

Produkten mar kt. Auf dem Produktenmarkt sind wieder Preiserhöhungen sing-etreten, was hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, daß die deutsche Ernte infolge der schlechten Witterung qualitativ schlecht eingebracht Werden wird. Be­sonders Roggen wurde von der Preissteigerung erfaßt. An der Stuttgarter Landesprodukt-enbörse sind die Preist für Heu unverändert geblieben, während die für Stroh von 4,25 Mark auf 4 Mark für 100 Kilogramm zurückgingen. An der Berliner Produktenbörse notierten Weizen 213 (plus 4), Roggen 176 (Plus 14), Sommergerste 220 (plus 4), Winter- und Futtergerste 194 (plus 7), Hafer 169 (Plus 3) und Mehl 32 (plus 1)4) Mark Pro Doppelzentner.

Warenmarkt. Auf dem Eisenmarkt ist eine weitere Er­höhung und zwar um 50 Mark pro Tonne eingetceten. Die Nachstage -ist erheblich gestiegen. Die Preise für deutsche Kohle haben sich nicht geändert, während englische Kohle im Preise etwas zurückging. Am Metallmarkt liegen die Kurse fest, aber das Geschäft hat sich noch nicht belebt. Auch am Altmetallmarkt sind die Preise fest und unverändert, die Umsätze minimal. Bei den großen Berliner Häuteauktionen wurden um 520 Prozent höhere Preise erzielt. Am Zuckermarkt ist das Geschäft in alter Ware nur gering und die Preise bröckelten langsam auf 23 Mk. ab. Für neue Ernte werden Geschäfte zu 17,50 bis 10 Mark getätigt. Am Hopfenmarkt haben die Preise nachgegeben, weil man mit einem befriedigenden Ausfall der Gesamter nie rech­net. Der Großhandelsindex weist eine leichte Erhöhung auf, -die auch die Lebensmittel umfaßt. Die Preise für Baumwoll­garne und Baumiwollgewebe an der Stuttgarter Jndustrre- und Handelsbörse haben einen leichten Rückgang erfahren.

Viehmarkt. Der Austrieb an den Biehmärkten ist recht stark, namentlich bei Großvieh, indessen weniger bei Schweinen, so -daß sich die Preise für Schweine, zunächst ohne Rückwirkung auf die Fleischpreise im Laden erhöht haben.

Holz mar kt. Die Marktlage für deutsche Nutzhölzer hat sich etwas -gebessert. Es werden hauptsächlich Beda-rfskäufe, aber weniger Memuugsabschlüsse zu leicht anziehenden Preisen _

NeiMM. Noür eich len

Friedrichshafen, 5. Sept. Die an den Motoren des Z. R. 3 nach der 1. Probefahrt notwendig gewordenen Reparaturen sind nach emsiger Arbeit beendet. Die Maschinen hatten vorher einen neunzigstündigen Dauerlauf, der vollständig zufriedenstellend verlief, auszuhalten. Das Schiff ist also nunmehr sahrtbereit und die nächste Fahrt soll morgen vormittag vor sich gehen und nicht nur Stuttgart, sondern auch München und womöglich Augsburg und Nürnberg berühren. Hoffent­lich hat der Himmel endlich die nötige Einsicht. In Stuttgart wird das Luftschiff zwischen 12 und 1 Uhr erwartet. Gestern wurde das Luftschiff von Reichswirtschaftsminister Hamm besichtigt.

München, 5. Sept. Auf Grund der Reichstagsentscheidung über die Dawesgesetze fand in Nürnberg eine stark besuchte Landesaus­schußsitzung der Deutschnationalen Bolkspartei in Bayern statt, an der Abgeordnete des Reichstags und des Landtags teilnahmen. Der Landesausschuß nahm einstimmig folgende Entschließung an: Der Landesausschuß der Deutschnationalen Volkspartei Bayern hält die unbedingte Geschlossenheit der Partei für die entscheidende Voraus­setzung einer günstigen Entwicklung des deutschen Schicksals.

Hartenfels (Westerwald), 5. Septbr. Der Ausgang der legten Gemeindewahl hat die Dorfbewohner in zwei Parteien gespalten, die sich auf das heftigste bekämpfen. Diese Fehde hat nun dazu geführt, daß an einem der letzten Tage eine Anzahl Bauern einen Gegner in seinem Gehöft überfielen, ihn sehr schwer mißhandelten, einem zweiten die Arme zerschlugen und einem dritten die Schädel­decke zertrümmerten Bei dem Ueberfall bedienten sich die Angreifer starker Cisenstäbe. Dreizehn der Hauptbeteiligten wurden von den Landjägern festgenommen und dem Landgerichtsgesängnis Neuwied zugeführt.

Weimar, 6. Sept. Im thüringer Landtag wurde gestern ein kommunistischer Mißtrauensantrag gegen die Regierung mit 36 gegen 27 Stimmen abgelehnt.

Jena, 5. Septbr. Hier wurde der Bankbeamte Werner Huld verhaftet, als er zur Beerdigung seines Vaters in Jena weilte. Der Verhaftete war seinerzeit wegen Begünstigung des Rathenaumordes verurteilt worden, hatte sich aber der Verbüßung seiner Strafe zu entziehen gewußt.

Berlin, 5- Sept. Wie die Deutsche Tageszeitung mitteilt, wird Adolf Hitler am i. Oktober von der Festung Landsberg entlassen werden, weil er nur ein halbes Jahr Festung zudiktiert erhalten hatte. Mit der Freilassung Hitlers wird auch in der nationalsozialistischen Bewegung wahrscheinlich eine Klärung insofern erfolgen, als man feststellen wird, welcher Seite Hitler sich anschließen wird, ob der neugegründeten Großdeutschen Volksgemeinschaft oder der parlamen­tarischen Gruppe, in der bekanntlich auch Ludendorff steht.

Berlin, 5. Sept. Die Neuregelung der Erwerbslosenunterstützung enthält, wie der amtliche preußische Pressedienst dem Erlaß des Mi­nisters für Volkswohlfahrt entnimmt, abgesehen von einer allgemei­nen Erhöhung der Sätze und stärkeren Steigerung der Unterstützungen für Frauen sowie der Familienzuschläge gegenüber dem früheren Rechtszustande folgende Abweichungen: Gleichstellung derjenigen weiblichen Erwerbslosen über 21 Jahre, die Nachweisen, daß sie Fa­milienangehörige zu ernähren haben, mit Männern. Geminderte Höchstgrenze für die Famjlienzuschläge der den Männern gleichge­stellten Frauen Die zur Vermeidung von Ueberschneidungen mit Löhnen nunmehr festgesetzten Unterstützungssätze sind Höchstsätze.

Berlin, 6. Sept. Der oberschlesische Hilfsbund und die vereinig­ten Verbände heimattreuer Oberschlesier erlassen eine Kundgebung, in der sie unter Hinweis auf die Bemerkung Macdonalds über Ober­schlesien erneut auf das schwere Unrecht aufmerksam machen, das Oberschlesien durch die Genfer Entscheidung angetan wurde. Ober­schlesien werde an dem Fehler und Irrtum von Genf zugrunde gehen, wenn nicht eine Wiedergutmachung dieses Unrechts erfolge.

Berlin, 6. Sept. Auf dem Tegeler See geriet gestern ein Motor­boot gelegentlich einer Filmaufnahme infolge Versagens des Motors in Brand. Das Boot sollte durch 200 Liter Benzin, das in Wasser geschüttet und angezllndet worden war, fahren. Der Operateur erlitt schwere Brandwunden. (Der Filmwahnsinn treibt immer gräßliche Blüten, um die ohnehin schon aufgeregten Nerven des Großstadt- publikums noch mehr zu reizen. Schriftl.)

Berlin, 5. September. In dem Disziplinarverfahren gegen den Lehrer Adolf Koch, Rektor Buchholz und Lehrerin Bruno wegen Abhaltung rhythmisch-gymnastischer Uebungen mit Gemeindeschüiern in unbekleidetem Zustande wurden Koch und Buchholz mit einem Verweis und Frl. Bruno mit einer Verwarnung bestraft. Unzüchtige Handlungen wurden zwar nicht festgestellt. Koch ging nicht von unedlen Motiven aus, aber das eigenmächtige Vorgehen der Ange­klagten, die sich vorher nicht mit der Aufsichtsbehörde in Verbindung gesetzt hatten, wirkte straferschwcrend. (Mit solch lächerlichen Rügen .wird dem Unfug der Nackttänze, namentlich bei Jugendlichen, nicht "gesteuert Schriftl.)

Hamburg, 5. Septbr. Nach einem beim mexikanischen General­konsulat in Hamburg eingegangenen Telegramm hat die mexikanische Regierung die Mörder der englischen Staatsangehörigen Frau Evans die auch den deutschen Staatsangehörigen Hans Strauß verletzten in Puebla ergriffen und zum Tode verurteilt. Strauß befindet sich be­reits auf dem Wege vollständiger Wiederherstellung. Die englische Regierung sprach der mexikanischen Regierung ihre Genugtuung über die von den mexikanischen Behörden entfaltete Tätigkeit aus.

Breslau, 5. Sept. Auf der Breslauer Polizeiwache verübte de?' seit langem gesuchte Schwerverbrecher und Zuchthäusler Kunde, der unter anderem auch von der Berliner Kriminalpolizei gesucht wurde kurz nach seiner Verhaftung Selbstmord. Er starb auf dem Trans­port ins Krankenhaus, ohne vorher vernommen werden zu können

Genf, 6. Sept. Der Präsident der freien Stadt Danzig, Sähm' ist gestern in Genf eingetroffen. Ans der Tagung des Bölkerbünds- rats stehen folgende Fragen: Hat Polen das Recht, Danziger Schals- ungehörige aus besonderen Gründen aus Polen auszuweisen, obgleich Danzig den polnischen Staatsangehörigen gegenüber in einem be­sonderen Vertrage auf das unbedingte Ausweisungsrecht verzichtet? Ferner steht zur Verhandlung die 'Streitfrage, ob Polen berechtigt ist, das Eigentum von in Polen ansäßigen Danziger Angehörigen zu liquidieren, wie dies in mehreren Fällen geschehen ist. Der Rat wird sich mit diesen Fragen am Dienstag zu beschäftigen haben.

Paris, 6. Sept. Nach einer Havasmeldung aus Düsseldorf ver­öffentlicht der kommandierende General einen Erlaß, wonach die Ge­bühr für Waffenscheine abgeschafft wird. Durch einen zweiten Er­laß wird die frühere Verordnung abgeschafft, die es deutschen Behörden untersagte, Strafverfolgungen gegen politischer Vergehen wegen be-' schuldigter Personen ohne vorherige Genehmigung der Besatzunqsbe- hörden einzuleiten.

Paris, 5. Sept. DemPetit Journal" zufolge soll am Sonntag eine gemeinsame Sitzung der französischen und britischen Delegation in Genf stattfinden.

Madrid, 5. Sept. General Weyler, der Vorsitzende des obersten Gerichts- und Marinerates, ist zum Generalstabschef der spanischen ^ Armee ernannt.

London, 6. Juli. Nach einer Reuter-Meldung aus New-Pork sind die von einem Syndikat von acht oder zehn amerikanischen Banken unter Führung der Equitable Trust Company geführten Verhandlungen über einen Kredit von zehn Millionen Dollar für das deutsche Kohlensyndik.it so aut wie zu Ende geführt. Der Ertrag soll zur Belebung der Kohlenerzeugung im Ruhrgebiet verwendet werden. Die Sicherheit für diese Kredite wird in einem Pfandrecht auf die Kohlengruben und die Kohlenfuhrwerke bestehen. Ferner werden das deutsche Syndikat selbst und deutsche Banken distBürg- schaft übernehmen.

Christianta, 6. Septbr. Amundsen, der bekannte Polarforscher, beantragte die Einleitung des Konkursverfahrens gegen sich.

Hüll, 5. Septbr. Der Gewerkschaftskongreß nahm heute eine Entschließung an, wonach der Kongreß bei Auftreten einer Kriegsge­fahr sofort einzuberufen ist, um über eine Aktion in der Industrie zu entscheiden und mit Hilfe der Gewerkschaftsbewegung alles zur Verhinderung künftiger Kriege zu versuchen. Der Kongreß sandte ferner ein Telegramm an Macdonald, worin ihm für seine Genfer Rede Dank ausgesprochen und die Hoffnung ausgedrückt wird, daß seine Vorschläge über Abrüstung und Schiedsgericht von der Völker­bundsversammlung vollauf unterstützt werden.

Bukarest, 5. Sept. In der ganzen Dobrutscha, sowie in Nord­bulgarien herrschen große Ueberschwemmungen. Dobrutscha ist in­folge der durch die Ueberschwemmungen hervorgerufenen Störungen im Telegraphen- und Eisenbahnverkehr vom übrigen Rumänien ge­trennt. Durch die starken Regengüsse wurde großer Schaden in Braila und Galatz angerichtet. Infolge der schweren Stürme, die auf dem Schwarzen Meere herrschten, erfuhr der Schiffsverkehr eine zeitweise Unterbrechung: auch einige Schiffbrllche sind zu verzeichnen.

Schanghai, 5. Sept. Nach kurzem Abflauen der Kampftätigkeit der beiden feindlichen Parteien ist nordwestlich der Stadt eine neue schwere Schlacht im Gange. Die Gegner sind mit Flugzeugen vor­trefflich ausgerüstet. Diese und armierte Dschunken beteiligen sich am Kampfe. Der Donner der Feldgeschütze ist deutlich in Schanghai zu vernehmen. Zu einer rechten Entwicklung von Infanteriegefechten ist es jedoch noch nicht gekommen, weil sich die Ausklärungsstreitkräfte vorläufig erst in abwartenden Gefechten zu fassen versuchen.

New-Pork, 5. Septbr. Ein heftiger Zyklon hat über den An­tillen gewütet. 100 Menschen sollen umgekommen und viele verletzt worden sein. Der Sachschaden ist beträchtlich. Ganze Ortschaften sind zerstört und mehr als 200 Personen obdachlos. Aus der kleinen Insel Montierrat sind 40 Personen getötet. 90 v. H. der Ernte ist vernichtet. Auf der Insel Nieoes sind 300 Häuser zerstört. Die Stadt Antigua hat durch den Zyklon ebenfalls sehr stark gelitten.

New-Nork, 5. Sept. Das von dem kirchlichen Frauenkomitee für internationale Verständigung vorbereitete Weihnachtsschiff mit Gaben für die notleidenden deutschen Kinder und Frauen wird am 10. November in New-Pork absahren. Der Kirchenausschuß deutscher Frauen wird die Gabenoerteilung übernehmen. Präsident Coolidge richtete an die Leiterin des Unternehmens, Fräulein Carolina Wodd, ein Schreiben, in dem er seine volle Zustimmung zu der Veranstaltung ausdrückt, die den guten Willen Amerikas und deutlich den Wunsch dartue, dauerhaften Frieden zu sichern und das gegenseitige Verstehen aller Nationen zu fördern.

Unwetter.

lieber dem Rems- und Filstal ging Donnerstag abend zwischen 7 und 8 Uhr ein Gewitter nieder, das mit einem un­gewöhnlich starken WolkenLruch verbunden war, deiseu Wasser vielfach großen Schaden anrichtete. In Waldstetten fuhr einer der ersten Blitzstrahle ins Tvcmsformatorenhaus und wfvrt war der Ort in Dunkelheit gehüllt. Von den Hängen zwischen Stuifen und Rechberg strömten große Wassermassen herab. Der Walüstetter Mich und Rhaitbach rissen alles mit sich, was ihnen in den Weg kam und bald war die ganze Ortschaft einen Meter tief mit reißendem Wasser bedeckt. Keller und Wohnungen stan­den alsbald unter Wasser. Besonders schwer geschädigt wurde der Taglöhner Jakob Deninger, dessen 84jährige Großmutter gerade noch rechtzeitig in den oberen Stock gerettet werden konnte. Die ganze Hanseinrichtung ist vernichttt. Auch in dem Hause des Fabrikarbeiters Silvester Weber sieht es fürchterlich aus. Der große Schupften des Gallenbauers Karl Krieg wurde vollständig zusammengerissen. Ein Mjähriges Mädchen wurde vom Hochwasser erfaßt und konnte nur Mt Mühe gerettet werden. Einem Bauern, der mit Mehl unterwegs war, wurde das Mehl mitsamt dem Fuhrwerk weggerissen, so daß er nur die Pferde heimbrachte. Bon Gmünd aus wurde die Weckerlinie zu Hilfe alarmiert. Der Schaden an Gebäuden, Gärten und Feldern ist sehr groß. In Gmünd selbst wurde namentlich in der Klarenbergstraße Schaden angerichtet. Die meisten Keller stehen dort unter Wasser. Bei der Rosensteinstraße und beim Marge Ichenheim mußten die Uebergänge gesperrt werden. In Reichenbach drang das Wasser in eine große Zahl von Ställen und Gebäuden, dre teilweise geräumt werden mußten. In Göppingen ist in der Unterstadt Schaden angerichtet worden. Das Wasser drang in die Keller der Häuser. Im Schlachthaus stand -das Wasser ziemlich hoch. Dort sind 7 Gassen ertrunken. Zwischen Donzdorf und Weißenstein schwoll die Lauter unheim­lich an. In Süßen mußten die nieder gelegenen Häuser und Stallungen geräumt werden.

Die Räumungsfristen fllr Dortmund.

Die französische Behörde glaubt den Zechenindustriellen die von der Regie übernommenen Bergwerke und Kokereien bis zum 15. Oktober zurückerstatten zu können. Die Haldenbestände und Vor­räte aus Nebenprodukten, welche die deutschen Industriellen an die­sem Tage übernehmen, werden, nach einer Meldung derKölnischen Volkszeitung" aus Dortmund, ungefähr den bei der Beschlagnahme in dem Betrieb der Unternehmungen vorhandenen Mengen ent­sprechen. In der Zeit vom 15.20. Oktober erfolgt die Üebertra-

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