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Amtsblatt «r de» OberamtsbLAirk Neuenbürg.

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Dt» einsp Petttzeile »de, deren Raum im Bezirk 1L. außertz. 20 Goldpfg., Rekl.-Zeile 50 Goldpfg. ».Ich.-Steuer. Kollekt.- Auzrigeu 10O-/»Zuschtag. Offerte und Auskunft- «rtrituug 20 Goldpfg Vei größeren Aufträgen Aadätt, der in, Fall« de» M atznue rsahrens hinsSi- >U wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb »Lagen nach Rechnung»- datum erfolgt. BeiTarts- ueränderungen treten so­fort alle früheren Ber- «Urdarungen auherKrast

g^te^urW« Aufträge »trk keine riet Gewähr tdernomme»

^ Zio.

Neuenbürg. Samstag, den 6. September 1924.

82. Jahrgang.

Politische Wochenrundschau.

Die Schulferien haben ihr Ende erreicht. Wer die Zeit der großen Vakanz außerhalb der eigenen Wände zugebracht hat, wird daran nicht viel Freude erlebt haben, denn einen schlech­teren August als den vergangenen hat es seit vielen Jahren nicht mehr gegeben. Aber nicht so sehr die verregneten Som­merferien sind das beklagenswerte an diesem Monat, sondern der unermeßliche Schaden, der durch die nasse und kühle Witte­rung dem gesamten Wachstum und damit unserer ohnedies schwer darniederliegenden Landwirtschaft zugefügt worden ist. Viele Hoffnungen sind zerstört und harte Arbeit ist um dem ver­dienten Lohn gebracht. Unter diesen Umständen ist es nur zu 'egreiflich, wenn die württ. Regierung in Kleinen Anfragen im- wr wieder darauf hingewiesen wird, daß ein großer Teil un­serer Landwirte nicht in der Lage ist, die für ihren Betrieb not­wendigen Geldmittel flüssig zu machen und wenn die Regierung gleichzeitig dringend -aufgefordert wird, bei der Reichsregierung dafür einzutreten, daß den durch verzögerte Ernte, Hagel und Uebeschwemmungen Geschädigten zuschlagsfreie Stundung we­nigstens bis zum 1. Januar 1925 gewährt wird. Eine solche Rücksicht auf die bedrängte Landwirtschaft ist nicht mehr als bil­lig und es muß in der Tat etwas geschehen, um der Notlage zu steuern.

Der Reichstag ist, für die Jahreszeit etwas reichlich spät, in die Ferien gegangen. Als ine Gutachtengesetze, deren Schicksal die politische Lage aufs äußerste angespannt hatte, angenommen waren und die Regierung den Londoner Vertrag auch mit Zu­stimmung des Parlaments und ohne Auflösung des Reichs­tags unterzeichnen konnte, war in der Oeffentlichkeit ein Gefühl großer Erleichterung zu beobachten. Wer aber an dasdicke Ende" -denkt und die ganze Tragweite der Folgen ins Auge faßt, die sich aus der Unterschrift von London ergeben, wird weit davon entfernt sein, eine besondere Freude zu empfinden. Zum Frohlocken ist wahrhaftig kein Anlaß, denn mag auch der nächsten Zukunft das Moment der Beunruhigung und der Un­sicherheit genommen sein, so waren sich doch auch diejenigen Parteien, die von vornherein hinter der Regierung standen, gerade wie Liese selbst, nicht im Zweifel darüber, daß wir Ver­pflichtungen eingegangen sind, die uns allerschwerste Lasten auferlegen und von denen wir nicht wissen, wie sie sich schlie- lich auswirken werden. Zunächst machen sich allerdings einige Erleichterungen fühlbar, aber doch nicht in vollem erhofftem Maße. Die Verzögerung der Räumung von Dortmund, die Aufrechterhaltung des Paßzwanges und auch sonst einige Ueiber- ariffe der Besatzungstruppen haben alsbald Wasser in den Wein derer gegossen, die da glaubten, die Franzosen seien nach London andere geworden. Immerhin beginnen die Fristen, die der Vertrag für die wirtschaftliche Räumung vorsieht, zu laufen und Handel und Verkehr atmen auf. Auch der Weg für die 800 Millionen-Anleihe ist frei, von denen sich namentlich die un­ter der Kreditnot leidende Geschäftswelt wesentliche Besserun­gen verspricht, von denen man freilich nur wünschen kann, daß sie sich bälder einstellen, als die Gewährung der Anleihe zu erwarten sein ,dürfte. Inzwischen ist auch eine Herabsetzung der Gütertarife angekündigt worden, ob aber bei der Beauf­sichtigung unserer Finanzen und unseres Eisenbahnwesens auf die Dauer mit Verbilligung der Tarife zu rechnen ist, bleibt sehr zweifelhaft, denn die neue Eisenbahngesellschaft wird darauf bedacht sein müssen, möglichst hohe Gewinne zu erzielen, um die Schuldenlast abzutvagen. Mögen die Optimisten recht be­halten, die in dem Londoner Pakt den Beginn einer neuen Aeva in Deutschlands Weltstellung und den ersten Schritt zu einer Befreiung aus dem drückenden Sllabenjoch erblicken zu können meinen.

Jnnerpolitiisch hat die Annahme der Gutachtengesetze noch einen lebhaften Streit gezeitigt, der so rasch nicht wieder auf­hören wird. Die Zustimmung eines großen Teils der Deutsch- nationalen zum Eisenbahngesetz ist von Bedingungen abhängig gemacht worden, von denen jedenfalls eine sehr erfreulich war: die entschiedene Erklärung der Reichsregierung zur Kriegs­schuldfrage. Heiß umstritten ist eine andere Frage, nämlich die der Schaffung eines Bürgerblocks, d. h. des Eintritts der Deutschnationalen in die Regierung. Daß eine Parkei von der Stärke und -dem staatserhaltenden Werte der Deu-tschna-tionaien dauernd in Opposition steht, ist für jeden, dem an einer wah­ren Volksgemeinschaft liegt, ein unerwünschter Zustand

In Genf ist der Völkerbund zu seiner 5. Jahresversamm­lung zusammengetreten. Die Anwesenheit von Vertretern aus 54 Staaten und von zahlreichen Ministerpräsidenten und Au­ßenministern läßt diese Tagung schon äußerlich betrachtet in den Mittelpunkt des weltpolitischen Getriebes rücken. Den Hauptpunkt der Verhandlungen bildet die Garantiefrage und im Zusammenhang damit das alte Thema der Abrüstung Da­bei werden sich insbesondere England und Frankreich gegen- überstehsn. Viel dürfte nicht dabei herauskommen, jedenfalls nichts besonders Erfreuliches für Deutschland, das sich mit der Rolle des stillen Zuschauers zu begnügen hat und wie in den Saargobietsfragen höchstens an Recht und Billigkeit des Völ­kerbundes appellieren darf. Bisher haben alle seine Tagungen gründ-lch enttäuscht und man wird gut daran tun, ans dieser Erfahrung zu lernen.

GeMMlsrrd«

Karlsruhe, 4. Sept. Seit gestern mittag 2 Uhr ist die französische Paßkontrolle an -der Brücke nach Marmüliansau aufgehoben. Französische Posten stehen jedoch noch an der Brücke. Eine -amtliche Mitteilung, daß der Verkehr mit dem unbesetzten Gebiet nunmehr freigegeben sei Lzw. ans Grund eines gewöhnlichen Personalausweises erfolgen kann, liegt bis letzt noch nicht vor. Es dürfte sich daher empfehlen, mit dem Versuch einer Einreise in das besetzte Gebiet ohne genügende Ausweispapiere noch abzuwarten.

Mainz, 4. Sept. Das französische Paßbüro stellte geistern

nachmittag seine Tätigkeit mit der Begründung ein, daß -ab jetzt nur noch -deutsche Ausweise für den Verkehr zwischen dem besetzten und unbesetzten Gebiet erforderlich seien.

Wiesbaden, 4. Sept. Seit heute morgen wird in den Zügen keine Paßkontrolle mehr ausgeübt. Der Reiseverkehr ist -also frei.

Berlin, 5. Sept. Die deutsch-sozialen Reichstagsabgeordneten Stock und Kurth sind zur Nationalsozialistischen Freiheits-Partei übergetreten, deren Fraktion jetzt 34 Mitglieder zählt. Die Deutschsozialen haben jetzt nur uoch zwei Vertreter im Reichs­tage: Kunze und Jenzen.

Allgemeine Eisenbahncrversammlung.

Stuttgart, 4. Sept. Der Württ. Ersenbahnerverband, die Deutsche Verkehrsbeamtengewerkschaft und die dem Beamten­bund angeschlossenen Eisenbahnerverbän-de hielten im Vereins­haus St. Vinzenz eine stark besuchte Versammlung ab, in der Reichstagsabg. Groß über -das neue Reichsbahngesstz und das Reichsbahnpersonalgesetz sowie über die Bedeutung der bevor­stehenden Beamtenratswahlen sprach. Der Redner hob hervor, daß es sich um eine Zwan-gsgesetzgebung handele, die weitgehend hätte verhindert werden können, wenn frühzeitig dem Art. 92 der RV. Rechnung -getragen und die Verselbständigung der Bahnen im Rahmen des Reichs, wie dies von verschiedenen Sei­ten angeregt worden war, durchgeführt worden wäre. Bedauer­licherweise wurde die Schaffung eines Eisenbahnfinanzgesetzes, insbesondere vom Reichsverkehrsministerium, immer wieder hin­ausgeschoben. Hätte man rechtzeitig die Eisenbahnen auf neu­zeitliche Grundlagen umgestellt, so wäre es vielleicht möglich gewesen, einen Teil dieser Bestimmungen in das jetzige Gesetz hineinzubringen. Der deutschen Volkswirtschaft und dem Per­sonal wäre dadurch besser gedient gewesen. Der Rechtscharakter der Gesellschaft ist dahin zu definieren, daß es sich um eine Pri­vatrechtliche Gesellschaft auf Aktien handelt, der eine Reihe von öffentlich-rechtlichen Befugnissen durch einen Hoheitsatt -des Rei­ches übertragen werden. Die Gesellschaft erhält eine völlig be­sondere Rechtsform. Sie ist zwar Erwerbsgesellschaft in dem Sinne, -daß sie die für Reparationsleistung erforderlichen Ue- berschüsse herauswirtschaftet, -doch bat sie kein Recht zu wildem Geschäftsgckbahren, denn Z 2 -des Gesetzes macht ihr die Wah­rung der volkswirtschaftlichen Interessen zur Pflicht. Die Bah­nen bleiben im Eigentum des Reichs und der deutsche Charakter bleibt in der Gesellschaft -gewahrt. Der Generaldirektor ist ein Deutscher, von den Verwaltungsratsmitgliedern find 18 Deut­sche, 5 Fremdländer. Für Reparationszwecke sind nach dem 4. Betriöbsjahr jährlich 800 Goldmillionen Mark auszubrin- gen. Das Gesetz bildet im Ganzen einen Bestandteil eines in­ternattonalen Staatsvertrages, ist aber nicht unabänderlich, doch bedürfen die Abänderungen der Genehmigung der Repa­rationskommission. Die Personalverhältnisse sind in einem be­sonderen Abschnitt im Reichsbahngesetz und im Perwnalgesetz geregelt, wozu noch eine Personalverordnung kommt, die bis zum 1. April 1925 fertig gestellt sein muß. Die Gesellschaft übernimmt die jetzt bestehenden Rechte und Pflichten der Ange­stellten und Arbeiter. Die Beamten können nicht Reichsbe­amte bleiben, weil der Dienstherr sich ändert. Sie Werder: des­halb zu Beamten besonderen Typs, sog. Reichsbahnbeamten ge­macht werden, die aber den öffentlich-rechtlichen Charakter bei- bshalten. Sie sind zwar nicht mehr Beamte im Sinne -des Reichsbahnbeamtengesetzes, bleiben jedoch Beamte im Sinne der Reichsverfassung. Die Reichsregierung hat dem Auswärtigen Ausschuß -des Reichstags erklärt, daß am bisherigen Rechtszu- stcmd des Personals nichts geändert und nichts gekürzt werde, daß vielmehr die Bestimmungen des Reichsbeamtengesetzes in die noch zu schaffende Personalverordnung restlos übernommen würden. Im Gesetz sind trotz des ß 24 genügend Sicherheiten für die Au-frechterhaltung des bisherigen öffentlich-rechtlichen Beamtenverbältnisses gegeben. Der Reichsverkehrsminister hat die Schaffung von Berufsinstanzen zur Wahrung der Rechte und zum Schutz gegen willkürliche Auslegung des H 24 zuge­sagt. Der Redner gab noch eine Entschließung bekannt, die er in Gemeinschaft rnt Abgeordneten anderer Parteien zur wei­teren Sicherung der Personalverhältnisse im Reichstag einge­bracht hat und die von allen Parteien einstimmig angenommen wurde. Die klaren und sachlichen Darlegungen des Redners, de nicht zuletzt auch dazu dienten, ausgestreute, unwahre Auf­fassungen, wie sie von gegnerischen Verbänden bei der Wahlar­beit zu den Eisenbahnbeamtenräten gemacht wurden, zu wider­legen, fanden starken Beifall. In der Diskussion wurde insbe­sondere bezüglich -der am 5. und 6 September im ganzen Reich vorzunehmenden Bcamtenratswahlen darauf hingewiesen, daß diese Wahlen dadurch an Bedeutung gewinnen, daß diesmal mit dem Stimmzettel mehr oder weniger für oder -gegen das Berufsbeamtentum votiert wird. Zu diesem Zweck haben sich ^ die auf bürgerlich-nationalem Boden stehenden Württ. Eisen­bahnerverbände von unten bis oben zu einer einheitlichen Front - gegen die sozialdemokratisch gerichteten Organisationen zusam- i mengeschlossen. Die Versammlung trug auch nach der Richtung ! viel zur Aufklärung bei und nahm einen harmonischen Ver- ' lauf. .

Heraus mit der Sprache!

DieMünchener Neuesten Nachrichten" bringen unter der UeberschriftHeraus mit der Sprache" eine Betrachtung zur Verzögerung in der Notifizierung -der Kriegsschuldnote der Reichsrvgierung. Sie schreiben u. a.: Wir -verlieren durch die­sen Aufschub Tempo und Schlagkraft. Wir büßen aber auch an unserem Ansehen -sin, wo wir, weiß Gott, nicht mehr viel zu verlieren haben. Der Eindruck, daß die deutsche Regierung es plötzlich mit der Angst zu tun bekommen hat, ist kaum vermieden, wenn nicht Elf den ersten Schritt im Anlauf gegen die Schuld­lüge sofort der zweite folgt. Mit Ausflüchten der Reichsregie­rung ist es nichts. Es liegt hier ein schwerer Fehler vor, der noch gut zu machen ist. Dies muß aber alsbald geschehen, -da

hier eine Pflicht dem deutschen Volke gegenüber zu erfüllen ist. Wir erwarten von der Regierung, daß sie ihr Wort ohne Zö­gern und ohne Furcht einlöst. Das deutsche Volk wird darüber wachen, daß es endlich von dem Alb der Kriegsschuldlüge -be­freit wird und die Politik Deutschlands aus solche Weise zu ak­tiver Betätigung in -der Welt kommt, die nur dem Mutigen und Starken Achtung zollt.

Die Verhandlungen über Sie Goldanleihe.

Berlin, 5. Sept. Me entscheidenden Verhandlungen über die Goldanleihe, die nach dem Dawesguiachten der Reichsbank den Bettag von 800 Millionen zusühren soll, dürften den: Ver­nehmen nach erst Mitte September beginnen, wenn die maßge­benden amerikanischen und englischen Finanziers von ihren Sommersitzen zurückgekehrt sind. Als ungefährer Aichumvgs- termin kommt, wenn bis dahin über alle Einzelheiten Klarheft erzielt ist, spätestens die Okto-bermitte in Betracht.

Ausland

Paris, 4. Sept. Havas meldet aus Koblenz: Im Einklang mit dem Schlußprotokoll der Londoner Konferenz und als Folge der ersten von der Repko gemachten Feststellung ist die Inter­alliierte Rheinlandskommisfion gestern unter dem Vorsitz des französischen Oberkommissars Tirard zusammengetteten und be­schloß die sofortige Veröffentlichung von fünf Ordonnanzen. Die erste verordiM die Aufhebung der Zollerhebung an der Ostgrenze des besetzten Gebiets vom 9. 9. Wb. Die zweite stellt die unverzügliche Freiheit des Personenverkehrs zwischen dem besetzten und unbesetzten Gebiet wieder her und die dritte, die ebenfalls unverzüglich in Kraft tritt, stellt die Freiheit des Automobilverkehrs wieder her. Die vierte macht die Son­dermaßnahmen rückgängig, die von der Kommission bctr. die Schiffahrtspatente für den Rheinverkehr erlassen waren. Die fünfte hebt die verschiedenen Veröffentlichungen bezüglich des Umlaufs von Notgeld in den besetzten Gebieten auf.

Ei« Attentat auf Mussolini?

Rom, 4. Sept. Eine kurze amtliche Meldung gibt bekannt, daß gegen den Ministerpräsidenten Mussolini gestern ein Atten­tat verübt worden ist. Als Mussolini gestern gegen Abend nach Rom zurückkehrte, wurden gegen sein Automobil in kur­zer Entfernung vor Nom aus einem Hintthalt mehrere Schüsse abgegeben. Die Kugeln trafen die Karosserie eines Automo­bils, das dem Wagen des Ministerpräsidenten folgte. Die amt­liche Meldung weiß nichts davon zu berichten, ob in diesem zweiten Wagen jemand verwundet wurde, schließt aber damit, daß es -den Tätern gelungen ist, unbemerkt zu bleiben. In rö­mischen Linkskreisen wird befürchtet, daß der Mordauschlag wieder ein Vorwand zu neuen Gewaltmaßnahmen bilden wird.

Verschärfung der Lage in Marokko.

Nach Meldungen aus Madrid erwägt -das spanische Di­rektorium ernstlich die Räumung Marokkos. Es verlautet, daß Primo de Rivero für einen ehrenvollen Rückzug der Truppen ist. Die spanischen Truppen stehen einem allgemeinen Auf­stand der Bevölkerung gegenüber, die ihnen an Zahl weit überlegen ist.

Aus Stadt« Bezirk und Umgebung

Sonntagsgedanken.

MehrTaten!

Nicht dein suchendes Sehnen kann mich erreichen, sonst hät­test du mich längst schon in dir gefunden! Nur in der Tat wirst du mich in dir finden können, und keine Qual der Sehnsucht banger Nächte wird mich dir so wesenhaft erkennbar machen, wie eine wache Tat, in -der dein Suchen wahrhaft mir entgegengestrebt! Bo Mn Ra.

Nicht zu allem Reden! Es wird so viel geschwatzt. Zeige du still, wer du bist, und wenn du Worte brauchst, so laß sie nur den Vorhof sein zu Taten. Stammler.

Wir wolln uns gerne wagen, in unfern Tagen der Ruhe abzusagen, die's Tun vergißt.

Wir wolln nach Arbeit fragen, wo welche ist, nicht an dem Amt verzagen, uns fröhl ch Plagen und unsre Steine tragen aufs Baugerüst.

Zinzendorf.

Neuenbürg, 6. Sept. Es sei auch an dieser Stelle auf die morgen Sonntag in derSonne" stattfindende Herbst- Blumen schau des Obst- und Gartenbau-Ver­eins Ortsgruppe Neuenbürg hingewieseu. Nicht nur Blumenfreunde, jeder, der für die Natur und ihre Erzeugnisse ein Interesse hat, wird recht befriedigt die Ausstellung ver­lassen, dafür bürgt schon die Schaffensfreudigkeit der Mitglie­der des vorwärts strebenden Vereins unter bewährter Leitung. Die Ausstellung ist von vormittags 9 bis nachmittags 4 Uhr geöffnet, hinreichend Zeit, um jedermann Gelegenheit zu geben, die Herbstflora zu bewundern, denn bald ist es zu Ende mit dem natürlichen Blumenflor. Eine Gabenverlosung bietet Ge­legenheit zu einem recht willkommenen Gewinn. Nachmittags 4 Uhr findet ein Vortrag von Obstbaninspektor Hiller, Stutt­gart, statt, der sicher manches Nutzbringende birgt, umso mehr, als der Obstbau heute einen recht -beachtenswerten Faktor in unserem Wirtschaftsleben bildet. Es wird sicher niemand reuen, Ausstellung wie Vortrag beigewohnt zu haben.

Neuenbürg, 6. Sept. Auf die unendlich langen und trüben Regentage der letzten 6 Wochen endlich ein regenfreier Tag mit etwas Sonnenschein, beinahe etwas Ungewohntes. Tie Nacht von Freitag auf Samstag war mehr als frisch, leichter Reis deckte Dächer und Fluren. Heute vormittag lacht die Sonne vom blauen Firmament. Möchte doch diese Witterung mehrere Wochen andauern, damit von der Gctreidernte noch gerettet werden kann, was noch zu retten ist, und die Herbstsrüchte ge­borgen werden können. Die Hoffnung aus einen giftest Trop­fen Wein ist in Anbetracht der ungünstigen Witterung auf den