infizieren. Die Hauptsache wäre allerdings, Laß die Einbrüche rechtzeitig entdeckt werden, damit der Schädling nicht Zeit gewinnt, sich in dem Umfang auszubreiten, wie es ihm in Frankreich möglich.war. Landwirte und von diesen besonders die Ortsackerbauausschüsse und ehemalige Winterschüler sowie Ortsvorsteher, Pfarrer und Lehrer wollen ihr Augenmerk auf diesen mit Recht gefürchteten Schädling, dessen Bekämpfung eine nationale Tat wäre, richten. Etawiges Auftreten sollte auf dem schnellsten Woge dem Vorstand der Landw. Winterschule Calw oder dem Ortsvorsteher zur Anzeige gebracht werden.
Württemberg
Stuttgart, 3. Seht. (Turnen und Sport.) Die Schwäbische Turnerschast beendet ihre diesjährige Arbeit mit Wettkämpfen um die Kreismeisterschaften im Geräteturnen und in Frei- und Handgeräteübungen am 7. September in Heubach. Nachdem die Meisterschaften in Spiel, Leichtathletik und am letzten Sonntag im Schwimmen mit solch außerordentlichen Erfolgen, deren vortreffliche Einzelleistungen mau nachgerade auch außerhalb der Turnerschast nicht mehr übergehen kann, stattgefunden haben, trifft sich hier noch die beste Auslese der Turner. Hat sich doch beim letzten deutschen Turnfest in München gezeigt, daß die schwäbischen Kunstturner an Zahl und Qualität die übrigen deutschen Stämme überragen und so dürfte in Deubach von den 78 zugelassenen Turnern, unter denen sich der vorjährige ^deutsche Meister Nagel-Eßlingen, die vollzählige Kunstturnermannschaft des Männerturnvereins Stuttgart mit dem Altmeister, dem 45jährigen Th. Kutterof an der Spitze, dann die besten Turner Gmünd's, Ulm's, sowie aus dem ganzen Lande befinden, ein scharfer Kampf um den Meistertitel entstehen. Bei dem guten Nachwuchs muß Nagel sein bestes Können zeigen, wenn er obenan bleiben will. Zum Turnen der Frauen sind 21 Meldungen zngelassen, während im Frei- und Handgerätesechskampf, Wohl einem der schönsten und idealsten Wettkämpfe bei den Turnern, wieder Scholpv-Eßlingen als Meister in diesem Wettkampf hervorgehen wird. Bei den Turnerinnen, wo Ulm, Biberach Kirchheim und Cannstatt sowie Eßlingen gute Vertreterinnen schicken, ist der Ausgang ungewiß. Rachmitags wird außer Vorführungen des Turnvereins Heubach, ein Kürturnen der Meister stattfinden und als Glanzpunkt Aufführungen der bestbekannten und sieggekrönten Turnerinnen und Jugendabteilung des Turnerbunds Stuttgart unter Leitung von Ehrenkreisturnwart Häcker. Kein Fest, aber ein Tag fleißiger Arbeit um der Volksgesundheit willen.
Stuttgart, 3. Sept. (Eannstatter Volksfest.) Seit 1913 zum erstenmal wieder wird in der Zeit vom 26. bis 30. September das Eannstatter Volksfest veranstaltet. Es ist nicht in erster Linie Volksbelustigung, sondern landwirtschaftliches Hauptfest, das dem Zweck dient, die Fortschritte aus dem Gesamtgebiet der Landwirtschaft und des landw. Geräte- und Maschinenwesens zu zeigen. Die Veranstaltung erfolgt unter der Leitung der Landwirtschaftskammer. Die Ausstellungen umfaßen Tiere und landw. Erzeugnisse aller Art, sowie Maschinen, Geräte, Dünge- und Pflanzenschutzmittel usw., sowie Bauwesen. Für den Wettbewerb sind zahlreiche Preise vorgesehen. So u. a. für Pferde 6000 Mark, Rindvieh 14 000 Mark, Ziegen 2509 Mark, Schweine 1500 Mark, Geflügel 800 Mark. Weitere Preise beziehen sich auf bäuerliche Betriebe für besondere Leistungen, Pflanzenbau, Dienstboten mit mehr als 25 Jahren Dienstzeit. Hauswirtschaft, milchwirtschastliche Erzeugnisse, Biencnwirt- schaft, Obst- und Gemüsebau. Für ein Reit- und Fahrturnier sind ebenfalls Geld- und Ehrenpreise vorgesehen. Nebst den Geldpreisen kommen Ehrenpreise zur Verteilung. Für die gesamte Ausstellung steht ein Platz von rund 90 000 Quadratmeter zur Verfügung. Ausgestellt werden an Pferden und Rindvieh 370 Stück, Ziegen, Schweinen und Schafen 350 Stück. Kaninchen und Geflügel 760 Stück. Am 26. September wird die Ausstellung eröffnet, lam 27. September findet die Preisverteilung statt, nachmittags ist Rest- und Jahrturnier, am 28. September (Sonntag) vormittags Trachtenumzug, nachmittags Reit- und Jahrturnier, am 29. September Fischerstechen auf dem Neckar sowie Reit- und Fahrturnier. Am 30. September abends wird die Ausstellung geschlossen. In Verbindung mit der Ausstellung findet eine landwirtschaftliche Woche statt.
Stuttgart, 3. Sept. (Vom Herbstverkehr.) Von der Reichsbahndirektion wird mitgeteilt: 1. Beim Versand von Kartoffeln als Stückgut ist eine dauerhafte und deutliche Bezeichnung der Kartoffelsäcke unerläßlich. Am zweckmäßigsten ist die Bezeichnung mit der vollen Anschrift des Empfängers. Etwaige Eigentumszeichen der Säcke sollen im Frachtbrief auch dann angegeben werden, wenn die Säcke mit der Anschrift des Empfängers versehen werden. Die Bezeichnung muß nach den Tarifbestimmungen auf eine am Kopfende des Sackes haltbar befestigten Tafel aus Holz oder anderem haltbaren Stoff angebracht werden. Möglichst sollen Tafeln aus Holz verwendet werden, weck Anhängezettel aus Pappe leicht durchreißen und bei der unvermeidlichen Beförderung der Kartoffeln in offenen Wagen durch Regen aufgeweicht werden. Me Holztafeln sollen mit Blaustift beschrieben werden. Soweit Anhängezettel verwendet werden, müssen ihre Oesen gegen Abreißen ausreichend gesichert sein. Es empfiehlt sich, außerdem in die Säcke selbst einen Zettel mit der Anschrift des Empfängers zu logen, damit auch beim Verlust der Tafeln die richtige Beförderung und Auslieferung der Kartoffelsenldungen gesichert ist. Anhängezettel sind bei 'den Güterstellen käuflich. 2. Beim Versand von leeren und vollen Weinfässern ist folgendes zu beachten: Damit die Fässer nicht verwechselt oder verschleppt werden, werden von den Güterftellen nur solche Fässer angenommen, die an einer der beiden Bodenseiten mit weißer Oelfarbe deutlich gekennzeichnet sind; es liegt jedoch im eigenen Interesse der Absender, die Fässer möglichst an beiden Bodenseiten und mit dem vollständigen Namen zu bezeichnen. Ganz unerläßlich ist die deutliche und haltbare Bezeichnung der Versand- und -der Bestimmungsstation, die zweckmäßigerweise gleichfalls an beiden Bodenseiten angebracht werden sollte. Besondere Vorsicht wird «den Absendern für die Auswahl der Mostpfeifen (Gärspunden) empfohlen. T ic Gärrohre und die oberen Luftlöcher der Mostpfeifen sollen so weit sein, daß sich bei eintretender Gärung keine Trester und Kerne festsetzen können. Infolge Verstopfung der Mostpfeuen werden die Fässer nicht selten gesprengt; für den hieraus erwachsenden Schaden haftet die Eisenbahn nicht. Jeder Sendung ist sofort der Frachtbrief beizugeben; soweit -dies nicht möglich, ist jeder Fuhre ein Zettel mitzugeben, der >den Namen des Empfängers und -der Bestimnmngsstat-ion sowie die Angabe enthält, ob die Sendung als Stückgut oder Wagenladung aufgegeben wird. 3. Bei Stückgutsendungen, hauptsächlich bei Kartoffeln und Obst nach Stuttgart soll zur Vermeidung von Verschleppungen der Bestimmungsbahnhof (Stuttgart Hbf., Stuttgart-West, Stutt- gart-Ccmnstatt, Stuttgart-Untertürkheim) sowohl auf -den Frachtbriefen als namentlich aus den Stücken deutlich angegeben sein. Außerdem ist bei Sendungen — auch bei bahnlagernd gestellten — nach größeren Städten, insbesondere nach Stuttgart, die Angabe der Wohnung des Empfängers (Straße und Hausnummer) nötig. 4. Den Empfängern, die ihre Kartoffel- und Obstsendungen auf der Bestimmungsstation selbst abholen wollen, wird empfohlen, dafür zu sorgen, daß -der Absender im Frachtbrief den Vermerk „bahnlagernd" anbringt, andernfalls können die Empfänger nicht damit rechnen, daß ihrem Antrag auf Selbstabholung entsprochen wird.
Stuttgart, 4. Sept. (Fleischpreiserhöhung.) Das Stadt. Nachrichtenamt teilt mit: Die Stuttgarter Metzgerinnung hat entsprechend den erhöhten Preisen für Kälber den Preis für Kalbfleisch 1. Güte auf 1 Mark bis 1.10 Mark, für Kalbfleisch 2. Güte auf 85-95 Pfg. mit sofortiger Wirkung erhöht.
Stuttgart, 4. Sept. (Der landwirtschaftliche Anbau in Württemberg.) Nach den Erhebungen des wllrtt. Etat. Landesamtes beträgt die gesamte landwirtschaftl. benutzte Fläche in Württemberg im Jahre 1924: 1 181839 Hektar, demnach gegen das Vorjahr mit 1180708 Hektar fast unverändert. Bei den Wiesenflächen zeigt sich eine Zunahme und andererseits bei der Brache ein Rückgang. Aus die Hauptfruchtgattungen verteilt sich das angebaute Ackerland wie folgt: Getreide und Hlllsenfrüchte 58,73 °/» (Vorjahr 56,89 »/Z, darunter Winterweizen 9,98 »/„, (9,42 °/»), Sommerweizen 1,66 (1,96), Winterdinkel 9,86 (10,13), Winterroggen 3,71 (3,79), Sommerroggen 0,24 (0,24), Wintergerste 0,23 (0,24), Sommergerste 13,68 (13,31-, Haber 14,86 (14,83), Hackfrüchte 19,13 (18,96), darunter Kartoffeln 11,45 (11,29), Zuckerrüben 0,79 (0,77), Hopfen 0,19 (0,17), Klee 12,06 <12,78 »/»). Die Erhebungen zeigen, daß der Dinkel, früher die Hauptbrotfrucht des Landes, mehr und mehr zugunsten des ertragsreicheren Winterweizens zurücktritt. Der Anbau von Hlllsenfrüchten und Mischsrucht hat zugenommen. Nach der Größe der Anbaufläche steht der Haber immer noch an erster Stelle; es folgen Gerste, Klee, Weizen, Kartoffeln und Dinkel, die zusammen nahezu °/« der Ackerfläche einnehmen.
Rottenburg a. N., 3 September. (Keimender Weizen auf dem Halme.) Der nasse Sommer zeitigt eigenartige Erscheinungen infolge der Ernteverzögerung. Der Weizen treibt auf den Aehren neue Keime! Das hat man denn doch noch selten erlebt: es zeigt aber, welchen Fährnissen gerade Heuer die Ernte ausgesetzt ist und wie trügerisch so manche Hoffnung war. Man sieht auch hier: was für den Arbeiter die schlechte Konjunktur ist, die ihn auf den Hungeretat setzt, das ist beim Landwirt die Wetterunbill. Also wirtschaftliche Schädigung hier wie dort, wie überhaupt kein Stand verschont bleibt vor Rückschlägen solcher Art.
--- Münsingen, 4. Sept. (Ein schlechter Kamerad.) Ein Oberfahrer von der Kommandantur des Truppenübungsplatzes aus Münsingen wurde wegen Diebstahls an das Amtsgericht Münsingen eingeliefert, da er in letzter Zeit nicht weniger als fünf Kameradendiebstähle begangen hat. Die gestohlenen Gegenstände im Wert von etwa 200 Mark, die er in Magoishcim versteckt hielt, konnten ausfindig gemacht und den Eigentümern zurllckerstattet werden.
Ulm, 4. Sept. (Zn Lebensgefahr.) Gestern mittag fuhren zwei Pioniere im Faltboot durch die Eisenbahnbrücke. Der Wellenschlag unterhalb der Brücke füllte das schwerbeladene Boot mit Wasser. Die Insassen waren durch ihre feldmarschmäßige Ausrüstung im Schwimmen behindert, weshalb sie in Lebensgefahr schwebten. Ihren Hilferufen konnte nicht sofort entsprochen werden, da alles beim Mittagessen war. Einer der Soldaten kam zwischen beiden Brücken an das Land, der andere wurde bis unterhalb der alten Brücke getrieben und dort herausgeholt.
Ebersbach, OA. Saulgau, 4. Sept. (Brand.) Das teils dem Sägereiarbeiter Johann Baptist Allgaier und teils der Gemeinde gehörige zusammengebaute eineinhalb- und zweistöckige Wohn- und Oekonomiegebäude ist abgebrannt. Das Feuer ist in der Küche des Fuhrmanns Boos ausgebrochen, der im ersten Stock wohnte und hat so rasch um sich gegriffen, daß von dem Mobiliar nichts mehr gerettet werden konnte. Die Abgebrannten sind versichert. Die Entstehungsursache des Brandes konnte bis jetzt nicht festgestellt werden.
Tettnang, 4. Sept. (Wie Diebstähle an Leichen bestraft werden.) Ein.Fall, der in letzter Zeit das Tagesgespräch hier bildete, fand in einer hiesigen Gerichtsverhandlung seine Aburteilung. Der Totengräber W. hatte vor längerer Zeit emer ihm zur Einsargung anvertrauten Leiche das künstliche Gebiß entnommen und es verkauft. Das Gericht erkannte nur auf Unterschlagung und verurteilte W. zu einer Geldstrafe von 60 Mark.
Ebnat, OA. Neresheim, 4. Sept (Brand,) Hier wurde schon wieder Feuer gelegt. Um l°/< Uhr morgens brannte die Scheuer des Söldners Nikolaus Gentner. Dank dem tatkräftigen Eingreifen der sofort am Brandplatz erschienenen Feuerwehr konnte das Feuer bald eingedämmt werden. Das Gebäude konnte zum größten Teil gerettet werden, doch verbrannte viel Frucht. Die Erregung in der hiesigen Einwohnerschaft steigert sich immer mehr.
nerrmichles
Ein schwedisches Treuezeichen. Schwedische Offiziere haben zirm Jahrestag der Schlacht von Tannenbevg einen Lorbeerkranz mit dem schwedischen Farben im Zeughaus in Berlin nie- derlegen lassen.
Neues Kabel New-Iork—Emden. Vor einigen Tagen wurde von Long-Jsland ans mit der Legung- des neuen atlantischen Kabels begonnen. Das Kabel, -das in Nsw-Uork beginnt, wird zunächst bis Horta auf Frahal, einer der Inseln der portugiesischen Azorengruppen, gelegt werden. Von hier aus geht das Kabel Wetter nach Malaga in Spanien und Von dort aus nach Anzio in Italien. Von hier aus wird ein zweites Kabel nach Deutschland gelegt werden, -und zwar nach Emden. Sowohl die Strecke New-Mrk—Horta wie Horta—Emden wird mit Len neuesten Einrichtungen ausgestattet werden, die eine fünfmal schnellere Uebermittlung der Nachrichten als gegenwärtig ermöglichen.
Marsbeobachtung. Bei klarem Himmel ist jetzt jeden Abend -der Planet Mars zu sehen. Er geht um 1-8 Uhr aus und um 5 Uhr früh unter. Seine größte Höhe erreicht er um Mitternacht, wo er 24 Grad, -das ist etwa ein Viertel der Höhe bis zum Scheitelpunkt, über dem Horizont im Süden steht.
Erholungsreise deutscher Kinder nach Rumänien. Eine größere Anzahl Schulkinder wird auf Einladung der Sieben- lbürger Deutschen zur Erholung für längere Zeit nach Rumänien reisen.
Bolschewistische Tauffeier. Vor dem Kongreß der Kommunistischen Frauenpartei in Moskau ging nach einem Bericht der New-Uork Times vor kurzem im -Freien Opernhause die erste öffentliche Ziviltaufe vor sich. Auf einer mit roten Fahnen -geschmückten Bühne brachte -ein junges Paar 'sein erstgeborenes Töchterchen an die Rampe vor die rot überdeckten Tische -des Exekutivkomitees und weihte das Kind -dem Kommunismus. Die Weihegabe wurde angenommen von der greisen Priösterin ider Roten Internationale, Klara Zetkin, und Buchavin, der durchglüht ist von der Begeisterung für Rußlands neue Religion. Feierlich vollzieht sich Weihe und Namengebung: „Rosa Luxemburg, meiner Genossin, die den Mär- thrertod gestorben ist, deren Namen dies Kind nun tragen wird, damit ihr Gedächtnis frisch und lebendig unter uns bleibe", spricht Klara Zettin mit tränenevstickter Stimme, und Bocharin: „Rosa, kleine Menschenblnme, ich weihe dich der Sache -der russischen Frauen. Rose — süßeste der Blumen — Luxemburg — ehrwürdiger Name einer Märtyrerin — Schönheit und Opfer." Er hält ldas Kind hoch in die Lust, während die Internationale gesungen wird. Dann tritt Jsadora Dnncan auf die Bühne und schließt mit ihren Schülerinnen -die Handlung durch einen feierlichen Tauftanz, der erstaunlicherweise nach den frommen Klängen von Schuberts „Ave Maria" stattfin-det Ergriffen saßen die 4000 Zuschauerinnen; der großartige Widersinn der Handlung kam ihnen nicht zu Bewußtsein. Auch das Gemüt des Bolschewiken verlangt nach Befriedigung; die großen Ereignisse -des Menschenlebens, Geburt, Hochzeit, Tod sollen nach einer Erklärung Trotzkis umkleidet sein von höherer Weihe. Auf der Suche nach Ersatz für die christlichen Feiern greift der Bolschewismus zu den geschilderten Seltsamkeiten.
Handel und Berkel,».
Stuttgart, 4. Sept. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und
Schlachthof waren zugeführt: 56 Ochsen, 32 Bullen, 271 Iungbullen davon unverkauft 70, 200 Iungrinder, 46 Kühe, 652 Kälber, 5?z Schweine und 87 Schafe. Erlös aus je einem Pfund Lebendgewicht in Goldpfennigen: Ochsen 1. 37-42 (letzter Markt: 38-421 2. 26—34 (27-35), Bullen 1. 37-40 (unv.), 2. 27 -35 (28-35, Iungrinder 1'. 45—49 (46 - 50), 2. 34 —42 (35—43), 3. 26 -32 (-7 bis 33), Kühe 1. 28-34 «29-341, 2. 17-25 (unv.', 3. 12-16 (unv, Kälber 1. 64-67 (64-66), 2. 59 -62 (58 -62), 3. 50 -56 (48-55) Schweine 1. 83 -85 (82 - 84), 2. 79—82 , 78 - 81), 3. 68—76 (70 bis 76). Verlauf des Marktes: bei Großvieh langsam und Ueberstand Kälber und Schweinen belebt.
Stuttgart, 4. Sept (Mostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz, Zufuhr: 2500 Ztr.: Preis 2,40—2,70 Mark für 1 Ztr. Kartoffelgroßmarkt auf dem Leonhardsplatz. Zufuhr 150 Ztr.: Preis 5 bis 5,50 Mark für 1 Zentner.
Stuttgart, 4. Sept. (Landesproduktenbörse.) Der Getreidemurkt hat sich in den letzten Tagen weiter befestigt. Die Preise sämtlicher Getreidearten, sowie auch Mehl- und Futterartikel erfuhren wiederum Erhöhungen. Es notierten je 100 Kilogramm Weizen 22—25,Ä ,am I. Sept. 22-25), Sommergerste 20,5—24 (20,5—23,51, Rogqen 18-20,5 (18—20), Hafer 15 -17,5, Weizenmehl Nr. 0 36,5-375 (36—37'. Brotmehl 31,5—32,5 (31-32), Kleie 11,5—12 (unv.), Wiesenheu 5—5,4 (unv.), Kleeheu 6—6,4 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 3,75-4,5 (3,5-4).
Stuttgart, 4. Sept. (Vom Holzmarkt.) Am Rundholzmarkt herrscht vermehrte Kauflust. Die Preise stiegen bis zu 110°/°. In der ersten Augusthälfte sind von der wllrtt. Forstverwaltung 14000Fm. verkauft worden gegen 1131 im Juni und 8000 im Juli. Dagegen zeigen die Schnittwärenpreise keine Neigung, in die Höhe zu gehen.
Pforzheim, 3. Sept. (Schlachtviehmarkt.) Auftrieb : 1 Ochse (unverkauft I>, 6 Kühe (2), 5 Rinder (3), I Farren, 42 Kälber, iz Schafe, 53 Schweine (3). Erlös aus je einem Pfund Lebendgewicht, nüchtern gewogen, ohne Zuschlag: Rinder 1. 50 -52, Kühe 25-32, Farren 38, Kälber 56—60, Schweine 78—84. Marktverlauf: Großvieh und S chweine langsam, Kälber geräumt. _ _
Reue«« Nacheichten
Darmstadl, 4. Sept. Die Landwirtschaftskammer für den Regierungsbezirk Cassel hielt mit Vertretern des Landbundes für Kur- Hessen und Waldeck eine eingehende Beratung über die durch das Regenwetter der letzten Wochen entstandene Notlage der Landwirtschaft ab. Es wurde beschlossen, eine Abordnung nach Berlin zu entsenden und die Staatsregierung zu ersuchen, 200 - 300000 Zentner Saatgetreide zu beschaffen, weil sonst die Herbstbestellung nicht vorgenommen werden kann.
Wiesbaden, 4. Sept. Das Kriegsgericht teilt mit, daß heute vormittag die deutschen Kommunisten, die wegen antimilitaristischer Propaganda angeklagt waren, aufgrund der Londoner Abmachungen, die bindendes Recht geworden sind, in Anwendung des Amnestiegesetzes für politische Vergehen nicht verfolgt werden könnten. Die Verteidigung lag in den Händen des kommunistischen Abgeordneten Berthon.
Köln, 4. Aug. Von heute ab erhält die Stadt Remagen eine Einquartierung von 400 französischen Soldaten und 360 Pferden, die in den Schulen untergebracht werden. Die Ferien müssen deshalb verlängert werden. Diese Belegung Remagens mit französischer Besatzung erfolgte auf Befehl des französischen Generals in Koblenz als „Sanktion" gegen die Verprügelung der provokatorisch auftretenden Smeets-Anhänger durch zurückgekehrte Ausgewiesene. Hiezu wird noch gemeldet: Bei der Einquartierung handelt es sich um ein einmaliges Uebernachteu des vom Schießplatz Wahn kommenden Regiment in Remagen, Bodendorf und Sinzig. Weitere Einquartierungen für einmaliges Uebernachteu dieses Regiments ist für den l3. 9. angekündigt Nach der Verprügelung der Smeets-Anhänger verlangte die Kreisdelegation Bestrafung durch die deutschen Gerichte. Die Täter wurden von der deutschen Polizei verhaftet. Wegen Zusammenrottung zur Befreiung der Täter verhängte die 'Kreisdelegation eine zweitägige Verkehrssperre für den vergangenen Samstag und Sonntag. Sonst wurden keine Sanktionen verhängt.
Esten, 4. Sept. Es werden nunmehr nach dem Aufhören des bisherigen Micumsystems für den Ruhrbergbau demnächst Verhandlungen zwischen der deutschen Regierung und dem Bergbau und der Repko und den in Essen verbleibenden Mitgliedern der -bisherigen Micum. andererseits stattfinden, um Abmachungen zu treffen über die Sorten und Mengen der von Deutschland zu liefernden Reparationskohlen und über die Art der Bezahlung.
Weimar, 4. Sept. Der völkische Abgeordnete Dinier hatte aus dem nationalsozialistischen Parteitag in Weimar Mitglieder der Reichsregierung beschimpft und zu Gewalttaten gegen sie aufgefordert. Dem „Tagblatt" zufolge hat die Reichsregierung die Prüfung des Materials abgeschlossen und die Akten dem Oberreichsanwalt übersandt.
Dresden, 4. Sept. Der Brotpreis für das Bierpfundbrot der ersten Sorte wurde von 54 auf 60 Pfennig, der zweiten Sorte von 50 auf 56 Pfennig erhöht.
Leipzig, 4. Sept. Am Donnerstag, dem fünften Tage der Herbstmesse, war das Meßgeschäft noch rege im Gange, wovon besonders die Branchen des Tagesbedarfes wie das Haus für Küchengeräte, Eisen- und Stahlwaren, Textilien und Schuhwaren Nutzen zogen. Auf der technischen Messe hielt der starke Verkehr auch heute noch an. Das allgemeine Urteil über die diesjährige Herbstmesse lautet dahin, daß sich unsere Industrie in dem Augenblick schwierigster Wirtschaftsübergänge Absatzgebiete erschloß, die ohne Hilfe der Messe nicht zu erreichen gewesen wären. Das Geschäft dieser Herbstmesse hat die vernünftig bemessenen Erwartungen durchaus erfüllt und die Aussicht auf eine durchgreifende Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse eröffnet.
Berlin, 4. Sept. Die an dem aufsehenerregenden Minenunglück in der Reichswehrkaserne in Jüterbog Schuldigen wurden in beschleunigtem Gerichtsverfahren bereits heute abgeurteilt. Aus der Verhandlung vor dem Amtsgericht Jüterbog, die unter dem Vorsitz eines Berliner Amtsrichters stattfand, ging hervor, daß der Unteroffizier Franz Krause bei einer Uebung zwei Minen gefunden hatte, die er dem Kompagnieführer zeigte. Dieser rief ihm zu, er soll die Geschosse an leicht sichtbarer Stelle niederlegen. Trotz dieses Befehles gab Krause eine Mine dem Unteroffizier Winkel, der sie im Gefechtswagen versteckte. Die zweite Mine setzte Krause sogar einem Rekruten in den Tornister. Am Abend legten die beiden die zwei Minen unter ihre Betten. Junge Rekruten fanden sie und warfen die Geschosse zum Spaß auf den Korridor. Die Minen explodierten und töteten zwei Schützen, verwundeten vier Mann sehr schwer und zwei andere leicht. Das Gericht verurteilte Krause zu einem Jahr Gefängnis, Degradation und Dienstentlassung. Winkel, ein äußerst tüchtiger Unteroffizier, kam mit vierzehn Tagen Mittelarrest davon.
Berlin, 5. Sept. Wie die Blätter aus Friedrichshasen berichten,
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