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Der Lnzläler.

Knzesger für -a» Lnztal unv Lmgedmrg.

Amtsblatt wr ven Vberamtsbesttk Neuenbürg.

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Vie etusp Petttzeile oder de r e n Raum im Bezirk Id, autzech. 20 Voldpfg., Xekl.-Zeile 50 Gotdpfg »-3«s -Steuer Kollekt.- Ruzeigen i 00»,Zuschlag OGerte und Auskunst, «eieüung 20 Eoldpfg Bet größere« Aufträgen Radaitt, der im Falle der M a tznuerfahrens hinsiil- Rg uttrd, ebenso wenn Zählung nicht innerhalb tTagen nach Rechnung»- datu nt erfolgt. Bei Taris- »eränderungen treten so- säet alle scheren Ber- «tudarungen außer Kraft Fernsprecher Rr. 4. FRr triesontsch« Aufträge «trd keinerlei Sewühe lldernommen.

309.

Neuenbürg, Freitag, den 5. September 1924.

82. Jahrgang.

Deutschland.

Stuttgart, 4. Sept. Wie die Württ. Gemeindezeitung, das Organ des Vereins Württ. Körperschaftsbvamter, mitteilt, ist das Gerücht verbreitet, das Reichsfinanzministerium pflege be­reits Vorverhandlungen für einen neuen Finanzausgleich zwi­schen dem Reich, den Ländern und Gemeinden. Nach den von der Geschäftsstelle des Deutschen Landgemeindetages beim Reichsfinanzministerium eingezogeuen Erkundigungen schwe­ben zurzest noch keinerlei Vorverhandlungen; ein neuer Aus­gleich wird aber zu erwarten sein, wenn die außenpolitische Lage ene gewisse Klärung erfahren hat.

Berlin, 4. Sept. Wie der Ost-Expreß erfährt, komnst der Handelsverkehr zwischen Deutschland und Rußland allmählich wieder in normales Geleise. Mitte August sind bei der Ber­liner Handelsvertretung des Sowjetlmndes zahlreiche Bestel­lungen aus Rußland eingegangen, die von der Handelsvertre­tung an deutsche Jndustriefirmen weitergelestet worden sind. Es wird erwartet, daß Anfang September in Deutschland Be­stellungen auf Turbinen und andere Maschinen vergeben wer­den. Im Zusammenhang damit sollen in Berlin Vertreter des Außenhandelskommissariats eintreffen, denen die Ueber- wachung der Durchführung dieser Aufträge übertragen wor­den ist.

Berlin, 4. Sept. In den letzten Funstagen wurde die Ar- -beitsunfähigkett der Berliner Stadtverordnetenversammlung da­durch herbeigesührt, daß eine Abstimmung über -den Magrsttats- abbau nicht möglich wurde, weil die Sozialdemokraten -die Ver­sammlung beschlußunfähig machten. Daraufhin hatten die bür­gerlichen Parteien es abgelehnt, unter dem sozialdemokratischen Stadtverordnetenvorsteher Haß zu tagen. Voraussichtlich wird der Konflikt nun heute aus der Welt geschasst werden. Man ist dahin übereingekommen, daß einer der stellvertretenden Vorsitzenden die heutige Versammlung leitet und die Sozial­demokraten ihre Obstruktion gegen 'den Magistratsaübau auf­geben. Dann wird auch die Stelle des vielumstrsttenen Schul­reformers, Stadtschulrat Paulsen, gestrichen werden, der aber die Absicht hat, gegen seinen Abbau die gesetzlich möglichen Schritte einzuleiten.

Berlin, 4. Sept. Die scharfe Auseinandersetzung über die Annahme des Londoner Abkommens -im deutschnationalen La­ger -geht weiter. Aus Kopenhagen verlautet, daß die letzten deutschen Befestigungen in Nordschleswig nunmehr medergelegt werden sollen. Eine Abteilung Ingenieure ist Ende August nach HaderÄeben abgereist, um mit der Schleifung der Be­festigungen zu beginnen. An der vorgestrigen Neuyorker Börse verdoppelten die deutschen Anleihen ihre Kurse. Der World behauptet, daß fast ein Drittel aller Spekulations­gelder -der Neuhorker Banken in deutschen Anleihen angelegt seien und daß ein Ende der Haussebewegung noch gar nicht abzusehen sei. Auch London notierte vorgestern die deutschen Anleihen mit einer Steigerung von über 50 Prozent.

' Französischer Abbau im besetzten Gebiet.

Düffeldorf, 4. Sept. Havas meldet: General Degoutte hat zur Bekundung des französischen Willens, die wirtschaftliche Einheit des Reiches so rasch wie möglich in weitgehendem Maße wieder herzustellen, in Gemäßheit der Dispositionen des Art. 4 des Anhangs 3 des Londoner Abkommens. gestern eine Verordnung folgenden Inhalts erlassen: 1. Der Wagen- und Autoverkehr wird vollständig freigegeben: 2. Für die Bewoh-

- ner des unbesetzten Gebiets, die sich nach dem besetzten Gebiet begeben wollen, fällt die Notwendigkeit eines besonderen Aus-

^ weises fort; 3. Die Erhebung von Abgaben zwischen dem Le- ^ schien und unbesetzten Gebiet wird abgeschafft, doch tritt diese Maßnahme erst am 10. September um Mitternacht i n Kraft.

Dr. Schacht über die Anleihe.

Der Berliner Börsenkurier veröffentlicht eine Unterredung seines Korrespondenten mit Dr. Schacht, der auf dem Rück­wege von Rom nach Berlin in Zürich kurzen Aufenthalt genom­men hatte. Dr. Schacht hofft, -daß das Anleihe-Syndikat in 8 bis 10 Tagen in London oder in Paris zusammentreten wird. Der Reichsbankpräsident Dr. Schacht sprach sich über den ihm in Italien zuteil gewordenen Empfang sehr erfreut aus. Er hat von der Persönlichkeit Mussolinis einen ausge­zeichneten Eindruck gewonnen. Es ist Dr. Schacht in Rom -ge- , langen, auf -das Verständnis -der italienischen Krei'e für -die i Notwendigkeit -des -deutschen Exports einzuwirken und er hofft,

- daß die Forderungen der aufblühenden italienischen Export­industrie den Handelsvertag mit Deutschland nicht gefährden

> werden. Es ist Dr. Schacht -gelungen, auch Italien zur Teil- ' nähme an -der 800-Millionen-Anleihe zu bewegen. Dr. Schacht

- rechnet übrigens mit einer Beteiligung aller fnanzkräfttgen Staaten an der Anleihe und hofft, -auch in Deutschland einen kleinen Teil unterbringen zu können. Sein zweitägiger Besuch m der Schweiz hat gleichfalls der Anleihe-Begebung gegolten, und Dr. Schacht hofft, einen beträchtlichen Teil der Anleihe dort abzusetzen. Er betonte weiter, daß es ihm gelungen sei, die leitenden Banken in der Schweiz, Italien und auch in den noch nicht abschlnßreifen Staaten zur festen U-ebernahme einer bestimmten Quote zu bestimmen. Dr. Schacht hält übrigens

> die 800 Millionen für absolut genügend, um das deutsche Wirt- ? schaftslsben wieder in einigermaßen normale Bahnen lenken zu j können.

' Rücktritt des Führers der Reichsmarine.

l Wie derLokalanzeiger" hört, beabsichtigt Admiral Bencke i "och Abschluß der -gegenwärtigen Flottenmanöver von der Lei-

> wng der Reichsmarine zurückzutreten. Bencke war Führer des

- dritten Geschwaders in der Skagerakschlacht, in deren Verlauf l kr schwer verwundet wurde. An die Spitze der Marine trat

> kr nach dem Kapp-Putsch. Wer ihn ersetzen wird, steht noch

> nicht fest. In Betracht kommt in erster Linie Admiral Zenker.

Der London-Flug des Abg. Meerfeld.

Es hat seinerzeit Aufsehen erregt, daß der Kölner sozialde­mokratische Beigeordnete, Dr. Meerfeld, im Frühjahr dieses Jahves, gleich nach dem Regierungsantritt Maodonalds, im Flugzeug nach London fuhr. Es tauchte daraufhin in -der Rechtspresse die Behauptung aus- -daß der Oberreichsanwalt ge­gen Meerfeld ein Ermittlungsverfahren eingeleftet habe, um föstznstellen, ob er der englischen Regierung Material über an­gebliche -deutsche Rüstungen ausgehänd-igt habe. Dr. Meerfeld stellt jetzt fest, daß er die Reise auf Veranlassung des preu­ßischen Innenministeriums, an dessen Spitze bekanntlich der Sozialist Severing steht, und mit Wissen und Willen des Reichs­ministeriums für die -besetzten Gebiete und des Außenamts un­ternommen Hobe.

Budapest, 4. Sept. Der ungarische Kriegsminister teilte in einer Verordnung mit, -daß die ungarische Armee Wester abge­baut wird und zukünftig nur noch als Miliz funktionieren soll. Die Budapester Staatsanwaltschaft hat Mittwoch abend den formellen Haftbefehl gegen den Deutschen Schneider, unter wel­chem Namen sich -der Erzbergermörder Tillessen verbergen soll, erlassen. Dieser Haftbefehl dürste kaum Erfolg haben, da Til­lessen reichlich Zeit -gehabt hat, sich in Sicherheit zu bringen. Morgen wird der Untersuchungsrichter auf diplomatischem Wege an die Offenburger Staatsanwaltschaft das Ersuchen richten, die Identität -des in Budapest in Hast befindlichen För­ster (Erzbergermörüer Schulz) prozeßordnungsmaßig festzu- stellen.

Warschau, 4. Sept. Zum Sowjet-Vertreter in Warschau ist, wie bereits gemeldet, Voikow ernannt worden, der seiner­zeit das Todesurteil über den Zaren und seine Familie Unter­zeichnete. Voikow ist jedoch nicht von -der polnischen Regierung anerkannt worden. Nun hat die Sowjette-gierung die polnische aufgefordert, sechs Personen zu bestimmen, welche ihr für den Warschauer Posten genehm sind.

Sieht so das Recht aus?

Am 4. April -drangen junge Burschen in das Hauptpostamt in Bozen, nahmen den Beamten die zum Versand bereiten Pa­kete mit demLandsmann" und -denBozener Nachrichten" weg, warfen sie auf das Bahnhofsgeleise, verbrannten sie unter Absingung italienischer patriotischer Lieder. Dutzende von Rei­senden und Bahnbeamten sahen zu.

Nun hat der Untersuchungsrichter in Bozen unter dem 31. Juli das Verfahren gegen Unbekannt eingestellt; denn -die Tä­ter hätten sich nicht -ermitteln lassen, und es bestehe keine Not­wendigkeit, in der Sache weiter vorzugehen, weil keine genü­gende Beweise vorhanden wären.

Aus Stadl Bezirk and Umgebung

Der Herr Staatspräsident hat u. a. eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Calmbach dem Oberlehrer F e -g -e r t in Lombach OA. Freudenstadt übertragen.

Neuenbürg, 4. Sept. (Reisegepäck und Handgepäck.) In den nächsten Tagen wird bei -der Reichsbahn eine schärfere Kontrolle über -das Reisegepäck ausgeübt werden. Sendungen, die ganz oder überwiegend aus Handelswaren (z. B. Stoffen, Haushaltungsgegenständen, Lebensmitteln, Obst, Kartoffeln, Mehl usw.) bestehen, sind kein Reisegepäck. Diese Sachen sind alle als Fracht-, Eil- oder Expreßgut aufzuliesern. Als Handgepäck -dürfen in -die Abteile 1. bis 3. Klasse nur Gegen­stände bis zu einem Gesamtgewicht von 25 Kilogramm mitge­nommen werden, soweit sie über und unter dem Sitzplatz des Reisenden untergebracht werden können. Handgepäckstücke von mehr als 25 Kilogramm Einzelgewicht werden, auch wenn meh­rere Personen zusammenreisen, nicht zugelassen. In der 4. Klasse dürfen Traglasten bis zu 50 Kilogramm mitgenommen wer­den. Gegenstände von mehr als 50 Kilogramm Einzelgewicht oder solche -die wegen ihres Umfanges oder ihrer Anzahl ein einzelner Fußgänger nicht tragen kann, oder die sich wegen ihres Umfanges zur Mitnahme in die Personenwagen nicht eignen, werden nicht als Traglast zugelassen. Uebertretungen dieser Bestimmungen werden mit hohen Zuschlägen geahndet.

Neuenbürg, 5. Sept. Die für den Winter vorgesehenen Ab­änderungen -des Jahresfahrplanes werden nicht, wie bisher an­genommen, zum 1. Oktober, sondern erst zum 5. Oktober zur Durchführung kommen. Es dürste dies wie früher, aus dem Grunde geschehen, weil Frankreich und Belgien -an diesem Tage von -der Sommerzeit zur regelmäßigen Zeit zurückkshren und zweimalige Aenderungen im Fahrplan für -die Grenzstationen am 1. und 5. Oktober vermieden werden sollen. Die neuen Fahrpläne treten daher erst am 5. Oktober in Kraft, und auch das neue Reichskursbuch wird erst von -diesem Tage Gültigkeit haben.

Neuenbürg, 4. Sept. (Herbstanzeichen.) Des Herbstes Nähe macht sich i-n der Natur -stark bemerkbar. Das Laub der Wald­bäume beginnt sich malerisch zu färben, lieber Feld und Wie­sen ziehen Millionen kleiner Spinnen Silberfäden, an -denen sie sich, vom Windhauche getragen, aus die Lustreise begÄ>en. Das ist -der Altweibersommer, taureiche Nächte und klare, wol­kenlose Tage sind sein Gefolge. Der scheidende Sommer mit seinen letzten Reizen lockt -die Menschen hinaus zum Natur- -genuß, dem Waidmann aber schenkt er reiche Jägersreuden. Für den Jünger Dianens beginnt -das eigentliche Jag-djahr mit der jetzt aufgegangenen Hühnerjagd, die im September ihren Höhepunkt erreicht, da die jungen Hühner nun vollständig aus­gewachsen sind. Ferner bietet die Jagd auf Enten und anderes Wassergeflügel Abwechslung und die Hasenjagd geht euch bald auf. Der Wald hallt wieder vom Brunstschrei des Edelhirsches. Me Zugvögel sind schon zum Teil auf dem Rückzuge und be­völkern als Gäste unsere Wälder und Büsche, wo sie einen ge­deckten Tisch finden. Unter ihnen sind -die Drosseln, die Kram-

metsvügel, die -den Jäger besonders interessieren, da sie mit Ende des Monats geschossen werden dürfen. So bietet der Sep­tember gar reiche Jagdgelegenheit, die es auszunutzen gilt.

Neuenbürg, 5. Sept. Wider Erwarten war dem -gestrigen Krämermarkt günstiges Wetter beschert. Der Markt war aus­nahmsweise reich beschickt von Verkäufern aller Art, namjent- lich waren es die bekanntenbilligen Jakobe", die mit -einem erstaunlichen Aufgebot von Lungenkraft -die Güte ihrer Waren anpriesen und Leichtgläubige zum Kausen zu bestimmen such­ten. Auch sie können nichts verschenken, und jene, welche ftch trotzdem zum Kaufen verleiten ließen, werden bald finden, daß sie nicht billig einkausten. Wer sich vor Schaden bewahren will, dem kann nur geraten werden, seine Bedürfnisse berm einhei­mischen Geschäftsmann zu decken, wo er zweifellos am reellsten bedient wird. Auch ein sog. Glücks- oder Gewandtheitsspieler war vertreten, wo dem Glücklichen als Preis ein Geldstück oder eine Uhr winkte. Hier war, sofern die Geldknappheit nicht ein Hall gebot, meist die Jugend das Opfer. Bor derartigen Geld­abnehmern kann nicht genug gewarnt werden. Darum Geld­beutel zu! Von den Kleinen waren namentlich die Aüßwaren- stände umlagert, -die in stiller Sehnsucht die Auslagen bettach­teten.

Landeskurtheater Wildbad. Sonntag nachmittag 4 Uhr wird als letzte Fremdenvorstellung A. Meyer-Förster s belieb­tesAlt-Heidelberg" gegeben. In den Haupttollen sind beschäf­tigt: Gertrud Benzinger, Gusti Körner, Else Schiuch-Hard, A. Meher-Bruhns, Georg Brand, Adolf Demuth, W. Fischer- Achten. Abends 8 Uhr Abschiedsabend Hanni Mayer in -der erfolgreichen OperetteDes Königs Nachbarin" von Lev Fall. Montag gelangt das LustspielIm Weißen Rößl" Dienstag die SchwankneuheitDer Sprung in die Che", Mittwoch die OperetteWie einst im Mai" zur Aufführung. Schluß der Spielzeit.

Der Coloradokäfer eine Gefahr für den deutschen Kartoffelbau.

Die schnelle und unaufhaltsame Ausbreitung des Colorado­käfers in Frankreich bedroht seit einem Jahr den deutschen Kar­toffelbau in hohem Maße. Noch im Herbst 1922 war erst ein Departement, ein Jahr« später schon deren 29 verseucht. Trotz der strengsten Ueberwachung und -der kräftigsten Maßnahmen seitens -des französischen Pflanzenschutzdienstes ist es dem aus Amerika stammenden Kartoffelschädling gelungen, sich in öst­licher und nordöstlicher Richtung auszu-dehnen. Sein Ausbrei­tungsgebiet erstreckt sich jetzt von den Pyrenäen bis zur Bretagne und hat die Linie AngersTourCh-ateau-courMontlucon ThiersSt. EttenneMontpellier erreicht. Er nähert sich so­mit, da Frankreich kaum mehr imstande sein dürfte, ihn -auf­zuhalten, der deutschen Grenze. Infolge seiner Flugtüchtig­keit und seiner großen Anpassungsfähigkeit an das europäische Klima ist dieser Schädling weit mehr als ein anderer zu fürch­ten. Da er schon einigemale (1877, 1887 und 1910) bei uns -auf­trat, jedesmal aber seine Einbruchsstellen rechtzeitig entdeckt und mit den stärksten Mitteln bekämpft werden konnten, sollten alle mit der Landwirtschaft in Verbindung stehende Personen, in erster Linie die Landwirte selbst, sich in den Nachrichtendienst stellen und die leisesten Anzeichen eines etwaigen Einbruchs zur Anzeige bringen.

Als besondere Kennzeichen seien angeführt: Der Käfer ist 1 Zentimeter lang, oval, oben gewölbt und unten pl-rtt. In der Fabe ist er rotgelb mit schwarzen Augen und einem schwarzen herzförmigen Stirnfleck. Im Halsschild trägt er schwarze Flek- ken, -deren mittlerer größer und -von der Form eines lateinischen V ist. Die hellgelben Flügeldecken zeigen 10 schwarze Längs- stteifen. Die in der Ruhe unter den Flügeldecken zusammen­geschlagenen Flügel sind lebhaft rosarot gefärbt. Im Früh­jahr, nach dem Auslaufen der Kartoffel, kommen die Käfer aus ihren Winterverstecken hervor, in -denen sie 50 bis 70 Zentimeter tief die kalte Jahreszeit überdauert haben. Während sie die jungen Kartoffelblätter vom Rand her befressen, beginnen auch alsbald die Weibchen mit der Eiablage. Die Eier sind dottergelb, etwa 1,5 Millimeter lang, walzenförmig mit abgerundeten Ecken und werden zu etwa 1230 Stück in Häufchen dicht nebenein­ander aufrechtstehend an die Unterseite der Blätter angeheftet. Ein Weibchen vermag über 1500 Eier abzulegen, in der Haupt­legezeit über 100 an einem Tag. Aus den Eiern schlüpfen nach 48 Tagen die zunächst blaugefärbten Larven, welche sich spä­ter rotgelb und zuletzt orangegelb verfärben. Die Larve er­reicht eine Länge von 12 Millimeter und besitzt eine birnenför­mige, nach hinten verjüngte Körperform, an der die Gliederung in Körperringe deutlich erkannbar ist. Ihr Kopf, ihre 6 Beine und 2 Reihen warzenähnlicher runder Flecken an den beiden Körperseiten sind schwarz. Sowohl Larve wie Käfer fressen Kartoffellaub, Tabak, Tomaten, Bilsenkraut, schwarzen Nacht­schatten, Bittersüß, aber auch Kohl, Distel Melden, Hederich und Johannisbeersträucher. Die Larüe ist nach etwa 16 Ta­gen ausgewachsen und geht -dann in die Erde, wo sie sich in einer Tiefe von etwa 20 Zentimeter in einer selbstgefertigten Höhle in die mennigrote Puppe umwandelt. Diese S -10 Mil­limeter lange Puppe ruht etwa 11 Tage, bis wieder aus ihr der Käfer hervorgeht. Die verschiedenen Generationen des Tieres können unter günstigen Bedingungen in Abständen von 3540 Tagen aufeinander erfolgen. Je nach den Verhältnissen hat der Käfer jährlich 23 Bruten, in kälteren Gegenden jedoch nur eine.

Zur Bekämpfung wurden alle erdenklichen Verfahren und Mittel ausprobiert. Viele versagten. Am besten hat sich, auch nach französischen Erfahrungen, das bei den letzten Einbrüchen in Deutschland angewandte Verfahren erwiesen. Dasselbe geht dahin, 1. den Schädling in allen Entwicklungsstadien zu sam­meln und zu vernichten, 2. schädliche Pflanzen durch Ausreißen Zusammenbringen in Erdgruben und Begießen mit Rohbenzol zu Grunde zu richten und zu vergraben, 3. den Acker mit nach­folgenden! Auslesen der im Boden freigelegten Insekten umzu- Pflügen und durch Rohbeuzol oder Schwefelkohlenstoff