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Haarsträubende Vorkommnisse in einem Erziehungsheim. Haarsträubende Vorkommnisse sind an dem Lützower Lan­deserziehungsheim Zossen ausgodeckt -worden. Diese Anstalt wurde vor zwei Jahren -gegründet. Ihr Leiter, Dr. Frhr. von Lützow, hatte -vorher eine ähnliche Anstalt in Buckow gehabt, mußte -dieses Institut aber wegen verschiedener Skaudalaffären aufgeben. Wiederholt haben nun Knaben aus Berliner Fami­lien, die in dem Aleumnat in Zossen untergebracht waren, ihren Eltern gegenüber Klage über Mißhandlung geführt. Um diese Angaben nachzuprüfen, wurde eine Elternversammlung im Schöneberger Rathaus anberaumt. Der Direktor, der persön­lich erschien, mußte -die bittersten Vorwürfe hinnehmen, doch -ge­lang es ihm, -die aufgeregten Eltern zu beruhigen. Die Unter­suchung, die jetzt auf Anzeige des Vaters eines der mißhandel­ten Zöglinge von -der Staatsanwaltschaft eingeleitet wurde, er­gab, -daß bei geringstem Vergehen die Knaben mit einem dicken Rohrstock oedr mit einer -geflochtenen Hundepeitsche auf Gesäß und Oberschenkel gezüchtigt wurden. Die -durchschnittliche Zahl der Schläge soll 40 bis 50 gewesen sein. Die Bestrafung erfolgte -eigentümlicherweise nicht vor der Klasse, sondern im Privatzirmner des Direktors, mitunter auch in dessen Badezim­mer. Dort wurden -die Kinder dermaßen mißhandelt, daß das Blut an die Wand spritzte. Sie mußten sich mit entblößtem Gesäß -auf eine Holzpritsche lögen Nach der Züchtigung nahm er die Kinder wieder auf den Schoß, küßte sie und 'wollte wie­der ihr bester Freund sein. Die Anstalt soll sofort geschloffen werden.

Ein neues Opfer Haarmanns. SM einem halben Jahre ist in Düsseldorf der 18jährige Arbeiter Ernst Reuter ver­schwunden, -der zuletzt in Hannover Arbeit hatte. Nach den letzten Nachforschungen muß angenommen werden, daß Reuter ein Opfer Haarmanns geworden ist, der bereits zugestanden hat, einen jungen Düsseldorfer ermordet zu haben.

Die Granate im Berliner Börsengebäude ungeladen. Die Granate, die -gestern im Berliner Börsengebäude aufgefunden wurde und die -der Börse nahestehende Kreise in erhebliche Un­ruhe versetzt zu haben scheint, ist ungeladen gewesen. Von vorn­herein hatte man an zuständigen Stellen angenommen, daß es sich nur um einen Dummenjuugenstreich handele, um -die Be­sucher der -gestrigen Börse, für die man nach Annahme der Dawes-Gesetze eine Hausse vermutete, in Schrecken zu setzen.

Handel und Derkebr.

Stuttgart, 2 Sept. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlacht­hof waren zugeführt: 1>7 Ochsen, davon unverkauft 30, 86 (6) Bullen, 4M (140) Iungbullen, 346 (70) Iungrinder, III (14) Kühe, 657 Kälber, 485 Schweine und 50 Schafe. Erlös aus je einem Pfund Lebendgewicht in Goidpfennigen: Ochsen 1. 3842 (letzter Markt : 39 - 44), 2. 2735 (27-36h Bullen 1. 37-40 - 38 40), 2. 28-35 .2935), Iungrinder 1. 46 50 (47-50 , 2. 35-43 (urw.;, 3. 27-33 (unv.), Kühe l. 29-34 129-35), 2. 1725 (unv.), 3. 12 bis 16 (unv.), Kälber I. 64-66 (5961). 2. 58 -62 ch257). 3. 48 bis 55 (4450), Schweine >. 82-84 (7880), 2. 7381 (7375h 3. 7076 (65-70). Verlauf des Marktes: bei Großvieh langsam und Ueberstand, Kälber und Schweine belebt.

Stuttgart, 2. Sept. (Kartoffel- und Mostobstmarkt.) Der Kar­toffelgroßmarkt auf dem Leonhardsplatz war mit 250 Ztr. befahren. Der Preis betrug 5 Mk. für 50 Kg. - Dem Mostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz waren 2000 Zentner zugeführt. Der Preis für 1 Zentner betrug 2,40 bis 2,60 Mark.

Obstverkäufe. Bei dem Verkauf des städtischen Obstertrags in Brackenheim wurden rund 950 Mark erlöst. Bei ca. 190 Ztr. kommt im Durchschnitt der Zentner auf 5 Mk. zu stehen. Bei dem Alimand-Obstverkauf in Herrenberg wurden für 550 ge­schätzte Zentner 2380 Mark erlöst. Im Durchschnitt kommt also der Zentner auf 4,30 Mark. Für das Obst der siädt. Baumgüter in Winnenden, geschätzt zu 208 Ztr., wurden 730 Mark, pro Ztr. also 3,50 Mark, erlöst.

Fruchtpresse. In Ravensburg notierten pro Doppelzentner Weizen alt 2630, neu 23-28, Dinkel alt 18,7020,30, neu 16,50 bis 17, Roggen 2123, Gerste alt 25. neu 2024. Haber alt 20 bis 25. neu 17-22, Raps 28-30, Kleie 10.75 Mk.. in Reutlingen Weizen 2629, Dinkel 2122, Roggen 24, Gerste 24 -26, Haber 2123 Mark, in Riedlingen Dinkel 20, Gerste 24 bis 25,60, Haber 22 Mark.

Pforzheim, 2. Sept. (Schlachtviehmarkt.) Auftrieb: 9 Ochsen (unverkauft 2), 10 Kühe (3-, 41 Rinder (6, 11 Farren (2), 9 Kälber, 76 Schweine (4). Erlös aus je einem Pfund Lebendgewicht nüchtern gewogen ohne Zuschlag : Ochsen l. 4952, Rinder 1. 50 -52, Ochsen und Rinder 2. 3540, Kühe 25 -32, Farren 3640, Kälber 5660, Schweine 8084. Marktverlauf: Großvieh und Schweine langsam, Kälber geräumt.

Neuest« Nachrichten.

Karlsruhe, 3. Sept. Der kommunistische Abg. Bock, der, wie wir mitteilten, nach Ablauf der Landtagssession in Lörrach verhaftet worden ist, ist im Hinblick auf seinen gefährdeten Gesundheitszustand aus der Hast entlassen worden.

München, 2. Sept. DerVölkische Kurier" veröffentlicht eine Erklärung des Vorsitzenden der Reichstagsfraktion der Nationalso­zialistischen Freiheüspartei an den Vorsitzenden der Deutschnationalen, worin die deutschnationale Fraktion für die Ablehnung des national­sozialistischen Amnestieantrages veramvortlich gemacht wird. Es wird mit der rücksichtslosen Agitation in der vaterländischen Bewe­gung und in asten den Deutschnationalcn nahestehenden Wehrverbän­den und vaterländischen Organisationen gedroht.

München, 2. Sept. Die Blätter melden: Der bayer. Kultusmi­nister verbot durch Erlaß Schülern höherer Unterrichtsanstalten und Fortbildungs- sowie Volksschülern jede Beteiligung an der politischen Agitation und an der Wahlbewegung besonders von Verteilung von Flugblättern, Stimmzetteln und Sammeln von Unterschriften für po­litische Zwecke.

Nürnberg, 2. Sept. In dem Postamtszimmer des Iustizge- bäudes wurde vor einigen Tagen der Postschaffner Hiller morgens geknebelt aufgefunden. Er behauptete, überfallen worden zu sein. Dom Kaffcnbestand fehlten 11000 Mark. Die Kriminalpolizei nimmt an, daß der Ueberfallene einen Raubüberfall fingierte. Hiller wurde verhaftet.

Siegen, 2. Sept. Infolge des anhaltenden Regenwetters ist der Zufluß zu der 22 Millionen Kbm. fassenden Talsperre bei Olpe so stark, daß die Sperre überläuft. Die Wassermassen ergießen sich in mächtigen Wellen über die Sperrmauer ins Tal. Das Wasser stand bereits heute morgen 25 Ctm. über der Sperrmauer.

Darmstadt, 3. Sept. Durch die Ueberschwemmungen in Rhein­hessen, heroorgerufen durch die zahlreichen Regensäile der letzten Wochen, ist die Getreideernte teilweise vernichtet worden. Man fürchtet gleiches von den Kartoffeln.

Essen, 2. Sept. Die Schlichtungskammer unter dem Vorsitz des Reichs- und Staatskommissars fällte einen Schiedsspruch zur Rege­lung der Löhne auf den sogenannten südlichen Randzechen, wonach die Lohnordnung für das rheinisch-westfälische Steinkohlenrevier vom I. Juni ab 1 September wieder in Kraft gesetzt wird.

Berlin, 2. Sept. In Hultschin, der Hauptstadt des an die Tschechoslowakei abgetretenen Hultschiner Ländchens, fand die Bür­germeister- und Stadtverordnetenwahl statt. Der Posten des Bürger­meisters und eines Stellvertreters wurde mit deutschen Kandidaten besetzt. In den Stadtrat wurden neben 6 Deutschen nur ein Tscheche gewählt, ein Beweis dafür, daß Hultschins Angliederung an Tsche­chien ein Akt der Vergewaltigung war.

Berlin, 3. Sept. Wie die Rechtspresse meldet, haben eine An­zahl deutschnationaler Landesverbände, u. a. die Landesverbände Berlin, Hamburg, Westfalen-Ost und Pommern in Entschließungen das Verhalten der Abgeordneten, die dem Londoner Abkommen zu­gestimmt haben, kritisiert, aber betont, daß die Geschlossenheit der Partei unter allen Umständen gewahrt bleiben müsse.

Berlin, 3. Sept. Zu der bevorstehenden Ermäßigung der Eisen- bahntarise, die das Reichskabinett beschlossen hat, wollen die Blätter erfahren haben, daß die Ermäßigung 10 bis 15 Prozent betragen wird.

Berlin, 2. Sept. Wie die Blätter berichten, sind die Nachrichten Uber die unmittelbar bevorstehende Räumung der Dortmunder Zone und dem bereits erfolgten Abtransport französischer Familien aus Dortmund unrichtig. Es liegen keine Anzeichen vor, daß in den nächsten Tagen mit der Räumung der Dortmunder Zone begonnen wird. Vielmehr werde dies noch geraume Zeit dauern.

Hannover, 2. Sept. In einem Hause der Uhlandstraße hat ein als Untermieter wohnender Musiker seine Wirtin, eine Kriegerwitwe, ermordet, ebenso deren Tochter. Der etwa 40 Fahre alte Mann machte hierauf seinem Leben ein gewaltsames Ende. Die Tat ist erst nach einigen Tagen entdeckt worden. Nachdem die Polizei und die Gerichtskommission den Tatbestand ausgenommen hatte, erfolgte die Ueberführung der Leichen der Getöteten ins amtliche Totenhaus. Eine große Menschenmenge hatte sich bald nach Bekanniwerden der schaurigen Tat an dem Tatort eingefunden und besprach den entsetz­lichen Fall.

Hamburg, 2. Sept. Gestern nachmittag überkletterte der 23 jäh­rige Buchhalter Kubelka aus Altona die unter der Uhr befindliche höchste Mauer der Michaeliskirche und stürzte sich auf die Straße hinab. Sein Körper stieß im Sturz mehrfach auf die Mauervor- sprllnge auf und prallte in zerschmettertem Zustande auf dem Boden auf. Ueber die Ursache des Selbstmordes ist nichts bekannt.

Bern, 2. Septbr. In Anwesenheit von 200 Delegierten aus 18 Staaten und zahlreicher Vertreter von Behörden und des diploma­tischen Corps wurde der internationale Mittelstandskongreß eröffnet. Als Aufgabe dieser internationalen allgemeinen Mittelstandsbewegung gilt der Kampf gegen die goldene und rote Internationale.

Rom, 2. Sept.Giornale d'Italia" veröffentlicht eine Unterredung seines Leiters Botiori mit Mussolini. Der Ministerpräsident erklärte, daß er das Parlament trotz des Fernbleibens der Opposition eröff­nen und sich um die Abwesenden nicht kümmern werde. Er sagte ferner, daß das Dekret Uber die Presse in Kraft bleiben werde, bis die neuen Pressegesetze im Parlament angenommen seien. Ueber die Verfassungsänderung und die rechtsliberale Mitarbeit drückte sich Mussolini sehr allgemein aus, so daß das Blatt seine Erklärungen als nicht genügend betrachtete.

New-Pork, 2. Septbr. Der amerikanische Flug um die Welt kann als geglückt angesehen werden. Fünf Monate und vierzehn Tage nach ihrer Abfahrt von Santa Monica in Kalifornien haben die zwei amerikanischen Flieger, die von der doppelt so starken Ex­pedition noch übrig geblieben sind, wieder amerikanischen Boden erreicht. Die Armeeflieger landeten nach achtdreiviertelstllndigem Fluge, der sie von Ivigtut auf Grönland nach Ice Tickle (Labrador) brachte, wohlbehalten. Präsident Coolidge und der Staatssekretär des Aus­wärtigen sandte den Fliegern Glückwunschtelegramme.

Tagung des Evang. Bundes.

München, 2. Sept. Unter sehr starker Teilnahme fand ge­stern vormittag im Hospiz an der Mathildenstraße die Haupt­versammlung des Evangelischen Bundes statt. Der erste Vor­sitzende, Hofpredi-ger Dompfarrer Döhring-Berlin, leitete die Versammlung mit herzlichen Begrüßungsworten ein. Geheimer Konfistorialrat Universitätsprofessor Dr. Holl-Berlin hielt den Hauptvortrag überReformation und Urchristentum". Zugleich wurde mit der Tagung des Evangelischen Bundes auch die 25- jährige Jubiläumsfeier des Münchener Zweigvereins begangen. In der damit verbundenen Sitzung des Hauptvereins Bayern sprach Stndienprofessor Höfler-Nürnberg über die völkische Be­wegung und den Protestantismus, sowie Dekan Baum-Erlaugen über Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

München, 3. Sept. Die Tagung des evangelischen Bundes fand gestern ihren Abschluß. Es wurde beschlossen, daß die Nächste General­versammlung des Bundes in Königsberg stattfinden soll.

Das neue Micum-Abkommen.

Düsseldorf, 2. Sept. In der Verhandlung der Sechserkom­mission mit der Mioum wurde auch über die noch ungeklärten Punkte eine Uebereinstimrnun-g erzielt. Der Rnhrbergbau ver­pflichtet sich zur Fortsetzung der Reparationslieferungen an Kohlen und Nebenprodukten nach dem von der Repko ansge­stellten Programm. Die Bezahlung erfolgt zu denjenigen Prei­sen, welche durch Verhandlungen der Repko mit der deutschen Regierung demnächst festgelegt werden. Es wurden angemessene Abschlagszahlungen vorgesehen. Der Wegfall der Kohlensteuer und der Abgaben auf die Nebenprodukte wurde unter gewissen Voraussetzungen vom 2. September ab in Aussicht gestellt.

Abbau derSanktionen".

Koblenz, 2. Sept. Mr die wirtschaftlichen Sanktionen sind folgende Abbautermine festgesetzt worden: Am 10. September hört die Erhebung von Angaben an der Zollgrenze zwischen dem -besetzten und unbesetzten Gebiet auf. Bis zum 22. Sep­tember sollen die Hemmungen des Personen-, Güter- und Warenverkehrs zwischen dem besetzten und unbesetzten Gebiet so weit als möglich eingeschränkt werden. Mit dem gleichen Da­tum erfolgt die gänzliche Räumung der östlichen Zollgrenze und die Durchführung des deutschen Zollsystems an der Westgrenze des besetzten Gebiets. Wie dieIndustrie- und .Handelswelt" zum Abbau der Sanktionen erfahrt, wird der Grenzpassagier­scheinzwang für Kraftwagen und Motorräder in der Pracht zum 10. September um 12 Uhr aufgehoben werden. Die bei den französischen Zollämtern hinterlegten Kautionen oder Bank­bürgschaften sind bis zum gleichen Zeitpunkt einznlüsen gegen Rückgabe eines Grenzpassagierscheines, aus dem ersichtlich sein muß, daß der Kraftwagen oder das Motorrad sich im besetzten Gebiet befindet, andernfalls ist der Kraftwagen oder das Mo­torrad vorzuführen.

Die ersten Zahlungen aus dem Dawes-Plan.

Berlin, 2. Sept. Der Bevollmächtigte des von der Repara­tionskommission ernannten Generalagenten für Reparations­zahlungen, Frazer, der gestern in Berlin eingetroffen ist, hat sofort die erste Amtshandlung im Rahmen des Dawesplanes eingeleitet. Er hat von den deutschen Reichsbehörden eine Zah­lung von 20 Millionen Mark erhalten, mit denen auf der Reichsbank cm Konto zugunsten -des Generalagenten der Repa­rationszahlungen eröffnet worden ist. Aus dem Fonds von 20 Millionen Mark werden zunächst die Sachliesernngen wäh­rend des September in Kohlen und in Farbstoffen, die nach England, Frankreich, Belgien und Italien gehen, beglichen. Me französische und die belgische Regierung werden am 10. September ihrerseits die ersten Zahlungen zu leisten Laben, die sie aus den Erträgnissen des Ruhrgebiets erzielt haben, während Deutschland weitere Zahlungen an jeder Dekade bis zur Höhe von 83 Millionen Mark noch zu zahlen hat. Die gesamten so vereinnahmten Gelder bleiben jedoch in Deutschland und dienen lediglich zur Bezahlung der Sachlieferungen. In den nächsten Wochen bereits werden ständige Büros für den Generalagenten

und seinen Stab eingerichtet werden. Man glaubt, daß er mit allen Hilfskräften etwa 50 bis im Höchstfälle 100 Beamte nötig haben wird.

Die Deutschnationalen Süd-Hannovers gegen die Ja-Sager der Reichstagsfraktion.

Der engere und erweiterte Vorstand des Landesverbandes Hannover-Süd der Dentschnationalen Volkspartei nahm zu der Lage Stellung, die durch die Abstimmung über das Dawes-Gnt- achten für die Partei eingetreten ist. Niach langen Ausführun­gen des Reichstagspräsidenten Wallvaf, der sein und seiner Freunde Verhalten zu begründen suchte, und einer Aussprache, in der alle Mitglieder die Ansicht vertraten, die Abstimmung über das Londoner Abkommen hätte nicht zu einer Spaltung der Reichstagsfraktion führen dürfen, nahm der Vorstand ein­stimmig eine Entschließung an, in der er den deutsch-nationalen Führern und Abgeordneten, die bis zuletzt an der Stellung­nahme der Fraktion gegen das Londoner Abkommen festgehalten haben, sein Vertrauen aussprach.

Ankunft Herriots in Genf.

Genf, 2. Sept. Herriot ist heute vormittag gegen 11 Uhr in Begleitung des Leiters der politischen Abteilung des Quai d'Orsay Perretti della Rocca und des Kabinettschefs Bcrgery im Automobil von Lyon nach Genf abgefahren. In der fran­zösischen Kreisstadt Bellegrade wurde der Ministerpräsident nachmittags feierlichst durch die Stadtverordneten empfangen. Herriots Ankunft in Genf erfolgte um 61- Uhr abends. Die französische Kolonie Genf bereitäe ihm einen feierlichen Emp­fang und gab ihm am Abend ein Diner. Morgen mittag ist Herriot Gast der Genfer Stadtverwaltung und am Abend hat ihn Generalsekretär Drummond eingeladen. Freitag mittag sind Herriot und Macdonald Gäste - Internationalen Jour­nalistenvereins vom Völkerbund und Freitag abend veranstaltet der Bundesrat zu Ehren der beiden Ministerpräsidenten ein Diner. Nach einer weiteren Meldung wurde Herrlot vor dem Hotel de Bergnes, wo er mit der gesamten französischen Dele­gation wohnt, von einer großen Menschenmenge erwartet, die ihm lebhafte Sympathiekundgebungen darbrachte. Der Mini- sterräftdent war begleitet von -dem Direktor am Quai d'Orsay Perretti della Rocca, seinem Kabinettschef BergerY und seinem Privatsekretär Campana. Sogleich nach seiner Ankunft fand unter Vorsitz Herriots eine Beratung der französischen Delega­tion statt, worin, wie mau hört, die Abrüstungs- und Sicher­heitsfrage und der Vermittlu-ngsvorschlag in der Garantiepakt­frage besprochen wurde, der morgen den Gegenstand der Ver­handlungen zwischen Herriot und Macdonald bilden dürfte. Macdonald trifft morgen früh 8.25 ein. Herriot bleibt bis Samstag in Genf.

Die 10-Kilometer-Zone.

Die französische Presse spricht im Anschluß an das Ausrol­len der Kriegsschuldfrage davon, daß Frankreich seinen Frie­denswillen 1914 durch das spontane Zurückziehen seiner Trup­pen auf zehn Kilometer von -der Grenze bewiesen habe. Sie vergißt, -daß schon Joffre seinen Befehl vom 30. Juli, der sich an die ordres -de -depart a co-nv-ertur-e unter gleichzeitiger Mo­bilisierung von 11 Infanterie-, 3 Kavallerie-Divisionen an­schloß, dahin abfaßte:Aus diplomatischen Gründen ist es von größter Wichtigkeit, daß sich kein Grenzzwischenfall ereigne. Kein Verband, keine Patrouille darf -die festgesetzte Lime die 10-Kilometer-Zo-ne überschreiten"; daß ferner der Kriegs­minister Messimy die -diplomatischen Gründe in einem erneuten Befehl vom 1. August 1914 dahin erläuterte, daß es,um die Unterstützung Englands zu sichern, unerläßlich sei, die festgesetzte Linie nicht zu überschreiten". Biviani in der französischen Kammer, 31. August 1919. Der französische Oberstleutnant de Thomasson sagt in seinem Buch: Le revers de 1914 et ses caus-es (Paris 1919, Berger-Levraul), Seite 75 bis 76, hierzu: Man kennt die Gründe dieses Befehls. Zu -diesem Zeitpunkt des 30. Juli hielt unsere Regierung es für über alles wichtig, nicht nur England, sondern auch Italien davon zu überzeugen, daß wir nicht die Angreifer wären. Da ihm -das geglückt ist und in der Politik der Erfolg alles entschuldigt" usw., und Seite 79: Die französische Oberkommando hat seine den Grenzschutz be­treffenden Weisungen gegeben aus formelle Bindung der Re­gierung, die nicht nach der Grenze sah, sondern nach England und Italien". Es handelte sich also keineswegs um eine Hand­lung ehrlichen Friedenswillens, sondern nach unanfechtbarem französischen Zeugnis um eine diplomatische Intrige. Die fran­zösische Presse wird schon bessere Gründe hervorsuchen Massen als diesen längst verbrauchten Ladenhüter, der nur noch auf wirklichkeitsfremde Träumer Eindruck machen kann und viel­leicht auch bei den noch immer in völliger Unwissenheit über die Entstehung des Krieges -gehaltene Massen des französischen Volkes. Generalleutnant a. D. Ernst Kcibisch.

Ein Erzbergermördcr in Südslavien?

Wien, 3. Sept. Die Blätter melden aus Belgrad, daß in Susak bei Fiume auf südslavischem Boden ein deutscher Reichs- augehöriger verhaftet und da er sich nicht habe ausweisen kön­nen, bei der Agramer Polizei eingeliefert worden sei. Der Ver­haftete, ein junger Mann, nennt sich Hans Starke. Er gebe, wie die Blätter weiter berichten, bei der Polizei an, Mitglied eines völkischen Kampfverbandes gewesen zu sein. Er sei nach verschiedenen Abenteuern in Ostoberschlesien nach Ungarn ge­kommen und dort mit einem geflüchteten ehemaligen Major z-u- sammengetrosfen, von dem er erfahren habe, daß in Ungarn nach -den Mördern Erzbergers gefahndet wird, weshalb es an­gezeigt sei, sich schleunigst aus Ungarn zu entfernen und nach Südslavien zu gehen. Diesem Rat sei er gefolgt. Es wird an­genommen, daß man es mit einem der gesuchten Erzbergermör­der zu tun hat.

Um die Auslieferung des Schulz-Förster.

Budapest, 2. Sept. Der Untersuchungsrichter unrerzog ge­stern den der Ermordung Erzbergers -beschuldigten Schulz-För­ster einem Verhör, um seine Identität festzustellen. Im Vor­zimmer des Untersuchungsrichters war der Zeichner eines Ber­liner Blattes erschienen, um Schulz abzubilden. Als -dieser den Zeichner bemerkte, hielt er beide Hände vor -das Gesicht, und die­ser Vorgang wiederholte sich, als Schulz nach dem Verhör aus dem Zimmer des Untersuchungsrichters in das Vorzimmer zu­rückkam. Der Untersuchungsrichter hat an sämtliche Behörden in Ungarn die Aufforderung -gerichtet, ihm über eventuelle im Zuge befindlichen Strafverfahren -gegen Schulz-Förster im Ge­biete Ungarns zu berichten. In der Zuschrift an die Behörden

Ein blutiger Ehestreit. In Breslau brachten zwei Männer einen 31jährigen Arbeiter schwer verletzt in die Polizeiwache. Sie hatten ihn in der Zeitzer Straße, stn der Nähe des Volks- Hauses, an einem Baum lehnend und über starke Schmerzen klagend, angetroffen. In der Wache -gab der Verletzte an, daß er mit seiner 27jährigen Ehefrau in Streit geraten und diese -ihm dabei mir einem Messer in den Leib -gestochen habe. Der Mann hatte an der linken Bauchseite eine etwa 214 Zen­timeter breite Stichwunde, die schon stark geblutet haben mußte. Die Ehefrau, Mutter von drei Kindern, wurde von der Kri­minalpolizei vernommen, jedoch auf freiem Fuße gelassen, La die Tat, soweit -die Feststellungen bisher ergeben Laben, aller Wahrscheinlichkeit nach in der Notwehr begangen worden ist.