alle dem repavation recovery act unterliegenden Waren Anwendung, die an oder nach dem 9. September «ingeführt werden. Die deutsche Regierung wird den deutschen Exporteuren den Betrag der Gutscheine in bar erstatten, die die britischen Zollbehörden irber solche Waren ausgestellt haben, die an oder nach dem vorgenannten Tage eingeführt wurden. Gemäß Artikel 4 Anlage 3 des Londoner Schlußprotokolls werden diese von der deutschen Regierung zu zahlenden Beträge einen Teil, nicht etwa eine Erhöhung der von Deutschland auf Grund des Sachverständigengutachtens zu zahlenden Jahresleistungen bilden. Gegenüber dem bisherigen Zustand, nach dem die Abgabe zwar nur 5 Prozent betragen hat, Liese 5 Prozent dem deutschen Exporteur nur in Form von Schatzanweisungen vergütet wurden, werden also ab 9. September die Reparationsgutscheine wieder in gleicher Weise wie bis zum Herbst 1923, nämlich in bar, erstattet werden.
Zum Londoner Abkommen.
München, 30. Aug. Die Münchener Zeitung sagt zu der gestrigen Abstimmung im Reichstag, die politische Lage habe sich von Grund aus geändert. Die Deutschnationalen hätten nicht nur das Recht, sondern auch die. Pflicht, in die Reichsregierung einzntreten. Die große bürgerliche Koalition sei im Werden. Nach allgemeiner Ueberzeugung werde sie sich auch für Preußen nicht aufhalten lassen. — Die Münchener Post ist der Ansicht, daß die Arbeiterklasse sich auf harte und schwere Kämpfe gefaßt machen müsse. Das Hauptziel der Deutschnationalen sei, die Kosten des verlorenen Weltkrieges auf die arbeitenden Massen abzuwälzen, für sich aber durch Schutzzölle zu Lasten der Verbraucher noch eine besondere Belohnung herauszuschlagen.
London, 1. Sept. In einem Aufsatz des „Observer" be
zeichnet der Brooks die Behauptung, Deutschland bedeute eine Bedrohung für den englischen Handel, als lächerlich. Brooks schreibt, der Abschluß des Londoner Abkommens sei das «beste Ereignis seit dem Waffenstillstand. Der erste solide Schritt zur Wiederherstellung der Stabilität und des Vertrauens in Europa. Anstatt mit Dank und Erleichterung begrüßt zu werden, werde das Abkommen in manchen Kreisen scheel angesehen. Es bestehe aber wirklich kein Grund zur Aufregung. Deutschland werde wieder zu Wohlstand kommen, aber dies sei ein langer und mühevoller Weg und es könne keine Rede davon sein, daß nun plötzlich England und die Welt mit Waren überschwemmt würden zu Preisen, die keine Konkurrenz ermöglichten. England habe reichlich Zeit, sich auf den Tag vvrzubereiten, an dem Deutschland wieder ein ernster Konkurrent werde. Es könne dies nur tun, wenn es die gleiche Wissenschaftlichkeit, den gleichen Fleiß und .die gleiche Tüchtigkeit wie Deutschland zeige.
London, 30. Aug. Westminster Gazette schreibt zu den bevorstehenden wirtschaftlichen Verhandlungen mit Deutschland und Belgien, alles schiene geeignet, England in eine nachteilige Lage zu bringen. Kein beratendes Komitee könne Macdonald von der Verantwortung befreien. Macdonald müsse auf politischem Wege den Versuch machen, den englischen Handel vor den nachteiligen Ergebnissen seiner nachgiebigen Haltung in der Ruhrfrage zu bewahren.
London, 30. Aug. Der Minister im Kabinett Lloyd George, Sir Alfred Mond, erklärte in einem Interview mit dem politischen Berichterstatter der Westminster Gazette, er könne sich der Ansicht nicht anschließen, daß die Annahme des Dawes- . berichts «ine große Verschlechterung in der Lage des britischen I Handels mit sich -bringen Werl«. Die Erfahrungen aus der
Zeit vor dem Krieg hätten gezeigt, daß die Wohlfahrt Deutschlands dem britischen Handel durchaus nicht nachteilig gewesen sei, sondern ihm Vorteile brachte. Deutschland habe Frankreich schon seit Jahren in Reparationskohlen «bezahlt, und dies habe schon einen Nachteil für die britische Kohlenaussühr bedeutet. Aber die englische Regierung könne die französische nicht hindern^ sich auf jede mögliche Art bezahlt zu machen. Die Möglichkeit der Kombination des lothringischen Erzes mit der Ruhrkohle verursache ziemliche Bestürzung, aber vor dem Krieg sei Lothringen ein Teil Deutschlands gewesen und -die jetzt befürchtet Kombination habe also tatsächlich schon bestanden. Man könne keine Reparationen von Deutschland erhalten, ohne daß es Waren ausführe, und noch keine Regierung habe erklärt, daß sie bereit sei, aus Reparationen zu verzichten. Was die Frage eines französisch-deutschen Handelsvertrags betreffe, so könne auch England einen Handelsvertrag mit Deutschland abschließen und es werde Aufgabe der Regierung sein, England die Meistbegünstigung zu sichern. Es handle sich jetzt darum, daß in ganz Zentraleuropa die wirtschaftlichen Grenzen nicht mit den Politischen übereinstimmten. Um den Handel wisderherzustellen, müßten die wirtschaftlichen Einheiten wiederhergestellt werden. Sir Alfred Mond schloß, was den englischen Handel betreffe, so sei die Geschmeidigkeit und die Anpassungsfähigkeit Eilands auf industriellem und kommerziellem Gebiet weit größer, als allgemein angenommen zu werden scheine.
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Am 2. Januar 192S werden Zöglinge in die Ackerbauschulen Kilchberg O.-A. Sulz, Ellwangen a. Jagst und Ochsenhausen und am IS. Februar 192S in die Schule Hohenheim ausgenommen.
Aufuahmegefuche sind bis 15. September d. I. bei den Vorständen dieser Ackerbauschulen einzureichen.
Aufnahmebedingungen (St.-Anz. Nr. 195) sind bei den Schultheißen-Aemtern zu erfahren.
Neuenbürg, den 30. August 1924. Oberamt:
Amtmann Hecke!.
Zinssätze.
Für Reuten« und Papiermark-Guthabe« vergüten wir mit Wirkung vom 1. Geptember 1924 ab nur noch:
im Giro, und Kontokorreutverkehr 8 Prozent, im Sparverkehr 12 Prozent,
für Festanlagen auf 1 Monat 13 Prozent,
für Festanlagen aus 2 Monate 14 Prozent.
Oberamtssparkasse.
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In N«u«»bürx: Ibeodor Ve!„, llsuptstcsLs; Z in 8tattg»rt: pssssgeburesu llominxer, Qensrsl- vertretunx der blordoeutscben Uo^d, jÄnIx-strsSe öl.
Neuenbürg, den 1. September.
ToSes-klnzeigL.
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
SrieSrich Schickert
nach langem schweren mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 41V» Jahren sanft in dem Herrn entschlafen ist.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Pauliue Schickert mit Kindern.
Beerdigung Dienstag nachmittag 4 Uhr.
Feldrenuach, den 1. September 1924.
ToSes-KnZLige.
Tieferschüttert geben wir Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unser liebes gutes Kind
ILarlv
nach kurzer aber schwerer Krankheit im Alter von nahezu 4 Jahren zu sich in die ewige Heimat abzurufen.
In tiefer Trauer:
Karl Wacker mit Frau Miua geb. Obrecht. Beerdigung: Dienstag mittag 3 Uhr.
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Neuenbürg.
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