Mannheim, 27. Aug. Wie aus Innsbruck gemeldet wird, ist in der Brentagruppe ein Mannheimer Bergsteiger namens Willy Hartmann tödlich verunglückt. Infolge des dichten Nebels war die Suche »ach der Leiche bis jetzt ergebnislos.
vermischtes
Aus der Bauindustrie. Die Wohnungsnot und vor allem die Geldnot veranlassen die Bautechniker, immer neue Wege zu suchen, um das Bauen zu verbilligen und damit die Bautätigkeit günstig zu beeinflussen. So ist es jetzt einem Techniker gelungen, einen Baudiel zu konstruieren, der sowohl der Länge als auch der Breite nach anziehbar ist. Bei seiner Anwendung, z. B. Lei der Einschalung von Türpfosten oder Fensterstürzen usw. wird die Arbeitszeit, die Lei der bisherigen Arbeitsweise dazu benötigt wurde, auf einen Bruchteil der bisher üblichen herabgedrückt und der Holzabfall verschwindet fast ganz. Die Vorteile der Neuerung sind also ganz wesentliche. Außerdem ist es dem Erfinder gelungen, eine nagel- und sprietz- lose Schalung zu konstruieren, die auch von ungelernten Arbei- tern benutzt werden kann. diBee Neuerungen sind besonders auch für Selbstbauende von Bedeutung.
Sechs Fremdenlegionärc gefallen. Die in Hanau wohnenden Eltern eines Fremdenlegionärs erhielten einen Brief ihres Sohnes, in dem dreser u. a. die Mitteilung machte, daß am 26. Mai bei dein Posten Ferron Djebel Jallar ein Hanauer mit Iiamen Hoch gefallen sei. Dieser Name dürfte den Nachforschungen zufolge ein angenommener senk; in Hanau ist von einem jungen Mann namens Hoch, der in die französische Fremdenlegion eingetreten wäre, nichts bekannt. Der angebliche Hoch soll in Deutschland zuletzt bei der Schupo gewesen kein. Mit ihm sind fünf weitere Legionäre gefallen.
Wer kennt die Schönheit der Nordsee im September? Bisher nicht allzu viele. In den Ferienmonaten Juli und August. ergießt sich die Hochflut der Erholungsbedürftigen über Wester- l land, Wyk, Helgoland und Wittdün und überfüllte Häuser, lautes Badrleben und gesteigerte Preise sind die Kennzeichen dieser Zeit der Hochsaison. Wenn es dann stiller wird, wenn der September mit seinen klarsichtigen und wundervoll milden Tagen herannaht, verlassen Tausende die See und ahnen nicht, -daß nun erst die köstlichste-Schönheit des Hilligenlei-Lauües anhebt. In leuchtenden Farben liegt dann die Inselwelt, um- rauscht von der See und überblaut von einem seidigen Himmel. Nur wer die Nordseeküste an einem schönen Septembertage steht, lernt ihre ganze Schönheit kennen. Und erfreut sich außerdem noch eines anderen sehr realen Vorteils: Er darf wieder mit niedrigeren Aufenthaltspreisen rechnen.
Ein Touristenunglück im Dachsteingebiet. Seit 16. August wird im Dachsteingebiet abermals ein Tourist vermißt, und zwar der zwanzigjährige Student Rudolf Kadlez aus Graz, dessen Vater sich in Wien befindet. Wie aus den Eintragungen im Hüttenbuch der Adamekhütte ersichtlich ist, weilte er dort am 13. August. Er hat in -das Hüttenbuch die Eintragung gemacht, daß er in der Richtung zur Hofpürglhütte und Bischofsmütze gehe. Er war tatsächlich lauf der Hofpürglhütte und halt-' dort seinen Rock und seine Geldtasche mit 270 060 K. hinterlegt. Am 16. August unternahm er die Partie auf die Bischofsmütze, von der er nicht zurückkehrte. Man befürchtet, daß er abgestürzt ist. ,
Schwerer Verkehrsunfall. Nach einer Meldung aus Rom ist ein Bauernwagen, in dem 10 Personen Platz genommen hatten, bei Coni von einem Zuge erfaßt worden. Die Insassen wurden sämtlich getötet.
Bombenexplosion auf einem argentinischen Dampfer. Beim Einlauf in den Hafen von Punta Arenas explodierten auf dem argentinischen Personendampfer „Asturiano", der 320 Passagiere und eine zahlreiche Besatzung mit sich führte, zwei verborgen liegende Bomben. Der Explosion folgte der Ausbruch eines schweren Brandes, doch konnten Passagiere und Besatzung unbeschädigt gelandet werden. Eine Untersuchung über den Vorfall ist von den chilenischen Behörden eingcleitet worden.
Der gefährliche Kaffee. Nach Einführung der Kaffeebohne entstand in Europa gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine wahre Kaffeeleidenschast, der besonders die Frauen Min Opfer fielen. „Es ist bekannt", so heißt es in einem Briese aus jener Zeit, „daß manche Frau sich so stark in den Kaffee verliebt, daß sie, wenn sie wüßte, daß sie im Fegfeuer Kaffee zu trinken bekäme, nicht einmal nach dem Paradiese verlangen würde." Und die wohllöbliche Obrigkeit, die sich dazumal das private Wohlergehen ihrer Bürger sehr viel mehr angelegen sein ließ, fühlte sich bewogen, folgende Verordnung ans Tageslicht zu lassen, die in Nr. 148 der „Vossischen Zeitung" vom Jahre 1780 abgedruckt ist: „Eure Väter, deutsche Männer, tranken Branntwein und wurden bei Bier auferzogen und waren wie Friedrich der Große fröhlich und guten Mutes. Dies wollen wir auch. Ihr sollt Euer Geld für Wein, aber nicht für Kaffee anwendeu. Daher sind alle Töpfe, vornehme Tassen und gemeine Schälchen, Mühlen, Brennmaschinen, kurz, alles, zu welchem das Beiwort Kaffee zugesetzt werden kann, zu zerstören und zu zertrümmern,
s Zch Hab dich lieb.
Roman von Erich Eben st ein.
Urheberschutz durch Stuttgarter Romanzentrale C. Ackermann, Stuttgart.
„Wie schrecklich traurig! Dann freilich ..."
„Ja, es war gewiß ein hartes Schicksal für den damals siebzehnjährigen Bernd, der nun für die Seinen zu sorgen hatte. Sie übersidelten nach S., wo Bernd mit Hilfe von Stipendien seine Studien vollendete, nebenbei aber bis tief in die Nacht hinein Stunden gab. Später, als Konzipient, übernahm er Nachtarbeit bis an die Grenzen der Möglichkeit. Leo sagte oft, es sei unglaublich, was er in diesen Jahren alles geleistet und entbehrt hat, und mit welcher Energie er sich und den Seinen eine neue Existenz schuf."
„Welch ein Mann! Wie müssen ihn die Seinen vergöttern!" murmelte Maja tief ergriffen.
„Hm, ich glaube, damit ist es nicht so arg. Soweit ich Einblick habe, leiden Mutter und Schwester weit mehr unler seiner Despotennatur, als er ahnt. Er hat ihnen viel geopfert und der alten Frau Haller ja ein sorgloses Alter geschaffen, aber er verlangt dafür auch, daß sie all seine Marotten teilen und denken sollen wie er. Das aber können sie nicht, und darum war ihr Zusammenleben feit jeher ein ziemlich kühles. Er mengt sich auch in alles! Ich bitte dich, der Mutter hat er direkt verboten, den Namen des Vaters überhaupt nur jemals noch zu nennen! Jlla durfte nie in Gesellschaft gehen, well er die fixe Nee hat, das ganze Unglück wäre nie gekommen, wenn sein Vater nicht so viel außer Haus verkehrt hätte. Und jetzt, wo es sich nach sechsjähriger Ehe seiner Schwester herausstellt, daß Jellas Gatte, der Gutsbesitzer Flamm, seine Frau vernachlässigt, will er durchaus, daß sie sich gleich scheiden
damit dessen Andenken unter den Zeitgenossen vernichtet werde. Wer sich untersteht, Bohnen zu kaufen, dem wird der ganze Vorrat konfisziert, und wer sich wieder Saufgeschirre dazu anschafft, kommt in Karren."
Knecht bleibt Knecht. Ein polnischer Kaufmann wollte in Geschäften eine Reife nach Konftantinopel tun. Er trat solche mit eigenen Pferden an und hatte niemanden bei sich als den Kutscher, der ihn fuhr. Wie nun dieser sich unterwegs mit nichts anderem als mit seinen Gedanken unterhalten konnte, fiel ihm ein, warum er denn nicht ebensotut der Kaufmann und der- Herr sein Knecht sehn könne? Diese Vorstellung zeu- gete die andere, daß jetzt die Gelegenheit da seh, sich würklich an seine Stelle zu setzen, was er auch dreist auszuführen beschloß. Sobald er sich daher auf türkischem Gebiet befand, stieg er vom Pferd und dröhete seinem Herrn, dem er an Kräften weit überlegen war, ihn zu töten, falls er nicht seine Kleidung mit ihm wechsle und dem neuen Meister als Knecht diene. Der Herr mußte sich solches Wohl oder übel gefallen lassen; sobald sie aber in die nächste Ortschaft kamen, eilte er zum Cadi und brachte seine Klage an. Dieser ließ den Kutscher kommen; La er aber frech behauptete, er sey der Herr und der Andere sein Knecht, der ihn nur durch eine freche List seines Vermögens berauben wolle, so wußte der Richter nicht, wem er Recht geben müsse. Er ließ deshalb Beide abtreteu, um die Sache zu überdenken. Als sie indessen schon unter der Türe waren, rief der Cadi: „Kutscher!", worauf sich der würkliche Knecht dienstfertig umdrehte, der Herr aber achtlos weiterschritt. — „Nun erkenne ich dich!", rief der Richter, „du -bist der Knecht,und jener dein Herr, denn wie hättest du sonst > auf meinen Ruf gehört? Es bleibt eben ein jeder, was er ist."
) Die leere Bude. Ein Bauer ging über die Wechsclbrücke zu Paris und sah alle Kramladen voll Ware; nur in einer Wechslerbude sah er nichts. Er war neugierig und fragte den Wechsler? Was hat der Herr zu verkaufen? — Eselsköpfe, mein Freund, versetzte der Wechsler, der den Bauern für einen einfältigen Tropf hielt. — So ist's recht, sagte dieser; ihr müßt vortrefflichen Absatz haben, denn ich sehe, ihr habt nur noch einen einzigen übrig.
Hände! und Verksbr
Zell, OA. Eßlingen, 27. Alugust. (Obstverstcigerung). Bei der Obstvcrsteigerung der Gemeinde am letzten Samstag wurde für den auf 146 Zentner geschätzten Ertrag 1224 Mk., d. i. 8,40 Mk. für den Zentner erlöst. Zwei Zentner Zwetschgen kamen ans 24,80 Mark. <A!s Kuriosum sei ermähnt, daß für ein Los, geschätzt zu 3,5 Zentner Obst 69 Mark geboten wurden)
Ulm, 27. August. (Holzpreise). Auf dem letzten Holzmarkt kostete bei schwacher Zufuhr ein Wagen tannene Rugel (ca. 3 Rm.) 58 Mk., 1 Wagen desgl. 2,5 Rum 30 Mk., Buchen-Scheiter Rm. 16—18 Mk., Wellen wie bisher 18—22 Mk. der Wagen.
Heidenheim, 27. August. (Schafmarkt.) Der Markt war sehr gut befahren. .Es wurden beigeführt 1592 Stück, verkauft 1492, Gesamterlös 33 750 Mark. Höchster Preis für 1 Paar 74 Mark, niederster Preis 24 Mark, Durchschnittspreis für l Stück 22 Mark. In Schäferkreisen rechnet man damit, daß die Märkte im September und Oktober sehr stark beschickt sein werden.
Fruchtpreise. In Heidenheim kostete der Ztr. Weizen 12, Gerste 11—11.70, Haber 8.80 10Mark. - In Lauingen Weizen 10—12, Roggen 9.50 -9.70, Gerste 11 und Haber 7—9 Mark je der Zentner. — In Giengen a. Br. galt Weizen 13, Haber 9.40 und Gerste 9 Mk. der Ztr. — In Riedlingen kostete der Ztr. Weizen 12, Roggen 9,50, Haber 9,50. Gerste 11,50 Mark. In Ravensburg kostete der Ztr. Besen 18,75-19,72, Weizen 26,53—27,95, Roggen 18,30—21,16, Gerste 24 - 25,40, Haber >8,35—19,78, Oelsamen 28 Mark je der Doppelztr. — In Nagold kostete der Ztr. Weizen 14, Gerste II, Roggen II und Haber 10—11 Mark bei steigenden Preisen und reger Nachfrage aber geringer Zufuhr. — In Reutlingen galt Weizen 12,50—14,50, Gerste 10—12,50, Haber 9,80—10,20, Alber Dinkel 10—11,50 Mark je der Zentner.
Vieh- und Pferdepreise. In Welzheim kosteten Ochsen 500 bis 800 Mark, Farren 300—450, Stiere 180— 460, Rinder 150 bis 350, Kalbeln 450 - 600, Kühe 200—350, Kälber 54 - 58 der Zentner, Milchschweine 20 30 Mark das Stück bei guter Zufuhr und lebhaftem Handel. — In G a m m e r t i n g e n kostete >., jährige Rindle 80-120, jährige 150—200, trächtige Kalbinnen 300 bis 400, Wurstkühe 180—250, Stiere 250 bis 3M, mittelschwere 600 bis 700. Das Paar Schweine kostete 50—60 Mk. — In Tuttlingen kostete ein Schwein 15—25 Mark bei 128 zugeführten. - In H a l l waren 116 Zugpferde, 39 Fohlen und 7 Schlachtpferde zugefllhrt. Zugpferde galten 600—1500, Fohlen 250 bis 700, Schlachtpferde 150 bis 300 Mark.
Neueste Narürickten
München, 28. August. Das Gericht verhandelte gestern gegen den Landtagsabgeordneten Schlaffer und zwei weitere Kommunisten, die am 24. Mai an der großen Kommunistenoersammlung teilgenommen haben. Die zwei Angeklagten wurden wegen Vergehens gegen die Verordnung des Generalstaatskommissars vom 71. 11. 1923 verurteilt und zwar erkannte das Gericht gegen Schlaffer auf eine Gefängnisstrafe von drei Monaten und gegen den anderen Angeklagten
auf fünf Tage Gefängnis. Wegen des gleichen Vergehens wurde der Kommunist Paul Tanzmeier zu drei Monaten 15 Tagen Gefängnis verurteilt.
Bonn, 28. August. Das französische Kriegsgericht verhandelte gegen zwölf Mitglieder des nationalistischen Iugendverbands „Knappschaft". Den Angeklagten, von denen nur vier vor dem Gericht erschienen waren, wird vorgeworfen, einem verbotenen Verein angehört zu haben, der die militärische Ausbildung seiner Mitglieder bezweckt habe; insbesondere sollen sich die Angeklagten im Herbst vorigen Jahres an einer militärischen Uebung in Marburg beteiligt haben. Die vier anwesenden Angeklagten wurden zu je 500 Mark Geldstrafe verurteilt.
Essen, 27. August. Das Kriegsgericht der dritten Infanteriedivision verurteilte den Büroangestellten Karl Busch aus Bochum wegen Spionage und Waffen- und Munitionsbesitzes zu zehn Jahren Gefängnis und 10000 Franken Geldstrafe. Ferner wurden zahlreiche Angeklagte wegen Benutzung gefälschter Stempel der Militärbehörde und falscher Pässe zu erheblichen Freiheitsstrafen verurteilt.
Barmen, 27. Aug. Die gestrigen Einigungsoerhandlungen im rheinisch-westfälischen Baugewerbe sind wieder gescheitert. Die Gewerkschaftsvertreter erhoben insbesondere für den ungelernten Arbeiter Forderungen, die nicht bewilligt wurden.
Weimar, 28. August. Zum heutigen 175. Geburtstag von Goethe haben sich zahlreiche Goethe-Verehrer aus allen Teilen Deutschlands in Weimar eingefunden, um an der von der Goethe-Gesellschaft und der Stadt Weimar gemeinsam veranstalteten Feier teilznnehmen.
Leipzig, 27. Aug. Der Reichstag wählte als Laienrichter zum Staatsgerichtshos die Abgeordneten Gras von Merveldt (Deutsch».) und Löbe (Soz.) und als deren Stellvertreter Dr. Scheiter (Zcntr.) und Katz (Kam.). Damit sind erstmalig die deutschnationale und die kommunistische Partei im Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik vertreten.
Sittendorf (Kyffhäuser), 27. August. Der Schuhmacher Ernst Aschenbach schlug seinein Stiefvater mit einem Schusterhammer die Schädeldecke ein, nachdem beide in Streit geraten waren. Nach einigen Stunden erlag der Stiefvater seiner furchtbaren Verwundung. Der Sohn ist flüchtig geworden. Hinter dem Geflüchteten ist ein Steckbrief erlassen worden.
Greifswald, 27. Aug. Das Schöffengericht verhandelte wegen Beleidigung des Reichspräsidenten gegen von Maltzahn, Graf Hardenberg und Forsteleven Petzold. Hardenberg wurde zu 100 Mack Geldstrafe, Maltzahn zu 75 Mark verurteilt, während der Forsteleve freigesprochen wurde.
Berlin, 28. August. Anläßlich der Einweihung des Potsdamer Garde du Corps-Denkmals war seinerzeit von der Polizei eine Anzahl Berliner und Potsdamer Kommunisten verhaftet worden, die im Verdacht standen, ein großangelegtes Bombenattentat gegen Teilnehmer des Festakts geplant zu haben. Wie die „Bossische Zeitung" zu melden weiß, sind drei Potsdamer Kommunisten aus der Haft entlassen worden, weil bei ihnen kein Fluchtverdacht vorliegt. Die Verhandlung gegen die Angeklagten soll in etwa vier Wochen in Stendal beginnen.
Berlin, 27. Aug. In Neukölln feuerte ein 30jährigcr Techniker auf seine Braut mehrere Revolverschüsse ab, richtete dann die Waffe auf sich selbst und schoß sich eine Kugel in den Kopf. Das junge Mädchen ist kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus gestorben. Der Grund ist angeblich Eifersucht.
Kattowitz, 27. Aug. Die Anlässe zu dem Vorgehen gegen die Hohenlohe-Werke fanden nunmehr Aufklärung. Es wurde festgestellt, daß drei Angestellte der Hohenlohewerke im Gegensatz zu allen Tatsachen fälschliche Denunziationen gegen die Leitung der Werke richteten und ebenso als die Organisatoren der falschen Pressenachrichten überführt sind. Die Beamten wurden zunächst fristlos entlassen. Die Verwaltung der Hohenlohe-Werke wird nichts unterlassen, um die Behörden weiter in dem Bestreben zu unterstützen, vollkommenes Licht in diese Angelegenheit zu bringen.
Wien, 28. Aug. In den nördl. Hohen Tauern verunglückte infolge Schneesturmes ein Wiener Student. Er konnte nur als Leiche geborgen werden. Im Gebirge südlich von Salzburg verschüttete bei Wegausbesserungen eine Steinlawine drei Arbeiter, wovon zwei tödlich verletzt wurden.
Warschau, 27 Aug. Die Regierung faßte, um der fortschreitenden Teuerung in Polen entgegenzuwirken, den Beschluß, die Ausfuhr von Getreide aus Polen vollständig zu verbieten. Gleichzeitig soll eine Kreditaktion eingeleitet werden, wodurch ein weiteres Ansteigen der Preise für Getreide und Brot verhindert werden soll.
Warschau, 27. Aug. Heute explodierte in der Warschauer Zitadelle im Lehrzimmer des Unteroffizierskursus eine zu Schulzwecken aufgestellte französische Granate. 14 Personen wurden verletzt. — In den Kohlenrevieren von Krakau und Dombrowa hat sich die Lage verschärft. Die Industriellen fordern eine Lohnherabsetzung um 10 Prozent und die Abschaffung des englischen Samstags. Diese Forderungen wurden von der Arbeiterschaft einstimmig abgelehnt. Trotzdem wollen einige Grubenverwaltunoen diese Bestimmungen zwangsweise durchführen. Man befürchtet, daß cs zu ernsten Zwischenfällen kommen wird.
Lemberg, 27. Aug. Wie die Blätter aus Tiraspol in Slldruß- land melden, verurteilte das dortige Revolutionstribunal 24 Mitglieder einer gegenrevolutionären Organisation zum Tode. Die Hinrichtung wurde sofort nach dem Urteilsspruch vollzogen. Unter den Verurteilten befand sich auch eine Frau.
Paris, 27. August. Der Senat hat mit 270 gegen 20 Stimmen den Gesetzentwurf über die Ratifizierung des Lausanner Friedens- Vertrags angenommen. Die weitere Beratung drehte sich um unbe-
läßt. „Entweder — oder", das ist sein Wahrspruch. Einen Mittelweg, Versöhnung, Ausgleich kennt der gure Bernd eben nicht. Das ist sein großer Fehler, wie Mama, die ihm sonst sehr gut ist, immer sagt."
Maja sah nachdenklich vor sich hin.
„Und doch ist etwas Großes um einen Menschen, der fest steht in dieser schwankenden Welt und keine Konzessionen macht!" sagte sie langsam.
Grell schüttäte ganz energisch den Kopf.
»Fest steht im Guten — ja! Aber Bernd Haller will mit dem Kopf durch die Wand, und das ist nicht gut! Wenn er sich etwas einbildet, helfen weder Zureden noch Vernunftgründe. Wie oft hat Mama ihm zu beweisen versucht, daß man die Gesellschaft nicht verantwortlich machen darf für die Fehler einzelner, und daß es besser ist, dem Strauchelnden goldene Brücken zu bauen, als ihn in den Abgrund zu stoßen, wie er es unbarmherzig tut. Er gibt sonst ja viel auf Mamas Worte, mußt du wissen, aber . . ."
„Nun?" Maja blickte die Freundin erwartungsvoll an. „Und diesmal? Sah er denn nicht ein, wie recht deine Mama hat?"
„Nein. Er wurde ganz aufgeregt, und die Folge war, daß er sich acht Tage lang nicht blicken ließ bei uns."
„So — hart ist er?"
„Ach, der ist schon mehr als hart, sage ich dir! Direkt verrückt kommt er mir manchmal vor in seiner Manie. Stelle dir nur vor, wie er sich jetzt gegen feine Schwester benimmt! Jella ist so ein gutes Ding, und ihr Mann ist auch gewiß kein schlechter Mensch, wenn er momentan auch gegen Jella nicht nett sein soll. Aber da hat Bernd irgendwie Wind bekommen, daß Flamms Vater seinerzeit als junger Mensch ein bißchen flott gelebt haben soll, und nun l ist er außer Rand und Band. „Hätte ich das früher ge
wußt — Jella hätte ihn nie heiraten dürfen!" sagt er. Man sieht ja, wie das Blut des Vaters sich aus ihn vererbt hall Leichtsinn ist eine sittliche Krankhell, die sich genau so weiter vererben kann, wie Krebs oder Tuberkulose. Und so wenig ich je ein Mädchen heiraten würde aus sittlich nicht einwandfreier Familie, so wenig würde ich Jella erlaubt haben. Flamm zu heiraten, hätte ich seines Vaters Vergangenheit gekannt. Nun sehe ich nur eine Rettung für sie: Die Scheidung!"
„Aber sein eigener Vater hat doch aus —?"
O, das ist natürlich etwas ganz anderes! Er bildet sich ja ein, zwischen ihm und seinem Vater bestünde kraft seines Willens überhaupt keine Spur von Zusammenhang mehr. Auch wegen Jella versuchte Mama ihn zu besänftigen. Sie sagte, es sei himmelschreiendes Unrecht, daß er sie zur Scheidung treiben wolle. Er solle lieber zum Guten reden, denn wenn man in der Ehe gleich immer auseinanderlaufen wolle, sollte man lieber gar nicht heiraten. Gerade da feien Geduld und Toleranz fo nötig. Na, da kam sie aber schön an bei ihm! Das Wort Toleranz kommt in Bernds Sprachschatz gar nicht vor!"
Grell plauderte noch lange Weller über Hallers Fami- lienverhältnisse und feine Beziehungen zu Leo. Maja hörte stumm zu. Sie glaubte Bernd immer besser zu verstehen. Der Arme! Wie hart war seine Jugend gewesen, und wie hatte auch ihm die rechte Liebe gefehlt! War es ein Wunder, daß er verbittert wurde und Weichheit für Schwäche ausah?
Draußen klingelte es. Man hörte Flüstern im Vorzimmer und das Rascheln eines seidenen Kleides.
Beide Mädchen horchten auf.
„Es ist meine Schwester Flor", sagte Maja dann verwundert. „Aber sonderbar — sie wollte doch mit der Baronin Werder heute in die Over?"
deutende! Ferien.
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