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Werden, Las indessen auch etwas beschädigt ist. Von Len Fahr­nissen wurden ein Teil gerettet, indessen ist auch ein Teil der Maschinen in der Fabrik zugrunde gegangen.

Adelsheim, 26. Aug. Mehrere Jungens warfen mit Stei­nen. Dabei wurde ein zwölfjähriger, hier in Ferien weilender Junge aus Schwetzingen von einem Wurf so unglücklich an den Kopf getroffen, daß die Schädeldecke gespalten wurde.

Konstanz, 26. Aug. Während der letzten Runde der Segel­regatta vor Bregenz ereignete sich am Sonntag ei» schweres Unglück, und bereitete der Regatta einen traurigen Abschluß. Schon am Sams­tag waren zwei Boote gekentert, während die Insassen jedoch ge rettet werden konnten. Am Sonntag aber wurde der Student Ullrich Remi aus Freiburg das Opfer des wilden Sees. Er fuhr auf dem von Unioersitätsprofessor Schwarz aus Freiburg geführten BootOnkel Oskar". Als Folge des Unglücks wurden in Bregenz alle weiteren Veranstaltungen abgesagt.

Schweres Hagelwetter in Mittelbaden.

Am letzten Samstag wurde die Buhler Gegend durch ein schweres Hagelwetter heimgesucht. Besonders empfindlich ist der Schaden in den Weinbergen und auf den Tabakfeldern. Wie aus der Bühler Gegend weiter berichtet wird, bleiben infolge des anhaltenden Regens die Erntearbeiten unvollendet. Was noch auf Len Feldern liegt, wächst aus, die Trauben können nicht reifen, die Kartoffeln ersaufen, werden schwarz und faulen im Boden. Dazu kommt nun noch der schwere Hagelschlag am letzten Samstag nachmittag, der zwar nicht lange anhielt, aber durch die Masse der Hagelkörner schweren Schaden an den Re­ben und dem Tabak anrichtete. Aus Eisental und Steinbach wird berichtet daß nahezu die Hälfte der Trauben durch den Hagelschlag in Mitleidenschaft gezogen wurde ein schwerer Schlag für die Winzer, die -das ganze Jahr gearbeitet haben und nun am Grabe ihrer Hoffnungen stehen. Und dasselbe ist stellenweise auch bei Len Tabakbauern -der Fall.

Vermischtes

Großer Doppelbrand. In dem stattlichen, fast neu erbauten Anwesen des Guggenmoos in Riedis bei Kempten brach Plötz­lich Feuer aus. Das Feuer, vermutlich durch einen Brand­stifter hervorgerufen, wurde nicht sogleich bemerkt., so daß die Familie Guggenmoos nur mehr das Leben retten konnte. Das Feuer, das besonders in der eingsbrachten Ernte^ große Nah­rung fand, griff auf das Nachbaranwesen des L-chädle über und so liegt nun auch dieses Anwesen in Schutt und Asche.

Eine verwickelte Verwandtschaft. Eine Münchener Zeitung berichtet von einer Doppelhochzeit, die in einem Dorfe bei Würzburg stattfiuden und die ungewöhnlichsten Verwandt- fchaftsverhältnisse zur Folge haben wird. Ein junger Niann von 25 Jahren heiratet eine Witwe von 45 Jahren, die noch aus erster Ehe eine 24 Jahre alte Tochter hat. Der etwa 50- jährige Vater des jungen Ehemannes heiratet diese 24jährige Tochter der Frau des Sohnes, also dessen Stieftochter und ist damit Schwiegersohn seines Sohnes und Stiefsohn seiner Schwiegertochter geworden. Die junge Gattin des 50jährigen Mannes wurde die Schwiegermutter ihrer eigenen Mutter und Stiefmutter ihres Schwiegersohnes. Wenn nun aus diesen beiden Ehen Kinder entspringen, so werden daraus Verwaudt- schrftsverhältnisse hervorgehen, die Wohl für die größten Ju­risten sin ungelöstes Problem bleiben dürften.

Ein Hilferuf. Wie Pastor F. -von Bodelschwingh, der Lei­ter des großen christlichen Liebeswerkes in Bethel bei Bielefeld, uritteilt, ist -die Kolonie Freistatt im Wietingsmoor von einer schweren Feuersbrunst heimgesucht worden. Durch sie ist der große für 180 Tiere eingerichtete Jungvieh-Stall mit der ge­samten Heuernte vernichtet worden. Soweit sich bisher hat feststellen lassen, ist der Brand durch Selbstentzündung des Heues entstanden. In kürzester Frist war der ganze Stall in Rauch und Flammen gehüllt. Diese schlugen alsbald zu den Türöffnungen und zum Dach hinaus. Das ganze Gebäude brannte sofort in seiner gesamten Ausdehnung. Es gelang, die Kälber, die zur Fütterung im Stalle waren, sämtlich bis auf -drei zu retten. Zwei Kunstdünger-Streumaschinen, -dar­unter eine ganz neue, die Viehwage nnd die gesamte Häcksel­schneidevorrichtung sind verbrannt; an Erntevorrätcn 300 bis 500 altes und etwa 5000 Zentner neues Heu und etwa 1000 Zentner Stroh. Mit dem Jungviehstall ist auch der angebaute Kälber-Stall ein Raub der Flammen geworden. Nur noch die Umfassungsmauern sind stehengeblieben, außer der östlichen Giebelwand, die wegen der Einsturzgefahr umgestoßen Werden mußte. Leid und Verlust der TochtergeMeinde Freistatt trifft, so schreibt Pastor Bodelschwingh, die ganze Mutteranstalt Bethel. Aus dem Jungviehstall in Freistatt beziehen die land­wirtschaftlichen Betriebe der Anstalten ihre Kühe. So hängt die ganze Milchversorgung der vielen Kranken nnd Kleinen Don dieser wichtigen Arbeitsstätte unserer Freistätter Koloni­sten ab. Wir fragen uns, wie wir das Jungvieh ernähren sollen, nachdem der größte Teil der Wintervorräte verbrannt ist. Wir wissen nicht, mit welchen Mitteln wir den zerstörten Stall rechtzeitig wieder aufbauen können, zumal die Versicherung vor­

aussichtlich nur einen kleinen Teil des Schadens decken wird, nnd das in einer Zeit, die einen täglich schwereren Druck auf die Anstalten legt. Wir bitten alle Freunde von Bethel und sonstigen Wohltäter, ihre Herzen und Schultern mit unter diese Last zu stellen und sie uns, soweit es möglich ist, tragen zu helfen. (Postscheckkonto Hannover 1904.)

Eine vereitelte Argentinienreise. Eine Verhaftung, die komischen Beigeschmacks nicht entbehrt, wurde in Eharlotten- burg vorgenommen. Ein dort wohnender Kellner war seit längerer Zeit bemüht, Geld möglichst leicht zu verdienen. Nach­dem er ohne Erfolg darüber nachgedacht hatte, führte ihn der Zufall mit einem Hilfspostschaffner zusammen. Sie versuchten zunächst auf Postanweisungen die Adressen mit Hilfe von Ehe­mikalien auszuradieren, was ihnen jedoch nicht gelang. Nun beschlossen sie, gefälschte Postanweisungen einzuschmuggeln, ohne zu ahnen, -daß die Postverwaltung durch gewisse Maßnahmen gegen solche Fälschungen gesichert ist. Sie fälschten im ganzen drei Postanweisungen, darunter eine, die über den Betrag von 2000 Mark lautete. Auf die erste Anweisung erhielten sie das Geld auch ausbezahlt, die beiden anderen wurden sofort als Fälschungen erkannt. Die Kriminalpolizei war in der Zwi­schenzeit aber auch schon auf die Fährte der beiden Gauner ge­kommen. Der Postbeamte wurde in seiner Wohnung verhaftet, aber -der Kellner war nicht mehr aufzufinden. Da er all sein Besitztum in der Wohnung zurückgelassen hatte, nahm man an, daß er -bei günstiger Gelegenheit zurückkommen werde. Tatsäch­lich fuhr nun eines Morgens ein Automobil vor, dem ein ange­zechter Mann entstieg. Als sich ein Kriminalbeamter diesem näherte, kamen -plötzlich zwei andere Herren hinzu, die den Kri­minalbeamten verhaften wollten. Hausbewohner hatten den er­sten Beamten im Hausflur beobachtet und -die Polizei auf -die­sen Fremden aufmerksam gemacht. Der vermeintliche Irrtum wurde aber schnell aufgeklärt. Jedenfalls konnte der Kellner verhaftet werden. Er hatte sich einen Reisepaß nach Argen­tinien -besorgt und und wollte eigentlich schon auf dem Wege nach Argentinien sein. Den letzten Tag in -der Heimat hatte er noch tüchtig -gezecht.

Unter dem Verdacht des Gattenmords. Wie die Blätter melden, hat die Berliner Kriminalpolizei die 55 Jahre alte Witwe Ästarie Krüger wegen Verdachts des Gattenmords ver­haftet. Am 18. September 1923 wurde in Hammer in der Nähe von Landsberg (Warthe) der 73 Jahre alte Landwirt und Stellmacher Krüger in seinem Wohnzimmer mit durch­schnittener Kehle aufgefunden. Frau Krüger gab an, daß ihr Ästann in Geistesumnachtung Selbstmord begangen habe. Den Angaben der Frau wurde Glauben geschenkt und sie -wurde, nachdem sie zuerst in Haft genommen worden war, außer Straf­verfolgung gesetzt. Als Frau Krüger, die schon dreimal -ver­heiratet war und immer mit Männern, die erheblich älter waren als sie, kaum ein Jahr nach dem Tode ihres dritten Mannes auf Heiratsanzeigen in Berliner Blättern antwortete, und dabei wieder alte Männer bevorzugte, wurde die Polizei auf sie aufmerksam. Ermittlungen ergäben, Laß der letzte ihrer drei Männer, Krüger, von fremder Hand getötet worden ist. Es wird angenommen, daß die Frau auch -die beiden anderen Männer durch Gift umgebracht hat, um sie zu beerben. In beiden Fällen war sie -nämlich nach Vorgefundenen Testamenten zur Universalerbin eingesetzt worden. Die Kriminalpolizei hat den Antrag -gestellt, die Leichen der beiden ersten Männer aus­zugraben, um festzustellen, ob Giftmord vorlisgt.

Bon einem Schimpansen gebissen. Die jüngste Tochter des verstorbenen Hugo Stinnes, die -bei der Film-Gesellschaft Phoe- -bus als Filmreg-isfeurin tätig ist, ist durch den Biß eines Schimpansen, der -während einer Aufnahme Lurch das grelle Jupiterlicht unruhig geworden -war, erheblich an der Unken Hand verwundet worden. Wegen der Gefährlichkett des B'fl ses mußte sofort eine Operation vorgenommen und die ver­wundete Stelle am Mittelfinger herausgeschnitten werden Fräulein Stinnes versuchte den Assen zu beruhigen, der sich sträubte, die ihm befohlene Stellung einzunehmen. Das ner­vös gewordene Tier hielt jedoch -diese Liebkosung stir einen Angriff und biß Fräulein Stinnes mit aller Gewalt in die linke Hand. Fräulein Stinnes -fleht in dauernder ärztlicher Behandlung.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 26. August. Dem Menstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugesührt: 78 Ochsen, davon unverkauft 8, 40 Bullen, 290 Iungbullen, 173 <20! Iungrinder, 90 (7) Kühe, 655 Kälber, 928 (190) Schweine, 26 Schafe und 1 Ziege. Erlös aus je einem Pfund Lebendgewicht in Goldpfennigen: Ochsen 1. 3944 (letzter Markt: 39-43), 2. 27-36 (26 35). Bullen I. 3840 <36 bis 39). 2. 29-35 -2834), Iungrinder 1. 46-50 (45-48), 2. 35 bis 43 (3442), 3. 27 33 (2732), Kühe I. 29-35 (2834), 2. 17-25 (1625), 3. 12 - 15 (unv.), Kälber 1. 5759 (55-57), 2 50-55 (49-53,. 3. 43-48 (4146), Schweine 1. 777» (77-80), 2.f7375 (73 76), 3. 65-70 (6571). Verlauf des Marktes: bei Großvieh und Kälbern belebt, Schweinen langsam, Ueberstand.

Schweinepreise. In Ravensburg war eine mittlere Zufuhr.

ft Ich Hab dich lieb.

Roman von Erich Ebenstein. Urheberschutz durch Stuttgarter Romanzentrale E. Acker­mann, Stuttgart.

Was denkst du denn von ihm? Du weißt doch, daß er mich gern hat und wir unsere Liebe bisher nur geheim hielten wegen dieses greulichen Onkels in Glumotschan, hei dem er erst eine günstige Stunde abpasjen wollte für diese hochwichtige Nachricht,"

Nnd nun?"

Na, nun kam's eben leider zur ungünstigsten Stunde zum Klappen!"

Verzeih, aber ich dachte, Baron Werffen sei von sei­nem Onkel abhängig?"

Leider! Das heißt, wenn Onkel Wieprecht ihn im Stich läßt, ist er eben nur auf seinen Adjunktengehalt an­gewiesen, und da ich auch nichts habe, müssen wir mit dem Heiraten warten, bis er irgendwo Bezirksrichter wird."

Nun, vielleicht wird der alte Herr nachgeben, wenn er erfährt"

Fällt ihm gar nicht ein! Das ist so ein verbohrter Aristokrat und Habfest vom alten Schlag. Heinz hat ge­stern den ganzen Tag mit ihm Telegramme gewechselt, und als er dann zu Hsllschmidts kam- um mich zu treffen, war schon alles entschieden. Weißt du, wenn's mich nicht ss nahe anginge, müßte ich eigentlich lachen. Die Tele­gramme der beiden waren zu komisch!"

Wieso?"

Durch ihre lakonische Kürze. Höre nur. Vorgestern bekam Heinz einen Brief von Onkel Wieprecht, in dem dieser ihm seinen Plan eingehend darlegte. Darauf tele­graphiert Heinz gestern früh: Plan unausführbar, habe

- .,,,

Heinz:Gar keine."

Onkel Wieprecht:Wie viel Geld?"

Heinz:Gar keins."

Onkel Wieprecht:Dann Wahl ungültig, Suche wei­ter. Wann kommst du?"

Heinz:Gar nicht. Habe keinen Urlaub, Wahl bleibt aufrecht."

Onkel Wieprecht:Unsinn. Sofort Urlaub nehmen und kommen oder . .."

Heinz:Bedaure. Bleibe."

Onkel Wieprecht:Blödsinn. Setze alles auf's Spiel. Gebe nicht nach."

. Heinz:Gebe auch nicht nach."

Onkel Wieprecht:Dann geh zum Teufel. Tür fortan verschlossen, Schluß."

Diese letzte Depesche kam heute mittag. Und Heinz ist daraus statt zum Teufel zu mir gekommen, hat mich seinen Engel genannt und ganz zerknirscht um Geduld ge­beten. Einzig meinetwegen nimmt er alles so schwer. Er hatte so sicher gehofft, daß wir schon diesen Sommer heira­ten und er mich als Herrin nach Glumotschan führen könne.

Was wird er jetzt tun? Bezirksrichter wird er wohl jo bald noch nicht werden?"

Leider kaum. Aber er hofft ein wenig auf Leos Freund, Bernd Haller; der hat so viele Konnexionen! Und für einen tüchtigen Juristen gibt es ja überall eine offene Tür! Leo, mit dem wir bereits sprachen, meint auch, wenn Heinz den Staatsdienst verlassen und etwa bei einer Bank eintreten wolle, käme er viel rascher vorwärts. Dabei könnte ihm Dr. Haller sehr leicht behilflich fein."

Sic schwieg.

Maja, die mit ihrem Uhrarmband spiäte, sagte wie

Ferkel kosteten 12-22, Läufer 3040 Mk. In Saulgau waren 76 Ferkel zugesührt. Preis pro Paar 40-60 Mk. In Hechingen kostete das Paar Milchschweine 5260 Mk. I» Herrenbe rg betrug die Zufuhr 100 Milch- und 40 Läufer­schweine. Milchschweine kosteten das Paar 5063 Mk., Läufer 80 bis 100 Mk. In Besigheim waren zugeführt 118 Milch­schweine und 6 Läufer. Erstere kosteten 1825 Mk., Läufer 35 Mark. In Güglingen war der Markt mit 200 Milch­schweinen und 15 Läufern beschickt. Von ersteren wurden 150 zum Paarpreis von 2642 Mk., von letzteren 9 Stück zum Paarpreis von 70100 Mark abgesetzt.

Biehpreise. In Oberndorf waren zugesührt 3 Farren, 46 Ochsen, 45 Kühe, 65 Kalbinnen und 88 Stück Jungvieh. Bei flauem Handel wurden bezahlt für Schlachtochsen 600 - 650 Mark, 1 Paar Zugstiere 550-700 Mk., trächtige Kühe und Kaibinnen 320 bis 520 Mk., jährige Rindle 160-200 Mark, halbjährige 120 bis 150 Mark. Von 144 zugeführten Milchschweinen wurden alle zum Preis von 2860 Mark pro Paar abgesetzt. In Laichingen galten Kalbeln und Jungvieh 130400 Mark, Milchschweine das Paar 50 66 Mark.

Vieh- und Schweinepreise. Dem Biehmarkt in Ulm waren zugetrieben 5 Ochsen, 19 Farren, 15 Kühe, 19 Rinder, 120 Kälber und 103 Schweine. Ein Pfund Lebendgewicht in Goldpfennigen kostete bei Ochsen 3842, Farren 3236, Kühe 1620, Rinder 38 42, Kälber 46 -52, Schweine 7276 In Göppingen waren zugesührt: 1 Farren, 46 Kühe und Kalbeln, 28 Rinder, 10 Läufer und 35 Milchschweine. Kühe kosteten 450 -650 Mk., ebenso Kalbein, Rinder unter 1 Jahr 180365, 1 Läufer 45-48, 1 Milchschwein 3640MK. In Nagold waren zugetrieben 5 Ochsen, 13 Stiere, 32 Kühe, 37 Rinder und trächtige Kalbinnen, 25 Stück Schmalvieh und 1 Kalb. Ochsen kosteten 500 Mark, Stiere 70350, Kühe 240 bis 480, Rinder und trächtige Kalbinnen 196-610, Schmalvieh 113 210 Mark. Von 209 zugeführten Milchschweinen und 114 Läufern kostete von ersteren das.Paar 1530, von letzteren das Paar 30 bis 47.5MK. InRiedlingenbetrugdieZusuhr512Milchschweineund 3Mutterschweine. Milchschweine galten 2228Mk.,Mutterschweine 150 bis 170 M. In Gieng e »betrug die Zufuhr 150 Stück. Saugschweine kosteten 3252 Mk., Läufer 90170 Mk. je das Paar. In Ulm waren 239 Milch- und 7 Läuferschweine zugeführt. Erstere kosteten 2232 Mk., letztere 5065 Mk. pro Paar. In Lauingen war der Markt mit 343 Saug- und 21 Läuferschweinen befahren. Für erstere wurden 2545 Mk., für letztere 60 -120 Mark pro Paar er­löst. Der Bartholomäusmarkt inWeilderstadt war befahren mit 14 Ochsen, 26 Stiere, 12 Iungstiere, 4 Kälberkllhe, 36 Kalbinnen, 40 Milchkühe, 68 Stück Einstellvieh. Ochsen kosteten 800 bis 1020 Mark, Stiere 420600, Iungstiere 230400 das Paar, Kälberkühe 680750, Kalbinnen 580650, Milchkühe 380 bis 460, Einstellvieh 90 bis 240 Mark das Stück. Bon 522 Milch- und 46 zugeführten Läuferschweinen kosteten erstere 90 bis 220, letztere 4075 Mk. das Paar.

Aeu-P.M RKchmchrer»

Friedrichshafen, 26. Aug. Nach einer Mitteilung der Zeppelin­werft ist die für Mittwoch geplante Probefahrt des Amerikaluftschiffes verschoben worden.

München, 26. August. Zu der ablehnenden Stellungnahme der Deutschnationalen in der gestrigen Reichslagssitzung schreiben die Münchener Neuesten Nachrichten" u. a.: Wir bedauern die Entschei­dung der Deutschnationalen. Wir sehen keinen anderen Weg als die Annahme der Gesetze.

Ludwigshafen, 26. August. Die vier Eisenbahnerorganisationen der Pfa'z, der deutsche Eisenbahnerverband, der bayerische Eisen­bahneroerband, die Reichsgewerkschaft und der bayerische Vcrkehrs- beamtenoerein beschlossen gestern in einer gemeinsamen Konferenz in Neustadt a. H. einstimmig folgendes Telegramm an den Reichstag zu senden: Die heute in Neustadt a. H. tagende Konferenz sämtlicher Eisenbahnerorganisationen der Pfalz fordert den Reichstag auf, das Londoner Abkommen anzunehmen. Wir verkennen die schweren Lasten des Abkommens nicht, weisen aber darauf hin, daß kein an­derer Weg für die Befreiung und Befriedung des besetzten Gebietes besteht.

Essen, 26. August. Die Micum lud die Sechserkommission für den 29. August zu neuen Verhandlungen ein.

Dortmund, 26 Aug. Auf der Zeche Karl Funke bei Kupfer­dreh wurden am 23. August bei der Seilfahrt durch das Zuhochgehen des vollbesetzten Förderkorbes fünf Leute schwer und mehrere leicht verletzt. Todesgefahr liegt anscheinend bei niemanden vor.

Leipzig, 28. August. Vor dem fünften Strafsenat des Reichs­gerichts hatte sich der kommunistische Parteisekretär Erich Hausen aus Kottbus wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Vergehens gegen das Gesetz zum Schutze der Republik zu verantworten. Der Ange­klagte war politischer Leiter des Bezirks Lausitz und hatte als solcher eine große Reihe von Rundschreiben, worin zum Sturz der Regie­rung aufgefordcrt und die Bildung proletarischer Hundertschaften empfohlen wird, verbreitet. Das Urteil lautete auf drei Jahre Ge­fängnis und 500 Mark Geldstrafe. Sechs Monate erlittene Unter­suchungshaft werden aus die Strafe angerechnet.

Magdeburg, 26. August. Die Altmark wurde durch die starken Niederschläge der jüngsten Zeit von einer Überschwemmungskata­strophe heimgesucht, die an Umfang das Hochwasserunglllck von 1909 weit übertrifft. Im Kreise Osterburg ist eine Fläche von 120000 Morgen von den Fluten bedeckt. Die Ernte kann hier als voll-

Hat denn Dr. Haller wirklich so viel Einfluß?"

Und Grell, die keine Ahnung hatte, wie froh ihre Freundin war, endlich bei diesem heimlich ersehnten Thema angelangt zu sein, antwortete eifrig:

Natürlich! Das weißt du nicht? Haller ist doch seit seinem großen Prozeß um das Vermögen der beiden Gra­fen Gallwig, den er so glänzend gewann, obwohl alle an­dern Juristen die Sache für ganz verloren hielten, einer der gesuchtesten Rechtsanwälte von G.! Zudem ist er Fi- deikommißverwalter des Königsbrunner Besitzes, Vertreter der Gewerke Lippstein usw. Der hat überall einflußreiche Bekannte, und wäre er nicht ein abgesagter Feind aller Geselligkeit, er würde auch in der Gesellschaft eine erste Rolle spielen."

Ja, daß er die nicht mag, merkte ich auch. Aber was bringt ihn nur eigentlich so auf dagegen?"

Ich glaube, er redet sich einfach hinein, wie er über­haupt sehr extrem in manchen Dingen ist. Er bildet sich ein, die Geselligkeit im großen Stil, wie sie heute betrieben wird, sei der Nährboden für tausend schlechte Instinkte. Oberflächlichkeit, Genußsucht, Leichtsinn und Gewissen­losigkeit würden fort stich zur Blüte getrieben, und alles, was einen sittlich denkenden Menschen mit Abscheu er­fülle, toleriere man dort."

Aber wie kommt er nur zu dieser Ansicht?" frug Maja.

Das will ich dir sagen, aber du darfst dir nie etwas merken lassen, denn er ahnt nicht, daß wir es wissen. Sein Vater, der in Wien ein gesuchter Arzt war und viel in Ge­sellschaft verkehrte, fiel dort in die Netze einer koketten Frau und ging schließlich mit ihr in die weite Welt, Frau und Kinder fast mittellos znrücklassend. Bernds Mutter vertraute es einmal Mama an."