ungenügender Ent- kreise besaßen, brccher. Der Fall rrchtbare Gefahr fbeschworen wird o.ufen läßt. Auch g im Irrenhaus seine furchtbaren m solche gefähr- Berner Abgeord- i Berner Großen anke auf schmerz- u sollen. Die Jr- »erwärts überfüllt ranke nicht aufge- Fälle an, in de- n oder gar nicht hwere Verbrechen t, daß alle gefähr- Ht werden, dann r Geisteskranken, eiligen. Das ist ben auf der Höhe :skranke zu töten, einer besonderen 'ei nur menschen- uenden, der we­nn kann und im- er schreckliche Un- » rphium kann von od herbeigeführt

rüherer österrei- er naturalisierter an den aus seiner Wohnung heraus- her, der ihm di« udauernder Nicht- einem Revolver, n, die seine Türe dann, ihn durch bo aber öffnete »rangen zum Teil isten. Schließlich ) Schutzpanzern der sich nun we-

ay-Hütte, gegen Bergsteiger durch iion ist von Zer-

ers gutes Wein- :ichs, für die Ge­ht. Alle bekanu- n hervorragender rtet man bei den ag, besonders bei ten Burgunder- . Der Wein ist . ähren entgangen, eibiet heimsuchten, . len nächsten Wo- r den allerbesten l hat die andau- rdet, und man Weine rechnen

je). Die amerika- u etwas niedriger, Getreidemarkt an. untete Getreide ist s notierten je 100 1 (unv.), Sommer- 'er 17,518 (unv.), 29,5-30,5 (unv.), !55,25), Kleeheu

»steten der Zentner Weizen ll14,

geführt waren 183 verkauft wurden

ukem Besuch und m in den letzten Weinbergsbesitzer reise: Für 1922er eine 450, 470, 490

eich sagen, daß Mache dir's

chaglich in der y rasch gedeckt

: anziehendem zuckte, bohrte Eisbärenfell, ählen, Maja", en eintretende edenen Gerich-

einen Wink.

Wir bedienen

waren.

en?"

u ganz desperat Glumotschan, h in den Kopf Du verstehst: Der Alte sucht barschaft, und , lmen, um ihm

für dich! Wie

Heinz ginge?

i plötzlich vor

515, 525, 610, für 1923er Rotweine 350 Mark, alles per 1000 Liter. DerGrllnstadter Weinmarkt" hielt am Mittwoch eine Weinversteigerung ab. Der Besuch war gut; die Preise hielten sich auf der derzeitigen Höhe: 1923er Portugieser Weißkelterung. Sausenheimer Gänsbusch 375 M-, Grllnstadter Hochgeivann 400 M., 1922er Weißweine: Sausenheimer Reis 305500 M-, Sausenheimer Hochgewann 415 Mark, Kleinhockenheimer Kerzenstimmel Riesling 465485 Mk., Grünstadter Mittelpfad 435 Mk.: 1923 er Weißweine: Bockenheimer Hald 440 Mark, Mllhlheimer Berg 455 Mark, Klein- bockenheimer Kerzenstimmel Riesling 520 Mk., Bockenheimer Klös- hald 525 Mk., Lindenheimer Vogelfang 590 Mark.

UeM-rk» M«chr»chiei»

München, 25. Aug. Auf dem Bahnhof Rosenheim verhaftete die Polizei einen Mann, der sich als kommunistischer Kurier ent­puppte. Ihm konnte politisches Material iiber die kommunistische Bewegung abgenommen werden.

Frankfurt a. M., 25. August. In dem Borort Oberrad wurde am Sonntag abend der 22 jährige Schlosser Jordan im Verlaufe einer Schlägerei durch zwei Messerstiche so schwer verletzt, daß der Tod binnen kurzem eintrat. Die Täter, zwei junge Leute aus Offen­bach, wurden festgenommen.

Duisburg, 25. August. Auf dem Rhein löste sich ein Kahn von einem Schleppzuge. Er wurde von der Strömung gegen ein vor Anker liegendes Schiff geworfen. Der Anprall war so stark, daß der Kahn mitten durchbrach und in wenigen Augenblicken sank. Ein holländischer Fischer, seine Frau und drei Kinder, die sich während des Zusammenpralls in der Kajüte befanden, ertranken.

Hagen i. W., 26. August. Der Borstand des Westfälischen Städtetags sandte an den Reichstag eine Entschließung, in der von ihm gefordert wird, zur Verhütung schlimmerer politischer und wirt­schaftlicher Folgen, die insbesondere das besetzte Westfalen und die angrenzenden westfälischen Gebiete treffen würden, die Dawesgesetze anzunehmen. Der Provinzialausschuß für die Provinz Westfalen sandte ebenfalls an den Reichstag ein Telegramm, worin die Erwar­tung ausgesprochen wird, daß, um den schwer lastenden wirtschaft­lichen Druck im besetzten westfälischen Gebiet zu mindern, eine An­nahme des Londoner Paktes erfolgt.

Magdeburg, 26. Aug. In derMagdeburgischen Zeitung" teilt Reichstagsabgeordneter Adams (DVP.) mit, daß die Vaterländischen Verbände von Rheinland-Westfalen im Gegensatz zu der auf der Tagung der Vaterländischen Verbände am Samstag in Berlin ge­faßten Entschließung, auf dem Standpunkt stehen, daß das Londoner Abkommen angenommen werden muß.

Wittenberg, 25. August. Das Flugzeug D 149 der Aero-Lloyd A.-G. ist heute gegen Mittag infolge Gewitterböen auf der Fahrt Berlin -Hof in der Nähe von Wittenberg abgestürzt. Der Führer des Flugzeugs, Schmilisci-Berlin, wurde schwerverletzt in das Wit­tenberger Krankenhaus gebracht, während sein Passagier nur leichte Verletzungen davontrug. Das Flugzeug verbrannte.

Berlin, 25. Aug. Der Reichsrat beschäftigte sich heute nach­mittag mit dem am 25. 7. in Madrid Unterzeichneten deutsch-spani­schen Handelsvertrag. Er wurde mit 38 gegen 19 Stimmen ange­nommen. Baden enthielt sich der Abstimmung: dagegen stimmten die Vertreter von Ostpreußen, Pommern und der Rheinprovtnz, sowie Bayern und Württemberg, desgleichen Hessen.

Berlin, 25. August. In einer Entschließung der Leitung des Deutschen Beamtenbundes heißt es, daß niemand in Deutschland die Verantwortung dafür übernehmen könne, wenn infolge der Ablehnung Hunderte von Deutschen in den belgischen und französischen Gefäng­nissen auf unabsehbare Zeit weiter schmachten müßten und den vielen Tausenden von Ausgewiesenen die Heimat verwehrt würde. Die Leitung des Deutschen Beamtenbundes erwartet daher von der Volks­vertretung die Annahme der Londoner Vereinbarung.

Berlin, 25. Aug. Wie dieZeit" erfährt, ergeben die Ziffern des deutschen Außenhandels für die Zeit des Monats Juli einen Aktiv-Saldo zugunsten der Ausfuhr, was zum Teil auf die Steige­rung der Ausfuhrziffern zurückzuführen ist. Andererseits ist aller­dings die Einfuhr von Rohstoffen gegenüber dem Vormonat zurück­gegangen

Berlin, 26. Aug. Die sozialdemokratische Fraktion hat im Reichstag eine Interpellation eingebracht, in der es heißt: In Thü­ringen herrschen verfassungswidrige Zustände. Kundgebungen für die Verfassung wurden von der Landesregierung erschwert. Kund­gebungen gegen die Verfassung gefördert. Was gedenkt die Reichs- regierung zu tun, um die Thüringer Landesregierung zur Erfüllung ihrer Pflichten anzuhalten, für die Reichsoerfassung einzutreten, repu­blikanische Kundgebungen zu fördern und die Republikaner zu schützen?

Berlin, 26. Aug. Der Rcichsverkehrsminister hatte von der Reichsgewerkschaft deutscher Eisenbahner und Anwärter die Streich­ung des Streikparagraphen aus den Satzungen verlangt. Der Hauptoorstand der Reichsgewerkschaft hat nunmehr beschlossen, in dem betreffenden Paragraphen die Wortemit allen gewerkschaft­lichen Mitteln" zu ersetzen durch die Wortemit allen verfassungs­mäßigen gewerkschaftlichen Mitteln".

Berlin, 25. August. Gegenüber Mitteilungen in der Berliner Montagspost, wonach Tirpiz, Hergt, Wallraf und Bazille, sowie Neuhaus und die deutsch-nationalen Abgeordneten aus Angestellten­kreisen in der Frage des Londoner Abkommens eine Sonderhaltung einnehmen, wird die Kreuzzeitung von maßgebender deutsch-nationaler Seite ermächtigt, mitzuteilen, daß die Behauptungen unwahr seien.

Berlin, 26. Aug. Gestern machten die Mitglieder der Deutschen Volkspartei den Versuch, mit den Deutschnationalen eine Kompro- mißformel zu finden. Die Deutschnationalen sollen dabei Wert da­rauf gelegt haben, daß, wenn sie in das Kabinett eintreten sollten, ihnen der Reichskanzlerposten zur Verfügung gestellt würde. Die Verhandlungen hätten zu keinem Ergebnis geführt. Auch der Ver­such einiger Zentrumsabgeordneter, auf dem Umwege über die baye­rische Volkspartei mit den Deutschnationalen Fühlung zu nehmen, sei mißlungen. Die bayerische Volkspartei sei nicht dafür zu haben gewesen, daß der Reichskanzler Mar; durch einen Deutschnationalen ersetzt wird. Daß für die Zentrumsfraktion und die Demokraten ein solcher Gedanke außerhalb jeder Möglichkeit liege, bedürfe keiner 2m Reichstag ist heute eine Abordnung von Beamten aller Parteien aus der Pfalz, dem Ruhrgebiet und dem Mittel- und Niederrhein eingetroffen, welche die Fraktionen ersuchte, trotz schwer­ster Bedenken das Londoner Abkommen anzunehmen.

Budapest, 25. August. Die deutsche Regierung richtete an die ungarische Behörde heute das Ansuchen um Einleitung des Auslie- ferungsoersahrens gegen Förster-Schulz. Im Sinne dieses Antrags beschloß der Anklagesenat, daß der Beschuldigte auf Grund des Aus­lieferungsbegehrens der deutschen Regierung in Haft genommen bzw. behalten werde Diese Haft ist auf sechs Wochen beschränkt und in dieser Zeit muß über das Auslieferungsbegehren, das durch das Ju­stizministerium auf diplomatischem Wege zu erledigen sein wird ent­schieden werden. In erster Reihe wird die Frage erledigt werden ob es sich um einen gewöhnlichen oder politischen Mord handelt

Agram, 25. August. Ueber Agram wurde wegen blutiger Zu­sammenstöße anläßlich einer Versammlung von Sokol-Organisationen der Belagerungszustand verhängt.

Paris, 25. August. Die Kammer hat heute nachmittag mit 363 gegen 166 Stimmen den öffentlichen Anschlag der Kammerrede Herriots vom Samstag, 23. August über die Londoner Verhandlungen be­schlossen

Rom, 26. Aug. Die Leistung des deutschen Schnelläufers Houben erregt hier große Begeisterung.Impero" schreibt, die herrliche Leistung Houbens beweise, daß wenn die Deutschen zu den olympi­schen Spielen zugelassen wären, die Resultate in der Leichtathletik anders ausgefallen wären Sie beweise aber auch, daß die Pariser olympischen Spiele nur eine Parodie der wahren olympischen Spiele gewesen sind.TribunN spricht sich ähnlich aus und erklärt Houben für den besten Schnelläufer der Welt.

Rom, 25. Aug. Im Ministcrrat wurde beschlossen, die bisherige deutsche Normalschule in Bozen eingehen zu lassen, weil sie üder-I

flüssig und weil die deutschsprachigen Elementarschulen allmählich alle verschwinden sollen. Anstelle der deutschen Normalschule soll ein italienisches Unter- und Obergymnasium in Bozen errichtet werden.

New-Pork, 25. August. Der italienische Flieger Locatelli und sein Begleiter wurden gestern nacht 11.30 Uhr etwa 100 Meilen vom Kap Farewell an Bord des KreuzersRichmond" ausgenommen. Der schlechte Gang des Motors hatte den Flieger am Donnerstag gezwungen, ans das Meer niederzugehen, und da es unmöglich war, den Flug wieder aufzunehmen, triebeu sie umher und wurden nun, zwar sehr ermüdet, aber gesund und wohlbehalten, aufgefunden.

Vom Landtag.

Stuttgart, 25. Aug. Der Abg. Ströbele hat folgende Kleine Anfrage gestellt: In den Jllertalgemeinden Grolsheim, Kirchberg und Bettingen haben im Verlauf dieses Sommers starke Hochwasser in Verbindung mit neuanftretenden hohen Grundwasserständen verheerende schädliche Wirkungen an Ge­bäuden, Gärten und Feldern angerichtet. Nieder gelegene Ge­bäude mußten des hohen Grundwasserstandes wegen geräumt werden und sind auf unabsehbare Zeit unverwendbar. Ein gro­ßer Teil von anderen Gebäuden haben bis zur Erdoberfläche im Innern der Keller Wasser. Tennen und Stallungen stehen ebenfalls seit Monaten unter Grundwasser und sind deshalb die genannten Räume unbenutzbar. Hunderte von Morgen besten Acker- und Gartenlandes sind auf Jahre hinaus ruiniert. Die heurige Ernte konnte nicht geborgen werden und sind selbst viele größere Landwirte genötigt, Saatgetreide und Bedarf an Brot­frucht zuzukaufen. Sollte nicht staatlicherseits in kürzester Frist Abhilfe geschaffen werden, so ist der Zerfall der im Wasser ste­henden Wohn-, Oekonomie- und Stallgebäude und der Aus­bruch einer Epidemie zu befürchten. Die betreffenden Gemein­den sind von sich aus nicht in der Lage, durchgreifende Abhilfe zu schaffen und ich frage daher an: 1. Was gedenkt das Staatsmi­nisterium zu tun, um die genannten Mißstände schnellstens zu beseitigen? 2. Ist das Staatsministerium bereit, den geschädig­ten Gemeinden bzw. den Steuerpflichtigen Steuernachlässe evtl. Steuerstundung zu gewähren, sowie sofortige finanzielle Unter­stützung zur Beseitigung dieser Mißstände zu geben? Ferner frage ich an, ob den ganz besonders schwer betroffenen Land­wirten Saatgetreide für die Herbst- und Frühjahrssaat kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

Sparkasientag.

Stuttgart, 25. Aug. Im Festsaal der Liederhalle fand heute unter Vorsitz von Geheimrat Köhler-Stettin der Allgemeine Deutsche Sparkassen- und Kommunalbankentag statt, llöach ei­nem Vortrag von Ruthmann-Magdeburg über die Aufwer­tungsfrage wurde folgende Entschließung gefaßt: Infolge > der Regelung, welche die Aufwertungsfrage in der dritten Steuer­notverordnung gefunden hat, können die öffentlichen oder dem öffentlichen Verkehr dienenden deutschen Sparkassen ihren Spa­rern nur eine ganz geringfügige Aufwertung der Spareinlagen gewährleisten, die mit dem großen Aufwand an unproduktiver Arbeit und Kosten, der durch die Durchführung der Aufwer­tungsbestimmungen verursacht wird, in argem Mißverhältnis stehen würde. Die Sparkassen wünschen daher, daß bei der im Reichstag zur Erörterung stehenden Abänderung der dritten Steuernotverordnung ihnen eine Aufwertung ihrer wichtigsten Kapitalanlagen gesichert wird, die sie in den Stand setzt, unter größtmöglichster Vereinfachung des Feststellungsverfahrens die Spareinlagen auf einen nennenswerten Hundertteil ihres Gold­markwertes aufzuwerten Ueber die Förderung und Anregung der Spartätigkeit sprach Direktor Cremer-Köln, der eine Reihe von Leitsätzen aufgestellt hatte. Reich, Staat nud Gemeinden haben an der Förderung der segenbringenden Sparsamkeit das größte Interesse. Elternhaus, Schule uirü Lehr Herrn müssen zur Sparsamkeit erziehen. Tüchtige Hausfrauen sind ihre besten Förderer. Für die Sparsamkeit hemmend wirken die in der Kriegs- und Nachkriegszeit entstandene Gleichgültigkeit über die Gestaltung der Zukunft, die in der Revolutionszeit entstandenen erhöhten Ansprüche an das Leben, verringerte Arbeitsfreude, Vermehrung der Vergnügungen sowie die nicht genügende Be­wertung des Geldes durch junge Leute und die Besorgnis einer neuen Geldentwertung. Der Redner betonte weiter, daß die Sparkassen den Sparsinn wieder wecken wollen und machte für die Förderung dieses Zieles eine Reihe von Vorschlägen. Er verlangte insbesondere Steuerfreiheft für Spareinlagen bis zu 600 Mark, Wiederherstellung des Sparkassengeheimnisses, Steu­erfreiheit für alle Sparkassengeschäfte, Beseitigung jeder staat­lichen Konkurrenz durch Postsparkassen und dergleichen Ueber die Belebung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs sprach Stadt­rat a. D. Jursch-Berlin, der eine gründliche Aufklärung der Bevölkerung in Wort und Schrift durch die Sparkassen für er­forderlich hielt. Generaldirektor Dr. Meltzer-Mannheim hielt einen Vortrag über die Liguidät der Sparkassen. Zu dieser Frage wurde eine Entschließung angenommen, worin es heißt: Vorbedingung zur reibungslosen Abwicklung des Geschäftsver­kehrs ist gegenwärtig mehr denn je eine ausreichende Flüssig­keitsreserve bei der Girozentrale. Als liquide Deckung für kurz­fristige Kreditgeschäfte, deren Pflege unter heutigen Verhält­nissen in Verbindung mit dem Wechseldiskontgefchäft an erster Stelle in Frage kommt, sind zu nennen: Marktgängige Wert­papiere, Warenwechsel mit guten Unterschriften, Nichtverderb­liche Waren und Edelmetalle unter eigenem Verschluß und Be­leihung ibs zu 30 Prozent des Marktpreises. Beschränkungen in der Bewegungsfreiheit bei der Annahme solcher liquider Siche­rungen müssen beseitigt werden; ebenso ist die Einräumung von Wechselkredften durch die Reichsbank zu ermöglichen. Den letzten Vortrag über die Sparkassen als Kreditquellen des Mit­telstandes hielt Sparkassendirektor Fahlbusch-Köln. Den von ihm entwickelten Leitsätzen ist zu entnehmen: Die Sparkassen haben sich durch Aufnahme von bankmäßigen Geschäften zur Bank des Mittelstandes" entwickelt. Kaufleute, Handwerksmei­ster, Landwirte und andere mittelständische Berufsgruppen kön­nen heute ihre sämtlichen Geldgeschäfte durch du Sparkasse erledigen. Aufgabe der Sparkassen ist es, durch Hergabe von Krediten dem Mittelstand zu helfen. Die Mittel der Sparkasse zur Kreditgewährung sind allerdings gering, aber bei zweck­mäßiger Verwendung dieser geringen Mittel kann die Wirkung der Kredithilfe erhöht werden durch die Gewährung von kurzfri­stigen Darlehen, durch die teilweise Verwendung der zur Liqui- dät der Kassen erforderlichen Mittel für das Kreditgeschäft, durch die Rationierung der Kredite und die Ausschaltung außer­gewöhnlich großer Einzelkredite. Die Gewährung langfristiger Kredite (Hypotheken) ist zur Zeit nicht möglich und hängt ganz rrnd gar von dem Zugang neuer Spareinlagen ab.

Vom 9. deutschen Sängerbundesfest.

Hannover, 25. Aug. Bei der Bundesleitung des 9. Sänger­bundesfestes ging folgendes Telegramm des Reichspräsidenten ein: Den zum ersten Male seit dem Kriege wieder zum Bundes­fest versammelten deutschen Sängern entbiete ich die herzlichsten Grüße. Die deutsche volkstümliche Kunst und die Liebe zu Heimat und Vaterland hatten in der deutschen Säugerschaft stets eine gute Pflegestätte. Ihrer bedürfen wir in den schwe­ren Tagen der Gegenwart erst recht. So wünsche ich Ihren Be­strebungen und Ihrem Bundesfeste von Herzen besten Erfolg. Den Vereinen aus dem Rheinland und Westfalen übermittle ich in dankbarere Anerkennung all dessen, was sie für das Deutsch­tum im besetzten Gebiete taten, besonderen Gruß und herzliches Willkommen. Begrüßungstelegramme sandten ferner der Ge­

sangvereinFidelio" aus Chicago und die deutsche Kolonie in Mexiko.

Hannover, 26. Aug. Der gestrige Tag des 9. Deutschen Sängerbundesfestes, der die zweite Aufführung im Stadion brachte, welche von den Rheinländern, Badensern und Schwa­ben bestritten wurde, verlief ebenfalls in glänzender Form. Die Bünde brachten formvollendet verschiedene Chöre unter der zielsicheren Leitung von Professor Keldörfer (Wien) und Pro­fessor Wohlgemutst (Leipzig) zu Gehör. Hierauf ergriff Ge­heimrat Dr. Hammerschmiedt aus München, der 25 Jahre lang Abgeordneter der Pfalz war, das Wort zu einer Festrede, worin er den Rhein und seine Sänger verherrlichte und ein Treuege­löbnis für die Brüder im besetzten Gebiet ablegte. Für die Grenzmarkbünde und die abgetretenen Gebiete entbot ein Ver­treter der deutschen Männergefangvereine in Polen den ver­sammelten Sängern seinen deutschen Sangesgruß. Die durch die widrigen Verhältnisse am Kommen verhinderten Tiroler schickten ein Begrüßungstelegramm. Abends erschien unerwar­tet der preußische Kultusminister Dr. Boelitz beim Konzert der rheinischen Gesangvereine. Der Minister sprach bei dieser Gelegenheit im Namen des Preußischen Staatsministeriums An rheinischen Sängern den Dank für alles aus, was das rheinische Volk für das Vaterland getan und noch tut und für -das, was die rheinischen Sänger in treuer Arbeit für das Deutschtum im Rheinland in aller schw erster Zeit geleistet haben.

Die Aussprache im Reichstag.

Berlin, 25. Aug. Im Reichstag begann heute die Aus­sprache der Parteien über die Regierungserklärungen, verbun­den mit der ersten Beratung der Gutachteugesetze. Ter Abge­ordnete Hergt (Deutschn) erklärte, er sei genötigt, der Regie­rung nach verschiedenen Richtungen hin das Mißtrauen aus­zudrücken. Die deutsche Delegatton hätte in London bei ihrem Unannehmbar bleiben müssen. Deutschland muß an dem Rechtsstandpunkt sesthalten, der seine einzige Waffe ist. Solange noch ein Franzose widerrechtlich im Lande steht, mußten han­delspolitische Verhandlungen astgelehnt werden. Die deutsche Souveränität und Steuerhoheit ist erledigt und das deutsche Volk wird auf die Stufe eines afrikanischen Negers herabge­drückt. Den Deutschnationalen bleibt kein anderer Weg als die Ablehnung aller Gutachtengesetze. Das Ziel der Opposition ist die Herbeiführung neuer Verhandlungen mit einem kür Deutsch­land günstigeren Ergebnis. Der Abgeordnete Dr. Hilferding (Soz.) vermißte eine genaue Erklärung des Vorredners darüber, wie die Deutschnationalen ihre ablehnende Haltung bei der ent­scheidenden Abstimmung betätigen wollen und erblickte in dem Ergebnis der Londoner Verhandlungen den Anfang zu neuen Fortschritten. Durch die Ablehnung würde der Reichstag die i öffentliche Meinung der ganzen Wett gegen Deutschland einneh-

- men. Die Haltung der Kommunisten entspreche nur den au­ßenpolitischen Interessen der russischen Regierung. Dieser Reichstag mit dem kommunisttsch-deutschnationalen Block sei arbeitsunfähig und müsse weg. Der Abgeordnete Dr. Kaas

i (Ztr.) betonte, nach Ansicht aller Parteien stimmten die Lon­doner Verhandlungsergebnisse weder mit den Wünschen noch mit den berechtigten Forderungen des deutschen Volkes überein, ! aber London habe doch zweifellos unbestreitbare Besserung er- ! reicht, die die Opposition nicht aus der Welt schaffen könne. ! Trotz schwerster Äedenken gegen die Durchführkeit des Dawes- i gutachtens in einzelnen Teilen würden seine Freunde die Hal­tung der Regierung billigen. Der Redner schildert dann die ! Folgen der Ablehnung und wendet sich zum Schluß gegen die ! Jllufionspolitik der Deutsch-Nationalen. Abg. Frau Gohlke

- (Kom.) sieht die einzige Rettung für die deutschen Arbeiter in ! Moskau. Abg. Dr. Curtius (DVP.) hält eine Ablehnung des

- Gutachtens für unmöglich und stimmt namens seiner Fraktion den Regierungsvorlagen einhellig zu. Er sieht in London die erste Etappe zu unserem Wiederaufstieg und eine Aufgabe der

, Regierung darin, die weiteren Etappen folgen zu lassen. Abg.

> Wulle (NS.) bezeichnet das Londoner Wkommen als ein zwei-

> tes Versailles und protestiert gegen die Politik der Erfüllung.

- Abg. Erkelenz (Dem.) rechnet mit den nationalistischen Hetzern

> m Deutschland und Frankreich ab und erklärt dann, daß das i Londoner Abkommen ihn und seine Freunde nicht voll befrie­dige, betrachtet es aber als eine wichtige Etappe auf dem Wege zu einer besseren Zukunft. Neben diesem Reparationsabkom­men brauchten wir ein zweites Reparationsabkommen zwischen den deutschen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Reichskanzler Dr. Marx wendet sich scharf gegen einige Bemerkungen der Abgg. Hergt und Wulle. Die Vertreter der Opposition waren nicht in der Lage, einen anderen Weg als das Dawesgutachten zu weifen. Ehe sie das nicht können, verbitte et sich ihre Kritik. Der Kanzler betont die Entschlossenheit der Regierung, das Gutachten durchzuführen und vermag keinen Ausweg zu sehen, wenn seine Ablehnung erfolgt. Dann kommt er, genötigt durch die zahlreichen Angriffe von der Rechten, noch mehrmals auf den Gang der Londoner Verhandlungen zu sprechen, sucht den Ein­wand Hergts wegen der Nichthinzuziehung der Bankiers zu zerstreuen und verwahrt sich gegen den Vorwurf, man hätte nicht freiwillig unterschreiben dürfen. Die Abgg. Dr. Pflüger (BVP.) und Dr. Brodt (W. Vergg.) erklären sich für die An­nahme. Nachdem Abg. Kunze (DS.) seinen ablehnenden Stand­punkt zum Ausdruck bringt, vertagt sich das Haus auf Dienstag vormittag.

Entscheidende Abstimmungen voraussichtlich Donnerstag.

Berlin, 25. Aug. Der Aeltestenrat des Reichstags beschloß heute, daß die erste Lesung der Regierungsvorlagen zur Lon­doner Konferenz am Montag zu Ende geführt werden solle. Am Dienstag soll die zweite Lesung und die Einzelberatung der verschiedenen Gesetzentwürfe erfolgen. Die dritte Lesung wird am Donnerstag stattfinden. Nach deren Abschluß erfolgen dann die entscheidenden Abstimmungen. Von diesem Ergebnis wird es abhängen, ob der Reichstag aufgelöst wird oder nicht Erfolgt keine Auflösung, so wird der Reichstag auch nach dem Donnerstag noch einige Tage zusammenbleiben, um das Ar­beitszeitgesetz und das Zollgesetz mit der Umsatzsteuer-Vorlage m Angriff zu nehmen. Doch würde es sich voraussichtlich nur um die ersten Lesungen handeln Die Vorlagen würden dann den zuständigen Ausschüssen überwiesen werden, io daß das Plenum erst später endgültig dazu Stellung nehmen würde.

Die Berliner Presse zur parlamentarischen Lage.

Berlin, 26. Aug. Auch die gestrige Debatte im Reichstag hat, wie die Blätter schreiben, keine Klärung der parlamentarischen Lage gebracht. Eins kann allerdings nach den Aeußerungen der Blätter als feststehend angenommen werden: Die deutsch­nationale Fraktion wird keinen Zwang auf ihre Mitglieder ausüben. DieKreuzzeitung" beantwortet die Frage:Wer­den die Deutschnationalen die Abstimmung freigeben?" mit fol­genden Worten:Die deutschnationale Volkspartei respektiert

Rothschilds Trick. Ein Mann beklagte sich einmal bei Rothschild, daß er von einem Schuldner 1000 Mark nicht wie­derbekommen könne. Als dieser ihm riet, er solle den Mlann doch verklagen, gestand er, er habe keine schriftliche Anerkenntnis der Schuld.Schreiben Sie ihm", sagte der große Finanzmann, er solle Ihnen sofort die 1500 Mark zurückgeben".Aber es waren doch nur 1000 Mark" wandte der andere ein.Gewiß", sagte Rothschild.Er wird Ihnen sofort antworten und er­klären, daß es nur 1000 Mark waren, und dann haben Sie die Anerkenntnis und können gegen ihn Vorgehen."