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Ein Volksschädling. Ein Massenaufgebot von Zeuginnen aus dem Arbeiterstande trat in einem Strafprozeß gegen den Pfandleiher Maximilian Stern aus Wien, vor dem Schöffenge­richt Bcrlin-Mitt« an. Stern hatte in der Inflationszeit, in der die meisten Pfandleiher ihren Betrieb eingestellt hatten, ei- mn sehr großen Zuspruch. Eine Zeugin bekundete, daß, als ihre Tochter gestorben sei, die Apothekerrcchnungen und Be­gräbniskosten alle ihre Mittel erschöpften. Für die Stiefel und Sonntagskleider ihres Mannes erhielt sie von Stern wenige Pa- picrinark gegen einen Zinssatz von 10 Prozent, die Sachen wur­den ihr jedoch nur auf eine Woche bestehen. Bon Woche zu Woche mußten die Zinsen bezahlt werden. Der Pfandleiher hatte sich gegen die Geldentwertung dadurch geschlitzt, daß er von vornherein als Wertmesser den Dollarstand in Anrechnung brachte. Konnte ein Kunde iw einer Woche die Zinsen nicht be­zahlen, dann wurde die Schuld verdoppelt. Aus diese Weise errechnete der Sachverständige, daß mehr als 20 000 Prozent Jahreszinsen von dem Angeklagten genommen worden waren! Pach dem Umrechnungskurs harten die Darlehensmchcrinnen nur wenig Eoldpscnnige für istr-> Lacken erhallen. Biele der Frauen l« ren ihre Kleidungsstück.- noch heute nicht eststöwn können >>a üe nicht einmal imstande und, die Zinsen au'znbnn, gen. In einigen Fällen hatte sich der Angeklagte von den Frauen Wechsel ausstellcn lassen, die nur über wenige Tage liefen Das Gericht erkannte auf eine Strafe von einen: Jahr L Monaten und einer Woche Gefängnis, 2100 Mark Geldstrafe und drei Jahre Ehrverlust.

Die Tragödie eines Feldherrn. Zeitungen in der Tschecho­slowakei berichten von dem tragischen Ende des Generals Anton Liposcak. Liposcak hat erst das 23. österreichische Armeekorps befehligt, später wurde er Gouverneur von Lublin. Stach der Revolution wurde er unter den: Verdacht der Spionage in Kroatien gefangengehalten und erst nach einem halben Jahre wieder freigelassen. Stach langem Suchen fand der ehemalige General schließlich einen kleinen Posten aus einer kroatischen Sparkasse. General Liposcak ist dieser Tage an einem Darm­leiden gestorben, dessen Entstehung vermutlich auf Unterernäh­rung zurückznführen ist.

Eine Million Kronen für reichen Kindersegen. Aus Anlaß der hundertfünfzigsten Jahreswende der Gründung der Stadt Nhireghhaza in Ungarn findet vom 14. bis zum 21. September eine große Wirtschaftsausstellung statt. Für diese Ausstellung hat der Dorfbund einen Preis von einer Million Kronen und mehrere goldene und silberne Medaillen gestiftet. Diese Preise werden an jene Eltern auf dem flachen Lande verteilt, die mit den meisten Kindern gesegnet sind.

Was hat der Krieg gebracht? Die Wochenschrift derAme­rican Legion" (die Vereinigung der amerikanischen Kriegsteil­nehmer) veröffentlicht die Antworten auf eine Rückfrage, die lautete:Was hat die Menschheit durch den Weltkrieg gewon­nen?" Der frühere deutsche Kronprinz beantwortet die Frage wie folgt:Das Resultat des Krieges ist, daß alle Nationen sich so stark rüsten, wie sie nur können. Die Lieblings-Idee ist heute die Diktatur. Der einzige Nutzen des Krieges ist es, zu zeigen, daß eine ungenügend bewaffnete Nation machtlos ist." Aus Doorn erklärt Admiral a. D. Rebeur-Paschwitz unter Beto­nung, Laß er nicht die Meinung des Exkaisers wiedergibt: Durch den Weltkrieg hat Ne Menschheit nichts gewonnen, sie hat alles verloren." Leitende Pädagogen Amerikas erklärten fast einstimmig, daß der Krieg drei antokratische Regierungs- shsteme vernichtet hat. Die bekannte Führerin der Frauenbewe­gung Jane Addams sagte:Der Krieg brachte nichts Gutes her­vor außer der Ueberzeugung des Abscheus gegen den Krieg."

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 5. Aug. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlacht- Hof waren zugeführt: 144 Ochsen, 57 Bullen, 350 Iungbullen, 34l Jungrinder, 124 Kühe, 1025 Kälber, 853 Schweine, 27 Schafe. Alles wurde verkauft. Erlös aus je ein Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1. 38-42 (letzter Markt: 3741). 2. 25-36 (24 -33 . Bullen 1. 32-34 (3133h 2. 25-29 (24-29), Iungrinder I. 41-45 <39 bis 44). 2. 34-39 (33-37). 3. 25- 3l >24-29), Kühe I. 27-33 (26- 33), 2. 17--24 (16 - 22!, 3. 1l15 (unv.h Kälber 1. 44-46 (42-46), 2. 38-42 (37-40), 3. 32-36 32-35), Schweine I. 69 bis 72 (uno.). 2. 6568 (unv.), 3. 58-63 (6064). Verlauf des Marktes: belebt.

Pforzheim, 4. Aug. (Wochenmarkt.) Die Anlieferung von Grüngemüse zu den Märkten war außerordentlich günstig. Die Kartoffelzufuhr entspricht dem Bedarf, die Zufuhr auf dem Kartoffel­markt verspricht noch günstiger zu werden. Die Beerenzufuhr war sehr gut, der Absatz wickelte sich rasch ab. Obst wurde schon reichlich angeboten. Das Angebot von Butter und Eiern war dem Bedarf entsprechend. Der Seefischverkauf war ruhig.

Pforzheim, 4. August. (Viehmarkt.) Zufuhr: 2 Ochsen, 14 Kühe, 21 Kalbinnen, 12 Iungrinder und 3 Kälber. Es wurden folgende Preise gehandelt: 280350 Mk. für Ochsen, 250500 Mk. für Kühe, für Kalbinnen 350 500 Mk. das Stück. Der Handel bewegte sich in ruhigen Bahnen. (Pserdemarkt.) Zugetrie­ben waren 82 Pferde, darunter 4 Fohlen. Es war schönes Pferde­material zugeführt. Die Preise waren folgende: 250600 Mk. für leichte Pferde, 700-1000 Mk. mittlere, 1100-1800 Mk. für schwere Pferde. Der Handel war ruhig.

Pforzheim, 4. Aug. Auftrieb : 7 Ochsen, 5 Kühe, 30 Rinder, 4 Farren, 14 Kälber, 2 Schafe, 95 Schweine. Erlös aus je einem Pfund Lebeiidgewicht ohne Zuschlag: Ochsen 1.40-44, Rinder 1. 42K, Achsen und Rinder 2. 26-35, Kühe 20-35, Farren 26 bis 35. 40 -52, Schweine 68 73. Marktocrlauf: Großvieh

und Kälber ruhig. Schweine lebhaft. Markt geräumt.

^ Vieh- und Schweinepreise. In Kirchheim u. T. kosteten Farren 300480, Ochsen und Stiere 240-600, Kühe 140 520, ??^5-"?^0-700. Schmalvieh 90 - 300 Mk.. Milchschweine 20 bis 28, Lauser 46 -60 MK. In Oehringen wurde das Paar Milch­schweine um 30- 56, Lauser um801I0MK. verkauft, in Schwen­ningen das Paar Milchschweine um 32 bis 44 Mark

Sntereffengemeinschaft Lanz-R. Wolf A.-G. Unter Mitwirkung

der ihnen sert langem nahestehenden Bankgruppe, Deutsche Bank- Berlin und Rheinische Kreditbank Mannheim, haben die beiden auf dem Gebiet der Herstellung vvn Lokomotiven und landwirtschaft­lichen Maschinen an der Spitze stehenden Firmen eine langfristige Interessengemeinschaft gebildet.

UeueM UachMchtem

Stuttgart, 5. Aug. Der Landtagsabgeordnete Keil hat folgende Kleine Anfrage eingebracht: Bei der Totengedenkfeier am 3 August waren, im Unterschied zu den Gepflogen!,eiien bei ähnlichen Veran­staltungen der letzten Jahre, fast sämtliche staatlichen Gebäude in vtuttgart nur in den Landesfarben, nicht aber in den Reichsfnrben beflaggt. Ich ersuche das Staatsministerium um Auskunft darüber, warum die Beflaggung in den Reichsfarbeu gerade an diesem Taqcz an dem der Gedanke der Reichseinheik, für den die im Krieg Ge­fallenen und Gestorbenen ihr Lebe» geopfert haben, betont werden wußte, unterblieben ist? Ich bitte ferner um Auskunft darüber, ob aas Staatsministerium bei künftige» Reichsgedeukseiern die Be- flaggung der staatlichen Gebäude den Reichsfarben anordneu will

Hierzu bemerkt derSchwab. Merkur": Bei der Sozial- Ninokratie interessiert man sich neuerdings so lauge die Reichs flagge schwarz-weiß-rot war, bekümmerte sich kein Mensch "ki ihr darum, ungemein für die Fahnensarben. Die i'E'chlliäb. Tagwacht" läßt bei paffenden Gelegenheiten, so auch Wstst beim Gedenktag, einen ihrer Mitarbeiter Märsche durch we Stadt antreten, um die Fahnen zu besichtigen. Jede 1

schwarz-weiß-rote Fahne gibt ihm einen Stich in das verfas­sungstreue Herz. Und nun hat sogar der Abg. Keil eine An­frage beim Landtag eingebracht. Herr Keil hat schon im vor­aus eine Art Antwort erhalten: Gestern hat derSt. Anz." mitgeteilt, daß am kommenden Verfassungstag Ne staatlichen Gebäude in den Reichs- oder Landesfarben beflaggt werden sol­len. Die Llengstlichkeit der Sozialdemokratie beweist, daß sie den verfassungsmäßigen Institutionen nicht viel inneren Wert und durchschlagende Kraft zutraut. Darf man im übrigen erwar­ten, daß die Fahneninspekteure der Sozialdemokratie ebenso eifrig ihren Dienst tun werden, wenn was hoffentlich bald der Fall ist! der Reichstag auf den Antrag der Deutschen Volkspartei wieder den alten, ruhmbedeckten Farben zu ihrem Recht verholfen hat?!

Lichtenberg, 5. Aug. Die 43 Jahre alte Hausvcrwalterin Luise Bleu! wurde in ihrer Wohnung von einem unbekannten Täter, während sie am Schreibtisch saß, überfallen. Nach einem Schlag mit einem harten Gegenstand ans den Kopf siel sic besinnungslos zu Boden. Der Verbrecher holte aus dem Nebenzimmer das Bettzeug der Frau, wickelte die Betäubte hinein, übergoß das Bettzeug mit Petroleum und zündete es an. Dan» raubte er etwa 1000 Mark an barem 'Gelde, das die Frau durch Einkaffieren der Miete eingenom­men hatte. Als die Feuerwehr eintraf, stand das Zimmer bereits in Hellen Flammen. Die Frau, die schwere Brandwunden davcmge- tragen hat, wurde in lebensgefährlichem Zustande nach dem Kranken­haus am Friedrichshain gebracht, wo sie bereits kurz vernommen werden konnte.

Mannheim, 5. August. Wie die Firma Heinrich Lanz mitteiit, ist die von derMannheimer Bolksstimme" gemeldete Kündigung van 70 Arbeitern auf interne Gründe einer Umstellung zurückzuführen. Weitere Kündigungen sind nicht beabsichtigt.

Ludivigshäfen, 5. August. Die Regierung der Pfalz in Speyer erhielt eine neue Liste mit den Namen von 1100 Pfätzern, deren Ausmcisung vo» der Rheinlandkommission zurückgcnommen worden ist. Es handelt sich fast ausschließlich um Eisenbahnangestellte.

Ahrweiler iRhld.), 5. Aug. Die Polizei verhaftete die Inha­berin einer Buchdruckerei, deren zwei Söhne, ihren Schwiegersohn und fünf andere Personen unter dem Verdacht, Notgeld widerrechtlich ge­druckt beziehungsweise unterschlagen zu haben. Die Verhafteten legten zum Teil ein Geständnis ab.

Kassel, 5. Aug. Die hiesige Regierung beanstandete den Be­schluß der Stadtverordnetenversammlung auf den Abbau des Ober­bürgermeisters Schcidemann als ungesetzlich mit ausschiebender Wirkung, oa der Beschluß nicht mit der notwendigen Bestimmtheit erkennen ließ, ob die Stadtverordneten die Stelle oder den Stellen­inhaber abbauen wollten.

Berlin, 6. Aug. Vertreter sämtlicher deutscher Landbundorgani- sationen nahmen in Berlin zu der Lage der deutschen Landwirtschaft in einer Entschließung Stellung, in der sie gegen die Steuerpolitik der Reichsregierung protestieren. Die Behandlung, die die Zolloor- lage bisher durch die preußische und andere Länderregierungen er­fahren habe, habe zu einer Verschleppung der Entscheidung über dieses für das Schicksal der gesamten deutschen Landwirtschaft aus­schlaggebende Gesetz geführt. Die Resolution schließt mit einer Ver­urteilung der Londoner Verhandlungen, die bisher das Sachverstän­digengutachten mit seinen wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen für das deutsche Bolk in unerhörter Weise verschlechtert hätten.

Berlin, 5. Aug. Wie die Blätter Mitteilen, soll die Feier des Berfassungstages 1924 auch von der Berliner Polizei durch eine große Veranstaltung begangen werden. Sowohl die Schutz- als auch die Kriminal- und Berwaltungspolizei wird sich am II. August vor­mittags im Lustgarten vor dem Schlosse versammeln. Es ist zu er­warten, daß mindestens 6000 bis 7000 Polizeibeamte vor dem Schloß Aufstellung nehmen werden. Wahrscheinlich wird der Reichspräsi­dent oder der preußische Ministerpräsident Braun die Ansprache halten

Berlin, 5. Aug. Ein 36 jähriger Schlossermeister traf nachts, als er seine in der Adalbertstratze im vierten Stock gelegene Wohnung aufsuchen wollte, auf der Bodentreppe einen Mann, der dort nächti­gen wollte. Der Schlossermeister forderte den Unbekannten auf, das Haus zu verlassen. Als er etwas zurllcktrat, um den Fremden Vor­beigehen zu lassen, geriet er so dicht an das offene Flurfenster, daß er das Gleichgewicht verlor und auf den Hof stürzte. Er fiel auf die eisernen Spitzen des Gartenzaunes, die durch seinen Körper drangen. Der Tod trat sofort ein.

Berlin, 6. Aug. In der Frankfurter Allee kam es gestern abend zwischen dem Verwalter eines Hauses, dem Polizeiassistenten Ludwig Wolfs und zwei Pferdehändlern zu einer heftigen Auseinan­dersetzung. Als sich der Hausverwalter von den beiden Pferdehänd­lern bedroht fühlte, streckte er beide durch zwei Revoloerschüsse nieder. Der eine der beiden Getroffenen war sofort toi, während der andere bald darauf seiner Verletzung erlag.

Berlin, 5. August. Die Meldung aus Dresden, daß dort eine Kommission eingetroffen sei, die aus französischen und englischen Offi­zieren bestehe und mit der Militärkontrolle begonnen habe, ist, wie dieB Z." berichtet, unzutreffend. Die Besprechungen über die Mo­dalitäten, unter denen die abschließende Generalinspektion vorgenom men werden soll, sind zurzeit in Berlin noch im Gange, und die Militärkontrolle ist bisher nirgends wieder ausgenommen morden. Die unrichtige Meldung ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß bei der Dresdner Bezirkskommission der Militärkontrollkommissivn plötzlich ein Personalwechsel stattgefunden hat.

Tondern, 5. Aug. In Terkelsbllll bei Tondcrn sind bei einem Brande zwei erwachsene Töchter und ein Enke'kind des Landmannes Michelsen vervrannt.

Graz, 5. August. Wie die Grazer Tagespost aus Laibach meldet, drangen infolge heftiger Regengüße in den Andreasschacht des Kohlen­bergwerks Kämest bei Iohannesthal in Unterkrain große Waffer- maffen ein, die 12 Bergleute mit sich rissen. Drei Tote und zwei Schwerverletzte konnten geborgen werden. Es ist anzunehmen, daß die Schwerverletzten ums Leben gekommen sind, sodaß die Zahl der Opfer sich ans 10 beläuft.

Warschau, 6. August. Der Montag abend 6.40 Uhr einlaufende Personenzug fuhr vor der Einfahrt auf eine rangierende Lokomotive. Beide Maschinen wurden ein Trümmerhaufen. Bis jetzt sind 59 Tote und Schwerverwundete festgestcllt. Außerdem sind noch zahlreiche Personen leicht verletzt. Zwei Weichensteller sind verhaftet, da man das Unglück auf ihre Fahrlässigkeit zurllckführt. Dem Begleitpersonal des Zuges gelang es, noch rechtzeitig abzuspringen. Der Lokomotiv­führer und der Heizer befinden sich unter den Toten.

Paris, 5. August. DerHumanite" wird aus Verviers gemel­det, daß nicht der Reichstagsabgeordnete Höllein, sondern sein Ver­treter Kessel, der dem Gemeinderat von Köln angehöre, am Sonntag dort verhaftet worden sei.

Paris, 5. August. Der sozialistische Abgeordnete Dr. Brcitscheid hatte gestern abend eine lange Besprechung mit Herriot. Londoner Zeitungsmeldungen zufolge Hobe Breitscheid als eine Art Verbindungs­organ zwischen dem französischen Ministerpräsidenten und der deut­schen Abordnung fungiert. Der Reichstagsabgeordnete Freiherr von Rheinbaben befindet sich ebenfalls in London. Die Meldungen darüber gehen auseinander, ob er von Herriot empfangen wurde oder nicht.

Haag, 5. Aug. Der holländische Minister für auswärtige An­gelegenheiten ließ dem Völkerbund die Antwort über den vorge- schlägencn Garantiepakt zugehen. Da »ach Ansicht der holländischen Regierung der Plan die Abrüstung nicht fördert, lehnte sie ihn ab.

London. 5. August. Die am Montag wieder ansgenommenen englisch-ruffischen Verhandlungen sind abermals ergebnislos abge­brochen worden.

Sofia, 5. August. Die früheren Minister der Bauernpartei Atanasoff und Stoynaoff, die zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt und kürzlich wegen Erkrankung in das Alexander-Hospital überge­führt worden sind, entflohen gestern im Einverständnis mit ihren Wärtern. Heute wird gemeldet, daß sie sich auf serbischem Gebiete in Zaribrod befinden.

Mexiko City, 5. Aug. Die Regierung gibt bekannt, daß drei

Mitglieder der Bande, die die englische Staatsangehörige Madame Rosalie Evans ermordet haben, im Staate Pueblo ergriffen und auf der Stelle hingerichtet wordm sind.

New-Pork, 6. August. Nach einem Telegramm aus Washington gab Coolidge seiner Zufriedenheit über die Ergebnisse der Londoner Konferenz Ausdruck und sprach die Ansicht aus, daß die Aussicht auf eine Regelung eine weitere Belebung der Geschäftslage mit sich bringen werde.

Baöisch-Württembergischer Streit um die Walöbeere«.

Die bad. Sozialdemokraten haben im Landtag folgenden Antrag eingebracht:Der Landtag Molle beschließen, Ne Re­gierung zu ersuchen, mit der württembergischen Regierung ins Benehmen zu treten, damit eine einheitliche Regelung über -das Pflücken von Waldbeeren in den Grenzgebieten stattfindet. Da­bei sollen wegen unberechtigten Sammelns seither ausgespro- chene Strafen tunlichst erlassen und Gebühren für das Pflücken von Waldbeeren nicht erhoben werden." In der Begründung des Antrages heißt es: Alljährlich bestehen um die Zeit der Hei-delbeerernte an der badisch-württembergischen Grenze im Schwarzwald Differenzen zwischen Heidelbeersuchern einerseits und den behördlichen Organen (Forstanfsichtsbeamterr, Waldhü­tern) andererseits über die Frage, ob das Sammeln von Wald­beeren außerhalb der Landesgrcnze erlaubt sei. Dieser Zustand hat zu gegenseitigen Schikanen, Anzeigen und Strafmandaten geführt, die eine Verbitterung unter den Grenzbewohnern bei­der Länder herbeigeführt hoben.

Russischer Bandenüberfall auf ein polnisches Grcnzstädtchen.

Auf die Grenzstation, das Städtchen Stolpery, an der War­schauBrest-LitowskMoskauer Hauptstrecke führte eine über Ne Sowjetgrenze eingedrungene Bande einen bewaffneten Ue- berfall aus. Die Bande war 100 Mann stark und hatte acht Maschinengewehre, Gewehre und .Handgranaten. Drei Stun­den dauerte dieEroberung" des Grenzortes. Die Post, Ne Bank und Ne Bahnstation wurden ausgeraubt. Zehn Polizisten und neun Privatpersonen wurden getötet. Als aus den nahe­liegenden Kreisen eine Schwadron Ulanen zu Hilfe kam, zogen sich die Banditen geschickt gegen Ne Grenze bei Kolosowo zurück. Nach der Meldung einer amtlichen Agentur wurden Ne verfol­genden Ulanen bei Kolosowo von Salvenfeuer der Sowjetruffen empfangen. Nach Meldungen derOstagentur" befindet sich das Stanrmguartier der Bande in Minsk. Sie waren militä­risch ausgebildet imd wurden mit Lastautos zur Grenze beför­dert.' Eine Sitzung des polnischen Komitees sandte eine Protestnote nach Moskau. Die gesamte Presse ist erregt und beschuldigt Ne Sowjetregierung der Mittäterschaft.

Eine neue Abrüstungskonferenz.

Newpork, 5. Aug. Es steht jetzt fest, daß Präsident Eoo- lidge fich mit dem Plan trägt, eine neue Abrüstungskonferenz einzuberufen. Wahrscheinlich wird er dies unmittelbar nach der Inkraftsetzung des Dawesgutachtens tun. Die neue Konferenz würde sich hauptsächlich mit der Abrüstung der Land- und Luftstreitkräste sowohl als auch der Unterseeboote beschäftigen. Hier ist man so von der Machtlosigkeit Deutschlands überzeugt, daß man es für ausgeschloffen hält, daß Deutschland zu der Konferenz eingeladen würde. Übrigens erwartet man beinahe mit Bestimmtheit, .daß Japan, welches sicherlich eingeladen wird, es ablehnen wird, sich an der Konferenz zu beteiligen.

Die Ankunft der deutschen Delegation.

London, 5. Aug. Die deutsche Delegation traf heute kurz vor 9 Uhr hier ein. Auf der Liverpool-Street und am Bahn­hof hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt.

London, 5. Aug. Zum Empfang der deutschen Delegation auf dem Liverpool-Street-Bahnhof waren erschienen mehrere Vertreter der Foreign Office, darunter der Minister Wi-gram, Ne Herren der deutschen Botschaft, Gesandter Dufour Feronce und Graf Bernstorfs. Auch zahlreiche Vertreter der ausländi­schen und deutschen Presse waren anwesend. Die Delegation begab sich gleich nach ihrer Ankunft im Kraftwagen nach dem Hotel Ritz.

London, 5. August. Einem VertreterReuters" erklärte der Reichskanzler Marx: Wir kommen mit dem aufrichtige» Wunsche hierher, dabei zu helfen, die beste Methode zu finden, um den Dawes- dericht unverändert und im Geist seiner Verfasser in Wirksamkeit zu setzen. Wir beabsichtigen unseren Teil beizutragen zu der loyalen Erfüllung der Bedingungen des Berichts. Wir zweifeln nicht, daß wir den gleichen Geist in London vorherrschend finden werden und, wenn das der Fall ist, so kann man sicher annehmen, daß eine Ver­ständigung bald erfolgen wird.

Berattüise« der deutschen Delegation.

Paris, 5. Aug. Die deutsche Abordnung in London trat 5 Uhr nachmittags zu einer Beratung im Ritzhotel zusammen. Bei dieser Gelegenheit wurden Ne ersten Einwendungen gegen die Beschlüsse der Alliierten fertiggestellt, Ne dem Generalsekre­tariat Nr Konferenz nicht bis heute aÜenö, wie Macdonald ge­wünscht hatte, sondern frühestens morgen früh übergeben wer­den können. Die deutsche Abordnung in London beobachtet größte Zurückhaltung, sprach nur ihre Genugtuung über Ne Umstände aus. unter welchen Ne Konferenz begonnen worden war und erklärte, daß alle Anstrengungek gemacht werden sol- len um Ne Arbeiten der Konferenz zu beschleunigen. Aber gleichzeitig wurde dem lebhaften Zweifel Ansdruck gegeben, daß es möglich sein werde, dem Wunsche Macdonalds -nachzukom­men und Ne Arbeiten der Konferenz am Freitag zu beschließen. Schon während -der Ueberfahrt hat die deutsche Abordnung Ne Beschlüsse der Konferenz studiert und konnte infolgedessen, so--

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man etwas verkauft, vermietet oder ver­pachtet oder etwas sucht, so bringt man eine Anzeige im Enztäler" /.

Die große Verbreitung in allen Bevölkerungs« schichten sichert Erfolg.

Bei Anfragen um Auskunft von der Geschäftsstelle j ds. Blattes ist stets das Porto für Rückantwort oder für Weiterbeförderung der Angebote usw. beizufügen.

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