Delegierten jeder Großmacht bestehen soll: für England: Mac­donald und Snowden, für Frankreich: Herriot und Elemente! oder Rollet, sür Italien: de Stefani und de lltava, für Ame­rika: Kellogg und Logan, sür Belgien: Theunis und Hymans, für Deutschland: Marx und Stresemann. Während dieser neue Oberste Rat in einen: Zimmer tagen werde, würden sich die Sachverständigen in einem Nebenraum zur Verfügung dieser kleinen Konferenz der Chefs bercitzuhalten haben, um über Spc- zialfragen gehört zu werden bzw. den Auftrag zu erhalten, be­stimmte. von den Hauptdcleg irrten beschlossene Lösungen ini endgültigen Wortlaut zu formulieren. Diese Konferenz der Hauptdclegierten soll, wenn möglich, in drei Sitzungen Morgensitzung, Nachmittagssitzung und Abendsitzung den Stoff beraten. Aus den Kreisen der Alliierten verlautet, daß die Besprechungen zwischen Engländern, Franzosen und Bel­giern über die militärische Räumung des Ruhrgebiets bis jetzt ergebnislos verlausen sind und bis zur Wiederaufnahme der Verhandlungen über diese Frage mit den Deutschen unterbro­chen werden sollen. Es 'verlautet, daß die französischen und belgischen Militär-sachverständigen ihren englischen Kollegen versprochen haben, daß Macdonald und die englischen Militärs über das Ergebnis direkter französisch-belgischer Verhandlungen mit den Deutschen in dieser Frage fortlaufend unterrichtet wer­den sollen.

Vorbereitung zur Durchführung des Dawes-Plans.

London, 5. Aug. Das Besatzungsamt der Stadt Landau stellt auf Verlangen des französischen Bezirksdelogierten die Friedensmicten derjenigen Wohnungen fest, in denen Offiziere und Unteroffiziere der französischen Bcsatzungstruppen unterge­bracht sind. Bei dieser Gelegenheit wurde mitgeteilt, daß in nächster Zeit ein französischer Armeemietstarif für das besetzte Gebiet Herausgogeben würde. Die Erklärring für diese Maß­nahme dürfte in der zu erwartenden Durchführung des Sach- Verständigen-Gutachtens zu suchen sein. Nach dem Gutachten wird in Zukunft der Unterhalt der Besatzung aus den Ent­schädigungszahlen selbst zu bestreiten sein. Durch den Armee­mietstarif hofft man, die Mieten wohl niedrig halten zu kön­nen. Das Sachverständigengutachten wirft in der französischen Zone auch insofern schon seine Schatten voraus, als die Be­satzungsämter von der Besatzung angewiesen worden sind, eine genaue Aufstellung über die Höhe der Besatzungskosten zu ma­chen. Die Kosten sind in einzelnen Posten aufzuklären und zwar für das Militär, für Zoll-, Regiebahn- und Forstwesen.

Morgan zur Anleihezeichnung bereit.

Paris, 5. Aug.Petit Parisien" meldet aus London, daß Pierpont Morgan sich sofort mit den amerikanischen Sachver­ständigen sowie mit den alliierten Delegierten der Konferenz in Verbindung gesetzt habe. Das Blatt glaubt zu wissen, daß, wenn die Finanzleute der Londoner City zögern sollten, die in der Londoner Konferenz sür die Anleihezeichner vorgesehenen Garantien anzunehmen, der amerikanische Bankier der Ansicht ist, daß diese Garantien genügen, um die Zeichnung eines Teils dieser Anleihe in Amerika sicherzustellen. Diese Anleihezeichnung würde er zusammen mit anderen Kreditinstituten der Vereinig­ten Staaten übernehmen, und zwar bis zur Höhe von 60 Pro- zent des Nominalbetrages.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 4. Aug. (Erntezeit und Aberglaube.) An die Erntezeit mit ihren reifen, goldenen Kornfeldern, die in den säuselnden Sommernachtswinden so geheimnisvoll und unheim­lich wogen und rauschen können, knüpft sich seit langer Zeit mancher Aberglaube. Die menschliche Phantasie, die seit alters- her Wald und Flur mit den blutlosen und luftigen Gebilden ihrer Einbildungskraft belebt, läßt auch im hochstehenden, rei­fenden Kornfeld sagenhafte Gestalten und Gespenster ihr Wesen treiben. Eine uralte Sag-enfigur ist dieRoggenmuhme", die im Korn hockt und jedem, der bei der Blumensuche oder aus an­derer Veranlassung die Halme niedertritt, das Genick umdreht. Vom selben Alter und im Prinzip mit der Roggenmuhme iden­tisch, ist dieMittagsfrau", eine Gestalt, die namentlich in wen­dischen Gegenden eine abergläubische Bedeutung hat. Als guter Geist ist in Mitteldeutschland derKornengel" bekannt, llteben diesen Gespenstern >der Kornfeldromantik sind mancherlei Ge­bräuche, die mit der Ernte verbunden sind, zu erwähnen. In vielen Gegenden herrscht der Brauch, das letzte Büschel Aehren nicht zu schneiden, sondern zopfartig gedreht auf dem Felde ste­hen zu lassen. Diese Sitte wird hauptsächlich in Westfalen häu­fig geübt. Das stehenbleibende Büschel wirdPeterbüld" oder Aule" genannt. Von anderen Gebräuchen wären zu nennen das Wenden mit dem vollen Erntewagen, das Annageln eines Garbenrestes ans Scheuncntor und verschiedenes andere mehr.

Herrenalb, 4. Aug. Der ernste Gedenktag, der in der Hauptsache den Kriegsopfern galt, wurde hier durch einen würdigen Festgottcsdienst bei so großem Andrang der evangeli­schen Gemeinde gefeiert, daß selbst die Gänge und Freiräume noch besetzt waren. Zur tiefgründigen Predigt traten der Be­deutung des Tages entsprechend zahlreiche musikalische Gaben, für welche die Kurkapelle, die Mannergesangvereine Herrenalb und Gaistal und der Kirchenchor besorgt waren. Frl. Han­se l m a n n - Heilbronn, deren gutgeschultcr Sopran zu reichen Hoffnungen berechtigt, erfreute durch ein seelenvolles Solo aus demEvangelimann". Im Anschluß an den Gottesdienst er­folgte unter weiteren Musikvorträgen Kranzniederlegung vor­dem liebevoll geschmückten Ehrenmal seitens der Vereinigten Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten, des Militärvereins und des Sportvereins je mit entsprechenden Ansprachen, Sic durch eine vortreffliche Rede des Geistlichen in bester Weise er­gänzt wurden. Hierauf konzertierte das Knrorchestcr unter Leitung von Kapellmeister W. Padoiri in den Rathausanlagen. Auch das wertvolle Abendkonzert im Kursaal galt der Erinne­rung an die Gefallenen und schloß den festlichen Tag unter un­vergeßlichen Eindrücken.

Wirts erst nach der Ernte wieder zu fließen. An sich ist zu rechnen, daß in der Landwirtschaft die Vorkriegspreise auch hier nicht mehr erreicht werden, ausgenommen die Preise für Hop­fengrundstücke, um so mehr, als die Preislage sich neuerdings günstig zu entwickeln scheint. (Rottenburger Zeitung.)

Schwenningen, 5. Aug. (Beschlagnahme und Verhaftungen.) Bei Mitgliedern der hiesigen Kommunistischen Partei wurde eine größere Anzahl von Plakaten, die eine Aufreizung zum Klassenhaß inr Sinne des ß 130 Str.-G.-B. enthalten, beschlag­nahmt. Vier junge Leute, die beim Anschlägen dieser Plakate ertappt wurden, wurden festgenommen.

Blaubeuren, 5. Aug. (Messerhelden.) Vor dem Gasthaus zum Waldhorn kam es nachts zu einem Wortwechsel zwischen einigen jungen, anscheinend angetrunkenen Burschen und dem Schutzmann Dußlcr, der auf einem Dienstgang begriffen war. Die Händel arteten in Tätlichkeiten aus, wobei Dußlcr durch fünf Messerstiche, davon einen in den Unterleib, schwer verletzt wurde. Zwei jüngere Dienstknechte wurden als der Tat ver­dächtig verhaftet.

Badmr.

Stuttgart, 4. Aug. (Die Lage im Weinbau.)Der Wein­bau" schreibt: In diesem Sommer mit seinen häufigen Nieder­schlägen, Nebeln und seiner günstigen Atmosphäre feiert die Peronospora wieder einmal ihre Orgien in einem Ausmaß, wie man dies seit dem Jahre 1906 nicht mehr erlebt hat. Der Be­fall der jungen Trauben ist stellenweise, namentlich in den tie­feren Lagen und in Mulden, katastrophal. Wie heftig der Krankheitsbefall ist, erkennt nran besonders daran, daß ganz frei­hängende Trauben, die von den Kupferbrühen unbedingt getrof­fen sein mußten, den Weißen Schimmel bekamen und zerstört wurden. So kam es, daß Sorten, die vor der Blüte noch ei­nigermaßen gut standen, so namentlich Limberger und Portu­gieser, im Behang eingebüßt haben. Wo Riesling und Trvllin- ger in höheren Lagen stehen, kann von ihnen immer noch ein befriedigender Herbst erwartet werden. Die Gesamtweinernte des Landes wird jedoch weit unter Drittel stehen. Da für den Blüteverlauf und die weitere Entwicklung der Trauben das Wetter im Juli nicht ungünstig war, ist der Behang verhält- nismmäßig weit voran, so daß wenigstens für die Güte des Heurigen die Aussichten sich befestigen. Jetzt gilts noch, den Kampf gegen den wahren Mehltau und den Sauerwurm zu führen; der erstcre ist bereits sichtbar und der letztere wird nicht mehr lange auf sich warten lassen; der Mottenflug hat begon­nen. Die anfänglich sehr schön gekommenen Jungfelder sind in erhöhtem Maße den Angriffen der Peronospora ausgesetzt; Versäumnisse im Kupfern rächen sich jetzt schon bei ihnen schwer und manche Anlage kann jetzt schon als erledigt »gelten. Der Weinbergsboden ist vielfach verunkrautet; stellenweise ha­ben starke Regengüsse tiefe Rinnen gerissen und viel Erde ab­geschwemmt, so daß auch die Instandhaltung des Bodenwerks besondere Anstrengungen erfordert. Im Weingeschäft ist es, was den Absatz aus Erzeugerhänden anbelangt, unheimlich ru­hig; dem Händler und Wirt fließen die billigen Auslandsweine nur so zu und sie fragen wenig nach den Rüsten, die noch in den Kellern unserer Weingartner lagern. Diese Zustände schreien nach Abhilfe.

Stuttgart, 5. Aug. (Milchpreis.) DerLeintalbote" in Schwaigern schreibt: Um 14 Pfennig verteuert in Stuttgart der Zwischenhandel das Liter Milch. In Stuttgart besteht noch die von der Stadt eingerichtete Milchzentrale. Diese gibt ein Schreiben an die landwirtschaftlichen Ortsvereine, die Stuttgart mit Milch beliefern, hinaus, worin es heißt, daß, wenn der Er­zeugerpreis auf 18 Pfennig herabgesetzt Würde, das Liter Milch um 32 Pfennig verkauft würde. Das ist ein direkter Skandal! Würde die Milch, wie früher, den Verbrauchern durch die Milch­frauen ins Haus gebracht, 'dann würde das Liter einschließ­lich Bahnfracht usw. auf höchstens 25 Pfennig zu stehen kom­men. So aber dürfen die Verbraucher ihre Milch selbst abho­len und dafür noch mindestens 7 Pfennig mehr bezahlen.

Stuttgart, 5. Aug. (Fahnenflucht.) Das Amtsgericht hat den 19 Jahre alten Reichswehrsoldaten Wilhelm Röhrle wegen Fahnenflucht zu 4 Monaten Gefängnis und Dienstentlassung verurteilt.

Rotteuburg a. N., 5. Aug. (Zeichen der Zeit.) Bei einem ausgeschriebenen Grundstücksverkaus vor acht Tagen erschien nur ein Liebhaber, zu einem Grundstücksverkauf letzten Samstag überhaupt niemand. Dieser Fall war jedoch kaum jemals da. Ursache dieser seltenen Erscheinung ist die Kredit- und Geld­knappheit. Andererseits beginnen die Einnahmen des Land­

Ettlingen, 5. Aug. Ein schlechter Nachtwächter war der 50 Jahre alte verheiratete Ernst Ganzhorn. Anstatt fremdes Gut zu schützen und zu überwachen, beraubte er die Spinde der Arbeiter der Albtalbahn. Als er auf frischer Tat sich ertappt sah, versuchte er durch Erschießen seinem Leben ein Ende zu machen. Denr Angestellten, der dem Dieb auflauerte, gelang es nur mit großer Mühe, Ganzhorn die Waffe zu entreißen. Aus Furcht vor den Folgen seiner Handlungsweise trank Ganzhorn Lysol. Unter den gräßlichsten Qualen verstarb er bald darauf.

Heidelberg, 5. Aug. Die hiesigen Blätter veröffentlichen heute einen an den engeren Senat der Universität gerichteten Brief des Privatdozenten Dr. Gumhel, in »dem dieser die For­mulierung des von ihm gebrauchten Ausdrucks in der bekannten Angelegenheit zurücknimmt und auf die Feststellung Wert legt, daß diese Äeußerung ein Produkt des Augenblicks war, die er tief bedauere. Er habe durch diesen unglücklichen Ausdruck die Gefühle derjenigen, welche nicht wie er, den Krieg prinzipiell verneinen, nicht verletzen wollen. Zu dem Fall des Polizei- beamten, der auf eine Frau geschossen und sic leicht verletzt hat, wird weiter mitgeteilt, daß der Polizeibeamte Stumpf seit etwa 8 Tagen äußer Dienst gestellt war, weil er unter dem Verdacht stand, Lei seiner Tätigkeit als Sitteirpolizeiboamter unerlaubte Dinge begangen zu haben. Stumpf hatte ein Verhältnis mit der verlebten Frau, die Anzeige gegen ihn erstattet hatte. Die Frau des Polizeibeamten hatte nun am Samstag jene andere Frau zu sich gerufen, um sie zur Rede zu stellen. Stumpf kam hinzu und gab einen Schuß auf die Frau ab. Stumpf flüchtete. Seine Frau erhielt einen Brief aus Neckargemünd, in dem er mitteilt, daß er sich das Leben nehmen werde.

Vermischtes

RavLüberfall auf ein junges Mädchen. Ein äußerst frecher Raubüberfall wuvde am Hellen Tage in Leipzig-Stötteritz ver­übt. Eine 22jährige Kontoristin der Firma Böttcher in Leip­zig-Stötteritz hatte vom Postscheckamt Geld geholt und war auf dem Wege nach ihrem Geschäft, als sie in der Eichstädt- straße in einer Schaufensterscheibe bemerkte, daß ihr ständig un­bekannte Männer folgten. An der Ecke Eichstädt- und Pcchier- mühlstraße wurde sie plötzlich von zweien der Verfolger nieder­geschlagen und ihr eine Aktentasche mit 2000 Mark Inhalt ge­raubt. Einer der Räuber wurde zunächst von einem Zeugen des Ueberfalles mit dem Rade und später noch von einem Rad­fahrer, der hinzukam, verfolgt, in einem Hause aufgestöbert und der Polizei übergeben. Der Festgenommene, der zugab, mit zwei Komplizen die Kontoristin vom Postscheckamt aus verfolgt zu haben, ist der Steindrucker Richard Hofmann, 22 Jahre alt, im Nebenberuf Filmschauspieler. Die Komplizen sind der 23- jährige Schlosser Otto Richard Heinze und der Trödler Josef Sziubas, 26 Jahre alt, sämtlich in Leipzig geboren. Heinze stand während der Tat mit einem geladenen Revolver bereit, einzu­greifen, und Dziubas hatte die Unverfrorenheit besessen, sich am Einsammeln des Geldes mit zu beteiligen und sich bei der Firma Böttcher als Zeuge zu melden. Beide sind flüchtig.

Ge-k keme Mrtkee /elf/.

Der Tanz um das goldene Kalb

,7 Von Ertca Drupe-LLrcher

- (Nachdruck verboten.)

W -am eine kurze Pause.Wenn Virginia nicht so reich gecejen wäre, hattest du ihre ganze Art nicht so be­rückend gesunden!" Sie sagte es herb in diese Pause hinein.

Kurz, die Sache ging weiter. Und jetzt ist sie ihm in Las neue Engagement nachgereist, das er auswärts gefunden hat. Zuerst hat sie mir als Reiseziel etwas anderes vorge­logen. Dann stellte ich Nachforschungen an und habe Nach« richt, daß sie eben bei dem Bonvivant in D. ist!"

Zyria seufzte beklommen auf.Dann wird er sie gehen

lassen müssen,-und dann-wird ec wieder frei!

Es war wie ein plötzlicher Schlag, dieser Gedankengang. Jetzt will ich Dr. Forgiß um Rat fragen. Vor der Welt heißt es noch, sie fei in ein Bad gereist. Aber die Sache wird publik werden, und dann kann ich sie doch nicht mehr zuruck- kommsn lassen --" .. , ^ ^

Es war also nicht innerer Ekel vor dieser Frau, sondern erst, wenn andere um sein« Blamage wußten, mußte er sie

gehen lassen! . '

Ich habe ihn damals auf dem Sommerfest doch richtig eingeschätzt, als mir die Augen aufgingen!" dachte Zyria schwer. Und sie fühlte, wie fern er ihr durch seine Art standI Dr. Forgiß soll mir in der delikaten Sache raten. Denn ich habe gar keine Lust, aus ihr ganzes Geld zu verzichten, das mir der Schwiegerväter nun einmal in Aussicht stellte, und auf das ich Anspruch Hab«. Deswegen habe ich auch noch nicht den Knoten zwischen uns zerschnitten, sondern will erst mit ibm besprechen, daß ich mich pekuniär nicht in den Finger schneide,-und dieser Gutenbrunn, dieser junge Schau­spieler, macht seine gute Partie-? Nein!"

Stimmen klangen vom nebenliegenden Büro. Verse horchten auf. Der Rechtsanwalt Men zu kommen. Zyria erhob sich brüsk wie unter einer sichtlichen Erleichterung. Ein Sturm von Gedanken und Empfindungen rang in ihr. Aber dann bezwang sie sich voll starker Selbstbeherrschung! Und als der Rechtsanwalt jetzt eintrat und Frank ihr den Vortritt ließ, trat sie in das Prwatbüro ihres Vormundes ein.

Im nächsten Moment war sie sich wieder vollkommen klar. Sie war wegen James gekommen! Und in ruhiger.

übersichtlicher Art breitete sie ihre Entdeckung, ihre Ver­mutung, ihren Verdacht vor Dr. Forgiß aus.

Der Rechtsanwalt hört« ihr mit wachsender Aufmerksam­keit zu. Wenn die Dienerschaft jetzt ansing, zu stehlen, so war das begreiflich. Man konnte das bei der ganzen Lebensauf­fassung des Proletariats nicht anders erwarten. Denn wenn Zyria auch gewissenhaft aus alles ihre Augen zu halten suchte, alles konnte sie unmöglich übersehen, und ein Dieb im Hause war immer eine ganz mißliche Sache. Besonders i« der Situation des Wernerschen Hauses jetzt.

Während sie sprach, suchte er sich di« ganze Art des Dieners James genau zu vergegenwärtigen. Er liebte diese sehr aalglatten Domestiken überhaupt nicht sehr. Man wußte nie, welche Gedanken sich hinter dieser Aalglatte verbargen. Ob denn sonst schon einiges verschwunden und weggekommen sei, fragte er Zyria. Sie zuckte die Achseln. Das wäre schwer zu sagen.

Plötzlich fiel ihm di« verschwundene Ergänzung zum Testament des verstorbenen Geheimrales ein. Wenn auch hierin James seine Hand gehabt hatte? Es war doch wirklich einigermaßen auffällig gewesen, daß der Gcheimrat am Nach­mittag vor seinem Tode in der Besprechung n-.it Schwester und Rechtsanwalt durchaus mit der Aenserung des Legates einverstanden gewesen war, ja, dieselbe zuletzt in seinem Zorn sogar gewünscht hatte, und am andern Morgen sollte er selbst bereits anderen Smnes geworden sein und das Schriftstück wieder vernichtet haben?

Je mehr er über dies« Angelegenheit jetzt nachdachte, da Zyria einen Verdacht aus den Diener gelenkt, desto möglicher erschien es ihm, James habe bei jenem merkwürdigen Rätsel ebenfalls die Hand im Spiel« gehabt! Aber aus welchem Grunde?

Die Gedanken des Dr. Forgiß begannen zu forschen und zu bohren. Ein wirtliches Interesse an dem Verschwinden des Schriftstückes konnte eigentlich nur die Corelli haben! Wenn sie durch den Diener von der ganzen Sache erfahren hatte? Und wie ein neues Glied in einer Kette siel ihm das Sommer- fest des Geheimrates ein, als er Fräulein Allicmda im Zelt die Mitteilungen über die Corelli gemacht hafte. Schon da­mals war davon die Rede gewesen, dos Legat der Künstlerin nicht zu geben. Sehr deutlich entsann sich jetzt der Rechts­anwalt, wie unheimlich ihm immer wieder der Eindruck ge­

wesen war, es schleiche jemand um das Zeit! Man höre ganz gedämpfte Schritte! Wiederholt war er selbst ja aufgestanLen und hatte die Zeltwand, schnell zurückschlagend, sich überzeu­gen wollen. Und hatte niemand bemerkt! Nur das letztem«! war plötzlich James vor ihnen gestanden, mit der Meldung, die Frau Geheimrat Debes sei soeben here-ngefahren!

Dr. Forgiß fuhr aus seinen Gedanken aus. Jetzt erst merkte er, daß Zyria längst ihren Bericht geendet hatte und auf seine Entscheidung warte. Seine neue Vermutung wegen des Testamentes konnte er ihr nicht Mitteilen, da es eine noch vertrauliche Sache zwischen ihm und Fräulein Werner bleiben mußte. Aber es war doch nötig. Zyria darauf hinzuweisen, daß ihr Verdacht auf die Unehrlichkeit des Dieners auch auf andere Sachen bestätigt würde.

Wir werden sein Zimmer von der Kriminalpolizei durch­suchen lassen!" entschied er nach kurzem Nachdenke:'.Und zwar sofort, noch heute. In einer Stunde schon womöglich. Sowie er etwas Merkt, trägt er sonst seine Diebereien fort. Melleicht findet man bei ihm, was man vermutet!"

Er nahm das Telephon und setzte sich mit der Kriminal­polizei in Verbindung. Der Fall wurde von ihm in kurzen Worten skizziert. Der Beamte sagte eine sofortige Durch­suchung zu.

Dr. Forgiß gab di« Anweisungen an Zyria weiter. Cs hieß jetzt, sehr vorsichtig und geschickt sein, ehe der raffinierte Bursche Gefahr roch! Zyria sollte sogleich nach Haus« zürück- kehren. Da James von ihr nach dem Mittagessen öfters mr Erledigung mehrerer Besorgungen und Aufträge in der «tadt herumgeschick! wurde, konnte es ihm nicht auffallen, wenn er auch heute derartige Aufträge erhielt, die ihn vom Hause wegsühr^n.

Lr fÄgte ihrer Anordnung, ohne tatsächlich den gering­sten Verdacht zu haben, man sei ihm auf der Spur. In der Nähe des Muses, bei einer kleinen Anlage, trieben sich einige einfach gekleidet« Männer, anscheinend dem Arbeiterstande an gehörend, auf den Bänden herum. Sie hielten den Aus­gang des' Wernerschen Hauses, unauffällig unter ihren Schirmmützen hervvrblinzelnd. im Auge. Als James, statt­lich wie immer, in seiner dunkelblauen Livree ,!?em spiegelblanken Zylinder das Haus verließ, n"'.; li-e

»ier Männer dem Eingang.

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