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Reuenbürg, Mittwoch, den 6. August 1924.

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Deutschland.

München, 5. Aug. Das Oberste Landesgericht hat die Wie- dereintragung unter Vorbehalt gelöschter Hypotheken ins Grundbuch zum Zweck der Aufwertung beschlossen.

Dresden, 5. AM. Die sozialistische und kommunistische Ar­beiterjugend veranstaltete während der Minuten stillen Geden­kens einen Umzug aus dem Altmarkte. Beschämenderweise war es den Burschen möglich, einmal um den ganzen Altmarkt her- Mnzuziehen. Als eine Dame ihrer Entrüstung darüber Ausdruck gab, daß die Burschen während der Zweiminutenstille johlten und die Internationale gröbsten, stürzten sie sich auf die Dame, die sic derartig mißhandelten, daß sie jetzt noch bewußtlos im Krankenhanse liegt. Das endlich war Veranlassung, daß auch aus der Menge heraus gegen die Demonstranten eingeschritten wurde, die dann endlich gebührend verprügelt wurden, nach­dem man ihnen die Fahnen und Schilder entrissen hatte. Die Polizei verhaftete dann 15 Teilnehmer an dem Umzuge.

Berlin, 5. Aug. Die Sozialdemokratische Partei und die freien Gewerkschaften des Saargebiets haben an die Reichsregie­rung das dringende Ersuchen gerichtet, den baldigen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund zu einer der nächsten Hauptauf­gaben zu machen. Wenn man auch das besondere Interesse der Saarbcvölkerung an dieser Frage durchaus anerkennen muß, so wird man in diesem Drange zum gegenwärtigen Augenblick nur die völlige Verständnislosigkeit für die diplomatische Situation erkennen müssen.

Berlin, 5. Aug. Staatssekretär Hughes empfing heute in den Räumen der amerikanischen Botschaft die politischen Lei­ter der Berliner Presse und die hiesigen Vertreter der auswär­tigen deutschen Zeitungen. Der Staatssekretär und der Bot­schafter begrüßten die zahlreich erschienenen Herren aufs freundlichste. Sodann richtete der Staatssekretär das Wort an die Versammelten und führte etwa folgendes aus: Ich bin höch­lichst erfreut über meinen Besuch in Berlin und weiß die mir entgegengebrachte Aufmerksamkeit wohl zu würdigen. Berlin ist mir nicht unvertrant, da ich es aus früheren Jahren sehr gut kenne. Ich bedaure, daß mein Besuch so kurz ist. Ich muß aber sogleich nach den Vereinigten Staaten zurückkehren. Mor­gen reise ich aufPräsident Hartung" aus Bremen ab. Es ist mir besonders angenehm, hier zu einem Zeitpunkte zu weilen, wo so ausgezeichnete Aussicht besteht, daß die Grundlage für den wirtschaftlichen Wiederaufbau geschaffen wird. Wir Ameri­kaner sind aufs höchste an den Maßnahmen für diesen Zweck interessiert und glauben fest, daß der Dawesplan den Markstein für ein neues Zeitalter des Friedens und Gedeihens in Eu­ropa bildet. Wir hoffen aufs ernstlichste, >daß dieser Plan un­verzüglich in Wirksamkeit treten wird. Hughes äußerte vor seiner Wreise von Berlin, Laßnun endlich wohl die Klippen umschifft" seien.

Münchener Festrummel trotz Mer Wirtschaftsnot.

Eine wichtige Sitzung von Industriellen des landswirtschaft- lichen Maschinenbaus fand gestern in München statt. Es han­delte sich darum, daß in diesem Jahre das bayerische lliatio- nolfest", das Oktoberfest, wieder ^gehalten werden soll, und zwar in größerem Umfange als bisher, daß aber die Industri­ellen des landwirtschastlichen Maschinenbaus erklärt hatten, sich an der mit dem Fest verbundenen Ausstellung landwirtschaftli­cher Maschinen aus Mangel an Geldmitteln nicht beteiligen zu können. Gestern haben sich sechs Großindustrielle zur Beteili­gung bereit erklärt, so daß also die landwirtschaftliche Ausstel­lung und damit auch dasbayerische Nationalfest" für dieses Jahr als gesichert betracht^ werden kann. 24 Großindustrielle verpflichteten sich Lurch Unterschrift, sich nicht zu beteiligen, und zwar deshalb nicht, weil sie nicht in der Lage sind, die Kosten von 10 bis 15 000 Mark aufzubringen. Eine wunderbare Illustration desbayerischen Nationalcharakters" und Verant­wortlichkeitsgefühls jene Gier nach dem Festrummel auf dem Hintergründe dieser Wirtfchaftsnot.

Ausgewiesene als Pfandobjekte.

Mainz, 2. AM. Der Oberdelegierte für das besetzte Gebiet Oberhessen, General Dewigner, erklärte in Besprechungen mit den Vertretern der Gewerkschaften, daß ein gewisser Teil der aus dem besetzten Gebiete ansgewiesenen Personen vorläufig nicht in ihre Heimat znrückkehren dürfen, weil sie als Psandob- jekte in Betracht kommen. Wofür sie als Pfandobjekte in Be­tracht kommen, darüber äußerte sich der General nicht Man vermutet, daß diese Maßnahme auf die Separatisten zurückzn- führen ist, deren Führer vor kurzem an die Interalliierte Rheinlandkommission ein Gesuch gerichtet haben, bei der deut­schen Regierung vorstellig zu werden, daß die gegen die Sepa­ratisten wegen Hochverrats eingeleiteten Verfahren eingestellt würden. Sollte die deutsche Regierung sich dieser Forderung der Separatisten anschließen, so stünde der Rückkehr sämtlicher von ihrer Heimat Vertriebenen nichts mehr im Wege. Eine an­dere Auffassung bezüglich vorstehender Maßnahme geht jedoch dahin, daß die vorläufige Zurückweisung einer größeren An­zahl von Ausgcwiesenen im unbesetzten Gebiete mit der Frage der Annahme oder Ablehnung der Gesetze zum Sachverständi­gengutachten Lurch das deutsche Reichsparlament zusammen­hängt.

Protest ber rheinischen Bauernschaft gegen den sozialdemokrati­schen Regierungspräsidenten Bergemann.

Nachdem bereits die Kreisbauernschaft Düsseldorf gegen die Ernennung des sozialistischen Gewerkschaftssekretärs Berge­mann zum Regierungspräsidenten von Düsseldorf Einspruch erhoben hat, erläßt jetzt auch der Bezirksverband des linken Niederrheins des rheinischen Bauernvereins einen längeren Protest, in den: es u. a. heißt: Der Name der Person ist in omser Frage ohne Belang. Nachdem aber immer noch die Ab­sicht besteht, entgegen unserer damaligen Stellungnahme, in der

wir uns mit der gesamten christlichen Bevölkerung des Nieder­rheins einig wissen, wiederum einen sozialdemokratischen Regie­rungspräsidenten für Düsseldorf zu ernennen, erheben wir noch­mals nachdrücklichst Einspruch mit der dringenden Bitte, zu unserem Regierungspräsidenten eine Persönlichkeit zu ernen­nen, die in ihrer Gesinnung der christlich gesinnten niederrhei­nischen Bevölkerung nahesteht und als hervorragender Ver- waltungsbeamiter anerkannt ist.

Der griechisch-deutsche Zwischenfall eine französische Erfindung.

Berlin, 5. Aug. Die vomTemps" aus Athen gemeldete Darstellung eines angeblichen griechisch-deutschen diplomatischen Zwischenfalles entspricht nicht den Tatsachen. Vor einigen Ta­gen wurde dem deutschen Gesandten mitgeteilt, daß der Emp­fang zur Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens wegen fortdauernder Krankheit des Präsidenten der griechischen Repu­blik zum Bedauern der griechischen Regierung erst nach der Rückkehr des Gesandten von dessen Urlaub stattfinden könne. Irgend ein Zusammenhang zwischen der Abreise des deutschen Gesandten ans Athen und dem behaupteten Vorfall besteht Umso weniger, als erst vor kurzem der griechische Gesandte in Berlin sein Beglaubigungsschreiben dem Reichspräsidenten mit der An­rede in griechischer Sprache überreichte. Es entspricht dem Grundsatz der Gegenseitigkeit, daß sich der deutsche Vertreter in Athen bei den: gleichen Anlaß der deutschen Sprache bedient.

Ausland.

Maedonald über das Londoner Abkommen.

London, 4. AM. In Erwiderung auf eine Anfrage Bald- wiys erklärte Macdonach im Unterhaus, er freue sich, dem Hause Mitteilen zu können, daß am Samstag ein Uebereinkommen zwischen den Alliierten über gewisse ans dem Sachverständigen- bericht entstehenden Fragen erzielt wurde. (Beifall auf den Regierungsbänken.) Die Dokumente, welche die Vereinbarung enthielten und die von der Presse veröffentlicht würden, würden jetzt von einem Komitee von Juristen genau untersucht. Den Inhalt des Abkommens Larlegend, erklärte Macdonald, die Grundlage des Sachverständigenberichts sei die Aufbringung einer Anleihe für Deutschland, um es wirtschaftlich auf die Beine zu stellen und ihm zu ermöglichen, seinen Verpflichtungen nachzukommen und wieder in das wirtschaftliche System Eu­ropas einzuireten. Auf den britischen und amerikanischen Märkten sei das Vertrauen in die Repko als richterliche Körper­schaft zur Erklärung eines Verzuges vollständig verwirkt wor­den. Maedonald rechtfertigte hierauf das Verhaften der Ban­kiers, die Interessen des geldanlegenden Publikums im Auge hatten. Nach Ausführungen über die Wiederherstellung der wirtschaftlichen und der fiskalischen Souveränität Deutschlands, sowie Wer den Erlaß einer Amnestie fuhr Maedonald fort, die Konferenz habe ein System von Bürgschaften ausgearbeitet, dessen Hauptpunkte folgende seien: 1. einstimmige Verzugser- kläruM der Repko (Reparationskommission) oder in Ermange­lung einer Einstimmigkeit Berufung an eine Körperschaft von drei Mitgliedern, die einstimmig durch die Repko, oder sonst durch den Präsidenten des Internationalen Gerichtshofes im Haag ernannt wird. 2. Die Regierungen kamen überein, daß sie bei der Anwendung von Sanktionen als Treuhänder für alle aus dem Gutachten geschaffenen Interessen handeln müssen, um insbesondere der Sicherheit der Anleihe keinen Schaden zuzu­fügen. 3. Angefochtene Auslegungen des Dawesberichts und der Uebereinkommen sollen an ein Komitee von Juristen über­wiesen werden. 4. Wenn das Uebertragungskomitee in der Frage einer Unaufrichtigkeit Deutschlands geteilter Ansicht ist, soll der Punkt Lurch eine schiedsgerichtliche Entscheidung eines Komitees von wirtschaftlichen Sachverständigen entschieden wer­den. 5. Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Uebertragungs­komitee und der deutschen Regierung sollen auf Antrag einer der Parteien an einen Schiedsrichter verwiesen werden, der durch Vereinbarung oder durch den Präsidenten des Interna­tionalen Gerichtshofes ernannt wird. Jede Regierung kann ferner Schwierigkeiten in der Auslegung des Sachverständigen­planes an die Repko verweisen, die sie sofort an ein Komitee weiterleiten tnuß, das ans dem Generalagenten für die Reparati­onszahlungen, sowie den Treuhändern für die Eisenbahn- und die Jndustriebonds und anderen für die Eisenbahn-, Banken- nnd kontrollierte Einkünfte besteht. Ein Schiedsgericht ist schließlich ebenfalls vorgesehen, wenn die deutsche Regierung oder die Repko über den unterbreiteten Bericht nicht einig wer­den können. Maedonald versicherte im Laufe seiner Ausfüh­rungen noch daß die Frage der Anwendung von Sanktionen nicht mit Plötzlichkeit anfkommen werde. Im übrigen habe die Regierung mit der Anleihe nicht das geringste zu tun. Sic verhandle nicht über eine Anleihe, sondern über ein Poltisches Uebereinkommen, das eine Sicherheit bieten würde, die für eine Kapitalanlage gut genug sei. Mch Beendigung der Arbeiten müßten die Bankhäuser in London und Paris und anderswo sich mit der Ausbringung der Anleihe befassen. Aus den wei­teren Ausführungen ging hervor, daß die Schlnßrcsolntionen der Konferenz nur unter starkem Druck zustandekamen und Maedonald in der Ruhrfrage ebenfalls gerne ein Schiedsver­fahren angcwendet sehen möchte. Vor Ausgabe der Anleihe haben Bankiers die deutschen Vertreter zu Rate zu ziehen. Zum Schluß ließ sich Maedonald noch aus über die Verhand­lungen, welche in London seitens der Reparationskommission und seitens der alliierten Regierungen mit Deutschland geführt werden sollen.

Schreckliche Mißhandlungen von Schwaben in Rumänien.

Rumänien ist kein Rechtsstaat. Jeder Beamte, Gendarm, Polizist nimmt sich das Recht heraus, nach Gutdünken das Recht mit den Füßen zu treten. Mißhandlungen, die der mittelalter­lichen Folter gleichen, sind an der Tagesordnung. Man muß das in die Welt rufen, damit endlich ein allgenreiner Sturm der

Empörung Whilfe schafft. Der Temesvarer Rasiermeister Sei- bert. ein ehrbarer Bürger, wurde von Sicherheitsorganen so mißhandelt, daß er wochenlang im Bette lag und man an sei­nem Aufkommen zweifelte. Er wird vielleicht sein Lebtag ein Krüppel bleiben. Aus Perjamosch (ebenfalls im Banat) werden folgende Fälle gemeldet, durchaus Heldentaten der dortigen Gendarmen. Die zwölfjährigen Knaben Flickinger und Keller wurden in eine Wasserlache geworfen und mit Gewehrkolben geschlagen. Der dreizehnjährige Franz Wendel wurde so ge­schlagen, daß sein Auge faustdick angeschwollen war. Zwei Kna­ben wurden mit den Köpfen so lange aneinandergeschlagen, bis sie betäubt zusammenbrachen, zwei andere fürchterlich verprügelt. Aehnliche Fälle werden aus Brnckenau, Billed, Gertiamosch u. a. Orten gemeldet. In Karamschebes wütet und raubt der Poli­zeikommissär Gutu Wie ein Freibeuter. Der Glasermeister Lo­renz Heindl, Ausschußmitglied der dortigen Gewerbekorporation, wurde aus der Polizei derart verprügelt, daß er wochenlang das Bett hüten mußte. Der Grund zu dieser Behandlung war, daß Heindl sich mit einem von Gut» in betrügerischer Weise ihm für eine Arbeit bestimmten Lohne nicht einverstanden erklärte. Den Kaufmann Robert Halle ohrfeigte Gutu grundlos im Amtsranm. In R-eschitza wurde der Schlossergeselle Staudt auf die vage Verdächtigung, eine goldene Uhr gestohlen zu haben (die Uhr befand sich in der Wohnung des angeblich Bestohle­nen), verhaftet, mit Fäusten ins Gesicht geschlagen und als er nicht gestand, vom Detektivkommissär der regelrechten Bastonade unterzogen; er erhielt mit einem Ochsenziemer 38 Schläge auf die nackten Fußsohlen. In Deutsch-Tschanad forderte der Poli­zeichef Muntean, daß der Malermeister Karl Bernhard eine gefälschte Rechnung unterzeichne. Da er sich weigerte, dem Be­trüge Vorschub zu leisten, gab ihm der saubere Polizeichef 20 Ohrfeigen. In Gertiamosch wurde ein Gastwirt, ein alter Mann, der einem Polizeikommissär nach der Sperrstunde keine Getränke reichen wollte, derart geprügelt, daß er 14 Tage das Bett hüten mußte. Das sind wenige Fälle von unzähligen. An­gesichts solcher Vorkommnisse ist es begreiflich. Laß die schwäbi­sche Volkspresse in Temesvar nach einem Menschenschutzverein ruft, denn die Menschen hätten es in Rumänien schlechter als die Tiere. Es ist selbstverständlich, daß Uebergriffe der be­hördlichen Organe nicht so häufig wären, wenn sie entsprechend gestraft würden. Daran fehlt es aber. Jetzt wurde auch der König durch die deutschen Abgeordneten auf die Mißstände aufmerksam gemacht.

Das deutsche Proletariat in militärischer Chefstellung.

Dieser Tage fand, dem Ost-Expreß zufolge, bei Moskau im Sommerlager einer Division der Roten Armee, zu deren Chef das deutsche Proletariat erwählt worden ist, eine große Parade statt, bei welcher der deutsche Kommunist Feldmann in Beglei­tung mehrerer Parteigenossen der Division eine rote Fahne als Geschenk der Proletarier Deutschlands übergab. Der Empfang der deutschen Kommunisten wurde ganz nach dem bei Begrü­ßung von Chefs üblichen militärischen Traditionen vollzogen, es wurdestillgestanden" kommandiert und bei den Klängen eines Marsches schritten die deutschen Kommunisten die Front ab. Nach Ueberreichung der Fahne und einer Ansprache Feld- manns defilierten die Truppen im Parademarsch.

Englischer Flottenbesuch in Südslavien.

Ragusa, 5. Aug. Die englische Kriegsflotte, die hier ein- getrosfen ist, besteht aus vier großen Panzerkreuzern und 20 kleineren Linienschiffen und Torpedobootszerstörern und hat eine Besatzung von 550 Offizieren und 6500 Mann. Unter den Ein­heiten befindet sich auch das AdmiralschiffJron Duke" des Admirals Jellicoe, das im Jahre 1916 an der Skagerrakschlacht teilgenommen hat. Die englische Mittelmeerflotte wurde von dem südslavischen Admiral Prica, zwei Generalen und den Spitzen der Zivilbehörden und der königlichen Garüemusik emp­fangen. Die Feierlichkeiten dauerten drei Tage. Heute ist die englische Flotte nach Spalato und Sebeniko weitergefahren und wird die ganze südslaivische Adriaküste besuchen. In südslavi­schen Kreisen ist man über diesen offiziellen Besuch der engli­schen Mittelmeerflotte erfreut.

Zu den Unruhen in Bulgarien.

Sofia, 5. Aug. Nach dem gestrigen Kronrat begab sich der Ministerpräsident nach Sofia, wo er gegenüber den Vertretern des Auslandes auf den Ernst der Lage hinwies. Um das Mi­nisterratsgebäude ist Stacheldraht gezogen. Heute waren Ge­rüchte verbreitet, wonach Theodor Alexandrow seine Abteilun­gen längs der griechischen Küste gesammelt habe, um von dort aus den Vormarsch gegen Sofia anzutreten. Die rumänische Regierung traf umfangreiche militärische Vorbereitungen, um gegen eine von Bulgarien ausgehende Umsturzbewegung ge­sichert zu sein.

Die Londoner Konferenz.

Das Verhandlungsverfahren.

London, 4..Ang. Von gut unterrichteter belgischer Seite wurde neutralen und alliierten Journalisten heute aLend mil- geteilt, die heutige Sitzung der Delegationschefs habe sich in erster Linie mit dem Verhandlungsverfahren beschäftigt, das man in den Sitzungen mit den Deutschen anzuwenden gedenke. Während allerseits betont wurde, daß nicht die geringste Ab­sicht bestehe, die Verhandlungen in einer für Deutschland un­gerechten Weise abzukürzen, sollen sich die Delegationschefs dar­über einig gewesen sein, daß alles versucht werden müsse, um die Verhandlungen bis Samstag dieser Woche zu Ende zu bringen. Man wolle daher nach Möglichkeit auf die Einsetzung von Sachverständigen-Ausschüsscn verzichten, da man während der Konferenz die Erfahrung gemacht habe, daß Sachverstän­dige geneigt seien, in Vertretung der Interessen ihrer Ressorts die Verhandlungen über Spezialfragen ungebührlich in die Län­ge zu ziehen. Man wolle möglichst rasch Len Gesamtberatungs­stofs in einem Gremium bearbeiten, das aus den zwei führenden