Rot ruft nach dem Rot unserer großen Gegenliebe, die uns machet, die alten Eltern der Gefallenen zu trösten, die gefähr­deten Kinder zu hüten, den Witwen das Brot zu brechen, zu helfen, zu dienen, ohne Ermatten, ohne Ende.

Iiunmehr spielte die ReichswehrIch halt' einen Kamera­den", woraus der evangelische Divisionspfarrer Manch eine weitere Ansprache hielt, der er die schönen Worte vorausschickte: Ehret die Toten im Zeichen der Farben,

Mr welche sie starben:

Schwarz-weiß-rot!

Ehret die Toten und hört, was sie sagen.

Wie tief sie beklagen Deutschlands Not!

Die Gefallenen rufen uns nrahnend zu: Gebet Gott die Ehre, gebet Ehre und Freiheit dem Vaterland. Gott will nicht, daß wir untätig alles einfach gehen lassen, wie es geht, wie unsere Feinde es wollen. Nicht ohne unsere eigene Schuld wird Deutschlands Ehre mit Füßen getreten. Notwendig ist der Kampf gegen die Kriegsschuldlügen, der Sozialismus des war­men Herzens für alle Volksgenossen, Sinn für die deutsche Volksehre, wie ihn die gefallenen Toten hatten. Hinkehr zu Christus, der Quelle sittlicher Volkserneuerung, Einigkeit als dem einzigen Wege zur deutschen Freiheit.

Nach der Rede wurde entblößten Hauptes unter der Be­gleitung von drei Musikkpaellen das Deutschlandlied gesungen. Mächtig erhoben sich diese Klänge vaterländischen Willens ans Tausenden von Kehlen, während die Reichswehr stillsiand und die bis dahin auf Halbmast befindlichen schwarz-roten Flaggen voll gehißt wurden. Damit hatte die eindrucksvolle Feier nach einstündiger Dauer ihr Ende erreicht und die Truppen rückten unter den Klängen des Parademarsches, abgenommen von dem Jnfanteriekommandeur, General Krache, an Staatspräsident Bazille und den Generalen der alten Armee vorüber, nach ihren Kasernen ab, während sich die ungeheure Menschenmenge in würdiger Ordnung langsam zerstreute. Von allen Kirchen der Stadt erklangen die Glocken und gaben Kunde von un­verbrüchlicher Treue den Toten und hoffnungsvoller Liebe zum Vaterland. Nachmittags vereinigten sich die Angehörigen der alten Armee zu einer besonderen Feier im Festsaal der Lieder­halle.

Die Gedenkfeier in Berlin.

Berlin, 3. Aug.Die Lebenden im Geiste unserer Toten." Im Zeichen dieses Wortes, das in Riesenlettern über dem ge­waltigen Hauptportal des Reichstagsgebäudes stand, fand heute vormittag auf dem Königsplatz unter ungeheurer Beteiligung der Berliner Bevölkerung die Gedenkfeier für die deutschen Opfer des Weltkrieges statt. Soweit das Auge reichte, sah man

Menschen mit entblößten Häuptern. Zu beiden Seiten der ge­waltigen Freitreppe waren Masten errichtet mit auf Halbstock gesetzten Fahnen, der Reichskriegsflagge und der schwarz-rot- goldenen Flagge der Republik. Die Rampe der Freitreppe und die Fenster des Hauptgeschosses schmückten Hortensien und Lor­beerbäume. Zwei gewaltige Flambeaux bildeten den Abschluß dieses wirkungsvollen Schmuckes. Den Giebel des Mittelteils des Volkshauses, sowie die Rückwand der Säulenhalle hatte man mit dichten Vorgängen aus Tannengrün verkleidet, nur an der Mitteltür unterbrochen durch den von Prof. Ernst Böhm ent­worfenen Reichsadler, vor dem zwischen den beiden mittleren Säulen ein schwarz verhüllter Katafalk stand. Nach dem Auf­marsch zweier Ehrenkompagnien der Reichswehr, die mit Hände­klatschen von der Menge begrüßt wurden, betrat unter Hoch- und Heilrufen der Hunderttausende der Reichspräsident die Freitreppe, gefolgt von Len Mitgliedern der Reichsregierung und den Ehrengästen. Nachdem die Klänge des Trauermarsches aus dem OratoriumSaul" verhallt waren, sprach von der am Fuße der Treppe errichteten Rednertribüne der evangelische Feldprobst der Reichswehr, D. Schlegel, ergreifende Worte zum Gedenken an die Gefallenen des Weltkrieges. Dann sang der Erk'sche Männergesangverein unter Prof. Max Stange mit er­schütternder Gewalt dieHeldenfeier" von Max Bruch Darauf hielt der stellvertretende katholisch Feldprobst der Reichswehr, Generalvikar Dr. Schwamborn, eine Ansprache zum Gedächtnis an die von dem Deutschen Volke gebrachten Kriegsopfer. Es folgte wiederum ein Chorgesang. Das Erscheinen zweier Flug­zeuge über dem Königsplatz erinnerte an die Taten der deutschen Flieger im Weltkriege. Nun trat Reichspräsident Ebert auf die Rednertribüne und hielt eine Ansprache.

Deutsch Männer und Frauen!

Ein Tag des Gedenkens und der Trauer ist es, den das ganze deutsch Volk heute mit uns begeht. In tiefem Schmerze trauern wir um die Söhne Deutschlands, die den Soldatentod gestorben sind, damit Deutschland lebe; in warmem Mitgefühl gedenken wir der Wunden der Kriegsbeschädigten und des Schmerzes der Hinterbliebenen, in Ehrfurcht neigen wir uns vor den Heldentaten unseres Volkes in Waffen und vor der dul­denden Standhaftigkeit der Heimat, vor dem beispiellosen Op­fermut und dem fast übermenschlichen Dulden unserer Nation im Kriege. Zugleich ein Tag des Tankens ist der heutige Tag. Wir wollen diesen Tank abstatten allen denen, die für Deutsch­land Gut und Blut hingegeben haben, abstatten nicht in Wor­ten, sondern den Toten in schweigenden Gedenken, den Leben­den in linderndem Tun. In heißem Danke für ihre Treue geht unsere Sehnsucht zu den Brüdern, die ihre Heimat oder ihre- gehöriakeit zum Reiche hingehen mußten. Nur zur Verteidi­gung der bedrohten deutschen Hemmt hat Deutschland vor

zehn Jahren die Waffen ergriffen; in diesen, Bewußtsein haben wir den langen Krieg geführt, und nur dieser Geist konnte uns die gewaltigen Opfer ertragen lassen, die alle Kreise unseres Volkes an Gut und Blut bringen mußten. Dach was das deutsche Volk seit 1914 um seines Deutschtums willen gelitten und geleistet hat, kann nicht verloren sein. Und deshalb ist der heutige Tag auch ein Tag der Hoffnung, der Hoffnung auf ein lebens- und kraftvolles Deutschland! Trotz allen Stürmen der letzten Jahre ist uns das Reich erhalten geblieben. Wir geloben heute. Laß an diesem Bau nicht gerüttelt werden darf, daß wir alle unsere Kraft einsetzen wollen, damit Deutschland den Platz unter den Völkern der Erde wieder einnehmen kann, der ihn, gebührt. An diesem Ziele mitzuarbeiten ist Pflicht eines jeden Deutschen, ist eine Ehrenpflicht gegenüber den Brü­dern, die ihr Leben hingegeben haben in Verteidigung der Hei­mat, ist vor allen, eine Ehrenpflicht der deutschen Jugend. So soll -der Geist der Toten lebend bleiben in uns allen, im ganzen deutschen Volke. Es ist heute der Ruf hinausgegangen an das deutsche Volk, unseren Toten ein würdiges Denkzeichen zu er­richten. Aber darüber hinaus wollen wir das lassen Sie deutsche Männer und Frauen, uns in dieser Stunde geloben dem Gedächtnis unserer Toten und unserer Opfer ein Denkmal bauen, dauernder denn Erz:

Das ft eie Deutschland!

Die Worte des Reichspräsidenten wurden mit lebhaftein Beifallskundgebungen ausgenommen. Nun formierte sich die Reichswehr zur Trauerparade, die unter Glockengeläute, Trau­ersalut und einen, Trauermarsch zu der MelodieIch hatt' ei­nen Kameraden" ausgeführt wurde. Um 12 Uhr brach die Mu­sik plötzlich ab und jeder Ton und jede Bewegung setzte auf zwei Minuten aus. Es war der ergreifendste Moment der eindrucks­vollen Feier. Leider bildeten sich auf verschiedenen Stellen kommunistische Ansammlungen, die gerade diesen Augenblick zu stören versuchten. Dieser schamlose Versuch wurde aber von der großen Menge der Versammelten in. Keime erstickt. Wäh­rend -des gemeinsamen Gesanges des LiedesWir treten zum Beten" wurden die Fahnen hochgezogen und die Ehrenkompag­nien marschierten unter den Klängen des Deutschlandliedes ab. worin die Versammelten kraftvoll einstimmten. Nur langsam leerte sich der weite Platz von den Menschenmassen. Erst einige Stunden später hatte er wieder das -alte Aussehen.

Die jüdische Gemeinde veranstaltete auf dem Friedhof in Weißensee eine besondere Gedenkfeier. In sämtlichen Berliner Kirchen wurden feierliche Gottesdienste abgehalten Die Grä­ber, die Ehrentafeln und die Denkmäler waren besonders ge­schmückt. Während zwei Minuten ruhte der gesamte öffentliche Verkehr, so daß der heutige Sonntag,als Volksgedenktag bezeich­net werden darf, wie er noch niemals gefeiert wurde.

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