teile völlig eingeäschcrt. Der Chauffeur, der sich aus der Fahrt nach Heidelberg befand, um seinen Herrn abzuholen, 8rm mit dem Schrecken davon. Der Schaden dürfte sich auf etwa 15 000 Mark belaufen. , ^ ^ .

Mannheim, 27. Juli. Die Kündigungen des Personals der Firma Lanz sind um weitere acht Tage verlängert worden. Dagegen wird in einzelnen Abteilungen während der nächsten Woche nur vier Tage gearbeitet.

Mannheim, 28. Juli. Am Sonntag morgen spielte sich m der Gärtnerstvaße ein blutiges Familiendrama ab. Der be­trunken heimkehrende Zementeur K. Zähringer verlangte von seineni, in demselben Hause wohnenden Schwiegervater, dem Maurer Valentin Füg, weiteres Geld, um noch mehr trinken zu können. Als ihm dies verweigert wurde, entstand zwischen ihm, seinem Schwiegervater und seiner herbeigeeilten Frau eine' Schlägerei, in dessen Verlauf Zähringer von seinem Schwiegervater erstochen wurde. Valentin starb auf dem Transport ins Krankenhaus. Der Schwiegervater hat sich der Polizei darauf selbst gestellt. Die nähere Untersuchung mutz ergeben, ob es sich hierbei um Notwehr gehandelt hat.

BeerrMchLes.

Der ehemalige Kronprinz als Mühlebesitzer. Aus Breslau wird berichtet: Der ehemalige Kronprinz betreibt im Bezirk Oels eine 500 Zentner-Mühle, deren Leistung auf 800 Zentner täglich erhöht werden soll; er hat auch eine grotze Bäckerei in Betrieb genommen. Der Obermeister der Mühlenzwangsin­nung zog daher den Kronprinzen zur Innung heran, und in der nächsten Sitzung wartete man auf das neue Mitglied, um es zu begrüben. Da der Kronprinz, nicht erschien, wurde er wegen unentschuldigten Fehlens mit einer Geldstrafe von 20 Mark belegt.

Ein versiegelter Friedhof. Der seltsame Fall, daß ein Friedhof vom Gerichtsvollzieher versiegelt worden ist, hat sich setzt in Bcrlin-Mariendorf zugetragen. Die Kirchengemeinde hatte vor einiger Zeit ein Grundstück zur Erweiterung ihres Friedhofs gekauft. Wegen der Bezahlung dieses Grundstücks scheinen Schwierigkeiten entstanden zu sein; jedenfalls hat der Verkäufer den Kirchhof schließen und versiegeln lassen. Die Beerdigungen müssen nun provisorisch auf dem alten Kirchhof vorgenommen werden.

Ein fünfzehnjähriger Maffen-Brandstifter. Aus Malmö wird berichtet: Um sich für angeblich schlechte Behandlung seitens seines Brotherren zu rächen, hat der gegenwärtig 15 Jahre alte Kleinknccht Nilson aus Hardeberga in den letzten drei Jahren nicht weniger als acht Bauernhöfe angesteckt, die sämtlich vollkommen niederbrannten. Bei einigen Bränden konnten die Besitzer nur mit Mühe und Not gerettet werden. Ei­nen Gutshof steckte der Bursche an, weil ihm der Besitzer ver­boten hatte, durch ein Saatfeld zu gehen. Wan nimmt an, datz ihm eine Reihe weiterer Brände in der Gegend gleichfalls zur Last fallen.

Vier Kinder beim Spielen mit einer Granate getötet. Aus

Stockholm wird gemeldet: Auf dem früheren Artillerie-Schietz- platz bei Bofors, auf dem schon seit über zehn Jahren keine Schießübungen mehr abgehalten werden, spielten vier Kinder mit einer alten 7,5 Zentimeter-Granate, die bereits seit län­gerer Zeit ihr tägliches Spielzeug gewesen war und die man allgemein fürungefährlich" hielt. Plötzlich explodierte das Geschoß unter furchtbarem Knall; alle vier Kinder wurden ge­tötet.

Ein Italiener will den Kaffenschrank der Lusitania heben.

DemCorriere della Sera" wird, wie imBerliner Tageblatt" zu lesen ist, berichtet, daß der ehemalige italienische Marineoffi­zier, Graf Landi, dem es in Konstantinopel gelungen sein soll, das ehemalige deutsche Kriegsschiff Göden zu heben, binnen kur­zem versuchen würde, den Kassenschrank der Lusitania ans Licht zu bringen, in welchem sich äußerst kostbare Juwelen, viele tausend Pfund Sterling und wichtige Akten befinden. Er habe einen Taucheranzug erfunden, welcher es ihm gestatte, so­lange unter Wasser zu bleiben, bis die Bergung ausgeführt ist.

Ein amerikanisches Luftschiff im Sturm. Das große ame­rikanische HeereslustschisfShenandoah", das sich bereits schon einmal in einem Sturm von seinem Ankerplatz losriß, treibt jetzt wiederum an der amerikanischen Küste hilflos in einem Sturm umher, da es nicht im Stande ist, zu landen. Das Luft­schiff war vor dem Ausbruch des Sturmes zu einer Uebungs- fahrt aufgestiegen.

Die deutsche Arbeit kann nicht ersetzt werden. Der ehema­lige deutsche DampferGeorge Washington", jetzt Eigentum der United States Lines, wechselte bei seiner vorletzten Reise die deutschen Schiffsschrauben gegen amerikanische Fabrikate aus. Nach dieser Auswechslung machte sich eine Abnahme der Schnelligkeit des Schiffes' bemerkbar. Bei der letzten Reise nach New-Dork schlug bei ruhigem Wetter ein Flügel der Back­bordschraube ab. Die Leitung.der United States Lines zog es unter diesen Umständen vor, !ÜenGeorge Washington" nach Boston zu senden und dort die alten bewährten Sclwanben wie­der anbringen zu lassen.

Die Kaiserkrone von Abessinien als Geschenk. Der engli­sche König hat dem Thronerben und Regenten, dem Prinzen Taffari, bei seinem Besuch in London ein kostbares Geschenk für die Kaiserin Judith von Abessinien mitgegeben. Es ist die abessinische Kaiserkrone, die der englische Heerführer Lord Navier bei der Eroberung der abessinischen Hauptstadt 1868 dem damaligen Kaiser Theodor abgenommen und nach London gebracht hat. Diese denkwürdige und geschichtliche Relique wurde dann dem Viktoria- und Albert-Museum überwiesen und war dort ausgestellt. Nunmehr kehrt dieses abessinische Nationalheiligtum in die Heimat und zu seiner rechtmäßigen Trägerin zuruck.

Die Deutschen bleiben aus Indien ausgeschlossen Mr. Ri­chards, der Unterstaatssekretär für Indien, erklärte 'im Unter­haus, daß keine Aendernng in der indischen Politik der allge­meinen Ausschließung von Deutschen einschließlich der Missio­nare cintrete.

Handel und Verkekr.

Stuttgart, 28. Juli. (Landesproduktenbörse? Die Stiiumunq am Getreidcmarkt Hot sich'weiter befestigt. Die Forderungen sind ziemlich höher. Es notierten je 100 Kilo: Weizen 2122 Vom 24 Ä-',?0-21), Sommergerste 17.50-18 (17-17,5). Hafer 15,75 bis 16,5(15.5-16,20). Weizenmehl Nr. 0 33.5-34,5 (32,75 33,75>, Brotmehl 28,75-29,75 (urw. , Kleie 9,7510 (9-9,75), Wiesenheu 45 (urw.), Klecheu 5-6 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 3,5 -4.25 (unv.).

Biehmärkte. In Dornhan galten Rinder 176-200 Mark trächtige Kall'iiinen 410420 Ml:., 1 Paar Ochsen 9501000 Mk.' 1 Echlachtstier 300 Mk., Milchschweine 32-38 Mk., in Welzheim varren 100 300, Ochsen 400550, Stiere 120300, Kalbeln SM bis 450, Kühe 180 300, Rinder 80-175, Kälber 40-60, Milch- schweine 18 - 25, Lauser 3543 Mark je das Stück.

Schweineprcise. Balingen: ZufuhrlOOMilchschweine. Preis U>r I Stück 18-28 Mark. Handel schleppend. Besigheim: Zufuhr 4 Läufer- und 168 Milchschweine. Erslere kosteten 2630 Mk , letztere 8-16 Mark. - Crailsheim: Zufuhr 525 Milch- und 12 Läuferschwcine. Preis proPaar Milchschweine 2646, Läufer 52 dis 88 Mark. Der Handel war flau. Blauselden: Zufuhr >53 Ulrich- und 1 Läuferschwein. Alles wurde verkauft. Milchschweine

kosteten das Paar 2248 Mark, der Läufer 30 Mark. Güg­lingen: Verkauft wurden 110 Milchschweine, das Paar zu 18 bis 28 Mark, 2 Läufer um 60 Mark. - Heilbronn: Zufuhr 201 Milch- und 10 Läuferschweine. Erstere kosteten 1018, letztere 20 bis 32 Mark das Stück. Rottweil: Zufuhr 225 Milchschweine und 1 Läufer. Der Handel war lebhaft. Bezahlt wurde für Milch­schweine 2340 Mark pro Paar. Saulgau: Zufuhr 96 Stück. Preis pro Paar Ferkel 32 -44 Mk., Läufer 4650 Mk. -- Ulm: Zutrieb 285 Milchschweine. Preis pro Stück 1424 Mark.

Fruchtpreise. In Nagold kostete je der Ztr. Weizen 10.50 bis 11, Dinkel 7, Mischfrucht 9.40, Gerste 8.50- 9, Haber8.809, Acker- bohneu 7 Mark, in Ravensburg Weizen 10 11, Dinkel7.60 bis 8, Roggen 89, Gerste 8-9.40, Haber 7-8, Raps 1113, Futter­mehl 5, Kleie 4 Mark der Ztr.

Vom süddeutschen Holzmarkt. Am süddeutschen Holzmarkt ist die Stimmung im allgemeinen etwas fester, wenn auch eine eigentliche Belebung des Geschäftes noch nicht eingetreten ist. Es wird noch immer starkes Entgegenkommen hinsichtlich des Zahlungs­modus verlangt. Gegen bar zu verkaufen ist vorderhand noch nicht möglich. Die Verkäufe zu den niedrigsten Preisen haben je­doch stark nachgelassen, wenn auch einzelne Sägewerke infolge dringender Verpflichtungen immer noch zu billigen Abgaben ge­zwungen sind. Die Kauflust hat allgemein etwas zugenommen, was auf die monatelange Zurückhaltung im Konsum zurückzusühren ist.

Neuerte Nachrichten

Stuttgart, 28. Juli. Der Abg. Hartmann hat seine Kleine An­frage betreffend die Militärkuranstalt Wildbad dahin ergänzt, ob außer den Plänen wegen eines Verkaufs der Kuranstalt Absichten bestehen, die auf eine Vermietung oder Verpachtung der Anstalt hin- zielen.

Sigmaringen, 28. Juli. Als Bürgermeister Volk in Iungnau abends nach Hause gehen wollte und eben an der Wirtschaft zur Traube" oorbeikam, stürzte aus derselben der Schöffe und Kom- munallandtagsabgeordnete Weck heraus und fiel mit Drohen, Schimpfen und Zuschlägen über den 54 jährigen Mann her. Gleich­zeitig eilten noch mehrere seiner Genossen, 15 an der Zahl, aus der Wirtschaft, schlugen auf den Wehrlosen ein und malträtierten ihn bis in seine Wohnung. Nicht genug damit, es wurden in der Woh­nung Frau und Tochter des Bürgermeisters auch noch in gemeiner Weise mißhandelt. Der Bürgermeister mußte noch mitten in der Nacht ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Der Vorfall hängt mit der erst erfolgten Bürgermeisterwahl zusammen.

München, 28. Juli. Als Vertreter Bayerns wird der Staats­rat Dr. Schmelzte mit der deutschen Delegation nach London gehen, sobald die Einladung erfolgt.

München, 28. Juli. Wie dieMünchener Post" berichtet, haben die schwebenden Arbeitsstreitigkeiten im Bereich der oberpsälzischen Bergbau- und Hllttenbetriebe eine Verschärfung erfahren. Die Ver­waltungenLuitpold" undMaxhütte" haben, nachdem ihre Anträge auf eine etwa 17»/ssge Lohnherabsetzung durch den Schiedsspruch ab­gelehnt worden sind, der Arbeiterschaft nunmehr zum 1.8. gekündigt. Die neuen Verhandlungen in der Angelegenheit, die z. Zt. beim So- zialministcrium geführt werden, waren bisher ergebnislos.

München, 28. Juli. Der Räte-Republikaner Gustav Klingel- höfer ist mit Bewährungsfrist aus der Haft entlassen worden, nach­dem er von seiner 5>/,jährigen Festungshaft 5 Jahre verbüßt hat.

".Mannheim, 28. Juli. Anläßlich des 70jährigen Geburtstages Ernst Baffermanns am 27. Juli hat die Parteileitung der Deutschen Bolkspartei am Grabe Baffermanns einen Kranz mit schwarz-weitz- roter Schleife niederlegen lassen. An die Witwe Baffermanns haben Stresemann und Staatssekretär Kempkes namens der Deutschen Bolkspartei ein Telegramm gerichtet, worin sie des unvergeßlichen Führers und seiner Lebensarbeit für die nationalliberale Partei und für das deutsche Vaterland gedenken.

Lauban, 28. Juli. Gestern früh erschoß der hier wohnende Versicherungsvertreter Julius Bethke seine Frau und seinen 5'/-jähci- gen Knaben und dann sich selbst. Man nimmt an, Vas; Berufs- und Nahrungssvrgen die Ursache sind.

Hamborn, 29. Juli. Auf Schacht 4 der Gewerkschaft Friedrich Thyssen in Hamborn ist gestern nachmittag um 3 Uhr zu Beginn der regelmäßige» Seilförderung das Göpelseil der Nebenförderuug von der fünften nach der sechsten Sohle zerrissen. Beide Körbe, von denen nur einer besetzt war, sind abgestürzt. Hierdurch sind 6 Mann töd­lich verunglückt.

Düsseldorf, 28. Juli. Der Oberdelegierte der belgischen Zone in Krefeld weist in einem Schreiben an den Regierungspräsidenten in Düsseldorf darauf hin, daß der Erlaß Degouttes, welcher grund­sätzlich alle Ausweisungsbefehle zurücknimmt, nur im neubesetzten Gebiet Gültigkeit hat und Personen, welche von der interalliierten Rheinlandkommission ausgewiesen sind, nur dann in die Heimat zurückkehren dürfen, wenn sie die Zurücknahme der Ausweisungs­entscheidung erhalten haben. Diese Zurücknahme kann nur von der Rheinlandkommission selbst ausgesprochen werden.

Düsseldorf, 28. Juli. Die Kommunisten hatten für heute eine Versammlung nach der städtischen Tonhalle einberufen, wo der Reichs- tagsabgeordnete Katz über den Fall Haarmann und die Hannoversche Polizei ein Referat halten wollte. Oberbürgermeister Lehr verweigerte die Bersammlungserlaubnis Die von den Kommunisten angerufene französische Besatzungsbehörde gab de» Befehl, die Erlaubnis zu er­teilen, den Saal zur Verfügung zu stellen. Die Versammlung findet also statt.

Recklinghausen, 28. Juli. Das Stadtcafe ist van der Besatzungs­macht auf 8 Tage geschloffen morden wegen Epielens vaterländischer Lieder.

Essen, 28. Juli. Die für heute vormittag unter dem Vorsitz des Reichs- und Staatskommiffars Mehlis anberaumten Verhand­lungen zwischen dem Zechenoerband und den Bergarbeiterverbänden über die Frage der Lohnabstufung für die sogenannten südlichen Randzechen wurde nach kurzer Aussprache zwischen den Parteien ergebnislos abgebrochen.

Buer i. W., 28. Juli. Auf der Zeche Gras Bismarck gerieten 26 Bergleute unter stürzende Steinmäffen. Ein Heuer wurde getötet, ein anderer lebensgefährlich verletzt.

W ZDresden, 29. Juli. Der in Glashütte verhaftete 19jährige Elek­trotechniker Metona, der verdächtig ist, gemeinsam mit zwei andern jungen Leuten in Petersdorf seine 82jährige Mutter und seine Schwe­ster ermordet und beraubt zu haben, ist aus dem Amtsgerichtsgefäng- nis in Lauenstet ausgebrochen, nachdem er den Wärter zu Boden geschlagen hatte. Seine in Wien verhafteten Heiser, der 26jährige Schuhmacher Glaser und der Textilarbeiter Friede! befinden sich noch in Haft.

Berlin, 28. Juli. Wie dasBerliner Tagblatt" missen will, wird der amerikanische Staatssekretär Hughes auf seiner Europa­reise am Sonntag in Berlin eiiitresfcn. Auf der Baustelle der Berliner Südbahu in der Hasenheide brachten bei Schießarbeiten umherfliegende Funken mehrere neugclegte Gasrohre zur Explosion. Das Straßenpflaster wurde aufgerisse» und die Steine bis zu 20 Meter hoch emporgeschleudert. Die Fensterscheiben der umliegenden Häuser wurden durch den Luftdruck zertrümmert. Zwei an der Ex- plosiousstätte beschäftigte Arbeiter erlitten schwere Brandwunden.

Berlin, 29. Juli. Wie mehrere Blätter melden, steht der deutsch-rnssische Konflikt über die Vorfälle in der russischen Handelsvertretung in Berlin vor seiner Beilegung. Der Mi­nister des Neutzern Dr. Stresemann wird dein derzeitigen Ge­schäftsträger in Deutschland, Botschaftsrat Brodowski, zur Un­terzeichn .:g eines zwischen Rußland und Deutschland verein­barten Protokolls über den Zwischenfall empfangen. Die Un­terzeichnung wird an einem der nächsten Tage der Woche er­folgen.

Bukarest, 29. Juli. Aus Grund der Bestimmungen des Belagerungszustandes ist die Auslösung sämtlicher kommunisti­scher Organisationen angeordnet worden. Gegen die soziali­stischen Organisationen wurden keine Maßregeln ergriffen.

Rom, 28. Juli. In der hiesigen deutschen evangelischen Kirche fand am Sonntag vormittag eine Gedächtnisfeier für die deutschen Gefallenen statt. An der Feier nahmen auch der deutsche Botschafter beim Quirinal, Freiherr von Neurath, und der deutsche Botschafter beim Vatikan, von Bergen, teil.

London, 28. Juli. Die Repko wird ausgefordert werden, vorübergehend in London Aufenthalt zu nehmen, um sich dort mit den Alliierten und Deutschland zu beraten. Das Gut­achten der juristischen Sachverständigen über die Anwendung des Dawesplans empfiehlt Abkommen zwischen Deutschland und der Repko. zwischen Deutschland und den Alliierten und zwi­schen den Alliierten selbst.

Washington, 28. Juli. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat ein erneutes scharfes Ersuchen an die Persische Regierung gerichtet, in dem Schutz für amerikanische Staats­bürger und Interessen gefordert wird.

Madras, 28. Juli. Infolge von 11 ellerschwemmungen stürzte die Knabenschule in Cherukunnu ein. Ein Lehrer und 64 Schüler wurden getötet und zahlreiche Schüler verletzt.

Wettersturz.

In Südbayern, Württemberg und Baden ist ein unge­wöhnlich starker Wettersturz erfolgt. In den Alpen herrschen schwere Schneestürme. Auf der Zugspitze wurden bei Neu­schnee 6 Grad Kälte, auf dem Feldberg im Schwarzwald 5 Grad Wärme gemessen. Es herrscht Hochwassergefahr.

Weitere Konrnrunistenprozeffe.

Leipzig, 28. Juli. Am 6. August beginnen weitere Kommu­nistenprozesse vor dem Staatsgerichtshof zum Schutze der Re­publik unter dem Vorsitz des Senatspräsidenten beim Reichsge­richt, Niedner. Als Angeklagte erscheinen wogen Hochverrats am 6. August der Kommunist Dik, am 7. und 8. August der Kommunist Fiedler und Genossen, im ganzen 11 Angeklagte, von denen vier Reichswehrunteroffiziere beziehungsweise Sol­daten waren. Zu diesen käme als 12. Angeklagter der Ober­gefreite Gräfe, der bereits am 16. 12. 1923 im Gefängnis Selbstmord beging. Die Reichswehrsoldaten hatten Gewehre, Munition und Handgranaten gestohlen und sie der KPD. ge­gen Entgelt überlassen.

Die französische Militärjustiz.

Drei junge Leute aus Aweibrücken, Heinz Schwab, Walter Endler und Fritz Metzger, Kaufleute, waren von den Franzosen beschuldigt, einer verbotenen Vereinigung anzugehören. Bei einer Haussuchung wurden bei ihnen verbotene Notizen und Lieder gefunden. Das französische Kriegsgericht in Landau verurteilte Schwab und Metzger zu je 2 Monaten Gefängnis und 500 Mark Geldstrafe und Endler zu 3 Monaten Gefängnis und 600 Mark Geldstrafe. Der Zugführer David Kiefer in Sundheim bei Kehl schlug einem französischen Soldaten, als er einige Mohnblüten vom Grundstück des .Kiefer abbrach, inS Gesicht. Er wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt.

Verhaftung Moskauer Kommunisten.

Kattowitz, 28. Juli. Für den gestrigen Sonntag hatten, wie gemeldet, die Kommunisten beabsichtigt, gegen die Verlän­gerung der Arbeitszeit in der ost-oberschlefischen Industrie Protestkundgebungen zu veranstalten. Seitens der Polizei wa­ren alle Vorkehrungen zur Verhinderung der beabsichtigten Demonstrationen getroffen. Auch das Militär befand sich in Alarmbereitschaft. Der Tag ist vollständig ruhig verlaufen. Unter den verhafteten Mitgliedern des 21er Ausschusses befin­den sich auch zwei Moskauer Kommunisten, die den Verkehr zwischen dem 21er Ausschuß und Moskau aufrecht erhalten sollten. Das Material, das bei den Verhafteten gesunden wurde, soll sehr belastend sein. In der ost-oberschlesischen Jndustrie- krise ist bis heute keine nennenswerte Veränderung eingetre- ten: Die Verhandlungen dauern fort. In der Arbeiterschaft selbst macht sich eine Bewegung für die Beendigung des Streiks geltend. So hat honte früh der größte Dell der Belegschaft der Bismarck-Hütte die Arbeit wieder ausgenommen. Auch in zahlreichen anderen Betrieben nimmt die Zahl der Arbeits­willigen zu.

Die Verhandlungen mit der Micum ergebnislos.

Düsseldorf, 28. Juli. Die heutigen Verhandlungen der Sechserkommission mit der Micum wurden nach mehrstündi­ger Dauer ergebnislos abgebrochen, La die geringen Zugeständ­nisse der Micum der verschlechterten Wirtschaftslage, sowie der Zunahme von Feierschichten in keiner Weise Rechnung tragen. Die Verhandlungen sollen nach Fühlungnahme mit der Reichs­regierung Donnerstag fortgesetzt werden.

Die kommunistischen Putschpläne.

Hamburg, 28. Juli, lieber dem von den Kommunisten für den 4. August geplanten Putsch veröffentlicht >dasHam­burger Fremdenblatt" weitere geheime kommunistische Instrukti­onen: Danach soll das Signal des Losschla-gens ein Attentat in Berlin sein. Der militärische bewaffnete Vorstoß hat entweder isoliert oder im Zusammenhang mit einer Politischen Kundge­bung zu erfolgen. Als geeigneter Anlaß wird der 4. August vorgesehen. An diesem Tage muß die KPD. die Massen an sich reißen und die Bewegung militärisch durchführen. Er­werbslose und Kriegsbeschädigte, sowie möglichst viel Frauen und Kinder sind zu den Kundgebungen heranzuziehen. Die Arbeitslosen holen die Arbeiter aus den Fabriken heraus und stellen sie in die Kolonnen ein. Eine jede Demonstration ist zu einem Kamps gegen die Polizei auszunützen. Die Genos­sen müssen für ein gutes Alibi Sorge tragen, damit sie Nachwei­sen können, daß sie während der Kämpfe an anderen Orten ge­wesen sind. Die militärischen Kämpfe sollen sich unmittelbar aus den vorangegangenen Massenbewegungen entwickeln. Die nnlitärischen Pcirteigcmossen der KPD. werden in bewaffneten Gruppen von vier bis acht Mann in die Demonstrationszüge verteilt. Die Waffen sind unsichtbar zu tragen. Die bewaff­neten Kampfkadres sollen sich in den proletarischen Massen, wo Frauen, Kinder rmd Kriegsbeschädigte marschieren, gut ein­kapseln, «damit sie für den Gegner schwer ' erreichbar sind. Die Arbeiter sollen nicht in ihren eigenen Wohndistrikten zum Kampf verwendet werden. Das Kampfgebiet ist in die Bour­geoisie-Viertel zu verlegen, damit auch diese Leute etwas vom Kampfe haben. Feder ernst zu nehmende Feind der proletari- chen Kämpfe ist zu erschießen. Wer aus dem Kirchhof liegt, rebelliert nicht mehr. Es sind Gerüchte über den Erfolg der proletarischen Ausstandsbewegung auszustreuen, um die Be-

Kinderreiche Familien haben die Erfahrung gemacht, daß es besser ist, altbewährte Nahrungsmittel im Hause zu haben, als neue oft zweifelhafte Sachen auszuprobiercn. Nestle's Kindermehl bat ich seinen guten Ruf als Kindernahrmig und auch als Krankenkost ür Erwachsene bei Verdauungsstörungen nicht unverdient erworben, denn es sind qeradez» verblüffende Erfolge damit erzielt worden, l Dose kostet Mk. 1.50 in allen Apotheken und Drogerien usiv. Illustr. Broschüre über Säugiingsvflege kostenlos durch:Liudn"- Gesellschaft m. b. H., Abt. 3, Berlin IV 57.

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